144.
Wonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. uck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal udc. Poſtauſiclag
Srag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuftrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangnommen: unDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mnBeſſungen von Friedr. BUßer.
Holzſtraße Nr. 25, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
N20.
Freitag den 28. Januar.
1861:
hoe
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Lehrkurſus für Obſtbaumwärter bei Baumſchulenbeſitzer Th. Jäger zu Bensheim a. d. B.
Zur Heranbildung von tüchtigen Obſtbaumwärtern wird im Laufe des Frühjahrs 1881 wiederum ein Lehrkurſus zur
Ertheilung von theoretiſchem und praktiſchem Unterricht im Obſt= und Weinbau, ſowie den verwandten Wiſſenſchaften eröffnet
werden.
Die Theilnehmer haben ſich die erforderlichen Bücher und Geräthſchaften auf eigene Koſten anzuſchaffen, was mit ungefähr
16 Mark geſchehen kann. Ebenſo haben dieſelben für Logis und Koſt ſelbſt Sorge zu tragen. Herr Jäger wird in dieſer
Be=
ziehung zur Auskunftertheilung bereit ſein.
Der Untericht wird unentgeltlich ertheilt. Der Frühjahreurſus beginnt mit dem 3. März und endet mit dem 1. Mai
l. Js. Der Sommercurſus beginnt mit dem 9. Auguſt und endet mit dem 31. Auguſt l. Js.
Der Unterricht umfaßt: 1) Obſtbau: in wöchentlich 6 Stunden. a. Obſtbaumzucht, b. Obſtbaumpflege, e Baum= und
Rebſchnitt, d. Pomologie, 8. Obſtbenutzung, übrige Zeit f. prattiſche Uebungen: Lehrer Jäger.
2) Hülfswiſſenſchaften in wöchentlich 5 Stunden. a. Lehre vom Bau und den Lebensverrichtungen der Pflanze,
b. Bodenkunde, c. Düngerlehre: Lehrer Seibert.
Den Schilern, welche es wünſchen, können nach ſtattgehabter Schloßprüſung Stellungen als Gärtner oder Obſtbaumwärter
durch Herrn Jäger vermittelt werden.
Es werden hiernach diejenigen, welche an beſagtem Unterricht Theil zu nehmen wünſchen, hiermit aufgefordert, ſich
bald=
thunlichſt bei demſelben mündlich oder ſchriftlich anzumelden.
Wegen einer zu gewährenden pecuniären Unterſtützung ſind die betreffenden Geſuche bei den landwirthſchaftlichen
Bezirks=
vereinen reſp. deren Vorſtänden oder den Gemeindevorſtänden der betreffenden Wohnorte einzureichen und werden dieſe hiermit
freundlichſt gebeten, dieſer ſo wichtigen Angelegenheit ihre volle Aufmerkſamkeit zuzuwenden.
Bensheim, den 10. Januar 1881.
Der erſte Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Bensheim.
Dr. Ufinger.
w3
5
ſEtwaige Anſprüche an den Nachlaß
8
2 der Frau Geh. Regierungsrath
Kohlermann bitte ich binnen acht Tagen
bei mir, als gerichtlich beſtelltem
Nachlaß=
verwalter, ſchriftlich anzuzeigen.
Darmſtadt, 24. Januar 7881.
Purgold, Rechtsanwalt.
m
4)
o2
AJeub
wießnen
nudige.
Feilgebotenes.
Ausgereichnetes Futtermittel.
Ganzen und geſchrotenen
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empfiehlt zum billigſten Tagespreis
Franz Fehrer,
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-V
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Emser Felsenquellen in Cöln.
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3
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iſt nach den wiſſenſchaftlichen Gutachten der Herren Univerſitätsprofeſſoren
Dr. L. A. Buchner, Dr. G. C. Wittſtein, Dr. Kayſer und vieler
rühmlichſt bekannter Aerzte der vorzüglichſte Geſundheits=Liqueur und
dabei ein ebenſo anmuthendes als Geſundheit förderndes Genußmittel,
frei von allen ſchädlich und draſtiſch wirkenden Stoffen, er regelt die
Functionen des Magens unglaublich raſch, führt deshalb normale
Ver=
dauung und geſunde Blutbildung herbei, macht bedeutenden
Appe=
tit, retnigt Eingeweide und Maſidarm, macht regelmäßigen Stuhlgang,
ſtärkt Nerven und Muskeln, gibt dem Körper neue Lebensfriſche und
ein geſundes, blühendes Ausſehen.
