Darmstädter Tagblatt 1881


18. Mai 1881

[  ][ ]

144.

144.
Jahrguug.

BöERSAUT TUUIIOI

Wonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. hd
Gringerlohn. Auswärtz werden von
alla Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
m 1 Marl 50 Pf.
pro Quartal fuck. Poſtaufſchlag

Grag= und Anzeigebkafk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Mſerat
werden angenommen: uDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. x. 2.
in Beſſungen von Friedr. Blhre
Oolzftratze Nr. B. ſowie antvien
von allen Huneen-Erpedittang.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Re 9G.

Mittwoch den 18. Mai.

188I.

Gefunden: 2 Portemonnaies mit Inhalt, 1 Sporn, 1 Meſſer, 1 ſchwarzer Shawl, 1 Brille, 1 Paar Handſchuhe, 1 kleiner
Schlüſſel, einige Schlüſſel in einem Ring, 1 Fuhrmannspeitſche, 1 gr. Schlüſſel, 1 Buch (die lateiniſchen Verba).
Verloren: 1 goldene Broſche mit 2 Korallen, 1 weißeleinenes Taſchentuch mit Spitzen.
Entflogen: 1 rother Kardinalvogel.
Darmſtadt, den 17. Mai 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Oeconom Ph. Gütlich vom Weilerhof, Kreis Groß=Gerau, wurde durch Strafbefehl Großherzoglichen Amtsgerichts
Darmſtadt L vom 26. Januar l. J. auf Grund des 8 11 des Geſetzes vom 14. Mai 1879 in eine Strafe von 15 Mark,
im Falle der Uneinbringlichkeit 8 Tage Haft verurtheilt, weil er durch Abrahmung entwerthete Milch in hieſiger Stadt verkaufen
ließ.
Gleichzeitig wurde auf Grund des 8 16 allegirten Geſetzes ausgeſprochen, daß dieſe Verurtheilung zu veröffentlichen ſei.
Darmſtadt, den 9. Mai 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Am 14. l. Mts. iſt ein dem Schreinermeiſter Endres dahier gehöriger Hund unter dem Verdachte der Tollwuth verendet,
und ordnen wir deshalb, da fraglicher Hund vor Beobachtung der Krankheitserſcheinungen frei umhergelaufen iſt, auf Grund des
8 88 des Reichs=Geſetzes vom 23. Juni 1880 und der 88 20 u. 21 der hierzu erlaſſenen Reichs=Inſtruction vom 24. Februar l. J.
und unter Hinweis auf die unten noch weiter angeführten Geſetzesbeſtimmungen die Feſtlegung aller Hunde in den Gemarkungen
Darmſtadt und Beſſungen für die Dauer von 3 Monaten mit dem Bemerken an, daß der Feſtlegung das Führen der mit einem
ſicheren Maulkorbe verſehenen Hunde an der Leine gleichzuachten iſt und die Tödtung der ſämmtlichen innerhalb des obigen Zeit=
raumes
frei umherlaufenden Hunde ſofort angeordnet wird.
Darmſtadt, den 16. Mai 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

Reichsgeſetz vom 23. Juni 1880.
888. Iſt ein wuthkranker oder der Seuche verdächtiger Hund
frei umhergelaufen, ſo muß für die Dauer der Gefahr die Feſtlegung
aller in dem gefährdeten Bezirke vorhandenen Hunde polizeilich ange=
ordnet
werden. Der Feſtlegung iſt das Führen der mit einem ſicheren
Maulkorbe verſehenen Hunde an der Leine gleich zu erachten. Wenn
Hunde dieſer Vorſchrift zuwider frei umherlaufend betroffen werden, ſo
kann deren ſofortige Lödtung polizeilich angeordnet werden.
8 39. Die Kadaver der gefallenen oder getödteten wuthkranken
oder der Seuche verdächtigen Thiere müſſen ſofort unſchädlich beſeitigt
werden. Das Abhäuten derſelben iſt verboten.
8 9. Der Beſitzer von Hausthieren iſt verpflichtet, von dem Aus=
bruche
einer der in 5 10 angeführten Seuchen unter ſeinem Viehſtande
und von allen verdächtigen Erſcheinungen bei demſelben, welche den
Ausbruch einer ſolchen Krankheit befürchten laſſen, ſofort der Polizei=
behörde
Anzeige zu machen, auch das Thier von Orten, an welchen die
Gefahr der Anſteckung fremder Thiere beſteht, fern zu halten.
Die gleichen Pflichten liegen Demjenigen ob, welcher in Vertretung
des Beſitzers der Wirthſchaft vorſteht ferner bezüglich der auf dem
Transporte befindlichen Thiere dem Begleiter derſelben und bezüglich
der in fremdem Gewahrſam befindlichen Thiere dem Beſitzer der be=
treffenden
Gehöfte, Stallungen, Koppeln oder Weiden.
Zur ſofortigen Anzeige ſind auch die Thierärzte und alle diejenigen
Perſonen verpflichtet, welche ſich gewerbsmäßig mit der Ausübung der
Thierheilkunde beſchäftigen, ingleichen die Fleiſchbeſchauer, ſowie Die=
jenigen
, welche gewerbsmäßig mit der Beſeitigung, Verwerthung oder

Bearbeitung thieriſcher Kadaver oder thieriſcher Beſtandtheile ſich be=
ſchäftigen
, wenn ſie, bevor ein polizeiliches Einſchreiten ſtattgefünden
hat, von dem Ausbruche einer der nachbenannten Seuchen oder von
Erſcheinungen unter dem Viehſtande, welche den Verdacht eines Seuchen=
ausbruchs
begründen, Kenntniß erhalten.
8 10. Die Seuchen, auf welche ſich die Anzeigepflicht (8 9) er=
ſtreckt
, ſind folgende:
der Milzbrand,
³⁄₈
2) die Tollwuth,
3) der Rotz (Wurm) der Pferde, Gſel, Maulthiere und Mauleſel,
4) die Maul= und Klauenſeuche des Rindviehs, der Schafe, Ziegen
und Schweine,
5) die Lungenſeuche des Rindviehs,
) die Pockenſeuche der Schafe,
7) die Beſchälſeuche der Pferde und der Bläschenausſchlag der
Pferde und des Rindviehs,
8) die Räude der Pferde, Eſel, Maulthiere, Mauleſel und der
Schafe.
Der Reichskanzler iſt befugt, die Anzeigepflicht vorübergehend auch
fuͤr andere Seuchen einzuführen.
8 65. Mit Geldſtrafe von 10 bis 150 Mr. oder mit Haft nicht
unter einer Woche wird, ſofern nicht nach den beſtehenden geſetzlichße
Beſtimmungen eine höhere Strafe verwirkt iſt, beſtraft:
2) wer der Vorſchrift der 58 9 und 10 zuwider die Anz=
Ausbruch der Seuche oder vom Seuchenverdacht unter
271

[ ][  ][ ]

