Monnementspreis
viertellährlich 1 Mark 50 Pf. mcl.
Bringerlohn. Auzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
oegengenommen zu 1 Marl 50 Pf.
vw Quaral uck Voſtaufſchlag
Grag= und Anzeigebcaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Püuſtetey Uultehdttudgooldut.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R5T.
Dienstag den 22. März.
1881.
B e k a n n t m a ch u n gl,
Die Jahrmärkte zu Herchenhain werden im Jahre 1881 nicht, wie im Kalender angegeben5), ſondern wie folgt abgehalten:
1) Walpurgismarkt Dienstag den 17. und Mittwoch den 18. Mai l. J. und
2) Johanntmarkt Montag den 20., Dienstag den 21. und Mittwoch den 22. Juni l. J.
was man hiermit zur allgemeinen Kenntniß bringt.
Schotten, den 9. März 1881.
Großherzogliches Kreisamt Schotten.
4) Beruhte auf amtlicher Mittheilung. D. Red.
Dr. Dietzſch.
B e k a n n t. m a ch u n
9.
Betreffend: Die Bertheilung von Prämien an Dienſtbͤoten aus den Ueberſchüſſen der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Nach Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung ſollen aus einem Theil der jährlichen Ueberſchüſſe der ſtädtiſchen
Spar=
kaſſe alle 5 Jahre Prämien an treue Dienſtboten (männlichen und weiblichen Geſchlechts) vertheilt werden. Die Vertheilung aus
den Ueberſchüſſen der Jahre 1875-79 wird durch die Stadtverordneten=Verſammlung im April l. J. erfolgen. Zur
Ver=
wendung kommen 3000 Mk. Die Brämien können nur ſolchen in Darmſtadt dienenden Dienſtboten zugeſprochen werden, welche
a) im April d. J. wenigſtens 5 Jahre bei derſelben Herrſchaft gedient,
b) ſich gut betragen haben und
c) eine Einlage bei der hieſigen Sparkaſſe beſitzen.
Früher Prämirte ſind von der diesmaligen Bertheilung nicht ausgeſchloſſen. Die Höhe der Prämien richtet ſich
haupt=
ſächlich nach der Dauer der Dienſtzeit. Bei der letzten Verthelung betrugen ſie von 10 bis zu 35 Mk.
Meldungen um die Prämien ſind bis zum 6. April l. Js. bei uns einzureichen und zwar auf Fragebogen, welche au
den Polizeirevierſtationen der Bezirke, in welchen die Dienſtherrſchaften wohnen, unentgeltlich zu erhalten ſind.
Darmſtadt, den 18. März 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
2545)
Ohly.
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter Großherzoglichen
Amtsgerichts Darmſtadt l. wurden heute
nachſtehende Einträge vollzogen:
Flehinger als Alleininhaber zuſtand, der Summiſſion vergeben werden.
iſt durch Aufgabe des Geſchäfts
er=
loſchen.
2) Wilhelm Lanz von Darmſtadt betreibt
vom 15. März 1881 an zu Darm.= zeichneter Stelle einzureichen.
ſtadt ein Mode= und
Manufactur=
colaus Lerch von hier Procura er==Offerten zu erheben ſind.
theilt.
Darmſtadt, den 11. März 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
C. Küchler.
Bartha.
2546)
Bekanntmachung.
Die im Laufe des Jahres
vorkommen=
den Fuhren bei Unterhaltung der Straßen
1) Die Firma M. Strohmberg und ꝛc., Ausziehen der Kanaleinläufe und Ent=
Cie. zu Darmſtadt, welche dem Carl, leeren der Kehrichtgruben ſollen im Wege
Offerten ſind bis Samstag den 26.
d. M., Vormittags 10 Uhr, bei unter=
Voranſchlag und Bedingungen liegen
waarengeſchäft unter der Firmarſauf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
Wilhelm Lanz und hat dem Ni==bei welchem auch die Formulare für die
Darmſtadt, am 17. März 188I.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
2547) Riedlinger, Beigeordneter.
Die Güterverpachtung
in der Gemarkung Beſſungen
vom 28. v. M. iſt genehmigt. Die Pächter
haben ſich mit ihren Bürgen bis lüngſtens
zum 31. d. Mts. bei Großh.
Bürger=
meiſterel Beſſungen behufs Sicherſtellung
der Pachtbeträge einzufinden.
Darmſtadt, 20. März 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
2548)
Muhl.
Die Stangen= und
Reis=
holzverſteigerungen,
welche am 28. vorigen und 14. ds. Mts.
abgehalten wurden, ſind genehmigt und
können die Abfuhrſcheine von heute an in
Empfang genommen werden.
Beſſungen, den 21. März 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
2549)
Nohl.
151
566
Holzverſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei Beſſungen.
(Forſtwartei Beſſunger Forſthaus.)
A. Nutzholz.
Montag den 28. d. M., an Ort und
Stelle beginnend, Vormittags präcis
10 Uhr,
auf der Erbacher Straße an der
Bern=
hardsackerſchneiſe:
3710 Cbm.,
202 Eichenſtämme
5 Lürchenſtämme
053 „
1 Eſchenſtamm
012 „
11 (ſtarke) Buchenſtämme 887 „
1 Birkenſtamm,
1.1
„
14 Erlenſtämme
5,70 „
84 Eichen=Derbſtangen 388 „
854 „
179 Buchen= „
27 Lürchen= „
138 „
b. Brennholz.
Am 29. und 30. ds. Mts. im
Ge=
meindehauſe zu Beſſungen, jedesmal
Vormittags 9 Uhr beginnend:
Scheiter. Knüppel. Reiſer. Stöcke.
R57
Rm. Rm. Wellen Rm. Buche 736 124 13620 255 BirkeEiche 8
30) 177 4720 53 Nadelholz 89 67 1450 — Erle, Aspe 11 43 1140 7
Am 29. gelangt alles Brennholz
zwi=
ſchen den Nummern 1 und 424 in den
Diſtricten Glasberg, Katzenſchneiſe,
Haſen=
ruh und Stockſchlag zum Ausgebot; am
30. das Schlagergebniß im Diſtrict
Wen=
zenwieſenſchlag (von 424 bis 755).
Großh. Forſtwart Wolf zu Beſſunger
Forſthaus wird auf Verlangen weitere
Auskunft ertheilen.
Darmſtadt, 20 März 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
2550)
Muhl.
Holzverſteigerung.
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei Meſſel.
Montag den 28. d. M. von
Vor=
mittags 10 Uhr an,
werden aus Diſtrict Mainzer Eiche (
Alt=
wieſe ꝛc.):
4 Eichenſtämme mit 54-62 Em.
Durchm., 5, 8-1 M. Länge,
887 Fm. Inhalt,
78 Fichtenſtangen mit 0735 Fm.
In=
halt,
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
L. II. Cl.
Buche
Eiche
an Ort und Stelle verſteigert.
Das Eichen=Scheitholz l. Claſſe eignet
ſich theilweiſe zu Nutzholz.
Zuſammenkunft auf der Meſſel=
Urbe=
racher Straße an der Bank.
Meſſeler Forſthaus, 18. März 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Heinemann.
2551)
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 23. März, Vormittags 9 Uhr,
werden wegen Abreiſe einer Herrſchaft
Rheinſtraße Nr. 12 im Gartenſaale
nachverzeichnete, ſehr wenig gebrauchte Mobiliargegenſtände, als: 1
Speiſe=
zimmereinrichtung in Eichenholz, beſtehend in 1 Buffet, 8 Rohrſtühle,
1 Ausziehtiſch, 1 Servirtiſch, 1 Spieltiſch, Kanapees, 1
Chaiſe=
longus, Stühle, Seſſel, überpolſtert mit fein gewirktem Wollenſtoff,
(1 Silberſchrank, 1 großer Spiegel mit Trumeaux, 1 ovaler Tiſch,
12 Bücherſchrank und 1 Staffelei in ſchwarzem Holz), 1 Herrenſchreibtiſch,
2 Damenſchreibtiſche, 1 Schreibſecretär, ovale Spiegel, 1 Spiegelſchrank,
1 Glasſchrank mit Porzellanverzierung, 1 großer Mahagoni=Kleiderſchrank
und tannene Schränke, verſch. Tiſche, Stühle, Waſchſchränke und
Nacht=
tiſche, 1 Blumentiſch, 1 Gartentiſch, 4 Stühle, 1 Standuhr, Hänge= und
Stehlampen, 2 Herrſchaftsbetten, 3 Fremdenbetten, feines Bett= und
Tiſch=
weißzeug, Vorhänge und Portieren in feinem Wollenſtoff, Zimmerteppiche,
worunter 1 Smyrnaer, Kücheneinrichtung;
ferner: 1 wenig gebrauchtes Billard mit vollſtändigem Zubehör,
1 mittelgroßer Caſſaſchrank und ſonſtige Gegenſtände, gegen baare Zahlung
verſteigert.
