ud
er
ng.
144.
Jahrgang.
CEGIIII
144.
Juhrgang.
Abonnementsprei=
vierteljſährlich 1 Mark 50 Pf. ucl.
Brungerlohn. Auzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal uck Voſiaufichlag
Grag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Mſerate
werden angenommen: nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 25, ſowie auzwärt
von allen Aunonen Expeditonen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R 70.
Freitag den 8. April.
1881:
Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur öffentlichen
Kennt=
niß gebracht, daß Schneider Emil
Luß=
berger und deſſen Ehefrau Louiſe, geb.
Reiche von Darmſtadt, welche bei
Ein=
gehung ihrer Ehe die Beſtimmungen des
atzenellenbogener Landrechts zu Grunde
ge=
legt haben, erklärt haben, daß ſie forthin in
getrennten Güterverhältniſſen lebten, und
alles Vermögen, welches ein Jedes von
ihnen beſitze oder noch erwerbe, deſſen
alleiniges Eigenthum ſei und, nicht zur
ehelichen Gütergemeinſchaft gehöre.
Darmſtadt, den 2. April 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[3242
Beisler.
Bartha.
Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur öffentlichen
Kennt=
niß gebracht, daß Schloſſermeiſter Franz
Ihm und deſſen Ehefrau Sophie, geb.
Horn, von Darmſtadt, welche bei
Ein=
gehung ihrer Ehe die Beſtimmungen des
katzenellenbogener Landrechts zu Grunde
gelegt hatten, erklärt haben, daß ſie fortan
in Gütertrennung lebten, und alles
Ver=
mögen, welches ein Jedes von ihnen beſitze
oder erwerbe, als Sondergut erſcheine und
nicht zur ehelichen Gütergemeinſchaft gehöre,
ſowie daß die Ehefrau das von ihrem
Ehe=
mann betriebene Schloſſereigeſchäft jetzt auf
eigene Rechnung und aus eigenen Mitteln
betreibe.
Darmſtadt, den 25. März 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
[3243
Bartha.
den Preis für das gewogene Malter von
200 Pfd. enthalten müſſen, bitten wir bis
längſtens Samstag den 9. ds. Mts.,
Vormittags 10 Uhr, bei uns
einzu=
reichen.
Darmſtadt, den 4. April 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[3155
Ohly.
Anlieferung von Saatkartoffelu
für die Gemeinde Eberſtadt.
Montag den 11. April d. J.,
Vor=
mittags 11 Uhr, ſoll die Anlieferung von
100 Malter reſp. 200 Centner Saat=
Kartoffeln, theils weißgelbe, theils Chardon=
Kartoffeln, auf dem Nathhaus an den
Wenigſtnehmenden verſteigert werden.
Eberſtadt, den 6. April 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
3243a
Müller.
Feilgebotenes.
Eierkarben
in Cart., enth. 4 verſch. Farben, 25 Pf.,
einzelne Farben in Päckchen 5 u. 10 Pf.
empfiehlt
Carl Watzinger,
2640)
Louiſenplatz 4.
Bekanntmachung.
Zur Ausſtellung der ſtädtiſchen ſogen.
Neuwieſe ſind 24 Malter Kartoffeln, zur
Hälfte Spätroſen und zur Hälfte Seeländer,
erforderlich. Dieſelben müſſen in guter,
leimfähiger Qualität bis längſtens zum
16. d. M. in das ſtädtiſche Magazin am
Faſſelſtall geliefert werden. Augebote, welche
304
Poinstes Hinzaol
1
I1,oll =0101
zu außergewöhnlich billigem Preis, offen
und in Flaſchen.
Emanuel Fuld.
ZEmser Pastllen.
aus den festen Bestandtheilen des
Emser Wassers unter Leitung der
Administration der König
Wil-
helms Folsenquellen bereitet, von
bewährter Heilkraft gegen die
Leiden der Respirations- u.
Ver-
dauungs-Organe, in plombirten
Schachteln mit Controllstreifen
gorräthig in Darmstadt in
sämmiliehen Lpotheken, sowie bei
Lr. Schaoker, en gros & en détail.
Engros.Versandt: Hagazin der
Emser Felsenquellen in Cöln.
Die Hof=Buchhandlung von
1₈
3 Lugust Elingelhöfter
empfiehlt garantirt reinen, direkt importirten
chinesischen Thee, Ernte 1880,
zu Mk. 7. 5.25, 475, 3.75, 3, 2.75
und 2.50 pr. Pfd.
Theespitzen Pfd. M. 1.25, M.l.15
E. Vanille Stange 25 u. 75 Pfg.
Importirte Havana-
Cügarrem
1879er u. 1880er Ernte
hochfeine milde Qualitäten;
CEgATrettem
feinſtes Fabrikat von
Sossidi Fréres & Comp.
Constantinopel
ſempfiehlt
(3126
Franz Hikze.
Ca. 25 Malter Kartoffeln
(Chardon) zu verkaufen.
Wor ſagt die Expedition d. Bl. (3244
190
718
E 70
Uuterzeichneter erlaubt ſich hiermit die ergebene Anzeige zu
machen, daß er die Manufactur= und Modewaaren aus der L.
Böt=
tinger'ſchen Concursmaſſe käuflich erworben, und daß er ſolche von
Hittwoch den 6. April an total ausverkauft. Vorräthig ſind:
Bukskin, Boige, Lustre, Alpacca,
Gre-
nadine, Cretonne, Bettzeuge, Vorhang-
8toffe, engl. Gardinen, Tischdecken,
Fuussteppiche, Bettvorlagen, Läufer ete.
Es wird hierdurch betr. Intereſſenten eine Gelegenheit geboten,
weit unter den Fabrikprolsen einzukaufen, worauf ich ganz be=
Hochachtungsvoll
ſonders aufmerkſam mache.
Arca zn
Jobor
Wilhelminenſtraße.
io-
Loos0
für den Darmstädter
Frühjahrs-Pferde-
Markt ſind 2 M. in
der Expedition d. Bl. zu
haben.
Hatürliche
3051
½
aller Aueſſen.
Badesalz.
ſllutterlaugensalr)
empfiehlt
Emanuel Fula.
Heſaugbücher
in Sammet- und Jeder-Linband
in großer Auswahl bei
J. Ph. Reinhardt,
Schloßgraben 7. (3194
Dur jetzigen Pflanzzeit empfiehlt die
) Knabenarbeits=Anſtalt:
Aurikeln, Primeln, Pensée's, Silenen u.
