Darmstädter Tagblatt 1881


03. Mai 1881

[  ][ ]

Monnementsprels
Vertehührlid 1 Marr 50 Pf. hd
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
oegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quantal uck. Volſtaufſchlag

Grag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Junſerate
edenangenommmi nDarmſtadt
von der Expedition, Rhelnſt. X D.
mBeſſungen von Frlede Whez
Hohzſtraße R. A ſwie auxiu
vou allen Auffien Torditlauna.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
188I.
Dienstag den 2. Mai.
RS5.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Abſtiche von den alten ſtüdtiſchen Waſſerleitungen betreffend.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß ſämmtliche Privatabſtiche von den alten ſtädtiſchen Waſſerleitungen,
ſoweit ſolche nicht auf Rechtstiteln beruhen, nach Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom 15. Mai d. J3. an ge=
ſchloſſen
werden. Es iſt den Beſitzern freigeſtellt, ob ſie die Abſtiche vollſtändig aufgeben, oder ſich die Benutzung derſelben für
Nothfälle vorbehalten wollen. Nachſtehend folgen die Bedingungen, unter welchen die Schließung auf eine oder die andere
Art erfolgt.
Wir erſuchen hiermit alle Abſtichbeſitzer, bis längſtens 15. Mai d. J3. bei uns zu Protolkoll zu erklären, in welcher
Art ſie die Schließung bewerkſtelligt zu ſehen wünſchen. Erfolgt in dieſem Termin keine Erklärung, ſo wird angenommen, daß
die Schließung nach Poſ. 4 1 der Bedingungen gewünſcht wird.
Darmſtadt, den 28. April 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
B e d i n g u n g e n
unter welchen die Schließung der Abſtiche von den alten ſtädtiſchen Waſſerleitungen ſtattfindet.
1. Vollſtäudige Aufgabe der Zweigleitung.
1) Die Abſtichbeſitzer, welche die Abſtiche vollſtaͤndig aufgeben, ſo daß die Zweigleitungen von der Hauptleitung abge=
trennt
werden können, erhalten auf ſtädtiſche Koſten die Krahnenkaſten beſeitigt, zugeworfen und gepflaſtert, wenn dieſelben auf
die Kaſtendeckel und ſonſtigen Materialien der Krahnenkaſten keinen Anſpruch erheben.
2) Wollen dieſelben aber von dieſen Materiallen Gebrauch machen, ſo haben ſie die durch Beſeitigung der Zweigleitungen,
insbeſondere der Krahnenkaſten, entſtehenden Koſten der Stadt zurückzuvergüten.
B. Einfache Schließung der Zweigleitung.
3) Wird von den Abſtichbeſitzern nur gewünſcht, daß der Waſſerzufluß abgeſtellt werde, die Zweigleitung aber in Ver=
bindung
mit der Hauptleitung verbleibe, ſo daß eventuell der Abſtich wieder zu benutzen iſt, ſo kann dieſem Erſuchen unter
folgenden Bedingungen entſprochen werden.
4) Anſtatt der hölzernen Deckel werden ſolche von Gußeiſen gelegt und mit Verſchlußvorrichtung verſehen. Wegen der
großen Unterhaltungskoſten der Holzdeckel.)
5) Der Abſtellhahn wird plombirt, der Deckel verſchloſſen und der Schlüſſel von dem Stadthauamt in Verwahrung
genommen.
6) Sowohl die Anſchaffungskoſten der eiſernen Deckel mit Beſchlägen, wie die Unterhaltungskoſten des ganzen Krahnen=
kaſtens
ſind von dem Abſtichbeſitzer zu tragen und alsbald auf jeweilige Anforderung an die Stadtkaſſe zu zahlen.
7) Für die Beibehaltung der Abſtichleitung mit Krahnenkaſten iſt eine Recognitionsgebühr von 1 Mark pro Jahr an die
Stadtkaſſe zu entrichten, die am 1. April für das ganze Etatsjahr erhoben wird, auch wenn im Laufe des Jahres auf die Bei=
behaltung
der Abſtichleitung ꝛc. verzichtet wird.
8) Eine Benutzung der alten Leitung kann nur für den Fall geſtattet werden, daß die neue Leitung verſagt.
Für dieſe Benutzung iſt jedesmalige Genehmigung Großh. Bürgermeiſterei nöthig.
Das Stadtbauamt wird mit dem Oeffnen des Hahns beauftragt; der Abſtichbeſitzer darf unter keiner Bedingung ein
Oeffnen des Deckels und Hahnes ſelbſt vornehmen.
9) Für die Benutzung der alten Leitung iſt der Waſſerzius eben ſo hoch, wie bei der neuen Leitung. Der Conſum, aus
der alten Leitung wird taxirt nach dem Verbrauch aus der neuen Leitung im vorausgegangenen Monat.
10) Bei etwaigem Aufgeben des Abſtichs werden die Deckel und Materialien des Krahnenkaſtens von der Stadt in Beſitz
genommen und hierfür die nöthigen Arbeiten zur Beſeitigung und Straßenbefeſtigung ꝛc. bewirkt.
(4063

240

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R. 85
B e k a n n t m a ch u n g.
Herr Spenglermeiſter Adolf Kling hat den erforderlichen Nachweis über die
Geſchäftseinrichtung zur Herſtellung von Privatwaſſerleitungen erbracht.
Darmſtadt, den 27. April 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(3965
B e k a n n t m a ch u n g.
Forderungen an das ſtädtiſche Gaswerk für Lieferungen und geleiſtete Arbeiten
bis zum 31. März c. ſind zur Vermeidung von Weiterungen alsbald und bis
längſtens den 15. Mai c. bei unterzeichneter Verwaltung geltend zu machen.
Darmſtadt, den 20. April 1881.
(3698
Städtiſche Gaswerksverwaltung.

