144.
ahrgulg.
Womementspreis
vierdeljhrlich 1 Mark 50 Pf. hcl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
ww Quanal inck. Voſtauiſchlag.
Srag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2hEEſtlttes Eüttthuttuugvouit.
Zuſerate
Eeden angemmmen: unDarmſtadt
von der Expedition, Rhanſtr. Re 2.
mBeſſungen von Friedr. Wirr.
Holzſtraße Nr. 2. ſevie amin
vn ala EnniuierErduiuz.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
die allgemeine Bauordnung betreffend. B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß Vorſchrift des Art. 93, bezw. Art. 43 letzter Satz der Kreis= und Provinzialordnung vom 12. Juni 1874 bringen
wir hiermit den Auszug der von Großh. Oberrechnungs=Kammer abgeſchloſſenen Rechnung der Provinzialkaſſe der Provinz
Starkenburg für 1879 zur öffentlichen Kenntniß:
M. Pf.
Ausgabe.
Einnahme.
M. Pf.
3000 -. 22) Beſoldungen
900 —
1) Beiträge der Kreiſe.
728 70. 23) Diäten und Gebühren
8) Prozeßkoſten
1622 13.
50 -. 24) Botenlohn und Verkündigungskoſten
19) Ausſtände aus vorhergehenden Jahren
44 55.
3649 63. 25) Für Büreanbedürfaiſſe und Geräthſchaften.
20) Kaſſevorrath aus vorhergehenden Jahren
841 46.
Summe der Einnahme
Die Einnahme beträgt
Die Ausgabe beträgt
7428 33₈
Abſchluß:
29) Uneinbringliche Ausſtände
Summe der Ausgabe
30 80.
3438 94.
7428 M. 33 Pf.
3438 „ 94 „
Verglichen bleibt Reſt
3989 M. 39 Pf.
Darmſtadt, am 24. Mal 1881.
welcher in baarem Vorrath beſteht. -
Der Provinzial=Ausſchuß der Provinz Starkenburg.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß Vorſchrift des Art. 43 letzter Satz der Kreis= und Provinzialordnung vom 12. Juni 1874 bringen wir hiermit
den Auszug der von Großh. Oberrechnungs=Kammer abgeſchloſſenen Rechnung der Kreiskaſſe des Kreiſes Darmſtadt für 1879
zur öffentlichen Kenntniß:
M. Pf.
Einnahme:
24658-
1) Beiträge der Gemeinden und Gemarkungen
26
3) Gebühren
685 20.
6) Kapitalzinſen
7) Beihülfe an Angehörige der Reſerve u. Landwehr 169 5.
71 60.
8) Prozeßkoſten
9) Strafgelder zur Belohnung des Aufſichtsperſonals 5379 4.
10) Erſatzpoſten
18) Zurückempfangene Kapitalien
19) Ausſtaͤnde aus vorhergehenden Jahren
20) Kaſſevorrath aus vorhergehenden Jahren
Summe der Einnahme
Die Einnahme beträgt
Die Ausgabe beträgt
und dieſer beſteht: a) in liquidirten Ausſtänden
b) in Vorlagen
c) in baarem Vorrath
Darmſtadt, den 24. Mai 1881.
235 20.
4900
202 73.
1523 14.
37749 96.
A bſchluß:
Ausgabe:
M. P.
22) Beſoldungen
1600
23) Diäten und Gebühren
1294 63
24) Botenlohn und Verkündigungskoſten
16 65.
25) Für Büreaubedürfniſſe und Geräthſchaften:
697 32.
26) Kreisunterſtützungen
26656 24
28) Unterhaltung und Erbauung von Bezirksſtraßen
60
30) Zuſchuß in andere Kaſſen
754 81.
32) Strafgelder zur Belohnung des Aufſichtsraths 5293 75.
37) Ausgeliehene Kapitalien
669 25.
Summe der Ausgabe
37042 66.
37749 M. 96 Pf.
37042 „ 65 „
Verglichen bleibt Reſt
707 M. 31 Pf.
259 M. 53 Pf.
5 „ 27 „
442 51 „
Zuſammen wie oben
701 M. 31 Pf.
Der Kreis=Ausſchuß des Kreiſes Darmſtadt.
296
Küchler.
1110
K 104
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Regierungs=Präſidenten zu Magdeburg vom 13. Mal iſt auf Grund des Reichsgeſetzes vom
21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das in Magdeburg mit Beſchlag belegte
Flug=
blatt: „ Für die Freiheit Deutſchlands, die Abgeſandten der deutſchen Socialdemokratie an die Geſinnungsgenoſſen in den Vereinigten
Staaten d. d. New=York, 5. Februar 1881, unterzeichnet F. W. Fritſche und L. Viereck', als ſocialiſtiſchen Tendenzen dienend,
nach 8 11 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Edictalladung.
Nachdem wider die Nachgenannten:
1) den zur Dispoſition des 3. Großherzoglich Heſſiſchen Infanterie=Regiments (Leib=Regiments Nr. 117) beurlaubten
Musketier Jakob Treuſch, aus dem Bezirke des 2. Bataillons (Erbach i. O.) 3. Großherzoglich Heſſiſchen
Land=
wehr=Regiments Nr. 117, geboren am 14. Juni 1858 zu Kirch=Beerfurth, im Kreiſe Erbach i. O.,
2) den zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen vormaligen Musketier Kurt Arthur Theurich, aus dem Bezirke
des 1. Bataillons (Mainz) 4. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 118, geboren am 7. Juni 1853 zu
Stolpen, Kreis Pirna, im Königreiche Sachſen,
der foͤrmliche Deſertionsprogeß eroͤffnet worden iſt, werden dieſelben hiermit aufgefordert, ſich bei der Landwehrbehörde anzumelden,
ſpäteſtens aber in dem auf Montag den 26. September d. J., Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht
anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ſie eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, ſie in contumaciam für
fahnenflüchig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3060 Mark verurtheilt werden.
Darmſtadt, den 20. Mai 1881.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
B e l a n n t m a ch u n g.
Am 1. Juni d. Js. wird in dem gegenwärtig zum Landbeſtellbezirk des
Poſtamts in Langen Großh. Heſſen) gehörigen Orte Dietzenbach eine Poſt=
Agentur in Wirkſamkeit treten, welche die amtliche Bezeichnung „im Großh. Heſſen;
zu führen hat.
Die Verwaltung derſelben iſt dem Sparkaſſerechner Georg Wolff II. in
Dietzenbach übertragen worden.
Der Poſtverkehr wird durch eine zur Perſonenbeförderung eingerichtete, zwiſchen
Langen und Dietzenbach, über Dreieichenhain und Götzenhain verkehrende
Landbriefträger=
poſt vermittelt werden, welche folgenden Gang erhält:
I. Tüglich:
Aus Dietzenbach 550 Vorm.,
durch Dreieichenhain 630 Vorm.,
aus Langen 8 Vorm.
durch Götzenhain 9 Vorm.
2.
Aus Dietzenbach 2 Nachm.,
durch Dreieichenhain 3 Nachm.,
aus Langen 540 Nachm.,
durch Götzenhain 6 Vorm.,
in Langen 7 Vorm.,
durch Dreieichenhain 850 Vorm.,
in Dietzenbach 9½ Vorm.
Werktäglich:
durch Götzenhain 250 Nachm,
in Langen 350 Nachm.,
durch Dreieichenhain 610 Nachm.,
in Dietzenbach 710 Nachm.
Die Dienſtſtunden für den Verkehr mit dem Publikum ſind, wie folgt, beſtimmt:
durch Götzenhain 610 Nachm.,
2) an den Wochentagen:
von 10 bis 12 Uhr Vormittags und 4 bis 7 Uhr Nachmittags;
h) an den Sonntagen und an den nicht auf einen Sonntag fallenden
geſetzlichen Feiertagen:
von 11 bis 12 Uhr Vormittags und von 5 bis 6 Uhr Nachmittags.