Vergissmeinnicht,
ſowie circa 500 Meier Bux zu billigſten
Preiſen.
[3210
Griechische Weine,
Malaga, Sherry,
Arac de Batavia,
Jamaica Rum,
Cognae ſin Champagne
empfiehlt
(3245
Apotheker Sexibo, Kirchſtraße.
Vermiethungen.
1567) Beſſ. Carlsſtraße 3 die
Man=
ſarde: 2 Zimmer, kl. Cabinet, Küche und
Keller, ſofort beziehbar, für eine Dame.
2336) Ludwigsſtraße 3 ein
kleiner Laden mit Manſarde,
Waſſer=
leitung u. ſ. w. bis 1. Juni, auch
früher, beziehbar. Ferd. Mann.
2862) Wendelſtadtſtraße 49 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
2886) In angenehmer Lage, unweit
der Bahnhöfe, iſt 2 Treppen hoch eine
ſchöne Wohnung von 7 Zimmern mit
Zubehör, Waſſer=u. Gasleitung für 1040 M.
(incl. Waſſer) an eine ſolide Familie zu
verm. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
2927) Eliſabethenſtraße 48 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen. Ausſicht durch die
Saalbauſtraße bis in die Rheinſtraße.
Auch finden 2 Schüler gute Aufnahme.
Frau Mayer.
2957) Eliſabethenſtraße 1 die bel
Etage mit allem Zubehör, Waſſerleitung ꝛc.
ſalsbald zu vermiethen.
„
2
in Doppelblech=Eiſen, ganz neu, zu
verkaufen. A. Federlin. (3246
2=
Fliſabethenſtraße 36 parterre ſind zwei
ſchöne große Aloé zu verk. (3247
Vermiſchte Nachrichten.
ſEin mit guten Zeugniſſen verſehener ge=
= wandter Herrſchaftsdiener wird
geſucht. Beſſ. Wilhelmſtraße 28. (3199
Jemäſde-Ausſteſſung
des
Rheinischen Kunstvereins zu Darmstadt
Saalbanſtraße 73
vom 3. bis 28. April 1881.
Täglich geöffnet von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 5 Uhr.
(2961
Eintrittspreis für Nichtmitglieder 20 Pfg.
Der Vorstand.
Auf dem Lagerhausplatz
Elumenthalvierteh).
Hroße Menagerie.
göAid
ErurAhlaarer rr.
Täglich 3 große Vorſtellungen,
=4o
vAAum 4, 6 und 8 Uhr. Um 4 und 8 Uhr: Haupt=
24
141
1
15
dreſſur und Fütterung.
.
xt
Die Herren Lehrer der Stadt und Umgegend laden
„
.
wir mit ihren Schülern zur Beſichtigung der Menagerie
mit dem Bemerken ein, daß pro Kind nur 10 Pfg. Entree erhoben wird, und für
jede Schule eine Extra=Vorſtellung ſtattfindet. Der Anſchauungsunterricht in der
Zoologie dürfte durch den Beſuch der Vorſtellungen ſehr gefördert werden.- Der
Aufenthalt hierſelbſt dauert nur wenige Tage.
Achtungsvoll
[3141
Weidauer & Waudi.
Fine alleinſtehende Dame ſucht ein Logis
C. von 4 Zimmern Offerten nimmt die
Expedition d. Bl. unter Chiffre H. N. 2959
entgegen.
(2959
Eine Frau, die im Nähen und Aus=
C, beſſern geübt iſt, wünſcht einige Tage
in der Woche beſchäftigt zu haben.
Zu erfragen in der Exp. d. Bl. (3248
83
124
H.
5.
5₈
64)
759
54.
129
92
719
M 70
Großherzogliches Gymnaſium und Vorſchule
zu Darmſtadt.
Anmeldungen am 25. und 26. April, Vormittags 9-12 Uhr. Prüfungen
am 27. April, Vormittags 8 Uhr. Anfang des Unterrichts am 28., Vormittags/
7 Uhr. In die Quarta können keine Schüler mehr aufgenommen werden.
Dr. Weidner.
(3249
Der Alice=Verein für Frauenbildung und Erwerb
hält am Sonnabend den 9. d. Mts., Morgens 10 Uhr, die Prüfung in der
Alice=Schule ab, wozu Freunde der Anſtalt eingeladen ſind.
Kleidermachen 10 Uhr, Rechnen u. Buchführung 10½ Uhr, Weißnähen 11½ Uhr.
Die Arbeiten der Schülerinnen bleiben bis zum 11. d. Mts. Nachmitt ags ausgeſtellt.
Die Curſe des Sommerhalbjahrs beginnen am 25. April.
[313]
Der Vorstand.
Großherzogliche Handelskammer
zu Darmſtadt.
Heffentliche Hitzung:
Freitag den 8. April 1881, Abends 6 Uhr.
Tagesordnung:
) Neue Einläufe.
2) Eingabe der Gemeindevorſtände von Wald=Michelbach ꝛc., die
Errichtung einer Fahrpoſt von Wald=Michelbach nach
Hiſch=
horn betreffend.
3) Entwurf von Vorſchriften zur Sicherung der Arbeiter in
Fabriken (Referenten: Herr Merck und Herr Holtz).
4) Die Declarationsfreiheit von Poſt= und Werthſendungen
GReferent: Herr W. Diefenbach).
3250
Saalbam Darustadt.
Einem hochgeehrten hieſigen, ſowie auswärtigen Publikum zeige ergebenſt an, daß
ich die Saalbau-Restauration übernommen habe. Durch gute Küche, reine
Weine, ſtets vorzügliches Bier, ſowie die prompteſte Bedienung werde ich beſtrebt
ſein, meine verehrten Gäſte zufrieden zu ſtellen. Dejeuners, Diners, soupers,
ſowie Restauration la carte zu jeder Tageszeit. Mittagstiſch 1 Uhr.
Hochachtungsvoll
V. Schüſer.
Sobald das Wetter es geſtattet, findet die Eröffnung der Gartenwirthſchaft
ſtatt. Concerte werden beſonders bekannt gemacht.
[3251
9r
é=
Geſangverem
9AtClDlaner.
Theater.
Samstag den 9. April.