Diejenigen, welche für Communalſteuer, Schul=, Holz= und Grasgelder für
hieſige Stadtkaſſe aus vorigem Jahr noch im Rückſtand ſind, ſowie Diejenigen,
welche für die israel. Gemeindekaſſe an Herrn Wiener aus vorigem Jahr zu bezahlen
haben, werden erſucht, ihre Zahlungen binnen 14 Tagen zu leiſten.
Wenn dieſelbe bis zu dieſem Termin nicht erfolgt, ſo werden die Pfänder ohne
alle Rückſicht in das Pfandlocal verbracht und öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 29. April 1881.
Naumann.
(3966
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 1. Mai, Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden im Hauſe ,Große Ochſengaſſe Nr. 16½ nachverzeichnete Gegenſtände, als:
ſchöner Regulator mit Schlagwerk, 1 nußbaumene Schreibcommode, 1 vier=
ſchublädige
Commode, 1 zweithüriger Kleiderſchrank, 1 nußbaumene Bettlade
mit Sprungfeder= und Seegras=Matratze, 3 Bettſtellen mit Matratzen, Bett=
werk
, 1 großer Spiegel mit Goldrahme, Nähtiſche und Nachttiſche, 6 nuß=
baumene
Rohrſtühle, Strohſtühle, Bilder, 1 große und 1 kleine Nähmaſchine,
Taſchenuhr, 2 Regenmäntel, Küchen= und Kellergeräthſchaften und ſonſtige
Gegenſtände
gegen gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert.
L. Becker, Taxator. 3972

902
Nachdem der Nachlaß des am 1. März
1881 zu Darmſtadt verlebten Königlich
Preußiſchen Oberſt i. P. Arthur von
Gerhardt unter der Rechtswohlthat des
Inventars angetreten worden iſt, werden
die Gläubiger des Erblaſſers aufgefordert,
ihre Anſprüche binnen vier Wochen bei
unterzeichnetem Gericht anzumelden.
Darmſtadt, den 26. April 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Veröffentlicht
Der Gerichtsſchreiber:
(4064
Bartha.

Bekanntmachung.
Die bei Anfertigung der Formularien
für die verſchiedenen ſtädtiſchen Verwaltungen
im Etatsjahr 1881-82 ſich ergebenden
Buchdrucker=, Buchbinder= und Lithographie=
Arbeiten ſollen ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden. Die Bedingungen liegen bei uns
zur Einſicht offen. Angebote erbitten wir
bis längſtens Freitag den 6. Mai d. J.,
Vormittags 10 Uhr.
Darmſtadt, am 28. April 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. 14065

Bekanntmachung.
Die Lieferung des Bedarfs der ver=
ſchiedenen
, ſtädtiſchen Verwaltungen an
Kanzlei=, Concept= und Deckenpapier, ſowie
an Briefcouverten, für das Etatsjahr
1881-82 ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden. Die Bedingungen liegen bei uns
zur Einſicht offen. Angebote erbitten wir
wir bis lüngſtens Freitag den 6. Mai
d. J., Vormittags 11 Uhr.
Darmſtadt, den 28. April 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (4066

Bekanntmachung.
Die von der Stadt erworbenen Gebäu=
lichkeiten
, Hochſtraße Nr. 19 und Kiesſtraße
Nr. 37, ſollen
Freitag den 6. d. Mts., Vormittags
10 Uhr,
anf den Abbruch an die Meiſtbietenden;
unter den im Termin bekannt gemacht wer=
denden
Bedingungen öffentlich an Ort und
Stelle verſteigert werven.
Darmſtadt, den 2. Mai 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(4067
Ohly.

Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag den 10. Mai d. J., Vor=
mittags
9 Uhr, werden in dem Pfand=
local
, kl. Ochſengaſſe Nr. 12, folgende
Gegenſtände gegen baare Zahlung verſtei=
gert
, als: 1 großer Spiegel, 1 Commode,
1 Kleiderſchrank, 3 runde Tiſche, 1 goldne,
Uhrkette, 1 goldner Ring und 1 Tiſchdecke.
Darmſtadt, den 29. April 1881.
Naumann.
(3970

Bekanntmachung.
Mittwoch den 4. Mai l. J3., Nach=
mittags
2 Uhr,
werden in unmittelbarer Nähe des Rath=
hauſes
zu Arheilgen zwangsweiſe gegen
Baarzahlung verſteigert:
10 eckige Tiſche, 3 ovale Tiſche,
4 Bettſtellen, theilweiſe mit Bettwerk,
3 Doppelbänke, 1 Pflug, 1 Egge,
2 Pflugsräder, 1 vollſtändiger Wagen,
1 Kommode, 1 Kleiderſchrank, 1 Fäß=
chen
Weißwein (45 Liter haltend),
1 Stückjaß, 1 Dickwurzelmühle, 1 Kuh.
Die Verſteigerung findet unbedingt ſtatt.
Darmſtadt, den 2. Mai 1881.
Dieter,
Großh. Gerichtsvollzieher. (4068

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18,
18,
der Rheinheſſiſchen Lehranſtalt für Korbflechterei in Rhein=Dürkheim.
Der Unterzeichnete beehrt ſich hiermit anzuzeigen, daß durch Beſchluß des
landwirthſchaftlichen Vereins in Rheinheſſen, ſowie des Landesgewerbe=Vereins und mit
Genehmigung der Großh. Heſſ. Regierung die Lehranſtalt für Korbflechterei in Rhein=
Dürkheim im November 1880 gegründet wurde und mir die Leilung derſelben über=
tragen
worden iſt. Der Zweck der Anſtalt beſteht darin, die Korbwaaren=Induſtrie
zu heben und zu fördern, und hat es ſich der landwirthſchaftliche Verein in Rhein=
heſſen
zur Aufgabe gemacht, durch den Anbau des beſten und vorzüglichſten Materials
die Anſtalt zu unterſtützen. Indem ich dies zur öffentlichen Kenntniß bringe, bemerke
ich noch, daß die Anſtalt ſoweit gediehen iſt, daß allen Anforderungen der Neuzeit ge=
nügt
werden kann, und daß ſchon Material aus der Gemarkung Rhein=Dürkheim ver=
arbeitet
wird. Ich erſuche daher die geehrten Einwohner Darmſtadt's und Umgegend,
insbeſondere die Herren Mitglieder der Gewerb= und landwirthſchaftlichen Vereine,
bei vorkommendem Bedarf ihr Intereſſe dem gemeinnützigen Unternehmen zuzuwenden,
damit dasſelbe erblühe zur Ehre unſeres deutſchen Handwerkerſtandes.
J. F. Reichardt,
[3168
Korbmachermeiſter und Director.

