Darmstädter Tagblatt 1881


21. Juni 1881

[  ][ ]

Mennementpeld
Urntehihelich 1 Mank 50 Pf. hed
Brungerbohn. Auswärtz werden vo=
allen
Poſtämtern Beſtellungen en=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal ick. Poſtaufſchlag

Grag= und Anzeigebcaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Jhullſeitep Raltrgullſigvolute.

Inſerate
verdmangenommen: uDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. xr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Bllßer
Holzſtraße N. 25, ſowie anſwürtz
von allen Hunomeen Erpedittonen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

118.

Dienstag den 21. Juni.

1881.

B e k a n n t m a ch u n g.
Der Geſchirrmarkt wird von nun ab auf dem Marktplatze und zwar an der ſüdlichen Seite des Schloßgrabens abge=
Darmſtadt, den 16. Juni 1881.
halten.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
8 5 des Polizei=Reglements vom 10. September 1869, das Ausleren der Abtritsgruben in Darmſtadt betreffend, wo=
nach
das Ausleeren der Abtrittsgruben und das Wegbringen des Grubeninhalts in den Monaten Juli und Auguſt nur in be=
ſonderen
Nothfällen und nur nach zuvor eingeholter polizeilicher Erlaubniß und nach vorſchriftsmäßiger Desinfection geſtattet iſt,
ſwird hiermit in Erinnerung gebracht.
Darmſtadt, den 14. Juni 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Ueberſicht der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden vom 18. bis 25. Mai 1881.
Butter per ¼ Kilo Mkl. 15, ditto in Partieen 100 Klo 95 Pfg. Eier per Stück 6 Pfg., ditto per 25 Stück M. 1.25.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 650, ditto per 25 Kilo M. 1.62. Kornſtroh per 50 Kilo M. 350. Heu per 50 Kilo M. 4.
Darmſtadt, den 25. Mai 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Edictalladun g.
Nachdem wider den Dispoſitionsurlauber Musketier Peter Fey aus dem Bezirk der 3. Compagnie des 1. Bataillons
(Gießen) 2. Großh. Heſſ. Landwehr=Regiments Nr. 116, geboren am 23. Juni 1858 zu Vockenrode, Kreis Alsfeld, der förmliche
Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich bei ſeinem Truppentheil zu ſtellen, ſpüteſtens aber in
dem auf Mittwoch den 12. October 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Termine zu
ſerſcheinen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in
eine Geldſtrafe von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 14. Juni 1881.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen 125.) Diviſion
B e k a n n t m a ch u n g.
In Gemäßheit des Tilgungsplanes des 4 procentigen ſtädtiſchen Gaswerks=Aulehens Lit. A. vom 23. März 1881
ſind von der durch die Stadtverordneten=Verſammlung beſtellten Commiſſion die für 1881 zur Rückzahlung kommenden Obligationen
durch das Loos beſtimmt worden. Es wurden gezogen die Nummern: 218, 483, 587, 741, 763 und 1215.
Wir kündigen die Schuldbeträge dieſer Obligationen hiermit zur Rückzahlung auf den 1. October d. J., und fordern
die Inhaber derſelben auf, den Nominalbetrag mit 200 Mark per Stück innerhalb dieſes Termins bei= unſerer Stadtkaſſe dahier,
unſerer Gaswerkskaſſe dahier, oder dem Bankhauſe Ferdinand Sander dahier und zu Frankfurt a. M. gegen Rück=
gabe
der Stücke und der noch nicht verfallenen Coupons um ſo gewiſſer in Empfang zu nehmen, als von da ab die Ver=
zinſung
aufhört.
Darmſtadt, den 16. Juni 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
65640
333

[ ][  ][ ]

1246

R 18
B e k a n n t m a ch u n g.
Am 20. Juni wird in dem gegenwärtig zum Landbeſtellbezirke des Poſtamts
in Offenbach a. M. gehörigen Orte Bürgel eine Poſtagentur in Wirkſamkeit treten,
welche die amtliche Bezeichnung im Großherzogthum Heſſen zu führen hat.
Die Verwaltung derſelben iſt dem Großherzoglichen Bürgermeiſter Maith
übertragen worden.
Der Poſtverkehr wird durch zwei zur Perſonenbeförderung eingerichtete, zwiſchen
Offenbach a. M. und Rumpenheim verkehrende Landbeſtellfahrten vermittelt werden,

welche folgenden Gang erhalten:

1. Fahrt:

in Bürgel i. Gr. Heſſ. 6¾ 5½

II. Fahrt:
6¼ Uhr Vorm., 5 Uhr Nachm.,
5½

8½

6½
6¾

aus Rumpenheim
in Offenbach a. M.
7
aus Offenbach a. M. 8

in Bürgel i. Gr. Heſſ. 815 6½
in Rumpenheim

Die II. Fahrt wird nur werktäglich ausgeführt.
Die Dienſtſtunden für den Verkehr mit dem Publikum ſind, wie folgt, feſtgeſetzt:
2) an den Wochentagen:
von 8 bis 10 Uhr Vormittags und 4 bis 7 Uhr Nachmittags;
b) an den Sonntagen und den nicht auf einen Sonntag fallenden
geſetzlichen Feiertagen:
von 8 bis 9 Uhr Vormittags und von 4 bis 5 Uhr Nachmittags.
Darmſtadt, den 15. Juni 1881.
Der Kaiſerliche Oberpoſtdirector:
(5641
Hagemann.

Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 23. Juni, Vormittags 9 Uhr, werden im Gartenſaale,
Ecke der Rhein= u. Caſerneſtraße, nachbenannte Gegenſtände, als: 1 Buffet,
eingel. mit Bronceverzierung, antig., 1 Cauſeuſe mit 2 Seſſeln u. 6 Stühlen
in blauem Peluche, Sopha's, 1 Schreibſecretär, 1Trumeau mit Marmorpl., 2 mahag.,
2 nußb. Silberſchränke, Bettſtellen, 3 vollſtünd=Betten, Roßhaar=u. Seegras=Matratzen,
Nachttiſche, Waſchtiſche, Spiegel, Bilder, 1 u. 2th. Kleiderſchränke, 6 Rohrſtühle, div.
Tiſche, 1 Aquarium, 1 Klappſeſſel, 2 Speiſeſchränkchen, Flaſchengeſtell mit Flaſchen,
Lampen, Vorhänge, Weißzeug, 1 Vogelhecke, 2 Handnähmaſchinen ꝛc.; ferner 1 eich.
pol. Comptoirpult, neu, 2 eleg. Glasſchränke mit ausgeſtopften Vögeln,
1 noch faſt neue Zimmerdouche, 2 neue Eisſchränke verſchiedener Größe und
ſonſtige Gegenſtände öffentlich meiſtbietend gegen baare Zahlung verſteigert.
Amtsgerichts=Taxator.
S. Adler
r..
(5642

Bekanntmachung.
Schuhmacher Jlacob Hambach und
deſſen Ehefrau Dorothea, geb. Freſe, zu
Darmſtadt, welche bei ihrer Verehelichung/
die Beſtimmungen des Katzenellenbogener
Landrechts zu Grunde gelegt hatten, haben
nunmehr Gütertrennung vereinbart, ſo daß
alles Vermögen, welches ein Jedes von
ihnen beſitzt oder erwirbt, deſſen alleiniges
Eigenthum iſt und nicht zur ehelichen
Gütergemeinſchaft gehört.
Das von dem Ehemann bisher betriebene
Schuhmachergeſchäft wird nunmehr von der
Frau auf eigene Rechnung betrieben.
Darmſtadt, den 11. Juni 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
15643
Schäfer.
Bartha.