Auf vieſſeitiges Verlangen im großen Rilſert'ſchen Saaſe:
1
es Hurſchen Hermkehr,
oder:
Der tolle Zund.
Localpoſſe in 4 Akten von E. Streff.
Nach dem Theater:
Abend-Unterhaltung.
Anfang Abends 8 Uhr.
Eintrittspreiſe: Reſervirte Plätze Perſon 1 Mk., gewöhnliche Plätze
Perſon 60 Pfg.
Um recht zahlreichen Beſuch bittet freundlichſt
Der Vorstand.
WB. Die alljährliche Vereinspartie am Palmſonntag iſt diesmal nach
Pfungſtadt beſtimmt. Abfahrt Mittags 2 Uhr 52 Min. Für diejenigen, die eine
Fußpartie machen wollen, Abmarſch 2 Uhr, Zuſammenkunft am Marienplatz.
Ein=
kehr in Pfungſtadt bei Herrn Gaſtwirth W. Zeh.
Freunde und Bekannte des Vereins ſind zur Theilnahme freundlichſt eingeladen.
(3252
Der Vorstand.
Unterricht
in der italieniſchen Sprache.
Grammatik, Converſation, Literatur ꝛc.
Nüheres in der Exp. d. Bl.
[(3253
Das Bohnen und Anſtreichen
der Fußböden beſorgt aufs Beſte
Laud. Wenz,
Kiesſtraße 5.
BBestellungen nimmt auch
Herr Carl Watzinger an.
(2685
Bureau in Darmetadt, Grafenſtr. 30
Gposlalarzt Dr. mod. Heyor,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
zrieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[534
In Beſſungen werden von einem allein
1 ſtehenden älteren Herrn 3 unmöbl.
Zim=
mer u. Küche, ſowie Keller u. Garten=Antheil
zu miethen geſucht. Offerten ſind sub Nr. 12
bei der Exp. d. Bl. einzureichen.
(3198
ine Köchin, welche ſelbſtſtändig gut kochen
Stann u. auch Hausarbeitübernimmt, wird
geſucht. Näh. Eliſabethenſtraße 50. (3205
Lehrling
geſucht für das Comptoir einer hieſigen
Fabrik. Selbſtgeſchriebene Offerten unter
E10 a. d. Erp. d. Bl. erbeten.
[3254
Geſucht
wird für ein Mädchen von 14½ Jahren
mit guten Schulkenntniſſen eine Lehrſtelle in
einem Kurzwaaren= oder ähnlichen Geſchäfte.
Es iſt jedoch Hauptbedingung, daß vollſtändige
Station gewährt werden kann, wofür
die=
ſelbe auch zu anderen entſprechenden
Haus=
arbeiten angehalten werden darf. Reflectirende
wollen gefl. ihre Adreſſe unter J. 3255
an die Exp. d. Bl. abgeben.
[3255
Verloren
am letzten Samstag zwiſchen 5 u. 10 Uhr
in der Saalbauſtraße ein goldener
Ketten=
ring in Geſtalt eines geflochtenen Zopfes.
Gegen Belohnung abzugeben Ernſt=
Ludwig=
ſtraße 7 bei Carl Will.
(3262
Hemden jeder Art,
ſowie ſonſtige Wäſchegegenſtände werden
ſchön und billig angefertigt.
[3231
Beſſunger Weinbergſtraße 36, 1 St. h.
Friſche Bratbückinge
per Stück 5 Pfg. (3263
Emanuel Fuld.
720
4 70
Für Familien und Leſecirkel, Bibliotheken, Hotels, Cafés und Beſtaurationen.
Orobe=Rummern gratis und franco.
Abonnements=Preis vierteljährlich 6 mark. - Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Poſanſeallen.
Expedition der Illuſtrirten Zeitung in Leipzig.
Vorträge über religiöſe und kirchliche Fragen
zum Beſten des evangeliſchen Kirchenbauvereins.
Freitag den S. April, Abends 7 Uhr, in der Aula des
Gymnasiums.
Herr Profeſſor Dr. Riehm von Halle, über den bibliſchen
Schöpfungsbericht.
(3133
Tageskarten 1 Mark Abends an der Kaſſe.
ſeinen geehrten Kunden zur Nachricht, daß mein Geſchäft durch Austritt
meines Sohnes durchaus keine Veränderungen erleidet und ich dasſelbe
unter der alten Firma
S.
Carl Petri, Louiſenſtraße Nr. 40,
nach wie vor weiter betreibe.
Ich bitte höflichſt, das meinem Geſchäft ſchon über 40 Jahre geſchenkte
Ver=
trauen auch fernerhin gütigſt bewahren zu wollen.
Hochachtungsvollſt
Darmſtadt, den 4. April 1881.
Carl Petre Wilbuve,
(3185
Spenglermeiſter.
Zuſammenkunft ſämmtlicher Mitglieder des
landw. Conſumvereins Darmſtadt
heute Abend 8 Uhr im „Goldenen Auker”
3256
Für meine Trinkhallen ſuche als Verkäuferinnen bis 1. Mai noch einige
anſtändige junge Mädchen.
(3257
Zeugniſſe und Photographieen erbittet
Stuttgart, den 4. April 1881.
W. Müller, Sophienſtraße 38.
ſEin tüchtiges Ladenmädchen geſucht.
D. Faiz aSöhne. (3258
Warnung.
Ich warne hiermit Jedermann, meinem
Manne auf meinen Ramen weder etwas
zu leihen noch zu borgen, indem ich für
Nichts hafte.
(3259
Dorothea Gärtner in Eberſtadt.
Danklagung.
Allen Denen, die dem verſtorbenen
Rech=
nungsrath Seibert durch Begleitung zum
Grabe die letzte Ehre erwieſen haben,
ſprechen wir, weil außer Stande es im
Einzelnen zu thun, hierdurch öffentlich
herz=
lichen Dank aus.
Darmſtadt, den 6. April 1881. 3250
Die Hinterbliebenen.
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten ſtatt
be=
ſonderer Anzeige die traurige
Mit=
theilung, daß es Gott dem Allmächtigen
gefallen hat, am 6. April,
Nachmit=
tags 2¼ Uhr, unſeren lieben Gatten,
Sohn und Schwager,
Herr Carl Schmidt, Buchhalter,
von ſeinem Krankenlager zu befreien
und zu ſich zu rufen.
Minna Schmidt, geb. Kauß.
Familie Kauß.
