144.
Jahrgulg.
144.
Jahrgaz.
Wonnenentprelz
DierdteRehulich 1 Mart 50 Pf. u
Bringerlohn. Answärtz werden von
den Poſtämtern Beſtellungen
end=
gegengenomma zu 1 Mark 50 Pf.
vo Suanadl iuck Vaſlaufiſchlag
Srag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2Juuſttitttp nettthuttungoothit.
2
ſerate
vomanzemmm: nDarnſadt
vm der Epeditin Rharſt. R D.
nBeſſungen von Feidr. Wz.
Hobſtraze R. A ſu ai
rn dn Criti
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
N 106.
Donnerstag den 2. Juni.
1881.
B e k a n n t m a ch u n,
Die am 16. l. Mts. angeordnete Feſtlegung aller Hunde in der Gemarkung Darmſtadt und Beſſungen wird
hiermit aufgehoben.
Darmſtadt, den 31. Mai 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Bekanntmachung.
Bei der vorzunehmenden
Schlußver=
theilung im Konkurſe über das Vermögen
des Weißbindermeiſters Georg Beſt
hier beträgt der verfügbare Maſſebeſtand
1736 M. 32 Pf., die Summe der zu
be=
rückſichtigenden lunbevorrechtigten)
Forder=
ungen 4367 M. 42 Pf.
Darmſtadt, den 30. Mai 1881.
Der Konkursverwalter.
Heinrich Stürger.
(053
Bekanntmachung.
Die bei verſchiedenen Herſtellungen im
ſtädtiſchen Hoſpital vorkommenden Schreiner=,
Weißbinder==Pflaſter=Arbeiten und Lieferung
mehrerer Rinnen ſollen im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 8. Juni d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 27. Mai 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (5054
Klee=Verſteigerung.
Nächſten Donnerstag den 2. Juni d. J.,
Nachmittags 5 Uhr,
werden ca. 17 Morgen Klee parcellenweiſe
verſteigert. Zuſammenkunft an der
Frank=
furterſtraße nahe der Verbindungsbahn.
Martins=Mühle, den 30. Mai 1881.
Fr. Klein. (4970
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 3. Juni 1881,
Vor=
mittags 7 Uhr,
werden durch den Unterzeichneten
unwider=
ruflich in dem Hauſe Wendelſtadtſtraße
Nr. 2 hier eine größere Partie
Stein=
kohlen zwangsweiſe öffentlich meiſtbietend
gegen gleich baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 1. Juni 1881.
Engel,
Großh. Gerichtsvollzieher. 65055
Bekanntmachung.
Dienstag den 7. Jumi d. Js.,
Nach=
mtttags von 4 Uhr an,
läßt der Unterzeichnete circa 10 Morgen
Gras und 12 Morgen Klee an den
Meiſt=
bietenden verſteigern.
Die Zuſammenkunft zur
Grasver=
ſteigerung iſt um 4 Uhr am
Gräfenhäuſer=
weg nächſt dem Darmbach und zur
Klee=
verſteigerung um 5 Uhr am Landwehrweg
nächſt der Tanne.
Darmſtadt, den 1. Juni 1881.
Georg Appfel I. (5056
Hiermit erlaube ich mir die ergebene Anzeige zu machen,
daß die von meinem verſtorbenen Manne betriebene Bäckerei
in unveränderter Weiſe unter Beihülfe meines Sohnes weiter
geführt wird.
Indem ich für das ſeither geſchenkte Wohlwollen beſtens
danke, bitte ich, mir dasſelbe auch fernerhin bewahren zu
wollen, und zeichne
Hochachtungsvoll
(4973
C. Eissernch Hve.
[ ← ][ ][ → ]1126
R 106
4
„
OH
„AIO
4
B
empfiehlt ſein vollſtändig ſortirtes Lager in
Costumes ſedem Gemres
von Mk. 28 an. Beſtellungen nach Maß billigſt und prompt.
Einem hohen Adel, bocbgeschätzten Kunden und Geschäftsfreunden
beehren wir uns ergebenst mitzutheilen, dass wir vom 1. Juni d. J. an
die seither miethweise innegehabte Gärtnerei von der Promenadenstrasse
Nr. 41 nach unserem eignen, neu gegründeten Etablissement
untere. Frankſurtorstrasse.
nächst dér Centralwerkstätte der Less. Ludwigsbahn,
verlegen werden, woselbst wir undere Kulturen in ausgedehnterem Umfange
betreiben, um auch jeder grösseren Anforderung dienen zu können.
Indem wir für das bisher in so reichem Maasse erwiesene Wohlwollen
und Vertrauen besten Dank aussprechen, verbinden wir zugleich die
höf-
lichste Bitte, uns dasselbe anch in unserem neuen Geschäfte gütigst
be-
wahren zu wollen, und haben zur Bequemlichkeit unserer werthen
Kund-
sohaft zur Entgegennahme von Autträgen unsere Wonung in das Haus
des Herrn Schreinermeister Federlin
28 Promenadenstrasse 28
verlegt, woselbst stets eine hübsche Auswahl von blühenden. und Blatt.
Pflanzen ausgestellt wird, sowie auch Bindereien jeder Art auf
das Eleganteste ausgeführt werden.
Hochachtungsvoll
EAalllg & Collad uTIEll,
Kunst- und Handelsgärtner.
(4959
Geſchäfls Aebernahme & Empfehlung.
Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich meine
ſeither an die Herren Krick vermiethete Gärtnerei von heute an
wieder ſelbſt übernommen habe.
Indem ich bitte mir das früher geſchenkte Vertrauen auch jetzt
wieder zuwenden zu wollen, ſichere ich reelle und aufmerkſame
Be=
dienung zu.
Darmſtadt, am 2. Juni 1881.
Hochachtungsvoll
Hoinriok Grobe,
Kunſt= und Handelsgärtner,
Promenadestrasse AI.
(5057
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 3. Juni 1881, Nachmittags
3 Uhr,
werden durch den Unterzeichneten im
Rit=
ſert'ſchen Saale „ zum Schützenhof”
da=
hier unwiderruflich nachverzeichnete
Gegen=
ſtände öffentlich meiſtbietend gegen gleich
baare Zahlung verſteigert:
12 Paar neue Stiefel mit hohen Schaften
und Doppelſohlen (Reiterſtiefel),
20 Paar neue Knabenſtieſel verſchiedener
Größe mit hohen Schaften,
24 ſehr gute Bettüicher ohne Naht und
1 Kleiderſchrank.
Darmſtadt, den 1. Juni 1881.
(5093
Engel,
Großh. Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.
ubllaur vol oldt„ urdl,
feinſte ſaftige Waare.
G. P. Poth,
Bleichſtraße. (3842
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werthvolle Broſchen mit guten Steinen
be=
finden, werden faſt zum Goldwerth
abge=
geben. Näheres Mauerſtraße 10, parterre.
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Schulſtraße 5.