Jede Flaſche iſt mit meinem Namen verſchloſſen und liegt eine Gebrauchs=
Anweiſung von Dr. J. B. Kranz bei. Flaſchen Mk. 1.5. Mk. 2,
Mk. 4. ſind ücht zu haben in Darmſtadt bei Herren Carl Sattes,
vor=
mals Höhn, Mathildenplatz; Bensheim: H. J. Schuſter; Aſchaffenburg:
A. Bittinger; Worms: A. Bevilaqua; Rüſſelsheim: Jacob
Diehl jr.; Pfungſtadt: Th. Küchler; Niederrad: Gg. Gaß;
Gerns=
heim: Franz Medikus; Reinheim: Joh. Schmidt; Dieburg:
J. Rachor.
Friſche Senbüng
Metzer Gänſe.
Französ. Gellügel,
als:
Indian. Hahnen & Hühner,
Capaunen & Poularden,
Enten & Hahnen,
Junge Tauben,
Rehe & Hasem
bei
Röhrich.
690) gegenüber der kath. Kiche.
Trockenes Tannenabfallholz
per Centner M. 1.10, bei Abnahme von
5 Ctr. per Ctr. 1 M.
Schuchmann,
Grafenſtraße I.
Meinen geehrten Abnehmern diene zur
Nachricht, daß Beſtellungen bei den Herren
Kaufmann Weinmann, Beſſ. Carlsſtr.,
ſkaufmann Schöller, Schloßgraben, und
Frau Sophie Bauer, Saalbauſtraße, an=
Achtungsvoll
genommen werden.
688)
Der Obige.
„ Billige Pantoffeln.
Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pautoffeln (Handarbeit; ebenſo von den
beliebten Herren=, Frauen= u.
Kinder=
ſtiefeln (Kalbleder, für deren Güte
garan=
tirt wird, iſt eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1, eine Stiege hoch.
Hagensahn.
(Verdauungspuiver),
von
Apotheken=Beſitzer Schaumann
in Stockerau.
Empfohlen von den berühmteſten
mediciniſchen Fachblättern.
Dasſelbe iſt ganz beſonders wirkſam
in Bezug auf die Verdauung und
Blut=
reinigung. Außerordentliche Erfolge
wur=
den erzielt bei Magen u. Darmkatarrh
und deren Folgen, als: Ueberſchuß an
Magenſäure Appetitloſigkeit,
Sod=
brennen Anſchoppungen der
Bauch=
eingeweide, Hämorrhoidalleiden, gegen
alle Schwächezuſtände bei Frauen und
Kindern: Fahles Ausſehen,
Abma=
gerung, Bleichſucht und Migräne.
Preis per Schachtel 1½ Mark. - Im
Eugros-Verkauf bei
Carl Watzinger.
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Darmſtadt.
Gebrannten Café
von M. 1.10 bis M. 1.80.:
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Qualitäten, nach eigener Methode
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Phölipp Weber,
763) Carlsſtraße 24.
382) orangen-Puusch-Essenz
per Fl. M. 2.20, per ½ Fl. M. 1.20,
Ananas-Punsch Essenz
per Fl. M. 2.50, per ½ Fl. M. 1.40
empfiehlt Apotheker Sexiba, Kirchſtraße.
Niederlage bei Hrn. Kaufm. Lerch, Ludwigspl.
Die Hof=Buchhandlung von
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Vermiethungen.
10990) Ecke der Hügel und
Zimmerſtraße Nr. 11, ebener Erde,
eine hübſche Wohnung von 3
Zim=
mern, Küche und allem Zubehör zum
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bezieh=
bar zu vermiethen.
5 91⁄)
uo
4
61
4.
8
92
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4ek
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zu vermiethen. Näher. im Hauſe parterre. einfach möblirtes Zimmer.
11905) Schirmgaſſe 2 im Seitenbau
ein freundliches Logis, 4 Zimmer ꝛc., zu 764) Nieder=Ramſtädterſtraße 51
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Moritz Nathan.
Sonntag den 30. d. M., Nachmittags 4 Uhr,
8 Griesheim. findet im oberen Saale des Gaſthauſes „zur
Harmonie; dahier die zweite diesjährige Verſammlung der Mitglieder des hieſigen
Localgewerbvereins ſtatt. — Tagesordnung: Vortrag von Herrn Handelglehrer
Peters in Darmſtadt über Wechſelkunde und das deutſche Wechſelrecht. Mit Rückſicht
auf den gut gewählten nützlichen Vortrag erſuchen wir die Mitglieder um zahlreiche
Betheiligung, gleichzeitig laden wir Intereſſenten zu dieſer Verſammlung ganz
be=
ſonders ein.