Darmſtadt, den 27. Mai 1881.
Der Kaiſerliche Oberpoſtdirector:
Hagemann.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Hebregiſter der Communal= und Kirchenſteuer für das Jahr 1881-82
C1. April 1881 bis 1. April 1882) liegt von heute an 8 Tage lang auf Großb.
Bürgermeiſterei zur Einſicht offen.
Beſchwerden gegen die im Regiſter enthaltenen Anſätze ſind binnen 4 Wochen
nach Ablauf der Offenlegungsfriſt entweder ſchriftlich oder mündlich dei Großh.
Kreis=
amt Darmſtadt zu Protokoll vorzubringen; ſpäter vorgebrachte Beſchwerden finden
keine Berückſichtigung.
Beſſungen, den 27. Mai 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Nohl.
(4968
Bekanntmachung.
Die Maurerarbeit, Steinhauerarbeit,
Thonwaaren= und Eiſenwaaren=Lieferung
bei Ausführung eines Kanals in der
Kirch=
ſtraße ſoll im Wege der Submiſſion
ver=
geben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 1. Juni d. J.,
Bormittags 10 Uhr
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 21. Mai 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (4851
Das Ergebniß von Spülicht und
Abfüllen in der Menage der 2. Abtheilung
1. Württemberg. Feld=Artillerie=Regiments
Nr. 13 wird für die Zeit vom 1. bis
25. Juni a. c. an den Meiſtbietenden
vergeben. Hierauf bezügliche Offerten
wollen bis 2. Juni, Morgens 8 Uhr,
auf dem Schießplatz Griesheim, Baracke
(4969
Nr. 40, abgegeben werden.
Die Menage=Commiſſion.
Klee=Verſteigerung.
Nüchſten Donnerstag den 2. Juni d. J.,
Nachmittags 5 Uhr,
werden ca. 17 Morgen Klee parcellenweiſe
verſteigert. Zuſammenkunft an der
Frank=
furterſtraße nahe der Verbindungsbahn.
Martins=Mühle, den 30. Mai 1881.
Fr. Klein. 4970
5
[ ← ][ ][ → ] kea
ung
ſich
ber=
4 104
Bekanntmachung.
Die zum Bau der Nebenanlagen für das Train=Kaſernement, ſowie die zur
Regulirung des Terrains daſelbſt erforderlichen Arbeiten ꝛc., und zwar:
1) Erd= u. Maurerarbeit incl. Material=Lieferung, veranſchlagt zu 720346 M.
2) Zimmerarbeiten,
3) Schieferdeckerarbeiten,
4) Schloſſer= und ſchwere Eiſenarbeiten
5) Spenglerarbeiten,
6) a. Pflaſterung, veranſchlagt zu
765949 „
b. Chauſſirung
„
„
C. Planirung
199213 „ 14,790,40
„
ſollen in dem am Freitag den 10. Juni er., Vormittags 9 Uhr, anberaumten
Termine in öffentlicher Submiſſion vergeben werden.
Unternehmungsluſtige wollen ihre, mit entſprechender Aufſchrift verſehenen Offerten
portofrei bis zur Terminsſtunde im Bureau der unterzeichneten Garniſon=Verwaltung,
Riedeſelſtraße 60, woſelbſt auch die Bedingungen, Koftenanſchläge ꝛc. in den üblichen
Geſchäftsſtunden ausliegen, abgeben.
(4971
Darmſtadt, den 26. Mai 1881.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
„ 513878 M.
Leilgeboteneg.
Geſchäfts=Anzeige.
Nach vollendetem Umbau mit Ladenfaçade halte
mich einem geehrten Publikum auf bevorſtehende Feiertage zum
Bezuge aller
GeURuhb; uub gurul-Aruur”
in
Glas, Porzellan ll. Steingul
Hochachtungsvoll
beſtens empfohlen.
J. H. Sipp,
[4972
Marktplatz 5.
100
TTEUTLuAURLIPN
natürliches Vitterwaaser, nneraetzlich wgen veinee Cehalt= an 3611
Chloriden, von den ersten ärztlichen Autoritsten als mild
eröfnen-
des und Fräftie anflssendes Heilmitielempfohlen verdient namentlich
bei längerom Gebrauch den Vorzug. Besonders bewährt bei=
Verſtopfung. Trägheit der Verdauung, Verſchlemung,
Hämor=
rhoiden, Magen= und Darmkatarrh, Frauenkrankheiten,
Ver=
ſtimmung. Leberleiden, Fettſucht, Gicht, Blutwallungen ꝛe.
InallenApothekenu Mineralwasserhandlungen zu haben Gebrauchsanweisungebendaselbat
M6Uine Nubtuhut”
werden jetzt weit unter dem Einkaufspreiſe ausverkauft.
Amton Schmſdt,
(4882
Ludwigsstrasse 8.
1111
Bergmann's (4391
Theerſchwefel=Seife,
bedeutend wirkſamer als Theerſeife,
ver=
nichtet ſie unbedingt alle Arten
Hautun=
reinigkeiten und erzeugt in kürzeſter Friſt
eine reine, blendendweiße Haut. Vorräthig
3 Stück 50 Pfg, bei L. L. Burekhardt.
Fine Partie große gebrauchte Dachſenſter
E= billig zu verkaufen.
[4079
H. Heinzerling. Grafenſtraße I.
Ein vor mehreren Jahren erbautes Zſtöckiges
2 mit Garten ꝛc., in
Wohnhauz einer Lage, iſt billig
zu verkaufen. Näheres bei P. Thüringer,
Schulſtraße 5.
(3692
Billlge Pantoſiehn.
2379) Die ſo beliebten Frauenpantoffeln,
das Paar zu 3 Mark, Confirmandenſtiefel,
friſche Sendung Frauen=, Männer= und
Kinderſtiefel in bekannter Güte eingetroffen.
Bahnhofsſtraße I. 1 St. hoch.
bei Frau Bieden=
Kur=Milch ropf. Man beachte
das Schild am Ende d. Erbacherſtraße. (4853
Prima
Flluvaca. voll Koldt ndav
vollſaftige Waare.
Louis Fnnli,
neben der Stadtkirche. (4555
Weus
Ullbko Hauiou. Ad Uhviu,
vorzüglich kochend, per Pfd. 20 Pfg.,
vouv Mdhud-Ed1Ugu
per Stück 12 Pfg.
ſoeben eingetroffen.
G. P. Poth,
Bleichſtraße.
4856
parbulles
in prima Qualität,
ungeſalzen per ¼ Ko. 75 Pf.
geſalzen per ½ Ko. 70 Pf.
Emauuet tuld.
4858
Möbelkiſten
zu verkaufen, 14 Stück, theils mit Zink
ausgeſchlagen, faſt neu. Frankfurterſtraße 2
Fine Balkenwage u. 1 Kaffeebrenner
E= billigſt abzugeben. Näh. Exp. (4897
R6104
Einem hohen Adel, hochgeschätzten Kunden und Geschäftsfreunden
beehren wir uns ergebenst mitautheilen, dass wir vom 1. Juni d. J. an
die seither miethweise innegehabte Gärtnerei von der Promenadenstrasse
Nr. 41 nach unserem eignen, neu gegründeten Etablissement
untere Frankſurterstrasse.
nächsl der Centralwerkstätte der Hess. Ludwigsbahn,
verlegen werden, wogelbst wir unsere Kuliuren in ausgedehnterem Umfange
betreiben, um auch jeder grösseren Anforderung dienen zu können.
Indem wir kür das bisher in so reichem Maasse erwiesene Wohlwollen
und Vertrauen besten Dank aussprechen, verbinden wir zugleich die höf.
lichste Bitte, uns dasselbe anch in unserem neuen Geschäfte gütigst
be-
wahren zu wollen, und haben zur Bequemlichkeit unserer werthen Kund.
schaft zur Entgegennahme von Autträgen unsere Wonung in das Haus
des Herrn Schreinermeister Federlin
28 Promenadenstrasse 28
verlegt, woselbst stets eine hübsche Auswahl von blühenden. und Blatt-
Pflanzen ausgestellt wird, sovie auch Bindereien jeder Art auf
das Eleganteste ausgeführt werden.
