Darmstädter Tagblatt 1881


13. Mai 1881

[  ][ ]

144.
Jahrgang.

AEEUTUTTTT TATIUIN

144.
Jahrgung.

Wonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. hd.
Bringerlohn. Autwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
eegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quarial uck Poſtaufichlag

Srag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Iuſerate
werden angenommen: mDarmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blltzer.
Holzſtraße N. L. ſowie auſwürt
von allen Annoneen-Expeditionen.

Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

R23.

Freitag den 13. Mai.

188k.

B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für
die bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1875) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß
für den Monat April 1881 als Durchſchnittsmarktpreiſe für Hafer 16 M., für Heu 8 M. 50 Pf., für Stroh 6 M.
per 100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, am 9. Mai 1881.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.

Bekanntmachung.
Schreiner Louis Steinius und deſſen
Ehefrau Chriſtine, geb. Berth, zu Beſſungen
wohnhaft, haben erklärt, daß ſie die Be=
ſtimmungen
des Katzenellenbogener Land=
rechts
, welche ſie bei Eingehung ihrer Ehe
zu Grunde gelegt hatten, aufgehoben und
Gütertrennung vereinbart hätten, ſo daß
alles Vermögen, welches ein Jedes von
ihnen beſitze oder erwerbe, deſſen alleiniges
Eigenthum ſei und nicht zur ehelichen
Gütergemeinſchaft gehöre.
Darmſtadt, den 5. Mai 188I.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
4453
Bartha.

Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
des Bierbrauers Heinrich Lutz zu
Darmſtadt wird nach erfolgter Abhaltung
des Schlußtermins hierdurch aufgehoben.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
[4454
Kümmel, Gerichtsſchreiber.

In den Konkurſen über das Vermögen
des Schloſſermeiſters Karl Schnabel hier
und über das Vermögen der Ehefrau
deſſelben hierſelbſt iſt das Verfahren nach
erfolgter Abhaltung des Schlußtermins durch
gerichtlichen Beſchluß aufgehoben worden.
Der Gerichtsſchreiber
Großherzoglichen Amtsgerichts Darmſtadt !
14455
Kümmel.

Bekanntmachung.
Die Anlieferung von gußeiſernen Rah=
men
mit Deckel ſoll im Weg der Sub=
miſſion
vergehen werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 21. Mai l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 5. Mai 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
14456
Ohly.
Holz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberörſterei Meſſel.
Montag den 16. d. Mts. u. Dienstag
den 17. d. Mts., jedesmal von Vormit=
tags
10 Uhr an, werden aus Diſtrict
Mainzer= und Sporn=Eiche u. A. ( Brücken=
weg
, Langwieſe ꝛc.):
6 Eichen=Stämme mit 17-26 Ctmtr.
Durchm., 4-6 M. Länge, 107 Fm.
Inhalt,
4 Nadelholz=Stämme mit 14-33 Ctmtr.
Durchm, 10-12 M. Länge, 21 Fm.
Inhalt,
37 Nadelholz=Stangen mit 0, 80 Fm. Inh.
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.

Buchen Rm. Rm.
7 II. Cl. 237 100 W.
710 Rm.
13 Eichen 27 100 28.1 15 Nadelholz 68 166 773 5 Erlen 10 11 444 2

an Ort und Stelle verſteigert.

Am erſten Tag kommt das Laubholz
ſam zweiten das Nadelholz zur Verſteigerung
Zuſammenkunft: am 16. Mai an der
Kreuzung der Thomashütten= u. Roßdörſer
Schneiſe, am 17. Mat auf dem Epperts=
häuſer
Weg bei der Thomashütte.
Wegen etwaiger Beſichtigung von
14 Rm. Nadelholz=Knüppel und 57 Hdt.
Wellen ditto Reiſig, welche bei der Ver=
ſteigerung
nicht vorgezeigt werden können,
wolle man ſich an die betreffenden Großh.
Forſtwarte wenden.
Meſſeler Forſthaus, den 6. Mai 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Heinemann.
(4343

Feilgebotenes.
Eriechische Weine,
Halaga, Sherry.
Arac de Batavia,)
Jamaica Rum,
Cognae fin Champagne
empfiehlt
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[4398
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982