1018
R6
länger als 24 Stunden nach erhaltener Kenntniß verzögert, oder
es unterläßt die verdächtigen Thiere von Orten, an welchen die
Gefahr der Anſteckung fremder Thiere beſteht, fern zu halten;
4) wer den zum Schutze gegen die Tollwuth der Hausthiere in
den 85 34, 35, 36 und 39 ertheilten Vorſchriften zuwiderhandelt.
8 66. Mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft wird, ſo=
fern
nicht nach den beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen eine höhere
Strafe verwirkt iſt, beſtraft:
4) wer den im Falle einer Seuchengefahr polizeilich angeordneten
Schutzmaßregeln (88 19 bis 28, 38, 51) zuwiderhandelt.
Reichsinſtruction vom 24. Februar 1881.
8 20. Iſt ein wuthkranker oder ein der Seuche verdächtiger Hund
frei umhergelaufen, ſo muß von der Polizeibehörde ſofort die Feſtlegung
(Ankettung oder Einſperrung) aller in dem gefährdeten Bezirke vor=
handenen
Hunde für einen Zeitraum von 3 Monaten angeordnet werden
(8 38 des Geſetzes).
Der Feſtlegung gleichzuachten iſt das Führen der mit einem ſicheren
Maulkorbe verſehenen Hunde an der Leine; jedoch dürfen die Hunde
ohne polizeiliche Erlaubniß aus dem gefährdeten Bezirke nicht ausge=
führt
werden.
Als gefährdet gelten alle Ortſchaften, in welchen der wuthkranke
oder der der Seuche verdächtige Hund geſehen worden iſt, und die bis
4 Kilometer von dieſen Ortſchaften entfernten Orte einſchließlich der Ge=
markungen
derſelben.
Die Benutzung der Hunde zum Ziehen iſt unter der Bedingung ge=
ſtattet
, daß dieſelben feſt angeſchirrt, mit einem ſicheren Maulkorbe ver=
ſehen
und außer der Zeit des Gebrauchs feſtgelegt werden.
Die Verwendung von Hirtenhunden zur Begleitung der Herde, von
Fleiſcherhunden zum Treiben von Vieh und von Jagdhunden bei der
Jagd kann unter der Bedingung geſtattet werden, daß die Hunde außer
der Zeit des Gebrauchs (außerhalb des Jagdreviers) feſtgelegt oder,
mit einem ſicheren Maulkorbe verſehen, an der Leine geführt werden.

Die Polizeibehörde hat anzuordnen, daß Hunde, welche der Vor=
ſchrift
dieſes Paragraphen zuwider innerhalb des gefährdeten Bezirks
frei umherlaufend betroffen werden, ſofort zu tödten ſind.
Polizei=Strafgeſetz.
Artikel 259.
Wenn bei einem Hunde oder bei einem anderen Thiere die Wuth
(Waſſerſcheu) ausbricht, ader auch nur Anzeichen des drohenden Aus=
bruchs
der Wuth ſich einſtellen, ſo iſt der Eigenthümer oder Beſitzer,
oder derjenige, deſſen Obhut das Thier anvertraut iſt, ſobald ihm dieſes be=
kannt
wird, verpflichtet, das Thier gehörig zu verwahren und die An=
zeige
bei der Pollzeiverwaltungsbehörde zu machen, widrigenfalls den=
ſelben
eine Strafe von 5 bis 20 fl. trifft. Es iſt zwar auch dem Eigen=
thümer
u. ſ. w. eines von der Wuth befallenen Thieres unbenommen,
dasſelbe ſogleich zu tödten, er muß aber auch in dieſem Falle den Ka=
daver
gehörig verwahren und der Polizeiverwaltungsbehörde die Anzeige
machen, bei Vermeidung einer Strafe von 3 bis 10 fl.
Artikel 260.
Iſt ein Hund oder ein anderes Thier von einem wirklich oder auch
nur dem Anſcheine nach tollen Thiere gebiſſen worden, ſo iſt der Eigen=
thümer
oder Beſitzer des gebiſſenen Thieres oder derjenige, deſſen Obhut
das letztere anvertraut iſt, ſobald er davon Kenntniß erhält, verpflichtet,
das gebiſſene Thier gehörig zu verwahren und den Vorfall zur Kenntniß
der Polizeiverwaltungsbehorde zu bringen. Iſt ein Menſch von einem
ſolchen Thiere gebiſſen worden, ſo iſt derſelbe oder derjenige, deſſen
Obhut und Pflege er anvertraut iſt, verpflichtet, hiervon der Polizei=
verwaltungsbehörde
oder einem Arzte die Anzeige zu machen.
Unterlaſſungen dieſer Vorſichtsmahregeln werden mit 1 bis 10 fl.
beſtraft.
Artikel 261.
Sobald die Polizeiverwaltungsbehörde, weil ſich ein tolles Thier in
der Gegend gezeigt, das Einſperren der Hunde angeordnet hat, ſo ver=
fallen
diejenigen, welche dieſer polizeilichen Aufforderung nicht alsbald
Genüge leiſten, in eine Strafe von 1 bis 5 fl.

B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche ihren directen und Communalſteuerzettel
pro 1881-82 noch nicht erhalten haben, wollen zur Vermeidung nachtheiliger
Folgen innerhalb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſterei=Bureau Anzeige davon machen.
Darmſtadt, den 16. Mai 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
14600
B e k a n n t m a ch u n g,
Am 24. Mai d. Js., von Vormittags 9 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr ununter=
brochen
, wird die Wahl von 15 Wahlmännern für die Gemeinde Beſſungen zum Be=
hufe
der Wahl eines Abgeordneten in der Gemeinde Beſſungen in dem Local Rath=
hausſaal
vorgenommen werden. Alle ſtimmberechtigten Staatsbürger werden daher
eingeladen, an dem gedachten Termin ſich perſönlich einzufinden und ihre Stimme,
abzugeben.
Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß diejenigen, welche mit der Ent=
richtung
des letzten fälligen Ziels ihrer Einkommenſteuer im Rückſtande ſind, zur
Abſtimmung nicht zugelaſſen werden, und daß daher alle diejenigen, welche bis zum
12. Mai mit der Entrichtung von Einkommenſteuer im Rückſtande waren, nur dann
zur Abſtimmung zugelaſſen werden können, wenn ſie den Rückſtand noch bis zur
Wahl abführen und, daß ſolches geſchehen, der Wahl=Commiſſion durch Vorzeigung,
ihrer Steuerquittung nachweiſen.
Beſſungen, am 14. Mai 1881.
Die Wahlcommiſſion:
Der Bürgermeiſter:
Die Urkundsperſonen:
Nohl.
(4601
Bellaire. Schulz.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 19. Mai, Vormittags 9 Uhr,
werden Hochſtraße Nr. 101 nachverzeichnete Gegenſtände, als: eine große
Partie Herren= und Frauenkleider, Regenmäntel, Halstücher, Hemden,
Stiefeln, Bettwerk, 1 Stehpult und ſonſtige Gegenſtände gegen Baar=
ehlung
verſteigert.
verze.
K. Strauf, Tapator.
(4599

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Landwirths Ludwig
Herbert dahier und zwar:

Flur. Nr. Meter. 4 473 377 Hofraithe, Ar=
heilgerſtraße
, 29 307 3575 Acker auf der
Haard, 37 101 5569 Acker hinter den
Rödern,
1594 Acker daſelbſt, 37 102 Mittwoch den 25. Mai l. Js., Vor=

mittags 1 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 3. Mai 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(4118

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll das dem
Hofſpenglermeiſter Ludwig Friedrich Eber=
hardt
und deſſen Ehefrau Karoline, geb.
Nahrgang, gehörige Grundſtück und zwar:
Flur 3. Nr. 5½, Mt. 3165 Grab=
garten
mit Gartenhäuschen am Win=
gertßherg
.
Montag den 23. Mai 1881, Vor=

mittags 10. Uhr,
mit unbedingtem, Zuſchlag
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 17. Mai 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(4602

[ ][  ][ ]

R 96
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 19. Mai d. J., Vormittags 9 Uhr,
werden in dem Verſteigerungslokale in der Heinheimerſtraße Nr. 4 dahier
durch den Unterzeichneten die nachfolgenden Mobiliargegenſtände gegen Baar=
zahlung
öffentlich verſteigert, als:
Circa 30,000 Cigarren, Kleiderſchränke, Commode, Sopha's,
Tiſche, Stühle, Nacht= und Waſchtiſche, Bettwerk, 1 Penduleuhr,
2 ſilberne Taſchenuhren, 1 Petroleumheerd mit 6 Flammen und
dazu gehörigem Geſchirr, 1 Mörſer, Vogelkäfige, Kleider, Weißzeug
und ſonſtige Gegenſtände.
NB. Die zur Verſteigerung kommenden Cigarren ſind nur beſſerer Qualität.
Darmſtadt, den 17. Mai 1881.
(4603
Großh. Gerichtsvollzieher.
Wittich,

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe der äbgeſchiedenen Ehefrau des
Friedrich Hirſchhäuſer, geb. Scheufler
dahier, und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
2 473 51 Hofraithe, Hinkelgaſſe,
Mittwoch den 25. Mai d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. Mai 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[4116

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hof=
raithe
der Häfner Wilhelm Nicolay
Wittwe dahier und zwar:
1. Flur. Nr. ⬜Mtr.
668 184 Hofraithe, Nieder=
2
Namſtädterſtraße,
2 683¼ 172 Grabgarten daſ.,
Mittwoch den 8. Juni l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden mit unbedingtem
Zuſchlag verſteigert werden.
Darmſtadt, den 12. Mai 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(4604
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Bildhauers Benedikt
Schratz dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Met.
5 149¾ 693 Bauplatz, Pro=
menadenſtraße
,
Mittwoch den 1. Juni l. Js., Vor=
mittags
11 Uhr,
zum letzten Mal mit unbedingtem
Zuſchlag an den Meiſtbietenden ver=
ſteigert
werden.
Darmſtadt, den 14. Mai 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(4605
Berntheiſel.