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[ ][  ][ ]

90

R85

9
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Gommer-Buxkins, Rolge, Luatre, Alpacca, Orenadine, Cre-
tonne
, wolsser Mull, eine Partie schw. & farb. Sammt, schw.
E farb. Bardgo, Bettzonge, Barchent, Cattune, Läuſer, eine
Partie fet. Hemden-Flanoll ete.
Da das Lager innerhalb 8 Tagen geräumt ſein muß, verkaufe von heute ab zu
erſtaunlich billigen Preiſen. Beiſpielsweiſe:
früher M. 3.80, jetzt M. 1.86.
Mleiderstoſte
Bettzouge
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Gammet,
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Bolgo von 40 Pfg. an.
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Heinrich Weber,

Wilhelminenſtraße.

(4073

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(4074
haben. Kurzer Aufenthalt.)

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ſowie eine Anzahl Fäſſer ſind billig zu
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(4076
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(4078
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CMaßliebchen. Miſchlich, Hochſtrs.(4080

Vermiethungen.

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Trockene Lagerräume. Eliſabethenſtr. I.
696) Grafenſtraße 27, Vorderhaus,
links, 1 St. h., ein möbl. Zimmer zu verm
1567) Beſſ. Carlsſtraße 3 die Man=
ſarde
: 2 Zimmer, kl. Cabinet, Küche und
Keller, ſofort beziehbar.
1971) Aliceſtraße 8 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern und allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und den
5. Mai zu beziehen.
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2095) In meinem Hauſe, Ecke des
Liebigplazes u. Landwehrſtraße
319½ iſt der 2. Stock, enthaltend 6
6 Zimmer mit Erker, Küche, Speiſe=
4 kammer ꝛc., Gas= und Waſſerleitung,
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H vermiethen.
89
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Etage, enthaltend 8 Zimmer, Waſſerleitung
und alle Bequemlichkeiten anderweitig zu
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Etage mit allem Zubehör, Waſſerleitung ꝛc.
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S0OOOOOi00e
3022) Saalbauſtraße 7, nächſt
der Rheinſtraße, Logis, beſtehend aus
5 großen Zimmern nebſt allem Zu=
3 behör zu vermiethen.
oooooooeeooeoooeeees
3134) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis zu vermiethen u. ſogleich zu beziehen.
3313) Nieder=Namſtädterſtraße 52
eine ſchöne Manſarden=Wohnung.
3318) Untere Bleichſtraße 37, 1. Stock,
ein freundl. ſchön möbl. Zimmer zu verm.
3325) Aliceſtraße 30 zwei fein möhl.
Zimmer zu vermiethen.
8R8LLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLL288

G3333) Ludwigſtraße 3
8 der 2 Stock, 5 Zimmer
8
4 Waſſerleitung, bis 1. Juni
G
H beziehbar, zu vermiethen.
m
Ferd. Mann.
G

85VTIUIIIITTTTIIIINN
3493) Heinrichſtraße 10 ein geräumi=
ges
, freundlich möblirtes Zimmer zu verm.

1751
8

.

1)

5.

Pione) dieirnr N Dim
F
K einige ſchön möbl. Zimmer, zuſ. oder E
B getrennt, mit oder ohne Penſion ſo=½
14
F fort zu vermiethen.

N3)) Dendelſtadtr. Nenmdt.
Zimmer zu verm., mit und ohne Klavier.
3760) Kapellplatz 10 ein Logis, enth.
Salon, 4 Zimmer, Küche, Magdkammer,
Waſchküche, Bleichplatz, 2 Kellerräume,
Waſſerleitung, auf 15. Juli zu vermiethen.
Zu erfragen in der Manſarde.
3845) Friedrichſtraße 21 iſt der
mittlere oder untere Stock, beſtehend
aus 10 Zimmern nebſt allen Bequem=
lichkeiten
, wegen Abreiſe Mitte Mai
zu vermiethen.
3848) Nieder=Namſtädterſtraße 31
1 freundl. Zimmer ohne Möbel zu verm.
3910) Eliſabethenſtraße 32 bel Etage
ein unmöblirtes Zimmerkan ein anſtändiges,
ruhiges Frauenzimmer ſofort zu vermiethen.
4004)
Hügelſtraße 61
a) 2. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern ꝛc.,
Waſſerleitung, beziehbar am 15. Juni.
b) Ein hübſches Manſardenlogis mit
Waſſerleitung ꝛc. vom 27. Juli ab zu bez.

50

[ ][  ][ ]

R85

905

4005) Promenadenſtraße 42
iſt der obere Stock, beſtehend aus 5 Zim=
mern
, zu vermiethen und am l. Auguſt
zu beziehen.
4010)
Soderſtrahe 52 enn eines
Logis ſofort zu vermiethen.
4019) Mein Wohnhaus Heidelberger=
ſtraße
4, als Herrſchaftswohnung ge=
eignet
, iſt per 1. Oktober zu vermiethen
Daſſelbe enthält 1 großen und 1 kleinen
Salon, 14 Zimmer, die nöthigen Räume
für Dienerſchaft, Stallung für 4 Pferde ꝛc.
Parterre und bel Etage können zuſammen
vermiethet werden.
Carl Berntheiſel, Magdalenenſtr. 7
4926) Rheinſtraße 47 dritter Stock
ein gut möblirtes Zimmer, monatlich 10 M.
4030) Wilhelminenplatz 17 ein ſchö=
nes
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4081) Nieder=Namſtädterſtraße 35
der mittlere Stock, beſtehend aus 5 Zim=
mern
, ſonſtigen Bequemlichkeiten u. Waſſer=
leitung
, zu vermiethen. Zu erfr. Parterre.
4082) Möblirte Wohnung:
1 Salon, 3 Zimmer, einger. Küche u. ſ. w.,
ſofort zu vermiethen. Zn erfr. bei der Exp.
4083) Kranichſteinerſtraße 17 die bel
Etage von 5 Zimmern mit Garten zu verm.
4084) Kranichſteinerſtraße 171 Tr.
3 ſchön möbl. Zimmer u. Garten zu verm.
4085) Louiſenſtraße 20 Parterrelogis,
3 Zimmer, Küche und Zubehör.
4086) Eliſabethenſtraße 64 Seiten=
bau
für ſogleich ein Logis, 1 Zimmer,
2 Cabinette, ſodann 1 Zimmer, 1 Cabi=
net
, beide mit allem Zubehör.
4087) Grafenſtraße 1 iſt der mittlere
Stock im Vorderhaus, beſtehend aus 3 Zim=
mern
, Küche und ſonſtigem Zubehör, zu
vermiethen und bald zu beziehen.

