Darmstädter Tagblatt 1881


10. März 1881

[  ][ ]

Monnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. md.
Bringerlohn. Auswürtz werden von
allen Poſtömtern Beſtellungen ent=
egengenommen
zu 1 Mark 50 P.
dro Quartal inck. Poſtaufichlag.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

R49.

Donnerstag den 10. März.

B e k a n n t m a ch u n g,
Darmſtadt, den 15. Februar 1881.
Betreffend: Zurückſtellung von Reſerven und Landwehrmannſchaften, ſowie Erſatz=Reſerviſten 1. Claſſe hinter den älteſten Jahr=
gang
der Reſerve und bezw. Landwehr und Erſatz Reſerve I. Claſſe in Folge häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Diejenigen Reſerviſten, Landwehrleute und Erſatz=Reſerviſten I. Eluſſe, welche auf Grund der nachſtehend abge=
druckten
Beſtimmungen des 8 17. der Control=Ordnung (I. Theil der Wehr=Ordnung vom 28. Septbr. 1875) eine Zurück=
ſtellung
hinter den älteſten Jahrgang der Reſerve und bezw. Landwehr= und Erſatz=Reſerve I. Claſſe in Anſpruch nehmen zu können
glauben, werden hierdurch aufgefordert, ihre bezüglichen Geſuche baldigſt und ſpäteſtens bis zum 10. April l. Js.,
bei den betr. Großherzoglichen Bürgermeiſtereien einzureichen. Die nach dieſer Zeit eingehenden Geſuche können für das laufende
Jahr (d. h. bis zum nächſljährigen Klaſſificationstermin) keine Berückſichtigung mehr finden.
Die eingereichten Geſuche unterliegen der Entſcheidung der verſtärkten Erſatz=Commiſſion, welche im Anſchluß an das
Muſterungsgeſchäft in einem demnächſt bekannt zu gebenden Termin Sitzung abhalten wird. Dieſe Entſcheidungen behalten ihre
Gültigkeit nur bis zum nächſten Klaſſiſicationstermin und ſind alsdann im Falle des Bedürfniſſes Anträge auf weitere Furück=
ſtellung
zu erneuern.
Außerterminlich kann dem Geſuche um Zurückſtellung durch ſchriftliches Uebereinkommen der ſtändigen Mitglieder der Erſatz=
Commiſſion uach 8 19, 2 der Control=Ordnung nur dann ſtattgegeben werden, wenn nach dem allgemeinen Entlaſſungstermin
der Reſerven dringende Verhältniſſe die ſofortige Zurückſtellung einzelner der entlaſſenen Mannſchaften gerechtfertigt erſcheinen laſſen.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Zangen.
Abdruck.
8 17 der Control=Ordnung.
1. Zurückſtellungen im Sinne der im 8 13, 3 und 15, 2 enthaltenen Feſtſetzungen dürfen aus folgenden Gründen
(Klaſſiſikationsgründe) eintreten:
a) wenn ein Mann als der einzige Ernährer ſeines arbeitsunfähigen Vaters oder ſeiner Mutter bezw. ſeines Großvaters oder
ſeiner Großmutter, mit denen er dieſelbe Feuerſtelle bewohnt, zu betrachten iſt, und ein Kuecht oder Geſelle nicht gehalten
werden kann, auch durch die der Familie bei der Einberufung geſetzlich zuſtehende Unterſtützung der dauernde Ruin des
elterlichen Hausſtandes nicht abgewendet werden könnte;
b) wenn die Einberuſung eines Mannes, der das dreißigſte Lebensjahr vollendet hat und Grundbeſitzer, Pächter oder Gewerb=
treibender
oder Ernährer einer zahlreichen Familie iſt, den gänzlichen Verfall des Hausſtands zur Folge haben und die
Angehoͤrigen ſelbſt bei dem Genuſſe der geſetzlichen Unterſtützung dem Elend preisgeben würde;
c) wenn in einzelnen dringenden Füllen die Zurückſtellung eines Mannes, deſſen geeignete Vertretung auf keine Weiſe zu er=
möglichen
iſt, im Intereſſe der allgemeinen Landeskultur und der Volkswirthſchaft für unabweisbar nothwendig erachtet wird.
2. Mannſchaften, welche in Gemäßheit des 8 67 und 69 des Reichs=Militärgeſetzes wegen Contcol=Entziehung nachdienen
müſſen, haben jedoch auch in den vorgenannten Füllen keinerlei Anſpruch auf Hurückſtellung.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betr.: Das Erſatzgeſchäft pro 1881, insbeſondere die Zurückſtellung der mit dem Berechtigungsſchein zum
einjährig freiwilligen Dienſt verſehenen Militärpflichtigen.
Diejenigen im Jahre 1861 geborenen Militärpflichtigen. welche im Kreis Darmſtadt ihren dauernden Aufenthalt
haben und ſich im Beſitz des Berechtigungsſcheins zum einjährig freiwilligen Militärdienſt befinden, werden, ſofern
ſie ihre Zurückſtellung bis jetzt nicht beantragt haben, dies zu thun aber beabſichtigen, hierdurch aufgefordert, ihre Berechtigungs=
ſcheine
alsbald hier Geckarſtraße 3 mittlerer Stock, Bureau für Militär=Angelegenheiten) vorzulegen.
Bemerkt wird, daß weder eine bereits erfolgte Zurückſiellung, noch die beabſichtigte Beantragung derſelben, von der An=
meldung
zur Stammrolle entbindet.
Darmſtadt, den 15. Februar 1881.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion des Aushebungsbezirks Darmſtadt.
v. Zangen.
125