M. Neuſtadt, Hof=Tapator.
2412)
W. Obige Gegenſtände ſind Dienstag den 22. März, Nachmittags
von 2 bis 5 Uhr, daſelbſt einzuſehen.
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Fräulein Albertine Berchelmann gehörigen
Mobilien, als: Gold und Silber, Kleider, Weißzeug. Bettwerk, Möbel und
allerlei ſonſtiger Hausrath, ſollen auf freiwilligen Antrag der Erben derſelben
nächſten Mittwoch den 23. März d. J., Vorm. 9 Uhr,
in deren Wohnung, Eliſabethenſtraße Nr. 37, gegen Baarzahlung verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 18. März 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
2415)
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung einer Floßrinne in
der Stadtallee und Eſchollbrückerſtraße
vor=
kommende Pflaſterarbeit ſoll im Wege der
Soumiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis Mittwoch den 23.
März d. Js. bei unterzeichneter Stelle
einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 16. März 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.
2537) Riedlinger, Beigeordneter.
Feilgebotenes.
Frische
Oberhessische Eier
per Stück 5 Pf.
2552) Werner, Saalbauſtraße 19.
Wir empfehlen unſer
Fabrik=
lager in allen Sorten
Gummi=Schläuchen,
gummirten Hanfſchläuchen,
rohen Hanfſchläuchen
zu Originalfabrikpreiſen.
Auf unſere
Gartenſpritzen=
ſchläuche machen wir ganz
be=
ſonders aufmerkſam.
Gebrüder Vierheller,
2553) Schuſtergaſſe 14.
E
WDEI.
G direct importirt, hochfeine.
be=
kannte Qualität.
H
Friedr. Schaefer,
1637) Ludwigsplatz 7.
15
[ ← ][ ][ → ] aaGE VGIAAIL MVGII
ſtelle ich am
Mittwoch u. Donnerstag, 23. u. 24. d.,
nachſtehende Artikel, welche theilweiſe eingehen laſſe, zu ſehr niedrigen
Preiſen in Verkauf:
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Jaconets zu Kleidern, 25 und 30 Pfg.,
Regenmantelstoſte,
festickte dardinen einzelner Fenſter,
Jutestotte mehrere Deſſins,
Stiokereien für Wäſche.
W-Auf die folgenden Tage kann dieſer Verkauf nicht ausgedehnt werden.
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Eine Partie waschechter Hleidercattune.
v. fl. 100PPII.
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Dauer, empfehlen zu Mk. 1.30 das Pfund. Ferner den ſo ſehr
beliebten Fußboden=Oellack, zwar langſamer trocknend, aber 8
außerordentlich haltbar, zu 60 Pfg. das Pfund. Gebrauchsanweiſung
zum Selbſtanſtrich und Proben, ſowie Arbeiter zum Anſtreichen
ſtehen jederzeit zu Dienſten.
Gebrüder Vierheller,
Schuſtergaſſe 14.
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auf allen großen Ausſtellungen erhalten.
OehsemGeisrh
Chr Nungeſſer, Gg.
2497) Marktſtraße 4.
Steſtrinrioter
von Münzing & Comp.,
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Straßburger
Stearinlichter
mit Kanälen.
S Emanuel Fuld.
Der Pſd. G6Pſ.
Schneider, K. Kaiſer,
Cafinoſtraße.
Holzſtraße.
Gerüſt=Stangen
Baum= und Bohnenſtangen,
Roſen=
ſtäbe in großer Auswahl zu billigem Preiſe
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1114) 8 Nieder=Namſtädterſtraße 8.
Cohroih. 8. Pospapiors.
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Eliſabethenſtraße 4.
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Heiſerkeit, Catarrhe, Pruſtleiden;
mit Eiſen, gegen 8leichſucht und
Glutarmuth;
mit Chininz als Kräfligungs.
mittel für Frauen;
mit Kalk, für ſchwüchliche, mit
engliſcher Krankheit behaftete
Kinder,ſowie für Lungenleidende;
mit Leberthran, viel leichter z
nehmen und zu ertragen als derh
Leberthran für ſich;
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Badeärzten bei Schwächezuſtänden,
vielfach angewendet.
Löflund'g
MalzertractSonbons.
die wirkſamſten,
wohlſchmeckendſten und
leicht=
verdaulichſten Huſtenbonbons.
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CaVAUNO0
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ſowie ſelbſtgebrannten
Candirten Hafkee
empfiehlt billigſt
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Taubem
(Indianer und Pfauſchwänze) werden billig
abgegeben Magdalenenſtraße 19.
2ſſin Harmonium, in gutem Zu=
=. = ſtande, geeignet zum Privat= und
Schulgebrauch, wird billig abgegeben.
Magdalenenſtraße 19.
Sämmtliche
2451)
Specereiwaaren
„
5O
in beſter Qualtät offerirt zu den billigſten
Preiſen
L. Hirsch,
gr. Ochſengaſſe 6.
Dartoffeln, Seeländer 40, Ueberrh.
11 blaue 65 Pf. H. Herzberger.
669
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2
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werthvolle Broſchen mit guten Steinen
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abge=
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Neckar=
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Keller, ſofort beziehbar. für eine Dame.
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Ladenzimmer und Wohnung, 3 Zimmer,
Küche, Keller ꝛc., zuſammen M. 720.
1819) Rheinſtraße 47 bel Etage ꝛc.
1954) Withelminenſtraße 17. neben
der Caſerne ein Laden nebſt kleinem Logis
zu vermiethen, bis 1. Juni zu beziehen.
1971) Aliceſtraße 8 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern und allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und den
15. Mai zu beziehen.
2038) Ein fein möblirtes Parterre=
Zimmer, Glasabſchluß, monatlich für
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beziehen. Näheres Aliceſtraße Nr. 32,
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2040) Löffelgaſſe 19 ein Logis zu
verm. und 22. Mai beziehbar.
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2095) In meinem Hauſe, Ecke des H
2 Liebigplatzes u. Landwehrſtraße
451
19½ iſt der 2. Stock, enthaltend 6
4 Zimmer mit Erker, Küche, Speiſe=
8 kammer ꝛc., Gas= und Waſſerleitung, g
2 bis 1. Juni, auf Verlangen früher, zu
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vermiethen.
12
Näheres im Hauſe 1. Stock oder
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L. Harres.
669
Vermiſchte Nachrichten.
2563) Waldſtraße 49 bel Etage in
nächſter Nähe der Cavallerie=Caſerne iſt
eine fein möblirte Wohnung, Salon und
Cabinet, ſofort zu vermiethen.
friſch eingetroffen,
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Bleichſtraße.
1
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2207) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis per Anfangs April zu vermiethen.
2329) Waldſtraße 34 ein Manſarde=
Zimmer zu vermiethen.
2336) Ludwigsſtraße 3 ein
kleiner Laden mit Manſarde,
Waſſer=
leitung u. ſ. w. bis 1. Juni, auch
früher, beziehbar. Ferd. Mann.
2458) Ernſt=Ludwigſtraße 17 ein
gut möbl. Zimmer, alsbald zu beziehen.
2366) Mühlſtraße 14 2 Stiegen h
iſt ein freundl. möbl. Zimmer zu verm.
2398) Schulſtraße 14, Hinterbau, ein
chönes Logis an eine ruhige Familie per
1. Mai zu vermiethen.
2488) Neckarſtraße 10 iſt die Bel
Etage, enthaltend 8 Zimmer, Waſſerleitung
und alle Bequemlichkeiten anderweitig zu
vrrmiethen. Auch kann ein Pferdeſtall
da=
zu vermiethet werden. Franz Fehrer.
2583) Marienplatz 6 ein gut
mö=
blirtes Zimmer mit Cabinet an 1 auch
2 Herren. — Ein freundliches Zimmer
mit Möbeln an einen Herrn - und ſind
beide ſofort zu beziehen.
2584) Grafenſtraße 22 im
Seiten=
bau ein freundliches Logis nebſt, heller
Werkſtätte zu vermiethen.
Lorkstopten,
alle Sorten, in ſchönen
Qua=
litäten empfiehlt
Friedr. Schaofor,
1441)
Ludwigsplatz 7.