Aufgebot.
Auf Antrag der Philippine Schorlemmer
Wittwe wird dem Jacob Roth in New=
York und dem Ferdinand Roth in St.
Antonio, Texas, hiermit eröffnet:
daß ihre Schweſter Katharina Henriette
Roth von Darmſtadt am 27. Mai 1881

verſtorben iſt und daß als deren geſetzliche
Erben erſcheinen:
1) Philippine Schorlemmer Wittwe,
geb. Roth,
2) Chriſtian Roth, Kaufmann in Ebnat
in der Schweiz,
3) Jacob Roth in New=York,
4) Ferdinand Roth in St. Antonio,
Teras;
daß ferner ein gerichtlich beglaubigter
Schenkungsvertrag zwiſchen der Verlebten/
und den Johannes Schorlemmer Eheleuten
vom Jahre 1855 vorliegt, wonach die
Philippine Schorlemmer Wittwe, geb. Roth,
die geſammte Hinterlaſſenſchaft beanſprucht,
und daß Jacob Roth und Ferdinand Roth
dieſen Schenkungsvertrag im Termin:
Freitag den 9. September l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
bei dem hieſigen Amtsgericht I. klagend
anzufechten haben, als ſonſt Verzicht auf
alle ihre Anſprüche unterſtellt und der Nach=
laß
den anweſenden geſetzlichen Erben über=
laſſen
werden wird.
Darmſtadt, den 8. Juni 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(6644
Beisler.
Bartha.

Leilgebotenes.
Roſenſtäbe,

weiße und farbig angeſtrichene, em=
(3816
pfiehlt
Leopold Reinhard, Holzholg.
8. Nieder=Ramſtädterſtraße 8

Billige Pantofkeln.
2379) Die ſo beliebten Frauenpantoffeln,
das Paar zu 3 Mark, friſche Sendung
Frauen=, Männer= und Kinderſtiefel in
bekannter Güte eingetroffen.
Bahnhofsſtraße 1. 1 St. hoch.

alte und 4 junge ſog. Ruſſengänſe
2 ſind zu verkaufen.
[5487
Hof Hopfengarten.

Hüglichfriſche Milch in das Glas gemolken:
Morgens von 6 bis 8 Uhr,

6
8
Abends

Hof Hopfengarten. (5488

Bergmanu's.
4391
Theerſchwefel=Seife,
bedeutend wirkſamer als Theerſeiſe, ver=
nichtet
ſie unbedingt alle Arten Hautun=
reinigkeiten
und erzeugt in kürzeſter Friſt
eine reine, blendendweiße Haut. Vorräthig
Stück 50 Pfg, bei L. L. Burekhardt.

Reisshandbücher,
Coursbücher und Reiſelectüre empfiehlt
4974
die Buchhandlung von
C. Köhler, Eliſabethenſtraße 4.

k zahle ich dem, der
500 Mart beim Gebrauch von

Hothe's Jahnwasser
Flacon 60 Pfg. jemals wieder Zahn=
ſchmerzen
bekommt oder aus dem Munde
(4976
riecht.
Joh. George Kothe, Nachf. H. Gritters.
Berlin S., Prinzenſtr. 99.
In Darmstadt; Carl Watzinger.

Fine gute gangbare Bückerei in beſter
Lage der Stadt iſt unter günſtigen
Bedingungen zu verkaufen. Näheres Markt=
(5312
ſtraße Nr. 6 Darmſtadt.

hn.

Beſte und dauerhafteſte aller Stahl=
federn
, empfiehlt
H. B. Müller,
Papierhandlung. (5345.

Zu verkaufen
Familienverhältniſſe halber ein ſehr gut ge=
bautes
2¼ ſtöck. Wohnhaus mit ſchönem
Gärtchen, gutem Keller, Waſſerleitung ꝛc.
zu äußerſt günſtigen Bedingungen.
Auskunft ertheilt A. Kammler, Die=
burgerſtraße
5.
[6453

5 8 14
19
141 12 2 14 1 8e [ ][  ][ ]

1247

WBeste biuthildende Nahrungsstoſſe -Et aus der Pabrik von Starker &a; Pohuda, Kgl. Hoſlieferant,
Stuttgart. Die Malto-Leguminosen-Chocolade gibt nach Ausspruch erster medicinischer Autoritäten für

an schwacher Verdauung leidende Personen, scrophulsse, blutarme Kinder, stillende Frauen, schwächliche Mäd-
chen
ete, ein voraüglich nährendes, angenehm schmeckendes Getränk. Das Malto-Leguminosen-Mehl be-
bewährt
sich als stärkende und leicht verdauliche Suppe in vorstehend genannten Fällen ebenfalls als ganz ausge-
geichnetes
Nährmittel, sowie als vortreffliche Kindernahrung von dem ersten Lebensjahre an. Die Detailpreise sind
auf sämmtlichen Packungen aufgedruckt. Niederlagen in Apotheken, Conditoreien und Specereihandlungen. Ver-
kaufsstelle
in Darmatadt bei Friedr. Schaefer.
(4573

Hoelche's Bade-Einrichtung für Familien.
General. Depot: Berlin S.W. 5 Besselstrasse.
In jedem Wohnraum aufzustellen.
Compl. Bade-Apparat 138 M.
Erwärmung des Bades und Limmers
in 25 bis 30 Min. Brennmaterial pro
M
Bad 6 bis 8 Pfg. Prospecte und ſG
Empfehlungen gratis und franco.
E-Unsere oofen sind an jede vorhandene Wanne anzubringen. (415
Hiederlage in Darmstadt; H. Molter, gr. Ochsengasse 10.

o
599
4
v0Arunupurrk!
Awurrh
Abonnements=Einladung.
Der politiſche Theil des Frankfurter Journals= wird unverändert in der
ſeitherigen Weiſe fortgeführt werden. Alle ausgeſprochen liberalen Intereſſen werden
ſtets eine warme Vertretung und Befürwortung finden.
Durch die Erweiterung unſeres
Handelstheiles
ſind wir im Stande, bedeutend umſangreichere Berichterſtattungen nicht nur der Börſe,
ſondern hauptſächlich auch dem Producten= und Waarenmarkte zu Theil werden zu
laſſen. Der Courszettel iſt neuerdings vervollſtändigt. Eine vergleichende Cours=
Berichterſtattung wird dadurch bewerkſtelligt, daß eine beſondere Rubrik die Frank=
furter
und Berliner Courſe des vorhergehenden Tags mit den Tagescourſen zuſammen=
ſtellt
. Von der Berliner Börſe erhalten wir täglich einen umfangreichen telegra=
phiſchen
Specialbericht.
Unſere telegraphiſchen Specialberichte aus den Hauptſtädten Europa's
bieten die Gewähr, daß nichts Bedeutendes dem Intereſſe des Leſers vorenthalten wird.
Die -Didashalta
welche als Unterhaltungsblatt ſich von jeher zahlreicher Sympathien erfreut, bringt
neben den Erzählungen regelmäßige Berichte über Theater, Kunſt, Wiſſenſchaft, Natur=
und Völkerkunde ꝛc.
Wir werden außerdem unſer neu eingeführtes Feuilleton durch intereſſante Auf=
ſätze
und kleinere Mittheilungen möglichſt vielſeitig zu geſtalten beſtrebt ſein.
Seit 1. April d. Js. erſcheint unſere Verlooſungs=Beilage in bedeutend
vergrößertem Format. Es wird dadurch eine durchaus prompte und voll=
ſtändige
Wiedergabe ſämmtlicher Verlooſungen bewirkt. Zu Beginn eines jeden Jahres
wird unſerem Blatte ein Verlooſungs=Kalender mit Serien=Verzeichniß beigegeben.
Auf letzteren machen wir ganz beſonders aufmerkſam. Derſelbe bildet in ſeiner hand=
lichen
und überſichtlichen Form ein werthvolles Sammelwerk, und dürfte kaum in Ge=
ſchäfts
= wie in Privatkreiſen entbehrlich ſein.
Der Preis des vierteljährigen Abonnements beträgt wie ſeither 6 Mark in
Frankfurt (ohne Trägerlohn), 6 Mark 25 Pfg. auswärts ohne Beſtellgebühr.
finden bekanntermaßen die weiteſte Verbreitung. Der In=
Anzeigen ſertionspreis beträgt für die ſechsſpaltige Vetit=Zeile oder
An hervorragender Stelle (unter dem poli=
deren
Raum W25 Pf. 4
tiſchen Theil) die Petit=Zeile 60 Pf.
Neu eintretende Abonnenten erhalten das Blatt vom Tage der Beſtellung an
gegen Einſendung des Poſtbeſtellzettels bis zum 30. Juni unentgeltlich. Beſtellungen
auf das mit dem 1. Juli beginnende dritte Quartal 1881 wolle man recht=/
zeitig bei unſerer dortigen Agentur, Herrn L. Vogelsberger, Hügelſtraße 20, oder
bei dem betreffenden Poſtamte aufgeben.
Frankfurt a. M., im Juni 1881.
(5645
Die Administration.

