Darmstädter Tagblatt 1881


01. Februar 1881

[  ][ ]

o entenudhrluav vr nutn sos D. ud
4 ringerlohn. Auswärts werden von
en Poſtämtern Beſtellungen ent=
pgengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

H 22.

Dienstag den 1. F e b r u a r.

Betreffend: Landwirthſchafliche Ortsvereine (Kränzchen).
Darmſtadt, am 27. Januar 1881.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Sie wollen binnen acht Tagen berichten, ob und welche landwirthſchaftliche Ortsvereine (Kränzchen) in Ihrer reſp. Ge=
meinde
beſtehen.
Küchler.

B e k a n n t m a ch u n g.
Beſtehender Vorſchrift gemäß darf die Beerdigung einer verſtorbenen Perſon in der Regel erſt nach Ablauf von zwei=
undſiebenzig
Stunden von dem Zeipunlte des Ablebens an gerechnet und nur ausnahmsweiſe früher bei ſchnell eintretender
Fäulniß oder bei anſteckenden Krankheiten ſtattfinden.
Nach dieſer Beſtimmung wird bei Ertheilung der ortspolizeilichen Erlaubniß, ohne welche die Vornahme einer Beerdigung
nicht zugelaſſen wird, jeweils die Stunde feſigeſetzt, von welcher ab die Beerdigung geſtattet iſt, und eine Ausnahme von der oben
bezeichneten Friſt event. nur dann bewilligt, wenn auf dem ärztlicherſeits ausgeſtellten und ſtandesamtlich gehörig regiſtrirten
Todeszeugniſſe oder in beſonderer Beſcheinigung von dem Arzte auf ſeine Verantwortung hin ausdrücklich bemerkt iſt, daß und
aus welchem Grunde eine frühere Beerdigung als dreimal 21 Stunden nach dem Ableben, und um welche andere Zeit
nothwendig ſei.
Da in letzterer Zeit in Folge der Nichtbeachtung dieſes Bunktes für die Angehörigen häufig unliebſame Weiterungen und
Verzögerungen entſtanden ſind, welche wir vermieden zu ſehen wünſchen, ſo ſind wir veranlaßt, die obige Beſtimmung für den
eintretenden Fall insbeſondere den Herren Aerzten zur Beachtung zu empfehlen.
Darmſtadt, den 27. Januar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königl. Württembergiſchen Regierung des Neckarkreiſes zu Ludwigsburg vom 21. Januar 1881
ſt auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingeſährlichen Beſtrebungen der Social=
demokratie
die Flugſchrift mit der Ueberſchrift: Ein Wort an die landwirthſchaftliche Bevölkerung.: Verlag von A. Herter,
ſonduſtriehalle. Riesbach Zürich. Druck der Schweizer Vereinsbuchdruckerei. Hottingen=Zürich verboten worden.
Darmſtadt, den 24. Januar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

Bekanntmachung.
Unſere Bekanntmachung vom 15. d. M
vird dahin ergänzt, daß der Entmündigt,
der Handarbeiter Karl Hermann vor
darmſtadt iſt.
Darmſtadt, den 27. Januar 1881.
hroßherzogliches Amtsgericht Darmſtadt!
Heß.
Bartha.
462)

Holzverſteigerung.
Montag den 7. Februar d. J.
kommen 750 Rm. Kiefernſcheiter,
Dienstag den 8. Februar
374 Rm. Kiefern=Scheiter und 359 Rm.
Kiefern=Knüppel,
Mittwoch den 9. Februar
19046 Kiefern=Wellen und 441 Rm. Kie=
fern
=Stöcke

im Kyritz'ſchen Hauſe, Kirchſtraße 22, jedes=
mal
Vormittags 9 Uhr anfangend, zur
Verſteigerung.
Darmſtadt, den 31. Januar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter.
363)

[ ][  ][ ]

202

R. 22

Donnerstag den 3. Februar, Vormittags 9 Uhr,
werden wegen Abreiſe des engliſchen Pfarrers Herrn Cunyngham (im
Hauſe Heinrichſtraße Nr. 50 parterre) nachverzeichnete ſehr gut erhaltene
Mobiliargegenſtäude, als:
1 Cauſeuſe, 6 Stühle, 2 Seſſel in braunem Peluche, 1 ſehr be=
quemes
Chaiſelongue, 1 Sopha mit feinem Wollenſtoff bezogen,
1 Ausziehtiſch, 1 Buffet in Mahagoni, 1 feiner Mahagoui= Herren=
ſchreibtiſch
mit pariſer Einrichtung, Rohrſtühle, 3 Kleiderſchränke,
3 Spiegel, 20 eingerahmle Bilder, 3 nußbaumene Kommoden,
Waſch= und Nachttiſche, 2 complete franzöſiſche Betten, 3 dito mit
eiſernen Bettſtellen, 5 Kinderbetten mit Holz= und Eiſengeſtellen,
weiße und Kattun=Vorhänge mit Verzierungen, Rouleaux, Fuß=
teppiche
, Kleiderſtöcke, Trockengeſtelle, Tiſchdecken, 1 Küchenſchrank
mit Glasaufſatz, 1 Eisſchrank, 1 Sitzbad, Kücheneinrichtung, be=
ſtehend
in Porzellau und ſonſtigem Küchengeſchirr,
gegen baare Zahlung verſteigert.
771)
M. Neuſtadt, be=Tapator.

NB. Sämmtliche Gegenſtände ſind erſt zehn Monate im Gebrauch und
alle gut erhalten.

Donnerstag den 3. Februar d. 3s., Vormittags 9 Uhr,
ſollen die zu dem A. Lange'ſchen Nachlaſſe gehörigen Möbel, Beiten, Weißzeug,

Kleidungsſtücke ꝛc., in der

Zahlung verſteigert werden.

Sterbewohnung, Dieburgerſtraße Nr. 5, gegen baare
Der Konkursverwalter:

Leop. Schünemann.

Verſteigerung
in Teppichen und Möbelſtoffen
von
865)
Geoks & Jesper in Frankfurt a. Main
Kirchnerſtraße 1.
Am Donnerstag, Freitag und Samstag den 3. 4. und 5. Februar,
Vor= und Nachmittags, der Reſtbeſtand des Lagers in Vorlagen, Tiſchdecken,
Fenſterdecken, Stoffe in Seide, Wolle, Baumwolle, in Coupons und ganzen Stücken,
abgepaßte Seſſel= und Stuhlbezüge.

Verſteigerungs=Anzeige.

Donnerstag den 3. Februar 188½,
Vormittags 10 Uhr,

im Gaſthauſe zum weißen Schwanen
dahier, werden die folgenden Pfänder gegen
Baarzahlung öffentlich verſteigert, als:
1 Kaiſermantel, 1 Ueberzieher, 2 Weſten,
2 Nöcke, 2 Paar Hoſen, eine große
Partie Dachſchiefer und eine große Partie
eleganter Herren= und Damenſtiefeln.
Darmſtadt, den 1. Februar 188l.
Kaiſer,
866) Großh. Gerichtsvollzieher.

Leilgebotenes.

Fine guterhaltene Glanzbügelma=
3 ( ſchine billig zu verkaufen,

Wendelſtadtſtraße 49.

große M. 1. 30, kleinere billiger, in der
Wachstuch=, Teppich= und Gummi=
waarenhandlung
von
Emil Dambitsch,
Ludwigsſtraße 16.
Das Aufſchrauben beſorge billigſt.

8 Petroleum 12 Pf.,
Lucker 44 Pf.
Feinstes Hreppelmehl
24
26 Pf.
und
Ditto 4 Pfund 85 und 95 Pf.
F. Castam,
Ecke der Stift= und Roßdörſerſtraße 14.

