Monnevrentoreis
Vertelſshrlich 1 Mark 50 Pf. ud
Brungerlohn. Auswänz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
mt=
gegengenommen zu 1 Mar 50 Pf.
vw Quatd id. Poſtanfſchlaz.
Srag= und AnzeigebLaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdemangenoament unDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auzwärtz
von allem Annonen=Expeditionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R35.
Freitag den 18. Februar.
1884.
503
40
bepe
ak.
134.
Bekanntmachung.
Die Lickerung folgender Materialien:
1 Centner 50 Pfund Stearinkerzen,
13 „ weiße Kernſeife und
69 „ eryſtallifirte Soda,
für die Zeit vom 1. April 1881 bis
da=
hin 1882 ſoll in öffentlicher Submiſion
vergeben werden.
Berſiegelte, portofreie Offerten ſind bis
zu dem auf
Mittwoch den 23. Februar d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Bureau auf dem Artillerie=
Schießplatz bei Darmſtadt —
Reſtaura=
tionsgebäude - angeſetzten Termin,
wo=
ſelbſt auch die Bedingungen von Morgens
8 bis Nachmittags 4 Uhr ausliegen,
ein=
zureichen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 10. Februar 1881.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
Brennholz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei
1426)
Meſſel.
Dienstag den 22. d. Mts., von
Vor=
mittags 10 Uhr an,
werden aus Diſtrict Sporneiche an Ort
und Stelle verſteigert:
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke
II. Klaſſe.
Rm.
Rm. 100 Well. Rm.
Buche 24
316
724 23
Eiche
22
134 257 16
Nadel= und
Weichholz 1
3 93
Sämmtliches Holz ſizt in nächſter
Nähe des Eppertshäuſer Wegs.
Zuſammenkunft auf dem Eppertshäuſer
Weg am Steinbruch.
Meſſeler Forſthaus, 12. Februar 1831.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Heinemann.
Stammholz=Verſteigerung./
Die auf Montag den 21. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr, in der ſtädtiſchen
Tanne anberaumte Verſteigerung findet
nicht an dieſem Tage, ſondern
Mittwoch den 23. d. Mts.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
ſtatt. Zur Verſteigerung in der ſtädtiſchen
Tanne kommen:
1 Eichenſtamm von 0.40 Chm.,
294.40 Kiefernſtämme von 249.40 Cbm.
darunter ſehr ſtarke Schnittklötze bis
zu 4 Ebm. Holzgehalt,
465 Stück Kiefern=Baumpfähle, auf vier
Meter abgelängt,
410 Stück Kiefern=Stangen, theils zu
Hopfen=, theils zu Gerüſtſtangen ꝛc.
geeignet,
1700 Schweinſtall=Legner von 26 Mt.
Länge, in 88 Rm. aufgearbeitet.
Zuſammenkunft am Kreuzweg der
Feld= und Mittelſchneiſe.
Darmſtadt, den 16. Februar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
1427) Hickler, Beigeordneter.
Holz=Verſteigerung.
Montag den 21. und Dienstag den
22. d. M., Vormittags 9½ Uhr
anfangend, kommen in dem Gräfenhäuſer
Gemeindewald zur Verſteigerung:
350 Rm. Kiefern=Scheiter,
60 „ Knüppel,
Schmeinſtallegner,
36 „
„
291
Stöcke,
„
5600 Guck „ Wellen,
„ Derbſtangen,
21 „
125 „ Stämme, 99
Feſt=
meter enthaltend.
Die Stämme kommen den zweiten Tag
zum Ausgebot, alles übrige Holz den
erſten Tag.
Zuſammenkunft iſt auf der
Langen=
ſchneiſe am Holzſchlage.
Gräfenhauſen, am 16. Februar 1881.
Der Großherzogliche Bürgermeiſter:
1428)
Hönig.
Bekanntmachung.
Dem Kaufmann Ja k. Hartmann,
Heidelbergerſtraße 24 in Beſſungen, iſt
ſeine amtliche Verkaufsſtelle für
Poſtwerth=
zeichen übertragen worden.
Darmſtadt, am 16. Februar 1881.
Kaiſerliches Poſtamt I.
1429)
Weberſtedt.
Feilgebotenes.
roth und weiß imprägnirt, per Paquet
18 Pfg.,
desgl. Weſtentaſchenfeuerzeuge
per Paquet 15 Pfg., 1 Schieber 2 Pfg.
22
R
G. A. EEItk.
00000000000000
(Fine ſehr gut erhaltene Peluche-
8 ECanseuse und 6 Stühle
ſind wegen Wohnungsveränderung
preis=
würdig abzugeben.
Näheres Beſſ. Carlsſtraße 46.
86
320
1430
R6 35
An die Genoſſen der
wegen Liquidation.
Nach einer Mittheilung eines datirten Schreibens vom 13. d. M. wäre es ſehr zweckmäßig und wünſchenswerth, dem zur
Unterſchrift=Sammlung dienenden Bogen eine andere Faſſung und Form, als die bisherige zu dieſem Zwecke benutzt, zu geben.
Nachdem dieſem Wunſche der Mittheilung mehrerer auswärtiger Genoſſen, entſprochen worden iſt, werden die geehrten
Genoſſen hierdurch erſucht, die eigenhändige Einzeichnung ihres Namens, Policennummern und Verſicherungsſummen auf den
Sammelbögen gefälligſt ungeſäumt bewirken zu wollen, und die Sammelbögen innerhalb der nächſten ſechs Tage bereit zu
halten, für welche Zeir nach der Mittheilung die Bollendung der Ausarbeitung der Motive in Ausſicht geſtellt iſt, damit man mit
der Einbringung des Liquidationsantrages keine weitere Verzögerung hat. Zur Erleichterung der Einholung der Unterſchriften
iſt eine Verjammlung der Genoſſen auf Sonntag den 20. d. M., Nachmittags 2 Uhr, im Winterlocale des Herrn
Bier=
brauer Ritſert „ zum Schützenhof= anberaumt.