Hochachtungsvoll
HEIL E COMad MIOI,
Kunst- und Handelsgärtner.
(4959
Hiermit erlaube ich mir die ergebene Anzeige zu machen,
daß die von meinem verſtorbenen Manne betriebene Bäckerei
in unveränderter Weiſe unter Beihülfe meines Sohnes weiter
geführt wird.
Indem ich für das ſeither geſchenkte Wohlwollen beſtens
danke, bitte ich, mir dasſelbe auch fernerhin bewahren zu
(4973
Hochachtungsvoll
wollen, und zeichne
C. RSIIu uN
Megzugsbalber iſt eine kleine, hübſch=
D Chaiſe mit einem Doppel=Pony
4896
und Geſchirr zu verkaufen.
Näheres Beſſunger Herrngartenſtr. 37
Reisehandbücher,
Coursbücher und Reiſelectüre empfieblt
die Buchhandlung von
4974
C. Möhler, Eliſabethenſtraße 4.
Schwanenſtraße 5 ſind ſchöne Sellerie.
Pflanzen zu verkaufen.
(4975
Feinſtes
Oſiven=Caſelöl,
offen und in weißen Flaſchen,
feinſtes
Mohnöl SSpeiſeöl
4929
billigſt.
EmaIIEl TUd.
7 in neuen Kübeln Ar=
Oleandt: heülgerſtraße Nr. 57 zu
zu verkaufen.
4978
zahle ich dem, der
500 Mark veim Gebrauch von
Hothe's Lahnwasse.
Flacon 60 Pfg. jemals wieder
Zahn=
ſchmerzen bekommt oder aus dem Munde
[4976
riecht.
Joh. George Kothe, Nachf. H. Gritters.
Berlin S., Prinzenſtr. 99.
In Darmstadt; Carl Watzinger.
ſFin neues vorzügl. Planino iſt billig
zu verkauſen. Zu erfr. in d. Exp. (4977
neue Eberſtädter Wügelchen ſind
billig zu verkaufen bei
[4979.
Schmuiedmeiſter Hofmann in Eberſtadt.
4979
Zu verkaufen.
Von 2 friſchmelkenden Kühen wird Milch
erſter Qualität zum Kurtrinken abgegeben
per Schoppen 10 Pfg., per Maaß 35 Pfg.
Kranichſteinerſtr. 54, gegenüb. d. Karlshof.
Wer hat Hühneraugen:
Sicheres Mittel zur Entfernung
der=
ſelben, friſch eingetroffen bei Hoftheater Friſeur
C. Hermes. 4s.
Vermiethungen.
696) Grafenſtraße 27, Vorderhaus
links, 1 St. h., ein möbl. Zimmer zu verm
1971) Aliceſtraße 8 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern und allen
Bequemlichkeiteu, zu vermiethen und den
15. Mai zu beziehen.
5 2095) In meinem Hauſe, Ecke des
2
5 Liebigplatzes u. Landwehrſtraße
819¼, iſt der 2. Stock, enthaltend 6
Zimmer mit Erker, Küche, Speiſe=
H kammer ꝛc., Gas= und Waſſerleitung,
8 bis 1. Juni, auf Verlangen früher, zu
H vermiethen.
3 Näheres im Hauſe 1. Stock oder
Z in meiner Wohnung.
8
L. Harres.
Lauuuaaooaauauauus
2488) Neckarſtraße 10 iſt die Be
Etage, enthaltend 8 Zimmer, Waſſerleitun=
und alle Bequemlichkeiten anderweitig zu
vermiethen. Auch kann ein Pferdeſtall
da=
zu vermiethet werden. Franz Fehrer.
deeeeeoooeoooooooOee
G
2610) Rheinſtraße 47 bel Etage. H
2 Salon, 7 Zimmer und aller Zube=
9 hör. Auf Verlangen Stallung für
9 2-3 Pferde und Remiſe.
OOOO000O0000OOO
2923) Eine Wohnung von 5
Zim=
mern und ein Manſarden=Logis ſind zu
vermiethen. Näheres Liebigſtraße 25.
3325) Aliceſtraße 30 zwei fein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
3849) Schulſtraße 15 ein mbl. Zimmer.
4010) Soderſtraße 52 ein kleines
Logis ſofort zu vermiethen.
4926) Rheinſtraße 47 dritter Stock
ein gut möblirtes Zimmer, monatlich 12 M.
4084) 3 ſchön möbl. Zimmer und
Garten zu verm. Kranichſteinerſtr. 17, 1 Tr.
4087) Grafenſtraße 1 iſt der mittlere
Stock im Vorderhaus, beſtehend aus 3
Zim=
mern, Küche und ſonſtigem Zubehör, zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
4170) Ob. Heinrichſtraße 60 iſt die
Parterrewohnung, aus 6 Zimmern ꝛc.
be=
ſtehend, zu verm. u. bis Auguſt zu bez.
4359) Rheinſtraße Nr. 47, iſt eine
Wohnung mit Ausſicht auf Bergſtraße
und Taunus, beſtehend aus 3 event. auch
4 Zimmern mit allem nöthigen Zubehör,
per ſofort zu beziehen.
Köhler, Rheinſtraße 49, III.
4363) Eliſabethenſtraße 53 eine
ge=
räumige Werkſtätte als ſolche, oder zum
Lagern trockner Gegenſtände zu vermiethen,
auch kann auf Verlangen Logis dazu
ge=
geben werden.
4646) Eliſabethenſtraße 53 im
Vor=
derhaus ein neu hergerichtetes Logis von
3 Zimmern, 2 Bodenkammern, 2 Kellern
und Waſſerleitung in der Küche, an eine
kleine Familie zu verm. u. alsbald zu bez.
4637) Ludwigſtraße 4 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
4714) Wilhelmſtraße 40 der 3. Stock
mit 4 Zimmern u. Zubehör per Juli zu verm.
4731) Soderſtraße 5, 1. Stock, ein
gut möblirtes Zimmer, auf Wunſch mit
Penſion, zu vermiethen.
Alexanderſtraßesbel Etage:
1 Logis von 6 Zimmern, (ars=
1
„ 4 Zimm. u. 1Salon,
7.
zu verm. Näheres Parterre rechts.
4784) Schützenſtraße 17 Parterre=
Wohnung, 4 Zimmer, Küche mit
Waſſer=
eitung, Kabinet ꝛc. per 20. Aug. zu verm.
4786) Bleichſtraße 37 1. Stock ein
fein möblirtes Zimmer.
4787) Riedeſelſtraße 35 die
Beletag=
mit 8 Zimmern, Küche mit Waſſerleitung,
Kabinet ꝛc. per 20. Auguſt zu vermiethen.
Näheres Schützenſtraße Nr. 17.
4921) Beſſunger Schalſtraße 20
ein freundliches Logis zu vermiethen.
4923 Zwei hübsche Logis
Ecke der Beſſunger Kirchſtraße 25
für Geſchäftsleute ꝛc. paſſend.
4981) Steinſtraße 21 2
ineinander=
gehende möblirte Zimmer.
4982) Stiftſtraße 63 ein Logis von
3 Zimmern nebſt allen Bequemlichkeiten.
4983) In der Nähe der Poſt ſind im
Seitenbau 2 bis 3 Zimmer mit Küche
und ſonſtigem Zubehör zu vermiethen und
bald zu beziehen. Näh. in der Expedition.
4984) W: Promenadenſtraße 43
iſt eine Wohnung von 5 Zimmern zu
ver=
miethen. Näheres daſelbſt im Laden.
R104
4985) Ecke der Fabrik= u.