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Oden=
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Schreib=
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preiſes verkauft werden. Näh. Exped. (506
die beim Abbruch der alten Gebäude,
L= behufs Freilegung des Bauplatzes der
Infanterie=Kaſerne, in der
Magdalenen=
ſtraße gewonnenen Dachziegel, Fenſter,
Thüren, Oefen, Kochheerde ꝛc. ſollen
aus freier Hand verkauft werden.
Reflec=
tanten wollen ſich wegen näherer Auskunft
an Maurerpolirer Heine, welcher auf der
Bauſtelle anweſend iſt, wenden. (5063
Fin gut erhaltener Kinderwagen iſt
billi=
zu verkaufen. Riedeſelſtr. 60. (5064
ſEin Stück Klee im Hohlenweg zu
ver=
kaufen.
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Wegen Geſchäftsaufgabe!!
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bis zu 50 pCt. unter dem Koſtenpreis. Da mein Lager in Winterwaaren,
beſon=
ders in hochſeinen Paletots, ſehr groß iſt, ſo habelich, um bis Pfingſten geräumt
zu haben, dieſelben, ſowie auch die Kaiſermäntel für Knaben, ſehr bedeutend
unter dem Selbſtkoſtenpreis feſtgeſtellt, z. B. Winterpaletots von 10 bis 33 Mark
und Kaiſermäntel von 3 bis 12 Mark ſämmtliche Paletots ſind gut gefüttert).
Auch verkaufe ich die noch auf Lager habenden Tuche und Bukskins W; ächt
ſchwarzen Seiden=Sammt, u Knöpfe, Futter, Laden=Einrichtung,
Draht=
figuren zu ſehr billigen Preiſen.
„
D. Der Ausverkauf dauert nur bis Pfingſten.
E
Josenh Josoh
19
Ecke des Ludwigsplatzes und der Ludwigsſtraße,
(5067
im Hauſe des Herrn C. F. Kemmler.
00000000000000000000000
Amlliche Begſaubigung
über Heilung von Stockſchnupfen und Keuchhuſten.
Herrn W. H. Zickenheimer in Mainz. Meine beiden Kinder im
d Alter von zwei und von einem Jahre litten an Stockſchnupfen und Keuch= 8
d huſten. Nachdem ſchon alle Mittel, die wir wußten, ohne jeglichen Erfolg 6
d angewendet waren, brachte uns ein Verwandter eine halbe Flaſche Ihres
H rheiniſchen Trauben=Bruſt=Honigsk) in's Haus. Durch Gebrauch
dieſer und einer zweiten aus Ihrem Depot bei Herrn Jacob Weiſenbach in
Grünberg gekauften Flaſche ſind meine beiden Kinder vollſtändig her=
T geſtellt.
Bleidenrod Kreis Alsfeld), 6. April 1881.
Lorenz Lein II., Landwirth.
Großh. Heſſ.
Die Richtigkeit dieſer Angaben, ſowie eigenhändiger 6
Bürgermeiſterei
Bleidenrod. Namensunterſchrift beglaubigt Lein, Bürgermeiſter. 8
agdalenenſtraße 19 wird Sauerkrant
ML das Pfd. 5 Pfg. abgegeben. (5071
Vermiethungen.
1971) Aliceſtraße 8 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern und allen
Bequemlichkeiteu, zu vermiethen und den
15. Mai zu beziehen.
Aecht zu haben in Darmstadt bei den Herren A. Fiſcher, große
Ochſengaſſe 14; Georg Liebig Sohn, Louiſenſtraße 10. M. W. Praſſel,
vorm. Jordis, Rheinſtraße 14; Emanuel Fuld, Kirchſtraße.
5066
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Liebigplatzes u. Landwehrſtraße
19¼ iſt der 2. Stock, enthaltend 6
Zimmer mit Erker, Küche,
Speiſe=
kammer ꝛc., Gas= und Waſſerleitung,
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vermiethen.
Nüheres im Hauſe 1. Stock oder
in meiner Wohnung.,
L. Harres.
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Zimmer zu vermiethen.
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Parterrewohnung, aus 6 Zimmern ꝛc.
be=
ſtehend, zu verm. u. bis Auguſt zu bez.
N4350) Rheinſtraße Nr. 47, iſt eine
Wohnung mit Ausſicht auf Bergſtraße
und Taunus, beſtehend aus 3 event. auch
4 Zimmern mit allem nöthigen Zubehör,
per ſoſort zu beziehen.
Köhler, Rheinſtraße 49, III.
7)
4631) Ludwigſtraße 4 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
4646) Eliſabethenſtraße 53 im
Vor=
derhaus ein neu hergerichtetes Logis von
3 Zimmern, 2 Bodenkammern, 2 Kellern
und Waſſerleitung in der Küche, an eine
kleine Familie zu verm. u. alsbald zu bez.
4714) Wilhelmſtraße 40 der 3. Stock
mit 4 Zimmern u. Zubehör per Juli zu verm.
4726) Ballonplatz 2 iſt in meinem
Hauſe ein ſchönes Logis, beſtehend aus drei
Zimmern, Küche, Keller und allen
Bequem=
lichkeiten, zu vermiethen.
Alexanderſtraßesbel Etage:
1 Logis von 6 Zimmern, (4783
1 „
„ 4 Zimm. u. 1Salon
zu verm. Nüheres Parterre rechts.
4820) Darmſt. Carlsſtraße 21
Bel=
letage iſt ein möbl. Zimmer ſogleich zu bez.
4
ſo
152h
88¾
82.
100
12=
12
89
5l=
62
829
10 f.
F.
V.
69
83
9¼
[1¾
125,
12
2
58
69
72
189
10
13
64
85
92)
11
125
15
2.
52
690
74.
82
105
113,
Lil
3ah=
1029
4731) Soderſtraße 5, 1. Stock, ein
gut möblirtes Zimmer, auf Wunſch mit
Penſion, zu vermiethen.
4784) Schützenſtraße 17 Parterre=
Wohnung, 4 Zimmer, Küche mit
Waſſer=
teiung, Kabinet ꝛc. per 20. Aug. zu verm.
4787) Riedeſelſtraße 36 die Beletage
mit 8 Zimmern, Küche mit Waſſerleitung,
Kabinet ꝛc. per 20. Auguſt zu vermiethen.
Nüheres Schützenſtraße Nr. 17.
4902) Eine hübſche möbl. Wohnung,
3-4 Zimmer mit eingerichteter Küche, iſt
ſofort auf die Dauer von 3-4 Monaten
zu verm. Näh. in der Expedition.
4905) Ein großer Laden mit Einrichtung
nebſt Wohnung, geeignet für jedes
Ge=
ſchäft, iſt ſofort zu vermiethen.
Näheres bei B. L. Trier, Ludwigſtr.