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468

N 49

Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von ſolgenden Früchten vom 25. Februar bis 4. März 1881.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 23.50. Korn per
Sack 100 Kilo M. 2150 Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 19.-. Hafer per Sack 100 Kilo M. 14.50
Darmſtadt, den 4. März 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 24. Febr. bis 2. Mürz 1881.
Butter per ¼ Kilo 98 Pfg., ditto in Partieen 100 Kilo
90 Pfg. Eier per Stück 7 Pfg., ditto per 25 Stück M. 1.60.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 5.92, ditto per 25 Kilo M. 1.48.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.10. Heu per 50 Kilo M. 3.50.
Darmſtadt, den 2. März 1881.
Großherzogliches Politzeiamt Darmſtadt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königl. Regierung Abtheilung des Innern zu Düſſeldorf vom 10. Februar 1881 ſind auf
Grund des 8 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die
Druckſchriften: 1) Rother Katechismus für das deutſche Volk' Druck von W. Derbe, New=York und Boſton; 2) Programm
der ſocialdemokratiſchen Arbeitspartei; unterzeichnet vom Ausſchuß der ſocialdemokratiſchen Arbeitspartei: Ed. Brey, Vorſitzender,
Th. York, Sekretär; 3) Programm der ſocialiſtiſchen Arbeiterpartei Deutſchlands=, mit einem Aufruf: Arbeiterpartei Deutſch=
lands
: (Hamburg) - und gedruckt zu Leipzig in der Genoſſenſchaftsbuchdruckerei, nach 8 12 des gedachten Geſetzes ver=
boten
worden.
Darmſtadt, den 26. Februar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Großh. Kreisamts Mainz vom 14. Februar 1881 iſt auf Grund des 8 12 des Reichsgeſetzes
vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie der im Verlage von Joſeph Leyendecker
in Mainz erſchienene, von Dietzel, Schwenk und Schnegelberger in Mainz (Mainzer Nachrichten) gedruckte Aufruf mit der Ueber=
ſchrift
: An das arbeitende Bolk in Stadt und Land, Brüder und Freunde= und der Unterſchrift: Mainz, im Februar 1881,
nach 8 11 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 26. Februar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Kgl. Kreishauptmannſchaft zu Dresden vom 24. Februar 1881 iſt auf Grund des 8 11 des Reichs=
geſetzes
vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das Flugblatt mit der Ueber=
ſchrift
: Parteigenoſſen' Druck und Verlag des Soctaldemokrat in Zürich, verboten worden.
Darmſtadt, den 3. März 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

8
617
859
922,
118
12

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königl. Sachſiſchen Kreishauptmannſchaft von Zwickau iſt auf Grund der 88 11 und 12 des
Reichsgeſetzes vom 21. Sctober 1818 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die in Meerane ver=
verbreitete
, ohne Angabe eines Druckorts oder Verlegers erſchienene Flugſchrift: An das arbeitende Volk!, welche die Unter=
ſchrift
trägt: Herausgegeben vom ſocialdemokratiſchen Comits, verboten worden.
Darmſtadt, den 3. März 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g,
Philipp Krämer von Nieder=Ramſtadt wurde durch Strafbefehl Großh. Amtsgerichts Darmſtadt I. vom 5. Januar 1881
wegen Verkaufs durch Abrahmung entwertheter Milch auf Grund des 8 11 des Geſetzes vom 14. Mai 1879 in eine Straſe
von 15 Mark event. 8 Tage Haft verurtheilt.
Gleichzeitig wurde auf Grund des 8 16 allegirten Geſetzes ausgeſprochen, daß dieſe Verurtheilung zu veröffentlichen ſei.
Darmſtadt, den 5. März 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

Bretter= und Balkenholz=
Verſteigerung
im Saalbaugarten.
Samstag den 12. März d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
ſollen im Saalbaugarten ein Quantum noch
brauchbarer Bretter und Ballen, von der 2109) Saalbauinſpector.

Garteneinzäunung herrührend, ſowie vier
noch brauchbare Cloſets ꝛc. und zinkene
Waſſerreſervoirs gegen gleich baare Zah=
lung
verſteigert werden.
Darmſtadt, 9. März 1881.
Velten,

89
exohnhaus zuverkaufen.
Dasſelbe iſt vor einigen Jahren erbaut,
in angenehmer Lage, 3ſtöckig mit Veranda,
Balkon, Garten ꝛc. und wird Verhältniſſe
halber bedeutend unter den Selbſtkoſten ab=
zegeben
. Näheres bei der Exped. d. Bl.

242
545
630)
72s

82
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1
83
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52

63
72
88)
10
I12
52¼1

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Verſteigerung einer Locomobile.
Freitag den 1. März ds. Js., Nachmittags 3 Uhr,
wird Eſchollbrückerſtraße Nr. 2
eine 2= bis Zpferdige ſtationäre Locomobile mit
Vorwärmer, Handſpeiſepumpe, 12 Meter langer
Transmiſſion mit Riemenſcheiben und Lagerböcken
au den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 4. März 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
1926)
Berntheiſel.

M ſahlſcheo gaus wu raumen
und beehrt ſich ergebenſt anzuzeigen, daß dasſelbe einen
Totol-Ausverkauf
ſeiner Fabrikate als
Slickereien, Vorhangstoffe, Fragen &am; Hanschetten,
Spitzen elo. 6to.
am hieſigen Platz im Hauſe des Herrn Kaufmann Lerch
1 Ludwigsſtraße 19
eröffnet hat. Der Verkauf beginnt Dienstag Vormittag 8 Uhr und dauert
nur 3 bis 4 Tage.

Zum Verkauf kommen:
Stickereien per Meter 15 Pf. bis zu
den allerfeinſten,
Vorhangſtoffe per Meter 30 Pf. bis
M. 1. 20,
Spitzen in allen Arten, weiß und
creme, per Meter 10 bis 50 Pf.,
Hemden=Spitzen per Meter 10 Pf.,
Rüſchen, circa 20 verſchied. Deſſins
von 20 Pf. bis M. 1.,
Damenkragen, 50 verſchied. Deſſins
von 20 Pf. bis zu den feinſten,
Kinderkragen, alle erdenkliche Fagons,
von 10 Pf. ab,

Röcke für Damen und Confirmanden,
fein geſtickt, per Stück 2 M.
Vorſteckſchleifen per St. 30-50 Pf.,
Confirmanden=Taſchentücher 30bis
50 Pf.
Schürzen für Damen und Kinder in
allen Genre von 75 Pf. bis M. 2
Herren= und Damenmanſchetten
per Paar von 15 Pf. ab,
Herrenkragen, dreifach, per Stück
30 Pf.,
Herren=Shlipſe, reiche Auswahl, ſehr
preiswürdig.

Muſter und Auswahlſendung ſtehen gern zu Dienſten.
Der Verkauf dauert nur 3-4 Tage.
Ludwigſtraße 19, im Hauſe des Herrn
Kaufmann Lerch, Ludwigſtraße 19.

Heue Striokbaumvolle, sovie Bein-
längen
, Sooken, Strümpfe und
Handschuhe
ſoeben in billiger und ſolider Waare eingetroffen.
Amtom Sehmidt,
2034)
Ludwigsſtraße 8.