Bleich=
ſtraße Nr. 1 (im Vorderhaus 2. Stock)
iſt ein freundliches Logis, beſtehend aus
3 Zimmern mit Küche und 2 kleinen
Manſardenzimmern an eine ruhige Familie
zu vermiethen.
4986) 14 Ernſt=Ludwigſtraße 14 iſt
ein fein möblirtes Zimmer nebſt Kabinet
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
4987) Roßdörferſtraße 46 ein Logis
2 Zimmer, Küche, Keller, Bleichplatz, ſofor
zu vermiethen. Desgl. ein kleineres Logis
für eine einzelne Perſon. Peter Bell.
4988) Pankratiusſtraße 33 ein
un=
möblirtes Zimmer und eine halbe Scheuer.
4989) Heerdwegſtraße 21 1 Wohnung
an eine ſtille Familie per 1. Juli beziehbar.
1113
Vermiſchte Nachrichten.
Holzpreiſe
im Großherzoglichen Holzmagazin.
Buchenſcheiter I. Cl. 11 M. 50 Pf.
9 „ 50 „
„
8.
Kieferüſcheiter I. „
Beſtellungen gegen baare Zahlung bei
Großherzoglchem Rentamt (Paradeplatz 4).
Darmſtadt, den 1. April 1880.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
3172
Muhl.
F.
G,
inen kräftigen Lehrjungen ſucht
F. J. Best, Steinmetzmſtr. (4206
beſorgt pünktlichſt und billigſt unter Garantie
Lmduig AIteT,
[4585
Saalbaustrasse 37.
O iermit zeige ergebenſt an, daß ich von heute an Wienersſtraße 77 Parterre
14 wohne. Gleichzeitig mache meinen werthen Kunden und Freunden bekannt,
1 5 daß ich von jetzt an jedes Jahr 3-4 Wochen vor Weihnachten einen Aus=
S verkauf in einem bis dorthin noch näher bezeichneten Laden mit Wollwaaren
abhalten werde. Für das mir in meinem Geſchäfte gütigſt geſchenkte Vertrauen beſtens
dankend, bitte mir daſſelbe auch fernerhin zu bewahren und zeichne mit aller Achtung
Wienersſtraße.
A. Harx,
77.
14990
ſeustadt m OdenWad.
Gaſtwirthſchaft zur Burg Breuberg
neu eröffnet, mit gut möblirten Zimmern, freundlichem Garten, hält ſich dem den
Odenwald beſuchenden Publikum beſtens empfohlen, unter Zuſicherung reeller und
bil=
liger Bedienung.
Bei längerem Aufenthalt Penſionspreiſe.
Um geneigten Zuſpruch bittet
W. Rodenhauser IV.,
Eigenthümer.
4927
Fortwährender Ankauf
von getragenen Kleidern, Schuhen und
Stiefeln, Bettwerk, Möbeln,
Uui=
formsſtücken ꝛc. zum höchſten Preis.
3
gr. Ochſen=
W. EurIoh, gaſſe 31.
G
2836) Annaſtraße 18 ein moblirtes
Parterrezimmer mit Kabinet zu
ver=
miethen. Auf Verlangen mit
Burſchen=
zimmer. Eingang ſeparat.
ſFin Lehrling geſucht bei
Schorlemmer, Ernſt=Ludwigsſtraße.
4991
N
5 Herren= u. Frauenkleider, Uni=
„
⁄ fermen, Schuhwerk, Möbel,
Betten, Papier, ſowie im Haushalt
Vacantes kauft zu reellem Preiſe.
Beſtellungen erbitte per Poſt.
Friedrich Bauer, Langegaſſe 49.
6) brave Lehrlinge ſucht gegen Lohn
2
Wilh. Müller, Schloſſermeiſter,
neue Kiesſtraße 55. (4861
Iffene Lehrlingsſtelle für einen jungen
L Mann mit guten Schulkenntniſſen, bei
Georg Hof, Hofpapierhandlung. (4326
ſFin junges Hündchen, männlich, wird
- zu kaufen geſucht. Obergaſſe 17. (4992
297
R 164
1114
über Abgang und Ankunft ſämmtlicher Eiſenbahnzüge, 10 Pfg., ſowie die praktiſchen
Taſchenuhrfahrplüne, 5 Pfg., ſind in der Exvedition dieſes Blattes zu haben. Bei G. Kramer in Hamburg erſchien und iſt bei dem Unterzeichneten vorräthig:
Lehrbuch für Bamenſchneiderei.
Praktiſches Handbuch für Gewerbeſchulen und zum Selbſtunterricht in Familien, von
Minna Schroeder, Inbaberin einer Fachſchule für Damenſchneiderei in Hamburg.
Die Stimmen der Preſſe zollen dem Buche das größte Lob. Die „Badiſche
Landeszeitung' ſchreibt: „Es ſollte keiner jungen Frau, keinem jungen Mädchen fehlen
und jeder Confirmandin das paſſendſte und nützlichſte Geſchenk zum Eintritt in das
ſchaffende Leben ſein.: Vollſtändig in 6 Lieferungen 75 Pfg.
In gleichem Verlag erſchien Maass-Notizbuch für Damenſchneiderei.
Geb. in Ganzleinen mit einem Regiſter. Preis 90 Pfg.
Der Unterzeichnete empfiehlt ſich ferner zur prompteſten Lieferung ſämmtlicher
HodeJournale & Leitsohriten elo.
Im Beſitz der Zeitungs=Agentur „Frankfurter Journal” bin ich in der Lage,
die erſchienenen Neuheiten durch meine Zeitungsträger auf die raſcheſte Weiſe zu über=
Hochachtungsvoll
mitteln
O
L. VogelsherOk,
Buchhandlung und Hof=Buchbinderei,
Ecke der Schützen= und Hügelſtraße 20. 14993 Geſchäftsverlegung & Empfehlung.
Zeige hiermit ergebenſt an, daß ſich meine Metzgerei nicht mehr Kirchſtraße
4
ſondern Schloßgaſſe 23 befindet.
H. Hay, Metzger. 3 poolalarzt Dr. Red. Heyur,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt aus
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten Föllen, ſtets ſchnell mit beſter
(53
Erfoige. Kine geſunde zweitſtillende Amme ſucht
C, Stelle. Näheres Promenadeſtraße 27
14944
parterre. Fine Köchin, welche ſich auch der Haus=
C= arbeit unterzieht und gute Zeugniſſe
beſitzt, wird zu Johanni geſucht. Näheres
(4945
bei der Expedition. Das Anſtreichen der Fußböden, Trep=
T, pen, Vorplätze u. Küchen wird ſchnell
4781
und billig beſorgt durch
C. Hopp. gr. Ochſengaſſe 34.
44
in Hausmädchen, das im Nähen und C Bügeln bewandert iſt, wird auf Jo=
hanni geſucht. Neckarſtr. 19, mittl. St. (4933
Fin tüchtiges Dienſtmädchen auf Jo=
(6
hanni geſucht. Ludwigsplatz 1, im
Laden.
14940 4941
Geſucht
auf Johanni ein Mädchen, welches ſchon.
längere Zeit gedient, gut kochen kann und Hansarbeit verſteht. Carlsſtraße 48.
4942
Gesmeht ſtricken kann. Wo? ſagt d. Exped. (4961
() brave Jungen können die Schloſſerei
S erlernen bei
3913
F. Büdinger, Waldſtraße 2. auf Johanni ein reinliches braves Dienſt=
mädchen, das bürgerlich kochen kann und
alle Hausarbeit gründlich verſteht. Näheres
Schützenſtraße 9, gleicher Erde, oder Fried=
richſtraße 40 ebendaſelbſt. Fin jetzt confirmirtes Mädchen vom
C, Lande ſucht Stelle, am liebſten als
Kindermädchen. Näheres Grafenſtraße 18
parterre.