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Keller, ſofort beziehbar.
4084) 3 ſchön möbl. Zimmer und
Garten zu verm. Kranichſteinerſtr. 17, 1 Tr.
4363) Eliſabethenſtraße 53 eine ge=
räumige
Werkſtätte als ſolche, oder zum
Lagern trockner Gegenſtände zu vermiethen,
auch kann auf Verlangen Logis dazu ge=
geben
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der Bahnhöfe, iſt 2 Treppen hoch eine
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Zubehör, Waſſer=u. Gasleitung für 1040 M.
(incl. Waſſer) an eine ſolide Familie zu
verm. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
4364) Herdwegſtraße 21 eine Wohnung
an eine ſtille Familie per 1. Juli beziehbar.
3943) Dieburgerſtraße 41 ein kleines
Logis beziehbar am 1. Juni.
4461) Gr. Ochſengaſſe 37 eine ge=
räumige
Wohnung ſogleich zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.

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Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt aus
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und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell wit beſtew
Erfolge.
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Heyder, entgegen.
[4463

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eine tüchtige Perſon, welche einer Haus=
haltung
vollſtändig vorſtehen kann.
14468
Näheres in der Exp. d. Bl.

Für das Ehrengedächtmiß der Stadtpfarrer Keim und Dr. Ludwig ſind
weiter eingegangen von A. H. 3 Mk., A. K. 2 Mk. Zuſammen 952 Ml. 50 Pfg.
Herr Profeſſor Müller hatte die Güte uns eine Zeichnung des projectirten
Denkmals zu entwerfen, und laden wir nun Alle, die Beiträge dazu verwilligt haben,
oder noch zu verwilligen geſonnen ſind, zu einer
General=Verſammlung.
in welcher dieſer Entwurf beſichtigt, geprüft und genehmigt, überhaupt die Ausführung
berathen und beſchloſſen werden ſoll, auf Montag den 16. d. M., Nachmittags
5 Uhr, in die Stadtkapelle ein.
Darmſtadt, den 11. Mai 1881.
Das Comité.
Ewald. H. Müller. Jordis. Kleber. Ohly. (4443

Musthvereim.

Triſtige Gründe erfordern die Verſchiebung der Frühjahrspartie um 14 Tage.
Nächſte Probe: Freitag den 27. Mai.
Der Vorstand. (4464
Weltausſtellung Melbourne 1881. Die
Eberbaoh a. Heokar. iternationale Jury hat nach ſoeben einge=
troffener
Meldung die höchſte Auszeichnung für
Durch die prachtv. Bewaldung der um Mineralwäſſer, die ehrenvolle Anerkennung, der
gebenden Berge beſonders als Wald=u. Luft= Franz Joſef=Vitterquelle zuerkannt und be
kurort geeignet. - Fluß: u. warme Bäder. ſitzt dieſe rühmlichſt bekannte Quelle die Goldene
und Verdienſt=Medaille, ſowie Diplome der Pa=
Hotol zum Leininger Hof riſer, Grazer und ungariſchen Ausſtellungen,
ferner wurde der Eigenthümer anläßlich der
in der Nähe der Bahn und des Neckars. Wiener Weltausſtellung im Jahre 1873 durch
Beim längeren Aufenthalt Penſion.
die Allerhöchſte Anerkennung Seiner Majeſtät
Aug. Meinhardt, Beſitzer. (4465 ausgezeichnet.

Feübte Maſchinenſtrickerin findet
dauernde Beſchäftigung bei
A. Lauterbach-Araſſt,
große Friedbergerſtraße Nro. 59
in Frankfurt a. M. (4462
(Eine zuverläſſ. Fran ſucht Laufdienſt. Zu
S erfr. k. Ochſengaſſe 16 im Laden. (4406

(4466
Geſucht
wird ein mit guten Zeugniſſen verſehener,
militärfreier Diener, welcher mit Kranken
umzugehen verſteht. Martin, Carlshof.

