Rbonnementspreis
Dertelſährlich 1 Mart 50 Pf. undl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Marl 50 Pf.
pro Quanal fuck. Poſtaufſchlag
Srag= und Anzeigeblaft.)
Inſerate
wedenangenommen unDarmſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blöher,
Holzſtraße Nr. 25, ſowie auzwärd
ntnihhvidtt. i dn unausmauna
uREIIIEp busery
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R32.
Dienstag den 15. Februar.
1881.
Bekanntmachung.
Die Lieferung folgender Materialien:
1 Centner 50 Pfund Stearinkerzen,
13 „ weiße Kernſeiſe und
69
eryſtallifirte Soda,
für die Zeit vom 1. April 1881 bis
da=
hin 1882 ſoll in öffentlicher Submiſſion
fergeben werden.
Verſiegelte, portofreie Offerten ſind bis
hu dem auf
Mittwoch den 23. Februar d. Js.
Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Bureau auf dem Artillerie=
Schießplatz bei Darmſtadt —
Reſtaura=
tionsgebäude - angeſetzten Termin,
wo=
ſelbſt auch die Bedingungen von Morgens
8 bis Nachmittags 4 Uhr ausliegen,
ein=
zureichen.
Artillerle=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 10. Februar 188I.
Großherzogliche Garniſon=
2
Verwaltung.
Stammholz=Verſteigerung.
Montag den 2l. d3. Mis.,
Vormittags 10 Uhr,
in der ſtädtiſchen Tanne:
1 Eichenſtamm von 0.40 Cbm.,
294,46 Kiefernſtämme von 249.40 Cbm.,
darunter ſehr ſtarke Schnittklötze bis
zu 4 Cbm. Holzgehalt,
465 Stuck Kiefern=Baumpfähle, auf vier
Meter abgelängt,
410 Stück Kiefern=Stangen, theils zu
Hopfen=, theils zu Gerüſtſtangen ꝛc.
geeignet,
1700 Schneinſtall=Legner von 26 Mt.
Länge, in 88 Rm. aufgearbeitet.
Zuſammenkunft am Kreuzweg der
Feld= und Mittelſchneiſe.
Darmſtadt, den 14. Februar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
1317) Hickler, Beigeordneter.
Holzverſteigerung.
Montag den 21. Februar l. J3.
werden im Walde der Gemeinde Nieder=
Ramſtadt verſteigert:
330 Rm. Buchen= und Kiefern=
Scheit=
holz,
49 Rm. desgl. Knüppelholz,
2970 Stück desgl. Wellen,
105 Rm. desgl. Stockholz,
36 Stück Kiefern=Bau=, Werk= und
Nutzholzſtämme.
Unter dem Stammholz iſt der größte
Theil derart, daß er ſich zu Schneidtlötzen
und Pumpenſtöcken eignet.
Die Verſteigerung beginnt Vormittags
um 10 Uhr im Diſtrict Gickelsberg, der
Waſchenbacher Mühle gegenüber.
Das Stammholz wird zuletzt
ausge=
boten.
Nieder=Ramſtadt, den 11. Februar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=
Ramſtadt.
1318)
Bender.
Stammholz=Verſteigerung.
Montag den 21. Februar d. Js.,
Vormittags 9 Uhr
anfangend, werden in hieſigem
Gemeinde=
wald, Diſtrict Malchertanne, 120
Kiefern=
ſtämme von 25--55 Ctm. Durchmeſſer und
8-14 Meter Länge, und
Dienstag den 22. Februar d. Js.,
Vormittags 9 Uhr
anfangend, im Diſtrict Klingsäckerntanne
164 Kiefernſtämme von 25-55 Etm.
Durchmeſſer und 8-14 Meter Lünge
an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt am erſten Tag
am Bahnwärter=Häuschen am Malcherweg,
am zweiten Tag auf der Sandſchollſchneiſe
nächſt der Sandbachbrücke.
Pfungſtadt, den 11. Februar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schiemer.
1319)
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das
Ver=
mögen des Liqueurfabrikanten Anton
Schüchner zu Darmſtadt wird nach
er=
folgter Abhaltung des Schlußtermins
hier=
durch aufgehoben.
Darmſtadt, den 10. Februar 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
1320) Großh. Gerichtsſchreiber.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Schneiders Johannes
Schmidt dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
3 200 225 Hofraithe
Heinhei=
merſtraße,
3 201 21⁄₁₀ Grasgarten (
Bleich=
platz) daſelbſt,
3 202 472 Grabgart. daſelbſt,
Montag den 21. Februar l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſt=
bietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 28. Januar 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
778.
Berntheiſel.
Main=Neckar=Bahn.
Freitag den 18. Februar d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
wird ein ſüdlich des Eſchollbrückerweg=
Ueberganges auf dem früher Rückert'ſchen
Grundſtücke zunächſt des Bahndammes
ſtehendes Gebäude auf den Abbruch
öffent=
lich an Ort und Stelle verſteigert.
Die Bedingungen werden daſelbſt
be=
kannt gegeben und können auch auf dem
Bureau des Unterzeichneten bis zum
Ter=
mine eingeſehen werden.
Wegen Einſichtnahme des Gebäudes
wolle man ſich an den daſelbſt ſtationirten
Bahnwärter Fiſcher wenden.
Darmſtadt, den 10. Februar 1881.
Der Eiſenbahnbaumeiſter:
Dittmar.
1321)
80
298
Nä 32
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 17. Februar, Vormittags 9 Uhr,
werden im Gartenſaale des „Gaſthauſes zum Landsberg; nachverzeichnete
Gegenſtände, als: 1 Kanapee, 6 Stühle mit Peluche, 2 Kanapee's,
18 Rohrſtühle, 1 eichener, 2 nußbaumene Ausziehtiſche, 2 Kommoden,
2 ovale Tiſche, 2 Ladenſchränke mit Glasthüren, 1 Partie Baukaſten
ver=
ſchiedener Größe; ferner: 1 Klavier und 2 Harmoniums, 1 neuer
Schreib=
ſecretär (Meiſterſtück gegen baare Zahlung verſteigert.
Mr. Aenſtadt, be=Tarar.
1215)
3
Submiſſion.
Die Lieferung nachfolgender Gegenſtände,
leinen Lie= 2. „ 19000 „ Kernmehl
feranten 3. „ 16000 „ Schwingmloergeben. 4. „ 1400 Liter Mohnöl, 5. „ 1600 Kilo dörre weiße Bohnen, 6. „ 1600 „ geſpaltene Erbſen, 7. „ 1600 „ Linſen, 8. „ 100 „ dörre Zwetſchen, 9. „ 190
Aepfelſchnitzen, 10. „ 2400 Liker Eſſig, 11. „ 400 Kilo geſchälte Gerſte, 12. „ 400 „ grüne Kerne, 13. „ „ roher indiſcher Kaffee,
2500 14. „ 150 „ Kaffee=Surrogat, 15. „ 400 „ Nudeln, 16. „ 400 „ Reis, 17. „ 300 „ Spelzgries, 18. „ 300 „ Sago, 19. „ 250 „ Würfelzucker (Melis), 20. „ 250 „ Brodzucker 21. „ 300 „ Rauchtabak (Gail
Stern 44). 22. „ 30 „ Rauchtabak (Canaſter
Nr. 0 23. 50 „ Schnupftabak (rape
de Naney Nr. 3), 24. „ 12 Stück lackirte, blecherne
Waſchſchüſſeln, 25. „ 100 „ Kaffeebleche, 26. „ 300 „ Lampenchlinder (von
verſchiedener Größe, 27. „ 12 „ Gießkannen, 28. „ 200 Kilo Makulatur, 29. „ 300 Stück Putzlumpen, 30. „ 250 „ Schwämme, 31. 30 Kilo Glycerin=Seife, 32. „ 400 „ gelbe Kernſeiſe, 12
53. „ 400 „ weiße Kernſeife, 34. „ 800 „ Schmierſeife, 35. „ 800
Soda, 36. „ 100 „ Wollgarn, 37. „ 100 „ Bettfedern, 38. „ 75 Liter Fiſchthran, 39. „ 10000 Kilo Kornſtroh, 40. „ 60 Stück Bettteppiche, 41. „ 90 Liter Rüböl, 42. „ 3000 Kilo Petroleum, 43. „ 80 „ Stearinlichter, 44. „ 175 „ Talglichter, 45. „ 3450
Hafer, 46. „ 3000 Met. Leinwand,
47. circa 30 Liter Spiritus von 90%,
48. „ 1200 Kilo Rutter,
49. „ 60000 Stück Eier,
50. „ 34000 „ Handkäſe,
als Bedarf der hieſigen Anſtalt bis zum
1. April 1882 ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden. Die Bedingungen
liegen auf dem Bureau des
Unterzeich=
neten offen. Die Eröffnung der Offerten
findet
Freitag den 4. März, Vormittags
11 Uhr,
ſtatt und ſind die Offerten bis zum
Er=
öffnungstermin in den an dem Bureau der
Großherzoglichen Landes=Hoſpitalkaſſe
be=
findlichen Submiſſionskaſten einzulegen.