Rheinſalm,
Cabliau,
Turbot,
Schellfiſche.
Seezungen, Hechte,
Karpfen.
36ebr. Wösuger.

Arac de Batavia,
Handarinen-Arac,
Jamalca-Rum,
Cognae, äohl,
Alles in beſonders feiner Qualität.
Leere Flaſchen werden zurückgenommen.
F
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
Ochſenfleiſch
la Qualität 66 Pf. bei
Philipp Heller
Schuſtergaſſe 4.

2112)
Süße
Bralbückinge.
friſch gewäſſerte,
Labberdan
und
Stockfische.

Beltunterlagen
jeder Größe, ächt engliſcher
Bummiſtoff,
empfiehlt zu billigen Preiſen
Jriedr. Hchaefer,
1440)
Ludwigsplatz 7.

[ ][  ][ ]

470

Vermiethungen.

10368) Grafenſtraße 35 iſt der Eck=
laden
mit vollſtändigem Logis bis zum
7. Februar 1851, auch früher beziehbar,
Joh. Ludwig.
zu vermiethen.
11383) Wilhelminenſtraße 35. Ecke
der Hügelſtraße, iſt im oberen Stock eine
Wohnung, beſtehend aus 7 Zimmern ꝛc.,
zu vermiethen. Näher. im Hauſe parterre.
883) Echte der Riedesel- und
Hoidelbergergtrasse 7 ist die
Erkerwohnung mit freier Aussicht, aus
8 Zimmern mit allem nöthigen Lube-
hör
bestehend, aut ersten Juni bezieh-
bar
, zu vermiethen.
1046) Ludwigsſtraße 8, 2 Treppen,
2 hübſch möblirte Zimmer nach der Straße
per ſofort; auch einzeln.
1154) Lauteſchlägerſtraße 17 drei
Zimmer mit Küche, Bodenraum, Waſch=
küche
, Keller ꝛc. bis Anjang Mai für M. 220
zuvermiethen.
1393) Iu bevorzugter Lage der Stadt
gelegene, hübſch möblirte Wohnung,
beſtehend aus 5 Zimmern m. nöth. Betten
und eingericht. Küche m. Waſſerleitung, iſt
vom 15. Mai ab auf kürzere oder längere
Zeit umzugshalber zu vermiethen. Näh.
bei B. L. Trier, Ludwigsſtraße.
1331) Marienplatz 12, zunüchſt der
Dragonerkaſerne, zwei freundl. möblirt.
Zimmer, zuſammengehörig, zu vermiethen
1395) Bictoriaſtraße 48 elegante
Wohnung, bel Etage, 5-6 Zimmer, bis
Mitte Mai. Näheres parterre.
1397) Beſſ. Carlsſtraße 43 im Sei=
tenbau
ein Logis gleich zu beziehen.
1610 Ein Logis, Hochparterre, fünf
Zimmer mit abgeſchloſſenem Vorplatz, Gas=
und Waſſerleitung, ſowie allen ſonſtigen
Juni zu beziehen. Näheres Waldſtraße
Nr. 32 im Comptoir.

145) Thenterplahn voer Nnoonr
hoch eine ſchöne Wohnung mit 5 Zim=
mern
, Küche mit Waſſerleitung und
allem Zubehör per 15. April zu verm.

1818) Rheinſtraße 47 Laden nebſt
Ladenzimmer und Wohnung, 3 Zimmer,
Küche, Keller ꝛc., zuſammen M. 720.
1819) Rheinſtraße 47 bel Etage ꝛc.
1885) Beſſunger Seeſtraße 3 an der
Allee zwei ſchöne Logis mit allem Zube=
hör
verſehen.

soResnisroansoronsoanaeaonei
G 2095) In meinem Hauſe, Ecke des
6 Liebigplatzes u. Landwehrſtraße
19½ iſt der 2. Stock, enthaltend (
H
ss Zimmer mit Erker, Küche, Speiſe=
s
kammer ꝛc., Gas= und Waſſerleitung,
6 bis 1. Juni, auf Verlangen früher, zu
649
vermiethen.
Näheres im Hauſe 1. Stock oder
8 in meiner Wohnung.
L. Harres. 3.
Gecoregenasasoieoioogeesoees

Na 49
1954) Wilhelminenſtraße 17. neben
der Caſerne ein Laden nebſt lleinem Logis verm. und 22. Mai beziehbar.
zu vermiethen, bis 1. Juni zu beziehen.
1956) Dieburgerſtr. 5, in der Nähe
der Infanteriekaſerne, rechts parterre, 1 bis Zubehör, zu vermiethen.
2 ſchön möblirte Zimmer per ſofort zu
vermiethen. Näheres bei A. Kammler.
1971) Aliceſtraße 8 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern und allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und den
15. Mai zu beziehen.

2040) Löffelgaſſe 19 ein Logis zu
1743) Verlüngerte Kiesſtraße 93
iſt der zweite Stock, 5 Zimmer nebſt allem
2113) Saalbauſtraße 24 ein freund=
liches
Logis, 4 Zimmer mit Keller, Waſſer=
leitung
ꝛc. zu vermiethen. Daſelbſt auch ein
Manſardenlogis.
2114) Ernſt=Ludwigsplatz 2 drei
Zimmer im zweiten Stock zu vermiethen.
J. Ph. Leuthner.

Vermiſchte Nachrichten.
Installations. und Pumpen-Geschäft
15
von
Heinrich Jung, Hofbrunnenmeiſter,
Bleichſtraße Nr. 11,
ſempfiehlt ſich zur Aulage von Hausleitungen, Badeeinrichtungen, Cloſets,
Spülapparaten, Gartenhydranten, Fontainen, Raſenbeſprengern ꝛc. unter
Zuſicherung ſolider Arbeit zu reellen Preiſen.
Neuarbeiten und Reparaturen von eiſernen und hölzernen Pumpen werden
raſch und billigſt ausgeführt.
Ferner findet aus dem Nachlaſſe des Pumpenfabrikanten Ph. Jung ein Aus=
verkauf
von Pumpen, Feuer=und Gartenſpritzen ſtatt, zu außergewöhnlich billigen Preiſen.