Die Beerdigung findet Samstag den
9. April. Nachmittags 5 Uhr, vom
Sterbehaus, Wilhelmſtraße Nr. 40,
Beſſungen, ſtatt.
(3261
Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 8. April.
8. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
Ut de Franzoſentid.
Genrebild in 2 Altten nach Fritz Reuter.
Perſonen:
Weber, Amtshauptmann.
Neiding, ſeine Frau
Herſe, Rathsherr
Müller Voß
Grete, ſeine Frau
Friederike, ſeine Tochter
Heinrich Voß, Forſteleve
Friedrich Schult, Knecht bei
Müller Voß
Michel, Knecht beiHeinrich Loß Herr Krüger.
Droz. Uhrmacher
Mamſell Weſtphalen
Fritz Sahlmann.
Herr Mickler.
Herr Knispel.
Frau Pichon.
Herr Franke.
Herr Wagner.
5rſter ) Chaſſeur
Herr Leib.
Hierauf - zum erſten Male:
n beten anners.
Schwank in 1 Art nach Fritz Reuter.
Perſonen:
Zweiter)
Herr Werner.
Frau Steck.
Herr Butterweck.
Frau Eppert.
Frl. Weigel.
Herr Hacker.
Herr Dalmonico.
Herr Hacker.
Frau Kläger.
Frl. Schütky.
Herr Hartig.
Onkel Sagert, Gutsbeſitzer
Fritz Bruhn, ſein Neffe
Frau Lampe. Ziegeleibeſitzerin prau Pichon. 4
Anne, ihre Tochter.
Dörthe, ihre Magd
Wegner, Sagerk's Kutſcher
Melms, Taglöhner
zum Schluß:
Jochen Päſel, wat büſt du förn Eſel.
Schwank in 1 Aufzuge nach Fritz Reuter.
Perſonen:
von Degen, Lieutenant
Herr Steude.
Fräulein von Degen, ſeine
Couſine.
Frl. Bernhard.
Fräulein von Rohrbeck
Frl. Ethel.
Minna, deren Zofe.
Frau Kilian.
Fräulein Zanke, Wirthſchafterin Frau Hppert.;
Jochen Paſel, Burſche
4 Müller Voß-Wegner-Jochen Päſel: Herr
Theodor Schelper als Gaſt.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Samstag 9. April.
9. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
Auf Allerhöchſten Befehl:
Kriegim Frieden.
Luſtſpiel in 5 Aufzügen von Moſer u. Schönthan.
.
[ ← ][ ][ → ]Au3 Stadt und Land.
M 70
521
Schwierigkeit haben, die mit einem Federzuge kühn und ſymmetriſch
hin=
geworfenen Schnörkel auch nur nachzubilden.
Darmſtadt, 8. April.
Zu dem heute Nachmittag 4 Uhr von dem Offiziercorps des
2. Großh. Dragoner=Regiments zu Ehren des Fürſten von Bulgarien
veranſtalteten Feſteſſen ſind Se. Kgl. Hoh. der Großherzog, J.J.
Gr. Gr. H.H. die Prinzen Alexander, Heinrich und Wilhelm, Graf Erbach=
Schönberg und die Generalität geladen. Leider iſt Se. Großh. Hoh.
Prinz Heinrich ſeit einigen Tagen durch Unwohlſein an's Zimmer
ge=
feſſelt, befindet ſich jedoch glücklicherweiſe jetzt wieder auf dem Wege der
Geneſung.
N. H. V.
— Militärdienſtnachricht. Sec=Lt. Schmitt vom 1. Großh.
Inf.=Regt. Nr. 115 wurde unter Beförderung zum Premier=Lt. in das
4. Großh. Inf.=Reg. Nr. 118 verſetzt.
0 Stadtverordneten=Sitzung vom 7. April. (Kurzer
Bericht.) Unter den Mittheilungen des Herrn Oberbürgermeiſters
befand ſich eine über die Viſitation der Mädchenſchule, welche
wiederum faſt ausnahmslos, namentlich auch im Religionsunterricht
ein vorzügliches Ergebniß geliefert. — Weiter wurde eröffnet, daß au
die Tagesordnung der nächſten Sitzung der Entwurf der
Abfuhr=
c. ordnung geſetzt werde. - Bergſträßer beantragte die Errichtung
5) einer ſtändigen Feuerwehr, welcher Antrag der Commiſſion für
Löſchweſen überwieſen wurde. - Zu Mitgliedern der
Weinſteuer=
ße Commiſſion wurden ernannt die Stadtverordneten Ritſert, Hüter,
Berbenich, die Rentner Har, Jordis, Schröder, zu Erſatzmännern
hln; die Stadtverordneten Diehl II., Lautz, Reh, Gaulé, die Rentner Keß=
Ler und Schneider. - Ein Antrag der Baucommiſſion, die Unterhaltung
der chauſſirten ſtädtiſchen Straßen beſonderen Straßenwärtern
zu übertragen, wurde angenommen und die Anſtellung von drei
Straßenwärtern gegen Wochenlöhnung beſchloſſen.
- Hinſichtlich der
4) Vergebung der Feuerlöſch=Geräthſchaften beſchloß man, den Weg
⁄⁄ beſchränkter Submiſſion einzuſchlagen. - Sodann verhandelte man über
Eröffnung der Verbindungsſtraße zwiſchen Roßdörfer und Soderſtraße,
6 ermächtigte die Bürgermeiſterei zum eventuellen Betreten des Expropria=
1⁄₈.
tionswegs gegen die renitenten Grundbeſitzer Zehfuß und Horſt, nahm
auch den von Rückert geſtellten Antrag an, wonach bei competenter
Seite befürwortet werden ſoll, der neuen Straße den Namen
Gervinus=
ſtraße beizulegen. - Bezüglich der Bekundung des Gewichts der
Stein=
kohlen durch die Octroierheber nahm man den Antrag der Commiſſion
an, wonach bei Wagenladungen das Gewicht auf dem
Lieferungs=
ſchein, jedoch ohne Verbindlichkeit, koſtenfrei vorgemerkt werden ſoll.