Der Vorſtand.
R 20
11383) Wilhelminenſtraße 35. Ecke 691) Beſſ. Carlsſtraße 3 für eine
der Hügelſtraße, iſt im obeten Stock eine l Dame die Manſardewohnung: 2 Zimmer,
iſt der früher Gärtner Zaubitz'ſche Laden
zu vermiethen. Nüheres daſelbſt.
SCAAATTUUUum,
Neununddreißigſtes Jahr.)
Brstes Concert im Caalbal,
zur
Nachfeier von Rozarts Geburtstag
des 27. Januars 1156),
Samstag, den 20. Januar 1881,
unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters Willem de Haan und unter
gütiger Mitwirkung der Concertſängerin Fräulein Kuispel, des Fräulein
Marie Schulz, des Herrn Hofſchauſpieler Dalmonico und der Herren:
J. Miroslaw Weber, Wenzel, Petr und Emil Reitz.
Anfang präcis 8 Uhr.
Brogramm.
Erste Abtheilung.
1. Brieſterchor aus:
„die Zauberflöte! W. A. Mozart.
2. Brolog, geſprochen von Herrn
Hof=
ſchauſpieler Dalmonico.
3. 8hor: Quintett und Terzett aus
„Coei fan tutte: W. A. Mozart.
4. Drei Gieder für Chor:
2) Habt Acht. J. Brahms.
b) Der träumende
See
Rob. Schumann.
c) Die Minneſänger
5. Drei Duetke für
Sopran u. Alt . J. Prahms.
2) Weg der Liebe.
6) Die Meere.
C) Die Schweſtern.
6. Zwei Lieder f. Chor Kerd. Küchler.
a) Verrath.
b) Ghaſel.
7. Quartekk (G-moll)
ür Pianoforte,
Violine, Viola u.
Violoncell. . . W. A. Mozart.
Vorgetragen von den
Herren de Haan,
Weber, Petr und
Reitz.)
Awelte Abtheilung.
8. Zwei ieder ſ. Chor Franz Schubert.
2) Widerſpruch.
b) Das Dörſchen.
9. Htalieniſches Duetk
für Sopran u. Alt Campana.
10. Zwei Voſkisſieder für Chor.
a) Haidenröslein.
b) „Was hab' ich denn meinem
Feinliebchen gethan ?„
W Ohne Vorzoigu ng der Personalkarten ist der Eintrilt nicht gestattet.
Für Nichtmitglieder ſind Karten bei den Herren Vergſträßer, Schödler
und Ehies, ſowie Abends an der Kaſſe M. 2 zu haben.
766)
Der Vorstand.
wird gekauft von
A. Bassmann, Grafenſtraße 4.
J ⬜ine guterhaltene Glanzbügelma
ſchine billig zu verkaufen,
Wendelſtadtſtraße 49.
181
Für Fapilallsten und
7
O
Geldanstatten.
Auf I. Prima Land= und Stadt=
Hypotheken in großen und kleinen
Be=
trägen iſt den Herren Kapitaliſten und
Anſtalten Gelegenheit geboten, ohne alle
Unkoſten, an pünktliche und gute Zinszahler
Kapital unterzubringen.
Offerten unter N 4 20 poſtlagernd
Darmſtadt.
Geſucht nach Oppenheim a. Rh.
eine mit guten Zeugniſſen verſehene
tüch=
tige Köchin, welche auch einige
Hausar=
beiten übernimmt. Adreſſen an die
Expe=
dition d. Bl. erbeten.
[742
O
Dur gefälligen Beachtung für meine
G 4) geehrten Geſchäftsfreunde beehre
ich mich hierdurch bekannt zu machen, daß
meine Firma Heinrich Leiss keine
Veränderung erfahren hat, und ſich mein
Waarenlager wie ſchon ſeit 10 Jahren
Fahrgaſſe 108 befindet.
Frankfurt alM., im Januar 1881.
Heinrich Leiss,
Garn, Kurzwaaren &a Seilerwaaren en gros.