Leilgebotenes.
nterimsrock und Helm für Artllerie=
1 Officiere. Riedeſelſtraße 46. (3449

O=

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[4448

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vermeiden und ſein Geld nicht unnlltz
ausgeben will dem rathen wir, ſich
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kommen
zu läſſen, denn in dieſem,
Schriftchen werden die bewährteſten
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aller Ruhe prüfen und das Beſte für
ſich auswählen kann. Die obige, be=
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es entſtehen alſo dem Beſteller welter keine
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Was würde man ſagen,
wenn heute eine Zahntinctur empfohlen würde zur Erzeugung neuer Zühne für ver=
altete
Zahnlücken, und wäre dieſe Ankündigung etwas anderes, als das Verſprechen
neuer Haare an veralteten kahlen Stellen? Deshalb kann man bei den ſich maſſen=
haft
mehrenden Mitteln für Haarleidende nicht genug auf das ſeit Jahren bewährte,
von allen Autoritäten empfohlene, wegen ſeiner wirklichen Güte und Billigkeit ſich
auszeichnende
[3440
Carl Retter'ſche Haarwaſſer
aufmerkſam machen, welches wirklich leiſtet, was es verſpricht, nämlich: Conſervirung
und Kräftigung des Haares, Reinigung von allen Kopfhautübeln, als Schuppen ꝛc. und
Herſtellung eines weichen glänzenden Haares und feſten Scheitels.- Zu haben um
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M. W. Prassel, Darmſtadt, Rheinſtraße.

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Gallerieen
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[3441
Schulſtraße
V. Sehmidt,

[ ][  ][ ]

Anſang: Donnerstag den 19. Mai d. J. von Morgens 6 bis 9 Uhr.
Trinkstollo: Am alten Hoftheater, unter den großen Kaſtanienbäumen.

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Apollinaris,
Biliner,
Creuznacher,
Carlsbader, 3 Grt.
Emser, 2 Sorten,
Eger,
Friedrichshaller,

Giesshübler.
Homburger,
Hunyadi Janos
Kissinger,
Krankenheiler,
Ludwigsbrunnen
Marienbader,
Neuenahrer,

Nauheimer,
Ofner, 2 Sorten,
Püllnaer,
Pyrmonter,
Selterser,
Godener, 3 Srt.
Schwalbacher,
2 Gorten,

Galaschlirfer,
Saidschützer,
Schwalheimer,
Selzerwasser,
Vichy, 2 Sorten,
Weilbacher,
2 Sorten,
Wildunger, 2 8rt.

Byro=phosphorſaures Eiſenwaſſer.
Nicht verzeichnete natürliche Ulneralmasser oder künſtliche
offielnelle Hineralwasser werden prompt beſorgt. E

Indem ich mein neues Unternehmen dem hieſigen Publum hiermit beſtens
empfehle, verſäume ich nicht, auch auf meinen Verkauf ſämmtlicher verzeichneter
aufmerkſan
Mineralwaſſer in meinem Geſchäftslokale Ernſt=Ludwigſtraße 5
zu machen, wobei ich meinen geehrten Kunden ſtets mit ſrlschesten Füllungen
an die Hand gehen werde.
Hochachtungsvoll

H. BUudon-

Für Aborte iſt beſtens gelorgt.

4606

4606
Für Hausfrauem.
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Darmſtadt. (4393
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Georg Liobig Sohu.;

½ und ½ Krüge, friſche Füllung,
Hunyadl Janos,

Greuznacher Hutterlauge,
4610
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Louis Hein Nachfolger.

8
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Wegen Aufgeben meines Rauchfleiſchgeſchäfts erlaſſe noch eine größere Partie
Hinterſchinken im einzelnen Stück per Pfund 75 Pfg, größere Partieen billiger.
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H. Formoſk, im Roſengarten,
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Schuarze Cachemires,
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empfehle billigſt.
Eliſabethenſtraße
L. Roettimger.
Nr. 2,
(4607
im Hauſe des Herrn Metzgermeiſter Schäffer.

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323) Schulſtraße 4 iſt ein Laden,
3 m. 65 em. breit und 4 m. 53 em. tief,
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Näheres im 3. Stock links.
430) Alexanderſtraße 4 iſt die bel
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allem Zubehör und Waſſerleitung zu ver=
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1402) Bleichſtraße 48 eine Wohnunz
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zwei Manſarden und ſonſtigem Zubehör.
1404) Ecke der Wiener= und Kies=
ſtraße
80 eine hübſche Wohnung von 5
Zimmern mit ſehr ſchöner Ausſicht rebſt
allem Zubehör, im oberen Stocke zu ver=
miethen
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1423) Roßdörferſtr. 1 (Fürſtenauer Hof)
der mittlere Stock, beſtehend aus 5 Im=
mern
mit Balkon nebſt allem nöthigen Zu=
behör
, zu vermiethen. Näheres Necker=
ſtraße
18, parterre.
1424) Roßdörferſtr. 1 (Fürſtenauer Heh)
der obere Stock, beſtehend aus zwei Wol=
nungen
von je 3 und 4 Zimmern nebſt
Zubehör, billig zu vermiethen. Nähere;
Neckarſtraße 18, parterre.
2216) Kirchſtraße 9 ein Laden mil
Logis zu vermiethen.
2230) Wienersſtraße 66 eine Wohnung,
5 ſchöne Zimmer mit allen Bequemlich=
keiten
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[ ][  ][ ]

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2724) Beckſtraße 69, Manſardewoh=
nung
, 4 Zimmer, allem Zubeh., Gartenanth.
2739) Ernſt=Ludwigſtraße 11 der
L. Stock, 4 Zimmer, Küche, Waſſerleitung
u. ſ. w. per 1. Juli zu vermiethen. Zu
erfragen im 1. Stock.
2752) Wendelſtadtſtraße 32 iſt der
3. Stock, 6 Zimmer enthaltend, mit allen
Bequemlichkeiten zu verm. u. alsb. beziehb.
2753) Heidelbergerſtr. 571 Logis u.
Chr. .
ein möbl. Zimmer bei.
2885) Marktplatz 4 iſt die aus 6 Zim=
mern
, Küche, Waſſerleitung ꝛc. beſtehende
Manſarden=Wohnung im Vorderhaus, ab
Juli beziehbar, zu vermiethen.
Näheres daſelbſt im erſten Stock.
2886) In angenehmer Lage, unweit
der Bahnhöfe, iſt 2 Treppen hoch eine
ſchöne Wohnung von 7 Zimmern mil=
Zubehör, Waſſer=u. Gasleitung für 1040 M.
ſincl. Waſſer) an eine ſolide Familie zu
verm. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
2957) Eliſabethenſtraße 1 die bel
Etage mit allem Zubehör, Waſſerleitung ꝛc.
alsbald zu vermiethen.
3006) Ecke der Zeughausſtraße und
Mathildenplatz der mittl. Stock, 5 Zim=
mer
, Bleichplatz ꝛc., 1. Juli beziehbar.
3033) Heinrichſtraße 8 ein ſchönes
Logis aus 4 Zimmern ꝛc.
3223) Rheinſtraße 25 iſt die Par=
terre
=Wohnung mit 6 Zimmern, Küche.
1 Dienſtbotenzimmer ꝛc. zu vermiethen und
kann alsbald bezogen werden.