ſf Hierauf gab der Herr Oberbürgermeiſter kurze ſummariſche Ueberſicht
14
über ſämmtliche bis jetzt durch das Waſſerwerk einſchließlich der
El Hauszuleitungen erwachſenden Koſten, die ſich auf etwa 1678000 M.
belaufen, und wurde beſchloſſen, für neue Anmeldungen zum Waſſer=
6
bezug eine eventuelle weitere Herſtellung von Hauszuleitungen auf Koſten
5 der Stadt in Ausſicht zu ſtellen. Aus dem Verlauf der Debatte iſt für
heute hervorzuheben, daß nachgewieſen wurde, das Waſſerwerk liefere
u bei einem taglichen Conſum von 2000 Kubikmeter ſchon einen kleinen
Ueberſchuß. - In Conſequenz des heutigen Beſchluſſes genehmigte
man 22 nachträgliche Anmeldungen zum Waſſerbezug zu den alten
Bedingungen. - Die Beſchaffung weiterer 250 Waſſermeſſer ſoll in
der Weiſe erfolgen, daß 200 Stück von Valentin und Zimmer und
50 anderer Conſtruction, jedoch von verſchiedenen Fabrikanten, beſchafft
werden. - Hierauf geheime Sitzung.
Am Sonntag den 10. April, Vormittags 11 Uhr, findet aus
Anlaß der bevorſtehenden Landtags= und der in Ausſicht ſtehenden
Reichstagswahl eine Landesverſammlung von
Vertrauens=
männern der heſſiſchen Fortſchrittspartei ſtatt und zwar
in der Reſtauration „zur Roſenauer in Frankfurt. Nach der
Verſamm=
lung gemeinſchaftliches Mittagsmahl.
Dr. Schröder in Worms, Reichstagsabgeordneter für den
Wahlkreis Friedberg, hat in einem Schreiben aus Berlin erklärt, daß er
bei der bevorſtehenden Reichstagswahlen eine event. Wiederwahl nicht
annehmen werde.
- An Stelle des Herrn C. Lauteren in Frankfurt iſt Herr Bernh.
Goldbeck daſelbſt zum K. Großbritanniſchen Viceconſul für das
Groß=
herzogthum Heſſen ernannt worden.
Am Mittwoch den 6. d. M. verſtarb der Landtagsabgeordnete
Bürgermeiſter L. Heidenreich in Affolterbach.
herr
1 Im Großherzoglichen Kupferſticheabinet findet man
jetzt eine zweite Reihe von Werken Albrecht Dürer's ausgeſtellt. Es
ſind Kupferſtiche, darunter neben zahlreichen culturhiſtoriſch intereſſanten
Scenen aus dem Leben und aus der reichen Phantaſiewelt des Künſllers
die Kupferſtichpaſſion, eine Fülle von Madonnenbildern,
Apoſtel=
figuren und die berühmten Stiche: der heilige Hieronymus in der
Studirſtube, Ritter, Tod und Teufel, die Melancholie (phlegmatiſches,
ſanguiniſches und melancholiſches Temperament darſtellend). Faſt
ſämmt=
liche Abdrücke ſind von vorzüglichſter Qualität. Beſonders anziehend ſind
ſodann einige Nachbildungen der Randzeichnungen, die Dürer zu einem
Gebetbuche des Kaiſers Maximilian lieferte. In dieſem zeigt ſich der
Maler als Arabeskenerfinder voll der liebenswürdigſten, theilweiſe
humo=
riſtiſchen Einfälle. In den raſch mit der Feder gemachten Skizzen erkennt
mian noch die Hand des Meiſters, und mancher gute Zeichner dürfte
Am Mittwoch Abend hielt der hiſtoriſche Verein im
Damen=
ſalon des Saalbaues ſeine letzte Monatsverſammlung für die
Winter=
ſaiſon ab. Dieſelbe war zahlreich beſucht, auch von auswärtigen
Theil=
nehmern, unter ihnen Seine Erlaucht der Graf zu Solms=Laubach und
Herr Profeſſor Dr. Grimm von Wiesbaden. Herr Stadtarchivar Dr.
Grotefend von Frankfurt hielt einen Vortrag über den Kalender des
Mittelalters im Munde des Volkes. Nachdem der Präſident, Herr
Ober=
appellationsgerichtsrath Draudt, dem Redner den Dank der Verſammlung
ausgeſprochen, ging man zur Berathung über die Zielpunkte der
Sommer=
ausflüge über. Als ſolche wurden ins Auge gefaßt Heuſenſtamm (über
Offenbach), Dieburg (Nachmittagstour), Worms (zur bevorſtehenden
Eröffnung des Wormſer Muſeums), Weinheim, Haſelburg oder ein
anderer Punkt bei Höchſt.
(D. Z.)
- Bei der am Mittwoch ſtattgehabten Monatsverſammlung
des Gartenbauvereins führte Herr Oberſtabsauditeur
Eigen=
brodt den Vorſitz. Der nächſte Gegenſtand der Verhandlungen betraf
die Reblaus und die neuerdings aufgeſtellte Anſicht, es handle ſich dabei
Um eine krankhafte Entartung der Wurzel, hervorgerufen durch ſtockende
Säfte, und müſſe man zur Hebung dieſes Uebelſtandes ein Gleichgewicht
zwiſchen Zuführung des Saftes und deſſen Verbrauch hervorzurufen
ſuchen, und zu dieſem Zwecke zunächſt die übermäßige Beſeitigung
von Blättern und Trieben vermeiden. - Obwohl dieſe Anſicht
Manches für ſich hat, ſo wurde, denn, doch geltend gemacht,
daß alle bisherigen Beobachtungen und Erfahrungen über die
Reblaus, noch keinen, ſicheren Schluß, bezüglich des Weſens
dieſer Reb=Krankheit geſtatten. Herr Rudolf Noack verbreitete ſich
hierauf über die Cultur der Rebe im Sommer. In unſerem Klima ſet
die Cultur der Rebe ohne Beſchneiden nicht denkbar, nur müſſe man
auch hierbei maßvoll zu Werke gehen. Er warnte vor dem Ausbrechen
der Geiz=Triebe, welches die Entwickelung des Frucht=Auges ſchädige, und
entwickelte das Verfahren beim Kippen und Gipfeln. — Wiederholt
wurde hierbei des Chili=Salpeters gedacht, als ganz vorzüglich
ge=
eignet, die Bildung von Blättern und Trieben zu fördern und
dadurch den vom Froſt beſchädigten Bäumen aufzuhelfen. Bei dem
ſehr einfachen bezüglichen Verfahren genüge für den ſtärkſten Baum
das Beſtreuen der Erdfläche, welche der Baum mit ſeiner Krone
bedeckt, mit ca. ¹ Pfd. Chiliſalpeter. — Ueber die Cultur des
Cham=
pignons ſowie über eine Maikäferfalle theilt Hr. General von
Franken=
berg zwei Abhandlungen mit. Es wird aufmerkſam gemacht auf die
billigen Roſenſtäbe und Baumpfähle, welche die Imprägniranſtalt von
Avenarius und Amend zu Oppenheim empfiehlt, ferner auf das von
Herrn Baumſchulbeſitzer Jäger in Bensheim herausgegebene Werkchen:
„Practiſche Anleitung zur Obſtcultur= Zur Vertheilung gelangte eine
Quantität auſtraliſcher verſchiedener Sämereien, welche Herr
Schreiner=
meiſter Federlin dem Verein zur Verfügung geſtellt hatte, die jedoch,
wie Herr Hofgärtner R. Noack bemerkte, ſämmtlich nicht im Freien
fortkommen. Herrn H. Noack in Beſſungen wurde für ein ſehr
ge=
ſchmackvoll arrangirtes Blumenkörbchen ein Damenpreis zuerkannt,
Herrn Hofgärtner Müller von der Roſenhöhe eine ehrende
Anerken=
nung für trefflich conſervirte Aepfel. Eine Verlooſung von
Frühlings=
blumen beſchloß die Sitzung.