Sämmtliche Genoſſen werden dringend gebeten, zu erſcheinen mit der Police.
Den Genoſſen, denen es unmöglich iſt zu erſcheinen, ſind Sammelbögen zum Einzeichnen bei Herrn Schmidt,
Darm=
ſtädter Hof, und bei Herrn Berth, Beſſunger Holzſtraße 20, aufgelegt.
Darmſtadt, den 17. Februar 1881.
Das Comité.
Teppiche
in reizenden türkiſchen, ſchottiſchen und
buntfarbigen Muſtern, 2 Meter lang,
1¼ Meter breit, von ſchwerſtem Double=
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ſchleunigſt ausverkauft werden. Verſandt
gegen Nachnahme.
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der Hügelſtraße, iſt im oberen Stock eine
Wohnung, beſtehend aus 7 Zimmern ꝛc.
zu vermiethen. Näher. im Hauſe parterre.
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ein freundliches Logis, 4 Zimmer ꝛc., zu
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Dame die Manſardewohnung: 2 Zimmer,
Küche und Keller. Daſelbſt ein kleines,
einfach möblirtes Zimmer.
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Beſten der barmherzigen Hchweftern dahier,
Hontag den 2l. Februar, Abends 7 Uhr,
im
grossen Saale des Saalbaues,
unter gefälliger Mitwirkung
der Frau Lall Wolfskehl, der Großh. Hofopernſängerin Frau Mayr-OIbrich,
der Großh. Weimar'ſchen Hofopernſängerin Fräulein Auguste v. Müller, des
Großh. Hofopernſängers Herrn Hofmüller, des Großh. Hofconcertmeiſters Herrn
Mr. Weber und der Großh. Hofmuſiker Herren Petr, Reltz und Kugler,
ſowie des hieſigen Katholischen Wirchengesangvereins.
Programm.
l. Zwei Chöre: a) Pator noster, b) Avo Maria
2. Quartett für Pianoforte, Violine, Biola und Violoncell
ausgeführt von Frau Wolfskehl und den Herren Weßer,
Beir und Reitz.
3. Zwei Lieder: 4) Ave Maria.
b) Frühlingslied.
geſungen von Fräulein Zr. v. Müller.
4. Arie aus der Oper: Die Sirene”
geſungen von Frau Bäayr=Olbrich.
5. Polonaise brillante für=Violine
vorgetragen von Herrn Weber.
6. Romanze mit Violoncell=Begleitung
ausgeführt von den Herren Hofmüller und Reitz.
7. Lied: „Die Spröden
geſungen von Frau Zaayr=Hibrich.
8. Chor: Ave verum.
von J. Fiszt.
„ Hchumann.
„ gherubini.
„ Resca.
„ Auber.
„ Vieniawski.
„ Hidorowitſch.
„ Resvadba.
„ Aozart.
Eintrittskarten und zwar: Nummerirter Platz 3 M., Saalkarten und Logen
2 M., Vorſaalbillets 1 M., ſind zu haben in der Buchhandlung von A. Bergſträßer,
in der Muſikalienhandlung von G. Thles und bei den Herren Kaufmann Horn
(Kirchſtraße), Lithograph Welzbacher (Ecke der Stein= und Hölgesſtraße),
Schneider=
meiſter Wiegandt (Soderſtraße), ſowie am Concertabend beim Eingang zum Locale,
woſelbſt auch Programme zur Verfügung gehalten werden.
8
10
112
2½.
3¾
55
üh 5s
—630
beaſineo
ourgis
oui l3
1. erne
Ahye. der= ale,
R6 35
Die Droguen- und Ghemiſaſien=Handlung
von
S. Pilz, Mainz, Fischthorstrasse 3.
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circa 250 Gramm Inhalt zu M. 1. 65.
Haltbarkeit des Fräparates garantirt.
Lamarinden-Conserven.
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nehmer Geschmack - boliebtes Mittel in der Kinderpraxis.
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Cachets d’Hémoglobine in Cartons zu 60 St. M. 3.
Haemoglobinum ppt. in Cartons zu 250 Gramm M. 7. 50.
Das Haemoglobin, vorzüglichstes Ersatzmittel für alle bisher zur
Anwen-
dung gelangten Eisenpräparate, hat bei Verdauungsbeschwerden, Bleichsucht,
allgemeiner Entkrättung, sowie in der Serophulose und Tuberculose unschätz.
bare Erfolge geliefert.
[1433
Prachtwerke ersten Ranges in Lieſerungen.
5
G. Ebers, AEdTPTEN, Lfg. (40) M. 2. - Schlagintweit,
IRVIEN, Lfg. (30) M. 1.50. - v. Mübner, SPAAIERGAnG II
DlE WELT, Lfp. (30) M. 1.50. - Th. Slmons, SPANIEI, Ltg.
128) M. 2. - RRAChrrn DER VöLEEx, Lfp. (6) M. 4.—
VoRDLAAOPAERTEd, Ltg. (24) . 2. - UnSEk VATEkLAnD,
LEg. M. 1.50. - v. Hesse-Wartegs, NORD.AUERlEA, Ltg.
(25) A. 1. - Faust, illustr. von LIELEN MALER, Lfg. 112) M. 2.