Anentbehrlich fur Tationele
Haushaltungen.
Das zweckmätzigſte Kochbuch:
Hupp; Gemüſ und
Fleiſch,
für bürgerliche Haushaltungen ꝛc.
brochirt 1775 M., in Leinenband 225 M.
118,000
verkaufte Exemplare ſind die beſte
Empfehlung für die Güte dieſes Buches.
Es ſollte nicht fehlen auf dem
(Weihnachtstiſch.k
In allen Buchhandlungen vorräthig.
Darmſtadt, C. Köhlers Verlag.

hirurgi

ſowie alle Apparate zur Krankenpflege
als Lufikiſſen, Eis beutel, Leibbinden, Gummi=
ſtrümpfe
, Irrigateurs ꝛc. Beſonders em=
pfehle
waſſerdichte Betteinlagen in acht
verſchiedenen Qualitäten.
869 Emil Dambitsch, Ludwigſtr. 16.

Porzellan- und
Glaswaaren

Von dem billigen Gelegenheitseinkauf
ſind auf Lager: Große Waſchſchüſſeln
50 u. 60 Pf., Nachttöpfe, große, 50 Pf.
Suppenteller, glatt und gezackt, 12 und
15 Pfg. Gemüſe, Suppen, Salat=
und Fleiſchſchüſſeln, alles bläuliches und
hellklingendes Porzellan. Ferner, was kein
Gelegenheits=Einkauf iſt, alles in großer
Auswahl und, weil mein Geſchäft etwas
abliegt, ſiets ſehr billige Preiſe.

4. Lastan,

870) Ecke der Stit= u. Roßdörferſtr. 14

ſoeben eingetroffen.

871)

Bleichstrasse.

oeben eingetroffen.

d. 1. 09,

Bleichſtraße.

5.

85¾

64=

Of=
Zah

[ ][  ][ ]

Carneval.

4 22

ſoldene & silberne Borden, Spitzen, Sterne, Kordeln, Franzen.
ſuasten oto., für Masken=Garderobe, empfiehlt zu billigſten Preiſen
L. Oonmla aalon,
Hof=Poſamentier, Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 15.

E

bEh

Die von einer Reihe angeſehener Aerzte geprüften und
weſentlich verbeſſerten
280
10'Vllen

W. EW.vo.
Hatarrhpillen
ſtützen ſich auf eine von allen medicin. Autoriläten anerkannte
Thatſache, daß katarrhaliſche Erkrankungen, wie Schnupfen,
Huſten, Heiſerkeit, Grippe, Rachen=, Bruſt= und Lungen=
Katarthe u. ſ. w. in einer Entzündung der Schleimhäute der
Luftwege beſtehen, welche Entzündung durch ein geeignetes, anti=
phlogiſtiſches
Mittel in ſehr kurzer Zeit ohne nachtheilige Folgen
zu beſeitigen und damit die Krankheit ſelbſt zu heben iſt. Das
in neueſter Zeit mit durchſchlagendem Erfolg hierfür in Anwendung gekom=
mene
Mittel, welches wegen ſeiner überraſchend günſtigen und ſchnellen
Wirkung allgemeine Aufmerkſamkeit erregt, ſind die von der Adler=Apotheke in
Frankfurt a. M. dargeſtellten: Dr. Ew. Voss’schen Matarrhpillen
pro Doſe 75 Pfg., allein ächt uur in Mainz von der Mohrenapotheke,
in Worms von Apotheker Dr. Curtze, in Frankfurt a. M. von der
Adlerapotheke zu beziehen. Die ächten Dr. Ew. Voß'ſchen Katarrhpillen
werden nur in Blechdoſen, die mit obenſtehender geſetzlichen Schutzmarke, ſowie
mit einem Verbandſtreifen verſehen ſind, der nebenſtehenden Na=
9r Har. OP,
menszug trägt, abgegeben.
Jede Nachahmung wird gerichtlich verfolgt.
VV. Eine Zuſammenſtellung der Berichte von Aerzten, Apothekern und
ſonſtigen Perſonen aus Deutſchland, Oeſterreich ꝛc. welche ſämmtlich die überaus
günſtige Wirkung conſtatiren, befindet ſich dermalen unter der Preſſe und wird
nach Fertigſtellung Jedermann auf Verlangen gratis und franko zugeſandt.

Friſche Sendung
vorzüglicher
Saſdem
Römische, Heapolltanische und
Mailänder
traf ein bei
J
georg Chies.


2. Zu verkaufen
megen Abreiſe eine faſt noch neue
4
nger- Hahmaschine.
Restauration Höhler.
Aauarehle
u verleihen bei
Carl Köhler,
287)
Eliſabethenſtraße 4.

vaoolgna:
Scharf entölter Cacao von auserleſenen
Guajaquil=Carao=Lohnen bereitet, ohne Zu=
ſatz
von Mehl, Gewürz und Zucker; das
vorzüglichſte Nährmittel für Geſunde und
Kranke.
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
11549)

2
hiverſe neue Goldwaaren, 14=tar.,
3 L moderne ſchöne Sachen, faſt
zum Goldwerth abzug. Frankf.=Str.l, part,

203

Nur echt, wenn die vorgedtuckte Schutz=
marke
auf den Etiquetten ſteht.

T1I0=SVVll.
Bedeutende Seife=Erſparniß, macht die
Wäſche blendend weiß und greift die Hände
und Wäſche nicht an.
10 Pfennige per Paquet.

0l.

710)

Ludwigsſtraße 18.
H
ſHine tüchtige erfahrene Köchin ſucht
S E, Stelle bei einer feineren Herrſchaft.
Zu erfr. bei Fr. Mattern, Waldſtr. 4

Malz=Extraetu. Caramellen
höchſt wohlſchmeckende Gennßmittel
von
. M. Pietsch & Co. in Breslau
1 Fabrik u. pharmaceut. Labaratorium.
Jeder Huſten kann höchſt ge=
fährlich
werden. Kein Huſtender
darf deshalb ganz ſorglos ſein und
den Huſten für Nichts achten.
Groß iſt die
Zahl der Familien, welche ſich des
Huſte=Nicht mit Vorliebe bedienen.
Die ihm eigenthümliche
8.
irkung
bewährt ſich anerkaunt.
Herren L. H. Pietsch & Co.!
Meine Frau, 75 Jahr alt, litt
ſeit mehreren Jahren an ungeheue=
rem
Huſten und Luftröhrenverſchlei=
mung
und ſpürte nach dem Gebrauch
einer Flaſche Ihres Huſte=Nicht
(Malz Ertractes)ſchon amdritten
Tage Hilfe, jetzt iſt ſie faſt ganz
davon befreit.
Verlinchen, Zerg, den 12. Jan. 1880.
Der Hausvater das Retlungshauses.
Wir beſitzen zahlreiche Anerkennungen
und auch ein
Dankſchreiben
Sr. Durchlaucht des deutschen Reichs
kanziers Fürsten
von Bismarck.
1 Zu haben: Extract Flaſche
M. 2.50, M. 175 u. M. I. Ca=
ramellen
Beutel 50 und 30 Pf.
in Darmſtadt bei G. L. Mriegk.

O6
eWohnhaus zuverkaufen.
Dasſelbe iſt vor einigen Jahren erbaut,
in angenehmer Lage, 3ſtöckig mit Veranda,
Balkon, Garten ꝛc. und wird Verhältniſſe
halber bedeutend unter den Selbſtloſten ab=
gegeben
. Näheres bei der Exped. d. Bl.
3 ſlebrüder Bender, Hannheim
verſenden gegen Nachnahme:
Geräuch. Vorderſchinken ca. 12 Pfd.
zu 44 Pfg. per Pfund,
Geräuch. Speckſeiten ca. 40 Pid. zu
56 Pf. per Pfund,
Geräuch. Bruſtſtücke ca. 10 Pſd. zu
64 Pf. per Pjund,
bei größerer Abnahme billiger. H695a)

[ ][  ][ ]

204

Kie Hof=Buchhandlung von
O
e Lugust Elingehhöfter
empfiehlt garantirt reinen, direkt importirten
chinesischen Thee, Ernte 1880,
zu Mk. 7,. 5.25. 475., 3.75, 3, 2.75
und 2.50 pr. Pfd.
Theespitzen ½Pfd. M. 1.25, M.l.15
K. Vanille Stange 25 u. 75 Pfg.