Vermiſchte Nachrichten.
Holzpreiſe
im Großherzoglichen Holzmagazin.
Buchenſcheiter L. Cl. 11 M. 50 Pf.
II.
9 50
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Kiefernſcheiter I.

Beſtellungen gegen baare Zahlung bei
Großherzoglchem Rentamt (Paradeplatz 4).
Darmſtadt, den 1. April 1880.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
Muhl.
3173
Lpooiglarzt Dr. Bed. Aoyet,
Verlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auc
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen
und Hautkrankheiten, ſelbſt in deu hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſten
Erfolge.
(534
2) Lehrlinge gegen Lohn geſucht für meine
1 Metallgießerei. F. Araek. (3647
Ein vor mehreren Jahren erbautes 3ſtöckiges
3 mit Garten ꝛc., in
Wohnhaus jeiner Lage, iſt billig
zu verkaufen. Näheres bei P. Thüringer,
Schulſtraße 5.
(3692

Der unter dem hohen Protectorate
Ihrer Königl. Hoheit der Jrau Brinzeſſin Karl
ſtehende
Frauenverein der Guſtav-Adolf-Stiſtung
wird ſeine diesjährige Verlooſung zum Beſten der Kirchen und Schulen armer
evangeliſcher Gemeinden, ſowie zur Unterſtützung bedürftiger Prediger= und
Lehrerwittwen dieſer Gemeinden zu Ende Mai oder Anfang Juni veranſtalten.
Alle Freunde des Vereins werden daher dringend gebeten, die Erreichung dieſer Zwecke
durch baldige Gaben, ſowie Abnahme von Looſen 520 Pfg., welche von den Unter=
zeichneten
gern angenommen bezw. abgegeben werden, freundlichſt zu unterſtützen. Tag
und Local der Verlooſung wird demnächſt bekannt gemacht werden.
Frau A. d’Amour, Frau L. Baur, Frau A. Dauth, Frau Draudt, Fräul.
M. Fehr, Frau E. Goldmann, Frau Grünewald, Frau L. Keßler, Frau R.
Kleinſchmidt, Fräul. J. Langheinz. Frau Schulz, Frau E. Stamm, Frau
Walz. Fräul. Wider, Frau E. Zimmermann, Fräul. W. Zimmermann. (4088
EulvGtGu-
Mittwoch den 2. Mai, Abds. 8 Uhr, im Saalbau.
Probe für Frühlingspartie.
(4089
Der Vorstand.

Vorsicherungs Agenen-Gosuoh.
Gegen hohe Abſchlußproviſion und bei erprobter Brauchbarkeit für Reiſe gegen
Entſchädigung der Koſten bezw. feſte Anſtellung werden ſolide Agenten geſucht.
Offerten sub. A. A. 20 an die Exped. d. Blattes.
(4090

TRAAAARAAAATTRATTzArAArui
283
Hagazin-Vermiethung.
Aliceſtraße Nr. 27. zunächſt des
4 Fulda'ſchen Holzlagers. Das Ma=
4 gazin iſt durch einen Strang mit der
K Ludwigsbahn verbunden. Auskunft
T ertheilt
K 2844)
Elumenthal & Co.
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G 2063) Eine Wohnung von circa
D
12 Zimmer, wenn möglich mit Gar=
8 len, oder auch ein Haus von ent=
6 ſprechender Größe zum Alleinbewohnen
wird zu miethen geſucht. Gefl. ſchrift=
liche
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ge2eegseggeezeee2s Fin gew. Verkäufer (Chriſt) findet in
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Kurz= oder Modewaaren=Geſchäfte.
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(3921
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eignen. Offerten ſofort an
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welches ihr Lehrerin=Examen gemacht hat
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gub Chiffre M. 4237.
4094
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(4095

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L Kinde geſucht. Soderſtr. 16, 3. St. (4096

241

[ ][  ][ ]

906

R86

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zeichnetes
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(4097
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ſcheidenen
Anſprüchen Stellung, gleichviel
welcher Branche. - Gefällige Offerten
werden unter S. Nr. 4102 an die Exped.
d. Bl. erbeten.
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Kunſt= und Handelsgärtner.
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mit gutem Auskommen und eigenem Ver=
mögen
, würde ſich wieder verheirathen, und
ſieht mehr auf Jugend, Schönheit und
muſikaliſche Bildung, als auf Vermögen.
Reflectirende Damen wollen Adreſſen sub
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Th. Dietrich & Ce. in Cassel
gelangen laſſen.
(4104

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C miethen geſucht. Zu erfragen Hölges=
ſtraße
8 Vorderhaus.
(4107

Todes=Anzeige.
Heute Morgen halb 7 Uhr entſchlief
ſanft nach kurzem Leiden mein lieber
Gatte,
Hofſchönfärber Joseph Rilter,
im Alter von 40 Jahren, was ich
Verwandten, Freunden u. Bekannten
ſtatt jeder beſonderen Mittheilung mit
der Bitte um ſtille Theilnahme hier=
durch
ergebenſt anzeige.
Darmſtadt, den 1. Mai 1881.
Die trauernde Wittwe:
Juliane Ritter.
Die Beerdigung findet Dienstag
Nachmittag 5 Uhr vom Sterbehauſe,
Schulſtraße 13, aus ſtatt. (4108