Bemerkt wird, daß die Lieferungen je
nach Bedarf auf vorherige Beſtellung zu
erfolgen haben.
Hofheim, am 11. Februar 1881.
Großherzogliche Direction des Landes=
Hoſpitals.
J. A.:
Schäfer, Rechnungsrath.
Bekanntmachung.
Die am 9. und 10. d. Mts. in den
Waldungen der Großherzoglichen Landes=
Waiſenanſtalt abgehaltene Holzverſteigerung
iſt genehmigt und können die Abfuhrſcheine
in dem Bureau des unterzeichneten
Rech=
ners — Schützenſtraße Nr. 1
in
Em=
pfang genommen werden.
Hierbei wird noch darauf aufmerkſam
gemacht, das dasjenige Holz, welches nach
dem 8. nächſten Monats noch nicht
abge=
jahren iſt, auf Gefahr und Koſten der
Steigerer an die Schneiſen verbracht wird.
Darmſtadt, den 14. Februar 1881.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe.
Lungsdorf,
1323)
Rechnungsrath.
Feilgebotenes.
Pariser Kopfsalat
per Stück 18 Pfa.,
Ral. EaRenkohl
billigſt.
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Carlsstrasse 24.
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1115)
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Laut Kaiserl. Rönigl. Oesterr.
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Kannt edeler u. Stärkendster
Ungar-
wein für Kinder und allgemeine
Körperschwäche aus der Hemesbor.
Traube.
Unter Schutzmarke und
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bowsky’scher Firma der Etiquettes
und Kapseln sind Flaschevgröesen
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resp. 500, 250 und 100 geaichte
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Darmstadt vom Haupt-vepot
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von M. 1.10 bis M. 1.80.
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1325) Carlsſtraße 24.
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Aus freier Hand zu verkaufen ein Acker
von 126 ⬜ Klafter in der Landskron, ein
Acker in der Saubach von 127 ⬜ Klafter.
O.
an
4
4
28
75½
Fo”
8i8
1042
15
18)
V=
52
638
g5
4½
1½
Cacolgua!
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Guajaquil=Carao=Lohnen bereitet, ohne
Zu=
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Ludwigsplatz 7.
11549)
14
640
89
922
1118
12
252
532
630
726
820
105
113
640
88
922
1113
12
22
529
63
724
830
10
113)
84)
46
fennigſparka.
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4
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ſEinrichtung, für 7 Jahre berechnet, Druck des
Titels, der Einleitung und des Geſchäftsbetriebs
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ſind größtentheils eingetroffen und erlaube ich mir
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mög=
lichſt billigen Preiſen beſtens zu empfehlen.
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1279) 8 Niederramſtädterſtr. 8.
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WDürres buchenes Hcheitholz
per Meter M. 10.80 frei ans Haus.
Beſtellungen beliebe man bei Konrad
Sorg, große Bachgaſſe I, zu machen.
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3 L moderne ſchöne Sachen, faſt
zum Goldwerth abzug. Frankf=Str.1, part.
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Ludwigſtraße 18.
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29
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Dasſelbe iſt vor einigen Jahren erbaut,
in angenehmer Lage, 3ſtöckig mit Veranda,
Valkon, Garten ꝛc. und wird Verhältniſſe,
halber bedeutend unter den Selbſtkoſten
ab=
gegeben. Näheres bei der Exped. d. Bl.
Vermiethungen.
8105) Zu vermiethen
Trockene Lagerräume. Eliſabethenſtr. I.
8938) Victoriaſtraße 26 iſt ein
Man=
ſarden=Logis zu verm. und ſofort zu beziehen.
9320) Aliceſtraße 8 iſt das durch
Ver=
ſetzung des Herrn Poſtkaſſier Heft leer
ge=
wordene Logis alsbald zu beziehen.
11383) Wilhelminenſtraße 35, Ecke
der Hügelſtraße, iſt im oberen Stock eine
Wohnung, beſtehend aus 7 Zimmern ꝛc.,
zu vermiethen. Näher. im Hauſe parterre.
11905) Schirmgaſſe 2 im Seitenbau
ein freundliches Logis, 4 Zimmer 7., zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Moritz Nathan.
59) Beſſungen. Heidelbergerftr. 54
ein Manſardenlogis zu vermiethen.
25) Theaterplatz 1 ſchöne Woh
nung im zweiten Stock, beſtehend aus
5 Zimmern, Küche mit Waſſerleitung,
Bodenkammer und allem ſonſtigen
Zu=
behör per 15. April event. auch etwas
früher, an eine ruhige Familie zu
vermiethen. Anzufragen im 1 Stock.
539) Magdalenenſtraße Nr. A en
Logis zu verm.
691) Beſſ. Carlsſtraße 3 für eine
Dame die Manſardewohnung: 2 Zimmer,
Küche und Keller. Daſelbſt ein kleines,
einfach möblirtes Zimmer.
696) Grafenſtraße 27. Vorderhaus,
links, 1 St. h., ein möbl. Zimmer zu verm.
764) Nieder=Ramſtädterſtraße 51
iſt der früher Gärtner
Zaubitz'ſche Laden
zu vermiethen. Näheres daſelbſt.
879) Rheinſtraße 47 freundl.
Woh=
nung im 3. Stock, 4 Zimmer, Küche,
Keller, Holzſtall, Kammer ꝛc. per 20. Mai.
Näheres 2. Stock.
883) Eeke der Riedesel- und
Heidelbergerstrasse 7 ist die
Erkerwohnung mit freier Aussicht, aus
8 Limmern mit allem nöthigen
Lube-
hör bestehend, aut ersten Juni
bezieh-
bar, zu vermiethen.
946) Rheinſtraße 47 bel Etage mit
Balkon, Salon, 7 Zimmer und allem
Zu=
behör, auf Verlangen Stallung u. Remiſe.
1046) Ludwigsſtraße 8, 2 Treppen,
2 hübſch möblirte Zimmer nach der Straße
per ſofort; auch einzeln.
1154) Lauteſchlägerſtraße 17 drei
Zimmer mit Küche, Bodenraum,
Waſch=
küche, Keller ꝛc. bis Anjang Mai für M. 220
zu vermiethen.
1157) Beſſ. Ludwigsſtr. 3 iſt ein
Logis zu vermiethen.
R. 32
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252) Obere Mieder=Namſtädterſtr. 7
der erſte Stock, drei Zimmer und
Magd=
ſtllochen mlt allem Zubehör, im April
be=
ziehbar. Preis 140 fl.