Lerrschaſtskutscher
unverheiratheter, der ſich auch Hausarbeit
unterzieht und vorzügliche Zeugniſſe
vor=
legen kann, per 1. April geſucht. Solche,
welche etwas von der Gärtnerei verſtehen,
bevorzugt
Zu erfragen Heinrichſtraße 102, täglich
zwiſchen 12 und 1 Uhr.
(2504
3.
(Pine Kinderfrau oder ein Mädchen
E= welches die Pflege kleiner Kinder
verſteht, wird für Oſtern aufs Land geſucht.
Ebendaſelbſt eine Köchin, welche auch
Haus=
arbeit übernimmt. Näheres in der Exped.
E ſooin braves, 15jähriges Mädchen
- E vom Lande, welches noch nicht
ge=
dient, ſucht Stelle auf Oſtern. Es wird
mehr auf gute Behandlung als auf hohen
Lohn geſehen. Nüheres in der Expedition.
„ (ßin anſtändiges Mädchen im Bügeln
C= und Kleidermachen bewandert,
S.
wünſcht noch einige Tage zu beſetzen.
Lauteſchlägerſtraße 12, I. Stock.
8 ſin kleines wohlerhaltenes Schlaf=
= ſopha wird zu kaufen geſucht. Gefl.
T
Offerten mit Preisangabe an die Exped.
d. Blattes unter M. H.
8 (Fin reinliches Mädchen zu 3 Kin=
S
C= dern geſucht. Adreſſen nebſt
Ge=
galtsanſprüchen wolle man gefl. unter H.
Nr. 100 in der Expedition abgeben.
d ſp.in Mädchen, welches hieſige Schulen
O
E beſucht, kann Penſion erhalten.
Bleichſtraße 11.
570
N5N
Bank für Handel e Induſtrte.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß die Reſt=Dividende für das
Geſchäfts=
jahr 1880 auf:
Mark 30.7 pro Actie
feſtgeſetzt wurde und ſtatutengemäß am 1. Mai 1881 zahlbar iſt.
Die Auszahlung erfolgt gegen Einreichung der Reſt=Dividende=Coupons
Nr. 1 vom 1. Mai bis 31. Mal 1881:
bei unſeren Kaſſen dahier und in Berlin (Schinkelplatz 3)
bei unſerer Filiale Frankfurt a. M.,
ſowie bei den ſonſt bekannt gegebenen Stellen.
Die Coupons bitten wir in Begleitung arithmetiſch geordneter Rummern=
Ver=
zeichniſſe, zu welchen an vorgenannten Stellen Formulare zu erhalten ſind,
ein=
zureichen.
Nach dem 31. Mai 1881 wird der Coupon nur bei uns in Darmſtadt
und Berlin und bei unſerer Filiale in Frankfurt a. M. ausbezahlt.
Zugleich machen wir, auf gerichtliche Weiſung, bekannt, daß wegen der Actie
Nr. 110,604, ohne Coupons und Talon, unſeres Inſtituts das geſetzliche
Amor=
tiſationsverfahren bei Großherzoglichem Amtsgericht Darmſtadt L eingeleitet iſt.
Darmſtadt, den 18. März 1881.
Die Direckion.
Bei dieſer Gelegenheit fordern wir die Inhaber rückſtändiger Talons, zur
Vor=
lage behufs Empfangnahme der neuen Couponsbogen wiederholt auf.
Die Direetion.
2566)
Schwömmel
10
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2567
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(2572
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G
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(2522
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2585)
Turner=Feuerwehr.
Zur Beerdigung des Kameraden Waſenmüller wollen ſich d
Mitglieder
Dienstag den 22. d. M., Nachmittags 4½ Uhr,
in Uniform im Vereinslokale einfinden.
Die Obmannſchaft.
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ſauf Oſtern für einen kleinen Haushalt
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Mädchen, das gut kochen kann und
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ſerforderlich. Zu erfragen in der Exped.
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Tapezier,
Beſſungen, Carlsſtraße 60.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 23. März 1881,
Vor=
mittags 9 Uhr,
ſwird durch den Unterzeichneten im
Ritſert=
ſchen Saale, (Schützenhof) dahier eine
Schuhmacher=Steppmaſchine öffentlich
meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung
verſteigert.
Darmſtadt, den 31. März 1881.
Engel,
2589) Großh. Gerichtsvollzieher.
Todes=Anzeige.
Verwandten und Freunden hiermit
die ſchmerzliche Nachricht. daß es Gott
gefallen hat, beute Nacht unſer
ein=
ziges geliebtes Kind
Wilhelm
im Alter von 15 Monaten nach
ſchwerem Leiden zu ſich zu rufen.
Darmſtadt, 21. Marz 1881.
Karl Jochheim,
Sophie Jochheim,
geb. Schreiner.
Die Beerdigung findet ſtatt Dienstag
den 22. März Nachmittags 4 Uhr.
00
5 ſin Logis mit Koſt per ſofort ge=
„=
„ C= ſucht, wenn möglich, mit
Be=
nutzung eines Claviers. Offerten unter
F. E. mit vollſtändiger Preisangabe in
Herrn Bergſträßer's Buchhandlung
ab=
zugeben.
TonesAnzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kinnten hiermit die haurige Nachricht,
raß unſer unvergeßlicher Gatte und
Vater, der Weißbindermeiſter Ph.
Joss, nach kurzem ſchweren Leiden
geſtern Nachmittag 3 Uhr ſauft
ver=
ſchieden iſt.
Darmſtadt, den 21. März 1881.
Die trauernde Gattin:
Katharina Joß. geb. Boller.
Die Beerdigung findet Dienstag
[2594
Nachmittag 5 Uhr ſtatt.
259)
Todes Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten hiermit die traurige Nachricht,
daß unſer innigſt geliebter Vater,
Großvater, Schwiegervater und
Ur=
großvater Rentner Carl Resting
im Alter von 78 Jahren heute
Mit=
tag um 1½ Uhr ſanft dem Herrn
entſchlafen iſt. Um ſtille Theilnahme
vbitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am
Donners=
tag Mittag um 3 Uhr vom
Sterbe=
hauſe, Marktſtraße 9, aus ſtatt.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 22. März.
14. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Bei feſtlich beleuchtetem Hauſe.
Zur Feier des Allerhöchſten Geburtsfeſtes
Sr. Majeſtät des Deutſchen Kaiſers.
Die Meiſterſinger von Nürnberg.
Oper in 3 Abtheilungen von R. Wagner.
Perſonen:
Hans Sachs, Schuſter
Herr Kraze.
Leit Pogner, Goldſchmied
Herr Hofmann.
Kunz, Vogelſang, Kürſchner Herr Reichhardt.
Konrad Nachtigall, Spengler) Herr Leib.
Siptus Beckmeſſer, Schreiber (Herr Köhler.
Fritz Kothner, Bäcker
öHerr Bögel.
Herr Lang.
Balthaſar Zorn, Zinngießer
Ulrich Eßlinger, Würzkrämer 3Herr Krüger.
Auguſtin Moſer, Schneider,
Herr Knispel.
Hermann Ortel, Seifenſieder) Herr Mickler.
HansSchwarz. Strumpfwirker) Herr Hedrich.
Hans Foltz, Kupferſchmied Herr Göllnitz.
Herr Bär.
Walther von Stolzing
David, Sachſens Lehrbube . Herr Hofmüller.
Eva, Pogner's Tochter
Frl. Czerwenka.
Magdalene, im HauſePogners Frl. Schütky.
Anfang 6 Uhr. Ende 10 Uhr.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. März.
Wegen des Ablebens J. H. der Prinzeſſin Luiſe von Heſſen
iſt eine Hoftrauer von 8 Tagen verordnet worden, welche mit der
bereits beſtehenden getragen wird.
1⁄ Repertoire des Großh. Hoftheaters. Donnerstag=
24. März: Johann von Paris; Freitag, 25.: Der Feind im Hauſe
Neu); Sonntag, 27.: Hans Heiling; Dienstag, 29.: Vor hundert
Jahren (neu einſtudirt); Donnerstag, 31.: Nachtwandlerin (neu
einſtudirt); Freitag, 1. April: Ultimo; Sonntag, 3. April:
Prophet (neu einſtudirt). In Vorbereitung: Rattenfänger von Hameln;
Compagnon.
O Am Montag nahmen die Schwurgerichtsverhandlungen
des zweiten Quartals unter dem Vorſitz des Herrn Landgerichtsrath
Schulz ihren Anfang und gelangte die Anklageſache gegen Ad.
Dorn=
bach von Alsbach wegen Urkundenfälſchung und Betrug zur Abur=
R 57.