Bei Anzeiger.
wie Geſchäfts=, Grundſtücks=An= und
Ver=
käufen, Stellen=Angeboten und =Geſuchen,
ſowie in den ſonſtigen vielen Fällen, wo
Inſerenten Bedenken tragen, ihren Namen in
den Zeitungen zu nennen, nehmen Offerten
von Reflectanten an ihrer Stelle wir
ent=
gegen und ſtellen ihnen ſolche am Tage des
Eingangs uneröffnet zu. — Auf Grund
langjähriger und vielſeitiger Erfahrungen
ertheilen wir Rath bei Abfaſſung von
An=
zeigen und der Wahl geeigneter Blätter.
Verſchwiegenheit ſtreng beobachtet.
HAASERSTEIN E VOGLER,
Annoncen--Expedition,
Frankfurt a. M., Karlsruhe, Stuttgart,
München u. a. O.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 28 Januar.
3. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Neu einſtudiert:
Clavigo.
Trauerſpiel in 6 Akten von Goethe.
Perſonen:
Flavigo, Archivarius des Königs Herr Edward.
Carlos, deſſen Freund
Herr Werner.
Beaumarchais
Herr Wünzer.
Marie Beaumarchais
Frl. Weigel.
Sophie Guilbert, geb.
Beau=
marchais
Frl. Verl.
Guilbert, ihr Mann
Herr Dalmonico.
Buenco
Herr Wagner.
Saint George
Herr Mickler.
Ein Diener Clavigo's,
Herr Hartig.
Ein Diener des Carlo
Herr Schimmer.
Ein Leichenführer .
Herr Leib.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
182
R 20
Comcert-Amzoige.
Bas drnie eontert zum genen des Wilwen.
und Waiſenfonds der Großherzoglichen Hofmuſik
findet Montag den 31. Januar im Saalbau ſtatt. - Anfang 7 Uhr.
ſEintrittskarten ſind in den Buchhandlungen der Herren Klingelhöffer,
und Bergſträßer, ſowie bei Herrn Muſikalienhändler Thies zu haben.
Darmſtadt, im Januar 188I.
732)
Der Ausschuss.
3 Gründlichen Klavier= und
Geſangsunterricht
ertheilt ein Lehrer, dem von einem
Con=
ſervatorium die beſten Empfehlungen zur
Seite ſtehen. Näheres in der Expedition
dieſes Blattes.
„
rave Mädchen, die kochen können,
S x auch Mädchen vom Lande erhalten
gute Stelle. Frau Röſe, Friedrichsſtr. 14½.
„
ſFin Student ertheilt Gymnaſiaſten
G C und Realſchülern unterer Klaſſen
billige Nachhülfe. Wo? ſagt die Exped.
Lius Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben der Wahl der
Herren Buchdruckereibeſitzer W. Keller und Gasfabrikant A. Heß
zu Gießen zu Bürgermeiſterei=Beigeordneten die Beſtätigung ertheilt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den ord. Profeſſor
in der mediciniſchen Facultät zu Gießen und Director der Entbindungs=
Anſtalt daſelbſt Dr. 5. Kehrer auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom
15. April d. J. ab entlaſſen.
K. In der Reihe der Vorträge über kirchliche und religiöſe
Fragen hatten wir Mittwoch Abend Gelegenheit Herrn Pfarrer Dr. Sell
über „Raphael und Dürer als religiöſe Maler= ſprechen zu
hören. Wie die vorhergehenden Vorträge, ſo hat auch dieſer wieder
glänzend dargethan, daß das veranſtaltende Comite damit dem geiſtigen
Bedürfniß eines anſehnlichen Theiles der Bevölkerung unſerer Stadt in
glücklichſter Weiſe entgegengekommen iſt. Ce. K. H. der Großherzog
mit den Prinzeſſinnen des Großherzoglichen Hauſes wohnten auch
dieſer Vorleſung an und hatte der Redner und ſein hochintereſſantes
Thema die große Aula des Gymnaſiums in allen Theilen mit einem
ge=
wählten Publikum geſüllt. Es iſt unmöglich, in gedrängter Kürze einen
dem Vortrag gerecht werdenden Ueberblick des überreichen Materials zu
geben, das der Redner in klarer und packender Weiſe darbot, und wollen
wir darum eben um des Stoffes und der feinen, verſtändnißreichen Art
der Behandlung willen auf eine genauere Inhaltsangabe des Vortrages
verzichten, der uns zuerſt Raphael Sanzio von Urbino als Maler
des Katholicismus vorführte mit ſeiner Madonna del Granduca,
der Madonna mit dem Diſtelfink, della ſedia mit dem Fiſch,
der Madonna von Foligno und der herrlichen Sixtina; dann
ſeine Fresken (die Stanzen und Loggien im Vatikan), in denen
Raphael die religiös=kirchlichen Anſchauungen ſeiner Zeit in großartigſter
Weiſe niedergelegt hat. Endlich Raphaels künſtleriſchſte That, an der ihn
der Tod überraſchte, „die Verklärung Chriſti.”