4982) Stiftſtraße 63 ein Logis von
3 Zimmern nebſt allen Bequemlichkeiten.
4983) In der Nähe der Poſt ſind im
Seitenbau 2 bis 3 Zimmer mit Küche
und ſonſtigem Zubehör zu vermiethen und
bald zu beziehen. Näh. in der Expedition.
4985) Ecke der Fabrik. u. Bleich
ſtraße Nr. 1 lim Vorderhaus 2. Stock,
iſt ein freundliches Logis, beſtehend aus
3 Zimmern mit Küche und 2 kleinen
Manſardenzimmern an eine ruhige Familie
zu vermiethen.
4987) Roßdörferſtraße 46 ein Logis,
2 Zimmer, Küche, Keller, Bleichplatz, ſofort
zu vermiethen. Desgl. ein kleineres Logis
für eine einzelne Perſon. Peter Bell.
5023) Dieburgerſtraße 9 iſt in
meinem Hauſe der mittelſte Stock,
be=
ſtehend aus 6 Zimmern und allem
Zubehör, per 1. Auguſt d. J. ſehr
billig zu verm. A. Buß Wtwe.
5027) Holzſtraße 10 ein kleines
Logis ſofort zu vermiethen.
5072) Friedrichſtraße 18, 1. Stock,
ein Zimmer mit oder ohne Möbel in der
Nähe der Bahnhöfe zu vermiethen.
5073) Schützenſtraße 12 ein kleines
Logis, beflehend aus 2 Zimmern, Küche
und Waſſerleitung, ſofort zu beziehen.
5074) Carlsſtraße 12 III. ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
5075) Stiftſtraße 46 ein möblirtes
Parterre=Zimmer gleich zu beziehen.
5076) In den beiden Neubauten Nr. 73½
und 75¼ in der projectirten Verbindungs=/
ſtraße zwiſchen Roßdörfer= u. Soderſtraße
iſt der 1. und 2. Stock, enth. je 5
Zim=
mer nebſt Küche, ſowie alle
Bequemlich=
keiten, zu vermiethen und ſogleich zu
be=
ziehen. Nüheres Wienersſtraße 50.
5077) Verläng. Kiesſtraße 70 eine
freundliche Wohnung, beſtehend in 4
Zim=
mern und ſonſt allen Bequemlichkeiten, zu
vermiethen. Nüheres im 2. Stock.
Vermiſchte Nachrichten.
F.
inen kräftigen Lehrjungen ſucht
C F. J. Rest, Steinmetzmſtr. (4206
R 106
B e k a n n t m a ch u n g.
Den ſteuerpflichtigen Einwohnern der Gemeinde Beſſungen wird hiermit bekannt
gemacht, daß auf höhere Anordnung das Rechnungsjahr geändert worden iſt (von
April zu April) und in Folge dieſer Aenderung die Communal= und Kirchenſteuer
für das erſte Vierteljahr 1881 in 1½ Zielen auf einmal erhoben wird.
Beſſungen, den 1. Juni 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Nohl.
6078
Geſchäftsverlegung &a; Empfehlung.
Zeige hiermit ergebenſt an, daß ſich meine Metzgerei nicht mehr Kirchſtraße
ſondern Schloßgaſſe 23 befindet.
H. Hay, Metzger.
Saalbau zu Darmstadt.
Donnerstag den 2. Juni 1881
GROSESMILITARCONGEEI,
ausgeführt von der
ganzen Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Infanterie=Leibg.=Megiments Nr. 115.
Anfang 2 Uhr Abende.
Eintritt Perſon 25 Pfg., für Actionäre 20 Pfg.
6079
Geſangverein Melomanen.
Eimladume
zur Landpartie nach Auerbach
am zweiten Pfingſtfeiertag.
Abfahrt um 1 Uhr Mittags.
Von Auerbach gemeinſchaftlicher Spaziergang nach dem Fürſtenlager,
Schön=
berger Schloß, von da nach Bensheim und wieder retour nach Auerbach, woſelbſt
geſelliges Zuſammenſein bis zur Rückfahrt.
Zu recht zahlreicher Betheiligung ladet freundlichſt ein
(5080
Der Vorstand.
Mein Baubureau, betreffend den Neu=
0 bau der Infanterie=Kaſerne in der
Magdalenenſtraße, befindet ſich
Mathildenplatz 10.
Alle den gu. Bau betreffende Anfragen,
Offerten ꝛc. ſind an meinen Vertreter,
Herrn Architect Federbuſch daſelbſt, zu
richten.
L. Strasser, &H
Architect und Bauunternehmer.
Mein Jalouſie= u. Mollladengeſchäft
21 befindet ſich von heute ab
Mühlſtraße Nr. 23.
Gustav Gehbauer.
vorm. Ernst Reh. (082a
Offene Lehrlingsſtelle für einen jungen
L Mann mit guten Schulkenntniſſen, be=
Georg Hof, Hofpapierhandlung. (432(
P brave Jungen können die Schloſſerel
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F. Büdinger, Waldſtraße 2
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Dienſtmädchen
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Wohn., vorzügl. Geſchäftslage. Neuſt
Durch anſtoßende Räume leicht zu
ver=
größern. Näheres Expedition.
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Kindermädchen. Näheres Grafenſtraße 18
parterre.
[4943
4941
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C= bildung ſucht unter beſcheid. Anſprüchen/
Stelle auf einem Bureau. Nüheres Beſſ.
Carlsſtraße 50 Parterre.
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längere Zeit gedient, gut kochen kann und
Hansarbeit verſteht. Carlsſtraße 48.
Fine geſunde zweitſtillende Amme ſucht
C, Stelle. Näheres Promenadeſtraße 27
parterre.
[4944
Thotographie.
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Bedingungen Stelle im
(4995
Atelier Kraus.
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301
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I18 RaGUrlGhsée Canrung tür Elelns 4IROOT, oder nicht
ausreichen=
gezogen werden müſſen, iſt unzweiſelhaft, ſeit Liebig ſeine „Suppe für Säuglinge: den Müttern empfohlen hat, das nach dieſem
Princip bereitete Löflund'ſche Kinder=Nahrungs=Ertract ſaus der Fabrik von Ed. Löflund in Stuttgart), mittelſt deſſen die
Kinderſuppe durch einfaches Auflöſen in Milch hergeſtellt wird. — Wenn man ſich die Frage vorlegt, welche Nahrung für das
zarte Kindesalter am entſprechendſten ſei, ſo wird man dies gewiß nicht von einer Miſchung von Milch, Mehl und Zucker,
behaupten können, die, wie es bei den Kindermehlen der Fall iſt, einen ſo bedeutenden Ueberſchuß an ungelöſtem Stärkemehl
und Rübenzucker enthält; noch weniger wird man nach einem Mittel greifen, das der Hauptſache nach aus ſchwerverdaulichen
Hülſenfrüchten (Leguminoſen) beſteht, die zwar für Erwachſene ſehr nahrhaft, für Kinder aber ganz untauglich ſind. — Dagegen
enthält das Löflund'ſche Extract die concentrirten Nahrungsſtoffe aus Malz und Waizenmehl, die zu der bedeutenden Körperzunahme
des erſten Lebensjahres erforderlich ſind, und zwar in vollſtäudig gelöſter und für die Verdauung geeignetſter Form. Das
Löflund'ſche Extract ſtellt ſich alſo dar als aufgelöſtes Brod oder Zwieback und gibt in Verbindung mit friſcher Kuhmilch ganz
unſtreitig das natürlichſte, leicht verdaulichſte und nahrhafteſte Erſatzmittel für Muttermilch, durch deſſen Anwendung im erſten
Jahre die wirkſamſte Ernährung des Kindes erzielt, und damit zu ſeiner ferneren fräftigen Entwickelung der Grund gelegt
wird. Das Löflund'ſche Extract iſt in jeder Apotheke zu 90 Pfg. per Glas vorräthig, direkt verſendet die Fabrik 6 Gläſer
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neustant m vaenFala.