in ganz ſchwerem dickem Baumwollſtoff, empfing ich eine große
Sendung
in den prachtvollſten Beſſins.
Dieſelben ſind vollſtändig ächtfarbig und außerordentlich dauer.
Bequentlichkeiten zu vermiethen und am 1. Jhaft und in Anbetracht deſſen schöner und billiger als alles Andere.
Lilligſte Preiſe.
Bei Baarzahlung 5 pCt. Sconto.
12. Butondthot,
2115)
25 Ernſt=Ludwigsſtraße 25.
Ich beehre mich hierdurch ergebenſt anzuzeigen, daß ich das
unter der Firma
Friedrich Eichberg
Rheinſtraße 16 dahier beſtehende
Condilororgeschäfl
käuflich übernommen habe und vom 15. dieſes Monats an unter
gleicher Firma auf meine Rechnung weiterführen werde.
Mit der Bitte um gütiges Wohlwollen zeichnet
Hochachtungsvollſt
d.
OI10 Gockner
5

[ ][  ][ ]

AmmOIOO.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, dass wir am heutigen Tage
den Herren
J. Gl. Jahlerl é; Cöhne in Darmsladl
Eeine Filiale unserer
Labrik für Aniformen a; Ausrüſtungsſtücke
für das Grossherzogthum Hessen üvertragen haben.
Wir bitten zugleich unsere seitherigen Kunden, sich für die Polge nur an unsere
Hortige Filiale wenden zu wollen.
Berlin, 1. März 1881.
Mohr & Speyer
Hoflieferanten Gr. K. K. Hoheit des Kronprinzen des Deutschen
Beichs und von Preussen und Sr. Majestät des Königs der
7
Niederlande.

Jorhänge

Mull guipure, Mull und Ewirn,
engl. Tüll,
habe ich für diese Saison wieder ein reichſortirtes Lager.
Größte Auswahl und äußerſt billigſte Preiſe.
Bei Baarzahlung 5 pCt. Sconto.
P
f. SGnOLIGIOl,
18)
25 Ernſt=Ludwigsſlraße 25.

Lameradſchaflicher Hriegerverem.
Samstag den 12. März 1881, Abends 8 Uhr:
Abendunterhaltung mit Tanz
im Saale des Herrn Oſterrath (Mühlſtraße)
Eintrittskarten für Nichtmitglieder 56 Pf. ſind Abends an der Kaſſe
haben.
ha8a)
Der Vorstand.

Tafel-Senfe:
Sehr feinen Moſt=Senf,
Düſſeldorfer Senf,
Aecht Engliſches Senfmehl in
Packung und Anbruch
empfiehlt
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
1639)
arldlältor Vollshauk,
eingetragene Genoſſenſchaft.
Die Dividende pro 1880 iſt durch Be=
ſchluß
der Generalverſammlung auf 7o
eſtgeſetzt worden und kann von Montag
den 7. März an während der Kaſſe=
ſtunden
unter Vorlage der Stammantheil=
bücher
bei uns erhoben, beziehungsweiſe
beigeſchrieben werden.
Der Vorſtand.
1998)

Einen Lehrling mit guten Schul=
= kenntniſſen ſucht
A. Anton, Wilhelminenſtraße.

1978, Wohnung von 3 Zim=
mern
, Küche und Kammer per
. Mai geſucht.
Offerten durch L. A. Burck=
hardt
, Rheinſtraße 4, erbeten.

[ ][  ][ ]

472

N.49

ſeneralversammlung des

Bürgerverens

Montag den 21. März, Abends 8 Uhr, im
Vereinslocal.
Tagesorduung: Vorlage der 1880er Rechnung, ſowie Mitheilung des Vertrags
des Gärtnervereins mit dem Bürgerverein.
Etwaige Anträge müſſen acht Tage vor der Generalverſammlung dem Vorſtande
angezeigt werden.
Der Vorstand.
2119)

Protestanten-Vorelm.

General=Verſammlung.
Montag den 14. März, Abends 8 Uhr,
in der Restauration FINM.
Tagesordnung:
1) Geſchäftliche Mittheiluugen.
2) Ergänzungswahl des Vorſtandes.
3) Statuten=Aenderungen.
4) Referat über den Proteſtanten=Tag in Gotha.
5) Sonſtige Wünſche und Anträge.
2120)
Der Vorstand.

Preis-Ausſchreiben.
Betr.: Die Verſchönerung des Louiſenplatzes zu Darmſtadt.
Der Verſchönerungs=Verein hat beſchloſſen, die ſeit Jahren von dem Publicum
mit voller Berechtigung erwartete Verſchönerung des hervorragendſten und belebteſten
öffentlichen Platzes der Reſidenz. zumal jetzt, nachdem das ſtädtiſche Waſſerwerk mit=
zuwirken
in der Lage iſt, in die Hand zu nehmen. Die Koſten einer der Stadt wür=
digen
Anlage gehen ſelbſtverſtändlich über die Kräfte des Vereins hinaus; er kann
jedoch der Beihülfe anderer Vereine ſowohl, als auch der Unterſtützung wohlhabender
Privaten ſicher ſein. Zunächſt legt er Gewicht darauf, in den Beſitz geſchmackvoller
Anlage=Pläne zu gelangen, welche die Aufgabe zu löſen haben, mit Projectirung von
zwei Baſſins (Cascaden in Muſcheln oder Springbrunnen) den Louiſenplatz durch
Baumpflanzung und durch leingefriedigte) Blumen= und Zierſtrauchgruppen zu beſchatten
und zu verſchönern, mit möglichſter Vermeidung von Verkehrsſtörungen, insbeſondere
ohne Beeinträchtigung der freien Zufuhr zum Großherzoglichen Palais. Für die ein=
laufenden
Pläne, welche der Begutachtung einer aus dem Verſchönerungs=, Verkehrs=
und Gartenbauverein combinirten Jury unterzogen werden und welchen detaillirte
Koſtenvoranſchläge beizufügen ſind, werden hiermit drei Preiſe, 1 100 M.
und 2 50 M. ausgeſetzt. Indem wir zur Concurrenz um dieſe Preiſe einladen,
beſtimmen wir als äußerſten Einlieferungstermin den 1. Juni d. J. und bemerken,
daß von dem Stadtbauamt Darmſtadt Situationspläne, worin die Kanäle, Gas= und
Waſſerleitungsſtränge eingezeichnet ſind, unentgeldlich bezogen werden können.
Darmſtadt, 8. März 1881.
Der Vorſtand des Verſchönerungs=Vereins für Darmſtadt=Beſſungen.
Muhl.
Coulmaun.
2121)

nterzeichneter wohnt nunmehr
Dieburgerſtraße 5,
parterre rechts.
4. Kammler.