7.
C=

in geübter Scribent zu ſofortigem
Eintritt geſucht. Näh. in der Exp. (4457

6000 Mk. Verwaltungsgeld auf
erſte Hypothek auszuleihen durch
Heinrich Störger,
Eliſabethenſtr. 41. (4469

Lodes=Anzeige.
Verwandten und Freunden die trau=
rige
Nachricht, daß unſer Anverwandter
lacob Hendel
nach mehrwöchentlichem Krankenlager
Dienstag den 10. d. M. ſeinen Leiden
erlegen iſt.
Die trauernden Verwandten.
Die Beerdigung findet Samstag
Nachmittag 3 Uhr vom Sterbehauſe,
Nieder=Ramſtädterſtr. 1, ſtatt. (4469

Großherzogliches Hoftheater.
Freitaa 13. Mai.
9. Vorſtellung in der 9. Abonnements=Abtheilung
Die Journaliſten.
Luſtſpiel in 4 Akten von Guſtav Freytag.
Perſonen:
Berg, Oberſt a. D.
Herr Dalmonico.
Jda, ſeine Tochter
Frl. Ethel.
Adelheid Runeck
Frl. Weigel.
Senden, Gutsbeſitzer
Herr Knispel.
Profeſſor Oldendorf Redacteur Herr Hacker.
Conrad Bolz, Redacteur
Herr Steude.
Bellmaus, Mitarbeiter
2Herr Wagner.
Herr Hartig.
Kämpe, Mitarbeiter
Herr Weitgaß.
Körner, Mitarbeite:
Buchdr. Henning,=Eigenthümerſ= Herr Wisthaler.
sHerr Dornewas.
Müller, Factotum,
Blumenberg, Redacteur der
Zeitung Coriolan-
Herr Schimmer.
Schmock, Mitarbeiter der
Zeitung Coriolan
Herr Werner.
Piepenbrinck, Weinhändler
Herr Butterweck.

Lotte, ſeine Frau
Bertha, ihre Tochter
Kleinmichel, Bürger
Fritz, ſein Sohn
Juſtizrath Schwarz.
Eine fremde Tänzerin
Korb, Schreiber.
Ein Herr
Karl, Diener des Oberſten
Ein Kellner
Anfang halb 7 Uhr. Ende vor halb 10 Uhr.

Frau Steck.
Frl. Bernhard.
Herr Leib.
Herr Reichhardt.
Herr Franke.
Hrl. Schütky.
Herr Mickler.
Herr Hedrich.
Herr Knörzer.
Herr Krüger

[ ][  ]