1256) Waldſtraße 34 ein
Manſarde=
glmmer zu vermilethen.
1327) Heidelbergerſtraße Nr. 28
iſt ein Specereiladen, ſchon längere Jahre
milt beſtem Erſolg betrieben, nebſt
Woh=
nung und allen Bequemlichteiten zu
ver=
mlethen und kann ſofort bezogen werden.
Zu erfragen Parterre in der Wirthſchaft.
Daſelbſt ſind zwei Manſardenlogis zu
vermlethen mit allen Bequemlichkeiten, zu
beziehen am l. März und 1. April d. J.
1328) Wilhelminenſtraße 13 zwei
Treppen hoch ein ſchön möblirtes Zimmer.
1329) Eln kleines Haus für eine
Familie, enthaltend elf Zimmer mit allem
Zubehör, Waſſerleitung ꝛc., neu erbaut, in
angenehmer Lage, alsbald zu vermiethen.
Nüheres Niedeſelſtraße 2.
1330) Ein Haus zum Alleinbewohnen,
11 Zimmer und Garten, Stallung u. ſ. w.
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Offerten unter F. an die Expeditlon.
1331) Marienplatz 12, zunächſt der
Dragonerkaſerne, zwei freundl. Zimmer,
zuſammengehörig, zu vermiethen.
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Zimmer f. 1ſollden Mann. Daſelbſt eine
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Vermiſchte Nachrichten.
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Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt anc
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R”
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C3
8
a) er
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C= Lehrſtelle in einem Manufactur= oder
Seißwaarengeſchäft. Offerten unter L. V.
an die Expedition d. Bl.
Lessingfeier
Mittwoch den 16. Februar 1881, Abends 8 Uhr, in der Turnhalle am Woogs.
platz; unter Mitwirkung der Turnerſingmannſchaft, der Fräulein Emilie Glock, der
Herren Hofſänger Bögel, Hofſchauſpieler Dalmonico und Wagner, ſowie der
Herren Hofmuſiker Petr und Reltz.
Feſivortrag des Herrn Pfarrer Dr. Krumm von Groß=Winternheim:„Leſſing
als teligiöſer Charalter.”
Zur Deckung der Unkoſten wird am Eingang ein Eintrittsgeld von 20 Pfg.
4 Perſon (Damen und Herren) erhoben.
Die vereinigten Vorſtände des Volksbildungsvereins und der Turngemeinde.
Verein für Vogel- und Geſlügelauoht in Darmstadt
1337)
lälterer Verein),
unter dem Protectorate Sr. Aönigl. Poheit des Großherzogs.
Erſte große allgemeine Muſter=Ausſtellung
(V. Augetellung den Veroine)
von Geflügel, Sing und Ziervögeln, ſowie von Gegenſtänden der Vogel=Zucht und
Pflege, Literatur, Maſigeflugel (todt und lebend), Aquarien ꝛc. W.- in den geheizten
Mäumen des Saulbunen in Darmſtadt vom 18. bis einſchl. 22. Marz 188I.
1000 Murkt baur,
ſowie Ehrenpreiſe ſind für die hervorragendſten Ausſiellungsobiecte ausgeſetzt
Programme und Anmeldebogen ſind durch Herrn Kaufmann W. Stromeyer, in
Firma D. Fair &am; Söhne in Darmſtadt zu beziehen. Mit dieſer Ausſtellung iſt
gleichzeitig eine
E- große Verlooſung 2M
verbunden, wofür Werthe im Betrage von 6500 Mark beſtimmt ſind. Als erſter
Hauptpreis iſt eine Hühnerhofeinrichtung mit mehreren Stämmen hochfeiner
wirthſchaftlicher Racen im Werthe von ca. Mt. 509, als zwelter Hauptpreis eine
hochelegante Bolisre mit Aquarium, beſetzt mit einer Anzahl kleiner Ziervögel
oder kleiner Papageien, im Werthe von ca. Mk. 300 ꝛc. vorgeſehen.
W Ein Loos koſtet 1 Mark. *
Die Verlooſung wird am 23. März 1881, Nachmittags 5 Uhr, im
Saal=
bau in Darmſtadt öffentlich und unter obrigkeitlicher Controle abgehalten und iſt der
Vertrieb der Looſe im alleinigen Generaldebit dem Herrn Moritz Strauß jun. in
Mainz übertragen.
Dus Augstellungs-Comitée.
Eum Frankſurter Preisausschreiben.
Das Prelsausſchreiben des Frankfurter Stadttheaters vom 28. Auguſt 1879
hat (für recitirende Dramen) folgendes Reſultat ergeben:
„Nachdem die Herren Preisrichter ſich zur Ertheilung eines Preiſes an irgend
eines der eingegangenen Stücke nicht vereinigen konnten, ſind dieſelben zu der
Ver=
ſtändigung gelangt, 2 Stücke ehrenvoll hervorzuheben und zur Aufführung zu
empfehlen und zwar: „8tamſ.ee Eine hiſtoriſche Tragödie in 5 Aufzügen (von
Anton Vollmar aus Augsburg). „Dlo Fatrizierim.é Trauerſpiel in
5 Aufzügen von Nichard Boß aus Berchtesgaden)."
Die Jutendanz der vereinigten Stadttheater zu Frankfurt a. M. hat daraufhin
beſchloſſen, dieſe beiden Stücke demnächſt in Frankfurt zur Aufführung zu bringen,
unter Beibehaltung der zweiten, in dem Preisausſchreiben vom 28. Auguſt 1879
ent=
haltenen finanziellen Beſtimmung, nämlich: einer l5procentigen Tantleme von der
jedes=
maligen Brutto=Einnahme.
Die Intendanz der vereinigten Stadtheater zu Frankfurt a. M.:
Frankfurt a. M., den 10. Februar 1881.
lgez.) Claar.
empfiehlt ſich hiermit dem
hoch=
geehrten Publikum und den
hieſigen Geſchäftsfreunden
er=
gebenſt zur Ausführung von
Hunz-Waaaerloltungen unter Zuſicherung reller Bedienung, billiger Preiſe
und Garantle.
s Unterzeichneter
W. Wündämgor, Schloſſermeiſter,
Waldſtraße Nr. 2.
E (ßine tüchtige Reſtaurationsköchin
E wird geſucht, nur ſolche wollen
L.
ſich melden, welche in größeren Geſchäften
thätig waren. Näheres in der Expedition
(Eine erfahrene unabhängige uͤltere
C, Perſon oder Frau wird auf
Iſtern zu 3 Kindern geſucht. Zeugniſſe
erforderlich. Näheres in der Expeditton.
2
ar
9
58,
817
1221
10
428.
5
86
852
1118
1200,
242
522,
88¾
ge
5
746
1118₈
22½
60
97s
ſte
[ ← ][ ][ → ] 1076) Hontag, 2l. Februar, Abends 7 Uhr, findet im grossen
ElSaale des Saalbaues ein
COIC
9= nterzeichnete beehren ſich hierdurch
er=
gebenſt anzuzeigen, daß Wohnung
4 und Geſchäft ſich in unſerem
neu=
erbauten Hauſe Ludwigsſtraße
Nr. 15 und 17 befinden. Zugleich
em=
pfehlen wir uns auch fernerhin einem
ge=
ehrten Publikum bei allen im Baufache
vorkommenden Arbeiten unter Zuſicherung
prompter Bedienung u. billigſter Berechnung.