494:
Freiwillige
Verſteigerungs=Anzeige.
Die Wittwe des Herrn C H. Huber
zu Darmſtadt, Eliſabethenſtraße Nr. 46,
läßt Mittwoch den 1. Juni 1881,
Vor=
mittags 10 Uhr anfangend,
durch den Unterzeichneten, nachfolgende
Gegenſtände in ihrer Wohnung
Eliſabethen=
ſtraße Nr. 46 öffentlich meiſtbietend gegen
gleich baare Zahlung verſteigern:
1 Schreibtiſch. 1 Notenpult, 1 Wiege,
1 Sopha, 1 Kinderſtube, 1
Spiel=
tiſch, 2 Seſſel, 1 Schreibtiſch mit
Aufſatz, verſchiedene Tiſche von
Nuß=
baumholz, Wienerſtühle, Rohrſtühle
und ſonſtiges Mobiliar, Fäſſer ꝛc.
und diverſe andere Gegenſtände.
Darmſtadt, den 30. Mai 1881.
Engel,
Großh. Gerichtsvollzieher. (4997
Apfelwehm
im Ausſchank, in Flaſchen und Gebinden.
Wilhelm Heber.
Mathildenplatz 18. (4988
ſEin gebrauchter Kaffeebrenner billig zu
C verkaufen. Landwehrſtraße 31. (4999
Verfecte Köchinnen und Hausmädchen
erhalten gute Stellen. Vermiethbureau
Frau Röſe, Friedrichſtraße 14½. (5000
Thriſtl. und jüd. Köchinnen geſucht auf
L. Johanni durch Frau Cohn, Beſſ.
Ludwigſtraße 61.
(5001
(Fin reinl. Mädchen ſucht Lauſdienſt oder
Cſonſt. Beſchäftig. Gr. Kaplaneig. 23. (5002
Geſucht
für einen Herrn 3 Zimmer nebſt Zubehör
Hochparterre oder erſte Etage), in der Nähe
der Bahnhöfe, untere Rheinſtraße
bevor=
zugt. Zu erfrag. in der Exped. (5003
Fin Kanarienhahn entflogen. Dem
- Wiederbringer eine Belohnung:
Heidel=
bergerſtraße 25. 4. Stock.
(5004
10
20
1
27
G. L. DAVbs a Vo.
Contral-Annoaeen-Trpodinon
A. deutschen L ausländ. 2ollungon
Pkohter dedentenan Huatlont.
mue dn H. wd Anlavdan.
Burean in Darmstadt, Grafenſtr. 30.
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten ſtatt
beſonderer Anzeige, mit der Bitte
um ſtille Theilnahme:
Heute Nacht 1 Uhr verſchied nach
längerem Leiden unſer lieber Gatte,
Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Geh. Commerzienrath
Theodor Wendelstadt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Pau, 27. Mai 1881.
65005
udt
rde
ſne
he.
36
5
93
9
121
22
5 4
54
728
115
79
1028
1212
—
249
40
717
118
740
940
188
791
21,
889)
94
214
729
1000
85
1120
35¼
100]
lHab.
heren
Püge.
Aus Stadt und Land.
N6.
Darmſtadt, 31. Mai.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog und die
Groß=
herzogliche Familie bezogen im Laufe des geſtrigen Nachmittags
das Hoflager in Kranichſtein.
Seine Königliche Hoheit werden
Mittwochs und Samstags Vormittags von 10 Uhr ab im Neuen
Palais Audienzen ertheilen, ſowie Meldungen und Vorträge
entgegen=
nehmen.
Mainz, 28. Mai. (Abreiſe Sr. Königl. Hoheit des
Groß=
herzogs.) Unter Anweſenheit einer großen Menſchenmenge, ſowie
des Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Du Mont, des Herrn
Provinzial=
directors von Röder, des Herrn Gouverneurs von Woyna und anderer
hohen Perſönlichkeiten, hat heute Vormittag 7 Uhr 55 Min. der
Groß=
herzog ſammt Familie unſere Stadt wieder verlaſſen. Anläßlich dieſes
hat Herr Oberbürgermeiſter Dr. Du Mont folgende Bekanntmachung
erlaſſen: Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben bei Ihrem Abſchiede
von hier geruht, dem Unterzeichneten den Auftrag zu geben, dem
Städte=
vorſtande, wie ſämmtlichen Bürgern und Vereinen für die herzliche
Be=
willkommnung und die vielfachen Beweiſe treuer Anhänglichkeit, wie
das allſeitige freundliche Entgegenkommen während des Aufenthalts
Sr. Königl. Hoheit und Sr. hohen Familie in Mainz, die allerhöchſte
Anerkennung und den Dank auszuſprechen. Indem der Unterzeichnete
ſich hiermit dieſes ehrenvollen Auftrages entledigt, glaubt er Namens
der Bürger der Hoffnung Ausdruck geben zu dürfen, daß Se. Königl.
Hoheit und Höchſtdeſſen Familie noch öfters die Stadt Mainz mit Ihrem
Beſuche beehren mögen. — Der Großherzog hat für die hieſigen Armen
1000 Mark geſpendet.
— Der vorgeſtrige erſte Sommerausflug des Local=
Ge=
werbevereins nach Worms, an welchem ſich ca. 40 Mitglieder
betheiligten, nahm, vom Wetter begünſtigt, einen durchaus
befriedigen=
den Verlauf. Von dem Wormſer Verein, unter Führung des Herrn
Directors Dr. Schneider, aufs Wärmſte begrüßt, beſuchten die
Be=
theiligten zunächſt die ſehr intereſſante Kunſtwollfabrik von Valkenberg
und Schön, ſodann die von Baerle'ſche Waſſerglasfabrik (in welcher der
Beſitzer ſelbſt die Führung übernahm, auch den fremden Gäſten
ſchließ=
lich einen kühlen Trunk freundlichſt eredenzen ließ), die Putzwollwaſcherei
der genannten Firma, die ſchöne reſtaurirte gothiſche Liebfrauenkirche,
die große Kammgarnſpinnerei, den Dom, den Heil'ſchen Garten mit
ſei=
nen intereſſanten Gewächshäuſern, ſowie ſchließlich das impoſante Luther=
Denkmal. Ein gemüthliches Beiſammenſein im Worett'ſchen Local
be=
ſchloß den genußreichen Nachmittag.
— Der Hiſtoriſche Verein für das Großherzogthum Heſſen wird am
Mittwoch den 1. Juni ſeinen erſten Sommerausflug nach Auerberg und
Zwingenberg unternehmen. Das Programm enthält: Abfahrt von
Darmſtadt nach Auerbach (Retourbillet 3. Claſſe) um 1 Uhr. Gang
zur Ruine Auerberg; Reſtauration in der dortigen Wirthſchaft. Gang
nach Zwingenberg, Beſichtigung der Reſte der Burg und
Stadtbefeſtt=
gung, ſowie der Kirche. Geſellige Vereinigung im „Löwen'. Abfahrt
nach Darmſtadt 9 Uhr 5 Min.
- Die Großh. Hoftheater=Direction hat einen unkündbaren
Con=
tract für weitere 3 Jahre mit Herrn Hofmüller unter ſehr günſtigen
Bedingungen für denſelben ahgeſchloſſen.
-thr. Die Sängerin Fräulein Marie Schroetter, die bisher in
Bad Nauheim ihren Aufenthalt genommen hatte, wird in dieſen Tagen
ihre Reiſe nach San Francisco antreten.