P. Am Mittwoch gab Hr. Stengel, Prof. der natürlichen
Magie, im Saale des Hotels „Zur Traube= unter Mitwirkung ſeiner
Tochter, Frl. Stengel, ſeine erſte Vorſtellung. Von dem
General=
programm kamen folgende Piecen zur Ausführung: Das Tuch der Hexe
zu Endor; Souvenir de Bosco; eine chemiſche Epiſode; das Teufliſche im
Verborgenen; die Uhr des Caglioſtro; ein Taſchenſpielerſtückchen und die
neue Brutanſtalt. In dieſen ſieben Nummern, die die erſte Abtheilung
ausmachten, erntete Frl. Stengel wiederholentlich reichen Beifall. Die
übrigen Stücke, in denen Herr Stengel ſein Talent producirte, waren:
die gehorſamen Karten; das komiſche Abendbrod oder die Feuerprobe;
die magnetiſchen Fingerringe; ein Widerſpruch der Phyſik; die fliegenden
Geldſtücke; Experiment aus den Zeiten, wo die Zauberer verbrannt
wurden, und das Orakelſpiel der türkiſchen Frauen in der Nacht des 2.
Beiramfeſtes. Alle dieſe Piecen ließen an Exactheit und Eleganz der
Ausführung nichts zu wünſchen übrig. Es muß lobend hervorgehoben
werden, daß Herr Profeſſor Stengel ſo gut wie ohne Apparate arbeitet,
mit kurzen Pauſen und äußerſt wenigen Vorkehrungen und mit den
ge=
ringſten Mitteln die größten, überraſchendſten Erfolge zu erzielen weiß.
Das Intereſſe wird dadurch noch geſteigert, daß das Publikum ſo viel
als moglich in Mitthätigkeit gezogen wird.
Der Reiſende einer Wormſer Weinhandlung, welcher wegen
Unterſchlagung einer großen Geldſumme gerichtlich verfolgt wurde,
hat ſich in einem Gaſthauſe in Hamburg erſchoſſen.
Mainz. 7. April. Die Direction des hieſigen„Gasapparat und
Gußwerk= hat geſtern an den Herrn Oberbürgermeiſter und die
Mit=
glieder der Stadtverordneten=Verſammlung eine Beſchwerdeſchrift
ver=
ſandt, welche ſich direct gegen eine hieſige Firma wendet. Letztere hatte,
wie es in dem Schreiben heißt, bei der jüngſten Submiſſion auf
In=
ſtallationsarbeiten ein Abgebot von 38% gethan und damit den Sieg
errungen. Die Abſender der Beſchwerdeſchrift fechten dies auf Grund
beigefügter Preisliſten als unausführbar an und kommen zu dem
Schluß: „Da aber nicht angenommen werden kann, daß der
Patriotis=
mus des Hauſes (hier folgt die Nennung der Firma) ſo weit gehe, ſich
191
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ſation zu finden gedenkt für den aus obigen Preisverhältniſſen reſultiren= recht und gut, was die Schöne thut und ſagt, ſo kann es uns die Häßliche
den enormen Ausfall." Das Schreiben iſt von den Herren: Michael niemals recht machen. Iſt ſie ſchüchtern, ſo finden wir leicht, es wäre beſſer,
Aleiter ſen. und der Direction des,Gasapparat und Gußwerk”, H. Krauße, wenn ſie aus der Unbeachtetheit, der ſie durch ihre Häßlichkeit verfallen iſt,
(M. N.)
zu erſtatten.
Ludwigsbahn von Mainz nach Frankfurt führte, geſchah es, daß zwiſchen lichen beſtellt. Die Mutter einer ſolchen geräth oft in gelinde Verzweiflung
der Fahrt löſte. Ein Bahnwärter an der Strecke bemierkte mit nicht ge= ſucht, dann kann ſie ſicher ſein, damit allgemeines Mißfallen zu erregen.
E=
ringem Entſetzen, daß aus dieſem Waggon zwei gewaltige Löwenkspfe iſt unbegreiflich, wird man ihr zu verſtehen geben, wie eine Mutter ein
häß=
befeſtigten. Die Löwen waren jedenfalls durch das Rütteln der Fahrt men und ſichz in der Well durchzuſetzen. „Ich bin einmal, wie ich
bin-
betäubt , ſonſt wäre das Abenteuer ſo glatt nicht abgelaufen.
beſteht aus etwa 30 den beſten Familien angehörenden jungen Leuten, gerne hinwegſehen, wofern man nur den friſchen Lebensmuth gewahrt, der
welche bei Laternenſchein Nachts im Frankfurter Wald ſpazieren gehen. ſich zu dem einmal gewordenen Looſe bekennt.
Jeder trägt am Gürtel eine Blendlaterne.
Dienſt als Einjährige zu leiſten. Mit dem 1. Juni wird der neue wo wir mit dem äußern Schein vorlieb nehmen, thun wir es nur, weil wir
Kaſernenbau ſoweit gefoͤrdert ſein, daß das bis jetzt in Bruchſal garniſo= ihn für den Abglanz des Innern halten. In einer der ſchönſten Novellen
nirende Bataillon dieſelbe bezieht.