E feorg Assmuth, Maurermeiſter
S Honrad Assmuth, in Beſſungen.
zum Besten der barmherzigen Schwestorn
ſtatt, unter gütiger Mitwirkung
der Frau Lili Wolfskehl,
der Großh. Hofopernſängerin Frau Mayr=Olbrich,
des Großh. Hofopernſängers Herrn Hofmüller,
der Großh. Hofopernſängerin Fräul. v. Müller aus Weimar,
des Großh. Hofconcertmeiſters Herrn Weber,
der Großh. Hofmuſiker Herren Petr und Reitz und
des hieſigen katholiſchen Kirchengeſangvereins.
Die Preiſe der Plätze ſind wie in früheren Jahren: Nummerirter Platz 3 M. alt, als beſſerer Arbeiter, event. als zweiter
Saalkarte und Gallerie 2 M., Vorſaalbillet 1 M.
Den Billetverkauf haben bereitwilligſt übernommen: Die Buchhdlg. von A. Berg=binder, welcher befähigt iſt, die theilweiſe
ſträßer und die Muſikalienhdlg. von G. Thies, ſowie die Herren Kaufmann Horn Beaufſichtigung zu übernehmen und der einige
(Kirchſtraße), Lithograph Welzbacher (Ecke der Stein=u. Hölgesſtraße), Hofſchneider= Kenntniß von Maſchinen oder doch Intereſſe
meiſter Wiegandt (Soderſtraße).
Das ausführliche Programm wird in einigen Tagen veröffentlicht, und ſteht am Schrifliche Offerten mit Angabe der
ſeit=
betr. Abend im Concertlocale zur Verfügung.
Proteſtanten=Verein zu Darmſtadt.
Prediger Joh. Schmeidler von Berlin wird Dienstag den 15. Februar, Gute Veberrheiner Kartoffeh
Abends präcis 7½ Uhr, im großen Saale des „Darmſtädter Hofsu dahier!Glauaugen und Weißgelbe) ſind im Haus,
1287)
über das Thema:
Landwehrſtraße 43, ſowie jeden Markttag
auf dem Kartoffelmarkte zu verkaufen.
„Die Stellung der gegenwart zu Chriſlus=
G. Weis.
1342)
einen freien Vortrag halten.
6 ſEin geſittetes Mädchen von 14 bis
Der Eintritt iſt für Herren und Damen frei.
Der Vorstand.
„
Sntereſſenten machen wir darauf aufmerkam, daß Beſchwerden über den 3 C= 16 Jahren wird für die Nachmit=
Wagmeiſter Schmidt, gleichviel welcher Natur, bei den unterzeichneten/ tage zu 2 Kindern von 3 und 6 Jahren
O9 Innungsvorſtänden vorzubringen ſind, von wo aus raſcheſte Abhülfe zu baldigem Eintritt geſucht. Liebigſtraße
Nr. 9. mittlerer Stock.
aller gerecht vorgebrachten Uebelſtände geſchehen wird.
5 Eine gut empfohlene Lauffrau ſucht
Darmſtadt, im Februar 1881.
Laufdienſt. Waldſtraße Nr. 10,
Der Schriftführer:
Der Vorſitzende:
2 Treppen hoch.
H. Hein.
J. J. Herwegh.
Sur ein Fabrikgeſchäft wird ein
1.
5 25 thätiger, ſolider Mann, militäxfrei,
geſetzten Alters, jedoch nicht über 35 Jahre
Werkführer geſucht. Ein energiſcher
Buch=
dafür hat. dürfte ſich am Beſten eignen.
herigen Beſchäftigung und der Gehaltsan=
Das Comilé. ſprüche unter G. H. poſlagernd erbeten.
- olz wird billigſt klein gemacht.
2 D Zu erfr. Langgaſſe 4 im Laden.
81
[ ← ][ ][ → ] E33
30½
Mittwoch den 16. Februar, Abends präcis 8 Uhr beginnend,
im grosson Saale des Saalbaues
1288)
KumsteVorsteHlumg.
Hier in Darmſtadt neu und eigen in ihrer Art.
Erſte Abtheilung.
Nach der Natur aufgenommene Bilder durch elektriſches Licht, bis zu 12 Meter
Durchmeſſer vergrößert: Anſichten aus den Schweizer Alpen, Deutſchland, Frankreich,
ſowie Statuen und Portraits berühmter Größen. - Während der Pauſen Concert
von der Adam'ſchen Capelle und Beleuchtung des Saales durch die neueſte Erfindung
der dhnamo=elektriſchen Maſchine.
Zweite Abtheilung.
Das Darmſtädter Waſſerwerk nach dem weltberühmten Kunſtwerk der Eremitage
in Bayreuth dargeſtellt, in 300 Waſſerſtrahlen zur Verherrlichung gebracht und durch
ein Farbenſpiel des elektriſchen Lichts beleuchtet.
Die Bilder erklärt das Programm und ſind letztere Abends an der Kaſſe zu
Achtungsvoll
haben.
F. Tranich, Großh. Hoftheater=Maſchinenmeiſter.
Preiſe der Plätze: Sperrſitz 3 M., l. Platz 2 M., Saal und Gallerie 1 M. zu
haben bei den Herren Bergſträßer (Rheinſtraße), Thies (Eliſabethenſtraße) und
Abends an der Kaſſe.
Todes-Anzeige.
Heute Vormittg 10½ Uhr entſchlief ſanft unſer guter Gatte,
Vater, Bruder und Schwager, der Weinhändler
va
GCOH UAIEm,
was wir Freunden und Bekannten ſtatt jeder beſonderen
Anzeige mit der Bitte um ſtilles Beileid mittheilen.
Darmſtadt, den 13. Februar 1881.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag um 4 Uhr ſtatt.
Ullgu rlal. uublthaullor,
besto loger,
habe ſtets große Auswahl, auch werden
alte Hühner dagegen in Tauſch genommen
bei
Beinrioh Röhrioh,
1346) gegenüber der kath. Kirche.
2 ſFin Arbeiter kann Koſt u. Logis
G erhalten Louiſenſtraße 24.
c ſEin beſtens empfohlener Koch,
4.
2 welcher bei höchſten Herrſchaften,
ſowie Hotels l. Ranges conditionirte, ſucht
Aushülfe für Diners, Hochzeiten ꝛc. oder
ſtündige Stellung.
Näheres Kaupſtraße 10.
ſFin kautionsfähiger Mann über=
S C nimmt Auftrage zu beſorgen,
Rech=
nungen, Quittungen ꝛc. Näheres Exped.
„
S
Verloren
oder liegen gelaſſen ein kleines ſchwarzes
Notizbuch. Man bittet um gef. Abgabe
im Darmſtädter Hof gegen Belohnung.
Reh=Rücken, Heule,
Bug-Ragout,
45 Pfg. per Pfund,
Franzss. Hopfsalat
18-20 Pfg.
P bei
H. Röhrich,
1350) gegenüber d. kath. Kirche.
3 ſEin junger Englünder ſucht in
S.
C= einer guten Familie Koſt u. Logis.
Adreſſe X 108 Heinrichſtraße.
—
ſEin junger Engländer ſucht zwei
H.
= gut möblirte Zimmer, womöglich
in der Mitte der Stadt.
Adreſſe X 108 Heinrichſtraße.
Hiaza-Oliven Tafel-Oel
neuer Ernte
von feinſtem Geſchmack empfiehlt
Friodr. Sehaoſor,
11541)
Ludwigsplatz 7.
Submiſſions=Vergebung.
Es ſollen in Accord vergeben werden:
1) das Legen von 17 laufenden Metern
eiſernen Durchlaßröhren von 79 Etm.
Weite,
2) die Lieſerung von 6 Stück gußeiſernen
Candelabern für Straßenlaternen.
Voranſchläge und Bedingungen liegen
bis zum Termin:
Montag den 21. d. M., Vormittags
10 Uhr.
auf unſerem Bureau offen und ſind die
bezüglichen Offerten bis dahin bei uns
einzureichen.