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden u. Bekannten
die traurige Nachricht, daß mein älteſter
Sohn Ludwig, ſeit 19 Jahren Militär
in Niederländiſch=Indien, im 41. Lebens=
jahre
als Penſionär und ſchwer krank
in die Heimath zurückkehrend, kurz nach
ſeiner Ankunft in Amſterdam, ohne
daß es ihm vergönnt war, ſeine Fa=
milie
wiederzuſehen, am 27. d. Mis.
geſtorben iſt.
Darmſtadt, den 30. April 1881.
Hartmann,
Oberſt z. D. (4109

ine reinl. Frau wünſcht 1od. 2Pflegekinder
zu nehmen. Beſſ. Ludwigſtr. 52. (4110

tiftſtr. 53 wird noch Wäſche angenommen.
Für gute Behandl. wird garantirt. (3954

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 3. Mai.
3. Vorſtellung in der 9. Abonnements=Abtheilung.
Zum erſten Male wiederholt:
Der Compagnon.
Luſtſpiel in 4 Akten von A. LArronge.
Verſonen:
Auguſt Voß, Fabrikant.
Herr Werner.
Frl. Berl.
Mathilde, ſeine Frau..
Adele, deren Tochter
Frau Kläger.
Oscar Schumann, Adelen's
Bräutigam
Herr Steude.
Vernhard Voß, Kanzleirath Herr Dalmonico.
Frl. Bernhard.
Fanny.
Betty, deſſen Töchter
Frl. Klein.
Cäcilie
Frl. Krickſer.
Ferdinand Winkler.
Herr Hacker.
Wittwe Lerche
Frau Eppert.
Louiſe, deren Tochter
Frl. Ethel.
Marie, Dienſtmädchen
Frl. Schütky.
Friedrich, Hausdiener.
Herr Franke.
Tante Röper
frau Steck.
Gleichenberg, Buchhalter
Herr Wagner.
Semmelmann, Kaſierer
Herr Knispel.
Der Prediger
Herr Mickler.
Sturm, Rechtsanwalt..
Herr Schimmer.
Doctor Lind
Herr Hartig.
Kaufmann Böller
1
Herr Krüger.
ſEin Arbeiter
Herr Leib.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.

Sonntag 8. Mai.
Zum erſten Male:
Der Rattenfänger von Hameln.
Oper in 5 Akten von Neßler.
(Mit neuen Dekorationen und Maſchinerien.)

[ ][  ][ ]

lat
nne
ge.

5e 927

58
0
855
G=
34
5 loe=
Mlgeub.

4rlkenen
Epuküge

Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 5. Mai d. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
werden im Gaſthauſe zum Schwanen-
dahier
2 Ballen Hopfen gegen Baar=
zahlung
öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 2. Mai 1881.
Kaiſer,
Großh. Gerichtsvollzieher. (4111

Verſteigerungs=Anzeige.
Samstag den 7. Mai, Vormittags
11 Uhr,
wird am Stationsgebäude der Main=
Neckar=Bahn dahier die Bretterbude, welche
ſeither, als Warteſaal gedient, öffentlich
gegen baare Zahlung auf den Abbruch
verſteigert.
Beſſungen, den 30. April 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Nohl.
[(4112

R85
Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Fin braves Mädchen ſucht Arbeit im
C= Waſchen oder Putzen. Vermiethbureau
von Frau Röſe, Friedrichſtr. 14½. (4056

Dankſagung.
Für die vielſeitigen Beweiſe herzlicher
Theilnahme, welche uns bei dem ſchweren,
Verluſt unſerer lieben Gattin, Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter zu Theil
wurden, insbeſondere, allen Denjenigen,
welche ſie zur letzten Ruheſtätte geleiteten,
ſagen wir unſeren aufrichtigen tiefgefühlten
Dank.
(4113
Familie Armbrust.

907
wei ordentl. Hausmädchen, welche
6
P die Zimmerarbeit gut verſtehen und
gute Zeugniſſe aufzuweiſen haben,
(TP gegen guten Lohn zu ſofortigem
Eintritt geſucht. Heinrichſtraße 110. (7114

Huſten= und Brnſtleidende machen wir auf
die Vorzüglichkeit des ächten Trauben=Bruſi=
Honigs von W. H. Zickenheimer in Mainz, dem
gerichtlich anerkaunten erſten, Fabrikanten und
Erfinder desſelben, hiermit aufmerkſam. Man
beachte die betr. Annonce in dieſem Blatte.
Weiter ſind an Beiträgen für = Chios=
eingegangen
:
Von den Herren Fabrikinſpector Dr. Schmitt
5 M. Hofopernregiſſeur i. P. Cramolini 5 M.
Ungenannt 5 M. Kaufmann Uebelshäuſer 3 M.
Der Freimaurerloge in Darmſtadt 50 M. Von
Gärtner Andreas Kind aus deſſen Sparkaſſe
1 M. Zuſammen 69 M. Hierzu frühere Bei=
träge
470 M. 90 Pf. Demnach im Ganzen
589 M. 90 Pf.
Hiervon wurde einſtweilen der Betrag von
500 M. an den kaiſerl. türkiſchen Conſul in
Frankfurt, Herrn S. Loewenthal=Rheinberg da=
ſelbſt
überſendet.

Für Familien und Leſecirkel, Bibliotheken, Hotels, Cafés und Reſtaurationen.