572
theilung. Derſelbe iſt beſchuldigt und geſtändig, daß er am 15.
Decem=
ber v. J. dahier einen Octroiſchein über 2 Meter eingeführtes Laubholz
im Betrag von 1 M. 20 Pf. dadurch fälſchte, daß er die Zahl 2 in
4½ und die Summe in 2 M. 70 Pf. abänderte und hierdurch in dem
Empfänger Kaufmann H. D. Hein den Irrthum erregte, daß er
wirk=
lich 4 Raummeter Holz geliefert, dafür er auch das Geld einſtrich.-Da
die Geſchwornen auf die von Gerichtsacceſſiſt Mülberger geführte
Vertheidigung hin das Vorhandenſein mildernder Umſtände annahmen,
erkannte der Gerichtshof unter Aufrechnung von 6 Wochen erlittene
Unterſuchungshaft auf eine Smonatliche Gefängnißſtrafe.
44 Theater= und Kunſt=Notizen. Schillers „Wilhelm
Tell=
iſt unlängſt in Tiflis in armeniſcher Ueberſetzung erſchienen.-
„Lohengrins iſt nun auch in Neapel in dem Theatro San Karlo unter
„endloſem Jubel= und mit durchſchlagendem Erfolge aufgeführtworden.-
Die Hauptvertreter der jungen muſikaliſchen Schule in
Frank=
reich, die ſich im Weſentlichen an Richard Wagner und ſeinen Kreis
an=
lehnt, gründeten ein neues Organ, welches unter dem Titel: „La renaissance
musicaler am 6. März in Paris zum erſten Male erſchien. Saint=
Saöns, der unter den Mitarbeitern genannt war, hat ſofort einen
Abſagebrief an den Herausgeber gerichtet. Da Saint=Sasns auch bei
uns als Componiſt wohl bekannt iſt - nur vor wenigen Wochen wurde,
wenn wir nicht irren, in einem Saalbau=Concert eine Bearbeitung einer
Beethoven'ſchen Compoſition von ihm aufgeführt, — ſo laſſen wir aus
ſeinem Schreiben einige Stellen folgen, die in mehrfacher Beziehung
Intereſſe bieten: „Es iſt bekannt, daß der Componiſt des „Tannhäuſer
ſich durch die Aufnahme, die „Fauſt” (von Gounod) in Deutſchland
ge=
funden, höchſt beleidigt fühlt (2), und daß ſeine Getreuen für dieſes
Werk alle Verachtung affectiren. Ein der jungfranzöſiſchen Schule
ge=
widmetes Muſikblatt darf die Dienſte, die Gounod dieſer Schule geleiſtet,
und den langen, aber ſiegreichen Kampf, den die ſchöne Partitur von
„Fauſt” in Frankreich und der ganzen Welt geführt - nicht vergeſſen.
Oh, es gab eine Zeit, und ſie iſt noch nicht ſo fern, wo es ſchön war,
Wagnerianer zu ſein. Damals war Wagner in Deutſchland mehr
ver=
kannt als ſonſt wo; ſein Name bedeutete Fortſchritt, friſches Wagen und
Kampf gegen die Routine. Seine Sache war die Aller, die da denken,
ſehen und hoffen. Die Lage hat ſich ſehr geändert. Deutſchland hat die
Werke Wagner's adoptirt und führt ſie ohne Unterlaß auf, und
ver=
breitet ſie allenthalben. Nun hat Wagner wohl die Welt erobert, aber
nicht Frankreich; er kann ſich darüber nicht tröſten, was ich begreiflich
finde, und die intelligenten Deutſchen werden alles Mögliche thun, um
dieſe Eroberung zu bewerkſtelligen. Mögen ſie es thun, aber nicht von
mir verlangen, daß ich ihnen Hülfe leiſte. Ich bin, ſo lange man will,
für Wagner gegen Brahms () und gegen Verdi (1; aber für
Deutſch=
land gegen Frankreich, niemals.: Das iſt echt franzöſiſch gedacht.
Zu Anfang des Monats Mai wird in New=York das erſte große
Muſikfeſt in den Räumen des rieſigen Exercierſaales des 7. Miliz=
Regi=
ments ſtattfinden. Der Saal wird auf der Tribüne 1200 Sänger,
250 Orcheſtermitglieder und die Orgel und circa 10,000 Zuhörer bequem
faſſen. Leiter und artiſtiſches Oberhaupt dieſes Unternehmens iſt der auch
in Deutſchland bekannte Dr. Leopold Damroſch.- In Angelegenheiten
der Galerie Schack iſt eine Enthüllung zu verzeichnen. Profeſſor
Lenbach. der intimſte Freund des Grafen Schack, ſeines Mäcens, hat
den Bürger=Collegien in München, die den bisher unbeachteten Grafen
urplötzlich zum Ehrenbürger von Jſar=Athen ernennen wollten, kund und
zu wiſſen gegeben daß der Graf in ſeinem notariell deponirten
Teſta=
mente verfügt habe, daß „München nach dem Tode des Grafen die
Schack'ſche Galerie verliere, und daß zum Univerſal=Erben der
Schack=
ſchen Kunſtſchätze der deutſche Kaiſer eingeſetzt werde mit dem Erſuchen,
die Gemälde als beſondere Sammlung der National=Galerie einzureihen.
- In Paris ſtarb am 26. Februar Adolphe Mouilleron, einer der
ausgezeichnetſten Lithographen, ein vollendeter Meiſter in ſeinem Fache
und namentlich berühmt durch ſeine Steinzeichnungen nach Rembrandt.
— Wir brachten in unſeren letzten Kunſtnotizen die Mittheilung, daf
das Berliner Muſeum ein werthvolles Bild von P. P. Rubens,
Venus oder Amphitrite auf Beſuch bei Neptun darſtellend, erworben
habe. Nun leſen wir im „Deutſchen Montags=Blatt” einen
merkwür=
digen Bericht über dieſes Bild. „Eine große Leinwand, bedeckt mit
einer blanken Imitation, einen Talmi=Rubens, ein Machwerk aus der
Mitte des vorigen Jahrhunderts, hart und blechern, überladen mit
De=
tails, die Figuren geziert und unwahr in der Bewegung; an jeder
Stelle das Beſtreben eines Pfuſchers, ſeinem ängſtlichen Pinſel einen
Rubens'ſchen Coup de génie zu entlocken, aber auch nicht ein Schimmer
des Gelugrs. Das emailleartige Fließen der Rubens'ſchen Farbe iſt
kaum angeſtrebt, geſchweige erreicht. Selten habe ich in meinem Leben
eine talentloſere Imitation geſehen.” Wir wollen hoffen, daß es der
Muſeumsverwaltung gelingen wird, ſich gegen dieſe harte Anſchuldigung
zu vertheidigen.
1 Am vorigenlSonntag hatteſſich der freundliche Saal des
Frauen=
vereinzs Sonntagsruhe'ſchon um drei Uhr gefüllt. Eine Clavier=
und Geſanglehrerin, Mitglied des Vereins, hatte mit Schülern und
Ver=
einsmitglii dern unter Mitwirkung der Herrn Derleth, Vater und Sohn
(letzterer Violoniſt in unſerer Hofkapelle und Clavierſchüler der
Veran=
ſtalterin) eine muſikaliſche Nachmittagsunterhaltung arrangirt. Das mit
Geſchmack und Umſicht zuſammengeſtellte Programm eröffnete ein
herr=
liches Andante von Beethoven für Clavier und Violine, welches von
der Lehrerin und Herrn Verleth ebenſo ſicher, präcis und einheitlich
aus=
geführt wurde, als das Souyenir de Iyrol, welches im zweiten Theil ge=
ſpielt wurde. Das rein und weich klingende Inſtrument des Herrn
Derleth wird von dieſem mit Kraft, Gewandheit und ganz ohne Manier
behandelt, welche Eigenſchaften, von künſtleriſchem Verſtändniß
durch=
drungen, dem jungen Muſiker eine ehrenvolle Zukunft in Ausſicht ſtellen
dürften. Frl. Marry Müller wurde beſonders freundlich begrüßt und
zeigte im warm empfundenen Liedervortrag, daß ſie unter Herrn Dalle
Aſte's Leitung ihre klangreiche Stimme immer werſtändnißvoller zu
be=
handeln gelernt habe. Die talentvolle Dame ſang von Adolph Kugler,
„Rufe mich= und Gumbert's „Mein Lieds. Eine zweite jugendfriſche
Geſangsſchülerin, Frl. Derleth, trug die Aennchen=Arie: „Du haſt mir
viel gegeben' Lied von Lüdritz und in Gemeinſchaft mit Herrn Verleth,
welcher im erſten Theil Necke's Lied „Das Kind hat keine Mutter mehr”
unter rauſchendem Beifall geſungen, das reizende Duett ,ia oder nein
vor. Die kleinen Clavierſchülerinnen, welche mit Luſt und Fleiß ihre
Stückchen ſpielten, füllten die Zwiſchennummern aus und bezeugten
di=
gute Methode ihrer Lehrerin.