Zwei fehlerfreie, truppen=
3=C.-Vfromme Reitpferde ſind zu
verkaufen. Zu erfragen in
8 Mainz, Mathildenſtraße 10.
(OE 10514)
bei Major Heimbrod.

Stüokkohlen,
in Wagenladungen und nicht unter 10 Ctr
liefere frei in das Haus Ctr. M. 1.10
Leopold Reinhard,
725) 8 Niederramſtädterſtraße 8.

Hainhausen (a. d. Amper),
Die Hytben G. Brunnen)
Oelgemälde von Julius Lange.
Sechs Photographieen
nach Bildern desſelben Malers.
Der Harkiplatz tzu Darmſtadt,
nach Herm. Müller,
ſind während dieſer Woche ausgeſtellt
im Schaufenſter der Buch=, Kunſt=
und Papierhandlung von (876a
Carl Röhler, Eliſabethenſtr. 4.

Vermiethungen.

8105)
Zu vermiethen
Trockene Lagerräume. Eliſabethenſtr. 1.
8938) Victoriaſtraße 26 iſt ein Man.
ſarden=Logis zu verm. und ſofort zu beziehen
5320) Aliceſtraßes iſt das durch Ver=
ſetzung
des Herrn Poſtkaſſier Heft leer ge=
wordene
Logis alsbald zu beziehen.
10365) Mühlſtraße5 ein unmöblirtes
Zimmer zu vermiethen.

10990) Ecke der Hügel und
Zimmerſtraße Nr. 11, ebener Erde,
eine hübſche Wohnung von 3 Zim=
mern
, Küche und allem Zubehör zum
Preiſe von 350 Mt. alsbald bezieh=
bar
zu vermiethen

11383) Wilhelminenſtraße 35. Ecke
der Hügelſtraße, iſt im oberen Stock eint
Wohnung, beſtehend aus 7 Zimmern ꝛc.,
zu vermiethen. Näher. im Hauſe parterre.
11905) Schirmgaſſe z im Seitenbau
ein freundliches Logis, 4 Zimmer ꝛc., z1
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Moritz Nathan.
53) Beſſungen. Heidelbergerſtr. 54
ein Manſardenlogis zu vermiethen.

25) Theaterplaz 1 ſchöne Woh=
nung
im zweiten Stock, beſtehend aus
5 Zimmern, Küche mit Waſſerleitung,
Bodenkammer und allem ſonſtigen Zu=
behör
per 15. April event. auch etwas
früher, an eine ruhige Familie zu
vermiethen. Anzufragen im 1 Stock.

691) Beſſ. Carlsſtraße 3 für ein=
Dame die Manſardewohnung: 2 Zimmer
Küche und Keller. Daſelbſt ein kleines,
ſ einfach möblirtes Zimmer.
693) Eu vermiethen
in Weinheim a. d. B. per 1. März
ein Logis in freier geſunder Lage von zwei
Zimmern, Kammer, Küche, Keller ꝛc. an
eine einzelne Perſon oder kinderloſe Fa=
milie
. Preis M. 225. per Jahr. Bei
Herrn M. Kohmann in Weinheim.
694 Aliceſtraße 30, pacterre, ein
chönes Wohn= und Schlafzimmer, möblirt.
695) Sandſtraße 10 eine ſehr ſchön=
Wohnung von 3 Zimmern, Küche ui
Waſſerleitung ꝛc., ſofort beziehbar. Aus=
kunft
in der Geflügelhandl. v. H.Röhrich.
696) Grafenſtraße 27, Vorderhaus,
links, 1 St. h., ein möbl. Zimmer zu verm
764) Nieder=Ramſtädterſtraße 51
iſt der früher Gärtner Zaubitz'ſche Laden
zu vermiethen. Näheres daſelbſt.
877) Grafenſtraße 37 der mittler=
Stock, 6 Zimmer ꝛc., zu vermiethen; au
Wunſch 2 weilere Zimmer im 3. Stock.
Auskunft Beſſung. Eichbergſtraße 19.
878) Beſſungen. Holzſtraße Nr. 7
ſind 3 ſchöne Logis zu vermiethen.
879) Rheinſtraße 47 freundl. Woh=
nung
im 3. Stock, 4 Zimmer, Küche
Keller, Holzſtall, Kammer ꝛc. per 20. Mai
Näheres 2. Stock.
880) Obergaſſe 3, Rathskeller, Logis
für Arbeiter
881) Ein ſchön möblirtes Zimmer für
einen Herrn oder ein anſtändiges Frauen=
zimmer
. Näheres im Verlag.
882) Louiſenſtraße 38 ein Laden mil
Zimmer beziehbar alsbald.
883) Ecke der Riedesel- und
Heldelbergerstrasse 7 ist die
Erkerwohnung mit freier Aussicht, aus
8 Limmern mit allem nöthigen Lube
hör bestehend, aut ersten Juni bezieh
bar, zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.

(ür kommende Bade=Saiſon (Eintrit
15 Oſtern) werden für ein größeres

Hotel L. Ranges geſucht:
eine Eüchenhaushälterin,
eine Raffeeküchenboschliesserin,
eine Weisszsugbeschliesserin.
Zeugniſſe, Referenzeu und Photogra=
phieen
ſind mit der Auſſchrift R6206
einzuſ. an Hausenstein & Vogler,
Frankfurt a. M.

Heine geohrton Abonnenton
benachrichtige ich hiermit, daß mein Bücher=
Ballen am Freitag Abend Herrn Fr. He=
gendörfer
von ſeinem Fuhrwerk entwendet
worden iſt; ich habe deßhalb alles wieder
neu beſtellt und werde meinen Verpflich=
tungen
in einigen Tagen nachkommen, weß=
halb
ich um gütigſte Entſchuldigung bitte.
Hochachtungsvoll
4
Harl
GeSS.

IRGnILTROhGhL.

welche bereits Brennereien montirt, ſowie
tüchtige Eiſendreher ſuchen und erbitten
ſich zuvor Einſendung von Zeugniſſen
Leinhaas & Hülsenberg,
Frolberg in Sachſen,
2
0 Maſchinenfabrik, Specialwerk
für Brennerei=Einrichtungen.

Fs wird ein zweiſtöckiges
Wohnhaus ohne ſonſtige

Mitbewohner von zwei ruhigen Be=
amtenfamilien
, Mar beziehbar, zu
miethen geſucht.
Directe briefliche Offerten mit
Preisangabe unter 4 B bei der Ex=
pedition
d Bl. zu hinterlegen.

Graveur=Arbetten

0 Dur gefälligen Beachtung für meine
Ga) geehrten Geſchäftsfreunde beehre

Hpoglalarzt D. Red. Heyor,
Herlin, Leipzigerſtraße 91, heilt au;
rieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen-
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
534)

in Elfenbein jeder Art, werden in eleganteſter
u. ſolideſter Arbeit zu billigſten Preiſen ange=
fertigt
, ſowie alle Reparaturen an Schnitz
werken auf das Prompteſte ansgeführt.
Th. Binnesser
Elfenbeingraveur,
Louiſenſtraße 20, Seitenbau parterre

Ende Februar, Anfang Mär=
geht
ein Möbelwagen von Ulrichſtein
über Nidda nach Darmſtadt leer zurück
und können daſelbſt Möbel billig mitge=
nommen
werden.
L. Aer, Möbelfabrik,
Saalbauſtraße 37.
102)

ich mich hierdurch bekannt zu machen, daß
meine Firma Heinxich Leiss keine
Veränderung erfahren hat, und ſich mein
Waarenlager wie ſchon ſeit 10 Jahren,
Fahrgaſſe 108 befindet.
Frankfurt alM., im Januar 1881.
Beinrich Leiss,
Garn, Kurzwaaren & Seilerwaaren en gros.