E Nach ausserhalb franco bei Bezug von 4 Lieferungen
auf einmal.-
M
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empfiehlt ſich hiermit dem
hoch=
geehrten Publikum und den
8
hieſigen Geſchäftsfreunden
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gebenſt zur Ausführung von
Haus-Wasserleltungen unter Zuſicherung reeller Bedienung, billiger Preiſe
und Garantie.
F. Wüdimger, Schloſſermeiſter,
Waldſtraße Nr. 2.
EOAATGU-
Die erſte Probe für das Charfreitag-Concert findet
Dienstag den 22. Februar, Abends 8 Uhr,
ſEinzuſtudiren ſind:
ſtatt.
c. 1) Die sieben Worte des Erlösers am Ereuze, von Joſeph
Haydn;
2) Eine keste Burg lst unser ſott, Cantate von Johann
Sebaſtian Bach.
Der Vorstand.
Billige Pantoffeln.
Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeith; ebenſo von den
beliebten Herren=, Frauen. u.
Kinder=
ſtiefeln (Kalbleder, für deren Güte
garan=
tirt wird, iſt eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1, eine Stiege hoch.
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jeder Größe, ächt engliſcher
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6
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F
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„
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Lohn ein Dienſtmädchen geſucht, das git
kochen kann und ſich aller Hausarbelt
unterzieht. Näheres in der Expedition.
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22 11 Beſchneiden der Bäume und Reben.
„
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Pankratiusſtraße 53.
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S C beſondere in der Nähe des
Lud=
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größeren Zimmern im Vorderhauſe, eine
Treppe hoch. Näheres in der Expedition.
G. L. DAWE&aCo.
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4 doutechen L auslAnd. Toltungen.
F
Pächter dedentader Hintat.
19
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Bureau in Darmstadt,
Grafen=
ſtraße 30.
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Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
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Samstag den 19. Februar 1881
Abends 8 Uhr,
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L1439)
Ludwigsplatz 7.
2 Todes=Anzeige.
Heute Abend 10 Uhr ſtarb in Folge
eines Gehirnſchlags uuſer guter Vater
und Schwager
Herr Rentner ſeorg Frank.
Theilnehmenden Verwandten und
Freunden widmen wir dieſe Anzeige
ſtatt beſonderer Nachricht mit der
Bitte um ſtilles Beileid.
Namens der Hinterbliebenen:
Georg Frank zr.
Darmſtadt, den 15. Februar 1881.
Die Beerdigung erfolgt Freitag den
18. Februar, Nachmittags 3 Uhr.
5 Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige Freunden
und Bekannten die ſchmerzliche
Mit=
theilung, daß unſere liebe Gattin,
Mutter, Großmutter und Schweſter
Frau Ellsabeth Rühl,
geb. Endner,
geſtern Morgen nach längerem Leiden
ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme an unſerem
ſo herben Verluſt bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 17. Februar 1881.
Die Beerdigung findet Samstag
Vor=
mittag 8½ Uhr ſtatt.
4 Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten hiermit die ſchmerzliche
Nach=
richt von dem geſtern früh½2 Uhr
erfolgten Hinſcheiden meiner theueren,
unvergeßlichen Gattin
Marie Izel, geb. Robert,
in ihrem 20. Lebensjahre nach nur
kurzem, aber ſehr ſchwerem Leiden.
Um ſtille Theilnahme bittet
Adam Itxel.
Darmſtadt, 17. Februar 1881.
Die Beerdigung findet Samstag
Vor=
mittag halb 11 Uhr vom Sterbehauſe
aus, Mühlſtraße 15, ſtatt.
⁄5
165
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Hofſchau=
ſpieler und Regiſſeur H. Butterweck das Ritterkreuz 1. Cl. des Ver=
dienſtordens Philipps des Großmüthigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Miniſterial=
kanzliſten 1. Cl. beim Staatsminiſterium J. Röttger zum
Miniſterial=
protokolliſten bei dieſem Miniſterium ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog beehrten am Dienstag
Abend das Ballfeſt bei S. Exc. dem Herrn Staatsminiſter Frhrn. v.
Starck mit Allerhöchſtihrer Gegenwart; ebenſo waren J. G. Hoheiten
die Prinzen Heinrich und Wilhelm, ſowie S. G. H. Prinz
Alexander mit hoher Familie erſchienen.
D. Z.
Nachſtehend bringen wir das Programm des Hofconcerts, welches,
wie bereits mitgetheilt, am Mittwoch Abend im Großh. Reſidenzſchloſſe
unter Mitwirkung der Großh. Hofkapelle ſtattfand: 1. Ouvertüre „Zur
Weihe des Hauſes= (L. van Beethoven). 2) Zweiter und dritter Satz
66
8
20
atz
aus Violinconcert v. Mendelsſohn, vorgetragen von Hrn. Triva dar
Nachez. 8) Lieder für Sopran, vorgetragen von Frl. Marie Fil=
Lunger. 4) 2 Orcheſterſtücke aus „La Damnation de Fauſt” (H.
Ber=
lioz): a. Menuett der Irrlichter; b. Sylphentanz. 5) Lieder für Sopran,
vorgetragen von Frl. M. Fillunger. 6) Zwei Zigunertänze für Violine
und Orcheſter von T. Nachez. vorgetragen von Hrn. L. Nachez.
7) Ouvertüre „Meeresſtille und glückliche Fahrt- (Mendelsſohn). Es
waren ca. 270 Einladungen ergangen.