Photographien
von Darmſtadt, der Bergſtraße, dem
Odenwald ꝛc. empfiehlt die Buchhandlung
on C. Köhler, Eliſabethenſtraße 4.
Berliner Weissbier,
geſundes und erfriſchendes Getränk
empfiehlt
S
92*
Café Stamm.
2
Eine kleine, mit Gewächshäuſern u. Früh=
C, beetfenſtern gut eingerichtete, ſehr ren=
table
Gürtuerei nebſt Samenhandlung,
in einem der größeren Orte in der Nähe
der Reſidenz (Eiſenbahnſtation) gelegen, iſt
Familienverhältniſſe halber zu verkaufen
oder auch zu verpachten. Zu erfragen in
der Expedition d. Bl.
(5456

(äglich Morgens und Abends friſch
T. gepflückte Erdbeeren am Heil.
Kreuzberg. Dieburgerſtraße 235. (5525

Heere reiue Mineralwusser-Hrüge
J zum Einmachen ſehr geeignet, gibt billig
ab, ſo lange Vorrath:
Jriedr. Hchaefer,
Ludwigsplatz. (5489
Negzugshalber iſt eine hübſche kleine
2O Chaiſe, Halbverdeck, mit Doppel=
Pony und Geſchirr, zu verkaufen.
Näheres bei
A. van Gils,
5514) Beſſungen, Herrngartenſtr. 37.
ſEin ſchöner Neufundländer, 3 Jahre
= alt, iſt billig zu verkaufen.
Dieburgerſtraße Nr. 235.
6518
2) ſchöne Bauplätze im Soder zu ver=
S kaufen. Näh. durch die Exped. (5547
Dem Menſchen total unſchädlich!
Henentdecktes Andel's
überseeisahes Pulver
tödtet mit nahezu übernatürlicher Kraft
und Sicherheit Wanzen, Flöhe, Schwa=
ben
, Ruſſen, Fliegen, Ameiſen,
Raupen, Vogelmilben ꝛc., und zzwar
derart, daß von der vorhandenen Brut
auch nicht eine Spur übrig
bleibt. In Büchſen von 75, 140, 200,
300, 450 Pfg. Spritzen hierzu 50 Pfg.
Depot in Darmſtadt bei
(5646
Carl Watzinger.
Man fordere nur: Voherseolsches Pulver!

[ ][  ][ ]

1248

R 118

Ich habe mich entſchloſſen, den Reſt
meiner ſo beliebten
Gtac Fége
in einfarbig grauer Farbe, die im Aus=
verkauf
65 Pfg. gekoſtet, nunmehr zu
50 Pfg. den Meter abzugeben. 64s=
Eliſabethen=
L1. DOCLOAAON, ſtraße 2.

Ausgereichnet, durch die
mid anſſösende und Erüftig
eröſfnende Wirkung.
Unterscheidet sich besonders da-
durch
vortheilhaft von allen anderen
Bitterwässern, dass dieselbe in Klei-
neren
Dosen wirksam und nach
längerem Gebrauch von keinerlei
üblen Folgen begleitet ist.
Empfohlen von den ersten medie.
utoritäten des In- und Auslandes
bestes Mittel gegen Krankheiten

EAATTTTTAAATN Ner Verdauungsorgane, habit. Stuhl.
verhaltung, Blutanschoppung und deren Folgenübel.
WDie,Franz-JosefPitterquellet sovie Brunnenschriften bei
Georg Liebig Sohn in Darmstadt, in allen renommirten Mine-
ralwasser
-Depots und den meisten Apotheken.
Es wird ersucht, stets ausdrücklich Franz-JosefiVitterquelle zu ver-
Die Versendungs-Direction, Budapest. (3638
langen.

Von dem ſo beliebten
Burgunder-Essig
wurde mir auch für dieſes Jahr der Allein=
verkauf
übertragen.
Friedrich Schaeter,
564)
Ludwigsplatz.

Schöner Kopfſalat, Kernerbſen, blaue
5648
Kartoffeln.
B. Roth, Heerdweg 97.
=tadt=Allee 2 altes Kleehen u. ſpäte
S Roſenkartoffeln zu verkaufen. (649
Feinſter Landhonig (5656
iſt bei dem Unterzeichneten unter Garantie
für vollſtändige Reinheit Pfd. 1 M. zu
haben. Bei Abnahme von 5 Pfd. oder mehr
Glas frei. Beſtellungen, welche bis 1. Juli
eingelaufen ſind, werden von da ab innerhalb
4 Tagen franco effectuirt. Doch kann auch zu
jeder anderen Zeit Honig von mir bezogen
werden. Reinheim, am 18. Juni 1881.
Klein, Lehrer.
Stachelbeeeenz. Einmachen, Sellerie= u.
- Gemüſepflanz. Miſchlich, Hochſtr. (651

Roſenſträuße und einzelne Roſen
(5652
56 ſind täglich zu haben.
B. Roth, Heerdweg 97.

Vermiethungen.
1971) Aliceſtraße 8 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 6 Zimmern und allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und ſo=
fort
zu beziehen.
2488) Neckarſtraße 10 iſt die Bel
Etage, enthaltend 8 Zimmer, Waſſerleitung=
und alle Bequemlichkeiten anderweitig zu
vermiethen. Auch kann ein Pferdeſtall da=
zu
vermiethet werden. Franz Fehrer.
3849) Schulſtraße 15 ein mbl. Zimmer
4002) Carlsſtraße 12 ein Logis von
3 Zimmern ſofort zu bez. L. Bertrand.
4170) Ob. Heinrichſtraße 60 iſt die
Parterrewohnung, aus 6 Zimmern ꝛc. be=
ſtehend
, zu verm. u. bis Auguſt zu bez.
4359) Rheinſtraße Nr. 47 iſt eine
Wohnung mit Ausſicht auf Bergſtraße
und Taunus, beſtehend aus 3 event. auch
4 Zimmern mit allem nöthigen Zubehör,
per ſofort zu beziehen.
Köhler, Rheinſtraße 49, III.

4363) Eliſabethenſtraße 53 eine ge=
räumige
Werkſtätte als ſolche, oder zum
Lagern trockner Gegenſtände zu vermiethen,
auch kann auf Verlangen Logis dazu ge=
geben
werden.
4499) Stiftſtraße 59 iſt der 2. Stock,
3 Zimmer mit Zubehör u. Waſſerleitung
per 1. Auguſt, auf Verlangen auch früher.
4637) Ludwigſtraße 4 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
4731) Soderſtraße 5, 1. Stock, ein
gut möblirtes Zimmer, auf Wunſch mit
Penſion, zu vermiethen.
Alexanderſtraßesbel Etage:
1 Logis von 6 Zimmern, (arss
1
4 Zimm. u. 1Salon
zu verm. Näheres Parterre rechts.

4984) WPromenadenſtraße 42
iſt eine Wohnung von 5 Zimmern zu ver=
miethen
. Näheres daſelbſt im Laden.

5023) Dieburgerſtraße 9 iſt in
meinem Hauſe der mittelſte Stock, be=
ſtehend
aus 6 Zimmern und, allem
Zubehör, per 1. Auguſt d. J. ſehr
billig zu verm. A. Buß Wtwe.