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ſEine gute Köchin, welche gute Zeug=
C niſſe vorzeigen kann, wird auf Johanni
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geſucht. Promenadeſtraße 15.
zu 4 pCt. 4000 Mar=
Geſucht auf ſehr gute Hypothek.
Das Nähere in der Expedition. (5084
S
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Be=
ſchäftigung. Carl Scholl, (5086
Hofbildhauer, Waldſtraße 50.
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umzugehen verſteht. Gute Zeugniſſe
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derlich. Näh. Schulſtr. T mittl. Stock. 5087
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Am erſten Pfingſtfeiertag: Reſtauration
und Unterhaltung im Saale u. Garten.
Am zweiten Feiertag: Tanz.
Am dritten Feiertag: Frei=Concert
ſ auf dem Orcheſtrion mit vollſtändig neuem
Programm von Morgens 10 Uhr an.
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Es ladet freundlichſt hierzu ein
Chr. Foy,
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Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat April ſind eingegangen:
In dem Opferſtock vor dem Waiſenhauſe 34 M.
48 Pf., theilweiſe mit folgenden Inſchriften:
1) Ihr lieben Waiſen, betet für die baldige
Er=
löſung meines Kindes ꝛc. 30 Pf. — 2) Ihr
lie=
ben Waiſen, bittet mit mir den lieben Gott, daß
meine Tochter wieder geſund werde. M. M. 50 Pf.
3) Ihr lieben Waiſen, bittet mit mir zu
Gott, daß ꝛc. H. K. 264. 8l. 10 Pf. - 4) Den
armen Waiſen 10 Pf., Gott ſchenke mir meine
Geſundheit wieder M. M. - 5) 1 M.8 Pf.
für die Hanauer. - 6) Bei meinem erſten/
Schullgang für die armen Waiſen 50 Pf. Die
lieben Waiſen wollen täglich mit mir zu dem
lieben Gott beten, daß mir die geiſtige ſowie die
körperliche Kraft nie erlahmen möge ꝛc. F. H.
7) Ihr lieben Waiſen, bittet Gott, daß er
mei=
nen Sohn auf den rechten Weg führt ꝛc. 2 M.
- 8) Ihr lieben Waiſen, betet jür uns zu Gott,
daß er ünſere Mutter wieder geſund werden
läßt. 20 Pf. - 9) Den lieben Waiſen aus
Dankbarkeit 1 M.
10) Dank wegen
eine=
ſehr glücklichen Erfolges 1 M. - 11)
Barm=
herziger Gott, erlöſe die arme Mutter und mich
aus unſerer Lage und ſei uns gnädig 20 Pf. -
12) Für die armen Waiſen aus Dankbarkeit 50 Pf.
P. R.
13) Daß Gott unſeren Bund ſegne.
50 Pf. C. u. M. Darmſtadt 30ſ3. 81.-14) 1 M.
20 Pf. Den armen Waiſen aus Dankbarkeit.
Der liebe Gott wolle mein Vorhaben ſegnen und
gedeihen laſſen. 26,4. 81. B. W. - 15) 20 Pf.
den armen Waiſen, da ihr Gebet unſeren lieben
Herrn F. glücklich zurückbewirkt hat. K. - 16) Für
die Erfüllung eines Wunſches den armen Waiſen
1 M. - 17) Bei meinem erſten Gang in die
Schule 10 Pf. B. M. - 18) Ihr lieben Waiſen,
bittet zu Gott, daß er mir meinen Wunſch
er=
fülle. W. E. 20 Pf.
19) Ach Gott, verlaf
mich nicht. 50 Pf. - 20) Ungenannt 1
M.
Drſtdt. 1914. 1881. - 21) 20 Pf. Zum Dank,
daß ich in eine andere Klaſſe verſetzt bin. P.
22) Den armen Waiſen für ein glückliches
Wochenbett. — 23) Den armen Waiſen 50 Pf.
W. V. - 24) 50 Pf. den armen Waiſen ver=
ſprochen.
25) Ihr lieben Waiſen, danket Gott,
daß er mich wieder geſund werden ließ. 10 Pf.,
M. F.
26) Nach überſtandenen Sorgen den
—
ſarmen Waiſen 2 M.
27) Gott hilf Unſerem
Kinde. 20 Pf. - 28) Ihr lieben Waiſen, bittet
Gott um baldige Erfüllung der Wünſche einiger
jungen Mädchen. 35 Pf. A. B. A. P. ꝛc. -
29) Tauſend Dank dem guten Fräulein H..
welches ſo viek Gutes an mir Aermſten gethan
hat ꝛc. 10 Pf. M. S. - 30) Gott erhalte mein
Geſchäft C. 1 M. 70 Pf. - 31) Von meinem
erſten Verdienſte 20 Pf. S. S. - 32) Für den
erſten Schulgang 20 Pf. A. G. - 33) Aus
Dankbarkeit gegen Gottes Güte 1 M. - 34) Lieber
Gott, laß einen braven Schüler aus mir werden.
1 M. 284. 1881.
35) Der Herr hat uns
von einem Hausgenoſſen erlöſet. 20 Pf. -
36) Den armen Waiſen von Gilbert für den
zerbrochenen Regenſchirm 65 Pf.
Darmſtadt, den 20. Mai 1881.
Der Rechner der Großherzogl. Landes=Waiſenkaſſe
Langsdorf. Rechnungsrath.
66
835
958
121
2281
5½
54
148
740l
940
158
721
103¼
839
942
214
123
040
855
1126
351
1032
kZeub.
enen
büge
Aus Stadt und Land.
N6
Darmſtadt, 2. Juni.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 14 vom 1. Juni
ent=
hält: Bekanntmachung, betreffend Aenderung und Ergänzung des
Bahn=
polizei=Reglements für die Eiſenbahnen Deutſchlands, ſowie der
Beſtim=
mungen über die Befähigung von Bahnpolizeibeamten und
Locomotiv=
führern.