He=

[ ][  ][ ]

ſEin Student ertheilt Gymnaſiaſten
3 E= und Realſchülern unterer Klaſſen
billige Nachhülfe. Wo? ſagt die Exped.

Masken-Coſtume

für Damen und Herren. - Neue ſowie
gebrauchte leihweiſe bei
C. Hedrich, Stiftsſtr. 40.
2 Hiermit beehre ich mich anzuzeigen,
alle vorkommenden Schloſſerar=
beiten
, wie Reparatur an Maſchinen
aller Art, Gas= und Waſſerleitungen zu
montiren.
F. Probst,
Frankfurterſtraße Nr. 6.

8 ſEin nicht zu junges, gut empfohlenes
E, beſſeres Mädchen wird zu meh=
reren
Kindern ſofort aufs Land geſucht.
Schriftliche Offerten mit Angabe der
ſeitherigen Wirkſamkeit befördert die Expe=
dition
d. Bl. unter M MT.

3 (Fine Köchin ſucht Stelle, auch Aus=

C= hülfeſtelle. Steinſtraße 6.

8 (Sonntag den 23. Januar wurde im
C.
Hoftheater, 2. Rang Mittelloge,
ein
Opernglas
verwechſelt. Es wird gebeten, dasſelbe gegen
Umtauſch beim Verwalter im Theater abzug.
55

Auf Grund des Veranſchlags für 1880 wurden 5 Obligationen aus geloſt.
Es wurden gezogen die Nummern:
137 108 333 340 360.
Wir erſuchen die Inhaber dieſer Obligationen, gegen Rückg abe derſelben ſammt
Coupon bei dem Rechner, Herrn Emmel, Hölgesſtr. Nr. 9, die betreffenden Capital=
beträge
in Empfang zu nehmen.
Darmſtadt, im Januar 1880.
887)
Der Vorstand.

uerverſicherungsbank für Deutſchland zu Gotha.

Nach dem Rechnungsabſchluß der Bank für das Geſchäft=jahr 1880 beträgt die
im demſelben erzielte Erſparniß:
26 Procent
er eingezahlten Prämien.
Die Banktheilhaber empfangen, nebſt einem Exemplar des Abſchluſſes, ihren
Dividenden=Antheil in Gemäßheit des zweiten Nachtrags zur Bankverfaſſung von 1877
er Regel nach beim nächſten Ablauf der Verſicherung, beziehungsweiſe des Verſiche=
ungsjahres
, durch Anrechnung auf die neue Prämie, in den in obigem Nachtrag be
ſichneten Ausnahmefällen aber alsbald baar durch die unterzeichnete Agentur, bei
welcher auch die ausführliche Nachweiſung zum Rechnungsabſchluß zur Einſicht für
ſeden Banktheilnehmer offen liegt.
Darmſtadt, im Januar 1881.
Georg Hof,
Agent der Feuerverſicherungsbank f. D. zu Gotha.
888)

Geſucht wird von einer ruhigen Fa=
2
milie ein Parterre=Logis von
5 Piecen, im Frühjahr beziehbar.
Offerten gub H 1 an die Expebition.

8 Ein braves gebildetes Müdchen aus
guter Familie ſucht Stelle als:
Stütze der Hausfrau. Vermiethbureau
Frau Röſe, Friedrichſtraße 14½.

[ ][  ][ ]

206
894)

M 24

Verehigte Gesellschaft.
Vorläuſige Anzeige.
Der nächſte Ball iſt ein M48 HE N-RA L.I. und findet Montag den
28. Februar ſtatt.
Darmſtadt, den 31. Januar 1881.
Der Ausechuss dor Voroinigton Gevellschaft.

Krieger-Verein Darmſtadt.
General=Verſammlung.

Donnerstag den 3. Februar d. J. Abends präcis
8 Ahr, in der Reſtauration des Nameraden
Hoktes, Schloßgaſſe Nr. ½
zunächſt dem Schloßgraben.
Huz
Tagesordnung: Rechnungsablage.
Neuwahl des Vorſtandes ꝛc.
Geſchäftliche Mittheilungen, Jahresbericht ꝛc.
Der Fragekaſten iſt im Locale von 7 Uhr an aufgehängt.
Um möglichſt große Betheiligung bittet
841)
Der Vorstand.

Darmstädter Carneval-desellschalt.

Comité-Sitzung.
Dienstag, L. Februar, Abends!
in der Saalbau=Reſtauration.
Um pünktliches Erſcheinen wird dringend gebeten.

9 Vhr

(895

Amtliche Verkaufsſtellen für Poſtwerthzeichen
749)
befinden ſich bei:
A. Merz, Gardiſtenſtraße 15.
A. Buß, Dieburgerſtraße 5.
G. P. Poth, Caſinoſtraße 12.
J. Köhler, Heidelbergerſtraße 17½

G. L. Kriegk, Rheinſtraße 17.
H. Löffler, Mathildenplatz II.

E. Neuter, Kirchſtraße 27.
F. Lantermann, gr. Caplaneigaſſe 26. M. Ruhland, Promenadeſtraße 28.
G. Stauß, Beſſung. Weinbergſtraße 42.

Poſtwerthzeichen können von den Briefträgern und Landbriefträgern be=
zogen
werden; auch haben dieſelben die Beſtellung auf Poſtwerthzeichen zu übernehmen.
Kaiſerliches Poſtamt.
Darmſtadt, im Januar 1881.
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäſte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Elexander.
H. Neustadt,
ſtraße.

896) In Sachen Bernhard Hachen=
burger
in Darmſtadt gegen Schreiner
Heinrich Haas in Beſſungen, Beklagter,
Forderung, werden die 2 Meter ( gepfän=
detes
reſp. beſchlagnamtes; Holz, welches
am Rathhaus dahier bisher aufbewahrt
wurde,
Donnerstag den 3. Februar d. J.,
Vormittags 11½ Uhr,
an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Beſſungen, den 31. Januar 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar,
Ortsgerichts vorſteher.
897) Große Bachgaſſe 33 ein Laden
nebſt Wohnung billig zu vermiethen.
(Eine einzelne Dame jucht im ſüd=
G C weſtlichen Theile der Stadt eine
Wohnung von Stube und 2 Cabinets
mit allem Zugehör. Gefl. Offerten mit
Preisangabe abzug. Eliſabethenſtr. 37. II.

8 ſFin hellgelber Kanarienvogel
c0
= (Hahn) am 30. Januar ent=
flogen
. Ueberbringer desſelben eine gute
Belohnung. Wendelſtadtſtraße 28, 3. Stock.

8

(Fute Ueberrheiner Kartoffeln
E) billig zu verkauf. Landwehrſtr. 43.

8 Todes=Anzeige.
Heute Nachmittag 1 Uhr entſchlief
ſanft nach langem Leiden unſere gute
Gattin, Mutter und Schweſter
Frau Margaretha Frank,
geb. Lack.
Verwandten und Freunden widmen
wir dieje Trauerkunde, ſtatt beſonderer
Nachricht, mit der Bitte um ſtille
Theilnahme.
Namens der Hinterbliebenen:
Georg Frank, Rentner.
Darmſtadt, 30. Januar 1881.
Die Beerdigung findet Mittwoch den
2. Februar, Vorm. 10 Uhr ſtatt.