3315) Wilhelmſtraße 10 die
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von Gagern bewohnte bel Etage,
6 Piecen ꝛc. ꝛc. vom 1. Juli ab be=
ziehbar
. Näheres Beſſ. Carlsſtr. 37
Prof. Seeger Wtw.
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3342) Rückertſtraße 8 zwei einzelne
Zimmer, mit oder ohne Möbel, zu verm.
3309) Verläng. Kiesſtraße 74 eine
ſchöne Wohnung, bel Etage, 4 Zimmer nebſt
1llen Bequemlichkeiten, bis 15. Juni beziehb.
3455) Beſſungen. Heidelbergerſtr. 54
der 2. Stock, 4 Zimmer mit allen Be=
quemlichkeiten
, zu vermiethen.
VERTAARA AAAATARtAAzrg
3462) Aliceſtraße 20 Parterre 8
B einige ſchön möbl. Zimmer, zuſ. oder 4
4
H getrennt, mit oder ohne Penſion ſo=
E fort zu vermiethen.
VAALAALAALAAaagggggs
3493) Heinrichſtraße 10 ein geräumi=
ges
, freundlich möblirtes Zimmer zu verm.
3548) Lauteſchlägerſtraße 24 ein
möblirtes Zimmer per Monat 7 Mark.

R95
3535) Hügelſtraße 2, 1. Stock, zwel
ſchön möbl. Zimmer zuſammen oder getrenn
ſofort zu vermiethen, auch werden dieſelben
an Schüler, höherer Lehranſtalten mit
Penſion vermiethet.
Aeggage,
1
3536) Rheinſtr. 18 im 2. Stock G
D
G 9 Zimmer nebſt allem Zubehör und 9.
2 Waſſerleitung - mitod. ohne Stallung F
A und Remiſe - per 1. Juli oder F
.
G früher zu vermiethen.
8 Näheres Steinſtraße 38 oder bei 8

G Herrn B. L. Trier.
S.
GOt
3630) Hochſtraße 13 iſt der 1. Stock
mit Waſſerleitung und allem Zubehör zu
vermiethen und bis Juli zu beziehen.
3632) Mühlſtraße 25, 2 Stock, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3757) Kiesſtraße50 bel Etage, 5 Zim=
mer
, Waſſerleitung, Garten ꝛc., ſofort zu verm.
J. P. Wambold, Kirchſtraße 18.
3786) Liebigſtraße 73. Stock zwei
möblirte Zimmer.
3908)
Markt Nr. 1
iſt der ſeither von Herrn J. Ph. Leuthne:
gemiethete Laden mit Comptoir, ſowie
Wohnung im 2. Stock und Manſarde auf
1. Auguſt zuſammen oder getrennt zu ver=
miethen
.
Heß, Apotheker.
3944) Ludwigsplatz 10 ein Laden
und eine Wohnung zu vermiethen.
4008) Schulſtraße 1 ein möblirtes
Zimmer mit oder ohne Penſion.

4020) Ludwigsplatz 2 iſt die bel Etage
mit Waſſerleitung ſofort zu vermiethen.
4023) Magdalenenſtraße 21 ein Lo=
gis
im Hinterbau, desgleichen 1 unmb=
blirtes
Zimmer.
4059) Wilhelminenſtraße 13. 2. St.,
zwei Zimmer, Küche, Keller zu vermiethen.
und können baldigſt bezogen werden.
Näheres daſelbſt.
4083) Kranichſteinerſtraße 17 die bei
Etage von 5 Zimmern mit Garten zu verm.
4128)
Ludwigsplatz 8
iſt der mittlere Stock, beſtehend in 1 Saal,
6 geräumigen Zimmern, Küche nebſt nöthigem
Zubehör, per 1. Auguſt d. J. anderweit
zu vermiethen. Karl Böttinger Wtwe.
AaaAA
G 4130) Ernſt=Ludwigſtraße 12 iſt
1
2 in meinem Neubau eine Wohnung im
G 3. Stock, 3 Zimmer, Küche, Magd= B.
G kammer, Boden, Keller, Mitbenutzung 8.
A der Waſchküche, Waſſer und Gas=

G einrichtung, per Juli zu vermiethen.
M. Homberger.
H1)
Näheres Comptoir Markt=Paſſage.

AGggerud
4168) Schirmgaſſe 12 eine kl. Wohnun.
mit Waſſerleitung gleich zu beziehen.
4169) Heidelbergerſtraße 3 die Par=
terre
=Wohnung auf 1. Auguſt.
4268) Soderſtraße Nr. 66 der mittlere
Stock, 3 Zimmer und ſonſtiges Zugehör,
ſofort beziehbar.

1021
4259) Neckarſtraße 16, Seitenbau,
2 Zimmern, möblirt oder unmöblirt.
4275) Beſſunger Carlsſtraße 12
iſt der mittlere Stock meines Hinterhauſes
Ausſicht auf die Straße), enthaltend 3 Zim=
mer
, Küche, Holzſtall ꝛc., iſt zu vermiethen
und per 23. Juli zu bez. A. Schmidt.
4276) Ein ſchönes Logis von fünf
Zimmern nebſt Zugehör iſt per 1. Juli in
beſter Lage preiswürdig zu vermiethen.
Näh. bei Carl. Chr. Manck, Waldſtr. 46.
4281) Wendelſtadtſtraße 42 eine
Manſardenwohnung mit Waſſereinrichtung.
4293) LiebigſtraßeT parterre 1 auch
2 möblirte Zimmer ſofort zu vermiethen.
4399) Wendelſtadtſtraße 11 Parterre
Wohnung mit 4 ſchönen Zimmern, AEntreſols
und allem Zubehör.
4400) Carlsſtraße 31, 2. St., ein
großes, gut möbl. Zimmer gleich beziehbar.
4434) Frankfurterſtraße 32, dem
Herrngarten gegenüber, iſt die bel Etage,
beſtehend ans 8 Zimmern, Gas=u. Waſſer=
leitung
und ſonſtigem Zubehör, vom 1. Juli
ab zu vermiethen.
Ebendaſelbſt eine Manſarde.
4435) Feldbergſtraße 26 ein Zimmer
zu vermiethen mit oder ohne Möbel.
Zugleich können 2 bis 3 Herren Koſt
und Logis erhalten.
4437) Schützenſtraße20 iſt im 1. Stock
ein hübſches Logis von 3-4 Zimmern,
Küche mit Waſſerleitung ꝛc. per Anfang
Auguſt an eine ſehr ruhige Familie billigſt.
4440) Ecke der Wieners= und Roß=
dörferſtraße
26 iſt eine Wohnung mit
Waſſerleitung und allem Zubehör zu ver=
miethen
. Zu erfr. Parterre im Hof.
4461) Gr. Ochſengaſſe 37 eine ge=
räumige
Wohnung ſogleich zu vermiethen.
4500) Bleichſtraße 23 Vorderhaus das
Parterrelogis, 3 Zimmer mit allem Zube=
hör
, an eine ruhige Familie zu vermiethen.
4508) Der Hebberling'ſche Laden,
Alexanderſtraße 7, iſt mit u. ohne Wohnung
zu vermiethen. Näheres daſelbſt.
4511) Feldbergſtraße 15 ein kleines
Logis zu vermiethen.
4512) Hügelſtraße 51 ein möblirtes
Parterre=Zimmer zu vermiethen.
4515) Heinheimerſtraße 4 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4518) Arheilgerſtraße 66 ein Logis
zu bez. Ebendaſelbſt ein möbl. Zimmer.
4577) Saalbauſtraße 75 der untere
Stock (Hochparterre), beſtehend aus
6 Zimmern nebſt Küche, heizbarem
Souterrain, Zimmer und Zubehör,
im Juli beziehbar, zu vermiethen.