- Ihm gegenüber,
oder zur Seite, zeichnete der Redner den Meiſter der deutſchen Malere=
Albrecht Dürer der mit ſeinen Werken in den Anſchauungen der
Reformation wurzelt, aus denen überall ſeine tiefe Frömmigkeit
hervor=
leuchtet. In erſter Linie beſprach der Redner Dürers 14
Illuſtra=
tionen der Apokalypſe; dann ſeine Marienbilder, die zwar
keine Jdealgeſtalten, aber ehrliche, innige Darſtellungen der liebenden
Mutter mit dem Jeſuskinde ſind und die eben um dieſer Wahrheit und
Innigkeit willen bewundert und nachgeahmt durch alle Welt gingen.
Als das bedeutendſte Werk Dürers ſchilderte der Redner weiter das
Leiden Chriſti, dann die zwei herrlichen Altarbilder „Mariä
Him=
melfahrt” und das „Allerheiligenbilde, in dem in großartiger
Weiſe der Gedanke der Erlöſung aller Welt ausgeſprochen iſt. Endlich
Dürers „vier Apoſtel' ein herrliches Zeugniß des Geiſtes der
Refor=
mation, die in der Art ihrer Zuſammenſtellung dem Beſchauer zeigen,
wie alle kirchliche Gewalt auf das Evangelium ſich gründen ſoll. Dieſe
Apoſtel tragen keinen Heiligenſchein, ſie ſind Menſchen und ſtehen vor
uns, ein Proteſt, gleichmäßig gegen alle Schwarmgeiſter, wie gegen alle
ſittenloſen Prediger, damit den Weg zeigend, den die Reformation
be=
treten hat. Der Redner ſchloß mit den Worten: Wir wollen nicht
unter=
ſuchen, wer der größte von beiden Malern iſt; Gott ſei Dank, daß wir
ſie beide haben! — Der vortreffliche Vortrag wurde durch aufgeſtellte
und aufgelegte Werke Raphaels und Dürers aufs Beſte unterſtützt, doch
können wir den Wunſch nicht unterdrücken, daß eine nochmalige
Aus=
ſtellung der vorhandenen Kunſtwerke, etwa in den Räumen des Muſeums,
ſtattfinden möge, zu deren allgemeinerem und genauerem Verſtändniß
der geehrte Redner gewiß nicht abgeneigt ſein wird ſeinen Vortrag
bal=
digſt im Druck erſcheinen zu laſſen.
4 In der Sitzung der Großherzoglichen Handelskammer vom
25. d. fand nach einigen begrüßenden Worten ſeitens des ſeitherigen
ſtell=
vertretenden Präſidenten, Herrn Wolfskehl, die Wahl des Präſidenten
und ſeines Stellvertreters für das Geſchäftsjahr 1881 ſtatt. Herr Geh.