Beſſungen, 14. Februar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
1353)
Nohl.
1
Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach kurzem
Kran=
kenlager, ergeben in den Willen Gottes
und geſtärkt mit den heiligen Sterbe=
Sacramenten, an den Folgen eines
Schlaganfalls in ſeinem 82.
Lebens=
jahre unſer lieber Gatte, Vater und
Großvater, der Kaufmann
Ludwig Carl Hebberling,
Ritglied des kathol. Kirchenvorſtands.
Den zahlreichen Freunden und
Be=
kannten dieſe Mittheilung ſtatt
be=
ſonderer Benachrichtigung mit, der
Bitte, des Verſtorbenen in ihrem
Ge=
bete zu gedenken.
Darmſtadt, Turnau=Magurelle,
Balve, Saargemünd, Wien,
am 13. Februar 1881.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Dienstag
den 15. d. Nachmittags 3 Uhr vom
Sterbehauſe, Alexanderſtraße 7, aus
ſtatt. Die feierlichen Erequien werden
am Mittwoch Morgen ½ 10 Uhr in
der Pfarrkirche abgehalten.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 15. Februar.
12. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Zum hundertjährigen Todestage Leſſing's:
Emilia Galotti.
Trauerſpiel in 5 Akten von G. L. Leſſing.
Perſonen:
Emilia Galotti
Frl. Weigel.
Odoardo Galotti, Eitern der Herr Wünzer.
Claudia Galotti, ) Emilia
Frau Steck.
Hettore Gonzaga
Herr Hacker.
Marinelli, Kammerherr
Herr Werner.
Camillo Rota
gerr Butterweck.
Conti, Maler
Herr Wisthaler.
Braf Appiani
Herr Edward.
Gräfin Orſina
Frl. Berl.
Herr Wagner.
Angelo
Kammerdiener des Prinzen: Herr Dornewas.
Batiſta, Marinellis Diener., Herr Leib.
Pirro, Diener der Galotti
Herr Franke.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Aus Stadt und Land.
R6
Darmſtadt, 15. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Kreisbaumeiſter
ſe zu Bensheim, Hofbaurath Chr. Horſt, zum vortragenden Rath bei der
Abth. für Bauweſen des Miniſteriums der Finanzen unter Verleihung
es Amtstitels „Oberbaurath= ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Chef des
G. Großh. Hofmarſtalles, Kammerherrn und Major la suite der Cavallerie,
Frhrn. von Nordeck zur Rabenau den Dienſttitel als „Ober=
Stall=
meiſters verliehen.
D20 Wie aus ſicherer Quelle verlautet, iſt Herr Hofſchauſpieler
Werner zum Regiſſeur des Schauſpiels an dem Großh. Hoftheater
er=
rannt worden.
- Wie bereits berichtet, iſt Herr Geheime Commerzienrath Theodor
Wendelſtadt aus der Direction der Bank für Handel und In=
Eißhuſtrie und aus jener der Bank für Süddeutſchland mit
Rück=
ſicht auf ſeine geſchwächte Gejundheit zum allgemeinen Bedauern
aus=
i deſchieden, nachdem er dieſen Collegien ſeit Entſtehung der beiden Inſtitute,
a3 iſt 28 und bezw. 25 Jahre hindurch, angehört hatte und ſich während
bieſer langen Periode durch eine ſeltene Pflichttreue, durch reiche
Ge=
chäftserfahrung und durch hingebendes erfolgreiches Wirken fur die
Intereſſen der von ihm vertretenen Inſtitute in hervorragender Weiſe
Lusgezeichnet hatte. Die Aufſichtsräthe der beiden Geiellſchaften haben
der dankbaren Anerkennung der Verdienſte des ausſcheidenden Directors
u,badurch Ausdruck verliehen, daß ſie Herrn Theodor Wendelſtadt zu
yi ihrem Mitglied cooptirten. Die Direction der beiden Inſtitute ſoll durch
⁶⁄₄ ſine neue Kraft ergänzt werden, und verlautet, daß eine geeignete
Per=
ſönlichkeit bereits gefunden ſei, und daß die mit derſelben eingeleiteten
5. . Verhandlungen vor dem Abſchluß ſtehen. Die näheren Umſtände entziehen
⁵⁄
ſich bei dem gegenwärtigen Stand der Angelegenheit ſelbſtverſtändlich der
zm Oeffentlichkeit, doch dürſten dieſelben ſpäteſtens nach Abhaltung der auf
d en 15. März d. J. anberaumten Sitzungen des Aufſichtsrathes der beiden
Banken bekannt gegeben werden können.
— Zu unſerem Berichte über den Vortrag des Herrn Prälaten von
Gerok aus Stuttgart über „Matthias Claudius” bemerken wir noch
2 nachträglich, daß der Vortrag des geſchätzten Redners, den wir noch öfter
m unſerer Stadt zu begrüßen hoffen, vorausſichtlich demnächſt im Druck
rſcheinen wird. - Fur Mittwoch, den 23. d. M., iſt als 6. Vortrag
über religiöſe und kirchliche Fragen zum Beſten des evangeliſchen Kirchen=
Bébauvereins zu Darmſtadt „Luther als Vater des evangeliſchen
Kirchen=
eſangs' in Ausſicht genommen.
G Die Strafkammer des hieſigen Landgerichts hat am Mon=
531ag ein Urtheil gefällt, welches für unſere Hausfrauen von Intereſſe
ſein dürfte. Es wurde nämlich ein Offenbacher Metzger Johann
Simon, der einer Frau ein Pfund bereits ſtark riechendes und deßhalb
„ ungenießbares Fleiſch verkauft, auf Grund des Geſetzes vom 14. Mai
2u 1879, den Verkehr mit Lebensmitteln betr., zu einer 3tägigen
Gefängniß=
trafe verurtheilt und gleichzeitig Veröffentlichung des Urtheils auf Koſten
⁵⁄6 des Beſchuldigten verfügt. Von der beantragten Aberkennung der bürger=
6 lichen Ehrenrechte ſah der Gerichtshof noch einmal ab.
ſl.
Dem ſoeben ausgegebenen Verwaltungsbericht der Großh.
zu Bürgermeiſterei Darmſtadt für das Jahr 1879 entnehmen wir,
daß die ordentlichen Einnahmen die Höhe von 555.516 M. 45 Pf. (gegen
an b28724 M. 19 Pf. in 1878), die ordentlichen Ausgaben 889, 904 M. 34 Pf.
gegen 852,692 M. 99 Pf. in 1878) erreichten. Die Schulden der Stadt
3
betrugen Ende 1879 3555599 M. 12 Pf. gegen 3629,061 M. 80 Pf.
Im Jahre 1879 wurden 73.462 M. 68 Pf. abgetragen. Das Vermögen
der Stadt beziffert ſich ausſchließlich des Gas= und Waſſerwerks, welche
½ eſt im Jahre 1880 zur Berückſichtigung kommen, auf 7525,441 M. 22 Pf.
egen 7451,161 M. 58 Pf. und verbleibt ſonach ein Vermögensüberſchuß
on 3.969842 M. 10 Pf. Die Gewerbſteuercapitalien haben einen
er=
beblichen, die Einkommenſteuercapitalien einen kleineren Rückgang in
Folge der in allen Zweigen der Induſtrie herrſchenden Geſchäftsſtockung
erfahren und ſind nur die Grundſteuercapitalien etwas in die Höhe
ge=
gangen, ſo daß das Geſammtſteuercapital der Stadt gegen das Vorjahr
einen Rückgang von 0.10 pCt. erfuhr. Die Einnahme an Octroi hat
d im Jahre 1879 355,910 M. 93 Pf., etwa 22,000 M. mehr als im Vor=
13jahre, betragen. Die Einfuhr reſp. die Fabrikation von Bier, ſowie die
Einfuhr von werthvollerem Schlachtvieh, insbeſondere von Ochſen und
hu Hämmeln, nimmt forwährend ab, wogegen die Einfuhr von Kühen und
Rindern, ſowie an Fleiſch geſtiegen iſt, ein Beweis, daß man ſich in
Rückſicht auf die Zeitverhältniſſe auf billigerem Wege Erſatz zu ſchaffen
ſucht. Octroidefraudationen kamen 134 Fälle zur Anzeige. Die
finan=
ielle Lage der Stadt wird als eine durchaus zufriedenſtellende
be=
zeichnet.