984

R93

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 13. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Hauptſteuer=
amtsaſſiſtent
1. Kl. zu Offenbach H. Lang zum Rechner des Landes=
zuchthauſes
ernannt.
An der geſtern Abend in Mainz ſtattgefundenen Ovation für
Se. Königl. Hoheit den Großherzog haben ſich außer den bereits ge=
nannten
31 Vereinen und Corporationen noch weiter betheiligt: Depu=
tationen
der heſſiſchen Ludwigsbahn, der Köln=Düſſeldorfer Dampfſchiff=
fahrtsgeſellſchaft
ꝛc., Vertreter der Preſſe, der Philharmoniſche Verein,
der Turnverein, der Zitherklub, der Verein Fidelio, die Buchdruckerei=
beſitzer
, Liedertafel, Einigkeit, der Synagogengeſangverein, der Inſtrumen=
tal
=Muſik=Verein, Buchdruckergehülfen, Buchbindergehülfen, die Mitglieder
der Krauſe'ſchen Fabrik. Die Gemeinde Caſtel hatten dem Comite durch
ihren Herrn Bürgermeiſter die Mittheilung machen laſſen, daß ſämmt=
liche
Vereine, der Turnverein und die Geſangvereine, ebenſo die Feuer=
wehr
, ſich dem Feſtzug anſchließen. Außer den Privatkapellen nahmen
auch die Muſikkapellen des 88., des 117. und 118. Infanterie=Regiments
und die Pionnierkapelle an dem Feſtzug theil.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 10 vom 12. Mai ent=
hält
: Geſetz, die Ausübung und den Schutz der Fiſcherei betr.
O Stadtverordnetenverſammlung vom 12. Mai. (Kurzer
Bericht.) Unter den zahlreichen Mittheilungen des Herrn Oberbürger=
meiſters
dürfte zunächſt die bezüglich der ſtattgehabten Expertiſe über
das neue Waſſerwerk hervorzuheben ſein, welche conſtatirt, daß das=
ſelbe
allen Anſprüchen genügt und das Waſſerquantum die garantirte
Menge um 30 pCt. überſteige. Eine zweite Mittheilung betraf die Viſi=
tation
eines Theils der hieſigen Volksſchulen, die nach Urtheil der Kreis=
ſchulcommiſſion
ſehr gute Leiſtungen geliefert. Weiter wurde eröſſnet, daß die
Statuten der ſtädtiſchen Gaswerksverwaltung die höhere Genehmigung
erhalten, ſowie daß eine mit zahlreichen Unterſchriften bedeckte Adreſſe um
Kanaliſirung des nördlichen und nordöſtlichen Stadttheils
eingelaufen, welche an die Baucommiſſion verwieſen wurde, ebenſo eine
ſEingabe um Verſorgung der verlängerten Kiesſtraße mit Waſſer.-
Mit Rückſicht auf die erhöhte Frequenz der Vorſchule der Realſchule
wurde genehmigt, daß weitere Lehrkräfte gegen Remmuneration an der
Anſtalt verwendetſwerden ſollen, ebenſo erklärte man ſich mit der bereits
ins Leben getretnen Trennung von 2 Gruppen der Volksſchule einverſtanden.-
Hinſichtlich der Benutzung des zur Waſſergewinnung bei Eſchollbrücken
nicht erforderlichen Geländes - etwa 6 Morgen - genehmigte man den
Antrag der landwirthſchaftlichen Commiſſion, dieſes Gelände mit Nadel=
holz
anzulegen. Der ſeither an Gebrüder Wiener vermiethete
Rathhauskeller ſoll in 10 oder 12 Abtheilungen eingetheilt und dem=
nächſt
an den hieſigen Wochenmarkt beſuchende Händler verpachtet wer=
den
. Die übrigen in öffentlicher Sitzung verhandelten Gegenſtände
boten wenig allgemeines Intereſſe. Erwähnt ſei nur, daß in Ausſicht
geſtellt wurde, noch einmal einen Verſuch mit der Begießung der Straßen
durch Hydranten zu machen, da die dermalige Straßenbegießung täg=
lich
100 Mark koſtet, obwohl man befürchtet, daß die Inanſpruchnahme
der Hydranten für dieſe Zwecke ſchwere Nachtheile für das Pflaſter im
Gefolge hat.
4* Nachtrag zu dem Repertoire des Großh. Hoftheaters:
Sonntag, 15. Mai: Der Rattenfänger von Hamelu. (2
Dienstag,
17. Mar: Onkel Moſes (neu), In einer Stunde (neu), Die Ver=
lobung
bei der Laterne (neu einſtudirt). Donnerstag, 19. Mai: Das
Nachtlager von Granadav. Freitag. 20. Mai: Die Karlsſchüler'4
2 In der am Mittwoch ſtattgehabten Sitzung der hieſigen Section
des Starkenburger Bienenzüchtervereins hielt Herr Lehrer
Oswald einen längeren, ſehr beifällig aufgenommenen Vortrag über
die Geſchichte der Bienenzucht, wobei er den Nachweis liefert, daß
man ſchon im Alterthum die trefflichen Eigenſchaften der Bienen gekannt,
die Römer und alten Germanen ihren Werth zu ſchätzen gewußt und in
Deutſchland bis zum unſeligen dreißigjährigen Krieg die Waldbienenzucht
eine hervorragende Rolle geſpielt. An ihrem Verfall tragen verſchiedene
Urſachen die Schuld, insbeſondere aber der veränderte landwirthſchaftliche
Betrieb, der die Waldbienenzucht nicht mehr zuläßt, während anderer=
ſeits
die alte Zuchtmethode für die Feldbienenzucht nicht paßt, daher nur
die neue Methode, der Mobilbau, welcher die Bienen vollſtändig in
die Gewalt des Züchters bringt, Ausſicht auf einen lohnenden Ertrag
ſichert. Die Section beſchloß, ſich als ſolche an der am 22. d. M. in
Groß=Bieberau abzuhaltenden Verſammlung des Bezirks Reinheim
zu betheiligen, auch im Laufe des Sommers Ausflüge an die Stände
bewährter Züchter zu unternehmen.
Dem Vernehmen nach beabſichtigt Herr L. Brüchweh im
Herrngarten eine Trinkhalle für Mineralwaſſerkur zu errich=
ten
, woſelbſt die verſchiedenſten Sorten, auch Glasweiſe, verabreicht
werden ſollen.