— Militärdienſtnachrichten. Ziemßen, Weinert=
Port.=Fühnr. vom L. Großh. Iuf=Rgt. Nr. 118, Selzam, Port.=Fähnr.
vom 2. Großh. Drag.=Rgt. Nr. 24 - zu Secondelieutenants befordert;
Brüſtlein, Port.=Fähnr. vom Großh. Feld=Art.=Rgt. Nr. 25 zum
außer=
etatsmäßigen Sec.=Lt. befördert; v. Mohl, Major und Abtheilungs=
Commandeur vom ſchleſiſchen Feld=Art.=Rgt. Nr. 6, in gleicher
Eigen=
ſchaft in das Großh. Feld=Art=Rgt. Nr. 25 verſetzt; Küper, Major
und Abtheilungs=Commandeur vom Großh. Feld=Art=Rgt. Nr. 25 unter
Stellung 1 la suite des Magdeburg. Feld=Art.=Rgts. Nr. 4, zum
etats=
mäßigen Mitglied der Artillerie=Prüfungs Commiſſion ernannt; v.
Za=
bern, Sec.=Lt. von der Landw.=Inf. des 1. Bats. (Darmſtadt I.
1. Großh. Landwehr=Rats. Nr. 115, Andre, Sec.=Lieut. von der Reſ.
des 4. Großh. Inf.=Rgts. Nr. 118, Hoffmann, Sec.=Lt. von der
Landw.=Inf. des 1. Bats. (Darmſtadt II.) 3. Großh. Landw.=Rgts.
Nr. 117, Cellarius, Prem.=Lt. von der Landw.=Inf. des L. Bats.
(Erbach i. O.) 3. Großh. Landwehr=Rgts. Nr. 117, Weſthofen, Sec=
Lt. von der Landw.=Inf. des 1. Bats. (Mainz) 4. Großh. Landw.=Rgts.
Nr. 118,. Engel, Schäffer, Schramm, Prem.=Lts. von der
Land=
wehr=Inf. des 2. Bats. (Worms) L. Großh. Landwehr=Rgis. Nr. 118
- der Abſchied bewilligt.
- Vor nicht langer Zeit hat das hieſige Oberlandesgericht
eine praktiſch ſehr wichtige Entſcheidung gefällt. Nach dem früheren
rechts=
heſſiſchen Concursrecht ſtand dem Gemeinſchuldner, welcher ſchuldlos in
Concurs verfallen war, die ſog. Rechtswohlthat des Nothbedarfs zu,
welche darin beſtand, daß die im Concurs nicht befriedigten Gläubiger
nach beendetem Concursverfahren nur dann ihre Forderung weiter
ver=
folgen konnten, wenn der Schuldner wieder Vermögen erworben hatte,
und zwar mußte das Vermögen ſo bedeutend ſein, daß es nicht blos
zur Beſtreitung der Lebensbedürfniſſe des Schuldners hinreichte, ſondern
auch genügende Mittel bot, um den Gläubiger ohne Beeintrachtigung
des nothwendigen Lebensunterhalts des Schuldners zu befriedigen.
Unter dem neueren Concursverfahren klagte nun ein Gläubiger, der ſich
bei dem im alten Verfahren durchgeführten Concurſe des Beklagten gar
nicht gemeldet hatte, gegen den Letzteren ſeine Forderung ein, indem er
ſich zugleich darauf berief, daß das jetzige Concursverfahren jene
Rechts=
wohlthat beſeitigt habe. Das Oberlandesgericht wies aber die Klage ab.
da nach dem alten Concursrecht jene Rechtswohlthat. auch denjenigen
Gläubigern gegenüber gewährt geweſen ſei, die ſich im Concurs nicht
gemeldet hätten, und das ſo erworbene Recht dem Beklagten durch die
neue Concursordnung nicht entzogen worden ſei. Allerdings habe letztere
jene Rechtswohlthat aufgehoben, allein dieſer Aufhebung könne
rück=
wirkende Kraft nicht beigelegt werden.
(Fr. Pr.)
— Die Schwurgerichtsſitzungen des 1. Quartals 1881
be=
ginnen Montag den 21. März unter dem Vorſitze des Großh.
Landge=
richtsraths Schulz, zu deſſen Stellvertreter Landgerichtsrath Piſtor
ernannt iſt. Die Ausloſung der Geſchwornen erfolgt Mittwoch den
2. März.
Stadtverordnetenſitzung vom 17. Febr. (Kurzer Bericht.)
C.
Unter den Mittheilungen, die zur Kenntniß gebracht wurden, befand ſich
eine Eingabe von Bewohnern der Hinkelsgaſſe um Zuführung der
Waſſerleitung und Kanaliſation, die der Baucommiſſion zur baldigen
Berichterſtattung überwieſen wurde. Ferner gelangte ein von Herrn
Bei=
geordneten Riedlinger ausgearbeitetes Promemoria zur Kenntniß, welches
die Frage anregt, ob nicht die Straßenreinigung von der Stadt
über=
nommen und durch beſchäftigungsloſe Perſonen beſorgt werden könne. Mit
Rückſicht auf die große Tragweite dieſes Gegenſtandes ſollen verſchiedene
Commiſſionen, zunächſt die Armenverwaltung, dann die
landwirthſchaft=
liche und die Finanzcommiſſion mit ihrem Gutachten gehört werden.
Hinſichtlich der Verſchönerung des Mathildenplatzes traf man
ein Uebereinkommen, wonach der Staat für die Reinigung und
Inſtand=
haltung des nicht gepflaſterten Theils jährlich an die Stadt 160 Mark
zahlt. Weiter beſchloß man die Waſſerleitung in die
Pallaswieſen=
ſtraße, die Feldbergſtraße und in einen Theil des
Grieshei=
mer Wegs, dem ſtädtiſchen Lagerhaus und einigen in dortiger Gegend
gelegenen Etabliſſements mit Ausnahme des le Cog'ſchen einzuführen.
