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ſibe ſeme
14
4.
ütur.
hien
f=
m
ö⁄=
840
020
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9 bo
Ar
hs=
huaer
nalige
144.
Juhrgang.
144.
Jahrgung.
Wonementspreis
Vertehährlis 1 Mart 50 Pf. mel
Bringerlohn. Anzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
dw Quartal iuc. Poſtaufſchlag.
Grag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
wedeangenommen: inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
mBeſſungen von Friedr. Blßer,
Holzſtraße Nr. 25, ſowie auswärtz
von allen AnnoneenEppeditionen
Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
R 115
Donnerstag den 16. Juni.
1881.
B e k a n n t m a ch u n g.
Gemüß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für
die bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1875) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß
für den Monat Mai 1881 als Durchſchnittsmarltpreiſe für Hafer 16 M. 50 Pf., für Heu 9 M., für Stroh 8 M.
per 100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, am 14. Juni 1881.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Im hiefigen ſtädtiſchen Lagerhaus (lnördliche Hälfte) iſt die 4. Etage vom
3. September d. J. an zu vermiethen. Näheres auf unſerem Bureau.
Darmſtadt, den 13. Juni 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(5507
Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung der Fundamentirung
des Pferdeſtalles auf dem Viehmarkt
vor=
kommende Maurerarbeit ſoll im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſindzbis
Montag den 20. Juni l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 14. Juni 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (5480
Klee=Verſteigerung
Montag den 22. Juni, Vormittags
um 11 Uhr, von 4-5 Morgen auf der
Roſenhöhe, an der Erbacher Straße
ge=
legen, gegen Baarzahlung. Zuſammenkunft
[5481
an dem Ausgange daſelbſt.
Holz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei
Mörfelden.
Es ſollen verſteigert werden:
1. Montag den 20. Juni im Diſtrict
Sensfelder Tanne:
5 Eichenſtämme (Wagnerholz) von 15
bis 28 Emt. Dicke und 7-10 Met.
Länge.
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Rm. Rm. Well. Rm.
96
Buche
3120
—
Birke
4
4
Eiche 41. Kl., 26 II. Kl. 226
2300 4
80
Aspe
6
2. Dienstag den 21. Juni aus den
Diſtricten Sensfelder Tanne,
Heeg=
berg, Krötſee und Hardt:
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Das zerſtreut lagernde Holz iſt vorher
einzuſehen.
3. Mittwoch den 22. Juni im Diſtrict
Schlüchter:
5040 Stück Kiefern Durchforſtungswellen.
Zuſammenkunft jedesmal Morgens
9 Uhr,
ſam 1. Tag in der Sensfelder Tanne auf
der Mörfelder Pfadſchneiſe am
Erz=
häuſer Weg;
ſam 2. Tag daſelbſt auf der Mittelſchneiſe
an der Altſchlagſchneiſe;
am 3. Tag im Schlüchter auf dem
Grund=
weg bei der Kuhfallthorſchneiſe
un=
weit Walldorf.
Bei ungünſtiger Witterung wird an den
zwei erſten Tagen die Verſteigerung am
Forſthaus Apfelbachbrücke abgehalten.
Mörfelden, den 11. Juni 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
Marr.
(5482
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 17. Juni 1881,
Nach=
mittags 4 Uhr, werden durch den
Unter=
zeichneten nachverzeichnete Gegenſtände auf
dem Rathhauſe zu Beſſungen öffentlich
meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung
verſteigert:
1 Schreibtiſch, 2 Secretäre, 1 Sopha,
2 Spiegel, 5 Oeldruckbilder, 1
Kleider=
ſchrank, 1 kleines Schränkchen, 1
Nacht=
tiſch, 2 runde Tiſche, 1 Kommode, 1
Regu=
lator, 1 Nipptiſchchen, 1 Seſſel, 1
Spiel=
doſe, 1 Cauſeuſe mit 6 gepolſt. Stühlen.
Darmſtadt, den 15. Juni 1881.
Engel,
Großh. Gerichtsvollzieher. (5483
824
1314
Verſteigerung des Heugraſes,
von den Wieſen des Großherzoglichen Hauſes
in der Oberförſterei Ernſthofen.