TodesAnzetge.
905)
Allen Freunden, Verwandten und
Bekannten hierdurch die ſchmerzliche
Mittheilung, daß unſer theurer innigſt=
geliebter
Vater Konrad Christ,
geſtern Morgen um 3 Uhr ſanft dem
Herrn entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 30. Januar 1881.
Die Beerdigung findet Dienstag den
Februar, Nachmittags 3 Uhr, ſtatt.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Februar.
Se. Könial. Hoheit der Großherzog haben Sr. D. dem
Fürſten Carl zu Pſenburg=Büdingen in Birſtein das Großkreuz
des Ludewigsordens verliehen.

0 Herr Geh. Oberbergrath Pfannmüller ſprach im Lokal=
gewerbverein
am Freitag Abend vor einem außergewöhnlich zahlreichen
Publikum über Waſſermeſſer und führte aus, daß deren Anwendung
den Zweck verfolge, der Waſſerverſchwendung, die bei Abgabe nach Dis=
cretion
ſonſt zu befürchten ſtehe, vorzubeugen. An Hand von Zeichnungen
und Waſſermeſſern ſelbſt erklärte der Vortragende, nachdem er die Haupt

[ ][  ][ ]

mre¼

nteme berührt, den ziemlich complicirten Apparat eines Kolbenmeſſers,
mre er hier zur Einführung gelangt, verfehtte aber hierbei nicht, darauf
ſuh fmerkſam zu machen, daß es, trotz der zahlreichen Patente, der Technik
Pluch nicht gelungen, einen auf die Dauer richtig zeigenden Waſſermeſſer
conſtruiren, daß im Gegentheil ihre Leiſtungsfähigkeit im Allgemeinen
bine wenig zufriedenſtellende und traurige ſei, da ſie manchmal ihre
L.enſte ganz verſagen, oder, namentlich wenn geringere Mengen Waſſer
5Urrchſtrömen, einen viel zu niedrigen Verbrauch anzeigen. Was die
Frage des Ausſchlags des Waſſerzinſes auf die einzelnen Mie=
ther
anlangt, ſo trat der Redner dafür ein, den Miethpreis zu
b-unde zu legen, jedoch unter Berückſichtigung eines etwaigen Mehrbedarfs
Wagen, Pferde ꝛc., während andererſeits in der an den Vortrag ſich
hüpfenden Debatte die Anſicht vielen Anklang zu finden ſchien, daß es
ſich, um alle Weiterungen abzuſchneiden, empfehle, für jeden Stock, reſp.
HL. nſumenten einen eigenen Waſſermeſſer aufzuſtellen.
N. Vergangenen Samstag den 29. d. Mts. hielt der Mozart
lberein zur Nachfeier von Mozarts Geburtstag ſein erſtes diesjähriges
isſConeert im Saalbau. Se. Kal. Hoheit der Großherzog nebſt zwei
Winzeſſinnen wohnten der Aufführung bei, die ein anſehnliches Audito=
iu
m verſammelt hatte. Der Prieſterchor aus der Zauberflöte und ein
Jhai Herrn Dalmonico geſprochener Prolog eröffneten das Concert.
5de Leiſtungen des Vereins waren durchweg gut und gereichen ſowohl
aghem Dirigenten, Herrn Willem de Haan, als den Sangern zur Ehre.
b. Adie Chöre waren gut eingeübt und wurden vortrefflich vorgetragen.
die Soli, von bewährten Kräften übernommen, verfehlten ihre zündende
llerkung nicht und brachten unſerer tüchtigen und beliebten Concert=
62ürgerin Fräulein Knispel, ſowie Fräulein Marie Schulz, deren
hit hlei imme wohlthuend und klangvoll iſt, reichlichen Beifall ein. Die Lei=
tungen
der Herren de Haan, Weber, Petr und Reitz, die ein Quartett
C-moll) von Mozart vortrugen, waren vortrefflich und wurden dankbar
ufgenommen. Der erſten Abtheilung des Concertes folgte: initium
ſelhe litatis, deren Erfolg jedenfalls auch herzerfreuend geweſen iſt.
l=
Sicherem Vernehmen nach wird von unſerer oberſten Schul=
Rzezſchörde beabſichtigt, demnächſt den Anſchluß an die von dem preußiſchen
a. rterrichts=Miniſterium eingeführte Rechtſchreibung auch für unſere
ſSHulen eintreten zu laſſen.
- Das Großh. Polizeiamt hat ſich, wie die N. H. Volksblätter
. 2ernehmen, verarlaßt geſehen, in Folge großer Geſchäftsanhäufung die
bu reauſtunden bis Abends 7 Uhr zu verlängern. Außerdem wurde ange=
ſnoͤnet
, daß auch Sonntag Vormittags von 9-12 Uhr auf dem Bureau
eu rbeitet werde.
In bevorſtehender Monalsverſammlung des
burtenbauvereins wird ein Sortiment ausländiſcher Coniferenſamen,
ül iges Geſchenk des Herrn Commerzienraths Keller, an die Mitglieder,
or. zugsweiſe an Gärtner, zur Vertheilung kommen.
Hieſige Kunſtfreunde erlauben wir uns darauf aufmerkſam zu
achen, daß gegenwärtig in dem Schaufenſter der Kunſthandlung von
. Köhler zwei Oelgemälde des verſtorbenen Landſchaftsmalers Julius
ange nebſt einer Anzahl hübſcher Photographien nach demſelben Meiſter
=Jusgeſtellt ſind. Julius Lange war bekanntlich ein Darmſtädter, geb.
e 8. 7, geſt. 1879 in München, als königlich bayeriſcher Hofmaler und
likglied der Akademien von Mailand und Venedig. Er malte vorzugs=
heſſe
Gebirgslandſchaften, die er mit Poeſie der Empfindung und un=
ſemeiner
Pinſelfertigkeit behandelte, wovon auch das in unſerer Gallerie
ef ndliche Gemälde (Motiv b. Menaggio) Zeugniß gibt.
Der Vorſtand und Ausſchuß der hieſigen Volksbank haben be=
cel
hoſſen, den Zinsfuß für die Spareinlagen, ohne Rückſicht auf die Höhe
lenſelben, auf 3½ Procent mit Wirkung vom 1. Februar ab zu er=
äcigen
. Motivirt wird dieſer Beſchluß damit, daß dem andauernd
Varken Geldzufluß bei der immer noch anhaltenden Geſchäftsſtille ein
nſrprechender Abfluß für Vorſchüſſe ꝛc. nicht gegenüberſteht. Die ſtädtiſche
rarkaſſe verzinſt zwar die Spareinlagen bis zu 700 Mark noch mit
29)) Brocent, jedoch beginnt die Verzinſung erſt am erſten Tage des nachſten
emats, während bei der Volksbank die Verzinſung bereits am nächſten
lage nach der Einlage erfolgt.
(N. H. V.)
Der unter dem Protectorate Sr. Königlichen Hoheit des Groß
Arrogs ſtehende ältere Verein für Vogel= und Geflügelzucht
oeJud in den Tagen vom 18. bis incl. 22. März in den weiten Räumen
ay ks Saalbaues ſeine 5. Ausſtellung als Erſte allgemeine Muſter=
2llusſtellung von Geflügel, Vögeln ꝛc.n veranſtalten, worauf wir
ach Einſichtnahme des Programmes an dieſer Stelle beſonders aufmerk=
am
zu machen nicht verſäumen wollen, da das Ganze in ſeiner Veran=
- gung im Ausſtellungsweſen in dieſer Brauche hervorragend zu werden
2)wpricht und die an der Durchführung des Unternehmens Namens des
ſoc eneins direct betheiligten Perſönlichkeiten, eine Garantie für allſeitig
friedigende Löſung der ihnen geſtellten Aufgabe bieten. Die Aus=
kllung
, welche in den ſämmtlich durch Centralheizung erwärmten großer
M läumen des Saalbaues eine ſehr ſchöne Unterkunft finden wird, um=
zal
itßt; Hühner, Tauben, Gänſe, Enten, Faſanen, Truthühner und ſonſtiges
ſoſgeflügel, Kanarien, in= und ausländiſche Sing= und Ziervögel, leben=
is
und geſchlachtetes gemäſtetes Geflügel, Geräthſchaſten, die zur Zucht
ſnd Pflege dienen, als Brutapparate, Verſandtkäſten und Käfige, Ver=
ndtkiſten
für Bruteier, Zucht= und Transportſtälle, Futter= und Trink=
fäße
, Käfige (mit Ausſchluß der Glockenbauer für kleinere Vögel),
Aſikäſtchen, Futterproben u. ſ. w., weiter wiſſenſchaftliche Leiſtungen in