N N In der nächſten Zeit ſtehen uns, wenn die im Gange
befind=
lichen Unterhandlungen zum Abſchluſſe gelangen, reiche
Kunſtgenüſſ=
bevor. Zunächſt, beabſichtigt das Berliner Kaiſer=Cornet=
Quartett, das vom 20. Juli ab in Weſtfalen, am Rhein und in
Frankfurt a. M. ſich produciren wird, ein Concert unter Leitung des
Lehrers an der königlichen Hochſchule und Kammermuſikus Herrn
Koslech zu geben. Die Bezeichnung „Kaiſer=Cornet=Quartett”
iſt den Künſtlern bei einer Soirée im Palais des Kronprinzen, bei der
ſie mitzuwirker berufen waren, von dem Kaiſer beigelegt worden. Das
Quartett beſteht aus Sopran=, Alt=, Tenor= und Baß=Cornet; die
Vor=
träge desſelben beſchränken ſich auf vierſtimmig componirte Lieder,
arrangirt nach Art des gemiſchten Chors.— Sodann will die
Kammer=
muſikgeſellſchaft des Herrn C. Armbruſter aus London, beſtehend
aus den Herren Joſ. Ludwig (1. Violine), Alf. Gibſon (2. Violine)
J. Zerbini (Viola), Hugo Daubert (Cello) und C. Armbruſter (Clavier),
auf ihrer Concerttour durch Deutſchland auch Darmſtadt beſuchen. Die
letzten Quartette Beethovens, ſowie die neueren Compoſitionen von
Brahms, Raff, Grieg ꝛc. ſind Specialitäten dieſer Aſſociation. —
End=
lich werden zehn Mitglieder des königlichen Domchors in Berlin au,
ihrer Concerttour durch Belgien und Holland auch Darmſtadt, und zwar
in der erſten Hälfte des Juli, berühren. Die Leiſtungen des in ganz
Norddeutſchland wohlaccreditirten Domchors mit ſeinen phänomenalen
Solokräften ſind ſo gediegene und bewährte, daß jede ſpecielle Anpreiſung
wohl überflüſſig ſein würde.
XX Die von der Turngemeinde wiederholt veranſtaltete Aufführung
der Localpoſſe „Der Datterichu ging recht flott von Statten und
wurde vom Publicum ſehr freundlich aufgenommen. Sämmtliche
Aus=
führende, allen voran der Darſteller der Titelrolle, waren ganz bei der
Sache und entledigten ſich ihrer Aufgabe mit Hingabe und Geſchick.
1115
104
4 Einſender dieſes glaubt den vielen Freunden und Schülern des
Herrn Pfarrer Dr. Sell, gegenüber den in der Stadt verbreiteten
Ge=
rüchten über deſſen ſchwere Erkrankung, die Mittheilung machen zu müſſen,
daß derſelbe ſich ſo wohl befindet, daß er vor kurzem in Baden=Baden
von J. M. der Kaiſerin empfangen wurde, überhaupt ſo vollſtändig ſich
erholt hat, daß er ſpäteſtens Montag den 6. Juni er. ſeine gewohnte
amtliche Thätigkeit wieder aufnehmen wird.
— Nach der „Heſſiſchen Landeszeitung: wird von national=liberaler
Seite beabſichtigt, Herrn Baurath v. Hügel zu Wien als Reichstags=
Candidaten für den Wahlkreis Darmſtadt-Groß=Gerau aufzuſtellen.
— Die Trauung des Großh. Hofſchauſpielers Herrn Wagner mit
der Hofſchauſpielerin Frau Marie Kläger hat am Samstag Nachmit=
1ag ſtattgefunden.
— Der letzte Maien=Sonntag hatte viele Luſtwandelnde vor
die Thore, in unſere ſchönen Wälder und in die Bergſtraße gelockt.
Aber, könnte man auch hier den Reiſeluſtigen zurufen, willſt du immer
weiter ſchweifen? ſieh, das Schöne liegt ſo nah! Wir haben jetzt,
was noch nicht allgemein bekannt zu ſein ſcheint, mitten in der Stadt
ein herrliches Panorama und zwar auf der Platte des Waſſerreſervoirs
auf der Mathildenhöhe. Der Blick umfaßt die zu den Füßen liegende
Stadt, rechts die graziöſen, ſanft geſchwungenen Linien des Taunus,
links die ſcharf contourirten Spitzen der Bergſtraße, die Roſenhöhe und
den Eingang in den Odenwald. Von keinem Punkt in unſerer Umgebung
bietet ſich eine ſo reizende Ausſicht unſeren Blicken dar.
14 Theater= und Kunſtnotizen. Berliner Zeitungen wiſſen
über ein neues Theaterproject (außer dem von PArronge zu bildenden
„Deutſchen Theater”) zu berichten. Es heißt, Erneſto Roſſi hege die
Abſicht, in Berlin ein Internationales Theater zu gründen, in
welchem ausländiſche Geſellſchaften, z. B. Franzoſen, Engländer ꝛc.,
gaſtiren ſollen. Mit dem berühmten amerikaniſchen Tragöden Edwin Booth
ſind Verhandlungen angeknüpft, um ihn für ein Gaſtſpiel in Berlin zu
gewinnen. Edwin Booth, der Bruder jenes Schauſpielers, der vor
16 Jahren Abraham Lincoln ermordet hat, iſt der größte amerikaniſche
Tragöde, und ſeine gewaltigſten Leiſtungen beſtehen, wie die Roſſis, in
der Darſtellung Shakeſpeare'ſcher Charaktere. - Am 25. Mai wurde der
zweihundertjährige Todestag Calderon's, „des ſpaniſchen Shakeſpeare:
gefeiert. Im zweiten Decennium unſeres Jahrhundert wurden ſeine Stück'
in Deutſchland viel gegeben. Franz v. Holbein war der Erſte, der im
Jahre 1811 ſeinen „Standhaften Prinzen” auf dem von ihm geleiteten
„ Bamberg=Würzburg'ſchen” Theater geben ließ. Nach ihm verpflanzte
Goethe den ſpaniſchen Dramatiker auf die Weimar'ſche Bühne. Heute
hat ſich noch „Das Leben ein Traum' auf den deutſchen Bühnen
er=
halten. - Im Frankfurter Theater gelangte das von der
Preis=
jury empfohlene Trauerſpiel „Die Patrizierinr von Richard Voß
zur Aufführung. Der Sklavenaufſtand des Epartacus iſt der hiſtoriſche
Hintergrund des Stückes. Wir werden dasſelbe unter der Rubrik
Literariſches” ausführlicher beſprechen. — Die Frage, wer Dingelſtedt'3
Nachfolger am Wiener Hofburgtheater werden ſoll, wird in den
Zeitungen bereits lebhaft ventilirt. Unter andern wird auch Herr
Deetz, der dermalige Director des Berliner Schauſpielhauſes, als
Car=
didat genannt. Das „Berl. Tageblatt” meint, dieſer Vorſchlag bekunde
mehr Wohlwollen für die preußiſche, als für die öſterreichiſche
Hof=
bühne. - Frau Marie Geiſtinger iſt aus Amerika zurückgekehrt.
Sie hat während ihres hundertſiebzehn Vorſtellungen umfaſſenden
Gaſt=
ſpiels am Thalia=Theater zu New=York 37500 Dollars bezogen.
In
New=York hat vom 3.-7. d. M. das Mai=Muſikfeſt ſtattgefunden.