Es iſt noch gerade Zeit, um in den
Beſitz von Kautſchuckſtempeln zu ge=
langen
, um das Geflügel der Ausſteller
abſtempeln zu können, und erbittet ſich Auf=
träge
ſofort mit Angabe ob oval, ohne
Rand ꝛc.
Aug. Paul, Frankfurt a. M.
Gr. Gallusgaße 19,
Lieferant von Giros, Firmen, Facſimile,
Monogramms, Aemterſtempeln ꝛc.
Tüchtige
2105)

Haschinenschlosser
für Werkzeugmaſchinenbau, ſowie gewandte
Dreher finden lohnende Beſchäftigung bei
Hoyligenstaodt & Comp.,
Verßzeugmaſchinen=Jaßriß,
Gicszem.

2125) Eine Partie neuer, moderner
Galduaaren,

worunter ſich einige Diamantringe, einige
werthvolle Broſchen mit guten Steinen be=
inden
, werden faſt zum Goldwerth abge=
geben
. Näheres Mauerſtraße 10, parterre.

8.
Die Geyeral Agentur
einer Hagel-Versich.-Gesellsch.
a. G. für Heſſen=Darmſtadt iſt ſofort
zu vergeben. Offerten sub Jo 8778
an Rudolt Mosse, Berlin SWV.

Capilal Gesuoh.
Auf gute prima Objekten u. Gärt=
nereien
1. Inſätze geſucht. Volle Dis=
cretion
. Anerbieten vertrauensvoll an
F. J. Völker, Frankfurt a. M.

2128) Pensées, Silenen und
Vergissmeinnicht-Pſänzchen
werden in reicher Auswahl billig abgegeben
Oberer Herdweg 97.

Localgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 1. März l. J., Abends 8 Uhr: 14. Verſammlung
der Mitglieder im vorderen Saal der Böttinger'ſchen Bierbrauerei auf dem

2129) Pflanzstück-Verkauf.
Ein Pflanzſtück mit Wieſe in der Bruch=
wieſe
mit Brunnen und Häuschen ſofort y
verkaufen. Näheres Beſſunger Sandſtr. 28.

goe0oooooooeooooooee

Ludwigsplatz.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Profeſſor H. Müller: Aus
der Geſchichte des Möbels.
Eröſſung des Locals um 7 Uhr, in welchem die neueren techniſchen Zeit=
ſchriften
aufgelegt ſind und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 8. März 1881.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
2122)
Buſch.

6 2063) Eine Wohnung von circa
12 Zimmer, wenn möglich mit Gar=

G ten, oder auch ein Haus von ent=
ſprechender
Größe zum Alleinbewohnen

wird zu miethen geſucht. Gefl. ſchrift=

liche Offerten unter F Nr. 2063 an
G die Expedition d. Bl. erbeten.
googeoaaaaeaaaoo02

ſEin gebrauchter Porzellanofen iſt
zu verkaufen Roßdörferſtraße 43.

2124) Mühlſtraße 14 2. Stock ein
freundliches möblirtes Zimmer zu verm.

2007) Wir ſuchen in unſer Geſchäft ein
Lehrmädchen aus anſtändiger Familie.
Naumann's Weißwaaren= und

Stickerei=Geſchäft.

[ ][  ][ ]

ſ80

4823) Ein alleinstehender ält. Herr od.
Pame findet freundliche Aufnahme und
gute Verpflegung bei einer gebildeten
Wittwe gegen mässige Vergütung. OI.
ferten unter A. L. Nr. 2023 bei der,
Gxpedition d. Bl. erbeten.
5 Och ſuche für meine Metall=Gießerei
3 a einen kräftigen Lehrjungen gegen
Lohn.
P. Graef. Aliceſtr. 5.
ſFin gewandter Packer und Kiſten=
C macher ſucht Arbeit, oder auch als
Magazinier. Näheres gr. Bachgaſſe 6.
C⁄₈
Eine Köchin
ſchmackhaft, womöglich norddeutſch kochen
ſann, mit guten Zeugniſſen, findet Stellung
ſm 1. Mai bei Frau Hauptmann Scheche,
Saalbauſtraße 73.
ſC (eine Wittwe ſucht Beſchäftigung im ſ welches gut bürgerlich kochen kann, wird
haße 9, 2 Treppen hoch.

N. 49
KGroße Verlooſung
des Vereins für Vogel- und Geſlügelzucht
in Darmſtadt.
Hiehung am 23. März 1881.
Gewinne im Werthe von 6500 Mk.
Looſe 1 Mark E
zu haben bei allen Looſe=Verkäufern, ſowie
bei dem Unterzeichneten
Horitz Strauss junior in Mainz,
Staatseffecten=E Looſe=Geſchäft,
Genoral-Dobit ganzer Lottorioen.

2 ſEine zuverläſſige Frau empfiehlt ſich
C3
8
im Aus= und Ankleiden der Todten.
Große Caplaneigaſſe 37. eine Treppe hoch

gſetzten Alters, welche ſelbſtſtäudig und 2 ſEine perfecte Büglerin wünſcht noch
E einige Tage in der Woche beſetzt

zu haben. Große Caplaneigaſſe 37.
Ein Mädchen,
2135)
LC Waſchen und Putzen. Alexander==gegen guten Lohn auf Oſtern zu miethen
geſucht. Näheres bei Herrn B. L. Trier,
Ludwigsſtraße 10 im erſten Stock.
Hartoffkeln
32)
2 ſFine Herrſchaftsköchin kann ich den
den Markttag auf dem Markt.
5
geehrten Herrſchaften empfehlen.
Früh-Rosensetzhartoſkeln
S.
Vermiethbureau Frau Röſe, Friedrichſtr.14½.
M. Feldmann.
heil
Zur Anfertigung von
¼
Grab=Denkmälern
Sandſtein, Marmor, Granit ꝛc. nach geſchmackvollen Zeichnungen, gediegener
usführung und zur Lieferung von Grab=Einfaſſungen empfiehlt ſich
A. Foellxz Jildhauer,
Nieder=Ramſtädterſtraße 59.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
HHaupt=Synagoge).
fmstag den 12. März: Vorabendgottesdienſt um 5½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabbathausgang um 6 Uhr 45 Min.