O Herr Techniker L. Möſer hielt in der letzten Sitzung des
Local=
gewerbvereins einen ſehr intereſſanten Vortrag über
feuerfeſeKaſſen=
ſchränke, ein Thema, welches vielleicht im Hinblick auf die
der=
malige allgemeine Geſchäftslage nicht ſonderlich Zeitgemäß erſcheinen
mag, allein bei der Art und Weiſe wie es der Vortragende zu behandeln
verſtand, doch die allgemeine Aufmerkſamkeit zu wecken geeignet war.
Das Beſtreben Schätze möglichſt ſicher zu legen, führte ſchon im grauen
Alterthum zur Herſtellung von Kunſtſchlöſſern, die an den ſchweren im
Mittelalter gebräuchlichen Truhen oft als Meiſterwerk der Schloſſerei
erſchienen. Erſt in den 30 und 40r Jahren tauchten die modernen Kaſſen,
beſtehend aus ſchrankförmigen Möbeln mit doppelten Wandungen, die
mit einem feuerfeſten Material gefüllt ſind auf, deren Herſtellung
nun=
mehr ein wichtiger Induſtriezweig geworden iſt. Die Anforderungen,
welche man an einen Kaſſenſchrank zu ſtellen berechtigt iſt, ſind: Feuer=
und Einbruchsſicherheit, praktiſche Einrichtung, geſchmackvolles Aeußere
und ein Gewicht, welches die Entfernung durch Diebe möglichſt erſchwert.
Leider veranlaßt das Publikum, welches mit dem Preiſe oft knauſert, die
Fabrikanten vielfach an Material und Arbeit zu ſparen, wodurch ein
Fabrikat erzielt wird, welches ſeinem Zweck nur unvollkommen entſpricht.
Redner erörterte nun die Herſtellung des Schrankes ſelbſt, die in
Eng=
land und Amerika durch ein Netz außerordentlich ſtarken Eiſenblechs,
bei uns gewöhnlich durch Vernieten von Eiſenplatten ſtattfindet und
vor allen Dingen eine ſorgfältige Behandlung der Thüre erfordert,
die hermetiſch ſchließen ſoll und brecheiſenſicher ſein muß. Die
Wan=
dungen dürfen natürlich nicht zu ſchwach, aber auch nicht zu ſtark
ſein, bei kleinen Kaſſen nicht unter 7. bei großen nicht über 13
Milli=
meter Stärke beſitzen. Das Füllmaterial muß mindeſtens 4 Zoll
ſtark und trockene Aſche, am beſten von Pappelholz ſein. Sehr viel
kommt auf geeignete Placirung des Schranks an und iſt die Mauerniſche
eines gewölbten Lokals vorzuziehen. Im Falle eines ausbrechenden
Brandes iſt die Kaſſe nicht hülflos ihrem Schickſal zu überlaſſen, ſondern,
bereits rothglühend geworden, zu beſpritzen, da bei einem größeren Feuer
ſelbſt der ſolideſte Schrank mit der Zeit durchglühen kann. Gegen
ge=
waltſames Erbrechen der Kaſſe, insbeſondere Sprengen oder Anbohren
ſchützen Panzervorrichtungen, bei welchen der harte Stahl eine
Hauptrolle ſpielt und deren eine Reihe patentirt ſind, die ſich auch
treff=
lich bewährt haben, namentlich auf der im Jahr 1879 zu Arnheim
veranſtalteten Ausſtellung, wo verſchiedene Fabrikate ſehr eingehende
Proben in Bezug auf Feuer= und Einbruchsſicherheit zu beſtehen hatten
und ein deutſcher Fabrikant die Palme des Sieges davontrug. Mit
Er=
kärung des Ude'ſchen äußerſt genialen Kunſtſchloſſes beendigte der
Red=
ner ſeinen Vortrag, für welchen ihm der wohlverdiente Dank der leider
nicht beſonders zahlreich beſuchten Verſammlung in herkömmlicher Weiſe
votirt wurde. - Hierauf debattirte man in ſehr eingehender Weiſe über
Herabſetzung der Gaspreiſe für induſtrielle und
tech=
niſche Zwecke und einigte ſich dahin bei dem Stadtvorſtand in dieſer
Richtung vorſtellig zu werden.
-nn. Der von Herrn Weygand einem unſerer ſtrebſamſten hieſigen
jüngeren Lehrer, im Laufe des Winters ertheilte ſtenographiſche
Unterricht, zu welchem von der Stadt bereitwilligſt ein Schullocal
zur Verfügung geſtellt wurde und an dem ſich auch einige Nichtlehrer
betheiligten, hat der Stenographie in hieſigen Lehrerkreiſen neue Freunde
gewonnen, die nur aufrichtig bedauern, den kundigen Führer und
liebens=
würdigen Collegen durch ſeine Verſetzung an das Gymnaſium zu Main,
in Kürze ſcheiden ſehen zu müſſen, die aber die Verbindung mit ihn
durch fleißige ſtenogr. Correſpondenz zu erhalten ſuchen werden.
Die am Freitag in Anweſenheit der Spitzen der hieſigen Behörden
eröffnete erſte allgemeine Muſterausſtellung von Vögeln
Geflügeln u. ſ. w. iſt nach dem, was wir geſehen, und nach den
übereinſtimmenden Urtheil hieſiger und auswärtiger Sachkenner eine
Muſterausſtellung in des Wortes voller Bedeutung, die, was namentlich
das Arrangement betrifft, wohl von keiner bis jetzt abgehaltener
größeren Ausſtellung dieſer Art übertroffen werden dürfte. Die in
den einzelnen Arten und Racen ausgeſtellten Thiere ſind durchweg
vor=
züglich, namentlich Hühner und Tauben. Beſonders erwähnt ſei eine
nach Schluß der Arbeit der Preisrichter eingetroffene großartige Sendung
von Geflügel von J. P. Breſchet in Paris, einem der hervorragendſten
Züchter Frankreichs, von welcher, wie man uns mittheilt, vorzügliche
Exemplare zur Verlooſung angekauft wurden. Der Beſuch der
Aus=
ſtellung war ſowohl von Einheimiſchen als von Fremden bis jetzt ein
ſehr reger, und in der That, es verlohnt ſich für Liebhaber und Züchter,
N6
jetzt die belebten Näume des Saalbaues zu beſuchen, die gewiß Keiner
verlaſſen wird, ohne etwas Neues geſehen, gelernt, oder gekauft zu haben.
Nicht nur in lebendem Material iſt Alles reichlich vertreten, was das
Intereſſe des Geflügelzüchters und Liebhabers feſſelt, ſondern auch in
Allem, was an Apparaten ꝛc. zur Vogelzucht und Pflege gehört.
Beſonderes Intereſſe erregen die von Herrn Schreinermeiſter Schorlemmer.
hier und von der Firma Grünewald u. Comp. in Ober=Lößnitz ausgeſtellten
Brutmaſchinen, welche ſich in vollſter und augenſcheinlich erfolgreichſter
Thätigkeit befinden. Allgemeine Bewunderung erregen die von dem
Thiergarten zu Crefeld ausgeſtellten 7 Sorten Faſanen, ſowie eine
Collection faſt ſämmtlicher importirten ausländiſchen Tauben des Herrn
Apotheker Landauer in Würzburg. Bei dem von geſtern an geltenden
Eintrittspreis von 30 Pfg., verbunden mit der namhaften
Fahrpreis=
ermäßigung der Eiſenbahnen, werden die mit Ausſtellungsobjecten dicht
gefüllten Räume des Saalbaues in den letzten beiden Ausſtellungstagen
gewiß noch zahlreiche Beſucher finden.