R. 22

207

dieſem Fache, wie Schriften ornithologiſchen Inhaltes (nur von den Ver=
faſſern
auszuſtellen), Medicamente, Präparate, ausgeſtopfte Vögel ꝛc.,
endlich Agrarier und Terrarien. Die auszuſtellenden Gegenſtände, welche
Eigenthum des Ausſtellers ſein müſſen, ſind längſtens bis zum 1. März
d. J. bei Herrn Kaufmann W. Stromeyer, in Firma D. Faix und
Söhne, auf vorgeſchriebenem Formular anzumelden, von welchen Herren
auch Programme und Aumeldebogen bezogen werden können, und kann
jeder Ausſteller von einer Raſſe, reſp. Farbe nur einen Stamm, reſp.
Paar von Hühnern, Tauben, Gänſen, Enten, Faſanen, Truthühnern und
ſonſtigem Hofgeflügel ausſtellen. Für geräumige und zweckmäßige Aus=
ſtellungskäfige
, gute Wartung und Pflege ſorgt der Verein. Kanarien=
hahnen
müſſen in, dem Ausſteller gehörigen, Bauerchen in der Größe
von Gimpelbauerchen ausgeſtellt werden.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 30. Januar.
5 Goethes Clavigo. Die klaſiſche Koſt, welche uns das
Repertoire dieſer Saiſon bisher geboten hat, iſt im Ganzen nur eine
ſpärliche geweſen, obwohl es mit den Kräften des recitirenden Schau=
ſpiels
wohl gewagt werden darf, die Geſtalten unſerer dramatiſchen
Dichterkönige auf die Bretter zu führen. Um ſo mehr wiſſen wir der
Direction Dank, daß ſie uns die Schöpjung eines unſerer Klaſſiker, und
wenn es auch eine Jugendarbeil mit allen Fehlern einer ſolchen war,
vorführte.
Goethes Clavigo, ein Ausklingen des Wertherpathos, mit Anklängen
an ſein eigenes Verhältniß zu Friederike von Seſenheim, ſpannt uns bis
zuletzt durch ſeinen Wechſel; es durchſchlägt uns oft mit Entſetzen-
allein
es reinigt uns nicht. Die ſittliche Erhebung fehlt. Eine Idee,
eine tiefbewegende, hochtragiſche Idee:DerUnterglang des charakter=
loſen
Talents durch die Nichtanerkennung weder der
abſoluten, noch der conventionellen Sittlichkeit iſt ge=
geben
, aber keine dramatiſche Verknüpfung, keine Geſtaltenfülle, kein
Maßhalten des ſo energiſch tönenden ſittlichen Pathos. Allem dieſem
müſſen die Darſteller entgegenarbeiten. Das Drama erfordert virtuoſe
ſchauſpieleriſche Kräfte, die dieſe Schwächen verdecken müſſen. Sie ver=
bohren
ſich ſonſt zu leicht in die falſchen Nüancen, heben die Maßloſig=
keit
der Situationen vollends heraus und übertönen die Accente des
Dichters. An dieſem Zuviel wären auch bei der heutigen Aufführung
leicht die Darſteller geſcheitert.
Herr Wünzer geſtaltete ſeinen Beaumarchais, die eigentliche Per=
ſon
des Stücks, recht plaſtiſch, aber in dieſem Bruder ſteckt ein ſolches
Uebermaß von Opfermuth für die Schweſter, von Zorn und Haß gegen
ihren ehemaligen Bräutigam, daß ſich die Plaſtik bitter rächt. Er iſt
nur bewundernswerth in der dramatiſch bewegten erſten Begegnung mit
Clavigo; die Erzählung darin hat Goethe mit ſo reichen Detailwirkungen
ausgeſtattet, daß ſie äußerſt dankbar für den Darſteller ſein muß. Herr
Wünzer hat ſie in keinem Punkte ihres Reizes entkleidet. Verſtändniß=
volle
Declamation und Energie der Darſtellung ſind ihm in hohem
Grade eigen, aber es fehlt ihm eine gewiſſe Naivetät, ein unbefangenes
Spiel; unwillkürlich giebt er allen ſeinen Figuren die Mienen des Hel=
den
, des befehlenden Herrn. Beaumarchais muß durch die That und den
ruhigen ſittlichen Ernſt wirken. Immerhin iſt es ſehr liebenswürdig und
verdient die wärmſte Anerkennung, daß Herr Director Wünzer noch
ſeine thätige Mitwirkung der Bühne ſchenkt. Herr Werner gab den
Carlos, eine Partie, die leicht zu virtuoſiſchen Kunſtſtückchen verführt,
ganz unbefangen, mit wahrem Ausdruck der antipathiſchen Gefühle, die
der Dichter in dieſen ruhigen, entſchiedenen, berechnenden und durch Ve=
redſamkeit
feſſelnden Charakter legt. Der Carlos darf kein Intriguant
ſein, er ſoll Clavigos Talent mit ſachlicher Freundſchaft lieben, ſeine
Rückfälligkeit in der Liebe zu Marie Beaumarchais wirklich beklagen und
ihn mit allen Hebeln ſeiner Ueberredungskunſt zu bekehren ſuchen.-
Die künſtleriſche Bewältigung der Rolle des Clavigo, deſſen Charakter
die Schwäche, das unvermittelte Ueberſpringen ſeines Handelns in das
Entgegengeſetzte je nach der ihn gerade beſtimmenden Einwirkung iſt, iſt
gewiß keine geringe Aufgabe; ſie wurde von Herrn Edward mit Ge=
ſchick
gelöſt. Der declamatoriſche Erguß und die ergänzende Zuthat:
die Action, waren in gleich hohem Grade befriedigend. Nur Eins ſchien
uns in der Darſtellung Herrn Edwards nicht ganz richtig. In der
Erzählungs=Scene bekannte ſich Clavigo allzu frühe als entlarvt. Schon
beim erſten Drittel wandte ſich Herr Edward ab und ſpielte den er=
kannten
Sünder mit völliger Zerknirſchung vor Beaumarchais weiterer
Rede. Ler Darſteller müßte nach unſerm Dafürhalten wenigſtens bis
gegen den Schluß des Vortrags ſeine Faſſung behaupten und dürfte ſich
ſelbſt im Mienenſpiel nicht verrathen; er muß geſpannt zuhören. Andern=
falls
mußte doch nothwendig Beaumarchais ſein Gegenüber interpelliren:
warum ſo beſtürzt? Goethe aber ſpart den ganzen Effekt auf das
Schlußwortauf; und der Verräther biſt Dul Dieſe letzten Worte
hätten auch von dem Darſteller des Beaumarchais noch nachdrücklicher,
ſchärfer geſprochen werden müſſen, wenn ſie zu ihrer erſchütternden Gel=
tung
kommen ſollen. Während Clavigo ganz Talent, Carlos ganz
Charakter iſt, iſt Marie Beaumarchais ganz Gefühl. Frl. Weigel war
die undankbare Rolle der hektiſch dahinſchmachtenden Marie zu Theil
geworden. Sie entledigte ſich ihrer Aufgabe mit hohem Geſchick, aber
auch mit einer faſt erſchreckenden Naturwahrheit. Die kleine Rolle der
Schweſter Sophie Guilbert wußte Frl. Berl mit Maß und Ueber=
legung
zu geben. Die übrigen Rollen treten wenig in den Vorder=