O Die Ausgaben des ſtädtiſchen Hoſpitals betrugen im Jahr
1879, in welchem 1787 Kranke mit 42833 Verpflegungstagen verpflegt
wurden, wozu weiter noch 59 Pfründner mit 16,353 Verpflegungstagen
kommen, 134,259 M. 9 Pf. Der Zuſchuß, welchen die Stadtkaſſe zu
leiſten hatte, betrug 34,000 M. während die Armenkaſſe weitere
63844 M. für Hoſpitalpflege aufzubringen hatte.
Im Jahr 1879 wurden nach der Octroirechnung in hieſiger
Stadt eingeführt reſp. geſchlachtet: 13745 Schweine, 7531 Kälber,
32
303
3045 Hämmel, 2392 Ochſen, 774 Kühe und Rinder wozu noch
14513 Haſen. Gänſe, Lämmer und Spanferkel, ſowie 3150 Centner
friſches und 767 Centner gedörrtes Fleiſch und Wurſt und endlich
30465 Stück Wildpret und Geflügel hinzukamen. Die Geſammtſumme des
hieraus erzielten Octrois berechnet ſich auf 144937 M., mithin 40 pCt.
der Bruttoeinnahme aus Octroi überhaupt.
2 Die hieſige Loge „Johannes der Evangeliſt' veranſtaltet am
Mittwoch den 16. Februar eine Leſſing=Feier in Verbindung mit
ihrem Winter=Johannisfeſt.
1(1 Des Herrn Hoftheater=Regiſſeurs Hermann Butterweck
fünfzigjähriges Künſtler=Jubiläum hatte am Samstag das Theater mit
den Verehren desſelben bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Diener und
Tiſchler Valentin in Raimunds „Verſchwenderu war die Rolle,
in der der Jubilar uns mit ſeinem anerkannt trefflichen Spiel erfreute.
Wir beſchränken uns darauf zu regiſtriren, daß nichtendenwollende,
brauſende Beifallsſpenden, Werfen von koſtbaren Blumenkränzen ꝛc. die
Darſtellung des Gefeierten begleiteten, und daß dieſer in geeigneter Weiſe
wiederholt ſeinen Dank ausſprach. Unter den übrigen Mitwirkenden
ver=
dienen Herr Edwarid (Flottwell), Frl. Schütky (Kammermädchen
und ſpätere Tiſchlermeiſterin), Herr Kraze (Azur), Frau Kläger 1Lieſe!
und Herr Werner (Kammerdiener Wolf) lobende Erwähnung. Doch
will es uns ſcheinen, als ob einige Andere ihrer Rollen nicht ganz
Herr waren oder ſie in einer pathetiſchen Monotonie, ohne jede Spur
von Natürlichkeit, abſpielten. Inſcenirung und Decoration waren tadellos
O Herr Handelslehrer Peters ſprach in der letzten Sitzung des
Localgewerbevereins über den Wechſel beziehungsweiſe die im
Wechſel=
verkehr zu beobachtenden Formen und erläuterte, nachdem er in Kürze
die Geſchichte des Wechſels, der ziemlich allgemein als eine italieniſche
Erfindung betrachtet wird, berührt, an der Hand practiſcher Beiſpiele
die manchfachen Verſtöße,; die bei der Ausſtellung und Weiterbegebung
von Wechſeln immer noch vorkommen, ſowie die Fehler, welche den leider
nicht allzu ſeltenen Wechſelfälſchungen Vorſchub leiſten. Ein in
den meiſten Fällen wirkſamer Schutz gegen Fälſchungen, welche
bekannt=
lich auch die vorgeſchrittene Chemie erleichtert, gewährt die zwar nicht
neue, allein nicht allgemein beliebte Form der Acceptation, darin
be=
ſtehend, daß das Accept nur durch den Context des Wechſels
ge=
ſchrieben und die Höhe des acceptirten Betrags zugleich beigefügt wird,
wodurch Fälſchungen, wie ſie z. B. zum Nachtheil der Stuttgarter
Ge=
werbebank verübt wurden, unmöglich ſind. Ein mitunter dunkler Punkt
im Wechſelverkehr ſind ferner die Blancoaccepte, die, wie die
Er=
fahrung gelehrt, in der Fabrikation der berüchtigten Kellerwechſel
eine wichtige Rolle ſpielen und ſchon Manchen in großen Schaden
ge=
bracht, in welcher Beziehung der Zuſammenbruch des Beerfelder
Kreditvereins in Gefolge ſeiner Verbindung mit der Firma Uhrig und
Seip als warnendes Beiſpiel erſcheint. Die Verſammlung folgte dem
recht inſtructiven Vortrage mit verdienter Aufmerkſamkeit.
0 Der älteſte Beamte der ſtädtiſchen Verwaltung iſt der bei der
Sparkaſſe immer noch active ehemalige Marktmeiſter Herr Nöſinger,
der nunmehr 55 Jahre im Dienſt der Stadt thätig iſt und ſich noch
einer ſeltenen Rüſtigkeit erfreut.
M. Am Donnerstag Abend fand im Gartenſaale des Darmſtädter
Hofes eine Verſammlung des „Verkehrs=Vereinzu ſtatt, die leider
von nur 37Perſonen (unter denen mehrere Nichtmitglieder) beſucht war,
was deutlich zeigt, wie wenig das Darmſtädter Publikum darauf
be=
dacht iſt, die Zwecke des Vereins zu fördern, die ſich ja doch nur auf
die Hebung der Stadt beziehen, indem der Verein beſtrebt iſt, Fremde
herbeizuziehen, denſelben den Aufenthalt hier möglichſt angenehm zu
ma=
chen, und auf dieſe Weiſe einen größeren Fremdenzuzug zu bewirken, der
in pecuniärer, wie in anderer Beziehung unſerer Stadt nur günſtig ſein
kann. Kurz vor 9 Uhr eröffnete der Vorſitzende, Herr Bergſträßer,
die Verſammlung, und theilte mit, daß der Verein bis jetzt 100
Mit=
glieder zähle, und daß in nächſter Zeit eine regere Betheiligung, beſonders
von Seiten des Handwerkerſtandes, in Ausſicht ſtehe.
Hierauf ſprach
Herr Kahlert über einen vom Verein herauszugebenden Führer, wie ein
ſolcher vom Kaſſeler Verkehrsverein vorliegt. Der Führer ſoll in
3 Theile zerfallen, die ſich folgendermaßen gliedern: 1. Allgemeines, kurze
Beſchreibung der Stadt, Hotels, Reſtaurationen, Droſchken= und
Dienſt=
männertarife, ſonſtige Verkehrsanſtalten ꝛc. 2. Kunſt=, Bildungs= und
ſonſtige gemeinnützige Anſtalten und Einrichtungen. 3. Umgebungen ꝛc.