Freitag den 17.d. Mts. ſoll an Ort
und Stelle die diesjährige Heugras=Ernte
von den Wembacher Teichwieſen in der
Gemarkung Wembach, ferner von der
Fichtengartenwieſe und den
Wimpel=
wieſen in der Gemarkung Coloniewald
öffentlich verſteigert werden.
Zuſammenkunſt des Morgens 8¼ Uhr
am oberen Wembacher Teichdamm, des
Vormittags um 11 Uhr auf den
Wim=
pelwieſen.
Sodann Samstag den 18. d. Mts.
die Heugras=Ernte der cameralfiscaliſchen
Wieſen in den Gemarkungen Ernſthofen,
Neutſch und Ober=Modau.
Zuſammenkunft des Morgens um
8¼ Uhr an der Muhlwieſe auf dem
Wege von Ernſthofen nach Herchenrode bei
Loos=Nr. 1.
Ernſthofen, den 8. Juni 188½.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen.
Preuſchen.
65143
Feilgebotenes.
Tafel-Senſe:
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59
817₈
1221
128.
410
410
627
835
5
5
852
1215
1240
144
242
532
250
11 5
8etß
T
65.
748₈
1118
242
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Nr. 3 in das Homberger’sche Haus, Ecke derMarktpassage und
frnst Ludmigsstrasse Hr. 12 verlegt habe.
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Waschen von Handschuhen, werden raſch. gut und billigſt
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Das Aufbewahren von Pelz. und Wollmaardn während der
Sommermonate übernehme unter Garantie und billigster Berechnung.
Darmſtadt, den 14. Juni 1881.
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be=
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5075) Stiftſtraße 46 ein möblirtes
Parterre=Zimmer gleich zu beziehen.
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3. Stock mit 4 Zimmern nebſt
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5176) Bleichſtraße 27 eine freundl.
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leitung ꝛc., gleich zu beziehen.
5359) Marienplatz 7, 2. Stock, 2 möbl.
Zimmer zu vermiethen 16 M.
5371) Hochſtraße 23 ein kleines Logis
per 15. September beziehbar.
5425) Eine ſchöne Wohnung von 5
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mern, Küche ꝛc., ganz nahe den Bahnhöfen
Beletage mit Balkon), mit Gas= u.
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freundliche Parterre=Wohnung von 5
Zim=
mern u. allen Bequemlichleiten per 1. Sept.
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5494) Roßdörferſtraße 26 eine
Man=
ſarde mit Waſſerleitung zu vermiethen.
5495) Gr. Ochſengaſſe 30 ein Laden
mit Logis zu vermiethen und bis 1.
Sep=
tember zu beziehen. Hüttenberger.
5496) Ecke der Zenghausſtraße und
Mathildenplatz
Beletage, 5 Zimmer, Glasabſchluß und
allen Bequemlichkeiten,
3. Stock desgleichen,
alsbald zu beziehen.
5497) Marienplatz 10 ein hübſch möbl.
Zimmer im Seitenbau zu vermiethen.
5498) Beſſ. Kirchſtraße 41, gegenüber
dem Großh. Orangeriegarten, eine freundl.
Manſarden=Wohnung gleich beziehbar.
Vermiſchte Nachrichten.
Iffene Lehrlingsſtelle für einen jungen
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[5432
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Sommerwirthſchaft während der Woche.
[5433
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Bü=
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Nr. 40 parterre.
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1216
AHce-Schule.
Am 20. Juni ſoll ein 8wöchentlicher Curſus für Stopfen an gebrauchten
Gegenſtänden eröffnet werden.
Der Unterricht wird Montags von 2-4 Uhr ertheilt. Anmeldungen nimmt
der Vorſtand entgegen: Samstag den 18. d. Mts., 10-12 Uhr Vormittags,
in der Alice=Schule.
Schulgeld 5 Mark.
Bedingung iſt einige Vorkenntniß im Stopfen.
Der Vorstand. (5499.
Kunſt-PVerein.