5075) Stiftſtraße 46 ein möblirtes
Parterre=Zimmer gleich zu beziehen.
5176) Bleichſtraße 27 eine freundl.
Wohnung, enthaltend 5 Zimmer, Waſſer=
leitung
ꝛc., gleich zu beziehen.
5258) Wilhelmsſtraße 40 iſt der
3. Stock mit 4 Zimmern nebſt Manſarden=
zimmer
und Zugehör, abgeſchl. Vorplatz,
billig zu vermiethen. Näheres daſelbſt.
5475) Teichhausſtraße 4 ein Logis
für 2 Perſonen mit allem Zubehör bis
1. Auguſt zu beziehen. Preis 104 M.
5516) Untere Rheinſtraße ſchöne
Wohnung mit Balkon, 7 Zimmer, event.
auch Stallung, Remiſe ꝛc. Näheres Rhein=
ſtraße
49, 3. Stock.
5563) Rheinſtraße 23 Laden mit
Comptoir zu vermiethen.
5567) Ecke der Roßdörfer=
u
. Teichhausſtraße 4 iſt der
mittlere Stock, 5 Zimmer, Waſſer=
leitung
, Regeneiſterne, Mitgebrauch
der Waſchküche und des Bleichplatzes,
bis den 16. September d. Js. zu
vermiethen, auf Wunſch auch früher.
5593) Ernſt=Ludwigſtr. 17 3. Stock
ein möblirtes Zimmer, beziehbar 1. Juli.
5595) Sackgaſſe 20 1 kleines Logis
zu vermiethen.
5596) Marienplatz 12, zunächſt der
Dragonerkaſerne, 2 fein möblirte Zimmer.
5597) Beſſ. Kirchſtraße Nr. 26 eine
freundl. Manſardewohnung gleich zu beziehen.
5599) Wilhelmſtraße 17 iſt Stallung
für 2 Pferde zu vermiethen.
7 u. Wohn. von Hr. Metzger
Laden vromberger bewohnt.
F. Wosahlo, Luiſenſtraße 42, II. St.

[ ][  ][ ]

5653) Willhelminenſtr. 6 2 unmöbl.
Zimmer nach der Straße im 2. Stock.
5654) Gardiſtenſtraße Nr. 18 ſind
Logis mit Stallungen und Werkſtätte bal=
digſt
beziehbar.
5655) Lauteſchlägerſtraße 46 ſind
2 Logis zu vermiethen.
5656) Coderſtraße 52 ein Zimmer
nebſt Kabinet an einen Herrn oder Dame.
5651) Mathildenplatz 3 im Seien
bau ein Logis von 3 Zimmern nebſt allem
Zubehör zu verm. u. alsbald zu beziehen.
5658) Stadt=Allee 3 ein Logis nebſt
Stallung zu vermiethen.
irrtrnerantnelertrrarranaaaaaan
8 5659) Heidelbergerſtraße,
gegenüber der Heinrichſtraße, mehrere
kleinere, ſchöne und geſunde Wohnun=
gen
zum Preiſe von M. 280 bis
M. 300, mit allen Bequemlichkeiten
4 verſehen, thellweiſe per alsbald oder
2 per 1. October.
Carl Rückert Wittwe, 23. I. ½
Luniauagn perdvielana rAriadaaasei.
5660) Marktplatz Nr. 4 alsbald
beziehbar:
im
1 Werkſtätte oder Magazin
1 Wohnung v. 2 bis 3 Zimmern Hinterh.,
2 Zimmer in der Manſarde des Vorder=
hauſes
. Näheres daſelbſt oder im Comptoir
Rheinſtraße 25.
5661) Liebfrauenſtraße 61 ein un=
möblirtes
Zimmer zu vermiethen. Zu er=
fragen
Bleichſtraße 40.
5662) Martinſtraße 22 der 2. Stoc
zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.
Alle Haararbeitens
2
C. Hermes, Hoftheaterfriſeur, Louiſenſtr. 8.
Schriftliche Arbeiten jeder Art werden
von einem in der Nähe Darmſtadt's woh=
nenden
geprüft. Gerichtsvollzieher=Aspiranten
gegen müß. Vergütung prompt u. ſauber ausge=
führt
. Von wem ? bei der Exp. zu erfr. (5664
Weine ſeit Jahren beſtehende Couverten=
Du ſtepperei bringe in empfehlende Er=
Frau L. Roeder,
innerung.
Schützenſtr. 12. (5665
Spoolalarzt Dr. med. Hoyot,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Füllen, flets ſchnell mit beſten
[534
Erfolge.
Offene Lehrlingsſtelle für einen junger
L Mann mit guten Schulkenntniſſen bei
Georg Hof, Hofpapierhandlung. (4326
2) brave Lehrlinge ſucht gegen Lohn
6
WiIh. Müller, Schloſſermeiſter,
neue Kiesſtraße 55. (5377

Ein Lehrling in ein kaufm. Geſchäft
GC unter vortheilhaften Bedingungen ge=
ſucht
. Wo? ſagt die Expedition. (5431

M 18

1249

Oeffentliche Sitzung der Kirchengemeindevertretung
Freitag den 24. Juni, Nachmittags 3 Uhr,
im oberen Rathhausſaale.
Tagesordnung:
1) Bericht über den kirchlichen und ſittlichen Zuſtand der Gemeinde.
2) Ablöſung der Stolgebühren. - Antrag des Herrn Juſtizrath Weller.-
Mittheilungen.
(5666
Darmſtadt, den 8. Juni 1881.
Der evangeliſche Kirchenvorſtand.

mene nalstahennanalung,
befindet sich von heute ab in der
WErust-Luduigstrasse Mr. 12
Ecke der Marktpassage;
H. Bölling.
Darmstadt, den 20. Juni 1881.
(5667

Deutſches Familienblatt.
Redigirt von Julius Lohmeyer.
Vierteljährlich Mk. 160. - In Heften zu 30 oder 50 Pfg.
Verlag von J. H. Schorer in Berlin.
Den beiſpielloſen Erfolg, den das Deutſche Familienblatt zu verzeichnen hat,
das während eines einjährigen Beſtehens einen Leſerkreis von 25,000 Abonnenten
um ſich zu ſammeln verſtand, verdankt es ſeinen glänzenden Illuſtrationen und Kunſt=
blättern
, die in ihrer muſterhaften Holzſchnittausführung von keinem deutſchen Blatte
übertroffen werden, und dem überaus reichen und gediegenen Inhalt an unterhaltenden
und belehrenden Beiträgen. Unter erſteren nennen wir u. a. Romane und Novellen
unſerer beliebteſten Erzähler wie Ernſt Wichert, Hans Hopfen, Konrad Tel=
mann
, Gerhard v. Amyntor, Heinrich Seidel, A. Goddin u. ſ. w.
Für den neuen Jahrgang wird eine höchſt ſpannende Novelle des allbeliebten
Levin Schücking und ein überaus feſſelnder Roman Mehalah aus der Feder eines
hervorragenden Gelehrten angekündigt; ferner die Erzählung: Eine Stunde im
Paradieſe von E. Junker, dem Verfaſſer des vielgeleſenen Romans: Lebensräthſel;
außerdem erzählende, humoriſtiſche und poetiſche Beiträge von: Johann Trojan,
Heinrich Seidel, A. v. Winterfeld, Schmidt=Cabanis, G. v. Amyntor,
Karl Stieler, Felix Dahn, Julius Lohmeyer; ferner naturwiſſenſchaftliche Mit=
theilungen
von Julius Stinde, A. Woldt; neue Reiſebilder von Fritz Wernick,
Theodor Gampe, R. Oberländer; Geſundheitspflege in Haus und Familie von
Dr. P. Niemeyer und Dr. R. Koch; muſikaliſche Artikel von Hans Hoffmann
Lud. Nohl und Aloys Hennes; Mittheilungen aus dem Leben, der Zeit, aus Kunſt
und Wiſſenſchaft von Karl Braun=Wiesbaden, F. Neuleaur, F. Pecht, Lud.
Pietſch, Eliſe Polko, E. O. Hopp, C. v. Gagern, Adolf Frey.
Von hervorragenden Illuſtrationsbeiträgen ſtehen größere Kunſtblätter nach Ori=
ginalen
von A. v. Werner, ein Erinnerungsblatt an die Stiftung des Deutſchen
Reichs, Franz Defregger, B. Bautier, Ludw. Knaus, Haus Dahl, W. Gentz,
Paul Thumann, A. Liezen=Mayer, Paul Meyerheim, Ferd. Keller, Guſt.
Spangenberg, Woldemar Friedrich, Ed. Grützner u. v. a. unſerer erſten
Meiſter in Sicht.
Einen beſonderen Reiz bietet das überaus reiche Feuilleton der Plauderecke,
welche eine Revue der allerneueſten Erſcheinungen und Entdeckungen auf den Ge=
bieten
der Literatur, Kunſt und Volkswirthſchaft, Statiſtik, Naturkunde, Geſundheits=
pflege
ꝛc. . enthält. Der außerordentliche Reichthum des hier Gebotenen, die ge=
diegene
Ausſtattung, der ausgezeichnete Mitarbeiterkreis und das entſchiedene Beſtreben
dieſer Wochenſchrift, ſich fern von jeder politiſchen und confeſſionellen Tendenz zu halten,
machen bei dem billigen Preiſe von Mk. 160 vierteljährlich die Anſchaffung derſelben
im hohen Grade empfehlenswerth.
[5668