Orobe=Aummern gratis und franco.
Abomments-Pris vierteljährlich 6 Mark. - Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Poſtanfehn

Expedition der Illuſtrirten Zeitung in Leipzig.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Mai.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden heute von Als=
feld
und Romrod von der Auerhahnbalz zurückerwartet. Vom
Donnerstag ab werden S. Königl. Hoheit und die Großh. Familie einen
14tägigen Aufenthalt in Mainz nehmen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Oberdomänen=
calculator
2. Kl. W. Zuckmayer zum Miniſterialprotocolliſten bei
der Regiſtratur des Miniſteriums der Finanzen ernannt; ferner den
Oberſteuerreviſor bei dem Cataſteramt Steuerrath J. Trapp auf ſein
Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt und demſelben das Ritterkreuz 1. Kl.
des Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen verliehen.
3. G. H. Prinz Alexander iſt am Samstag von Braun=
ſchweig
hierher zurückgekehrt. J. H. die Herzogin Anna von Mecklen=
burg
iſt am Samstag Abend zu mehrtägigem Beſuche bei J. K. H.
der Frau Prinzeſſin Carl eingetroffen.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 8 vom 30. April
enthält: Verordnung, die Ausführung des Geſetzes vom 6. Juni 1879
über die Uebertragung von Grundeigenthum und die Fortführung der
Grundbücher in der Provinz Rheinheſſen betr.

Das Mitglied der 1. Kammer der Stände Georg Riedeſel
Frhr. zu Eiſenbach auf Altenburg ſtarb am 27. April im 70. Lebensjahre.
Poſt=Perſonalnachrichten. 1) Zu Poſtſecretären er=
nannt
: die Poſtverwalter Colin in Darmſtadt und Schwebel in
Gießen; die Poſtaſſiſtenten Schonebohm in Offenbach a. M., Gut=
mann
in Büdingen und Lange in Oppenheim; die Poſtpraktikanten
Bohne und L. A. Meyer in Mainz; 2) geſtorben Ober= Telegraphen=
aſſiſtent
Terras in Mainz.

O Unter der hieſigen Geſchäftsweit circulirt dermalen eine an den
Stadtvorſtand zu richtende Eingabe, worin um Ermäßigung des
Gaspreiſes und Wegfall der Gasmeſſermiethe gebeten
wird. Die erſten Firmen haben bereits unterzeichnet.
Die regelmäßigen Schießübungen auf den Schießſtänden
der priv. Schützengeſellſchaft werden kommenden Freitag Abend in der
früheren Weiſe mit dem Schießen auf laufendes Wild ihren Anfang
nehmen.
Das Concert des Mozartvereins zum Beſten des Nieder=
wald
=Denkmals hat einen Reinertrag vou 265 M. ergeben.
- Der 1. Gewinn der Frühjahrs=Pferdemarkt=Lotterie (Landauer
mit 2 Pferden) wurde von Herrn L. Haas in Beſſungen, der 2. Gewinn
von Herrn G. Schneider, Kohlenhandlung, erworben.
Immobilienverkauf Tie Reſtauration Lauſter, Erbacher=
ſtraße
9, ging um die Summe von 34500 M. an Herrn Gaſtwirth
A. Graß käuflich über. Der Verkauf wurde durch Vermittlung des
Herrn Agenten P. Thüringer abgeſchloſſen.
In der Aprilſitzung des Mittelrheiniſchen Fabri=
kanten
=Vereins wurde zunächſt Seitens des Herrn Directors Steger
Mainz - über die Frage referirt, ob der Verein ſich unter Antheilnahme
an den Koſten bei den Vorarbeiten betreffend Herbeiführung einer
Binnenſchifffahrtsgeſezgebung mit beſonderer Berückſichtigung
der Rheinverhältniſſe betheiligen ſolle.
Nach einer längeren und eingehenden Discuſſion wurde mit Rück=
ſicht
auf das Intereſſe, welches die Groß=Induſtrie an der Beförderung
auf der Waſſerſtraße zu wahren hat, beſchloſſen, die in der Mannheimer
Delegirtenverſammlung vom 17. Januar 1881 ausgearbeiteten Frage=
bogen
einer größeren Anzahl von Vereinsmitgliedern zur Beantwortung
zuzuſtellen und eine Commiſſion zur Feſtſtellung des Vereinsgutachtens
zu berufen. In dieſe Commiſſion wurden die Herren Dr. Bock=Biebrich a. Rh.
Jul. Weber=Duisburg, Director L. Göckel=Frankfurt a. M. G. Oycker=

[ ][  ]