In der Permanenten Ausſtellung (Saalbauſtraße 73) iſt von
heute an auf 14 Tage ausgeſtellt: Eine Sammlung Aquarelle des
Herrn Profeſſors Carl Werner zu Leipzig.
Die Mitglieder des Vereins und Freunde der Kunſt werden
zum Beſuch der Ausſtellung eingeladen.
Darmſtadt, den 11. Juni 1881.
Der Vorstand. (5375
Mein geſchäftslocal
befindet ſich von heute an
EL. Rossmarkt Nr. I,D
Ecke der Junghofſtraße im erſten Stock.
Frankfurt a. M., den 3. Juni 1881.
Verdinand Sander
Bank- u. Commiſſions-Geſchäft.
S- Mein Comptoir in Darmstadt bleibt unverändert in meinem
(5266
Hauſe, Louiſenplatz Nr. 7, Ecke der Rheinſtraße.
Saalbau zu Darmstadt.
Donnerstag den 18. Juni:
GROSSESMILITAR-GOIOEEIL,
ausgeführt von der
ganzen Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Infanterie=(Leibg.=Megiments Nr. 115.
Anfang8 Uhr.
(5383
Eintritt Perſon 30 Pfg., für Actionäre 25 Pfg.
Hathokhenverein Darmstadt.
Am Frohnleichnamstage im Vereinslocal ſchon von 7 Uhr ab Coneert,
wozu die Mitglieder und ihre Familien freien Eintritt haben.
In einem Nebenzimmer wird ein optiſcher Apparat aufgeſtellt ſein lzur Anſicht
intereſſanter Bilder, namentlich kirchlicher und monumentaler Bauten aus Italien,
(5500
Paläſtina gegen beliebige kleine Vergütung an den Unternehmer.
REGtabAd EafekdOnh
Die Eröffnung meiner Bade=Anſtalt zeige ergebenſt an.
Philipp Hammann. (53s5
PIIILIPP IVVBR,
Carlsſtraße 24.
9036)
Seoſioch. &am; Mineralwasser-
Handung.
En gros L on dskall. ⁄8. SppalaslVir: Kaffes, Lucker, Lande=produeke, Sämereien, Delicatessen, Weine, Minsralwasser & Seeßsohe.
PIIIIPP WBVBI,
harlsſtraße 24.
Wür die mechanische Werk-
18 stätte einer größeren chemiſchen
Fabrik wird ein in ſeinem Fache durchaus
tüchtiger, erfahrener und energiſcher
Verkkührer
geſucht. Nur Leute, welche eine längere
Thätigkeit als ſolcher nachweiſen und beſte
Referenzen beibringen können, mögen ſich
melden. Offerten mit Gehaltsanſprüchen,
Zeugniß=Abſchriften, Militär= und
Fa=
milien=Verhältniſſen, ſowie Eintrittszeit ſind
unter W. 4533 an Rudoif Mosse
in Franhfurt a. M. zu richten. (5501
Loos0
der
Frankfurter Patent= u. Muſterſchutz=
Ausſtellung
ſind 1 Mark in der Exp. d. Bl.
zu haben.
Hauptgewinn im Werthe von
30,000 Mk. ꝛc.
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dau=
ernde Stelle offen.
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wünſcht wäre ein Mädchen aus e. niederen
Beamtenfamilie. Guter Lohn wird zugeſichert.
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(Haupt=Synagoge).
Samstag den 18. Juni: Vorabendgottesdienſt um 7½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Predigt um 8½ Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr. - Sabbathausgang um 9 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 18. Juni: Vorabend 7 Uhr 30 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min., Nachmittags 5 Uhr,
Sabbathausgang 9 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 19. Juni ab: Morgens 6 Uhr,=Nachmittags 7 Uhr.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Juni.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Kreisaſſeſſor
in Mainz Dr. Andr. Breidert zum Miniſterial=Secretär bei dem
Staatsminiſterium, den Kreisaſſeſſor zu Büdingen Dr. Georg Frhrn. v.