Da der Führer ſchon Ende April erſcheinen ſoll, ſo wäre es um ſo
er=
wünſchter, wenn dem Vorſtand recht bald diesbezügliche Mittheilungen
zugehen würden. Nach der Wahl der 10 Ausſchußmitglieder ſprach Herr
Geh. Oberbergrath Pfannmü ller in längerer Rede ſehr belehrend uber
Badeanſtalten und Bäder mit Rückſicht auf eine hier zu errichtende
Bade=
anſtalt, wobei Pläne von Badeanſtalten, z. B. derjenigen von Karlsruhe,
vorgezeigt wurden. Hierauf dankte der VorſitzendesHerr Bergſträßer
für den intereſſanten Vortrag und ſprach über Bäder im Allgemeinen,
wobei ihm eine große Fülle von Material zu Gebote ſtand, um die
Frage durch gutgewählte Beiſpiele zu beleuchten. An der hierauf
fol=
genden Beſprechung nahmen die Herren Wiener, Harres,
Blumen=
thal, Pfannmüller, Langenbach, Trier Rückert, Ohly u.
Beckerregſten Antheil, wobei hervorzuheben iſt, daß Hr. Oberbürgermeiſter
Ohln die Beihülfe der Stadt bei der Errichtung einer Badanſtalt in
Aus=
ſicht ſtellte und ausſprach, daß er glaube, daß die Ausgaben
keinesallzu=
großen ſeien, da der Mehrbedarf an Waſſer;aus den 6 =Griesheimer
304
hängig, und es wuͤrde für das große Ganze jedenfalls beſſer ſein, wenn
die Stadt die Sache in die Hand nähme, da doch jede Actiengeſellſchaft,
ſei ſie noch ſo uneigennützig; einen Gewinn daraus ziehen möchte, was 8. d. M. in einer Beiſammlung im Saalbau einen Zweigverein gegründet
bei der Stadt mehr in Wegfall komme. Nachdem Herr Bergſträßer
noch ſeine Freude darüber ausgeſprochen hatte, daß das Stadtberhaupt
auf einem dem Unternehmen ſo günſtigen Standpunkt ſtehe, der den
Vereinsbeſtrebungen nur förderlich ſein könne, kam die Verſammlung
auf Anträg des Herrn Kahlert zu der Reſolution, daß die Errichtung
einer Badeänſtalt ein dringendes Bedürfniß ſei, weshalb der Vorſtans
Monat März ſtattfindenden Verſammlung des Verkehrs=Vereins ſchon
ein Weiteres erörtert werden, weshalb ein recht zahlreiches Erſcheinen
der Mitglieder und Freunde des Vereins wünſchenswerth wäre.
Um 12 Uhr war die Verſammlung zu Ende.
Am Sonntag Vormittag 11 Uhr fand die officielle Feier des
50jähr. Künſtler=Jubiläums des Herrn Regiſſeur Butterweck
ſeitens der ſämmtlichen Angehörigen der hieſigen Hofbühne im feſtlich
geſchmückten Foyer des Hoftheaters ſtatt. Herr Oberbürgermeiſter Ohly
ſowie Herr Beigeordneter Hickler waren ebenfalls zu dem feſtlichen Acte
erſchienen. Der Jubilar war durch die Herren Edward, Wisthaler,
Winter und Leib in ſeiner Wohnung abgeholt worden und wurde im
Theater zunächſt durch die feierlichen Klänge eines Chorals begrüßt.
Hierauf hielt Herr Director Wünzer eine tiefergreifende Anſprache an den
Gefeierten und überreichte ihm Namens Sr. K. Hoheit des Großherzogs
das Ritterkreuz erſter Klaſſe des Philippsordens als Zeichen huldreichſter
Anerkennung. Herr Oberbürgermeiſter Ohly beglückwünſchte hierauf den
Jubilar mit warmen Worten Namens der Stadt, welche in ihm nicht
blos den tüchtigen Künſtler, ſondern auch den ehrenhaften Bürger
ſchätze. Herr Hofſchauſpieler Wisthaler, als Senior der
Kunſt=
genoſſen, überreichte ſodann die Geſchenke des Geſammtperſonals,
be=
ſtehend, in einem goldenen Lorbeerkranz (auf 50 Blättern die
Namen der Hauptrollen des Herrn Butterweck tragend) und
einem Album in Prachtband mit den Photographien der Mitglieder
des Großh. Hoftheaters.- Von weiteren Ehrengaben erwähnen wir
jene des Königl. Hoftheaters zu Kaſſel, beſtehend in 2 herrlichen
Bronce=
vaſen, mit Gratulations=Adreſſe. Se. Großh. Hoheit Prinz Alexander
beſchenkte den Jubilar mit einem prachtvollen photographiſchen
Gruͤppen=
bilde, die geſammte hohe Familie des Ependers darſtellend. Sehr
zahl=
reich waren die von auswärts eingelaufenen Gratulations=Telegramme,
worunter auch ſolche von Sr. Hoheit dem Herzoge von Coburg, ſowie
von der Leipziger Studentenſchaft. - Herr Butterweck dankte mik tiefſter
Rührung für alle ihm an ſeinem Ehrentage entgegengebrachte liebevolle
Anerkennung und ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf
den hohen Protector und Beſchützer der Kunſt, Se. Königl. Hoheit den
Großherzog.
— Laut Bekanntmachung des Reichsamtes des Innern iſt die Großh.
Realſchule zu Gießen ünter die Realſchulen 1. Ordnung mit den
damit verbundenen Rechten Aufgenommen woͤrden.
Die Arheilger Gemeindejagd, welche ſeither für 1200 M.
per Jahr verpachtet war, iſtl von einem Frankfurter Conſortium für
1900 M. übernommen worden.
— Der Kriegerverein in Bensheim beabſichtigt die Errichtung
eines Denkmals fuͤr die im Jahre 1870f71 gefallenen Soldaten'aus
Bensheim und hat bereits einen Aufruf zur Beſchaffung der erforderlichen
Mittel erlaſſen.
ze Deutſcher Schulverein. Seit lange iſt es für uns Deutſche
ein beſchaͤmendes Gefühl, in den verſchiedenſten Theilen der
öſterreichiſch=
ungariſchen Monarchie das Deutſchthum in ſtetem Rückgang zu ſehen.
In Südtyrol verſchiebt ſich die Sprachgrenze mehr und mehr zu Gunſten
der Italiener, und in den deutſchſlaviſchen Provinzen greift das
Claven=
thum um ſich. Wie gar in Ungarn gerade in der letzten Zeit mit
rück=
ſichtsloſer Vergewaltigung gegen die deutſche Sprache und gegen das
nationale Leben der dortigen Beutſchen vorgegangen wird, iſt allbekannt.
Namentlich iſt in den bedrängten öſterreichiſchen Landestheilen die deutſche
Schule bedroht, und damit droht ſtets weitere Entnationaliſirung der
deutſchen Bevölkerung. Dies gab deutſchfühlenden Männern Anlaß, in
Wien einen „deutſchen Schulverein” zu gründen, deſſen Zweck es iſt, „in
den Ländern Oeſterreichs mit ſprachlich gemiſchter Bevölkerung, an den
deutſchen Sprachgrenzen und auf den deutſchen Sprachinſeln, beſonders
dort, wo die Errichkung einer deutſchen Schule auf öffentliche Koſten
nicht erreicht werden kann, die Beſtirebungen der Bevölkerung zur
Er=
langung und Erhaltung deutſcher Schulen zu fördern.” Der Gedanke
hat, wo er bekannt ward, gezündet. In Oeſterreich ſelbſt fand ſich
als=
bald eine ſtattliche Anzahl von Mitgliedern, und was der Verein trotz
ſeinem kurzen Beſtehen bis jetzt leiſtete, ergeben die vorliegenden Berichte.
In Südtyrol, Krain, Böhmen und Mähren, überall iſt man thätig
ge=
worden, gründet und erhält deuſche Schulen, ſchafft für ſie
Schulreaui=
ſiten an, fördert den deutſchen Kirchen= und Volksgeſang, ſorgt für deutſche
Volksbibliotheken. Aber das ſind doch bis jetzt nur gutgemeinte Anfänge.