ſin
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Li
Samstag, 12. März: Vorabend 5 Uhr 30 Min.,
Morgens 8 Uhr, Nachmittags 4 Uhr 30 Min.,
Sabbathausgang 6 Uhr 45 Min.
a.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 13. März an: Morgens 6 Uhr 30 Min.,
Nachmittags 5 Uhr.
Montag Nachmittag: (Taanith Eſther) 5 Uhr 45 Min.
hei
Dienstag Morgen: (Purim) 6 Uhr.

473
2047) Steinſtraße 3, im mittleren
Stock, wird zu Oſtern ein braves Dienſt=
mädchen
für die Küche geſucht.

2 Hehrmüdchen werden angenommen
D bei Wilhelmine Weinberger,
Damenconfection, Eliſabethenſtraße 48.


F -odes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten
die traurige Mittheilung, daß unſere
liebe Tochter und Schweſter
Christel Scheel Nwo.,
geb. Sohüfer,
heute Morgen ſanft dem Herrn ent=
ſchlafen
iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag
Nachmittags 4 Uhr ſtatt.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 10. März.
7. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Neu einſtudirt:
Die Nachtwandlerin.
Oper in 3 Akten. Muſik von Bellini.
Perſonen:
Graf Rudolph
Herr Bögel.

Thereſe, Müllerin Frau Pichon.
Amine, eine Waiſe.
Fr. Mayr=Olbrich.
Elwin, ein reicher Gutsbeſitzer Herr Hofmüller.
Liſe, Wirthin.
Frl. Schütky.
Alexis, Bauer . . . . Herr Mickler.
Ein Notar
ſerr Leib.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.

Freitag 11. März.
8. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Neu einſtudirt:
Die Eine weint, die Andre lacht.
Schauſpiel in 4 Akten nach Dumanoir und
Keranion von H. Laube.
Hierauf
neu einſtudirt:
Das Verſprechen hinterm Herd.
Eine Scene aus den öſterreichiſchen Alpen mit
National=Geſängen von A. Baumann.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Sonntag 13. März.
9. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Die Meiſterſinger von Nürnberg.
Oper in 3 Acten von Richard Wagner.

fort
ſtr.
2

uien)
Biu
130

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 10. März.
Tagesordnung des Provinzialausſchuſſes der Pro=
inz
Starkenburg, Samstag den 12. d. M.: 1) Reclamation des Kammer=
lu
rtuoſen Wallenſtein gegen Zuziehung zur Communalſteuer in Darm=
dt
. 2-4) Reclamationen gegen die Gemeinderathswahlen zu Heuſen=
ird
. himm, Ober=Schönmattenwaag und Biblis.
Die am Montag den 21. d. M. beginnenden Schwurgerichts=
enk
ierhandlungen werden nur ungefähr 8 Tage dauern.
hnohe; Militärdienſtnachricht. Lazareth=Inſpector Schulz
rib ge- Darmſtadt wurde zum Garniſons=Lazareth 1 in Berlin verſetzt.
5 a,
Die Generalverſammlung der Volksbank vom 2. März d. J.
tar zahlreich, doch im Verhältniß zur Mitgliederzahl nicht ſo ſtark be=
mo

90e.icht, wie die Wichtigkeit der Tagesordnung es nahe gelegt hatte. Die
lechnungsablage pro 1880 ergab keinen Anſtand. Der Reingewinn
5 Ion 42500 Mark wurde zur Auszahlung von 3 pCt. Dividende an die
en oſſenſchafts=Mitglieder und zur Erhöhung der Reſerve um 8300 Mark
aul=
96 hlimmt. Der Ausſchuß der Volksbank beantragte Wegfall der Tantieme,

welche in 1880 mit circa 5000 Mark an die 3 Mitglieder der Direction
vertheilt worden iſt, an deren Stelle feſte Gehalte mit erneuter Auf=
beſſerung
der Beamten treten ſollen. Dieſer Antrag, welcher vom Vor=
ſitzenden
mit dem Bemerken empfohlen wurde, daß bei Annahme deſſelben
eine Ermäßigung des Zinsfußes für Vorſchüſſe eintreten könne, wurde
von mehreren Seiten bekämpft, u. A. auch mit der Entgegnung, daß
nach Wegfall der Tantisme nicht eine Verminderung, ſondern eine Er=
höhung
der Perſonalausgaben eintreten würde; derſelbe fand jedoch die
Zuſtimmung der Majorität.
1 Die Zahl der Beſucher des Feierabendlokals war imldanuar
2168, im Februar 1627, mithin in den beiden Monaten d. J. an
3800 Beſucher, an welche 1800 Bücher ausgegeben und von wel=
chen
13 Briefe geſchrieben wurden. Wenn Zahlen ſprechen, ſo iſt der ſo
ſtarke Beſuch der von dem Verein zum Feierabend geſchaffenen
Unterhaltungsräume wohl der beſte Veweis, wie ſehr am Platze das ſo
gemeinnützige Werk dieſes Vereins iſt. So erfreulich es aber auch für
den Verein iſt, in der Lage zu ſein, ſo Tüchtiges bieten zu können, ſo iſt
der ſo zahlreiche Beſuch noch weit mehr ein erfreuliches Zeichen dafür,
daß es in unſerem hieſigen Arbeiterſtande ſehr Viele gibt, die, ſtatt in
den Tag hinein zu leben, in ſich das Bedürfniß fühlen, ſich am Feier=
abend
in angenehmen Räumen und inlſich anſtändig benehmenderſGeſell=

[ ][  ]