- Bezüglich der in dem Regierungsblatt bekannt gegebenen Bau=
Ordnung ſchreibt die , K. Z.1. Mit dieſer auf dem letzten Landtag zu
Stande gekommenen allgemeinen Bauordnung iſt ein für das
Großher=
zogthum Heſſen überaus nöthiges und wichtiges Geſetz zur Verkündigung
gebracht. Es werden dadurch die bis dahin beſtandenen, in Anbetracht
der zahlreichen in den einzelnen Städten geltenden, von einander
ab=
weichenden und zudem ſehr mangelhaften Bauordnungen chaotiſch zu
nennenden geſetzlichen Zuſtände in einer erſchöpfenden und den
Grund=
ſätzen der Neuzeit entſprechenden Weiſe für das ganze Land neu geregelt.
Vorerſt iſt der Tag des Inkrafttretens des Geſetzes noch nicht beſtimmt,
und man erwartet dieſe Beſtimmung erſt mit dem Erlaß der unbedingt
nöthigen Einführungs= und Ergänzungsvorſchriften dazu. Bekanntlich
begegnete der Geſetzentwurf in den beiden Kammern erheblichen
An=
ſtänden und hielt es ſchwer, bei den vielfach von einander abweichenden
Anſichten der beiden Kammern eine Uebereinſtimmung zu erzielen. Erſt
in den Schlußſitzungen der beiden Häuſer beſeitigte der Wunſch, etwas
Poſitives zu Stande zu bringen, die letzten Meinungsverſchiedenheiten.
- Für die am 20. Juni beginnende Schwurgerichtsſeſſion,
welche nur von kurzer Dauer ſein wird, wurden als Geſchworene
ausgelooſt die Herren: Funk, Johs. VII., Landwirth von Griesheim.
Schramm, K. Fr., Fabrikant von Offenbach. Lehmann, Fabrikant von
Offenbach. Rieß, H. Gaſtwirth von Zwingenberg. Meyer, J. E.,
von Reichelsheim. Kinſcherf, K. Joh., von Birkenau. Schneider,
Wilh., Gaſtwirth von Nieder=Ramſtadt. Kaſt, Aug., Rentner von
Darmſtadt. Löffler, Wilh. III., Ziegler von Sprendlingen. Rech,
Bürgermeiſter von Mörlenbach. Langer, Friedr., Ziegeleibeſitzer von
Wimpfen a. B. Sattler, G. A., Bäckereibeſitzer von Beerfelden. vom
Stein, E., Rentner von Beſſungen. Wolf, Bürgermeiſter von
Linnen=
bach. Haas, P. 1V., Kirchenrechner von Roßdorf. Emig, Bürgermeiſter:
von Nieder=Liebersbach. Seibel, Ph. IL., Metzger von Pfungſtadt.
Lan=
nert, Bürgermeiſter von Winterkaſten. Krämer, Gg., Beigeordneter von
Chean. Vaubel, Fz., Rentner von Groß=Steinheim. Weyland, Guſt.,
Wirth von Nieder=Beerbach. Höhn, A. W. I. von Heppenheim. Appel,
Wilh., Landwirth von Altheim. Preß, Gg., Fabrikant von Pfungſtadt.
Eidmann, L. Beigeordneter von Groß=Umſtadt. Horn, Fz. von
Se=
ligenſtadt. Roth, Gg. I1., Auszügler von Eſchollbrücken. Blag, Joh.,
Rentner von Bensheim. Helmling, K.. von Lorſch. Krafft, K.,
Fabrikant von Offenbach.
— Von geſtern Nachmittag 1 Uhr 20 M. an traf in mehreren
Bahn=
zügen die K. Württemb. 13. Artillerie=Brigade, beſtehend aus
den Feld=Artillerie=Regimentern Nr. 13 und 29 und dem Fuß=Artillerie=
Bataillon Nr. 13, mit der Main=Neckarbahn hier ein und marſchirte
alsbald nach dem Griesheimer Lager ab. Die Brigade bleibt dort bis
zum 30. Juni.
2 Aus ſicherer Quelle iſt uns die Nachricht zugegangen, daß Herr:
Pfarrer Dr. Sell während ſeines Aufenthaltes in Baden=Baden eine
Anfrage in Betreff event. Uebernahme einer Profeſſur erhalten
hat. Wie ſich Herr Pfarrer Sell in dieſer für ihn höchſt ehrenvollen
Angelegenheit entſchieden hat, wiſſen wir nicht, doch wollen wir im
In=
tereſſe ſeines Wirkens in hieſiger Stadt hoffen, daß er die ihm eroffnete
glänzendere und dankbarere Laufbahn nicht betritt, ſondern ſeinem alten
Arbeitsfelde treu bleibt, das bei aller Mühe und manchen ſaueren,
ſcheinbar vergeblichen Kämpfen doch auch genug der Freude und
blei=
bender Früchte des Segens bis jetzt gebracht hat.
4* Herr Hofſchauſpieler Edward iſt nach kurzem Aufenthalt in
Baden=Baden nach Italien gereiſt und befindet ſich gegenwärtig in
Mai=
land. In ſeinem Gehörleiden iſt eine kleine Beſſerung eingetreten.-
Zu dem in den Pfingſttagen in Düſſeldorf ſtattfindenden
Rheini=
ſchen Muſikfeſt iſt von hier Herr Hofmuſiker Adolph Kugler zur
Mitwirkung eingeladen. In Stelle eines erkrankten Capellmeiſters wird
Herr Hofmuſiker Helmer von hier gleichfalls dabei mitthätig ſein.
D. Beſſungen. Die Donnerstag am 2. Juni Nachmittags 5 Uhr
ſtattfindende Gemeinderathsſitzung hat folgende
Tagesord=
nung: 1) Waldwirthſchaftsplan pro 1882. 2) Vergrößerung der
Kirche. 3) Herabſetzung des Zinsfußes bei Darlehen auf Hypothken.
4) Mittheilungen und Geſuche.
Mainz, 31. Mai. Große Aufregung erregt ein blutiger Vorgang,
der ſich geſtern Abend gegen 10 Uhr in einer Wirthſchaft auf der
hin=
teren Bleiche zutrug. Eine Anzahl Viehtreiber gaben daſelbſt Anlaß
znm Einſchreiten der Polizei. Allein die Excedenten, 6 bis 8 an der
Zahl, widerſetzten ſich und drangen auf die Schutzleute mit Prügeln
und Meſſern ein. In Folge deſſen wurden drei Schutzleute verwundet;
zwei ſchwer, der dritte leicht. Der große Tumult rief noch mehr
Schutz=
leute und einige andere Männer zur Hilfe herbei, und jetzt erſt gelang es,
die wüthenden Menſchen zu bändigen und zu verhaften. Der Vorfall
106
1131
ereignete ſich in der Treber'ſchen Wirthſchaft. Die verwundeten
Schutz=
leute ſind: Röth, Bertling und Wagner. Unterſuchung iſt eingeleitet.