Wie die H. L.u mittheilt, iſt unter den Hühnern der Großh.
Hofmeierei die Diphteritis ausgebrochen und ſollen bereits über
100 Stück dieſer Krankheit erlegen ſein. Auch an anderen Stellen ſoll
ſich dieſe Krankheit gezeigt haben.

Das Kaiſerl. Reichs=Amt des Innern hat ſeit Anfang d. J. im
Deutſchen Handels=Archipz fortlaufend Konſulatsberichte und Gutachten

von Kaufleuten über den Deutſchen Ausfuhrhandel und die Mittel zur
Hebung deſſelben veröffentlicht. Es ſind Berichte aus den verſchiedenſten
Weltgegenden, aus Odeſſa, Tanger, St. Petersburg, Meſſina, Jeruſalem,
Kairo, Bukareſt, Mexiko, Serajewo, Smyrna, Alexandrien, Giurgewo,
Crajova, Cincinnati, Moskau, Tiflis. Die dem Deutſchen Exporthandel
anhaftenden Mangel werden faſt übereinſtimmend in allen Gutachten
angegeben. Allgemein gerügt wird die mangelhafte Verpackung. Entweder
gibt man ſie überhaupt nur ungenügend, was Schaden und Unzufrieden=
heit
des Beſtellers zur Folge hat, oder man weiß die Kiſten nicht in
achgemäßer Weiſe auszunützen, wodurch Vertheuerung der Fracht verur=
ſacht
wird. Ueber Uncoulanz und Unreellität des Deutſchen Fabrikanten
wird viel geklagt. Während man bei England oder Frankreich ſicher ſein
könne, eine Waare zu erhalten, die genau der vor der Beſtellung geliefer=
ten
Probe entſpricht, wäre dies bei Deutſchen Waaren nicht immer der
Fall. Beſonders aus Rußland kommt die Klage, daß die Deutſchen
Fabrikanten oft Waaren ſenden, die ihnen in der Heimath ſicher Niemand
abnimmt, die ſie aber als noch gut genug für das Ausland betrachten.
Durch ſolche Manipulationen ſer oftmals ſchon der Markt für alle
Deutſchen Waaren verdorben worden. Die Lieferungsfriſten ſeien oft zu
ausgedehnt, entweder weil man nicht eine genügend raſche Erledigung
des Auftrages anſtrebt, oder nicht den beſten und kürzeſten Transport=
weg
kennt. Auch die nicht genaue Erſüllung der Zollformalitäten führt
zuweilen eine Verzögerung herbei. Wiederholt ſind bei Deutſchen Firmen
ſogar Verſuche von Umgehungen der Zollgeſetze vorgefallen; die Ameri=
kaniſchen
Behörden hegen in dieſer Beziehung Mißtrauen gegen alle
Sendungen aus Deutſchland. - Die Fabrikanten ſind ſchwer zu be=
wegen
, mit Rückſicht auf Bedüfniß und Geſchmack des ausländiſchen
Marktes Etwas, in ihrer Fabrikationsweiſe zu ändern.
Ihre
Kenntniß des ausländiſchen Marktes genügt oft nicht. Es wurde
ſich deshalb empfehlen, zur Orientirung öfters intelligente Reiſende aus=
zuſenden
. Die Aufmachung der Deutſchen Waaren iſt nicht elegant und
ſauber genug und ſticht gegen die der Franzöſiſchen und Engliſchen
Waaren ſehr ab. Der Deutſche Fabrikant ſollte ſich endlich entſchließen,
unter eigener, nicht fremdländiſcher Marke ſeine Erzeugniſſe auszugeben.
Die Einführung derſelben würde eine größere Vertheilung von Preis=
liſten
und illuſtrirten. Katalogen weſentlich unterſtützen, doch müſſen die=
ſelben
, was bis jetzt nicht immer geſchieht, in der Sprache des be=
treffenden
Landes und unter Berückſichtigung ſeiner Maße und ſeiner
Geldwährung abgefaßt und eleganter als bisher ausgeſtattet ſein.-