Hierauf beſchäftigte man ſich mit der Frage der Schließung der
alten Waſſerabſtiche. Nach längerer Berathung einigte man ſich
dahin, auf Wunſch die alten Leitungen abzuſchneiden und zuwerfen zu
laſſen, behielt ſich im Uebrigen die weiteren Entſchließungen vor. Was
die Erhebung des Waſſerzinſes für die neuen Waſſerzuführungen anlangt,
ſo war das Reſultat der deßfallſigen Verhandlung, daß für den Monat
März auf Grund der Minimalgarantie ein Betrag von M. 2.50
zu entrichten iſt, vom 1. April aber nach dem Waſſermeſſer zu
be=
zahlen iſt. Sodann beſchloß man von der projectirten öffentlichen
Feſt=
lichkeit zur Eröffnung des Waſſerwerks aus verſchiedenen Gründen
ab=
zuſehen und ſie nur auf ein Feſteſſen zu beſchränken, der eine große
Hydrantenprobe vorausgehen ſoll. — Ein Geſuch des Volks=
N 35
323
bildungsvereins um eine ſtändige Subvention, wo möglich
jähr=
lich 500 M., rief eine ſehr animirte Debatte hervor, die damit endigte,
daß eine einmalige Subvention von 500 M. gutgeheißen wurde. Am
Schluß der öffentlichen Sitzung übergab Herr Kahlert eine Eingabe
wegen Pflaſterung der oberen Kiesſtraße.
Geſtern Nacht wurde der Fuhrmann Fl. in der Gardiſtengaſſe
von mehreren Perſonen, die vorher mit ihm im Wirthshaus in
Wort=
wechſel gerathen waren, überfallen und dabei ſo mißhandelt, daß man
für ſein Leben fürchtet. Zwei der bei dem ſchmählichen Ueberfall zumeiſt
Betheiligten befinden ſich bereits in Haft.
(N. H. V.)
Ueber die Ausdehnung und Leiſtungsfähigkeit des
neuen Waſſerwerks erhielten wir folgende Angaben, die auch in
weiteren Kreiſen mit Intereſſe aufgenommen werden dürften. Die.
Ge=
ſammtlänge der von dem Pumpwerke im Eichwäldchen bis zum
Reſer=
voir auf der Mathildenhöhe bis jetzt in den Boden verlegten
Waſſer=
röhren beträgt 53,000 Meter oder ſieben Meilen; dieſe Röhren z. B. alle
in eine Reihe hintereinander verlegt, würden ſich von Darmſtadt bis
Heidelberg erſtrecken. Die Lichtweite der größten, vom Rheinthor bis
zum Reſervoir verlegten Röhren iſt 500 Millimeter, die der kleinſten
nur 25 mm., und vertheilen ſich die einzelnen Dimenſionen auf die
Ge=
ſammtlänge, folgendermaßen:
„ 1280
„ 300 „
„ 1150 „ 250 „
„ 1680 „ 150 „
„ 6660 „ 125 „
„ 1278 „ 100 „
„ 17245 „ 50 „
„ 4685 „
zuſammen 36044 Meter.
Druckrohr vom Eichwäldchen bis zum Rheinthor
von 375 mm. Lichtweite
7800 „
Hydrantenzuleitungen von 80 mm. Lichtweite . 1056 „
Hauszuleitungen von 25 mm. Lichtweite
8100 „
Geſammtlänge 53000 Meter.
Zur Füllung dieſer 53,000 Meter Röhren ſind 1900 Cubikmeter
oder 1%⁄ Millionen Liter Waſſer erforderlich, alſo nicht ganz die Hälfte
des 4500 Cubikmeter betragenden Faſſungsraumes des Reſervoirs auf
der Mathildenhöhe. An den Stellen, wo die Hauptleitungen der einzelnen
Straßen mit einander verbunden ſind, wurden als Abſperr= und
Ver=
theilungsvorrichtungen 27 ſog. Theilkäſten und 309 Schieber in die
Leitung eingebaut, ſowie für den Anſchluß der Hauszuleitungen in die
Hauptrohre 2500 Abzweigſtutzen, für jedes Haus einen, eingeſetzt wurden;
von dieſen ſind bis jetzt 1000 Stück ſchon in Benutzung genommen. Zu
Feuerlöſchzwecken und zum Straßenſprengen ſind zur Zeit 304 Hydranten,
in allen Stadttheilen vertheilt, aufgeſtellt und zwar mit 80-100 Meter
Entfernung von einander. Das Eiſengewicht ſämmtlicher im Boden
liegender Röhrenleitungen mit Schiebern, Hydranten u. ſ. w. beträgt
3½ Millionen Kilogramm oder 70,000 Centner, zu deren Bahntransport
alſo 700 Eiſenbahnwagen erforderlich wären: mit Waſſer gefüllt iſt das
Geſammtgewicht 110,000 Centner. Zur Herſtellung der Rohrgräben, in
welche die Leitungen gebettet wurden, mußten ca. 110,000 Cubikmeter
Boden ausgehoben und wieder eingefüllt werden.
Wie zahlloſe, an allen möglichen Gegenſtänden angeklebte kleinere
Placate verkündigen, wird Herr Weitzmann nunmehr kommenden
Sonn=
tag, Montag und Dienstag auf dem Seil über den großen Woog gehen.