Der Kampf in der Wirthſchaft muß ein ſchrecklicher geweſen ſein;
nach=
dem derſelbe beendet war, war der Boden bedeckt von den Trümmern
der Möbel, welche in Blutlachen lagen. Die vier Hauptthäter ſind
ver=
haftet, einer derſelben hatte ſich aufs Dach geflüchtet und mußte von
dort herunter geholt werden.
M. N.
Nach dem Ausfall der Wahlmännerwahlen im Kreiſe Bensheim
iſt die Wiederwahl des ſeitherigen Abgeordneten, Herrn Landgerichtsrath
Heinzerling, mit Sicherheit zu erwarten.
— Nach einem Urtheil des Reichsgerichts vom 9. April
d. J. gehören Blumennicht zu den Genußmitteln, deren Entwendung
in geringer Menge nicht als Diebſtahl, ſondern nur als Uebertretung
des 8 270 Nr. 5 des Strafgeſetzbuchs zu beſtrafen iſt; vielmehr iſt die
Entwendung von Blumen, um ſich an ihrem Anblick zu erfreuen oder
daran zu riechen, als Diebſtahl zu beſtrafen, auch wenn die entwendeten
Blumen einen nur geringen Werth gehabt haben.
Eingeſandt.
— Die von der Direction der Main=Neckarbahn gewährte
Er=
mäßigung für den Beſuch der Frankfurter Ausſtellung iſt zwar
ſehr dankenswerth, aber die zahlreichen Inhaber von Eintrittskarten für
die ganze Dauer der Saiſon werden von dieſer Wohlthat nicht
be=
rührt. Und doch hätten gerade dieſe ein lebhaftes Intereſſe an einer
Preisreduction, da ſie nicht einmal in der Woche, ſondern wiederholte
Male die Ausſtellung beſuchen. Der Hinweis auf die Billigkeit der
Wochen=Abonnements=Billete kann ihnen nichts nützen, da nur wenige
in der Lage ſein werden, täglich zum Beſuch der Ausſtellung fahren
zu können.
— Die „ſcheppe Alleer gehört neben dem Forſtmeiſtern zu
den größten Merkwürdigkeiten Darmſtadts. Ueber die Geſchichte jener
Allee geben die „Darmſtädter hiſtoriſchen Kleinigkeiten” befriedigende
Auskunft. Wir ſind auch entſchieden für die Erhaltung dieſer ſingulären
Kiefern; aber warum muß denn vor einem der kühn geſchwungenen und
über den Weg ſich binlagernden Bäume noch ein Stein liegen? Man
darf gar nicht des Nachts dort promeniren, ſchon am hellen Tage muß
der in Gedanken Luſtwandelnde entweder den Kopf am Baume
ſich ſtoßen, oder über den Stein ſtolpern. Tertinm non datur!
44 Wanderungen durch die Frankfurter Ausſtellung.
III.
Unter den einzelnen Abtheilungen dieſerl Ausſtellung nahmen
be=
ſonders drei Obiecte meine beſondere Aufmerkſamkeit zin Anſpruch:
Möbel, Edelmetalle und Maſchinen.
Seit der vor wenigen Jahren begonnenen Reformation des
Kunſt=
gewerbes auf Grund unſerer nationalen Traditionen hat die Pflege
des Schönheitsſinnes in unſern Häuſern ihren ſiegreichen Einzug gehalten.
Wir haben gebrochen mit der ehemaligen, theils blos dem
Utilitätsprin=
cip huldigenden, theils auf dem Gebiete der Stilloſigkeit
umherſchweifen=
den Production. Im Publikum hat ſich der Geſchmack und der Sinn
ür das Schöne gehoben. Bei den Gewerbtreibenden offenbart ſich die
Freude am eigenen ſtilvollen Schaffen, es zeigt ſich ein Eifer und eine
Begeiſterung für die kunſtgewerbliche Hinterlaſſenſchaft unſerer Voreltern.
Nicht gering iſt namentlich das letztere anzuſchlagen, wenn man bedenkt,
daß die Ueberleitung der gewerblichen Thätigkeit in neue, ſtilvolle Bahnen
für viele Producenten mit großen, theilweiſe heute noch nicht
compen=
ſirten Geldopfern verbunden war. Das Vorrücken auf der ganzen Linie
unſerer gewerblichen Thätigkeit begann damals, als der deutſchen
In=
duſtrie von jenſeits des Oceans durch unſern Ausſtellungscommiſſär
Reuleaux jenes tadelnde Wort, welches damals wohl vielen von uns
zu hart erſchien, zugerufen wurde.
Als bahnbrechend für die ſämmtlichen kunſtgewerblichen Beſtrebungen
der Jetztzeit iſt aber die Münchener Kunſt= und
Gewerbeaus=
ſtellunng vom Jahre 1876 zu betrachten. Die dort ausgeſtellten
Kunſtſchätze des bayeriſchen Nationalmuſeums, verbunden mit den
Be=
ſtrebungen geiſtig hochſtehender Männer unſerer Nation, haben zuerſt
den Blick größerer Kreiſe auf unſere eigene Vergangenheit im
kunſtge=
werblichen Leben gelenkt. Immer mehr Freunde und Verehrer fanden
ſich um den zunächſt kleinen Kreis von begeiſterten Anhängern der neuen
Richtung und ausübenden Künſtlern. Man bewunderte zuerſt die
Fein=
heit und die Formenfülle der verſchiedenen Erzeugniſſe der vergangenen
Jahrhunderte; man verglich und ſtudirte deren Kunſtproducte und
bil=
dete ſo Auge und Hand; man forſchte nach alten Publicationen und
Muſterbüchern. Eine Menge alter Vorbilder von hoher Schönheit wurde
neu herausgegeben und führte in künſtleriſchen Nachbildungen den
ſtaunenden Epigonen den Reichthum der Phantaſie und das hohe,
vollendete Können ihrer Vorfahren vor Augen.
Als nun die hiſtoriſche Kunſtforſchung ſich auch des
Gegen=
ſtandes bemächtigte, als wir mit ihrer Hilfe die Meiſter und Verfertiger
von hochberühmten Stücken entdeckten, da ging auch kälteren und weniger
leicht zu enthuſiasmirenden Naturen die Ahnung auf, daß es ſich hier
R.
1132
nicht um eine gphemere Modeſache, ſondern um eine Grrungenſchaft von
national=culturhiſtoriſcher Bedeutung handle.
Freilich hat die neue Richtung ſich nicht mühelos durchgekämpft.