Wedekind zum Kreisaſſeſſor bei dem Kreisamte Mainz, den Kreisaſſeſſor
in Alsfeld Dr. C. Melior zum Kreisaſſeſſor bei dem Kreisamte
Bü=
dingen und den Regierungsacceſſiſten Dr. Guſtav Frhrn. v. Gemmingen=
Hornberg zum Kreisaſſeſſor mit Wirkung vom 1. Juli d. J. an
ernannt.
Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzeſſin Carl und Ihre
Großherzoglichen Hoheiten die Prinzen Heinrich und Wilhelm ſind
geſtern Nachmittag 2 Uhr in die Schweiz abgereiſt.
- Zur Großherzoglichen Tafel, welche vorgeſtern Abend 7 Uhr in
Kranichſtein ſtattfand, hatten u. A. Einladungen erhalten: Se. Excellenz
der commandirende General des XIII. (Königlich Württembergiſchen)
Armeecorps, General der Infanterie v. Schachtmeyer; Generalmajor
v. Bychelberg; Generalmajor v. Marchthaler, Oberſtlieutenant v. Gleich,
Oberſtlieutenant Frhr. v. Molsberg und Oberſtlieutenant v. Beſenfelder
von der Königlich Württembergiſchen Artillerie=Brigade; Oberſtlieutenant
v. Prittwitz; Major Lüdemann, Adjutant beim General=Commando des
XIII. (Königlich Württembergiſchen) Armeecorps.
D. 3tg.
Von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog wurden bei der
Abreiſe von Mainz der ſtädtiſchen Verwaltung 1000 M. zur Vertheilung
an Bedürftige übergeben und haben aus dieſem Fonds am Dienstag
ca. 70 Familien Beträge von je 16 und 20 M. erhalten.
- Militärdienſtnachricht. v. Herff, Sec.=Lt. vom Feld=
Art=Regt. Nr. 15, wurde in das Großh. Feld=Art.=Reg. Nr. 25 (Großh.
Art.=Corps) verſetzt.
Der Alice=Verein für Frauenbildung und Erwerb hat in
richtiger Erkenntniß des Mangels an geübten Stopferinnen in der
ſEinrichtung eines Curſus für Stopfen angebrauchten
Gegen=
ſtänden, ſolchen Mädchen, die das Stopfen als Erwerb, ſei es in einer
Haushaltung oder als Arbeiterin betreiben wollen, Gelegenheit gegeben,
dasſelbe gründlich zu erlernen. Es iſt dies gewiß ein ſehr dankens=
werthes Unternehmen, welches manche Hausfrau und auch wohl manche
frühere Schülerin der Alice=Schule gern benutzen wird.
Heute wird keine Stadtverordneten=Verſammlung abgehalten.
Die Darmſtädter Baugenoſſenſchaft hat einen ihrer
Bau=
plätze um 1014 Mk. an Herrn Zimmermeiſter Chriſtian Chriſt
ver=
kauft. Weitere Verkäufe ſollen in Ausſicht ſtehen.
(T. A.)
- Der Großh. Kanzleirath i. P. F. Müller (welcher nahezu ein
halbes Jahrhundert der Canzlei im Miniſterium des Aeußern vorſtand)
iſt am 14. ds. in Folge eines Schlaganfalls verſchieden.
Die Heſſiſche Ludwigsbahn hat zum bevorſtehenden 1L.
Geſang=
feſt des Odenwälder Sängerbundes Fahrpreis=Ermäßigung in
der Weiſe gewährt, daß für die als Mitglieder eines Vereins ſich
legi=
timirenden Paſſagiere das einfache Billet, mit dem Stempel „
Retour=
verſehen, zur freien Rückfahrt berechtigt und zweitägige Gültigkeit hat.