474
ſchaft zu erholen. Wenn ferner einem hieſigen Blatte kürzlich in Betref
der Volksbildung betont wurde, daß aus unſeren Arbeitern nicht Ge=
lehrte
, ſondern auf den Grundlagen des reinen ungefärbten Gottesglau=
bens
, der Wahrheit und des Rechts, biedere deutſche Bürger herangezogen
werden ſollen, im allgemeinen Intereſſe, beſonders aber im Intereſſe des
Arbeiter= und Gewerbeſtandes, ſo unterliegt es keinem Zweifel, daß die=
ſer
vollſtändig richtigen Auffaſſung, das Streben und Wirken des
Feierabend in jeder Beziehung ganz entſpricht. Der Verein will den Lehr=
lingen
und Gehülfen, die nicht mehr wie früher beim Meiſter Koſt und
Logis haben, und dadurch am Feierabend ganz auf ſich angewieſen ſind,
nicht allein Räume zum Aufenthalt bieten, ſondern läßt es ſich angelegen
ſein, ſo weit es möglich iſt, durch gute Lectüre, Geſangſtunden und Vor=
träge
auf Geiſt und Gemüth der Beſucher erziehlich zu wirken, was, da
das Gewerbe ſolider und verſtändiger Arbeiter nicht entbehren kann, ge=
wiß
nicht ohne heilſame Wirkung für Hebung des Gewerbes ſein wird.
Sehr erfreulich und ehrend für unſere Stadt würde es gewiß ſein, wenn
es dem Vorſtande durch größere Unterſtützungen gelingt, die in letzter
Generalverſammlung beſprochene weitere Ausdehnung zu bewerkſtelligen,
welche, nachdem Se. Königl. Hoheit der Großherzog dem Verein Corpo=
rationsrechte
ertheilt, namentlich im eigenen Hauſe in Gründung
einer Volksküche, auch im Winter bei Tage gewärmter
Zimmer beſtehen ſoll wozu es jedoch einer weiteren Betheiligunge
neuer Mitglieder bedarf, woran es auf ergehende Einladungen auch nicht
fehlen kann.- Der nächſte Vortrag wird Freitag 8½ Uhr Abends
von Herrn Reallehrer Becker gehalten und freut es uns in Betreff der
dieſen. Winter veranlaßten Vorträge und Geſangſtunden ſagen zu
können, daß ſich dieſelben einer großen Betheiligung erfreuten, insbeſon=
dere
auch die vierſtimmig geſungenen, von Herrn Lehrer Orth mit un=
ermüdlichem
Eifer den etwa 50 Sängern einſtudirten hübſchen Volks=
liedern
, welchen oft Hunderte auf dem Ballonplatz zuhörten, vielen Bei=
fall
fanden. Die unter der trefflichen Leitung des Herrn Lehrers Orth.
erzielten Fortſchritte werden es den Sängern gewiß ermöglichen, im kom=
menden
Winter kleine Concerte zu arrangiren, und ſo auch ihrerſeits das
Wort zu bethäligen:
Wo man ſingt, da laß dich fröhlich nieder,
Denn böſe Menſchen haben keine Lieder.
Im Monat Februar 1881 hatte im ſtädtiſchen Hoſpital
dahier die Verpflegung von 260 Kranken, 45 Pfründnern und 30 Per=
ſonen
des Hausperſonals, zuſammen 335 Köpfe, mit 6088 Verpflegs=
tagen
ſtatt.
Der ſeitherige iReichstagsabgeordnete für Offenbach=Dieburg,
Herr Fr. Dernburg, hat in einem Schreiben an einen Offenbacher
Freund erklärt, daß er vorerſt kein Mandat mehr annehmen werde.
- In der von circa 20 Ortſchaften der Kreiſe Offenbach und Die=
burg
beſchickten Verſammlung, welche am Sonntag im Dieburger
Rathhausſaale unter dem Vorſitze des Hrn. Kreisrath Hallwachs ſtatt=
fand
, fand das Project einer Eiſenbahnverbindung von Offenbach über
Bieber, Obertshauſen reſp. Hauſen, Weißkirchen, Hainhauſen, Jügesheim,
Dudenhofen, Eppertshauſen, Münſter nach Dieburg mit Zweigbahn von
Bieber nach Heuſenſtamm und Dietzenbach die günſtigſte Aufnahme und
wurde nach dem Antrag des Referenten, Herrn Weinmann von Offen=
bach
, beſchloſſen, ein Comité in 2 Sectionen (für jeden Kreis eine Sec=
tion
) mit einem gemeinſchaftlichen Vorſitzenden zu wählen und dieſes zu
beauftragen, alle Schritte zu thun, um die von dem Bankhauſe Merzbach
in Frankjurt für die Uebernahme der Vorarbeiten verlangte Garantie
zu beſchaffen und dann für den Bau der Bahn zu wirken. Eine Er=
weiterung
des Projectes bis Reinheim wurde in Ausſicht genommen.
L. Beſſungen, 8. März. Heute wurden die Erd= und Chauſſee=
Arbeiten an der nach dem Großh. Hoforangeriegarten dahier führenden
Allee durch die Herren Hofſecretär Nau und Bautechniker Drott durch
öffentliche Verſteigerung vergeben. Die Arbeiten wurden vermuthlich um
mehr als die Hälfte des üblichen Preiſes abgeboten, und die Chauſſee=
Arbeit von H. Zimmer von Roßdorf, und die Erdarbeiten von
Heinrich Delp von Pfungſtadt erſtanden. Mit dem Beginn der
nächſten Woche ſollen die Arbeiten in Angriff genommen, und demzu=
folge
in Kürze ein beliebter Verkehrsweg geſchaffen werden.
Mainz. 7. März. Geſtern früh bemerkten drei hieſige Bürger, daß
die Gelaſſe, in welchen ſie ihre Werthſachen aufzubewahren pflegen, in
großer Unordnung waren; eine Reviſion ergab, daß die werthvollſten
Gegenſtände fehlten, ſo vermißte der eine ein Medaillon mit goldener
Kette und andere Schmuckſachen, ein Zweiter etwa 170 M. und andere
Werthſachen, der dritte eine mit Brillanten beſetzte Damenuhr, andere
Schmuckſachen, ſilberne Löffel u. ſ. w. Der Polizei gelang es heute früh,
die Diebe, welche ſich durch Gewalt und Nachſchlüſſel Zugang zu den
Sachen verſchafft hatten, zu ermitteln und dingfeſt zu machen; es ſind
ſechs Buben, der Jüngſte zählt 12, der Aelteſte 19 Jahre, alle ſind ſchon
wegen unzähliger Diebſtähle beſtraft worden. Nur einer der Jungen
wußte ſich bis jetzt der Polizei zu entziehen. Im Laufe des heutigen
Tages ſtellte ſicht heraus, daß die verhafteten Jungen geſtern noch 4
weitere ſchwere Diebſtähle ausgeführt haben. Der Jungſte mußte heute
Nachmittag aus der Haft entlaſſen werden, da er noch nicht das
12. Lebensjahr vollendet hat; der Bengel bemerkte andern Schulbuben
gegenüber, bis zu ſeinem nächſten Geburtstage dürfe er ſtehlen, ſoviel er
wolle, kein Menſch dürfe ihm etwas thun. Der im Alter Folgende hat