6)
2

Küfer=Lehrlinge ſucht
15504 ſEine junge Frau ſucht Laufdienſt.
J. GelEus.
(5669
Langegaſſe 2.
334

[ ][  ][ ]

M 18
1250
Hs das vorahglichste Hahrungsmittel für Finder
im erſten Lebensjahre wird von unſeren ärztlichen Autoritäten immer wieder das in der Fabrik von Ed. Löflund in
Stuttgart bereitete Liebig'ſche Suppen=Extract empfohlen. Dieſes Prüparat enthält weder einen Ueberſchuß an Zucker und
ungelöſtem Stärkmehl wie die condenſirte Milch und die Kindermehle, noch ſchwerverdauliche Hülſenfrüchte wie die Leguminoſen=
Mehle, die keineswegs für Kinder paſſen, ſondern die concentrirten Nahrungsſtoffe aus Malz und Weizenmehl, aus
denen Muskel, Knochen und Blut ſich bilden, und zwar ſind dieſe Nährſtaffe in durchaus gelöſtem Zuſtande in dem
Extract enthalten, ſo daß ſie von den zarten Kludermägen ohne alle Schwierigkeit und Beſchwerden verdaut und aufgenommen
werden. Es iſt daher erklärlich, daß bei dieſem Extract die Kinder vom erſten Tage an auch ohne Mutter= oder Ammen=
Milch ſo kräftig gedeihen und Verdauungsſtörungen dabei nicht vorkommen, ſofern nur friſche und gute Kuhmilch
dazu verwendet wird. In Nothfüllen, wenn in der heißen Jahreszeit einmal die Milch weggelaſſen werden muß, kann man das
Extract auch in Suppenſchleimen auflöſen, welche Miſchung ſelbſt von den ſchrüchſten,. durch Darmkatarrh her=
untergekommenen
Kindern mit gleich gutem Erfolge vertragen wird. Das Löflund'ſche Extract iſt in jeder Apotheke in
(5670
Gläſern zu 90 Pfg. zu haben, direkt von der Fabrik werden 6 Gläſer in einfachem Porto verſandt.

Der Gommer=Fahrplan (Wandtafeln)
über Abgang und Ankunft ſämmtlicher Eiſenbahnzüge, 10 Pfg., ſowie die praktiſchen
Taſchenuhrfahrpläne, 5 Pfg., ſind in der Exvedition dieſes Blattes zu haben.e Zur
Reise- &ap' badesaison
empfehle Schildkrot=, Elfenbein= und
Büffelkämme, Stahldrahtbürſten von
3 M. an, Kleider=, Haar=, Zahn= und
Nagelbürſten unter Garantie der Haltbar=
keit
, Taſchen=u. Handſpiegel, Toiletten=
ſeife
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Ludwigsplatz 4. (5676 Gaulbam Darustadt.
Dienstag den 21. Juni 1881
GROOOkS uzzuzAA-URLEk1,
ausgeführt von der ganzen Kapelle
des Großherzogl. Heſſ. 1. Reiter=Regiments Nr. 23
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn 0. Engel.
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W.
olͤ C 2 Kindern geſucht. Näh. Exp. (5672 [ ][  ][ ]

dr
6e

e2.

6.

7.
189
24.



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1.

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159

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1064
1

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175
1.
40

Hreul
hen
züch=

R 18
1251

Darmſtadt, 21. Juni.
- Von Sr. M. dem Kaiſer wurde dem perſönl. Adjutanten
Sr. G. H. des Prinzen Alexander Frhrn. v. Rotsmann die Erlaub=
niß
zur Anlegung des ihm verliehenen Commandeurkreuzes 2. Kl. des H.
Braunſchweigiſchen Ordens Heinrich des Löwen ertheilt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog reiſten geſtern Nach=
mittag
5 Uhr 20 Minuten, begleitet von Major und Flügeladjutant
Wernher, über Brüſſel und Oſtende nach London. Nach einem etwa
dreiwöchigen Aufenthalt bei Ihrer Majeſtät der Königin in Windſor=
Caſtle und bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Prinzeſſin
von Wales in Marlborough=Houſe werden Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
und Ihre Großherzogl. Hoheiten die Prinzeſſinnen Victoria und
Eliſabeth ſich nach dem Jagdſchloß Wolfsgarten begeben.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Oberförſter
J. Fabricius zu Mainz auf ſein Nachſuchen bis zur Wiederherſtellung
ſeiner Geſundheit mit Wirkung vom 1. Juli d. J. in den Ruheſtand
und den Oberförſter der Oberförſterei Hirſchhorn P. Eickemeyer in
gleicher Dienſteigenſchaft in die Oberförſterei Mainz verſetzt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Oberdomänen=
calculator
1. Kl. W. Melchior zum Controlevorſteher bei der Main=
Neckar=Bahn ernannt; ferner dem Kreisbauauſſeher zu Alsfeld C. Snell
die Stelle eines Straßenmeiſters für den Baubezirk Gießen über=
tragen
.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Kanzliſten bei
dem Maſchineningenieurbureau der Main=Neckarbahn L. J. Meyer zum
Kanzliſten bei der Hauptſtaatskaſſe ernannt.
Militärdienſtnachrichten. v. Buſſe, Unterofficier im
2. Groß. Drag.=Reg. Nr.z24, wurde zum Portepeefähnrich befördert;
Frhr. v. Follenius, Major und Escadrons=Chef im 1. Großh. Drag=
Reg. Nr. 23 als etatsmäßiger Stabsofficier in das Poſenſche Ulan.=Reg.
Nr. 10 verſetzt; Frhr. von Ketteler, Rittmeiſter la suite des
1. Großh. Drag.=Regts. Nr. 23, als Escadrons=Chef in dieſes Regiment
eingereiht; Dr. Plagge, einjährig freiwilliger Arzt im Großh. Feld=
Artillerie=Reg. Nr. 25 zum Unterarzt ernannt: v. Grundherr=
Altenthann, Unterofficier vom 1. Großh. Inf.=Regiment Nr. 115,
zum Portepeefähnrich befördert; Simon, Premierlieutenant la suite
des Rhein. Fuß=Art.=Regiments Nr. 8. unter Belaſſung als Direct.=
Aſſiſtent bei den techniſchen Inſtituten der Artillerie, zum Hauptmann
befördert.
O Geſtern Montag - nahmen die Schwurgerichtsver=
handlungen
des dritten Quartals unter dem Vorſitz des Herrn Land=
gerichtsraths
Weyland ihren Anfang, und wurde zunächſt Georg
Werle von Bensheim wegen eines Verbrechens gegen die Sittlichkeit
zu 1½ Jahren Zuchthaus verurtheilt.
Der zweite Fall betraf die
Anklage gegen L. Herbſt von Oppenheim wegen vorſätzlicher Brand=
ſtiftung
. Der Beſchuldigte, obgleich erſt 21 Jahre alt, iſt ein ganz ver=
kommener
Menſch, der, kaum aus dem Arbeitshaus zu Dieburg ent=
laſſen
, am 29. Mai ds. J3. zu Groß=Gerau einen Heuſchoppen, in wel=
chem
er übernachtet, vorſatzlich in Brand geſetzt, um, wie er verſichert,
im Zuchthaus eine Unterkunft zu finden. Da dem Angeklagten bei
dieſer Sachlage keine mildernden Umſtände bewilligt werden konnten, traf
ihn eine Zuchthausſtrafe von 1½ Jahren.
4 Das dritte Kirchengeſangfeſt des evangeliſchen
Kirchengeſangvereins für Heſſen wird unter Mitwirkung der
Vereine von Alsheim, Arheilgen, Beſſungen, Darmſtadt, Geinsheim,
Groß=Rohrheim, Lampertheim, Oppenheim, Reichenbach, Schönberg und
Zwingenberg Sonntag den 26. Juni, Nachmittags 3 Uhr, in der
Kirche zu Lampertheim ſtattfinden. Das Programm der von dem
Kirchenchor vorzutragenden Geſänge beſteht, abgeſehen von den Chorälen,
aus folgenden Aummern: 1) Stille Nacht, heilige Nacht, von F. Gruber;
2) Ehr' und Dank, von Paleſtrina; 3) Heilges Kreuz, von König
Johann IV.; 4) Siehe, wie dahin ſtirbt der Gerechte, von J. Gallus;
5) Ich weiß, daß mein Erlöſer lebt, von J. M. Bach; 6) Nun preiſet
Alle, von Löwenſtern; 7) Schönſter Herr Jeſu, geiſtliches Volkslied;
8) Das Leben welkt wie Gras, geiſtliches Volkslied.
Den Feſtbeſuchern ſind von den Directionen der Main=Neckar=
Bahn und der Heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahngeſellſchaft
mit dankenswerther Liberalität Fahrpreisermäßigungen in der
Weiſe bewilligt worden, daß die nach Lampertheim gelöſten einfachen
Fahrbillets zweiter und dritter Klaſſe zur freien Rückfahrt in der ent=
prechenden
Wagenklaſſe an demſelben Tage berechtigen. Bei Löſung der=
artiger
Fahrbillets an den Stationskaſſen der Main=Neckar=Bahn
wird die Vorzeigung einer Legitimationskarte erfordert, die auf
ausdrückliches Verlangen auch dem Fahrperſonale vorzuzeigen iſt. Die
Ausgabe dieſer bei Benutzung der Main=Neckar=Bahn erforderlichen Legi=
timationskarten
erfolgt auf Anmelden durch die Vorſtände der Vereine
von Arheilgen, Beſſungen, Darmſtadt und Zwingenberg.
Die Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft, an deren Stations=
kaſſen
das Vorzeigen einer Legitimationskarte nicht erforderlich iſt, wird
dem um 8 Uhr 27 von Darmſtadt nach Lampertheim abgehenden
Schnellzug von Goddelau=Erfelden an einen Extrazug nachfahren laſſen,