Der Chor beſtand aus 4000 Stimmen und einem Knabenchor von
250 Stimmen. Das Orcheſter vereinigte 250 der beſten aus dem ganzen
Lande zuſammengekommenen Muſiker. Für die Soli hatte man die
erſten einheimiſchen und auswärtigen Kräfte engagirt. — Conrad
Schleinitz, ſeit Mendelsſohns Tod Directorz des Leipziger
Conſerva=
toriums, iſt am 13. Mai geſtorben. Mendelsſohn hat ihm in ſeiner
Muſik zum „Sommernachtstraum”, die Schleinitz gewidmet iſt, ein
un=
vergängliches Denkmal geſetzt. - Für die Kgl. Gemäldegallerie
in Berlin iſt eine Landſchaft von Claude Lorrain aus der in Paris
verſteigerten Sammlung Pourtalés für 43,000 Franken angekauft
wor=
den. Unmittelbar nach dem Zuſchlag machte der Beſitzer der Eiſenwerke
von Creuzot, Herr Schneider, ein Mehrgebot von 10000 Francs,
das ſelbſtverſtandlich abgelehnt wurde. Jedenfalls hat hier die
Gemälde=
gallerie ein beſſeres Geſchäft gemacht als mit dem famoſen 200,000 Mark=
Rubens. - Das Congreßbild von A. v. Werner wird außer in
London und Wien auch in Frankfurt Stuttgart, Hamburg,
Dres=
den und Breslau ausgeſtellt werden.- Der Hiſtorienmaler Gebhard
Flatz, 1800 geboren, einer der Würdigſten der älteren Wiener Schule
und der religiöſen Kunſt im Allgemeinen, iſt zu Bregenz am 19. d. M.
aus dem Leben geſchieden. - Bei Athen beginnen neue Ausgrabungen
und verſprechen intereſſante Funde. Aus Weingaſten in Oberſchwaben
wird gemeldet, daß eine Römerſtation ausgegraben worden iſt.
Vor=
läufig hat man die Grundmauern eines römiſchen Bades und eines
Wohnhauſes freigelegt.
Mainz, 28. Mai. Gerichtsacceſſiſt Ewald, ſeither
Hülfs=
gerichtsſchreiber am hieſigen Landgerichte, wurde zum prov. Amtsrichter
in Darmſtadt ernannt.
Nierſtein, 26. Mai. Am 24. d. Mts. hatten wir hier die erſte
Traubenblüthe. Unſere Weinberge ſehen bis jetzt recht geſund aus,
R
1116
haben viele Blüthenſcheine und verſprechen, wenn der Himmel günſtiges
Weiter ſendet, reichlichen Herbſt. Es wäre die Verwirklichung dieſer
Hoffnung dem weinbautreibenden Publikum auch von Herzen zu wünſchen,
da andernfalls der Wohlſtand in hieſiger Gemeinde bei vielen fleißigen
und braven Winzern ſehr herabzuſinken droht.
Gernsheim, 26. Mai. Die hieſigen Wahlmänner=Wahlen ſind
zu Gunſten der Partei Haas ausgefallen. Ein Gleiches verlautet aus
den Orten Biebesheim, Stockſtadt, Crumſtadt, Eſchollbrücken und
Hähn=
lein. Die Wahl in Pfungſtadt iſt zu Gunſten Büchner's ausgefallen.
Herr Haas dürfte wohl die beſte Ausſicht haben, zum Abgeordneten
unſeres Wahlkreiſes gewählt zu werden.
N. H. Volksbl.
Friedberg, 25. Mai. In der letzten öffentlichen Sitzung des
Gemeinderaths dahier machte der Bürgermeiſter die Mittheilung, daß am
7. Juni von Friedberg aus die Uebungsreiſen des Großen Generalſtabs
in unſerer Provinz beginnen würden und bereits vorläufig eine
Ein=
quartierung von ca.-22 Offizieren, 30 Unteroffizieren und Gemeinen mit
45 Pferden angeſagt ſei, und daß für Lieferung der erforderlichen
Fourage u. ſ. w. bereits theilweiſe Vorſorge getroffen worden ſei. Ferner
theilte derſelbe mit, daß am 1. und 2. Juli die Generalverſammlung des
Landeslehrervereins und der Ludwig= und Alice=Stiftung für
Lehrer=
wittwen in unſerer Stadt abgehalten werden würde, welcher einer
freund=
lichen Aufnahme ſeitens unſerer Einwohner gewärtig ſein dürſte.
N. H. Vbl.
Ein wenig gekanntes Gift) Unter dieſem Titel ertheilt
ein ſchweizer Blatt den Landleuten folgenden Rath: „Wenn Ihr irgend
welchen Riß oder Spalt an den Händen habt, ſo rühret keinen Guano
an, weil dieſer Stoff durch die Wunde in's Blut dringen, es vergiften
und den Tod herbeiführen könnte, wie es jüngſt einem Bauern im Canton
Zürich geſchah.
Eingeſandt.
Dem hieſigen Tageblatt wie dem täglichen Anzeiger iſt in der letzten
Zeit der Abdruck einer Petition beigelegt worden, welche die hieſige
Kir=
chengemeindevertretung an Seine Königliche Hoheit den Großherzog
ge=
richtet hat. Aufgefallen iſt es uns vor Allem, daß eine kirchliche
Be=
hörde, und eine ſolche iſt ja auch unſere Kirchengemeindevertretung,
dieſe Petition als, ich weiß keinen paſſenderen Ausdruck, ein
kirchen=
politiſches Partei=Flugblatt verbreitet, hat, obgleich es wohl kaum
anzunehmen iſt, daß dieſe Petition von der Kirchengemeindevertretung
insgeſammt als Ausdruck ihrer Meinung und Wünſche zu betrachten iſt;
wenigſtens darf man wohl als gewiß vorausſetzen, daß die Herren
Geiſtlichen, die doch wohl etwas mehr von dem wiſſen, was der Kirche
noth thue, als die meiſten Herren unter den Laien, nicht mit der
Peti=
tion vollkommen übereinſtimmen werden. In Betreff der Petition ſelbſt
möchten wir uns erlauben, die einzelnen Punkte derſelben von einem
anderen Standpunkt aus zu beleuchten, als von welchem aus ſie
abge=
faßt ſind
1) Die Petition verlangt ſtärkere Vertretung des Laienelements in
den Decanats= und Landesſynoden unter ſtärkerer Berückſichtigung der
Seelenzahl.
Wer die Zuſtände unſerer evangeliſchen Kirche im Allgemeinen kennt,
und die unſerer Vaterſtadt im Beſonderen, wird wiſſen, daß das Streben
der von Herrn Rechtsanwalt Krug mit Recht als „extremen' bezeichneten
Partei, welche ohne Rückſicht auf andere, die in kirchlichen Dingen mehr
nach rechts ſtehen, trotz einer Achtung gebietenden Minorität als Sieger
aus der Urne bei der letzten Wahl zur Kirchengemeindevertretung
hervor=
ging, dahingeht, die Herrſchaft in der Kirche zu erhalten, glaubt auch
natürlich dieſe ſchneller zu erreichen, wenn ihre Bitte um Verſtärkung
des Laienelements in den Synoden erfüllt wird. — Es iſt aber, wie
ge=
ſagt, dieſe Bitte nicht eine der geſammten vereingten Civilgemeinde
Darmſtadts, ſondern nur eine der Majorität der
Kirchengemeindever=
tretung, in welcher die Wünſche der kirchlich conſervativeren Glieder der
Gemeinde entweder gar nicht gehört werden, oder, wenn ſie vorgebracht
werden ſollten, einfach von der liberalen und fortſchrittlichen Majorität
überſtimmt werden. Mit uns werden viele, ſehr viele Glieder unſerer
Kirche die Bitte unter keinen Umſtänden unterſchreiben, da ſie den Segen
zu würdigen wiſſen der durch die Geiſtlichen ausgeht, die Ernſt mit
ihrem Dienſte am Worte Gottes und ſomit in ſeiner Kirche machen.
2) Die Petition bittet um Mitwirkungsrecht der Organe der
Ge=
meinden bei Beſetzung der Pfarrſtellen, - mit anderen Worten um die
Pfarrwahl, ausgeübt durch die Kirchengemeindevertretungen. - Es iſt
hierüber ſchon ſehr viel geſchrieben und geſtritten worden. Theoretiſch
ſieht die Pfarrwahl ſehr ſchön aus, praktiſch angewendet ſehr anders.
Die Erfahrungen, welche im Großherzogthum Baden mit den Pfarrwahlen
gemacht ſind, lehren uns für ein ſolches Danaergeſchenk beſtens zu danken.