Um wirklich Erhebliches zu leiſten. bedark es vielen Geldes und der
Nr. 32
Brunnen, die etwa nur zu 1 ausgenutzt werden, ſehr billig zu beſchaffen dauernden thatkräftigen Sympathie aller Deutſchen, namentlich auch
ſei. Außerdem ſei die Errichtung einer ſolchen Anſtalt auch noch in f derer im deuiſchen Reich. Dahin hat man ſich denn auch gewandt.
gewiſſer Beziehung von der Conſumſteigerung der Waſſerleitung ab= Namentlich in Süddeutſchland, in Stuttgart, Freiburg, Karlsruhe.
Heidel=
berg ꝛc. ſind Zweigvereine gegründet worden und ſammelt man Beiträge.
Vor Kurzem folgte Mainz= und auch in unſerer Stadt hat man am
und wird in aller Kürze ein Aufruf um rege Betheiligung an unſere
Mitbürger in den hieſigen Blättern erſcheinen. Wir zweifeln nicht an
dem Erfolg. Handelt es ſich da doch ganz einfach um Löſung einer
Ehrenſchuld. Iſt die politiſche Gemeinſchaft mit Oeſterreich
ge=
ſchwunden, ſo iſt es Pflicht die nationale um ſo kräftiger aufrecht zu
erhalten. Darmſtadt wird hierin gegen andere Städte nicht zurückbleiben.
zu weiteren Ermittelungen ermächtigt ſei. Vielleicht kann bei der im 1 Der Jahresbeitrag (und es muß ſich naturgemäß um jährlich
wieder=
kehrende Beiträge handeln) iſt auf 2 Mark feſtgeſetzt. Höhere Beiträge
ſind natürlich ſehr willkommen.
41 Theater= und Kunſtnotiten. Im Anſchluß an unſere
bezüglichen Mittheilungen in voriger Samstags=Aummer erwähnen wir
nochr daß der Director des Leipziger Stadttheaters, Dr. Foerſter als
beſonderer Freund des verſtorbenen Componiſten Lortzing, es ſich
an=
gelegen ſein ließ, bei den Directionen verſchiedener größerer Theater die
Abhaltung von Feſtvorſtellungen anzuregen, deren Ertrag den beiden
unverheiratheten Töchtern Lortzings zufallen ſoll. Da der bisherige
Ge=
winn, den die Tantismen für dieAufführung der Opern ihres Vatersabwarfen
den Unterhalt derſelben zu beſtreiten hatte, und der Wegfall desſelben
ſie der Noth preisgiebt, ſo iſt aufrichtig zu wünſchen, daß der Vorgang
Förſters auch bei unſerer Direction Antlang finde. - Die Aufführung der
„ Undines oder einer andern hier ſeit lange nicht gegebenen Oper (-Czar
und Zimmermann= oder „Der Waffenſchmied: würde keine Zugkrafk
aus=
üben) würde nicht allein einen Act dantbarer Erinnerung an den
gemüth=
vollen Componiſten bilden, ſondern auch den Wohlhätigkeitszweck erreichen
laſſen. — Der findige Pollini hat eine neue böhmiſche Oper entdeckt,
die er nächſtens in Hamburg zur Aufführung bringen will. Es iſt eine
komiſche Oper, „3wei Wittwenz betitelt. Das Libretto iſt von
Züngl verfaßt, die Muſik hat der Prager Tonſetzer Smetana com=
Ponirk.- In der Pariſer Magazin=Bibliothek hat ein deutſcher Gelehrter,
Richter, eine hochintereſſante Entdeckung gemacht. Die Lenännte
Bibliothek beſitzt zwei umfangreiche Handſchriften von
Leonardo da Vinci. Dieſe waren faſt unbekannt geblieben, da die
Entzifferung ziemlich ſchwierig iſt. Die Schrift läuft nämlich wie die
arabiſche und hebräiſche von rechts nach links, ferner iſt ſie verkehrt, ſo
daß man ſie nur mit Hilfe des Spiegels leſen kann. Herr Richter hat
ſich die Mühe nicht verdrießen laſſen. Aus den Documenten erheült,
daß Leonardo da Vinci im Dienſte des Sultans von Cgppten (1473 bis
1483) war und daß er, um die Kunſtſchätze der Moſcheen in Kairo und
Alexaͤndrien ſtudiren zu können, den mohamedaniſchen Glauben
angenom=
men habe.
4 Zum hundertjährigen Todestage Leſſings.
Heute vor hundert Jahren verſchied in den Armen
eines treuen
Juden, ſeines Schützlings Daveſon, der gewaltige Geiſt, der als ein Prieſter
der Wahrheit, als ein Beweger ſeiner Zeit an den Eingangspforten der
klaſ=
ſiſchen Blutheperiode unſerer Literatur ſieht.
Unter den Männern, denen das Verdienſt gebührt, der Menſchheit den
rechten Weg gewieſen zu haben, deren Auftreten für unſere Entwickelung
epochemachend geweſen iſt, nimmt Gotthold Ephraim Leſſing einen
der hervorragendſten Plütze ein. Aber erſt die folgenden Jahrhunderte
wer=
den in gerechter Weiſe es anzuerkennen wiſſen, um welch gewaltigen Schritt
Leſſing das Werk gefördert hat, deſſen Vollendung die Menſchheit nie
er=
leben wird, weil ſie, als an Ort und Zeit gebunden und von beiden
ab=
hängig, in den Vollbeſitz der Wahrheit zu treten nicht fühig iſt.
Freilich, ſeine philoſophiſchen und theologiſchen Bucher; ſeine den alten
Schlendrian aufräumenden und die Zwingburg franzöſiſcher Tyrannei
zer=
ſchmetternden kritiſchen Schriften werden heuke nur von einer
verhältniß=
mäßig ſehr kleinen Anzahl Gebildeter geleſen; aber zu der großen Menge
des Volks hat Leſſing in einer andern Art - durch ſeinen Nathan
den Weiſen - geſprochen, jenes einzig daſtehende Schauſpiel, auf deſſen
Beſitz wir Deutſche mit Recht ſtolz ſein können, denn kein anderes Volk kann
dieſem Meiſterſtück ein annähernd ahnliches Drama gegenülberſtellen.
Die Nachwelt wenigſtens wird Uber den Nathan anders denken als
die=
jenigen unſerer Zeitgenoſſen, die ſich von den beengenden Feſſeln des
Vorur=
theils noch nicht frei gemacht haben.
Wenn der Inhalt des wahren Chriſtenthums ſich in die Worte
zu=
ſammenfaſſen läßt: Liebe deinen Nüchſten= ſo iſt Nathan der Weiſe das
chriſtlichſte Stuck, welches wir beſitzen; denn es enthält nichis anderes als das
Evangelium der reinen Menſchenliebe. Und wohl uns, wenn wir auf die
Botſchaft hören und uns in ihrem Sinne als Chriſten erweiſen, nicht allein
durch inbrünſtiges Flehen und fromme Gebete, ſondern auch durch Thaten
der Liebe und Barmherzigkeit.
Möge ein jeder von uns durch Sanftmuth, durch herzliche
Verträglich=
keit, durch Wohlthun und innigſte Ergebenheit in Gott ſeinen Mitmenſchen
zu Ubertreffen juchen - das iſt die Lehre, die uns Leſſing hier predigt.
Dann werden die Schranken, welche die Menſchen trennen, keine Schranken
mehr ſein, dann wird das Gute um ſeiner ſelbſt willen geſchehen, dann wird
die Liebe als inniges Band alle Menſchen als Brüder Umſchlingen, und
Gluckſeligkeit herrſchen auf Erden.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.