- Samstag den 18. Juni wird der um 516 Uhr Nachm. in Darmſtadt
abgehende, 65 Abends in Wiebelsbach eintreffende Zug Nr. 260 bis
Erbach fortgeſetzt und Sonntag den 19. folgt dem fahrplanmäßigen Zuge
Nr. 254, der um 76 Uhr Morgens in Darmſtadt abgeht, ein Extrazug
unmittelbar nach, welch letzterer um 11 Uhr Nachts in Erbach wieder
abgeht
Pr. Beſſungen, 13. Juni. Die Einweihung des Turnplazes der
hieſigen Turngemeinde, welche mit dem 16jährigen Stiftungsfeſt
zuſam=
men gefeiert wurde, erfreute ſich einer regen Betheilung Ceitens
aus=
wärtiger Vereine und der Beſſunger Einwohner. Am Morgen wurde
ein Preisturnen abgehalten, wobei folgende Turner Preiſe erhielten: den
1. Preis: Fdch. Speyer, den 2. Jakob Guth, den 3.: Hch. Küſter,
den 4.: Hch. Gerhardt. Nachmittags fand in Anweſenheit des
Kreis=
vertreters Herrn E. Reuter aus Darmſtadt Riegen= und Kürturnen ſtatt.
Eine gelungene Abendunterhaltung mit darauf folgendem Tanz bildete
den Schluß des ſchönen Feſtes.
- Die Vorarbeiten zu dem Mitte Auguſt in Mainz ſtattfindenden
12. Mittelrheiniſchen Turnfeſte ſind bereits im vollen Gange.
Nachdem der Centralausſchuß die Vorſchläge des geſchäftsführenden
Feſt=
ausſchuſſes genehmigt hat, iſt das nachſtehende Programm als definitiv
feſtgeſtellt zu betrachten. Sonntag 7. Auguſt: Probebanket. Nachmittags
Probeturnen. Abends Concert. Samstag, 13. Auguſt: Turntag. Wahl
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der Preisrichter. Begrüßung der Turner in der Feſthalle. Abends Feſt=
Commers. Sonntag, 14. Auguſt: Empfang der Feſtgäſte und Turner.
Nachmittags 2 Uhr geſizug. Feſtrede. 4 Uhr Freiübungen, Muſterturnen.
Montag. 16. Auguſt: 8 Uhr Vormittags Beginn des Preisturnens.
1 Uhr Feſtbanket. 4 Uhr Schülerturnen. Abends 7 Uhr Preisvertheilung,
Concert unter Mitwirkung hieſiger Geſangvereine. Dienstag, 16.
Au=
guſt: 11 Uhr Schaufechten. 12 Uhr gemeinſchaftliches Frühſtuck. 4 Uhr
Ringen, Volksbeluſtigungen, Doppel=Concert. Abends Nachtmanöver der
freiwilligen Feuerwehr. Concert. Sonntag, 21. Auguſt: Volksfeſt von
Nachmittags 3 Uhr ab.
Dem Vernehmen nach iſt die Unterſuchung gegen den
Kunſt=
feuerwerker Dunges, bekannt durch die Kataſtrophe bei dem
Turnfeſt=
feuerwerk, eingeſtellt worden.
Ein entſetzlicher Unglücksfall ereignete ſich, wie die „Reich=
3tg. berichtet, in der vorigen Woche in Barzdorf bei Niemens. Der
Wirthſchaftsbeſitzer B., ein allgemein geachteter ſtrebſamer Landwi rth
bediente ſich zur Einreibung eines kranken Pferdes einer Mixtur, die
nach Gebrauch, nicht wohl aufbewahrt, ſeinen Kindern auf eine
uner=
klärliche Weiſe in die Hände gelangte. Das älteſte derſelben, ein
Mäd=
chen von ungefähr neun Jahren, ſpielte den „Doktor' und rieb zuerſt
ihren jüngeren drei Geſchwiſtern und dann ſich ſelbſt mit der erwähnten
Mixtur die Augen ein. Die traurigen Folgen ſtellten ſich ſehr bald ein.