R6.
909
hoff=Viebrich a. Rh. und Director Steger=Mainz delegirt. Dem Vor=
ſtande
wurde es überlaſſen, einen angemeſſenen Beitrag zu den Koſten
der deßfallſigen Vorarbeiten zu bewilligen.
Die Frage des bleibenden Ausſchuſſes des deutſchen Handelstages,
ob es in den Wünſchen und Intereſſen der deutſchen Induſtrie und des
deutſchen Handels liege, im Jahre 1885 eine das deutſche Reich um=
faſſende
Gewerbeausſtellung zu veranlaſſen, wurde mit Ja
zu beantworten beſchloſſen. Der Verein hat ſich im vorigen Jahre gegen
eine in den nächſten Jahren abzuhaltende Weltausſtellung ausge=
ſprochen
, weil dieſe zu koſtſpielig, zu ſehr in Schauſtellungen mit äuße=
dem
Pompe ausgeartet ſeien und deßhalb lange nicht ſo, wie Provinzial=
reſp
. Fachausſtellungen, geeignet wäre, die Induſtrie des Landes oder
der Gegend prägnant zum Ausdruck und Augenſchein zu bringen. Eine
deutſche Gewerbeausſtellung könne bei richtiger Behandlung der Sache
die gehler, die bei den Weltausſtellungen nun einmal periodiſch ſind,
leicht vermeiden und in würdiger, dabei aber nicht prunkhafter Dar=
und Schauſtellung ein Geſammtbild deutſchen Gewerbfleißes liefern,
welches für unſere Exportverhältniſſe vielleicht fruchtbringender als eine
Weltausſtellung ſich erweiſen und jedenfalls dem internen gewerblichen
Kunſtfleiß einen kräftigen Impuls geben werde. - Hierbei wurde noch
der Wunſch ausgeſprochen, daß dieſe deutſche Gewerbeausſtellung möglichſt
vor der nächſten Weltausſtellung zur Abhaltung zu kommen habe.
Der in der Verathung der vaterländiſchen Volksvertretung befindliche
ſog. Innungsgeſetzentwurf konnte der vorgerückten Zeit halber
keiner Beſprechung mehr unterzogen werden, dagegen wurde der leider
inzwiſchen abgelehnte, auf obligatoriſche Einführung von Arbeitsbüchern
für alle gewerblichen Arbeiter gerichtete Antrag der Königlich ſächſiſchen
Staatsregierung einſtimmig zur Annahme empfohlen. Man ging dabei
von der Erwägung aus. daß alle die Gründe, welche gegen Einführung
obligatoriſcher Arbeitsbücher erhoben worden ſind, ſich weniger gegen
die Einrichtung ſelbſt, als die mit dieſer früher verbunden geweſenen Vexationen
richten. Würden dieſelben in der Form ſog. Abkehrſcheine zur Ein=
führung
gebracht, in welche nur der Name des Arbeiters, Ort, Jahr und
Tag ſeiner Geburt, ſowie die Zeit des Eintritts, die Art der Beſchäftigung
und die Zeit des Austritts zur Eintragung kommen dürfen, ſo fielen
alle Bedenken weg und ſeien dieſe Arbeitsbücher dann in hohem Grade
geeignet, den redlichen Arbeiter von dem heute nicht zur ſeltenen Er=
ſcheinung
gewordenen Stromer zu unterſcheiden.
Die nächſte Sitzung findet in Frankfurt a. M. ſtatt und ſoll
nach einem entſprechenden einleitenden Vortrage mit einem gemeinſchaft=
lichen
Beſuche der Patent= und Muſterſchutz=Ausſtellung verbunden
werden.
44 Die Veränderungen in dem vom 15. Mai ab in Kraft tretenden
Sommerfahrplan der Main=Neckar=Bahn ſind nicht bedeutend.
Zug 9 geht von Frankfurt in der Richtung nach Heidelberg ſchon 12 Uhr
Mittags ab, nicht wie bisher um 12 Uhr 10 Min. Mittags und trifft hier
12 Uhr 62 Minuten ein; ſodann iſt der Zug 11 eingeſchaltet, ein Schnell=
zug
mit 3 Wagenklaſſen, der von Frankfurt um 1 Uhr 25 Min. abgeht
und hier um 1 Uhr 55 Minuten ankommt. Die Abfahrtszeit des ſoge=
nannten
Arbeiterzuges von Frankfurt hierher iſt vorläufig auf 6 Uhr
45 Minuten beſtimmt. In der Richtung von hier nach Frankfurt
iſt zunächſt die auf 4 Uhr 45 Min. angeſetzte Abfahrt des Lokalzuges 2 zu
vermerken. Zug 6 geht 6 Uhr 55 Min. Morgens von hier ab, Zug 10
ebenfalls etwas ſpäter, nämlich 11 Uhr 5 Min. Vormittags; Zug 12 dagegen
ſchon um 12 Uhr 48 Min. Mittags. Eingeſchaltet iſt endlich Zug 26,
ein Schnellzug mit 1. und 2. Wagenklaſſe, der um 10 Uhr 12 Minuten
Abends von hier abgeht und in Frankfurt 10 Uhr 42 Minuten eintrifft.
Mit dem 1. Mai hat die Köln=Düſſeldorfer Dampfſchiffahrts=
Geſellſchaft die Schnellfahrten wieder aufgenommen. Dieſelben
werden durch die Salonboote Humboldt= und Frieden ausgeführt.
Von Beginn des Mai an iſt innerhalb Bayerns Jedem die
Gelegenheit geboten, ſich noch am Abend von der Nachmittags in München
ausgegebenen Wetter=Prognoſe für den folgenden Tag in Kenntniß
zu ſetzen. Es iſt nämlich von der Königlichen Generaldirection der
Verkehrsanſtalten die Einrichtung getroffen worden, daß man an jeder
Telegraphenſtation auf dieſe Witterungsausſichten abonniren kann, und
zwar um den Preis von 3 M. im Monat, 8 M. im Vierteljahr und
15 M. im Halbjahr. Der Abonnent erhält alsdann die Prognoſe freilich
nur in der porm von 5 Buchſtaben, von denen ſich der erſte auf den
Wind, der zweite auf die Bewölkung, der dritte auf den Niederſchlag,
der vierte auf die Temperatur bezieht, während durch den fünften aller=
hand
Bemerkungen allgemeinerer Natur gegeben werden. Da jedoch
jedem Abonnenten eine leicht faßliche Anleitung zum Entziffern dieſer
Telegramme beigegeben wird, ſo dürfte das Verſtändniß derſelben keiner=
lei
Mühe verurſachen.
Vielleicht nimmt die Centralſtelle für die land=
wirthſchaftlichen
Vereine des Großherzogthums dieſe namentlich für die
Landwirthe ſo wichtige Angelegenheit in die Hand. So viel uns bekannt,
erhält in der Schweiz jede Gemeinde täglich eine Vorherbeſtimmung des
muthmaßlichen Wetters, welche an dem Gemeindehauſe angeſchlagen wird.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 20. April.
44 Die Wiederholung des Luſtſpiels Wohlthätige Frauen=
von
2 Arronge hatte, wie zu erwarten ſtand, kein zahlreiches Publicum
angelockt. Das Stück feſſelt ohne Widerrede durch lebenswahre Charak=