[ ][  ]

203
E
grund. - Herr Dalmonico (Guilbert) und Herr Wagner
(Buenco) hatten ſich im Tone nicht vergriffen.-Das Haus war ſchlecht
beſetzt. Was ſehen Sie lieber, ein Luſtſpiel oder ein Trauerſpiel ?
Natürlich ein Luſtſpiel; wenn es ſein muß, ein Trauerſpiel, aber nicht zu
traurig; au liebſten eine Oper10 Das iſt meiſtens die Achſe, um welche
ſich bei uns die Welt der Kunſtideen drehtl Ein genau nach dem Recept
geſchaffenes Gericht, das uns den Magen nicht beſchwert, wenn wir zu
Nacht ſpeiſen! Eine aus milden Stoffen gemiſchte Speiſe, nicht zu ſtark
gepfeffert mit dem Pfeffer der Tragödie, ein wenig pikant gemacht durch
das Salz des Witzes und ein wenig geſüßt durch den Zucker des Hu=
mors
! Zum Schluſſe vielleicht noch ein Täßchen Thee in der Geſtalt
eines heiteren, verſöhnlichen Ausganges als niederſchlagendes Mittel,
und wir können beruhigt ſchlafen gehen! Wir ſind eben ein kleines
Geſchlecht, welches die Kinderfurcht ergreift, ſobald die tragiſche Muſe
ſchweren Schrittes in wallendem Gewande einherzuſchreiten, beginnt.
Kennten wir dieſe Muſe näher: wir würden wiſſen, daß ſie keineswegs
das drohende Geſpenſt iſt, welches uns jetzt ſchreckt: daß ſie nicht minder
freundlichen und gütigen Sinnes, als die heiterere Schweſter, der wir
williger huldigen, und daß beide gleiche Gunſt verdienen.

*f Bräutigam und Ehemann.
(Eine naturhiſtoriſche Vergleichung.)
Gibt es etwas Ungleichartigeres, als den farbenprächtigen, leichtbeſchwing=
ten
Schmetterling und die garſtige Raupe, welche gefräßig auf dem Blatte
ſitzt? Und doch ging jener erſt heute aus dieſer hervor! Das Menſchenleben
bietet ähnliche Erſcheinungen und Vorgänge, nur müſſen wir nicht achtlos
daran vorbeigehen. Oder iſt die Umwandlung des Bräutigams in
den Ehemann minder auffällig? Nur geſchieht dieſe nicht von der Raupe
zum Schmetterling, ſondern umgekehrt vom Schmetterling zur Raupe und
geht auch meiſt nicht unmittelbar vor ſich, ſondern erfordert eine kürzere oder
längere Entpuppungszeit, welche man gewöhnlich die Flitterwochen zu
nennen pflegt.
Was macht eigentlich das Weſen des Bräutigams aus? Ich meine,
die unbegrenzteſte Verehrung des weiblichen Geſchlechtes im Ganzen und vor
Allem im Beſondern die ſüße Hoffnung, bald im Beſitze des höchſten irdiſchen
Glücks zu ſein, das ſelige Bewußtſein des verklärenden Lichtes, welches das
eigene und das geliebte Ich mit einem Glorienſchein umſchwebt, eine allge=
meine
Zufriedenheit mit den Menſchen und ihrer irdiſchen Beſtimmung kenn=
zeichnen
ebenſo genau das Innere des Bräutigams, wie Lackſtiefel, gelbe
Handſchuhe und eine Roſenknospe im Knopfloch ſein Aeußeres charakteriſiren.
Finden wir dieſelben Merkmale auch beim Ehemann; Ach, nur allzu=
bald
machen Roſenknospe und Lackſtiefel der Pfeife und den Pantoffeln
Platz, und an Stelle jener innern Eigenſchaften machen ſich eine etwas mali=
tiöſe
Beurtheilung des weiblichen Geſchlechtes, eine leichte Blaſirtheit und eine
unverkennbare Neigung zum Tadeln, reſpective Brummen breit. Doch weiter!
Fragen wir uns: Wovon lebt der Bräutigam' ſo kommen wir zu dem Re=
ſultate
, daß Speiſe und Trank für ihn nicht nöthig ſind, ſondern daß er
wie Uhlands Mähderin von Liebe ſich nähret, an ſeliger Hoffnung ſich
labet'. Er ißt nichts und iſt doch ſtets ſatt, er trinkt nichts und genießt doch
unaufhörlich. Von einem freundlichen Blicke der Geliebten lebt er tagelang,
von einem Lächeln, einem Kuſſe zehrt er Wochen hindurch.
Der Ehemann wird von alledem entſchieden nicht ſatt, und das iſt im
beiderſeitigen Intereſſe der Gatten ſehr zu bedauern, denn wie verein=
facht
würde die Haushaltungsführung, wie vermindert das Wirthſchafts= Bud=
get
werden, wenn die Frau den Mann mit einem Lächeln ſättigen könnte
oder ihm ſtatt des Mittageſſens einen Kuß vorſetzen dürfte. Aber die Ver=
ſicherung
des Bräutigams, daß er im Beſitze der Geliebten nach nichts frage
auf Erden und im Himmel, iſt für den Ehemann nicht mehr bindend. Ihn
macht das Glück nur um ſo hungriger. Die erſte Enttäuſchung, welche das
eheliche Leben der jungen Frau bietet, beſteht nicht ſelten in dem ausgezeich=
neten
Appetit, mit dem ihr eben angetrauter Gatte den Speiſen der Hoch=
zeitstafel
zuſpricht, während ſie ſelbſt vor banger Wonne kaum ein Hühner=
flügelchen
mit zitternder Lippe zu berühren wagt.
Eine weitere Verſchiedenheit zwiſchen Bräutigam und Ehemann bietet
auch der Ort ihres Vorkommens dar. Wir finden den Bräutigam als eif=
rigen
Tänzer im Ballſaale, als begeiſterten Förderer von Liebhaber=Theatern
und Leſeabenden, als unermüdlichen Bergſteiger bei Gebirgspartien, als er=
findungsreichen
Arrangeur bei ländlichen Unterhaltungen u. ſ. w. Wir ſehen
ihn am Ufer des Baches, Vergißmeinnicht in die Wellen werfend, die der
fernen Geliebten Grüße von ihm bringen ſollen, in einſamen, dunkeln Laub=
gängen
oder vor dem Fenſter der Geliebten harrend, bis ihr Schatten ſich
auf dem Fenſter abzeichnet. An allen dieſen Orten findet man den Ehe=
mann
nicht. Oder hätte Jemand ſchon von einem Gatten gehört, der die
Nacht in zartem Schmachten vor dem Fenſter ſeiner Gattin verbracht hätte?
Nein! Kaum ſind die Flitterwochen verrauſcht, ſo zieht der Mann es vor,
die Berge von unten ſtatt von oben zu bewundern, ſo meidet er ſorgſam
den Parquetboden des Tanzſaales und liebt vom Theaterſpielen nur noch
die Soloſcenen, die er, auf dem Sopha liegend, ausführen kann.
Ein charakteriſtiſches Merkmal des Bräutigams iſt ferner die eigenthüm=
liche
Steigerung aller ſeiner ſeeliſchen und phyſiſchen Fühigkeiten. Einem
glücklichen Bräutigam iſt's eine Kleinigkeit, zur ſelben Zeit der Schwiegermama
in den Mantel, dem Schwiegerpapa in den Pelz und der Geliebten in die
Galoſchen zu helfen, den verſtohlenen Kuß, den letztere nebenbei erhält, ganz
ungerechnet. Acten ausarbeiten und dabei Gedichte auf die Angebetete ma=