Uebrigens würde bei uns im Großherzogthum Heſſen die
Pfarrwahl=
frage kaum vorwiegend von praktiſcher Bedeutung ſein, da der
Theologen=
mangel noch, und leider wohl noch auf lange Zeit, ſo groß iſt, daß die
Frage kaum an eine Gemeinde herantreten wird, welchen Pfarrer ſie
unter mehreren wählen will, daß ſie vielmehr froh ſein muß, wenn
ſie überhaupt einen bekommen kann. An dieſem Punkte müſſen wir
uns ganz entſchieden gegen einen Satz der Eingabe kehren, der durchaus
unevangeliſch und unproteſtantiſch iſt: es iſt die Meinung. der Pfarrer
104
ſoll im Dienſt der Gemeinde ſein, während er doch factiſch im Dienſt
der Kirche ſtehe. In jener Allgemeinheit ausgedrückt kann dieſes leicht
die Anſchauung in ſich ſchließen, daß der Geiſtliche nach den Anſichten
der Majorität Lehre und Cultus zu verwalten habe, und hiergegen muß
ſich jeder wirkliche Chriſt entſchieden verwahren.
3) Die Petition wünſcht, daß die Gemeinde Darmſtadt zu einem
Decanate ohne Zuziehung der Landgemeinden oder doch wenigſtens nur
E3 iſt dies eine
mit Zuziehung von Beſſungen conſtituirt werde.
Bitte, uber welche die Meinungen getheilt ſein können; wir für unſeren
Theil halten es für ſehr gut, wenn Stadt und Land gemeinſame
In=
tereſſen gemeinſam behandeln; die Kirche iſt entſchieden etwas
Gemein=
ſames; es gibt kein Stadtchriſtenthum unterſchiedlich von einem
Land=
chriſtenthum; es müßte denn ſein, daß das Landvolk glaubt, und daß
die Stadtleute Nichts glauben, und das wollen wir doch nicht hoffen.
Der in der Eingabe hervorgehobene Unterſchied zwiſchen den lutheriſchen
Landgemeinden und der unirten Stadtgemeinde ſteht zwar auf dem
Papier, iſt aber in der Praxis von keiner großen Bedeutung; die
Ein=
gabe ſagt, daß in Darmſtadt keine Confeſſion beſtehe, ſondern die Union
im Gegenſatz zu den lutheriſchen Landgemeinden. Was iſt aber
die Union in der That? Eine Vereinigung von Lutheranern und
Reformirten, in welcher ſie gemeinſam das heilige Abendmahl empfangen.
Die Union als ſolche hat zwar kein Bekenntniß, die Glieder einer unirten
Kirche behalten aber ihr Sonderbekenntniß, und leben in Frieden mit
den Gliedern der Schweſterkirche, und zwar ſo in Frieden daß ſie das
Größte, was unſer Herr uns gegeben zur Nahrung für unſere Seelen,
gemeinſam genießen. Innerhalb der unirten Kirche Darmſtadts ſind
weitaus mehr Lutheraner als Reformirte. Die Landgemeinden ſind zwar
dem Namen nach lutheriſch, halten auch im Großen und Ganzen darauf,
daß der lutheriſche Katechismus gelehrt werde. Die Geiſtlichen derſelben
werden aber, wenn ein frommer evangeliſcher Chriſt aus Darmſtadt in
eine derſelben überſiedeln ſollte, ihn gewiß nicht vom Abendmahl
zurück=
weiſen. Es iſt alſo dieſer Grund zur Bildung eines eigenen Decanates
nicht ſtichhaltig; auch Beſſungen iſt lutheriſch; die Herren Petitionirenden
ſind alſo nicht conſequent, wenn ſie Beſſungen als hinzugezogen zur
Conſtituirung des Stadtdecanates Darmſtadt ſich gefallen laſſen wollen;
oder wollen ſie, daß Beſſungen, das dann in der Minorität wohl ſtets
bleiben würde, ſich unter der Majorität der Darmſtädter Herren beugen
ſoll? Auffallend iſt es übrigens, daß dieſe Unionsfreunde (Union heißt
Vereinigungh ſo gern eine Trennung von den Lutheriſchen wollen,
und ſomit den Anſatz machen, ſelbſt eine neue Confeſſion zu bilden.
Dieſe Liebe zur Union, die ſo zur Schau getragen wird, ſcheint anderer
Intereſſen halber als Vorwand dienen zu ſollen.
Endlich wünſcht unſere Kirchengemeindevertretung, daß Entwürfe
neuer kirchlicher Geſetze, welche für die Landeskirche von allgemeinem
Intereſſe ſind, vor der Berathung durch die Landesſynode den
evan=
geliſchen Gemeinden, reſp. deren Organen zur Prüfung und Aeußerung
vorgelegt werden ſollen. Vor allem glauben wir, daß die Sache ſehr
unpractiſch iſt. Auch den verſchiedenen Stadt= und Landgemeinden legt
die Regierung keine Geſetzesentwürfe vor, ehe ſie an den Landtag oder
im großen Vaterlande an den Reichstag kommen. Der Landtag und
Reichstag vereinigt in ſich die Vertrauensmänner des Volkes in
weltlichen Dingen, wie die Synode in geiſtlichen reſp. kirchlichen.
Wir ſollten doch denken, daß ſo gut, wie es auf dem Gebiete
des Staates gehen kann, daß die Geſetzentwürfe nicht erſt von
dem Gemeinderath von Arheilgen, Beſſungen, Darmſtadt, Michelſtadt,
Weitengeſäß, Zwingenberg u. ſ. w. geprüft und begutachtet werden
müßten, ehe ſie dem Landtag vorgelegt werden, eben ſo gut wird unſere
oberſte kirchliche Behörde kirchliche Geſetzesentwürfe direct der Synode
vorlegen können. Schon ſeit Jahrzehnten iſt der Wunſch vieler Glieder
unſerer evangeliſchen Landeskirche nach einem neuen guten Geſangbuch
laut geworden. Wir glauben, daß wir nicht zuviel behaupten, wenn
wir ſagen, daß wir in dreißig Jahren kein neues Geſangbuch erhalten
haben würden, wenn der treffliche Entwurf erſt ſämmtlichen
Kirchen=
gemeindevertretungen unſerer Landeskirche hätte vorgelegt werden müſſen.
Allen Reſpect vor dem Wiſſen und Verſtand der verſchiedenen
Kirchen=
gemeindevertreter in Stadt und Land; glaubten aber wirklich die Herren
Petenten, daß ſie ſelbſt wie die Herren Collegen in Eſchenrod, König,
Kirchbrombach, Hähnlein u. ſ. w. ein richtiges Urtheil über den
Geſang=
buchsentwurf hätten fällen können? Es heißt nicht umſonſt im
Sprich=
wort; „So viel Köpfe, ſo viel Sinne” und „Viele Köche verderben den
Brei.
Wie es mit dem Geſangbuch gegangen wäre, ſo wird es
eventuell einer bibliſchen Geſchichte u. ſ. w. gehen.
Nach dieſer Auseinanderſetzung glauben wir kaum nöthig zu haben,
ausdrücklich zu betonen, daß wir wünſchen, daß Seine Königliche Hoheit
der Großherzog wie die erſte ordentliche Landesſynode die Petition
ab=
ſchläglich beantworten werde, zweifeln eigentlich auch nicht daran, um ſo
weniger, als wir wiſſen, daß der oberſte Biſchof unſerer evangeliſchen
Landeskirche auch ein treues Herz für dieſelbe beſitzt. - Wir möchten
aber durch dieſe Zeilen geſagt haben: „Die Petition der
Kirchengemeinde=
vertretung iſt durchaus nicht im Einne der ſämmtlichen Glieder der
vereinigten Civilgemeinde Darmſtadts abgefaßt!”
Tages=Kalender.
Mittwoch 1. Juniz Uehung der Turner=Feuerwehr Beſſungen.
Hierzu eine Beilage, betreffend: Abonnements=Einladung auf das Familienblatt „Erholungsſtunden”.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.