4581) Eliſabethenſtraße 36 ein kl.
Logis, 3 Zimmer, Küche, Magdkammer,
Bleichplatz ꝛc., am 1. Juli beziehbar. Preis
jährlich 300 Mark.
4611) Hölgesſtraße 13 nahe der kath.
Kirche iſt die Manſarde, 6 Piecen ꝛc., nebſt
allen Bequemlichkeiten gleich zu beziehen.
272

[ ][  ][ ]

R 96

4612) Frankfurterſtraße 20 gleicher
Erde ein leeres Zimmer billig zu verm.
4613) Wienersſtraße 55 iſt ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen. Zu er=
fragen
im Seitenbau 1 St. h.
4614) Verlängerte Riesſtraße 93 i
der 2. Stock, beſtehend in 4-5 Zimmern,
ſofort beziehbar, zu verm. Preis 380 M.
4615) Verl. Kiesſtraße 93 ſind 2
ſchöne Logis, beſtehend je aus 2 Zimmern
u. allem Zubehör, ſofort beziehbar, zu verm.
4616) Kapellplatz 14. 3. St., ein
fein möblirtes Zimmer zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.
Schloſſerei von L. Röhler,
Friedrichſtraße Nr. 9,
empfiehlt ſich zur Anfertigung von ſchmied=/
eiſernen Grabeinfaſſungen unter Zu=
ſicherung
reeller Bedienung und billiger
Preiſe.
8
Muſter ſtehen zur Anſicht bereit.
S.
Haarflechterei Ch. Wagner Uwe.
Wohnung unverändert (3230
Ludwigsplatz 5, Hinterhaus.

ie ſeither von Herrn A. Graß ge=
T miethete Wirthſchaft iſt anderweit
[4144
zu verpachten. Näheres bei
P. Klein Wtwe., Lautenſchlägerſtr. 4.

ſFin junger Mann,welcher 460 -600fM.
C Caution ſtellen kann, wünſcht Be=

Kaufmänniſcher Verein.
Sonntag den 22. Mal;
Vereins-Partie in die Bergstrasse.

Abfahrt 9 '0 nach Jugenheim, Gang nach dem Felsberg (Mittagstiſch M. 1.50.
Mittags 3 Uhr Weitermarſch nach Auerbach, woſelbſt Fanz,. Verlooſung, Hpiele ꝛc.
14621
Zu recht zahlreicher Betheiligung ladet ein
Der Vorstand.

RbEdtu'su oaz

Plötzlich eingetretene und nicht zu beſeitigende Hinderniſſe ließen es geboten
erſcheinen, die für Sonntag den 22. d. M. angekündigte

Parde nach der Bergstrasse

(4622

bis auf Weiteres zu verſchieben, und iſt einſtweilen der 19. Juni zur Abhaltung der=
ſelben
in Ausſicht genommen.
Detaillirte Frogramme werden den verehrlichen Mitgliedern ſ. Zelt
zugeſtellt.
Die Vorgnügungs-Commission.

( brave Jungen können die Schloſſerei/
C erlern. bei H.Hooser, Hochſtr. 23. (3070

=tiftſtr. 53 wird noch Wüſche angenommen.
SFurgute Behandl. wird garantirt. (3954

Vlle Arbeiten auf der Nähmaſchine,
als: Kleider, Regenmäntel Weiß=

ſchäftigung als Bureaudiener, Auslaufer
oder ſonſt ühnliche Stelle. Näheres zu
[4409
erfahren in der Expedition.

ſEin hleſiges Fabrilkgeſchäft ſucht einen
Lehrling

mit guter Schulbildung.
die Expedition d. Bl.

Nüheres

durch
4313

ſEinen Lehrliug mil
kenntniſſen ſucht

guten Schul=

zeug werden angenommen und pünktlich
beſorgt. Näheres Arheilgerſtraße Nr. 50,
1. St. rechts.
4623

Diener=Geſuch.
Für 1. Auguſt wird ein zuverläſſiger,
unverheiratheter Diener geſucht, der bereits
als ſolcher thätig war und gute Zeugniſſe
aufzuweiſen hat. Näh. in der Exp. (4625

A. Anton, Wilhelminenſtraße.

ſEinen Schlaſſerlehrliug ſucht gegen Lohn
Friedr. Müller, Carlsſtr. 36. (4449

4535
Finen Lehrjungen ſucht
Rest, Hofwagner.

ſucht

Einen Lehrling

Lmdwig Altor,
Hof=Tapezier. (4552

Steinhauer, ein tüchtiger, ſofort geſucht.
A. Foelix, Bildhauer. 14588

14617
ſEinen braven Lehrling ſucht
Adam Scheid, Herrnkleidermacher,

Soderſtraße 16.

ſEin Mädchen, perfect im Kleidermachen
und Weißnähen, ſucht Beſchäftigung.

4618
Mühlſtraße 23 Parterre.

Es wird ein cautionsfühiger, anſtändiger,
J junger Mann als Auslaufer und

Einkaſſirer geſucht. Näh. auf d. Exp. (4619

Provisions-Reisende
werden geſucht. Gefl. Offerten unter FB100
beſorgt die Exp. d. Bl.
(4620

Fin gut gehaltener Eisſchrank zu kaufen
geſucht. Offerten gub Nr. 500 bei
der Expedition gefl. niederzulegen. (4626

Fine brave Wittwe ſucht Arbeit im
C Waſchen und Putzen durch
Frau Röſe, Friedrichsftr. 14½. (4550)

Fine hieſige Lederhandlung ſucht einen
Lehrling

mit guten Schulkenntniſſen.
Näheres in der Exp. d. B.

4624

ſEin junges Mädchen, welches längere
Jahre in einem Geſchäft thätig war,
gute Zeugniſſe beſitzt, wünſcht anderweitige
Stelle.
Näheres durch das Stellen=Vermittlungs=
Büreau von Frau Emma Frank, Caſino=
ſtraße
Nr. 2.
[4627

(4630

Dankſagung.
Allen Denjenigen, welche an dem Hin=
ſcheiden
unſeres unvergeßlichen Gatten und,
Vaters, des Elſenbahnbedienſteten
Thllipp Creter,
ſo herzlichen Antheil nahmen und ihn zur
letzten Ruheſtätte begleiteten, ſagen hiermit
ihren herzlichen Dank
Die trauernde Gattin:
Eliſabeth Creter, geb. Schüler,
nebſt Kindern.
Beſſungen, den 17. Mai 1881)

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden u. Bekannten
hiermit idie ſchmerzliche Mittheilung,
daß unſere liebe Mutter, Großmutter
und Schwiegermutter,
Frau Varbara Roth,
geb. Henkel
nach längerem Leiden heute Mittag
3 Uhr ſanft entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Darmſtadt, den 16. Mai 1881.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch
Nachmittag 5 Uhr ſtatt vom Sterbe=
haus
Soderſtraße 37.
(4628

Todes=Anzeige.

Freunden und Bekannten zur Nach=
richt
, daß mein guter Mann, der
Photograph Friedrich Soldan,
geſtern Abend halb 12 Uhr durch
einen ſanften Tod von langem qual=
vollen
Leiden erlöſt wurde.
14629
Mit der Bitte um ſtille Theilnahme:
Darmſtadt, den 17. Mai 1881.
Emma Soldan, geb. Lade.
Die Beerdigung findet Donnerstag
den 19. Mai, Nachm. 3 Uhr, ſtatt.

[ ][  ][ ]

R96
1043
Der Gymmer=Fahrplan Wändtafeln), Verſteigerungs=Anzeigel.
ber. Abgang=und Ankunft ſämmtlicher Eiſenbahnzüge, 10 Pfg, ſowie die praktiſchen Auf freiwilliges Anſtehen werden

laſchenuhrfahrpläne, 5 Pfg., ſind in der Exvedition dieſes Blattes zu haben.