Dem „M. T.o wird aus Bensheim geſchrieben: Ein in hieſiger
Gegend ſehr begüterter Standesherr iſt durch ſeinen Wohlthätigkeitsſinn
bekannt; in Folge davon wird er natürlich fortwährend mit allen
mög=
lichen Zuſchriften, Bettelbriefen ꝛc. beſtürmt. Kürzlich erſchien nun eine
Petition, in der geſagt wurde, der Bittſteller könne ſich nicht mehr mit
ſeiner Frau vertragen, er wolle ſich darum von ihr ſcheiden laſſen. Da
dies aber Geld koſte, ſo möchte der hohe Herr ſo gut ſein und einen
Theil dieſer Koſten herſchenken. Daß der Petition nicht entſprochen wurde,
bedarf wohl keiner weiteren Begründung.
Mainz. Nach einem von der hieſigen Polizeiverwaltung
aufge=
ſtellten Berichte entfallen auf jeden Schutzmann im Jahre 1880 täglich
11 Stunden 7 Min. Dienſtzeit; davon waren 40, 877 Stunden dem
Tages=
dienſt, 57360 Stunden Nachtpatrouillen und 14,622 Stunden
Bettler=
patrouillen gewidmet. Außerdem wurden von der Schutzmannſchaft
noch 93,669 Beſorgungen, darunter die Zuſtellung von 19,251
Vor=
ladungen und 53,622 Steuerzetteln, verrichtet. 660 Kinder wurden durch
Schutzleute zur Schule gebracht; von den 5855 durch die Polizei
vorge=
nommenen Verhaftungen wurden 2964 wegen Bettelei, 1071 wegen
Ob=
dachloſigkeit vorgenommen. Endlich wurden der Polizei 7780 Anzeigen
gemacht.
Mainz, 16. Februar. Das hieſige Comite zur
Unter=
ſtützung des deutſchen Schulvereins in Wien hatte auf
vori=
gen Montag im Boland'ſchen Saale eine Verſammlung anberaumt, um
Bericht über den Erfolg ſeiner Thätigkeit zu erſtatten und gleichzeitig zu
berathen, auf welche Weiſe in Zukunft die Zwecke des Vereins am beſten
hier gefördert werden können. In wie großartiger Weiſe das Vertrauen
jener hochherzigen Männer, welche den bekannten Aufruf vom 4. d. M.
erlaſſen haben, auf die Opferfreudigkeit der Bewohner von Mainz durch
87
M.
324
den Erfolg gerechtfertigt iſt, haben wir ſchon früher berichtet: konnten
doch ſchon kurz nach jener Aufforderung, die bedrängten Glieder der
deutſchen Nation in Oeſterreich durch materielle Mittel zu unterſtützen,
dem deutſchen Schulverein in Wien 1000 Mark überſandt werden. Dieſer
Verein hat den Zweck, „in den Ländern Oeſterreichs mit ſprachlich
ge=
miſchter Bevölkerung, beſonders dort, wo die Errichtung einer deutſchen
Schule auf öffentliche Koſten nicht erreicht werden kann, die Beſtrebungen
der Bevölkerung zur Erlangung und Erhaltung deutſcher Schulen zu
fördern.” Wie groß die Gefahr der Unterdrückung deutſchen Weſens in
Oeſterreich iſt, davon legten die verleſenen Briefe und Zeitungsartikel
nur zu veredtes Zeugniß ab; um ſo herzlicher ſind aber auch die
Dank=
ergüſſe für die materielle Unterſtützung und vor allem für die moraliſche
Kräſtigung des unterdrückten Deutſchthums in Oeſterreich. Ueberall in
Deutſchland hat das Vorgehen von Mainz Anklang und Nachahmung
ge=
funden, aber eine momentane Unterſtützung iſt nicht ausreichend. Um
dieſelbe recht wirkſam zu machen und das nachhaltige Intereſſe an den
Kämpfen unſeres Bruderſtammes gegen den Slavismus und eine dauernde
Sympathie zu beweiſen, legte das Comite der Verſammlung den Plan
vor, in Mainz einen Zweigverein jenes Schulvereins in Wien zu
grün=
den, deſſen Mitgliedſchaft durch einen Jahresbeitrag von 2 Mark zu
er=
werben ſei. Dieſer Vorſchlag fand allgemeinen Beifall, und wird nun
das bisherige Comite, welches für den Verein in ſeiner jetzigen Geſtalt
einſtimmig wiedergewählt wurde, ſeine Thätigkeit mit erneuten Kräften
aufnehmen, für welche wir von dem patriotiſchen Sinn unſerer
Mit=
bürger den beſten Erfolg erhoffen, damit dieſe Bewegung einen
wirk=
ſamen Damm gegen die Bedrängung deutſchen Weſens bilden möge.
M. A.
15 Die neneſten Romane.
IV.
Rudolph Gottſchall: Das Früulein von St. Amaranthe.
Feliz Dahn: Odhins Troſt.
Während Ebers mit ſeinem Zauberſtabe das Bild entlegener
Cultur=
perioden heraufbeſchwört, hat Gottſchall von Anbeginn ſeiner poetiſchen
Laufbahn (ſein erſtes Drama „Herkus Monte” ein preußiſcher Held, trug er
uns als Primaner in Raſtenburg in Oſtpreußen in den vierziger Jahren
vor 1) mit unermüdlichem Eifer denGrundſatz verfochten, daß ſich der Dichter
auf den Boden ſeiner Zeit ſtellen, ihren kümpfenden und nach neuen
Zielen ſtrebenden Geiſt feſthalten und in poetiſchen Gebilden verkörpern ſoll.
Und dieſem Princip iſt Rudolph Gottſchall auch in der Nomandichtung treu
geblieben.