Die Augen begannen aus dem Kopfe herauszutreten, das Weiße
der=
ſelben wurde unter ungeheuerem Schmerze der bedauernswerthen Weſen
allmählich ſchwarz. und nach kurzer Zeit waren ſämmtliche vier Kinder
des genannten Wirthſchaftsbeſitzers vollſtändig erblindet. Der Schmerz
der unglücklichen Eltern kennt keine Grenzen, ſie ſind ob des ſchrecklichen
Vorfalles der Verzweiflung nahe. Für Eltern aber möge dies
neuer=
bings eine Mahnung ſein, derartige Sachen vor Kindern in möglichſt
ſichere Verwahrung zu bringen.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. Sr. Excl. v. Schachtmeyer, General der Infanterie
und Commandeur der kol. würtemb. Truppen und Ludemann, Major und
Adjudant von Stuttgart. Furſt zu Waldleiningen und Diener von Schloß
Waldleiningen bei Amorbach. v. Bychelberg, General=Major und
Com=
mandeur der 11. Feld=Artillerie=Brigade und Müller, Premier=Lieutenant und
Adjudant von Caſſel. Roſenthal, Rittmeiſter, und Familie von
Braun=
ſchweig. Mr. und Mad. Karkoff von Paris. Dr. Reatz, Rechtsanwalt von
Gießen. Dörrien, Pfarrer von Verg=Gladbach. Frau Mathilde Merkle von
Weinhelm. Frhr. v. Stengel von Freiburg. Fiſcher und Frau von Mainz.
Sternberg, Gaſthofbeſitzer, und Frau von Gummbach. Erbgraf Rechberg von
Weiſſenſtein. Winzer und Frau von Bremen. Frau M. Sotnick, Rentner,
und Frau Schweſter von Bromberg. Dr. Hoffmann, Profeſſor, und Frau
von Berlin. Mr. Stewart von London. Schäfer, Ingenieur, und Frau von
Muhlheim a. Ruhr. Wolters und van Sperendonk, Particuliers von
Amſterdam. Lubke, Profeſſor von Stuttgart. Hilger, Fabrikant, und Frau
von Lennep. Baermann und Frau von Aachen. Bendheim und Frau von
Savanah. Georg Walter, Alfred Walter, Meyer und Schültz von Verlin,
Phillippſohn, Freund, Baerwind und Schönhof von Frankfurt a. M., Mertens
von St. Johann, Wurzburger von Bochum, Kaufleute. Frl. v. Reinau von
Caſſel. Uhlmann und Waibel von Stuttgart, Stöckicht und Kapphahn von
Barmen, Münch von Debreczin, Birnbauer von Wien, Stuhl von Pforzheim,
La Chapelle von Genf, Feldmann von Hannover, Lamm von Erfurt,
Roter=
mannivon Mainz, Vinot von Saarlouis, Bendheimer von Bensheim, Kaufleute.
Grumm, Director von Magdeburg. Chriſt von Vielefeld, Homberger von
Gießen, Weinsheimer von Mainz,. Pilger und Heller von Ravensburg,
Kochendörfer von Sonneberg, Bonnet von Schaffhauſen, Kaufleute.
Die Braunshardt.
Der aus etwa 40 Häuſern beſtehende bei der Bahnſtation
Weiterſtadt gelegene Ort iſt an und für ſich ohne Bedeutung; er
liegt in einer reizloſen Sandebene, doch was die Natur ihm verſagte,
hat ihm die Kunſt erſetzt. Ein ſchönes Schlößchen mit
Oeconomie=
gebäuden und einem, ſelbſt im Verfall noch ſchönen Park, mit herrlichen
Linden gibt ihm ein gar anmuthiges Aeußere. Vor etwa 130 Jahren
lebte in Darmſtadt Fürſt Georg, der jüngere Bruder des Landgrafen
Ludwig LX. von Heſſen. Lezterer hatte noch leine Söhne und befürchtete
man ein Erlöſchen der Regentenfamilie, weshalb jener ſich vermählen
mußte. Louiſe Albertine, Tochter des Grafen von Leiningen=Daxburg=
Heidesheim führte er heim und dieſe beſchenkte ihn bald mit blühenden
Söhnen und Töchtern. Jedoch wurde auch der regierende Landgraf
noch mit Kindern geſegnet und die Erbfolge ſollte in gerader Linie