— Dem erſten Jahresbericht des deutſchen Schulvereins
zu Wien entnehmen wir folgende Mittheilungen in Betreff der
Einrich=
tung, Grundſätze und ſeitherigen Wirkſamkeit: Die jetzt ſchon ſehr
um=
fangreichen Geſchäfte beſorgt die zu Wien eingerichtete Kanzlei. In den
bedrohten Gebieten werden einflußreiche Männer von tüchtiger
Fachkennt=
niß zu Vertrauensmännern beſtellt, welche ſich verpflichten, die Bedürfniſſe
eingehend zu prüfen und darüber zu berichten. Das Arbeitsfeld des
Vereins erſtreckt ſich im Norden über Böhmen, Mähren, Schleſien und
wenig über die galiziſche Grenze; im Süden von Tirol bis zur
ſüdunga=
riſchen Grenze. Die jenſeits dieſer Gebiete unter Slaven und Czechen
unter ſchweren Drangſalen für ihre Nationalität kämpfenden
Stammes=
genoſſen können bis jetzt leider noch nicht ſo berückſichtigt werden, wie es
die Erhaltung deutſchen Weſens ſelbſt auf den verlorenſten Poſten
er=
heiſcht. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der Verein vor der Hand nur
den dringendſten Bedürfniſſen abhilft und bei Gründungen und
Unter=
ſtützungen vorzugsweiſe die einklaſſige Volksſchule im Auge hat, daß er
die ſchwächſten und am leichteſten fremden Einflüſſen ausgeſetzten Reſte
deutſchen Culturlebens zunächſt zu ſtützen ſucht, und daß er überall die
ſelbſtthätige Mitwirkung derjenigen anſtrebt, denen die Unterſtützung zu
gut kommt. — Trotz einer kaum. halbjährigen Thätigkeit (vom 2. Juli
bis 31. Dec. 1880) hat der Verein ſchon namhafte Leiſtungen
aufzu=
weiſen. Es entfielen von 1074 Mitgliedern ca. 30,597 fl. öſtr. W. an
einmaligen Beiträgen, welche ſtatutengemäß nutzbringend angelegt wurden,
während 20833 Mitglieder ca. 24,699 fl. Jahresbeiträge zahlten, welche
nebſt den Zinſen des aus einmaligen Beiträgen anwachſenden Kapitals
für die Zwecke des Vereins Verwendung finden. Durch Gründung von
Schul= und Volksbibliotheken, Beſchaffung von Lehrmitteln, Herſtellung
und Einrichtung von Schulräumen, Beiträgen zu Lehrerbeſoldungen,
Gründung von Parallelklaſſen für deutſche Schüler u. ſ. w. half der
Verein in circa 60 Ortſchaften: in Böhmen in Bowitz, Iſerthal, im
Prachatitzer und Hohenmauther Bezirk u. a.; in Mähren in Lettowitz,
Reigersdorf, zu Segen Gottes bei Brünn u. a. a. O.; in Schleſien
in Deutſch=Biſtrai, Katrein, Oderberg im Troppauer Kreiſe u. a. In
Tirol, wo in den herrlichen, rebenreichen Thälern der Etſch und Eiſack,
in dem „Rheingau der Alpen= in Louries Roſengarten „germaniſche
Völker der Väter Sitte und Sprache treu und unverfälſcht bewahrt
haben' aber nun in Gefahr ſind, der allmählig um ſich greifenden
Ver=
wälſchung zu unterliegen, half der Verein in den Schulen zu Altrein,
Truden, in den Bezirken Kaltern, Neumarkt, zu Proveis, Laurein,
Frauenwald, Ruffré u. ſ. w. In Pilſen und Prag mußte und a. a.
Orten muß die Gründung von Kindergärten in Angriff genommen
werden, weil ſonſt in ezechiſchen Kindergärten die Kinder deutſcher
Ar=
beiter ſo verwälſchen, daß ſie ſpäter zum Eintritt in deutſche Schulen
nicht mehr fähig ſind. Zu Walachiſch=Meſeritſch wurden für Erhaltung
der deutſchen Parallelklaſſen des Gymnaſiums 2000 fl. bewilligt. In
andern Gebieten, z. B. im Gottſcheer Kreis in Krain, wo an tuchtigen
deutſchen Lehrern großer Mangel herrſcht, und wo es gilt, armen fähigen
Schulcandidaten die Mittel zum Beſuch entfernterer deutſcher
Lehrer=
bildungs=Anſtalten zu gewähren, ſind größere Summen den
Ver=
trauensmännern zur Verfügung geſtellt worden. - Gewiß ſind dies
vielverſprechende Anfänge der Wirkſamkeit eines Vereins im erſten halben
Jahre ſeines Beſtandes; doch es iſt ſehr wenig im Vergleich mit der
Größe der Noth und des Bedürfniſſes. In Böhmen werden in vielen
Gemeinden unter drückendſten Opfern und ungünſtigſten Verhältniſſen
die letzten Reſte deutſchen Unterrichts mühſam aufrecht erhalten. Das
Schulgeld beträgt in ſolchen Gemeinden oft 17-38 fl. (34
76 M.)jährlich für einfache, der nöthigſten
Unterrichts=
mittel baare Volksſchulen, die in den dürftigſten Räumen
ihr Leben friſten, während es bei uns jedem Stadter möglich iſt,
für geringeres Geld ſeine Kinder in die luftigen, allen Grundſätzen der
Hygieine genügenden Räume einer wohlausgeſtatteten Mittelſchule oder
höheren Lehranſtalt zu ſchicken. Verzweifelte Klagen werden in vielen
Gegenden geführt über die Fortſchritte des ezechiſchen Elements und
rück=
ſichtsloſe Vergewaltigung deutſchen Weſens. Helfen wir darum thatkräftig,
daß nicht ſo mancher Nothſchrei ohne tröſtendes Echo verhalle, daß nicht,
wie ſeither, Jahr um Jahr Dorf um Dorf verloren gehel Es iſt eine
That der Selbſterhaltung, wenn wir im entfernteſten Winkel der Erde
deutſches Weſen vor Entdeutſchung ſchützen, und wir ſind nicht werth der
Freiheit und nationalen Größe, wenn wir für die Noth unſerer außer=
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deutſchen Stammesgenoſſen kein Scherflein bereit haben. Bleiben wir
nicht zurück hinter den ſüddeutſchen Ländern, wo ſich hauptſächlich in
Baden auf die erſte Aufforderung viele Vereine bildeten und viele Hände
zum Geben öffneten. — Kleine Genoſſenſchaften und Tiſchgeſellſchaften
könnten, wo den Einzelnen der Beitrag von 2 M. zu ſehr drückt, dem
Vereine beitreten. — Unterſchätze Niemand die Wichtigkeit unſerer Sache,
die eine rein nationale iſt! Bringe freudig Jedermann ſeinen Beitrag,
aber „nicht als Liebesgabe, um Dankesworte zu ernten”; es iſt „der
Pflichtgulden;, den unſere Stammesbrüder fordern.
Am Freitag den 18. d. M. feierte Peter Bender in Mainz ein
ſeltenes Jubiläum. Derſelbe beging an dieſem Tage ſeinen
80. Geburtstag und ſind es gleichzeitig 30 Jahre, daß er in dem
Ge=
ſchäfte der Frau Philipps als Kutſcher der Leichenwagen für die
Beerdi=
gung der Bewohner von Mainz thätig iſt. Während dieſer langen Zeit
hat er ungefähr 50,000 Menſchen aller Confeſſionen zur letzten
Ruhe=
ſtätte befördert.
Hechtsheim 18. März. In dem Stall eines hieſigen
Fuhrunter=
nehmers iſt unter den Pferden die Rotzkrankheit ausgebrochen und wurde
geſtern Nachmittag ein von dieſer Krankheit zbefallenes Pferd, welches
erſt vor wenigen Tagen von einem Pferdehändler zerworben war, auf
Antrag der Veterinärbehörde erſchoſſen. Das Sattelzeug des Pferdes iſt
verbrannt, auch iſt Stallſperre angeordnet worden.
— Die von Oberrad aus verbreiteten falſchen 50 Markſcheine
ſollen ziemlich gut nachgemacht ſein, mit Ausnahme des Waſſerzeichens.
Dieſelben dürften übrigens leicht daran erkennbar ſein, daß ſie
wahr=
ſcheinlich alle mit Serie VIL Fol. 33 Lit. 4 Nr. 102,622 bezeichnet ſind.
Die Polizei verhaftete wegen Ausgabe dieſer falſchen 50 Markſcheine den
Schmied Auguſt Heimann in Oberrad. Auf deſſen Complicen F. M.
Kraus und 3. Faſſoli aus Italien wird noch gefahndet.
— Ende v. Woche verſtarb im Königswarter'ſchen Spital in
Frank=
furt ein 29 Jahre alter Schuhmacher an bedeutenden Brandwunden
der unteren Extremitäten. Verſelbe hatte an Rheumatismus gelitten und
ſich, um denſelben los zu werden, in Raunheim mit ausſtrahlenden
heißen Waſſerdämpfen behandeln laſſen.