Während er in ſeinen früheren Romanen eine ſittliche Idee zur
Grund=
lage nahm, indem er in „Im Banne des ſchwarzen Adlers”
nach=
zuweiſen verſucht, daß das ſchneidige Schwert des großen Preußenkönigs den
Sieg über das öſterreichiſche Staatsweſen erringen mußte, weil es im Dienſte
eines höheren, vorgeſchrittenen Culturſtandpunktes geſchwungen wurde, dann
in den „Welken Blätternu in einer plötzlichen Hingabe an peſſimiſtiſchen
Quietismus den Gedanken illuſtrirte, daß unſere Thaten ſelbſt unſeres
Lebens Gang hemmen, und zuletzt im „Goldenen Kalber dieſen
Stand=
punkt verließ und wiederum das Evangelium der Arbeit, der befreienden
Thätigkeit verkündete, die unſere Zeit vor dem Moloch des Materialismus
erretten ſoll - ſieht er in ſeinem neueſten Werke „Das Fräulein von
St. Amaranthe von der Herausarbeitung einer ſittlichen Wahrheit ab
und begnügt ſich mit der einfachen Schilderung eines hiſtoriſch bedeutenden
Zeitabſchnittes, den er durch eine frei erfundene Staffage feſſelnd zu
be=
leben weiß.
Gottſchall führl uns in die große franzöſiſche Revolution und
zeichnet mit energiſchen Strichen die Periode vom Sommer 1790 bis zum
Thermidor 1794, wo die Häupter der Jacobiner, Robespierre, St. Juſt,
Couthon auf das Brett der Guillotine geſchnallt wurden. Auf dieſen düſtern
Hintergrund hat' er ein Gemälde von glänzender Farbenwirkung geworfen;
man weiß, daß ſeine Palette die lebhafteſten und kräftigſten Töne enthält
und daß er in Uppigen coloriſtiſchen Bacchanalien zu ſchwelgen liebt. Doch
bei dieſer Pracht der Farben kommt die Energie der Charakteriſtik, die
Klar=
heit der Zeichnung, die künſtleriſche Ruhe und Durchſichtigkeit der
Kompoſi=
tion keineswegs zu kurz; in Bezug auf die letztere möchte ich ſogar behaupten,
daß das Fräulein von St. Amaranthe der geſchloſſenſte, ſpannendſte und
wirkungsvollſte von Gottſchalls Romanen iſt. Im Vordergrunde der
Hand=
lung ſteht St. Juſt, der fanatiſche Parteigänger des Advokaten von Arras,
während dieſer ſelbſt, nur in einer Epiſode, hier aber in meiſterhafter
Charakteriſtik und in frappanter Lebenswahrheit vorgeführt wird. Daß dem
Autor dieſe Geſtalt beſonders gelungen iſt, kann nicht Wunder nehmen, da
er ſie bereits in ſeinem Drama „Robespierre=, wie in einer vortrefflichen
Biographie im „Neuen Plutarch' zum Vorwurf genommen und ſichtlich zum
Gegenſtand eingehender hiſtoriſcher und pſychologiſcher Studien gemacht hat.
In dem Charakterbilde St. Juſts hat er gleichfalls ein kleines Cabinetsſtück
geſchaffen. Hier lag ihm eine uͤhnliche Aufgabe vor, wie Ebers in ſeinem
Hadrian, die Schilderung eines öffentlichen Charakters, deſſen einzelne
Hand=
lungen und Gefühlsäußerungen ſchwer an eine logiſche Kette zu reihen ſind.
Wie Gottſchall aus dem leichtſinnigen, ehrgeizigen, eſpritvollen Dichter des
Organt, der als Poet in den Bahnen von Voltaires Pucelle wandek, den
kalten, berechnenden, ſtarrherzigen, unbeugſamen Revolutionsmann
heraus=
wachſen läßt, bei dem endlich das zurückgedämmte menſchliche Empfinden in
heißer, verzehrender Flamme emporlodert,
dies iſt eine Entwickelung von
großer pſychologiſcher Meiſterſchaft. Indem er dieſen St. Juſt in den
Mittelpunkt der Fabel ſtellt, hat der Autor die Grenzen des hiſtoriſchen Ro=
35
mans nicht durchbrochen, weil der Hauptfactor des parallelen Ganges der
Geſchichte doch immer Robespierre bleibt, in deſſen Geſchick St. Juſt, als ſein
ſanatiſcher Anhünger, verwickelt wird.
Ein bunte Fülle theils hiſtoriſcher, theils aus des Dichters Phantaſie
entſprungener, aber durchaug im Geiſte jener Zeit gehaltener Geſtalten
be=
lebt die Bildfläche. Da ſind von den Revolutionsmännern der vornehme
Herault de Secheller, der lahme Couthon, der eyniſche Hebert,
der Luſtſpieldichter Fabre dEglantine, der phantaſtiſche Schwärmer
Anacharſis Clootz und alle die ehrlichen, wie die egoiſtiſchen und
bruta=
len Vertreter der Revolution. Auf der andern Seite ſtehen die rührend ſchöne
und edle Manon von St. Amaranthe, an deren treuem Royalismus
ich die Liebe St. Juſts erſt zu ſinnlicher Leidenſchaft, dann zu gluhendem
Haß entzündet; neben ihr die Mutter, die joviale Lucia, die im Salon
des Palais Rohal die Spielhöllen des ancien régime fortſetzt und die Tiger
der Revolution mit Roſenketten an ihren Triumphwagen feſſelt, bis ſie ſammt
ihrer Tochter von ihnen zerriſſen wird; ferner Catharine von Thoͤot
mit ihrer wahnſinnigen Secte, der Waffenſchmied Caillot, der jetzt
abge=
ſetzte Gatte Luciens, der einſt Herr von St. Amaranthe hieß, Cscile, die
Taube der Mutter Gottes und viele andere.