22
chen, iſt ihm ebenfalls leicht möglich. Ein echter und rechter Bräutigam be=
ſingt
ſeine Braut, zeichnet ſeine Braut, muſicirt und componirt für ſie. Der
Ehemann thut von alledem nichts. Er, der noch vor wenigen Monaten die
kunſtlichſten Sonette auf die Geliebte verfaßte, iſt jetzt abſolut nicht mehr
im Stande, Wonne auf Sonne, Herz auf Schmerz zu reimen.
Die Steigerung der Fähigkeiten, die wir beim Bräutigam wahrnehmen,
läßt aber nicht allein beim Manne gänzlich nach, ſondern hat einen ſolchen
Rückſchlag zur Folge, daß der letztere nicht nur jede eigene künſtleriſche Thä=
tigkeit
aufgiebt, ſondern dieſelbe auch bei ſeiner Gattin nicht zu ſchätzen
weiß. Ich habe nie etwas Entzückenderes geſehen, als deine Skizzen, Ge=
liebteſte
!o ruft der Bräutigam
und: Kind, iſt es eigentlich nicht
ſchade um das viele, ſchöne, weiße Papierz- fragt der Ehemann. O,
könnte ich ewig den Tönen deiner ſüßen Stimme lauſchen! declamirt mit
Emphaſe der Bräutigam, und: Möchteſt du nicht mit deinem Geſange
warten, bis ich die Zeitung geleſen habe?u fragt, etwas nervös der Gatte.
Die Frau aber gedenkt vergangener Tage, wiſcht verſtohlen eine Thräne aus
dem Auge und ſeufzt: O, daß ſie ewig grünen bliebe, die ſchöne Zeit der
jungen Liebel
Wir wenden uns dem Schluſſe zu, können aber aber nicht umhin, vor=
her
noch einer beſonders hervorſtechenden Eigenſchaft des Bräutigams zu ge=
denken
, nämlich ſeiner Neigung zur Freigebigkeit. So ein verliebter Thor
verpufft Euch Sonne, Mond und alle Sterne zum Zeitvertreib dem Liebchen
in die Luft! Das heißt, den mephiſtopheliſchen Sarkasmus abgerechnet:
Dem Liebenden iſt nichts zu ſchön, nichts zu koſtbar für ſeine Liebe. Dem
Ehemann wird es bedeutend leichter, einen ihrer Wünſche unbeachtet zu laſſen.
Er macht wohl auch noch Geſchenke, aber er weiß ſie praktiſch einzurichten,
und wenn er den Geburtstag ſeiner Frau nicht ganz vergißt, ſo macht er
es wie jener Gatte, der ſeinem Weibchen zu dieſem Tage eine Webe ſchöner
zarter Leinwand ſchenkte, damit ſie ihm ein Dutzend Hemden daraus fertige.
Ja, ein Ehemann iſt kein Bräutigam, ſo viel iſt gewiß, und zu bedauern
ſind die Mädchen, welche wähnen, einen ſchönen Schmetterling gefangen zu
haben, und es dann ſchmerzlich erleben müſſen, daß er ſich in kürzeſter Zeit
unter ihren Händen wieder rückwärts zur häßlichen Raupe verwandelt.
Sollte wohl dieſem Zuſtande der Dinge gar nicht abzuhelfen ſein? Wir
haben von Gattinnen gehört und ſelbſt einige Edle ihres Geſchlechts gekannt,
die es verſtanden, ihre Flitterwochen zu Monaten und Jahren
auszudehnen, ja, es ſoll Frauen geben, die im Beſitze eines Geheimniſſes
ſind, welches bewirkt, daß der Geliebte nie im Gatten aufhört. Aber ihre
Anzahl iſt klein, und ſie wachen eiferſuchtig über ihr Geheimniß!

Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. Baron v. Oppenheim, Geh. Regierungsrath, =
nigs
, Commercienrath, Leiden, Conſul von Cöln. Dietrichs von Mainz,
Kempf von Nürnberg. Geh. Regierungsräthe. Lang, Generaldirector von
Wiesbaden. Frhr. v. Wintzingerode, Regierungsrath von Stolberg a=H.
Anderſon, Studienlehrer von München. Schiele, Ingenieur von Gießen.
Wilms, Domänenpächter von Mecklenburg. Abegg, Rentner von Brülſſel.
Schmetzer, Schulvorſtand von Ladenburg. Billau, Pfarrer von Neuwied.
Thiem, Civil=Ingenieur von München. v. Rohrſcheidt, Lieutenant von
Zullichau. Dr. Reatz, (Rechtsanwalt von Gießen. Weigel und Gemahlin
von London. Tuchs von Chemnitz, Benſinger von Mannheim, Wolf und
Haan von Cöln, Gebr. Herſeld von Andernach, Weil von Prag, Kaufleute.
Labroiſe und Gemahlin von Wien. Foerſtner von Berlin, Greiß von =
lingen
, Nathan von Paris, Hulſe von London, Dolge und Hogermann von
Bremen, Breuninger von Schorndorf, Reuſcher von Alsfeld, Roſenwald von
Cöln, Hallersleben von Linau, Oſtmann und Wiegand von Annaberg, Blitz
von Berlin, Wriggers von Hanau, =Schübbe von Gerelsberg, Vetter von
Duſſeldorf, Schwab von Frankfurt, Juxberg von Stuttgart, Radiſch von
Zittau, Martini von Chemnitz, Säuberlich, Salomon, Sturm und Fiſchel
von Berlin, Emelius von Gießen, Müller von Plauen i. V., Meyer von
Cöln, Sedelmeyer von München, Lohmeyer von Barmen, Volkert von Nurn=
berg
, Freund, Goldſtein und Hirſch von Berlin, Bartholomay von Cöln,
Ugin von Lahr, Sommer von Frankfurt, Dr. Haas von Meiſenheim, Kröger
von Frankfurt, Kaufleute. Frl. Urbach von Cöln. Rupprecht von Nürn=
berg
, Williams von Bremen, Sinnsheimer von Hanau, Heinrichs von Osna=
brück
, Perl von Rathenow, Nathan von Paris, Beyer von Stuttgart, Sae=
mann
von Frankfurt, Krailsheimer von London, Lierben von M. Gladbach,
Baum von Naumburg, Manseidel von Düſſeldorf, Pallaſt und Reichardt
von Cöln, Salomon von Frankfurt, Crämer von Lahr, Rehemias von Ham=
burg
, Heine von Clem, Gußdorf von Cöln, Kahn von Mühlheim i. E.,
Kaufleute. Herding, Fabrikant von Bodwald. Frank, Fußhöller und Ermert
von Cöln, Knof und Katte von Berlin, Beißwenger von Freiburg, Klang
von Elberfeld, Richter von Leipzig, Lengemann von Göppingen, Stein von
Mainz. Schwarz von Fulda, Ebel von Mannheim, Rothen von Cöln,
Jacoby von Dülmen, Braun von Elberfeld, Lieverts von Greitz, Meyer von
Frankfurt, Bertelsmann von Bielefeld, Odenwald von Pforzheim, Labioda
von Aachen, Neuburger von Stuttgart, Cahn von Coburg, Kaufleutee

Tages=Kalender.
Mittwoch 2. Februar: 1. Abonnements=Concert im Saalbau.
Donnerstag 3. Februar: General=Verſammlung des Krieger=Vereins Darmſtadt.
Samstag 5. Februar: Großer Masken=Ball des Bürger=Vereins im
Saalbau.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.