86
teriſtik, durch kernigen Witz in ſeinem heiteren, durch warmen, innigen
Ton in ſeinem ernſten Theil und durch eine Fülle allerliebſter genre=
hafter
Züge und heiterer Einfälle, die den Zuhörer bis zum Schluſſe
in animirter Stimmung erhalten - und doch, trotz alldem will es uns
ſcheinen, als ob ihm eine lange Lebensdauer nicht beſchieden wäre.
Daran trägt nicht etwa die Flüchtigkeit in der Auflöſung der Conflicte
die Schuld: die Geheimräthin iſt nämlich bereits im dritten Acte völlig
abgethan, und die Heilung der Frau Möpſel von ihrer Vereinswuth auf
dem nicht ungewöhnlichen Wege der Eiferſucht iſt doch gar zu oberfläch=
lich
motivirt. Nein, es iſt ein anderes Manquol Der Verfaſſer hat es
verſäumt, den beiden Exemplaren der falſchen Wohlthätigkeit würdige
Vertreterinnen echter weiblicher Wohlthätigkeit gegenüberzuſtellen und
ſo ſein Thema zu vertiefen. Und darum empfinden wir es als ein
Mißbehagen, wenn in unſerer Zeit, wo die uneigennützigſte Aufopferung,
der großherzigſte Edelmuth auch von Seiten unſerer Frauen den von
Unglück Betroffenen zu Hülfe kommt, das Capitel von der falſchen
Wohlthätigkeit in einſeitiger Weiſe behandelt wird. Die Aufführung
war wieder eine recht befriedigende. Die beiden wohlthätigen Frauen
wurden von Frl. Berl und Frl. Weigel paſſend gegeben, letztere wirkte
namentlich durch ihre Redegewandtheit, ohne dabei in Uebertreibung zu
verfallen. Herr Franke geſtaltete wieder den Vereinsdiener Hubert
äußerſt draſtiſch, und Herr Mickler und Frl. Schütky gaben das
Dienerpaar lebendig und wirkſam. Der Lederhändler Möpſel war bei
Herrn Werner gut aufgehoben. Die beiden den Theaterbeſuchern von
der Waiſe von Lowoodi her wohlbekannten Figuren: Major von Rodeck
und die Gouvernante, waren durch Herrn Edward und Frl. Ethel
repräſentirt. Erſterer gab den bärbeißigen und dabei doch herzensguten
Major mit recht glücklicher Charakteriſirung. In das allgemeine Lob ſei
auch die kleine Lina Krickſer eingeſchloſſen, die den kleinen Möpſel recht
anſprechend gab und der wir gerne die Stunde Nachſitzen' für den
Aufſatz 2ie Schlacht bei Collin; erſpart hätten. Warum die beiden
wohlthätigen Frauen: das Wort Ariſtokratie' auf franzöſiſche Weiſe
ausſprachen, haben wir uns nicht erklären können.
Sonntag, 1. Mai.
Der heutige Abend brachte Indra, romantiſch=komiſche Oper in
3 Acten von F. v. Flotow. Das Werk iſt von Contrapunktiſten und
ſtrengen Theoretikern in den Bann gethan, aber wir meinen, mit Unrecht.
Der deutſche Componiſt, ſagt man, folge ganz den Spuren Auber's,
wegen der Harmoniſirung mache er ſich nicht viel Kopfzerbrechen, und die
Melodien ſchreibe er nieder, wie ſie ihm in den Sinn kommen, ohne viel
darnach zu fragen, ob ſie trivial ſeien oder nicht (es gibt auch viele an=
muthige
darunterl); aber in einigen Punkten können gar viele unſerer
heutigen Compomiſten, die Flotow über die Achſel anſehen und ein
halbes Dutzend großer Opern im - Schreibpult liegen haben, von ihm
lernen, und das iſt die Kunſt, bühnengerecht zu ſchreiben, und ferner,
eine heitere, komiſche Oper ohne Anwendung von Dialogen und lang=
athmigen
Recitativen und mit einem von höherem Blödſinn freien
Libretto herzuſtellen. Die mit allem decorativem Pomp ausgeſtattete
Oper wurde vom Publikum ſehr beifällig aufgenommen, die Darſteller
wurden ſogar durch oftmaligen Hervorruf ausgezeichnet. Fräulein
Czerwenka war als Indrar von gewinnender Anmuth und Natür=
lichkeit
, die Anforderungen an die Höhe der Stimme ſind freilich ſo
weitgehend, daß die Sängerin vorzog, ihnen auszuweichen. Das Organ
des Herrn Bär (König) war auch heute von beſtechendem Wohllaut,
weich und biegſam, dabei, ohne beſonders kräftig zu ſein, doch voll und
weittragend. Frau Mayr war als Zigaretta vortrefflich. Herr Bögel
(Camoens) bewährte ſich aufs Neue als muſikaliſch tüchtigen Interpreten
ſeiner liederartigen Rolle. Herr Köhler und Herr Reichhardt (Joſe)
waren in Spiel und Geſang durchaus angemeſſen. Die Balleteinlagen,
die übrigens im erſten Act eine ungebührliche Ausdehnung haben, waren
von Fräulein Dittmann aufs Geſchmackvollſte arrangirt und vom
Balletcorps exact ausgeführt. Das Orcheſter wird, vielleicht mit Aus=
nahme
einer Stelle, wo es einen kühnen Sprung nahm, den Intentionen
des anweſenden Componiſten entſprochen haben.

Literatur.
- Von Hübners ſtatiſtiſcher Tafel aller Länder der
Erde, dieſer für Staatsmänner, Publieiſten, Parlamentarier und Ge=
ſchäftsmänner
der verſchiedenſten Berufszweige, nahezu unentbehrlichen
Orientirungs= und Nachſchlagetafel, iſt ſoeben die 30. Auflage (Pr. 50 Pf.)
zur Ausgabe gelangt. Bei den Veränderungen der Bevölkerungszahlen,
welche namentlich die Volkszühlungen in Deutſchland und in anderen Ländern
hervorgeruſen, wird man gerne, ſelbſt wenn man das Blatt ſchon beſitzt, auch
zur Anſchaffung dieſer neuen Auflage ſchreiten, und es für ſein Arbeitszim
mer, Bllreau oder für die Nocktaſche zum täglichen Gebrauche anſchaffen.

Polizei=Bericht vom 2. Mai.
Einem Wirth hier wurden aus ſeiner Kaſſe ca. 6 M. und einem
Fabrikanten ein Schubkarren entwendet. Heute Vormittag brach im ſüd=
lichen
Seitenbau der Dragoner=Caſerne Feuer aus, welches ſich auf zwe
Thürpfoſten und eine Thür beſchränkte; das Feuer wurde alsbald gelöſcht
Ueber die Entſtehung des Brandes iſt nichts bekannt.
Tages=Kalender.
Sonntag 8. Mai: Ausflug des Burgervereins.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.