der beim Anhalten an allen Zwiſchenſtationen gegen 9 Uhr 50 Minuten
Vormittags in Lampertheim eintrifft. Außerdem wird, um den Feſt=
Beſuchern aus der Bergſtraße bei der Rückfahrt den Anſchluß an den
Zug Worms=Bensheim zu ermöglichen, der um 8 Uhr 29 Abends in
Bürſtadt ankommende Perſonenzug Worms=Bensheim die Ankunft des
um 8 Uhr 30 von Lampertheim abfahrenden Zuges Mannheim=Darmſtadt
abwarten.
In Verbindung hiermit wird durch Einhaltung der Fahrzeit von
10 Minuten, welche dem um 8.53 von Heidelberg in Bensheim ein=
treffenden
Zuge der Main=Neckar=Bahn gewährt iſt, der Anſchluß in
Bensheim erreicht werden.
Preiſe der Eintrittskarten: 1 M., 50 Pf. und 30 Pf.
Dieſelben können ſchon vor dem Tage des Feſtes bei dem Feſtcomits
in Lampertheim (Adreſſe: Herrn Pfarrer Frohnhäuſer) voraus be=
ſtellt
und am Feſttage bei der Billetcommiſſion in Empfang genommen
werden.
0 Das diesjährige Sommerfeſt des Mozart=Vereins,
welches am Sonntag Nachmittag in der herrlichen Waldung am Georgen=
brunnen
abgehalten wurde, hatte trotz der zweifelhaften Witterung ein
überaus zahlreiches Publicum angezogen. Der um 2 Uhr hier abge=
laſſene
Extrazug mochte allein ſchon 7800 Perſonen aufgenommen
haben, während es manche Familien vorzogen, den allerdings etwas
weiten, aber um ſo angenehmeren Spaziergang durch die Faſanerie nach
dem Georgenbrunnen zu Fuß zu unternehmen. Außer einem kleinen
Regenſchauer, der indeß die gute Laune nicht ſtörte, verlief das ſchöne
Waldfeſt in gelungenſter Weiſe und legte Zeugniß ab, daß der Mozart=
Verein, wohin er ſich auch wenden mag, ſtets ſeine alte Zugkraft be=
währt
hat.
ſEingeſandt.) Das Fahnenfeſt des Geſangvereins
Sängerluſt=, welches am Sonntag im Scating=Rink ſtattfand,
war außerordentlich zahlreich beſucht und hatten ſich nicht weniger als
18 Vereine mit ihren Fahnen daran betheiligt. Das Damen=Comits,
welches ſich mit der neuen ſchönen Fahne vor Eintreffen des Feſtzuges
am Feſtlocale verſammelt hatte, erſchien in ganz gleichmäßiger einfacher
und dabei geſchmackvoller Toilette: die Mädchen in Weiß mit roſaſeidener
Schärpe, eine lebende Roſe von gleicher Farbe an der Bruſt und im
Haar, die Frauen in Schwarz mit ersmefarbener Krauſe, lebende Roſen
von gleicher Farbe im Haar, roth und weiße Atlas=Roſetten mit Schleifen
an der linken Schulter. Bei der Uebergabe der Fahne ſprach Fräulein
Traum mit anerkennenswerther Ruhe und Sicherheit. Die Ein=
weihungsrede
wurde von dem Feſtpräſidenten Herrn A. Klein in
feſſelnder Weiſe geſprochen und dabei ein von dem Vereinsmitgliede D.
geſtifteter Lorbeerkranz für die alte Fahne niedergelegt. Die einſtündige
Pauſe zwiſchen den darauf folgenden Geſangsvorträgen und dem Balle
wurde durch eine von Herrn Kranich in dankenswerther Weiſe arran=
girte
Polonaiſe von Damen und Herren auf Rollſchuhen ausgefüllt. An
dem Tanze betheiligten ſich weit über 100 Paare, welche in der weiten
Halle genügenden Raum fanden. Die Arrangements des Feſtes waren
gut getroffen, die Stimmung heiter, der von Herrn Diſchinger gelieferte
Stoff ausgezeichnet, und dürfte das Feſt den betheiligten Vereinen noch
lange in angenehmer Erinnerung hleiben, dem hieſigen Geſangverein
Sängerluſt aber zur Ehre gereichen.
thr. Am Freitage der vergangenen Woche waren mehrere Herren
aus Mannheim, ſtädtiſche Vertreter und Ingenieure, hier anweſend,
Um unter der Führung des Herrn Oberbürgermeiſters Ohly unſer
Waſſerwerk in allen ſeinen Anlagen zu beſichtigen. Die Stadt
Mannheim beabſichtigt ebenfalls, ſich mit Waſſer zu verſorgen.
Die Invalidenpenſionen der Unterofficiere und
Soldaten ſind wegen erkannter Strafen, ſowie wegen Koſten des Straf=
verfahrens
und der Strafvollſtreckung der Pfändung nicht mehr unter=
worfen
. Demzufolge finden entgegenſiehende Miniſtertalverfügungen keine
Anwendung mehr und es dürfen die Invalidenpenſionen zur Deckung
der Koſten, welche durch die Verpflegung während der Verbüßung einer
Freiheitsſtrafe erwachſen, ſelbſt dann nicht in Anſpruch genommen wer=
den
, wenn die betr. Invaliden keine unterſtützungsbedürftige Familie be=
ſitzen
; vielmehr werden auch in dieſem Falle die Verpflegungskoſten aus
öffentlichen Fonds beſtritten, während die Sträflinge ihre Penſion fort=
beziehen
. Hiernach ſind die bei den Strafanſtalten ſeit dem 1. Octo=
ber
1879 für Haftkoſten von Militär=Invalidenpenſionen eingezogenen
und vereinnahmten Beträge auf Verlangen zurück zu erſtatten.
An mehreren Orten der Provinz Oberheſſen ſind in letzter Zeit
Erkrankungen an Flecktyphus vorgekommen.
Nach einer am Samstag Nachmittag vom deutſchen Conſulat zu
Havre beim Polizeiamt hier eingelaufenen Depeſche wurde der wegen
Unterſchlagung von Geldern ſteckbrieflich verfolgte Pfarrer Seib aus
Ober=Abtſteinach in Havre in dem Moment, wo er ſich nach Amerika ein=
ſchiffen
wollte, verhaftet und wird deſſen Verbringung hierher durch
diplomatiſche Vermittelung in den nächſten 14 Tagen erfolgen.
Zu der kürzlich eröffneten internationalen Jugdausſtellung
in Cleve haben aus dem Großherzogthum Heſſen die Herren Graf Erbach=
Erbach, ſowie Oberförſter Joſeph in Eberſtadt Beiträge eingeſandt
und zwar Erſterer eine prachtvolle Sammlung von Waffen aus der
Renaiſſance=Zeit, letzterer eine Anzahl in der Rheinebene aufgefundener