Schritt für Schritt mußte das Terrain erobert werden. Nicht wenige
Gegner haben ihr Fortſchreiten aufzuhalten geſucht. Von Seiten des
Publikums war es der mangelnde Sinn für Formen und die
ſelbſt in den höheren Geſellſchaftskreiſen fehlende Geſchmacksbildung,
welche große Hinderniſſe bereitete. Erſt in zweiter Linie kamen
welche,
über=
die Vertreter, des ſogenannten Nützlichkeitsprincips
haupt jede formale Ausbildung eines Gebrauchsgegenſtandes für
über=
flüſſig erklären, und dann die ſtrengen, klaſſiſchen Stiljuriſten. Bei den
Gewerbtreibenden kam namentlich die Abneigung, ſich mit Neuem
ver=
traut zu machen und die hergebrachten, den Arbeitern geläufigen
An=
fertigungsweiſen zu verlaſſen, worauf der ganze Geſchäftsbetrieb
zuge=
ſchnitten war, in's Spiel.
Gegenwärtig ſtehen wir auf dem Standpunkt, daß es nicht mehr
genügt, mit einer allgemeinen Redensart über die Verſchiedenheit des
Geſchmacks oder mit einer geheuchelten Bewunderung für einen
momen=
tanen Modeartikel den Beſitz des guten Geſchmacks, den ja Jeder
ſelbſt=
verſtändlich in Anſpruch nimmt, zu documentiren. Man iſt zu der
Ueberzeugung gekommen, daß nur vieles, oft wiederholtes
Sehen und Vergleichen der guten Vorbilder, eine frühe Hinweiſung
auf das Charakteriſtiſche in Form und Farbe der uns umgebenden
Ob=
lecte, ein nie aufhörendes Lernen im Stande iſt, uns jene Sicherheit und
Selbſtſtändigkeit des Urtheils zu verleihen, ohne welche eine fruchtbare
Uebung der Kritik an künſtleriſchen Leiſtungen nicht möglich erſcheint.
Freilich iſt die geſammte Erziehungs= und Ausbildungsrichtung auf
unſeren höheren Schulen, welche vorzugsweiſe auf eine
literariſch=
dialectiſche Erziehung abzielt, der Entwicklung des wahren Kunſtſinns
nicht ſehr förderlich. da hierbei die Sinne nicht jenen ſteten Hinweis und
jene Schärfung in der Beobachtung der Außenwelt erhalten, welcher für
die Auffaſſung und die Unterſcheidung der unendlichen Mannigfaltigkeit
der Formenerſcheinungen nothwendig bleibt.
Wenn etwas im Stande geweſen iſt, in der kurzen Zeit von
weni=
gen Jahren dieſen Umſchwung in unſeren Kunſtanſchauungen zu Wege
zu bringen, ſo war dies der Umſtand, daß die neuen Beſtrebungen das
Haus, die Familie, das uns täglich Umgebende als Ausgangspunkt
nehmen. Als Bundesgenoſſinnen haben ſie in dieſem Kampf in erſter
Linie unſere Frauen, deren Sinn für die Schmückung unſeres Daheim
ſie nicht vergebens angerufen haben. Es iſt zugleich ein Verdienſt der
neuen Richtung, daß ſie unſere Blicke wieder mehr auf die Familie und
das Haus, den Urquell unſeres innerſten Seins und Schaffens, lenkt,
dadurch daß ſie uns eine edel geſchmückte Wohnung darbietet. Dies iſt
zugleich ein culturhiſtoriſches Moment.
Ich habe etwas weit ausholen müſſen in dem Vorſtehenden. Aber
ich glaube, liebe Leſerin, du wirſt, nachdem du mit dem tieferen Zweck
der reizenden Zimmereinrichtungen, wie ſie ſich in den Kojen der
Möbel=
abtheilung präſentiren, bekannt geworden biſt, noch mehr Liebe und
Be=
geiſterung für die häusliche Kunſtpflege gewinnen und dieſelbe bei dir
zu Hauſe mit allen Kräſten zu fördern ſuchen. Ich nenne, indem ich
eine Detailbeſprechung dieſer Kunſt= und Möbeltiſchlerei bis zu
einem nächſten Beſuche verſchiebe, für heute nur einen Namen: Bembs
aus Mainz. Ich kann, da mich in dieſem Falle niemand des
Local=
patriotismus zeihen kann, getroſt das von dieſer Firma Ausgeſtellte
nicht blos als die Krone in der Holz= und Möbelinduſtrie, ſondern in
der ganzen Ausſtellung bezeichnen. Die Koje enthält ein reizendes
alt=
deutſches Eßzimmer mit erhöhtem Cabinet im Renaiſſance=Stil.
Im,
Hintergrunde hat das reichgezierte Büffet Platz gefunden, während ſich
vorn der Eßtiſch und die lederüberzogenen Stühle präſentiren. Rechts
ein ſchönes Kamin, über dem einzWandgemälde liegt, links ein mit dem
Wappen von Zürich geſchmücktes Glasfenſter. Der Parquethoden iſt mit
perſiſchem Teppich belegt, die Möbel ſind aus italieniſchem Nußholz
ge=
fertigt. Es giebt nichts Stilgerechteres, Harmoniſcheres als dieſes
Speiſe=
zimmer! Auch ein Sohn des himmliſchen Reiches, She May Suhea aus
Ning=Po in China, der die Brüſſeler Ausſtellung zuletzt beſucht hat und
mit dem man ſich nothdürftig auf franzöſiſch verſtändigen kann, iſt mit
niedlichen Möbeln in chineſiſchem Geſchmack vertreten. Eine Bettlade,
die allerdings von ſolchen Dimenſionen iſt, daß man olympiſche Spiele
in ihr aufführen kann, koſtet 3500 Mark.
Vermiſchtes.
- Falſche Hundertmarknoten der Reichsbank ſind im
Um=
lauf. Dieſelben ſind mit großem Fleiß auf lithographiſchem Wege
herge=
ſtellt und durch Steindruck vervielfältigt. Um Geſchäftsleute vor Schaden
zu bewahren, führen wir in Folgendem einige der weſentlichſten
Unter=
ſcheidungsmerkmale an. 1) Der obere Kreiszierſtrich in dem U bei dem
Worte Hundert iſt in den Falſificaten beinahe zirkelrund, bei den echten
Noten oval. 2) Das R in „Reichsbanku iſt bei den nachgemachten Scheinen
mehr hoch als breit, bei den echten umgekehrt mehr breit als hoch. 3) Der
Aufſtrich vom v. zum K. in dem Namen v. Koenen iſt auf den falſchen
Noten nach außen, alſo konkav gebogen, bei den echten nach innen, alſo
con=
ver. — Außerdem aber ſind alle Schraffirungen, Muſter, Reliefs ꝛc. auf
den Falſifikaten augenſcheinlich üngſtlich, unregelmäßig und ungenau
ausgeführt.