Für die Loreyſtiftung gingen weiter ein: Zu den am 21. April d. J. bekannt gegebenen

ehen

A. 705. 50 Pf. von: Seifert Intendanturrath in Altona 25 M. E. Felſing, Bremen 15 M.
zallwachs, Geheimerath 10 M. Pfarrer Hepding, Ulrichſtein 3 M. Klaſſe I11 Realſchule II.
hrd. 5 M. A. Wunderlich 3 M. Secunda 11. Realſchule L. Ordnung 26 M. Alex. Menges.
oofia 10 M. Julius Menges, Worus 5 M. Dr. Sell, Pfarrer 10 M. Weis Profeſſor 10 M
cheophil Becker 10 M. B. Beſt 3 M. Beyerle 3 M. Köhler 3 M. Schmitz 3 M. Roſch
M. Arnald.1 M. Zöppritz 5 M. Maſott 2 M. Kraus Baurath 2 M. Schwenk 2 M.
göſing 1. M. A. Fritz 5 M. Dr. Landsberger 10 M. W. Heiß 10 M. Miſchler 5 M. Joh.
Laitz 5 MxzAlbert 5 M. H. Völſing 3 M. Th. Schweisgut 5 M. L. B. Müller 2 M. Külp
M...
Foermes 3 M. Magel 3 M. Wulkow 3 M. Keil 3 M. Weinemann 1 M. Hart=
nann
, 4 M. L. Roth. Wimpfen 5 M. Carl Jäger, Marktbreit 5 M. W. Schwab ſen. 5 M.
zuſammen. 849 M. 50 Pf.
Darmſtadt, 17. Mai 1881.
Der Rechner P. Verbenich.

Mittwoch den 18. Mai d. J.,
Nachmittags 2½ Uhr,
im Hauſe Hermannsſtraße Nr. 9 zu
Beſſungen die nachſtehenden Mobilien, als:
1 Kleiderſchrank, 1 runder und 1 eckiger
Tiſch, 1 Nähtiſch, 1 Nachtliſch, 1 Com=
mode
mit Glasaufſatz, 1 Küchenſchrank,
1 Küchentiſch, 1 Anrichte mit Schüſſel=
brett
, 1 Waſſerbank, mehrere Stühle,
2 Bettladen, ſowie ſonſtige Geräthe
ſöffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
Beſſungen, den 14. Mai 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
4564

Für Familien und Leſecirkel, Bibliotheken, Hotels, Cafés und Reſtaurationen.

Probe=Rummern gratis und franco.
Aemnements=Preis vierteljährlich 6 Mak. - Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Peſtanfteſtein.
Expedition der Illuſtrirten Zeitung in Leipzig.
73

Anç Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Mai.
S. M. der Kaiſer hat dem Regierungs= und Medicinalrath
Dr. Vixz in Metz die nachgeſuchte Entlaſſung aus dem Dienſte der ellaß=
othringenſchen
Landesverwaltung ertheilt.
Mainz, 17. Mai. Die Großherzogliche Familie verläßt
jeute Mittag ½12 Uhr mittelſt des Dampfers Hohenzollern auf
der Reiſe nach Köln unſere Stadt. Während Ihre Großherzoglichen Ho=
heiten
die Prinzeſinnen Victoria und Eliſabeth ſich von Köln nach Eng=
and
begeben, kehren Seine Königliche Hoheit der Großherzog, Seine
königliche Hoheit der Erbgroßherzog und Ihre Großherzogliche Hoheit
prinzeſſin Frene morgen Nachmittag wieder hierher zurück.
D. Z.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 11 vom 16. Mai
mthält: Bekanntmachung, das zwiſchen dem Großherzogthum Heſſen= und
dem Königreich Preußen wegen Herbeiführung uͤbereinſtimmender Maß=
ſegeln
. zum Schutze und zur Hebüng der Fiſcherei abgeſchloſſene Ueber=
einkommen
betr.
- Stand der Darmſtädter Volksbank am 30. April.
Aetiva. Kaſſebeſtand 6658 M. 47.Pf
Mobilien=Conto
2468 M. Vorſchuß= und Debitoren=Conto 1133,505 M. 97 Pf. Wechſel=
Conto ,152754 M. 24 Pf. Effecten=Conto 21,875 M. 19 Pf. Ver=
valtungskoſten
7355 M. 66 Pf. Haus= und Immobilien=Conto
364 M. 61 Pf.
Paſſiva. Zinſen=Conto 731 M. 64 Pf. Dividenden=Conto
4844 M. 07. Pf. Reſewefonds=Conto 54036 R. 70 Pf. Gewinn=
Reſerve=, und Delcredere=Conto 24393 M. 23. Pf. Stammantheile
507692 M.16 Pf., Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc. 830,372 M.
37 Pf. Umſchlag im April 903,491 Mark.
R. Der Kaufmänniſche Verein, welcher ſeine jährlichen
Sommervergnügen gewöhnlich in den Monaten Juli oder Auguſt abzu=
halten
pflegte, geht nach den bis jetzt gemachten Erfahrungen von der
Anſicht aus,, daß kein Monat. für=gemeinſame-Ausflüge geeigneter er=
ſcheint
, beſonders wenn es ſich darum handelt, hiermit eine hübſche Fuß=
tour
zu vereinigen, als der von uns Allen erſehnte Wonnemonat Mai.
Sonach beabſichtigt denn dieſer Verein nächſten Sonntag, günſtige
Witterung vorausgeſetzt, einen Ausflug in die herrliche Bergſtraße, und
hat als nächſtes Ziel den ſchönen Felsberg in Ausſicht genommen. Die
Abfahrt nach Bickenbach erfolgt um 9 Uhr 30 Min., von wo aus unter
den Klängen einer Muſikkäpelle der Fußmarſch über den Heiligenberg
nach dem Felsberg angetreten wird. Nach Beendigung des Mittags=
mahls
, welches für 1 Mk. 50 Pfg. Perſon dortſelbſt reſervirt iſt,

wird etwa um 3 Uhr der Weitermarſch nach Auerbach angetreten, und
findet in der Reſtauration Dieffenbach bei verſchiedenen Spielen, einer
intereſſanten Verlooſung, ſowie dem unvermeidlichen Tanzvergnügen
dieſer von Jedem ſtets gerne ohne große Strapatzen und pecuniäre Opfer
unternommene Ausflug ſeinen würdigen Abſchluß. Möge der Himmel
an dieſem Tage freundlich ſein, an einer recht zahlreichen Betheiligung
wird es dann ſicher nicht fehlen.
Das Haus des Herrn Apotheker Klinger, Mauerſtraße 19,
ging um die Summe von 15,000 Mk. in den Beſitz des Herrn Kammer=
diener
Logoz über; gleichzeitig ging das Gaſthaus zum Landsberg
dieſer Tage, wie uns mitgetheilt wird, für 58,000 Mk. an Herrn Bier=
brauereibeſitzer
Orlemann über.
H. L. Z.
- Die in muſikaliſchen Kreiſen hochgeſchätzte Concertſängerin Frl.
Auguſte Hohenſchild wird, einer Aufforderung von Adelina Patti
entſprechend, dieſelbe auf einer Concert=Tournée durch Amerika begleiten.
Die Abreiſe ſoll im October ſtattfinden.
O Nunmehr iſt der Abbruch der von der Stadt behufs Erweiterung
der oberen Hochſtraße angekauften Häuschen in Angriff ge=
nommen
.
Dr. Max Perls, ord. Profeſſor der Medicin an der Landes=
univerſität
, ſtarb am 16. d. M. im academiſchen Krankenhauſe in Gießen
an den Folgen einer Blutvergiftung, als Opfer ſeiner wiſſenſchaftlichen
Verufsthätigkeit. Der Verſtorbene hatte das 38. Lebensjahr noch nicht
vollendet.
Der Bierbrauerei von Juſtus Hildebrand in Pfungſtadt iſt
auf der Melbourner Weltausſtellung unter den ausgeſtellten Bieren von
der Jury der erſte Preis zuerkannt worden. Melbourner Zeitungen
äußern ſich über die ausgeſtellten Biere folgendermaßen: Unter den
ausgeſtellten Bieren nimmt das von der Firma J. Hildebrand in
Pfungſtadt ausgeſtellte einen hervorragenden Platz ein und hat mit Recht
von der Jury den erſten=Preis zuerkannt bekommen. Die Biere ſind
gegenüber den engliſchen Bieren leicht, erfriſchend und von einem ange=
nehmen
Hopfengeſchmack; ſie erfreuen ſich ſeit ihrer Einführung einer
großen Beliebtheit und verdtenen daher vorzugsweiſe empfohlen zu
werden.
D. Beſſungen. Die Donnerstag: den 19. Mai d. Js., Nachm.
5 Uhr ſtattfindende Gemeinderathsſitzung hat folgende Tagesordnung:
1) Koſten für Herſtellung des Traiſaer Wegs, im Diſtrict Dieterſch ag;
2) Herſtellung eines Bänquets längs des Klappacher Wegs; 3) Weg
nach dem israelitiſchen Friedhof; 4) Antrag von 3 Mitgliedern der Bau=
commiſſion
, Geſchäftsordnung betreffend; 5) Bauveränderungen in der
Kirche; 6) Beſchlußfaſſung über Anwendung des Enteignungsverfahrens