[ ][  ]

R6
1252
Stein= und Bronce=Waffen. Die mit der Jagdausſtellung verbundene
Hundeausſtellung wird auch durch einige Hunde des Frhrn. v. Amerongen
beſchickt werden.
Die Mainzer Stadtverordneten haben in ihrer letzten Sitzung die
Summe von 37,000 M. bewilligt, welche zur Erhöhung der Feuer=
ſicherheit
des dortigen Theaters zu verwenden iſt. Das Anzünden
der Flammen ſoll in Zukunft durch Electricität geſchehen und ſollen alle
hölzernen Treppen durch ſteinerne erſetzt werden. Das im Falle eines
Brandes nöthige Waſſer wird durch 27 Hydranten geliefert.
Die diesjährige Delegirten=und Hauptverſammlung des Landes=
lehrervereins
und Hauptverſammlung des Lehrerwaiſenſtiftes
wird am 2. Juli im Trapp'ſchen Saale zu Friedberg abgehalten werden.
Im Feſtſaale der Liederhalle in Stuttgart fanden am 14. Juni die
erſten Verhandlungen der etwa 400 zum Congreß gekommenen Fleiſcher
Deutſchlands, wobei 50 Delegirte ſind, ſtatt. Burg von Berlin, Re=
dacteur
der deutſchen Fleiſcherzeitung, erſtattete Bericht über die Zeit vom
letzten bis zum heutigen Congreß. Er ſtellte feſt, daß namentlich in den
Arbeiterverhältniſſen manches beſſer geworden ſei, daß die Beſtrebungen
für die ſittliche Hebung der Arbeiter und Lehrlinge von gutemn Erfolg
waren, auch in gewerblicher Beziehung ſei manches erreicht, und man io l.
für Erhaltung des Erreichten ſorgen. Im verfloſſenen Jahre warden
4567 Arbeitsbücher, 262 Meiſterbriefe, 2143 Lehrbriefe und 22)) Lehr=
verträge
verſandt. Eine Maſſenbittſchrift an den Reichstag, welche dahin
ging, das Geſetz über die Beſtrafung der Fleiſcher wegen Verkaufs von
verdorbenem Fleiſch auf wiſſentliche Verſchuldung; einzuſchränken, hat
nur 4000 Unterſchriften von 48000 deutſchen Fleiſchern erhalten, ſoll je=
doch
trotzdem abgeſandt werden. Sodann ward über Errichtung von
Fachſchulen berichtet, die, als für das Fleiſchergewerbe unnöthig, abgelehnt
wurden. Anders ſei das bei den Baugewerben, dieſe brauchten die Fach=
ſchulen
für ihre Lehrlinge ebenſo nothwendig, als ſie für Fleiſcher über=
flüſſig
ſeien. Laue von Leipzig berichtete darauf über Errichtung öffent=
licher
Schlachthäuſer, welche derſelbe nicht von den Gemeindebehörden,
ſondern von den Fleiſcher=Innungen erbaut wiſſen will. Die Erbauung
ſelbſt aber ſei eine unbedingte Nothwendigkeit im Intereſſe des Publikums,
und deſſen Sanitätsrückſichten, wie der Fleiſcherinnungen, da nur in ſolchen
eine vollſtändige Fleiſchſchau ſtattfinden kann. Stuttgart wurde mehrfach
als Beiſpiel für den Vortheil angeführt, daß die Innungen die Schlacht=
häuſer
ſelbſt bauen; doch es müſſe dann auch verboten ſein, geſchlachtetes
Fleiſch von auswärts einzuführen, das der Schau nicht unterliege, wie
es in vielen Städten vorkomme. Gegen die Erbauung der Schlachthäuſer
durch die Communen ſpreche namentlich die daraus ſich ergebende Ver=
waltung
derſelben durch Leute, die nichts davon verſtehen.
Die Frkf. Pr. - enthält nachſtehende, ſehr zu beherzigende War=
nung
: Schon wieder ſetzen unſere Bankiers Alles in Bewegung, ameri=
kaniſche
Eiſenbahn=Prioritäten dem deutſchen Michel aufzuhängen, den
man mit 6 pCt. Verzinſung zu ködern ſucht. Wir warnen unſere Lands=
leute
ernſtlich, darauf hineinzufallen. Hunderte von Millionen hat nament=
lich
Süddeutſchland und die Rheinprovinz an ſolchen Papieren verloren,
die kein Menſch wieder zu ſehen bekommt. Was gut und ſicher iſt, das
kauſt der Amerikaner ſelber, denn das Geld iſt drüben reichlicher, viel
reichlicher als hier, das lehrt ſchon die Thatſache, daß 4proc. Staats=
papiere
auf 112 ſtehen. Glaubt man nun, daß die Bankiers gute ()
6proc. Prioritäten zum Curſe von 110 rein aus Menſchenliebe abgeben
werden ? - Alſo Taſchen zu und an die vielen deutſchen Millionen ge=
dacht
, welche die goldene Internationale mit ihren Mitſchuldigen hüben
und drüben in ihre unerſättlichen Geldſchränke verſenkte.
Leider trägt
das Beſtreben den Zinsfuß von ſoliden Anlagepapieren fortwährend herunter=
zuſetzen
, viel dazu bei, grade die kleinen Capitaliſten, die einen Ausfall
von ¹⁄ oder gar ¹⁄ ihres Einkommens nicht ertragen können, zum An=
kauf
unſolider, aber einen höheren Zins verſprechender Papiere zu
treiben!