Es gewannen: Nr. 6 Serie 3048 4000 fl., Nr. 27 Serie 2938 2000 fl.,
Serie 6568 je 300 fl.
Ziehung vom 1. April. Serie zu findenk.
- Oeſterr. 1854er Looſe.
563 Nr. 44 gewinnt 100,000 fl., Serie 2545 Nr. 27 20,000 fl., die
üb=
rigen Serien je 300 fl.
17 Iſt ſie ſchön oder häßlich?
ſelten hin. böje Stimmungen zu verſcheuchen, auf einander platzende Gegen= glucklich zu werden.
ſätze der Anſichten und Intereſſen zu verſöhnen. Ohne daß ſie etwas dazu
im Winkel zu bleiben — an jedem Finger ihrer zarten Händ hängt ein
Dutzend Männer. Sie braucht weder auf Bällen noch im Leben zu fürchten,
daß ſie ſitzen bleibe. Der Ruhm eines wahrhaft ſchönen Weibes iſt
unver=
jührbar und pflanzt ſich von Geſchlecht zu Geſchlecht fort. Die Namen
Cleopatra und Aspaſia ertönen von einem Jahrhundert in das andere. Der
mittelalterliche Kloſterſchüler hat ſie gehört und behalten, der Gymnaſiaſt
von heute thut dasſelbe. Von einer Schönheit des Mittelalters: Eleonore
von Poitou, der Königin von Frankreich und ſpäter von England, ſangen
in allen Landen die fahrenden Kleriker und die Spielleute, daß ſie alle Schätze
der Welt um ſie hingeben wollten. So ſehr iſt uns der Cultus der
Schönheit ins Herz geimpft, daß wir in Dichtung und im täglichen
Gedächt=
niſſe Frauen preiſen, die für die Weltgeſchichte außer ihren körperlichen
Reizen nichts mitgebracht haben.
Wie der Schönen wegen ihrer Schönheit allein Alles gewührt iſt, ſcheint
der Häßlichen durch ihre Häßlichkeit Alles verſagt. Schon das allgemeine
Dogma, daß Liebreiz zu den Grundeigenſchaften des weiblichen Geſchlechts
ge=
hört, ſetzt die Häßliche in ein ungünſtiges Licht. Scheint jenes Dogma in
ſeiner Allgemeinheit einen Irrthum und jedenfalls eine Ungerechtigkeik gegen
jene Frauen, denen die Natur die Gabe der Schönheit verſagt hat,
einzu=
ſchließen, ſo kann man doch nur ſchwer den Widerſpruch Uberſehen, der im
Begriffe eines häßlichen Weibes liegt. Dieſer Widerſpruch Ubt ſeinen Einfluß
auf die Art, wie wir uns zu einem des Reizes entbehrenden Mädchen ſtellen.
Die eigene Mutter kommt oft Uber dieſen Widerſpruch nicht hinaus. zumal
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für die Stadt Mainz ſo namhafte Opfer aufuerlegen, wie ſie hiernach1 wenn ſie eine ſchöne Tochter daneben hat. Die häßliche wird vernachläſſigt,
aus einem Abgebot von 38 pCt. entſpringen müßten, ſo bleibt nur für kurz gehalten, zurückgeſetzt. Oder umgelehrt, die Mutter wirft ihre ganze
die Annahme Raum, daß dieſelbe in der Ausführungsweiſe der ſubmit= Liebe auf die häßliche Tochter, eben weil ſie häßlich und deßhalb unglücklich iſt.
tirten, wie auch außer der Submiſſion liegender Arbeiten eine Compen= Unſere Ungerechtigkeit tritt hinzu, den Contraſt zu verſchärfen. Iſt uns Alles
Unterzeichnet. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Du=Mont hat noch geſtern durch ein freieres Benehmen herausträtk. Thut ſie dies, iſt ſie von Natur
Nachmittag den Herrn Stadtbaumeiſter Kreyßig aufgefordert, über die l muthig, ſo kann ſie ſicher ſein, daß ihr das höchlich verübelt iſt. „Wenn
von obigen Herren geführten Beſchwerden alsbald ausführlichen Bericht man ſo häßlich iſt, wie die gute L. wird die böſe Welt geifern, „ſo
thät=
man am beſten, im Hintergrunde zu bleiben, ſtatt ſich mit ſeiner werthen
- Bei dem Zuge, welcher die Kaufmannſche Menagerie auf der Viſage vorzudrängen.: Am kritiſcheſten iſt es um die Toilette einer Häß=
Raunheim und Niederrad ſich die Stirnwand eines Löwenkaflgs, wie ſie die Tochter kleiden ſolle. Wenn ſie, um der äußeren Erſcheinung
der=
der in einem Waggon gleich hinter dem Tender fuhr, durch das Rütteln ſelben etwas nachzuhelfen, es mit leuchtenden, anſpruchsvollen Toiletten
ver=
ohne Hinderniß in'3 Freie blickten. Er beeilte ſich, den Locomotiv= Und liches Mädchen ſo auffallend herausſtafiren könne. Wenn ſie dann ihre
Zugführer von dieſer Erſcheinung in Kenntniß zu ſetzen, floh dann aber Tochter ſo prunklos und ſchlicht wie möglich kleidet, ſo werden verſchiedene
entſetzt in den Wald. Der Zug wurde zum Stehen gebracht und man theilnahmsvolle Rathgeber ihr ſagen, daß geringe Reize eines jungen
Mäd=
rief die Thierbändiger, die erſt aus dem tiefſten Schlaf geweckt werden chens ſie doch veranlaſſen ſollten, dasſelbe etwas mehr aufzuputzen. Die
müßten, die jedoch die Wüſtenkönige „beredeten; ihre Häupter wieder in Häßliche ſelbſt, die recht gut weiß, was ihr fehlt, wird leicht an ſich irre
den Käfig zurückzuziehen, und dann die Wand von neuem und beſſer und doch beſteht ihr Heil darin, das Herz keck in ihie zwei Hände zu neh=
0 müßt Ihr mich nehmen! das iſt die einzige Zauberformel, welche die
Häßliche aus dem Banne erlöſen kann. Meinethalben mag ſie mit ihrer
In Frankfurt hat ſich ein „Laternen=Verein' gebildet. Derſelbe Häßlichkeit kokettiren, über das Gemachte und die Uebertreibung wird man
Und iſt denn Einel der Schönheit verſagt iſt, wirklich ſo unglücklich?