Großherzogliches Hoftheater.
Montag 21. März.
8½ Der erſte Abend der Lancaſter=Tetralogie wurde am Dienstag
mit der Ouverture zur Tragödie „Coriolans eingeleitet. Wir wüßten
keine paſſendere Introduction zu „Nichard IL.”, als dieſe „herkuliſche
Quvertüre” wie ſie Reichard nennt, die, was ſchlagenden und energiſchen
Ausdruck, Einfachheit des Baues und Verſtändlichkeit betrifft, den erſten
Rang unter allen Quvertüren der Welt einnimmt. Das gewaltige,
trotzige, den römiſchen Eroberer kennzeichnende Vorſpiel eröffnet gleichſam
die Bühne mit einem Nein! Darauf drängt ſtürmiſch eine zornige
Ton=
figur, das Hauptmotiv, vorwärts. Die Tactpauſen, die einſchneidenden
Synkopen, die ſchmetternden Sechszehntel und die Sforzatos, von welchen
ſie unterbrochen werden, ſtauen den Zornesſtrom nur noch mehr an,
erſt Tact 51 bricht jer ſich an dem verſöhnlichen Gegenmotiv. Dieſes
modulirt aus Es-dur nach Emoll, nach Gmoll, aber der Hader
ent=
brennt wiederum (Synkopen, Hörnerſtöße), bis aus dem Zwieſpalt
ſtrei=
tender Gefühle ein Mittelſatz von neuem melodiſchen Inhalt einſetzt,
ängſtlich, bittend, immer abgeriſſen und bis zum Fortiſſimo geſteigert.
Von neuem ſpricht der harte Römer ſein trotziges Nein. Aber wie lange
er den Groll in ſeinem Herzen auch feſthält, er erliegt und geht in das
Exil. Der Sturm, mit welchem die Quvertüre begann, wird zum
Ge=
flüſter, der Groll löſt ſich in Thränen auf und erſtirbt pianiſſimo. Nichts
ſteht uns im Wege in dieſen Motiven den individuellen Charakter des
unglücklichen, irregeleiteten Königs Richard, andererſeits die bittende
Ge=
mahlin, die warnenden Freunde wieder zu erkennen.
So wie die Lancaſter=Tetralogie, um auf den Grund verſtändlich zu
ſein, im Zuſammenhang geleſen werden muß, ſo ſoll ſie auch in einer
Reihe ſceniſch vorgeführt werden und ſolcher Aufgabe hat ſich unſere
Hofbühne unterzogen. Es iſt dies ein keineswegs zu unterſchätzendes
Unternehmen, weil dasſelbe nicht nur eine überaus exacte Einſtudirung,
ondern auch eine andauernde pſycho=phyſiſche Spannung aller
darſtellen=
den Kräfte verlangt. Richard II., von dem wir eigentlich die richtige
Interpretation erſt in den folgenden Stücken erhalten, hatte einen im
großen Ganzen erfreulichen Verlauf. Richard II., dieſer Ja=Nein=König,
ebenſo willkürlich als unentſchloſſen auf der Höhe ſeines Daſeins,
ge=
brochen und kleinmüthig, als ſein Stern im Sinken begriffen, in Schwäche
und Schuld jedoch, im Glück und Unglück ſtets mit einer gewiſſen
Lie=
benswürdigkeit ausgeſtattet, unſere Theilnahme nie ganz entbehrend, auch
dann nicht, als er ſchon ſelbſt ſich verlaſſen hat, - dieſer Charakter, der
eigentlich keiner iſt, wurde von Herrn Edward ſin äußerſt
anſprechen=
der Weiſe gezeichnet. Die Darſtellung der Eigenſchaften ſeines Weſens,
die uns dasſelbe in dem am wenigſt anſprechenden Licht erſcheinen laſſen,
war, ſoweit es eben die richtige Auffaſſung der Rolle geſtattete, geſchickt
gemildert, und der Hauptaccent ruhte auf dem enttrohnten, dem Grabe
zueilenden König, der uns ein redendes Bild gibt von dem Erbleichen
und Schwinden aller irdiſchen Herrlichkeit, ſelbſt wenn dieſe in einer
an=
geſtammten Krone beſtanden hat. Der unvermittelte Uebergang von
153
N6
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einem Gnade und Ungnade ſpendenden zu einem macht= und kraftloſen
König, der als letzte Zuflucht ſich in die Idee des Königthums von
Gottesgnaden verſchanzt und darüber philoſophiſche Betrachtungen
an=
ſtellt, war von ergreifender Wirkung. Die Stellen, von der äußeren
Er=
niedrigung und inneren Vernichtung des zweiten Richard handelnd, ihm
größtentheils ſelbſt in den Mund gelegt, bilden durch ihre bilderreiche
und zugleich knappe Sprache die Glanzpunkte des Stückes und erregten
auch bei der Aufführung die meiſten Sympathien. — Den
Kronpräten=
denten, Heinrich Bolingbroke, gab Herr Dalmonico. Die
charakteri=
ſtiſchen Zuge dieſes ehrgeizigen und ſchlauen Uſurpators kamen zu
an=
gemeſſener Geltung. Der ritterliche Handel zwiſchen Bolingbroke und
Norfolk der den Anfang des Stückes bildet, hätte als der eigentliche
Wendepunkt von Nichards Schickſal etwas pointirter behandelt werden
können. Da das Intereſſe in dieſem erſten Theile ſich faſt ausſchließlich
auf die beiden Kroncandidaten concentrirt, ſo können die übrigen
Dar=
ſteller eigentlich nur im Lichte des Ganzen betrachtet werden; bei einigen
hielten Wollen und Können einander nicht die Waage. Die Geſtalt des alten
Joh. v. Gaunt wurde von Herrn Knispel recht gut gehalten,
vornem=
lich in der Sterbeſcene.
Der Mittwoch Abend brachte den 1. Theil von, König HeinrichIV.
voraus ging die von Spohr componirte Quvertüre zu „Fauſtr.
Domi=
nirt in Richard 11. die Tragik, ſo treten im 1. Theil von Heinrich IV.
ausſchließlich heitere Elemente zu Tage, das Leben und Treiben des
Prinzen von Wales mit Falſtaff und Conſorten wird in den
mannig=
faltigſten, eraötzlichſten Bildern vorgeführt. Dadurch, daß die Partie des
John Falſtaff ſich in den Händen des Herrn Werner befand, war
von vornherein das Gelingen dieſer Hauptfigur als auch des ganzen
Stückes geſichert. Wir haben über Auffaſſung und Darſtellung dieſer
Spottgeburt adeligen Lumpenthums, vollgeſogen von Humor und
epicu=
räiſcher Philoſophie, ſchon bei der erſten Aufführung unſere unbeſchränkte
Anerkennung ausgeſprochen, und müſſen auch diesmal der Leiſtung des
Herrn Werner wohlverdientes Lob darbringen. Aus dem Rahmen des
Dramas treten vortheilhaft hervor: die Geſtalten von Heinrich IV.,
Heinrich Prinz von Wales und Heinrich Perey Heißſporn. Dieſe drei
Heinriche halten die Fäden der Handlung. Das Charakterbild des
Kö=
nigs hatte Herr Dalmonico weiter auszuführen, und wir müſſen
ſagen, daß uns dieſer Künſtler an den drei Theaterabenden, an denen er
den aufſtrebenden, ehrgeizigen Heinrich Bolingbroke, den in voller
That=
kraft daſtehenden Heinrich IV. und endlich den ſterbenden König
Hein=
rich zu zeichnen hatte, in geſchickter Ausarbeitung dieſer Phaſen ein
ge=
treues, einheitliches Bild dieſes ebenſo klugen als ſchuldigen Könis
lieferte. Die Brutusnatur des Prinzen Heinrich gab Herr Edward miſ
glücklicher Miſchung von Würde und Ernſt, und der vollkommene
Gegen=
ſatz zum Prinzen, Heinrich Perey, dieſe ächte Balladengeſtalt, hatte einen
lebensvollen Vertreter in Herrn Wünzer.
Den zweiten Theil von Heinrich IV. brachte der dritte Abend,
ein=
geleitet von der Beethoven'ſchen Quvertüre zu „ Prometheuss. Da wir
hier keiner neuen Gruppe von Charakteren begegnen, die Perſonen
weſen=
lich dieſelben ſind, ſo können wir uns bei der Beſprechung kurz faſſen.