bleiben. Um dieſe Zeit erbaute Fürſt Georg das Schlößchen, ließ den
Park anlegen und nahm mit ſeiner Familie Sommeraufenthalt. Es
war zwiſchen dem Ende des ſiebenjährigen Krieges und dem Anfang
der franzöſiſchen Revolution. Obwohl ſeine Töchter in ländlicher
Ein=
ſamkeit gleich Frühlingsroſen emporblühten, drang doch der Ruf ihrer
Schönheit durch ganz Deutſchland und Freier größerer Regentenhäuſer
ſtellten ſich ein. Erbprinz Karl Friedrich von Mecklenburg=Strelitz kam
zwei Mal nach Braunshardt, vermälte ſich zuerſt mit Friederike, der
Mutter der preußiſchen Königin Louiſe, und nachdem ihm dieſe durch
frühen Tod entriſſen wurde, nahm er deren Schweſter Charlotte zur
zweiten Gemahlin. Die Prinzeſſin Auguſte wurde Gemahlin des
Pfalz=
grafen Maximilian, ſpäteren erſten Königs von Bayern. Erbprinz
116
Ludwig. nachmals Großherzog von Heſſen, vermählte ſich mit der
geiſt=
reichen Prinzeſſin Louiſe und lebte 52 Jahre lang in glücklicher Ehe
mit ihr. Louiſe hatte in jener gefahrvollen ſtürmiſchen Zeit bedeutenden
Einfluß auf die Geſchicke des Landes und Napoleon, der ſie perſönlich
kennen lernte, konnte nicht umhin, ſie als eine der geiſtreichſten Frauen der
Zeit zu erklären. Nachdem Napoleons Macht gebrochen, verſtand ſie es,
kkaiſer Alexander zu gewinnen und wußte den günſtigſten Augenblick
mit diplomatiſchem Scharfſinn zu benützen.- Gewiß ſchöne Erinnerungen
für Braunshardt.
(Erz. f. d. L. D.)
Vermiſchtes.
Das „Journal für Geſundheitspflege' enthält folgenden recht
be=
achtenswerthen Satz: „Fur Damen iſt allgemeine Hausarbeit außerordentlich
geeignet, alle verſchiedenen Muskeln des Körpers in Bewegung zu ſetzen, weil
ſie ſolche Mannigfaltigkeit der verſchiedenen Uebungen bietet und durch ihre
Abwechſelung keinen Theil ermüdet. Tauſende von jungen Damen ſeufzen
unter der Pflege ihres Hausarztes, trotz Allem, was er thut mit ſeinen
ge=
lehrten und complieirten Cur=Verſchreibungen. Bald wird ein Luftwechſel
nöthig, bald ein längerer Aufenthalt in fremdem Klima oder irgend eine
andere ſehr koſtſpielige Verordnung, während man das zarte Geſchöpf ſo
ein=
fach und gründlich curiren könnte, wenn man ſie nur veranlaßte, einige
Wochen die Stelle ihrer Mutter oder ihrer Wirthſchafterin einzunehmen.
Man laſſe ſie aufhören, das Piano zu mißhandeln, und lehre ſie kochen,
backen, waſchen, reinmachen und laſſe ſie all die tauſend Kleinigkeiten thun,
die ihre Mutter und Großmütter ſtark und kräftig machten. Einſt
verord=
neten wir dies einer jungen Dame, die man ſchon als an der Schwindſucht
leidend aufgegeben hatte und deren Freunde traurig das Ende erwarteten.
Nach zwei Monaten war das junge Mädchen ganz wohl, und ſeitdem ſie
dieſe Lebensweiſe fuhrt, fühlt ſie ſich ſtets kräftiger werdend. Mancher Arzt,
wenn er zu dieſer Verordnung greifen wollte, würde ſich deſſelben Erfolges
rUhmen können.” — Sehr ungalant, aber - wahr.
— Eine Anekdote aus dem Leben Friedrich Wilhelm IV.
Der „Bärv erzählt: Der König iſt in Grüneberg und der Bülrgermeiſter
präſentirt ihm ein Glas Wein. Friedrich Wilhelm nippt - trinkt, findet
den Wein vortrefflich und ſagt: „Hm1 der Wein iſt wirklich ganz gut.”
„ Nicht wahr, Majeſtät?- ſagt der Bürgermeiſter, „und der iſt nicht mal vom
beſten!