Einen Hauptfehler des Deutſchen Ausfuhrhandels berührt der Bericht
aus Odeſſa. In Deutſchland iſt der Fabrikant gleichzeitig Kaufmann
und beſchäftigt ſich neben der Herſtellung ſeiner Waaren auch mit ihrem
Vertriebe, während die meiſten groß angelegten Fabriken in England
und Amerika entweder den Verkauf ihrer ganzen Erzeugung in die Hände
eines einzigen Abnehmers legen, der ſeinerſeits dem Abſatz alle Kräfte
widmet, oder den Verkauf ſtabilen Agenten an den Handelscentren über=
laſſen
. Solche bevorzugte Abnehmer und Agenten können viel leichter
auf die Wünſche der Käufer eingehen, und die Bedürfniſſe der ver=
ſchiedenen
Länder ſtudiren, weil bei ihnen der Vertrieb die Hauptthätig=
keit
bildet. Durch Errichtung großer Export= und Kommiſionshauſer,
welche den Fabrikanten von der Sorge und Mühe um den Abſatz ſeiner
Waaren entlaſten, ſo daß er ſeine ganze Kraft und Sorgfalt der Her=
ſtellung
derſelben zuwenden kann, wird daher der Deutſche Ausfuhr=
handel
weſentlich gefördert werden können. - Dieſe dem allgemeinen
Intereſſe des Deutſchen Handelsſtandes gewidmeten Aufjätze werden
unter beſonderer Berückſichtigung ſowohl der einzelnen Fabrikations=
Zweige als auch der verſchiedenen Abſatzgebiete in dem wöchentlich er=
ſcheinenden
Deutſchen Handelsarchivu fortgeſetzt.
ſEingeſandt.) In dem Starkenburger Boten von Bensheim,
Nr. 33 vom 23. April d. J3., findet ſich folgende Nachricht: 5 Aus
Starkenburg am 21. April 1881: Wie wir vernehmen, iſt durch eine
ſeit längerer Zeit anhängige Unterſuchung die Annahme feſtgeſtellt wor=
den
, daß auch die katholiſchen Kinder in Weiterſtadt zum Beſuche des
proteſtantiſchen Religionsunterrichtes veranlaßt worden. Ob zwangs=
weiſe
, mit Androhung von Strafen, dies zu conſtatiren, wird Sache der
öffentlichen Verhandlung ſein. Auch dürfte die competente Behörde zur
Abſtellung dieſes offenbaren Mißbrauchs ſich bewogen ſehen
Zur Richtigſtellung dieſer Notiz diene nachſtehende Erwiderung aus
Weiterſtadt vom 10. Mai 1881: Die oben erwähnte gerichtliche Unter=
ſuchung
hat mit der Frage über Zulaſſung katholiſcher Kinder zum
proteſtantiſchen Religionsunterrichte oder Abweiſung derſelben gar nichts
zu thun. Unter 220 Schulkindern war ſeit etwa 6 Jahren ohne Wunſch
oder Aufforderung von Seiten der Lehrer und des Geiſtlichen aus=
ſchließlich
nach dem Willen der Eltern ein einziger katholiſcher Knabe
auch bei dem evangeliſchen Religionsunterricht anweſend. Es wurde
ſeine etwaige Abweſenheit weder beachtet noch weniger beſtraft, noch
wurde der Knabe von dem Geiſtlichen gefragt, es müßte denn einmal
wegen Verwechſelung mit einem anderen Schüler geſchehen ſein. Seit
Beginn der Sommerſchule ſind wieder zwei ſiebenjährige Knaben ohne
Wunſch und Aufforderung von proteſtantiſcher Seite im evangeliſchen
Religionsunterricht anweſend, ganz nach freier Entſchließung ihrer Eltern.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

Tages=Ralender.
Freitag 13. Mai: Generalverſammlung des VereinsFreunde in der Noth
Sonntag 15. Mai: Eröffnung des Saalbau=Gartens mit Concert.