Im Gegenſatz zu der immer mehr zunehmenden Verkommenheit Falſtaffs
führt der Dichter den Prinzen auf ſein beſſeres Selbſt zurück. Die
Glanzſcenen dieſes Theils ſind unzweifelhaft die Sterbeſeene des Königs
und der Schlußact, in welchem die Sinnesänderung des Prinzen
offen=
bar wird, dazwiſchen laufen die von der tollſten Komik überſprudelnden
Auftritte mit John Falſtaff, Frau Hurtig, die Gartenſcene lauf dem
Landſitze des Friedensrichters Schaal ꝛc. Die Darſtellung befand ſich
auf gleicher Höhe mit den beiden vorhergegangenen.
Der Sonntag Abend legte in König Heinrich V. den Schlußſtein
des Lancaſtriſchen Cyclus. Die Ouverture zur Oper „Olympiar von
Spontini, ein Tonwerk von kriegeriſchem Ahythmus, war paſſend füt
diesmal zur Einleitung gewählt worden. Dem vereinten, mit dem beſten
Erfolge gekrönten Bemühen aller Kräfte iſt es wohl zuzuſchreiben, daß
der letzte Theil nicht hinter den vorhergehenden zurückſtand, indem er
doch in der That an dichteriſcher Schönheit von den anderen übertroffen
wird. Tragik und Komik, beides iſt in ihm nur in matter Färbung
enthalten. Herrn Edward, dem die Titelrolle zufiel, gebührl unſtreitig
das Verdienſt, durch begeiſterte Diction den Hauptmomenten hohen
Schwung zu verleihen. Herr Dalmonico geſtaltete den kranken,
ſchwachen König Carl VI. zu einem treu=hiſtoriſchen Portrait. Herr
Werner und Herr Franke brachten in den humoriſtiſchen Figuren
des Hauptmann Fluellen und Fähndrich Piſtol einen friſchen Zug in die
ganze Darſtellung, wie denn überhaupt alle Mitwirkenden ſich zu einer
gediegenen Geſammtleiſtung vereinigten.
Zum Schluß noch einige Einzelbemerkungen. Es dürfte ſich als
nothwendig herausſtellen, daß die Regie etwas mehr Sorgfalt auf die
Ausſprache der engliſchen Eigennamen verwende, daß wenigſtens
darin eine Uebereinſtimmung erzielt werde, und wir die nämlichen
Worte von den verſchiedenen Darſtellern nicht verſchieden zu hören
be=
kommen. Sodann will es uns bedünken, als ob in der Vorführung
von Maſſen, wie die Gefechte ſie bedingen, eine naturgetreuere, realiſtiſchere
Anordnung, vielleicht im Hintergrunde der Bühne, am Platz wäre; eint
zum Knäuel zuſammengeballte, wirr über die Bühne ſtürzende
Menſchen=
menge, die blind auf einander einhaut, repräſentirt noch keine Schlacht.
Es wäre ein dankbares Unternehmen, uns in der nächſten Saiſon eine
Vorführung der ſog. York'ſchen Tetralogie zu geben und uns ſo in
dramatiſcher Geſtalt ein anderes, nicht weniger feſſelndes Blatt engliſcher
Geſchichte uche zu bringen.
17 Das neue Poſtgebäude in Darmſtadt.
Mit dem heutigen Tage wurden die ſämmtlichen Dienſträume
des neuen Poſt= und Telegraphen=Gebäudes hier dem Verkehr
übergeben.
Nachdem bereits vor 10 Jahren die Erweiterung des früheren
Poſt=
hauſes ſich als ein unabweisbares Erforderniß gezeigt hatte, konnte doch
erſt 1876, nach Erwerbung des Nachbargebäudes, der Bauplan in dem
Umfange, wie er den geſteigerten Anforderungen des Poſtverkehrs
ent=
ſprach, aufgeſtellt werden.
Mit der Ausführung der weſtlichen Gebäudetheile wurde im Juli
1877 begonnen und dieſe im September des folgenden Jahres dem
Betriebe übergeben. Der öſtliche Theil des Gebäudes wurde im
Früh=
jahr 1879 begonnen und im September des vorigen Jahres vollendet.
Von den beiden Schalterhallen, welche ſich an das reich ausgeſtattete
Veſtibüle anſchließen, iſt die linksſeitige dem Poſtanweiſungs= und Packet=
Verkehr beſtimmt, die rechtsſeitige dient für die Annahme und Ausgabe
von Briefen, mit und ohne Werthangabe, Zeitungen und Telegrammen.
Die Packetausgabe findet im linken Hofflügel, Eingang von der
Grafen=
ſtraße ſtatt.
Die Briefkaſten ſind in geſchmackvoller Weiſe in den Fenſterbrüſtungen
des Seitenriſalites an der Ecke des Louiſenplatzes und der Rheinſtraße
angeordnet.
Im erſten Stockwerk ſind die Dienſträume der Kaiſerlichen Ober=
Poſtdirection und die des Telegraphenamtes. Im zweiten Stockwerk
ſind Dienſtwohnungen hergeſtellt und Räume für die Feldpoſt
vor=
geſehen.
Außer den 4 für den Dienſtbetrieb beſtimmten Rebentreppen, welche
vom Poſthofe aus zugänglich ſind, iſt im Anſchluß an das Veſtibüle
eine mächtige Haupttreppe angeordnet, welche mit einem reich gegliederten
Treppenhauſe abſchließt. Die Treppenſtufen, aus Wolkenburger Trachit,
ruhen auf einem eiſernen Gerüſt. Die Podeſtgewölbe ſind mit Terrazzo=
Fußboden, einer Nachbildung der römiſchen Moſaikfußböden, verſehen.
Im Allgemeinen iſt noch zu bemerken, daß ſämmtliche Gänge und
Treppenhäuſer mit feuerſicherer Ueberwölbung verſehen ſind. Die
Seiteuflügel haben Holzcement, das Vordergebäude Schieferbedachung
erhalten.
Die Heizung der Räume im Erdgeſchoß und in einem Theil des
erſten Stockes geſchieht durch Luftzuführung, welche durch 5 große Apparat,
rwärmt wird. In den übrigen Räumen ſind eiſerne und Porzellan=
Oefen aufgeſtellt.
Die Geſammtbaukoſten betragen nicht ganz 700,000 Mark. Es darf
uns zur großen Befriedigung gereichen, daß die Ausführung des bei
Weitem größten Theils der Arbeiten hieſigen Handwerkern und Künſtlern
übertragen wurde. Es waren betheiligt die Maurermeiſter Vogel und
Wagner, Hofzimmermeiſter Rahn, Steinmetzmeiſter Beſt und Wagner,
Hoftüncher und Maler=Gebrüder Nover und Andere.
Die Bildhauerarbeiten in Stein führte A. Fölix aus. Der Entwur,
und die Ausarbeitung der Modelle zu den Giebelfiguren rührt von
Profeſſor König her, der Guß derſelben wurde durch die Bronzegießerei
von H. Gladenbeck und Sohn in Berlin ausgeführt.
Die feineren Schmiedarbeiten: Treppengeländer, Thürgitter und
Balkongeländer hat der Kunſtſchloſſer C. Schwickert ir. in Pforzheim
hergeſtellt.
Die 4 Säulen an der Mittelbau=Facade und in dem Veſtibüle lieferte
M. Fletterich in Heppenheim aus dem Syenit der Bergſtraße.
Im neuen Poſthaus hat Darmſtadt einen monumentalen Bau
er=
halten, welcher in ſeiner bevorzugten Lage der ganzen Stadt zur Zierde
gereicht.
Polizei=Bericht vom 22. März.
Heute Vormittag zwiſchen ½11 und 11 Uhr iſt in dem Hauſe
Rhein=
ſtraße 12 ein Holzſchuppen, welcher als Aufbewahrungsort von Kiſten und
Verpackungsmaterial dient, in Brand gerathen. Das Feuer, welches auf
den Schuppen beſchränkt blieb, wurde alsbald gelöſcht.
Tages=9
alender.
Freitag 18. bis Dienstag 22. März: Ausſtellung des ülteren Vereins für
Vogel= und Geflügelzucht. (Am 23. Verlooſung).
Dienstag 22. März: Feſtmahl im Darmſtädter Hof. (Kaiſers Geburtslagh.
Bis zum 26. März: Ausſtellung von Schülerarbeiten derſ Landes=
Bauge=
werkſchule.
Gold=Courſe.
öfͤ.
Ruſſiſche Imperials 16 M. 74 Pf.
Engl. Sovereigns 20 M. 42
Dollars in Gold 4. M
20 Frankenſtücke 16 M. 15-19 Pf.
Redaction und Verlag:
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.