ſich ſchon trotz ſeines noch nicht vollendeten 13. Jahres an 13 Dieb=
ſtählen
betheiligt.
Die Rheinheſſiſchen Weinbergbeſitzer ſind durch das anhaltend
Regenwetter in hohem Maße bedroht und haben z. B. in den Gemarkungen
Laubenheim, Bodenheim, Nackenheim, Nierſtein bedeutende Erdru,
ſchungen ſtattgefunden. Am ſchlimmſten ſcheint es damit in Dienheim
zu ſtehen. Ein Bericht aus Oppenheim vom 7. März ſagt hierüber:
Ein koloſſaler Bergrutſch hat in unſerer Nachbargemeinde Dienheim
ſtattgefunden und droht noch größere Dimenſionen anzunehmen. Bis
jetzt berechnet man den Schaden, den derſelbe an den Weinbergen und
zwar an ſolchen der beſten Lagen, angerichtet hat, ſchon über eine halbe
Million Mark. Der Verluſt trifft ſowohl Dienheim, als auch viele hie=
ſige
und Mainzer Weinbergsbeſitzer. Im Jahre 1845 hat in derſelben
Gegend ein ähnlicher Bergrutſch ſtattgefunden, der tauſende von Neu=
gierigen
herbeigezogen hatte und behaupten ältere Leute, daß es wiede=
gerade
daſſelbe Bild wie damals ſei. Die ſchönſten Weinberge ſind ver=
nichtet
, theilweiſe mit hohen Erdmaſſen bedeckt, theilweiſe ganz ver=
ſchwunden
, an vielen Stellen ſind tiefe Löcher und Riſſe. Die Wege ſin
zerriſſen und verſchüttet; Bäume, Reben, Weinbergspfähle und Stüderl
liegen mit Erde unb Steinen untermiſcht vollſtändig durcheinander, kurzum
es bietet ſich dem Auge ein jammervolles Bild dar. Bis jetzt iſt die ge=
fährliche
Stelle noch ungefähr 40 bis 45 Schritte von dem Orte Dien=
heim
entfernt. Die Einwohner der vorderen Häuſer leben jedoch in fort
währender Unruhe und werden wohl, wenn die Erdwälzungen nicht nach=
laſſen
, ihre Wohnungen räumen müſſen.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 8. März.
1 Als zweite Gaſtdarſtellung hatte ſich Herr Anton Schot
den Tannhäuſer von R. Wagner gewählt. Auch dieſer war, wi=
ſein
Rienzi, von ſtrotzender Lebensfülle, und der Künſtler bewies aufs
Neue, daß ihm für die Charakteriſtik Accente voll dramatiſcher Beredtſamkeit
zu Gebote ſtehen. Durch ſeine Darſtellung geht im Geſang wie im Spiel
ein geſunder Realismus, er zeichnet ſeine Figuren in großen Linien und
giebt den Kraftſtellen die glänzendſten Farben. Wir wollen hier nur an
den Vortrag ſeiner Lieder zum Preiſe der Venus und an die auch in tech=
niſcher
Beziehung ſchwierige Stelle; Haſt du ſo böſe Luſt getheilt in
der Erzählung des 3. Actes erinnern. Wie er in der Ausſprache jedem
Worte, man könnte jagen, jedem Buchſtaben gerecht wird, ſo findet er ir
ſeinem Spiel ſtets die zutreffendſte Nuance für die jeweilige Situation.
Stellen, die ſonſt unbeachtet vorübergehen, kommen durch eine geiſtvolle
Betonung, durch eine entſprechende Geſte zu ihrer wahren Bedeutung.
So bot namentlich die Scene des Wettkampfes in der Darſtellung des
Herrn Schott ungewöhnliches Intereſſe. Wie die Erinnerung an die
Freuden des Venusberges in Tannhäuſer aufdämmern, wie er ſich von
derſelben zur Verherrlichung der blos ſinulichen Liebe hinreißen läßt, war
in trefflicher Weiſe dargeſtellt. Ein meiſterhafter Zug war es, daß Herr
Schott nach ſeiner Lobpreiſung noch lange gleichſam in Verzückung ver=
harrt
, dann, als er die allgemeine Entrüſtung wahrnimmt, zunächſt er=
ſchrickt
, nach dem Schwert greift und erſt während der Fürbitte Eliſa=
beths
wie aus einem Traume erwacht und vernichtet zuſammenbricht.
Ebenſo war die große Erzählung von Tannhäuſers Pilgerfahrt ein=
vollendete
Meiſterleiſtung. Das wiederum ausverkaufte Haus ſpen=
deten
reichlichen Beifall und Blumenkränze. - Die einheimiſchen Kräfte
unterſtützten den Gaſt in verdienſtlicher Weiſe. Da wir erſt vor einigen
Wochen Gelegenheit gehabt. haben, eine Tannhäuſer=Aufführung zu be=
ſprechen
, ſo finden wir keine Veranlaſſung, uns über die einzelnen Lei=
ſtungen
auszulaſſen, es ſei denn, Herrn Kraze daran zu erinnern, daß
er im 1. Acte wieder den Ton auffallend beben ließ. Sein Wolfram
vermag leider nicht die richtige Wirkung zu erzielen, da ſein Organ für
den Charakter des weich geſtimmten, unglücklichen Verehrers der landgräf
lichen Nichte zu wuchtig iſt. Die Ouvertüre wurde glänzend geſpielt.

Polizei=Bericht vom 9. März.
In der Promenadenſtraße wurde einem Bedienten eine Eylinderuh=
mittelſt
Einſteigens entwendet.

Tages=Kalender.
Freitag 11. März: 14. Verſammlung des Localgewerbvereins; Tagesord=
nung
: Vortrag des Herrn Profeſſor H. Müller: Aus der Geſchichte des
Möbels.
Samstag 12. März: Stiftungsfeſt des Kaufmänniſchen Vereins.
Abend=
Unterhaltung des Kameradſchaftlichen Kriegervereins.
Sonntag 13. März: Monatsverſammlung des Katholiken=Vereins.
Montag 14. März: Generalverſammlung der Schützengeſellſchaft. - Haupt=
verſammlung
der Mitglieder der Mathildenſtiftung.- Concert zum Beſten
des Wittwen= und Waiſenfonds der Großh. Hofmuſik. - Generalverſamm=
lung
des Proteſtantenvereins.
Mittwoch 16. März: General=Verſammlung des Vollsbildungs=Vereins.
Freitag 18. bis Dienstag 22. März: Ausſtellung des ülteren Vereins für
Vogel= und Geflügelzucht. (Am 23. Verlooſung).
Montag 21. Mürz: Generalverſammlung des Burgervereins.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.