Heidelberg war ſeither die einzige Univerſität im deut= Wo ſteht denn Uberhaupt geſchrieben, daß lörperliche Häßlichkeit Schönheit an
ſchen Reich, welche den dort Studirenden nicht die Möglichkeit bot, den ſich ausſchließe ? Dieſe walket doch in der Pfyche, im Seeliſchen. Auch dort,
hat Adalbert Stifter das Dulden. das Entſagen, die Prüfung und den
endlichen Triumph eines häßlichen Weibes in ſeiner „Brigitta” geſchildert.
— Meininger: Gulden=Looſe. Prämienziehung vom 1. April. In dieſer ergreifenden Erzählung, welche man ſtets mit neuer Freude lieſt,
Nr. 21 Serie 5432, Nr. 47 Serie 5481, Nr. 29 Serie 5737 und Nr. 11 ſpricht der Dichter es auch aus, wie wir in unſerer Einſeitigkeit, nur an der
Oberfläche haftend, darauf verfallen, das Schöne nur im äußeren Scheine
Es iſt wahr, ein günſtiges Vorurtheil kommt der Häßlichen nicht
ent=
gegen, ſie muß vielmehr damit anfangen, ein ungünſtiges zu beſiegen. Aber
gelingt ihr das, ſo iſt es beſſer um ſie beſtellt, als um die Schöne, die immer
Gefahr läuft, dieſErwartungen zu läuſchen, zu welchen ihre Schönheit
heraus=
fordert. Wenn die Häßliche einmal das Terrain Schritt fur Schritt ſich er=
Das iſt nicht ſo leicht zu entſcheiden, mein lieber Leſer; iſt es doch noch öbert hat, ſo iſt die uͤmſtimmung der Welt zu ihren Gunſten eine definitive.
die Frage, ob der trojaniſche Prinz auf dem Ida ein geſchmackvoller Preis= Und trotz Darwin iſt es auch nicht wahr, daß es allen häßlichen Mädchen
richter geweſen iſt. Manchem hätte vielleicht die ſtolze Hera, manchem die und Männern unmöglich ſei, eine Ehehälfte zu finden. Gerade die ſchönſten
charaktervolle Athene beſſer gefallen, als die weichliche Aphrodite. Ein ſchönes Mädchen haben nicht ſelten die Caprice, recht häßliche Männer zu Lebensge=
Mädchen befindet ſich allerdings von vornherein in der günſtigſten Poſition. fährten ſich zu erwählen. Umgetehrt bleibt einem wirklich häßlichen Mädchen
Ihre bloße Erſcheinung bringt angenehme Empfindungen hervor und reicht nicht 1 der Troſt, von einem Ideale männlicher Schönheit geheirathet und mit ihm
Vergeſſen wir auch nicht, daß Schönheit und Häßzlichkeit die beiden Pole
thäte, blos durch ihrer Gegenwark ruhigen Zauber' wirkt und ſiegt ſie. einer hundertfach abgetönten Scala ſind und verhältnitzmäßig ſelten in ihrer
Dieſe ſtille Gewalt des Weibes iſt für die Bildungsgeſchichte der Menſchheit Reinheit vorkommen. Die meiſten Menſchen ſind weder ſchön, noch häßlich.
gar nicht hoch genug anzuſchlagen; ſie hat es in erſter Reihe bewirkt, daß Es gibt alſo auch nur wenige wirklich häßliche Frauen. Und ſo von allen
wir die alte Rauhheit und Barbarei abgelegt haben. Und dieſe Gewalt Grazien verlaſſen iſt keine, daß ihr auch nicht der geringſte Liebreiz verliehen
wirkt noch immer jegensreich! Ein ſchönes Mädchen erweckt von vornherein wäre. Wenigſtens muß der Mann noch geboren werden, der an ſeinem
ein günſtiges Vorurtheil. Sie hat ſogleich die Herzen und die Köpfe auf Mädchen gar nichts fände, woran er Gefallen hat. Seien es die Locken, die
ihrer Seike, man traut ihr alles Gute und Herrliche zu, man ſucht hinter Naſe, die Schweifung des Mundes, der Aufſchlag der Augen, das Timbre
dem ſchönen Körper im logiſchen Sprunge ſofort das innere Correlat: die der Stimme - der Mann wird jederzeit etwas entdecken, was von allen
ſchöne Seele. Ein ſchönes Mädchen iſt die belebende, erfreuende Sonne des Mädchen gerade nur das ſeine hat und dasſelbe in ſeinen Augen über die
Hauſes, der Mittelpunkt geſelliger Kreiſe. Sie darf nie ſorgen, unbeachtet Maſſe der übrigen hinaushebt. Und darauf kommt es ja am Ende an.
Polizei=Bericht vom 2. April.
— Einem Kohlenhändler ſind 10 Kohlenſäcke aus dem Kohlenlager und
einem Taglöhner ein Portemonnaie mit 4 Mark Inhalt geſtohlen worden.
Tages=Kalender.
Freitag 8. und Samstag 9. April: Ausſtellung von Zeichnungen und
Handarbeiten der Schülerinnen der Großh. höheren Mädchenſchule.-
Freitag 8. April: Vortrag zum Beſten des Kirchenbauvereins.
18.
Ver=
ſammlung des Localgewerbvereins Darmſtadt: Tagesordnung: 1) Dis=
(uſſion der Frage, bekr. die Ermäßigung der Gaspreiſe für gewerbliche und
techniſche Zwecke. 2) Vortrag des Hrn. Mechaniker H. Wilk dahier über
die electriſche Kraftübertragung und deren gegenwärtige Anwendung.
3) Fragenbeantwortungen ꝛc. — Sitzung der Großh. Handelskammer.
Zuſammenkunft der Mitglieder des Landw. Conſumvereins.
Samstag 9. April: Prüſung in der Aliceſchule. - Theater und
Abend=
unterhaltung des Geſangvereins„Melomanen'.
Sonntag 10. April: Vereinspartie des Geſangvereins=Melomanens.
Täglich: Vorſtellung der Menagerie Weidauer und Batti. — Vorſtellung
des Theater Morieux.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.