[ ][  ]

624
R96

beim Ankauf von Gelände zur Fortführung der Wittmannſtraße; 7) An=
trag
Großh. Polizeiamts: Einrichtung eines Wochenmarktes; 8) Antrag
des Schulvorſtandes; 9) Mittheilungen und Geſuche.
44 Theater= und Kunſtnotizen. Die Berliner eitungen
haben ihr vollgemeſſen Theil über die Aufführungen des Nibelungen=
Rings im Victoria=Theater gebracht, und der Beſuch des erſten Cyclus
war ein den hochgeſpannteſten Erwartungen entſprechender. Und doch muß
der Wahrheit gemäß geſagt werden, daß, nach der Größe des künſtleriſchen
Ereigniſſes gemeſſen, dieſe Tetralogie bei der großen Maſſe der Bevöl=
kerung
ſpurlos vorüber gegangen iſt. Selbſt Quarg's Parodie, welche
in einem Café chantant der Zeiterſparniß wegen alle vier Abende an
einem Abend ſpielen läßt; vermochte nicht zu ziehen, ein Beweis, wie
weit ab von dem Intereſſenkreiſe des großen Publikums das Original
liegt. Es erſcheint geradezu wunderbar, daß eine ſogar bei Lebzeiten ſo
ſagenumwobene Perſönlichkeit wie Richard Wagner eine Woche in
Berlin weilen konnte, ohne daß die Preſſe ihn ihren Leſern in allen
ihren Ausgaben ſervirte. Es iſt nichts darüber bekannt geworden, wie
viel Zimmer der Meiſter bewohnte, wann er aufzuſtehen pflegte, ob in
ſeinen Zimmern im Hotel Royal die Möbel mit ſeinen Schfafröcken ſtets
Ubereiaſtimmten. Es ſind ihm, außer im Theater ſelbſt, keine Ovationen
gebracht worden, kurzum er iſt wie ein anderer Sterblicher durch Berlin
gezogen. Er ſelbſt aber war, wie das Schreiben an den Director Angelo
Neumann beweiſt, in hohem Grade von der Aufführung befriedigt.
Der Sänger des Wotan, Herr Scaria, iſt ein beſonderer Günſtling
des Fürſten Bismarck. Er iſt der Einzige, der gelegentlich dem eiſernen:
Kanzler etwas Muſik in's Haus bringen darf. Die Bekanntſchaft des
Fürſten Bismarck mit Scaria datirt aus dem Jahre 1876, aus der
Heit, in Wklcher der Künſtler in Kiſſingen weilte. Dort erſuchte ihn der
Fürſt Reichskanzler faſt alle paar Tage, ihm einige Lieder zu ſingen.
Im Berliner Opernhauſe ging am 1. d. Mts. Adalbert Ueberlee's
2per: König Otto's Brautfahrt mit gutem äußerem Erfolg in
Scene. Die in Bewegung geſetzten Mittel ſind ſehr bedeutende;
ein großes Orcheſter mit Harfe und Hörnern hinter und Trom=
peten
auf der Bühne, ein Harmonium mit Chor hinter der Scene,
ein in ziemlicher Ausdehnung componirter Sturm ꝛc.
Der
Schauſpieler Ottomeyer, der bei der Premiere des Oskar Blumen=
thal'ſchen
Teufelsfelſen;, durch das Lachen und Ziſchen des Publikums
gereizt, ſich zu Beleidigungen desſelben hatte hinreißen laſſen, war
wegen groben Unfugs angeklagt worden, iſt indeß vom Gericht frei=
geſprochen
. - Dr. Hugo Müller hat ein neues dreiactiges Luſtſpiel
vollendet, welches den Titel Der Caſinoballu führt und demnächſt am
Hoftheater zu Hannover zur Aufführung gelangt. Der einſt gefeierte
Autor, der ſeine =goldene' Zeit hatte, lebt jetzt, wie man hört, in Wies=
baden
in überaus kleinen, durch Sorgen erſchwerten Verhältniſſen.-
Moſer arbeitet gemeinſchaftlich mit Schönthan an einem Luſtſpiel, wel=
ches
Unſere Frauen' betitelt iſt. Die berühmte Tragödin Sarah
Bernhardt ſoll nun auch nach Wien kommen. Director Jauner hat,
wie man erzählt, ein Uebereinkommen wegen eines für das nächſte Jahr
projectirten Gaſtſpiels im Wiener Ringtheater mit der Künſtlerin abge=
ſchloſſen
. - In München haben die Separatvorſtellungen für den
König im großen Theater wieder begonnen. Den Anfang hat ein für
den König direct componirtes Ballet gemacht, zu dem das Sujet aus
der Zeit Ludwigs X1V. entnommen iſt. Dann folgte Gluck'sJphigenia
von Schauſpielen Aus dem Stegreif, Narziß= und ein für den König
geſchriebenes Stück Königstreuer. Von Wagner'ſchen Opern läßt ſich
der König die Meiſterſinger= und Triſtan und Jſolder vorführen.
Franz Li33t hat es abgelehnt, das Mai=Muſikfeſt der Antwerpener
Muſikgeſellſchaft zu dirigiren, aber verſprochen, als einfacher Hörer dem
Feſte beiwohnen zu wollen. Der Streit um das von der Berliner
Galerie erworbene Bild von Rubens nimmt kein Ende. Ein von
A. v. Werner geſchriebener Artikel in der Gegenwarts wendet ſich
gegen Dr. Bode, den Vertheidiger der Echtheit des Bildes, und erklärt,
daß bis unwiderlegliche Beweiſe beigebracht ſind auch nicht ein
Strich von Rubens Hand herrührt. Ein anderer Vertheidiger der Echt=
heit
des Bildes, Galeriedirector Eiſenmann in Caſſel, wird von
neun hervorragenden Malern in Hüſſeldorf ebenfalls abgefertigt, ob=
gleich
ſie, wie ſie ſelbſt geſtehen, das Bild nicht kennen.- Der Münchener
Hiſtorienmaler Theodor Piris hat durch eine neue Erfindung das Ge=
biet
der vervielfältigenden Technik erweitert. Sie beſteht darin, Re=
productionen
von Oelgemälden, ſowie Porträts nach der Natur mittelſt
Verbindung von Lichtdruck und Handmalerei in dauerhafter Weiſe her=
zuſtellen
, und zwar auf Leinwand, Holz, Leder ꝛc.