Das Erbacher Geſangsfeſt.
4 Unſere Leſer werden die Bedeutung und Berechtigung von Muſik=
und Geſangsfeſten im Allgemeinen kaum noch erörtert wiſſen wollen,
nachdem Alles, was pro und contra vorzubringen iſt, als Gegenſtand
perſönlicher Discuſſion und eingehender Beſprechung in öffentlichen
Blättern bisher ſtets jede derartige Veranſtaltung zu begleiten pflegte.
Mag nun die Nothwendigkeit exiſtiren oder nicht, mag das Facit an
äſthetiſchem Gewinn ein erhebliches oder ein geringes ſein, - letzterer
Punkt ſchon deshalb ein kritiſcher, weil zu bedenken, daß große Ton=
maſſen
geeigneten Ortes wohl Macht und Fülle entfalten, den An=
forderungen
der Volubilität und Durchſichtigkeit aber nicht ſo leicht ge=
nügen
- die Thatſache, daß die deutſchen Geſangsfeſte an Zahl nicht
nur dieſelben geblieben ſind, ſondern in den letzten Jahren zugenommen
haben, ſpricht jedenfalls dafürz daß die Veranſtalter und zahlreiche an=
dere
Menſchen ihre ſehr große Freude daran haben.
Wie Viele gibt es nicht, welche aus der entbehrungsvollen Stille des
Lebens einer kleinen Stadt ſelbſt zur heißen Sommerszeit einem großen
Vereinigungspunkt zuſtreben, um entweder als Hörende oder als Mit=
wirkende
das Ohr an Muſik wieder recht zu ſattigen, um Geiſt und

Gemüth zu erfriſchen und ſich einmal als Glied einer großen Gemein=
ſchaft
zu fühlen. Und dann iſt doch die Luſt der lieben Deutſchen an
feſtlichem Weſen, an buntem Mit= und Untereinander zu all und jeder
Zeit ſo groß, daß ſchließlich die Meiſten, Wirthe wie Gäſte, ſeelensgern
mitfeiern mögen und von jeher nicht viel fragten, ob es heute einem
Geſangsfeſt, morgen den Schützen, übermorgen den Turnern u. ſ. w.,
oder einem Wettſtreit der ſchönen Künſte gelte, wenn - e3 nur nicht zu
theuer iſt!
In dieſem Monate haben Düſſeldorf, Magdeburg und Breslau ihre
Geſangs= und Muſikfeſte gehabt, warum ſollte Erbach in der Reihe der
muſikaliſche Feſte feiernden Städte zurückſtehen! Es hatte ſich zum
Empfang der Sänger feſtlich geſchmückt und ſeinen ganzen Fahnenreich=
thum
angelegt. Faſt an jedem Hauſe prangten ſchwarz=weiß=rothe, roth=
weiße
(Landesfarben und zugleich Hausfarben des Gräflich Erbach'ſchen
Hauſes) und ſchwarz=gelbe Fähnlein, letztere die Farben der Gräflich
Stolberg=Stolberg'ſchen Familie. Die Sänger ſchienen von edler Be=
geiſterung
für ihre Aufgabe erfüllt, eine erfreuliche Reciprocität zwiſchen
Publicum und Ausübenden drückte der ganzen Veranſtaltung den Stem=
pel
einer ungebundenen Feſtlichkeit auf; auch das Comité hatte, was in
ſeinen Kräften ſtand, gethan, um das Feſt zu einem würdigen zu ge=
ſtalten
, kurz, die Phyſiognomie des Haupttages ließ ſich gut an.
Aber - die Maſſenhaftigkeit der Betheiligung überſtieg die Kräfte der
Veranſtalter, und das Feſt gelang nur theilweiſe Dazu kam noch die
ungünſtige Akuſtik der Gängerhalle, ſo daß ſich über die heiterſten
und die herzbrechendſten, die intereſſanteſten wie die matteren der zahl=
loſen
Lieder ein verwiſchender Nebel ergoß. Wir vernahmen, obgleich
wir etwa 20 Schritte von der Feſthalle ſaßen, nur einzelne Töne und
müſſen ſchon aus dieſem Grunde davon abſehen, an einen großen Theil
der Leiſtungen die kritiſche Sonde zu legen.
Um 2 Uhr Nachmittags hatten die Vereine ihre Aufſtellung auf
dem Bahnhofe vollendet, und der Zug bewegte ſich von da durch alle
Straßen nach dem Feſtplatze. Jede Vereinsfahne war von zwei hübſchen,
weißgekleideten Ehrenjungfrauen aus der Bürgerſchaft Erbach's be=
gleitet
. Um 3¼ Uhr war der Feſtplatz erreicht, und bald darauf er=
tönte
das Trompetenſignal zum Beginn der Wettgeſänge. Nach einigen
begrüßenden Worten des Herrn Kredel, Vorſitzenden des Local=Comite's,
hielt Herr Scior die ſchwungvolle, mit einem Hoch auf den Kaiſer
ſchließende Rede. An der Spitze des Programms ſtand das von dem
Geſammtchor des Odenwälder Sängerbundes vorgetragene Schäfer's
Sonntagsliedl von K. Kreutzer. Bis auf die Stelle als wollt' er
öffnen ſich= die im Zeitmaß vergriffen war, konnte man es als eine
würdige Eröffnung des Feſtes betrachten. Die erſte Enttäuſchung brachte
darauf der Ausfall der zweiten Nummer: Männerchor aus König
Stephan mit Orcheſterbegleitung von Beethoven; wie es hieß, veranlaßt
durch Unwohlſein des Orcheſter=Dirigenten. Aus dem bunten Strauß
von Liedern, die nun - zuweilen außerhalb der Programmordnung-
folgten
, thun ſich in unſerer Erinnerung einige beſonders duftige Blüthen
hervor und wurden vorzugsweiſe freundlich aufgenommen: Geſellig=
keit
von Ms. Wainwright (Männergeſangverein von Groß=Umſtadt);
Die Frühlingszeit von C. Wilhelm (Neeb'ſcher Männerchor von
Frankfurt a. M.); Oſſian von J. Beſchnitt (Teutonia von Frank=
furt
a. M.); Das ganze Herz dem Vaterland (Turner= Sing=
mannſchaft
von Darmſtadt), wodurch dem Dirigenten Herrn Adolph
Kugler die Gelegenheit geboten wurde, ein Werk eigner Compoſition
zu ſchönſter Geltung zu bringen; Waldandacht von F. Abt (Aelterer
Geſangverein von Beſſungen); Des Sängers Parole von Wollen=
haupt
(Sängerkranz von Frankfurt a. M.), das ſchon einige Spuren
von Abſpannung oder Ermüdung verrieth, und Die drei köſtlichſten
Dinge von W. Neuling (Liedertafel von Darmſtadt) unter Leitung
des Herrn Reitz. Die Bauernhochzeit in Kärnthen! von Koſchat, in
der ſich der Erbacher Männergeſangverein präſentiren ſollte, mußte gleich=
alls
wegen der fehlenden orcheſtralen Begleitung unterbleiben. Nach
dieſem Einzelwettkampf vereinigte Herr Reitz alle Vereine zu dem Vor=
trag
des Kriegerliedes von C. Iſenmann: Heute ſcheid ich.: Wie
wir nachträglich aus dem Munde einer bis zum Schluß ausharrenden
Dame erfahren, wurde ſchließlich doch noch Die Hochzeit in Kärnthen=
vorgetragen
.
Ein Rückblick auf das ſomit zu Ende gelangte neunte Geſangfeſt
des Odenwälder Sängerbundes ergibt für uns die Beſtätigung der Er=
fahrung
, daß nur Maſſenvereinigungen eine entſprechende Wirkung
unter vollkommen günſtigen Verhaltmiſſen
erlangen können, und daß
Um den falſchen Cultus zu verbannen, der mit der Muſik in der
Neuzeit leider ſo exorbitant getrieben wird - überhaupt nur auser=
leſene
Sachen, und auch ſolche nur in einer Anzahl gebracht werden
dürfen, welche nicht nur die Aufnahmefähigkeit des Einzelnen nicht be=
einträchtigt
, ſondern ihn ſogar eher mit dem Verlangen nach mehr ent=
läßt
; Maß iſt auch in der Geſangskunſt eine der oberſten Regeln.

Tages, Kalender.
Dienstag 21. Juni Militär=Concert im Saalbau.
Freitag 24. Juni: Sitzung der Kirchengemeindevertretung.
Samstag 25. Juni: Sommerfeſt (verein. Sommer=Caſino) im Saalbau.
Bis 25. Juni: Ausſtellung von Aquarellen des Profeſſor C. Werner zu
Leipzig in der perman. Kunſtausſtellung.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.