- Schüdigung des Auges durchlanges Leſen. Andanerndes
Leſen erfordert bekanntlich eine dauernde Anſtrengung des Sehorgans; daher
empfiehlt Javel in den deutſchen Monatheften, November 1879, beim Leſen
häufig inne zu halten. Ferner ſind die Bücher ſchwarz auf weißem Grunde
gedruckt, ſo daß das Auge ſtets den denkbar größten Farbengegenſatz
auszu=
halten hat; es wäre daher beſſer ein gelbliches Papier anzuwenden. Da
ſerner die Buchſtaben in Horizontallinien angeordnet ſind, ſo treffen die
Strahlen, wenn wir beim Leſen Buch und Kopf ſtill halten, einen Theil
unſerer Netzhaut, während die helleren Zwiſchenräume der gedruckten Zeilen
ebenfalls auf gewiſſe Stellen der Retina einwirken, ſo daß alſo wieder eine
Ermüdung des Auges eintritt. Javel meint, daß dieſem Uebelſtande durch
kleine Bände abzuhelfen ſei, die man in der Hand halten kann, ſo daß man
das Buch nicht ſtill zu halten braucht und die Ermüdung des Auges
ver=
mindert wird. Endlich erführt das Auge die bedeutendſte Schädigung durch
die beſtändige Aenderung der Entfernung des Auges von den Buchſtaben,
wenn man eine Zeile vom Anfang bis zum Ende lieſt; daher ſind zu lange
Zeilen zu vermeiden, alſo kleine Bände oder ſolche mit ſchmalen Spalten
allen andern vorzuziehen. Dann muß man, wie hinlänglich bekannt, nur
bei hinreichender Beleuchtung und nur hinreichend groß gedruckte Schriften
leſen.
— Tod durch Petroleum=Exploſion. Das Dienſtmädchen
des Banquiers F. in Bielefeld wollte kurzlich dem ſchwach brennenden Feuer
durch Aufgießen von Petroleum nachhelfen; es erfolgte eine Exploſion und
ſofort ſtanden die Kleider des unvorſichtigen Mädchens in lichten Flammen.
Der Sohn des Hauſes, der den Knall und das Geſchrei des Mädchens hörte,
eilte hinzu und verſuchte die Flammen zu erſticken. Allein es war zu ſpät,
und unter ſchrecklichen Qualen iſt die Aermſte kurz darauf im Krankenhauſe
verſchieden; ihre letzten Worte waren Klagen über ihren Ungehorſam gegen
die oft gehörten Warnungen ihrer Herrſchaft. Möchten doch die Herrſchaften
fort und fort ihrem Geſinde die Gefahren des Petroleumgebrauchs beim
Feueranzünden zu Gemüthe führen und durch Vorleſen ſolch tief
er=
ſchütternder Fälle auf die leichtfinnigen Dienſtmädchen einzuwirken ſuchen.
— (Sonnenſchein.) Eine der falſcheſten Oeconomien iſt es, das
Sonnenlicht aus den Zimmern abzuſperren oder vielleicht gar ſolchen, die nach
Norden gelegen ſind, vor andern den Vorzug zu geben, in der Meinung, daß
die Sonne zu viel Schaden anrichte an den Möͤbeln und Tapeten derſelben.
Mag es ſein, daß manche Farben im Sonnenſchein ſchneller verbleichen,
Vor=
hänge und Rouleaux darum ſchneller zerreißen, ſo iſt dieſer Schaden doch
ge=
wiß viel geringer als derjenige, welcher an den Menſchen ſelbſt angerichtet
wird, die ohne Sonnenſchein leben. Wenn die Sonne an Häuſern und
Haus=
rath zuweilen etwas ruinirt, ſo erhält ſie dafür auch eben ſo viel, denn ſie
verſcheucht Mäuſe, Motten und anderes Ungeziefer, das nur da niſtet, wo
Licht und Luft nicht hinkommen, und im Dunkeln ein viel geführlicheres
Zerſtörungswerk treibt. Moder, Pilze, Schwamm, Feuchtigkeiten mit aller
Art ſchädlicher Einwirkungen für Gebäude, Möbel und Menſchen entwickeln
ſich nur da, wo keine Sonne hinkommt, und es iſt zu bekannt, daß bei faſt
allen Epidemien die ſonnigen Wohnungen diejenigen ſind, in denen ſie ſich
zuletzt oder gar nicht zeigen. „Wo die Sonne nicht hinkommt, kommt der
Arzt hin; iſt ein ſehr wahres Sprichwort. In manchen Familien - zumal
bei den weiblichen Mitgliedern derſelben - gehört es zum guten Ton, die
Zimmer zu verdunkeln und jeden hereinfallenden Sonnenſtrahl wie einen
Hochverräther am Daſein zu betrachten. Damen, die am Abend die Zimmer
mit Gas oder hochgeſchraubten Petroleumlampen nicht blendend und ſtechend
genug erhellen können, geben vor, nicht in's Sonnenlicht ſehen zu knnen,
und während ſie am modernen Kaminfeuer oder glühendheißen eiſernen Ofen
es ganz behaglich finden, gilt ihnen die Wärme der belebend ſtrahlenden
Sonne für unerträglich1 Sie und die Kinder werden ängſtlich davor behütet
- nur um die Weiße der Haut nicht zu verderben; wie es ſonſt dem Körper
ergehen mag, iſt dabei gleichgiltig! Aber man kann ja Augen und Haut
ſchützen durch Schirme, Hüte und Tucher. — Unter Umſtänden gibt es für
unzähliges Uebelbefinden kein beſſeres Heilmittel, als ſich in die Sonne
zu ſetzen. Mehr als manches iriſcherömiſche und andere Bad wirkt ſolch
ein Sonnenbad, wie das Tauſende aus eigener Erfahrung beſtätigen können.
Auch in die Krankenzimmer bringt der Sonnenſchein weit ſicherer Linderung
und Geneſung, als das Verhängen der Fenſter und tauſend andere innerlich
oder äußerlich verſchriebene Mittel. Man verſuche es nur einmal mit der
Sonnenkur”„.
Einfach und praktiſch. Die Bigeuner wenden ein einfaches
Mittel an, um das mit der üblichen Tellerſammlung beauftragte Mitglied
der Kapelle zu kontroliren. Derjenige, welcher zur Teller=Kollekte beſtimmt
iſt, bekommt in die rechte Hand den Teller, in die linke Fauſt eine
lebendige Fliege, welche er während ſeines Rundganges gefangen zu halten
hat. — Eine einfache und untrügliche Kaſſenkontrole.
Die ſchnellſte Eiſenbahnfahrt, die je auf einer
amerikani=
ſchen Bahn vorgekommen, hat am 8. Mai der Sohn des Eiſenbahnkönigs
Vanderbilt in Begleitung mehrerer Freunde und hervorragender
Eiſenbahn=
beamten gemacht, indem er auf einem aus der Locomotive und zwei Waggons
beſtehenden Zuge die Strecke zwiſchen Amherſtbury und St. Thomas, eine
En tfernung von 111 (engl.) Meilen, in 90 Minuten zurücklegte.
Lages=Kalender.
Donnerstag 2. Juni: Concert im Saalbau.
Montag 6. Juni: Landpartie des Geſangvereins Melomanen.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.