Vermiſchtes.
MMißverſtändniß.) Während der Regierung des Höchſtſeligen
Großherzogs ſollten die Waffenröcke der Infanterie eine kleine Beränderung
erfahren. Ein Rock nach dem neueſten Muſter wurde einem Soldaten an=
gemeſſen
und derſelbe dann, damit bekleidet, S. K. H. dem Großherzog vor=
geſtellt
. Der Rock ſaß gut und fand Beifall, aber die unter Aſſiſtenz einiger
Regimentsſchneider vorgenommene Prllfung mußte eine gründliche ſein. Der
Großherzog wollte ſehen, ob ſich der Mann in ſeinem Rocke gut bewegen
könne. Heb einmal den rechten Arm aufl ſagte er. Wie aus einer
Piſtole geſchoſſen flog der rechte Arm des biederen Vogelsbergers in die Höhe.
So, jetzt den linken! Dieſelbe prompte Ausführung von Seiten des Kriegers.

Schneidt's Dich zu fragte hierauf der Großherzog. Und eins-zwei - drei-
in
drei Tempos warf der Soldat leicht und elegant den rechten Arm heraus,
packte mit dem Zeige= und Mittelfinger der umgedrehten Hand ſein Riech=
organ
und ſchneuzte ſich in der bekannten ſoldatiſchen und allerdings auch in
gebildeten Kreiſen' vorkommenden Ublichen Weiſe, und ſtand dann wieder
ſtramm in Achtung;, den kleinen Finger an der Hoſennaht. Erſchrocken
ſchauten die Regimentsſchneider drein, aber der Großherzog lachte über das
drollige Mißverſtändniß.
(W. 3.)
Mit dem Baumgarten'ſchen lenkbaren Luftſchiff, Uber welches in letzter
Zeit die Blätter zu wiederholten Malen Mittheilungen gebracht, und das
bereits von den Regierungen von Deutſchland, Frankreich, England, Rußland,
Oeſterreich=Ungarn, Belgien, Schweden=Norwegen, Dänemark, Italien, Spanien
und Portugal patentirt worden, ſind am 24. April vor einer großen Zuſchauer=
menge
auf dem Schützenplatze zu Altendorf bei Chemnitz neue und zwar dies=
mal
glücklich gelungene Verſuche gemacht worden. Nach den Schilderungen
von Augenzeugen und Sachverſtändigen, ſowie nach den Berichten der Chem=
nitzer
und Leipziger Zeitungen hat ſich das Luftſchiff bei dieſer Gelegenheit
derartig gut bewährt, daß daſſelbe trotz des ziemlich ſtarken Windes ſich
bequem nach allen Richtungen hin, alſo auch direkt gegen den Wind, lenken
ließ und ſomit den Beweis lieferte, daß dieſe Erfindung das große Problem
der Herſtellung lenkbarer Luftſchiffe faktiſch gelöſt hat. An dem genannten
Tage haben Ubrigens zehn Verſuche ſtattgefunden, nämlich Vormittags drei
und Nachmittags ſieben. Sämmtliche Verſuche fielen ſehr befriedigend aus.
Es ſtellt ſich indeſſen die Nothwendigkeit heraus, die die Flügel treibenden
Federn zu verſtärken und überhaupt ſo einzurichten, daß eine langdauernde
Wirkung derſelben erzielt wird; eine Aenderung, die mit Leichtigkeit vor=
genommen
werden kann, ſo daß alſo der praktiſchen Verwerthung der hoch=
bedeutenden
Erſindung kein ernſtliches Hinderniß im Wege ſtehen dürfte.
Wie wir hören, hat ſich Herr Dr. Wölfert aus Leipzig, welcher durch Dar=
bringung
bedeutender Opfer an Zeit, Geld und Mühe die Durchführung der
Baumgartenſchen Erfindung ermöglicht hat und ſich nunmehr die Verwerthung
derſelben angelegen ſein lüßt, nach Berlin begeben, um nach den glücklichen
Chemnitzer Verſuchen die dortigen maßgebenden Kreiſe und ſpeciell das Kriegs=
miniſterium
für das namentlich ſtrategiſch ſo Uberaus wichtige Unternehmen
zu intereſſiren.
- Briefbeſtellung durch einen Kuß. Vor einiger Zeit empfing
ein ſchwerer Verbrecher im Zimmer des Unterſuchungsrichters, vor dem ihm
eine Unterredung mit ſeiner Ehefrau geſtattet war, den Beſuch derſelben. Der
Gefangene begrüßte in herzlicher Weiſe ſeine Gattin und gab ihr einen Kuß,
der auffallend lange dauerte. Der beobachtende Richter bemerkte, daß bei
dem Kuſſe ein wohl zuſammengerolltes Papier in den Mund der Ehegattin
Uberging. Darauf trat der Richter auf die Beſucherin zu und erbat ſich das
Papier aus ihrem Munde. Erſchrocken folgte dieſe der Aufforderung, und
es ſtellte ſich heraus, daß daſſelbe ein ſogenannter Kaſſiber= (Gauner=
Rothwälſch: ein Zettel mit Zeichenſprache) war, der ſehr wichtige Mittheilungen
enthielt. Noch bevor der Richter denſelben zu Ende geleſen hatte, ſprang der ent=
larvte
Gefangene auf ihn zu, entriß ihm das Papier und zerriß es in Fetzen. Dem
Richter blieb nur ein Stückchen des Kaſſibers in der Hand. Naturlich wurde
der Gefangene durch ſofort herbeigerufene Wärter in ſeine Zelle zurückgebracht
und wird er ſein Benehmen noch zu verantworten haben, doch bietet dieſer
Fall die Veranlaſſung, daß künftig jede Annäherung eines Unterſuchungs=
gefangenen
an einen Beſucher verhindert werden wird.
Wieſich ein flinker Schneider zu helfen weiß. Sokönnte
man das folgende Geſchichtchen betiteln, für deſſen Richtigkeit der Eilbote
dem wir es entnehmen, einſteht. Zu einer dieſer Tage in Annweiler vollzo=
genen
Hochzeit war auch ein junger Herr von Speyer geladen, der ſeinem
Schneider aufgetragen hatte, ihm doch ja zum Frühzug den ſeit 8 Tagen in
der Arbeit befindlichen Frack abzuliefern. Der Bekleidungskünſtler verpfändete
ſein Wort, daß er vor 6 Uhr das unentbehrliche Feſtgewand ablieſern werde.
Doch der Menſch denkt und der - Schoppen lenkt. Der Meiſter war Abends
etwas fidel, dachte aber doch an den Frack und meinte zu ſeiner Ehehälfte:
Na, ich ſtehe um 3 Uhr auf, in 2½ Stunden iſt der Frack fertig. Unſer
Meiſter aber verfiel in den Schlaf des Gerechten, und als er aufwachte, war
es halb 6 Uhr. Welcher Schrecken! Aber der wackere Schneider wußte ſich
zu helfen. Er befahl einem Geſellen, den unvollendeten Frack und verſchiedene
Requiſiten einzupacken, beſtieg dann mit ſeinem Kunden den Bahnzug und
vollendete auf der zweiſtündigen Fahrt im Eiſenbahnwaggon den Frack bis
auf 8 letzte Stichelchen. Als die Station Landan paſſirt war, hatte der Meiſter
nur noch die Knöpfe anzunchen. In Annweiler angekommen, ſtürzte der
flinke Schneider zu einem Collegen=, um das Feſtgewand zu bügeln, und
eine halbe Stunde ſpäter ſaß der Frack, wie angegoſſen, auf dem Leibe des
Kunden. Mündliche und klingende Anerkennung wurde unter großer Heiter=
keit
dem flinken Meiſter zu Theil.

Tages=Kalender.
Mittwoch den 18. Mai: Soirke von Julius Flala.
Sonntag 22. Mai: Ausflug des Kaufmänniſchen Vereins. Ausflug des
Geſangvereins Liedertafel.

Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperials 16 M. 73 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 41-45 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 20-24 Pf. Dollars in Gold 4 M. 2-28 Pf.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.