- Im Poſtgebäude zu Duisburg wurden drei alte Regenſchirme
aufgefunden, deren Eigenthümer ſich nicht zur Abnahme meldeten. Die
Poſt=
direction lieferte die Schirme daher an das Amtsgericht ab, welches ſie dem
Gerichtsvollzieher zur öffentlichen Verſteigernng Ubergab. Dieſer brachte die
Schirme unter den Hammer und löſte dafür 80 Pfennige. Die kaiſerliche
Poſtdirektion aber erhielt dieſer Tage eine Koſtenrechnung von 3 M. 60 Pf.
für den Verkauf der drei alten Schirme.
- In Flözlingen im Bezirk Rottweil beſitzt die Pflichtfeuerwehr,
wie die „Deutſche Feuerwehr=Zeitung' ſchreibt, 42 vollſtändig zur Feuerwehr
herangezogene Waſſerträgerinnen, (Waſſerjungfern) die bei einer durch den
Landes=Inſpector vorgenommenen Uebung ſämmtlich in zwei Unterabtheilungen,
jede mit einem zu dieſem Zwecke auf eigene Koſten angeſchafften, verzinnten,
blechernen Waſſereimer ausgerüſtet, in ihrer ſchmucken Sonntagstracht,
ange=
treten waren. Jede Unterabtheilung hatte eine Fuhrerin, welche die Liſte
fuhrt und welche die Mädchen auf dem Rathhauſe ſelbſt wählen durfen.
Die Inſpection fiel ſehr zur Zufriedenheit des Feuerwehr=Inſpectors aus.
- Zur modernen Damenerziehung. Tochter laus dem
Pen=
ſionat zurückgekehrt): „Nun Papa, biſt Du zufrieden? Haſt Du meine
Zeug=
niſſe geleſen: Nationalöconomie ſehr befriedigend, Kunſtgeſchichte und Muſik
ſehr gut, Logik ausgezeichnet.
Vater: „Sehr zufrieden, auch mit der
Unterrichtsmethode in Deiner Schule. Auch was Deine Zukunft anbelangt,
bin ich vollſtändig zufrieden. Wenn Dein Zukunftiger etwas vom
Haus=
weſen verſteht, kochen, ſtricken und vielleicht gar etwas Maſchinennähen kann,
ſo wird es eine ausgezeichnete Ehe geben.
Eine Schnellzugs=Trauung. Ein bekannter Geiſtlicher
er=
zühlt in ſeinen jungſt erſchienenen Memoiren von den mancherlei
An=
forderungen, die heutzutage an den Geiſtlichen geſtellt werden. So ſei einmal
ein Bräutigam bei ihm erſchinen mit der Bitte um eine ....
Schnellzugs=
trauung, d. h. um eine recht kurze, damit er noch mit dem nächſten
Schnell=
zuge ſeine Hochzeitsreiſe antreten könne. Darauf habe er dem eiligen
Bräu=
tigam erwidert: „Sie heißen Guth, Ihre Braut Kurz, alſo Kurz und Guth,
Amen! Sind Sie mit dieſer Traurede zufrieden ?"
- Die Kritik. Frau Flora x. zu ihrem Gatten: „Da lies einmal
wie Deine Frau gefallen hat. Ich war doch geſtern in meinem bunten
Atlas=
kleide, decolletirt, beim Gartenfeſt; - da iſt gleich eine Notiz darüber im
Localblatt.”
Mann (lieſth; „Unſer Gartenfeſt verlief in ungeſtbrter Harmonie.
Die Uppige Flora, in bunten Farben prangend, erregte allgemeinen
Beifall.:
Tage s = Kalender.
Jeden Donnerstag: Concert im Garten der Verein. Geſellſchaft.
Donnerstag 16. Juni: Großes Militär=Concert im Saalbau. - Concert im
Katholikenverein Darmſtadt.
Sonntag 19. Juni: Ausflug des Beſſunger älteren Geſangvereins. - Fahnen
feſt des Geſangvereins Sängerluſt.
Samstag 25. Juni: Sommerfeſt (verein. Sommer=Caſino) im Saalbau.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.