Was die Darſtellung betrifft, ſo handelt Gottſchall nirgends mit
abge=
griffenen Münzen, ſeine Sprache iſt ſtets geiſtvoll und lebendig, ſein Styl
von ſchöner Rundung und poetiſcher Fulle. Da nun auch die Fabel ſpannend
iſt, ſo ſollte man an dem äußern Erfolge des Werkes nicht zweifeln dürfen,
um ſo weniger als ja die phryoiſche Mütze, welche die Mehrzahl ſeiner
Ge=
ſtalten tragen, auch etwas - von alterthümlichem Coſtüme hat.
In=
deſſen - babent sua fata libelli!
Felix Dahns neueſtes Werk „Odhins Troſt= das ja auch in das
Gebiet des hiſtoriſchen Romans gehört, erinnert in der Form an Hoffmanns
„ Kater Murr= Wie dort zwiſchen der Biographie des genialen Katers die
Macularblätter einer bizarren Novelle verſtreut ſind, ſo erhalten wir hier
zwiſchen einer Transſcription der Edda eine Art Tagebuch eines isländiſchen
Skalden, der die Chriſtianiſirung der Inſel mit nicht eben günſtigen Augen
betrachtet und auf die Pfaffen abſonderlich ſchlecht zu ſprechen iſt. Im
Punkte ſeiner religiöſen Weltanſchauung iſt dieſer Skalde ein eifriger und
Uberzeugter Schüler von Feuerbach und Strauß. Wenn er mit dem Einen
von dem Gedanken auszugehen ſcheint, daß der Menſch Gott ſich zum Bilde
ſchuf, ſo behauptet er mit dem Andern, daß Alles vergänglich ſei, nur das
Weltganze nicht. Und zu dieſer Ueberzeugung ringt ſich auch Odhin durch.
„Die Götter vergehen, ſie dämmern! Aber unvergänglich iſt der ewige
Gott, das Allgeſetzl — Wen der Troſt nicht tröſtet, daß auf ewig das All
wechſelnde Wandlungen wirkt, daß Leben, Licht und Liebe unerlöſchlich lodern
in Unendlichkeit, daß Andere ernten, wo er geſäet, daß Andere erben, wenn
er ſelber verſank, die Luſt des Lebens; — den tröſtet kein Troſt, als
trügen=
der Traum.
Es iſt eben die Auffaſſung der Menſchen der modernen Welt, in der
wir unſern Troſt nicht finden!
Dahns Werk hat ſchöne, ergreifende, poeſievolle Stellen. Daß wir
uns für dasſelbe troßzdem nicht erwärmen können, mag einmal an einer
ge=
wiſſen Abneigung gegen die blutloſen Göttergeſtalten der Walhalla liegen,
die nun und nimmer mit den ewig heiteren, ewig klaren, uns immer
menſch=
lich nahen Weſen der antiken Mythe concurriren körnen, - nicht zum
klein=
ſten Theile liegt es jedenfalls an der ermüdenden Form des Metrums, die
in dieſer beharrlichen Anwendung, nur in den Tagebuchblättern von einer
gleichfalls unruhig hin= und herſpringenden Proſa unterbrochen, einen Uberaus
nervenquälenden, verwirrenden, betäubenden Eindruck macht. Wir b eſtreiten
nicht, daß ſie bei maßvollem Gebrauch große Reize entwickeln, eine graziöſe
Tonmalerei entfalten kann, aber ihre ausſchließliche Herrſchaft widerſpricht
unſerm modernen Sprachgefühl und bringt trotz ihrer urgermaniſchen
Ab=
ſtammung einen Tropfen fremden Bluts in unſere Dichtung. Ne quid
ni-
mis, nie zu viel - die alte Warnung iſt auch hier am Platze.
Polizei=Bericht vom 17. Februar.
In der Gardiſtenſtraße wurde geſtern Abend ein Fuhrmann von zwei
Arbeitern uberfallen und lebensgeſährlich verletzt. Die zwei Thäter ſind
verhaftet.
Vermiſchtes.
In New=York und Brooklyn beſchäftigen ſich eben verſchiedene
Fabrikanten mit Herſtellung von Jamaica=Rumaus alten
Schuh=
ſohlen. Es ſind beſondere Leute angeſtellt, die auf den Straßen alte
Schuhe u. dgl. aufſammeln, welche man nach vorheriger Reinigung in
ſtar=
kem Alkohol einweicht, und wird die ſo gewonnene Flüſſigkeit auf eigene
nur den Fabrikanten bekannte Art behandelt, bis der „üchte Jamaica=
Rum=
hergeſtellt iſt. Die betr. Fabrikanten ſind überzeugt, daß ihrer Waare der
„Abſatz= nicht fehlen kann.
Holzvergoldungen an Spiegeln und Bilderrahmen
möge man nur äußerſt ſparſam putzen, indem das Gold auf ſelbigen nur
ſehr dünn aufgetragen iſt und bei ſeiner Weichheit ungemein leicht abgeputzt
wird; wenn jedoch Fliegenſchmutz oder andere Unreinigkeiten eine Reinigung
unbedingt erfordern, ſo bediene man ſich folgenden Mittels: Man nehme
eine Miſchung von 10 Gramm Salmiakgeiſt und 40 Gramm Seifenſpiritus,
tauche Watte in dieſe Flüſſigkeit und relbe mit ſelbiger loſe die Vergoldung.
bis dieſe rein erſcheint.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.