Commerzienrath Wen delſtadt wurde einſtimmig zum Präſidenten, Herr
Otto Wolfskehl mit allen gegen eine Stimme zu ſeinem Stellvertreter
ernannt. Es folgte ſodann die Erledigung der neuen Eiuläufe und wurde
eine Eingabe der Handelskammer in Offenbach, die Abänderung des
Poſtportotarifs betreffend, dem Referate des Herrn Wilhelm
Diefen=
bach überwieſen. Auf eine Mittheilung derſelben Handelskammer,
be=
treffend den Kohlenoctroi, beſchloß die Majorität der Kammer, trotz des
ablehnenden Votums aller andern heſſiſchen Handelskammern ſich doch
einer an die Staatsregierung zu richtenden Eingabe wegen Aufhebung
dieſes Octroi auf namentlich für induſtrielle Zwecke verwendete Kohlen
anzuſchließen. Im Anſchluſſe an die Erledigung der neuen Einläufe theilte
der Herr ſtellvertretende Präſident mit, daß ſeitens der Handelskammer
in Offenbach die Idee einer engeren Verbindung ſämmtlicher heſſiſcher
Handelskammern angeregt worden ſei, damit durch gemeinſames
Vor=
gehen für die Intereſſen des heſſiſchen Handels größere Beachtung erlangt
würde. Die Kammer nahm dieſe Mittheilung ſehr günſtig auf und
ſprach ſich entſchieden für Förderung des Planes aus. Schließlich referirte
noch Herr Commerzienrath Blumenthal über die Eingabe der heſſiſchen
Ludwigsbahngeſellſchaft, die Ablenkung des Güterverkehrs von den Linien
dieſer Bahn ſeitens der Preußiſchen Staatsbahnen. Die Handelskammer
beſchloß zunächſt eine Eingabe an die Großherzogliche Staatsregierung
mit der Bitte zu richten, dieſelbe wolle alle geeignet erſcheinenden Schritte
thun, um bei der Königlich Preußiſchen Staatsregierung die Aenderung
der ſeitherigen, den heſſiſchen Handel und das Gewerbe ſchwer
ſchädigen=
den Praxis der Könglich Preutziſchen Staatsbahnen bezüglich des
Güter=
verkehrs herbeizuführen. Im Anſchluſſe hieran wurde ſodann die
Re=
gierung weiter gebeten, bei den competenten Reichsbehörden ihren ganzen
ſEinfluß in die Waagſchale zu werfen, um ſelbſt mit Opfern die alsbaldige
Einführung eines Reichseiſenbahngeſetzes zu ermöglichen. Die gleiche
Bitte wurde im Anſchluſſe an eine Petition der Handelskammer für den
Kreis Mannheim dem Fürſten Reichskanzler unter der weiteren Bedingung
vorgetragen, daß das zu erlaſſende Reichseiſenbahngeſetz vollgültige
Ga=
rantien für eine ſolche Eiſenbahnverwaltung der einzelnen Bundesſtaaten
enthalte, welche jede Schädigung des Haushalts anderer deutſcher
Bundes=
ſtaaten ausſchließt. Die Sitzung wurde hierauf geſchloſſen.
Theaternotiz. Der Wiener Hofburg=Schauſpieler Louis
Nötel von Darmſtadt, welchem bereits eine mehrjährige Erneuerung
ſeines Vertrages mit höherer Gage in Ausſicht geſtellt war, zeigte vor
Kurzem der Direktion des Burgtheaters an, daß zwingende Gründe ihn
veranlaſſen, auf eine Kontrakts=Erweiterung Verzicht zu leiſten.
Mittler=
weilen tauchte in Theaterkreiſen das Gerucht auf, daß Herr Direktor
Franz Jauner mit Herrn Nötel in Unterhandlung ſtehe, und dieſes
Gerücht fand ſoeben ſeine Beſtätigung. Herr Direktor Jauner hat
Herrn Nötel vom 1. September d. J. ab auf drei Jahre als
Ober=
regiſſeur und Dramaturg für die unter ſeiner Leitung ſtehenden Wiener
Bühnen engagirt und ſich gleichzeitig das Vorkaufsrecht an allen während
gedachten Zeitraums erſcheinenden Bühnenwerken des Herrn Nötel
kon=
traktlich geſichert. Dem Vernehmen nach ſoll die Gage in dieſer neuen
Stellung gerade das Doppelte der Summe ausmachen, die Herr Nötel
am Burgtheater ſeither bezogen.
n der ordentl. Generalverſammlung des Mainzer Turnvereins
wurde beſchloſſen das mittelrheiniſche Turnfeſt in dieſem Jahre
in Mainz abzuhalten.
- Zu Anfang dieſer Woche fand ein Waldaufſeher in der Nähe der
Pſenburger Wieſen, etwa 300 Schritte von der Babenhäuſer Chauſſee im
Dickicht das Skelett eines Erhängten. Daſſelbe war herabgeſunken
und ſo feſt an den Boden angefroren, daß es mit Hacken losgebrochen
werden mußte. Irgend ein Hinweis auf die Perſon des wahrſcheinlich
ſchon im Sommer hier Verſtorbenen war nicht zu ermitteln. Die
aufgefundenen Reſte wurden nach dem Sachſenhäuſer Friedhof verbracht.
Polizei=Bericht vom 22. Januar.
In einem Hauſe der Schuſtergaſſe fand in verfloſſener Nacht ein
Camin=
brand ſtatt, in Folge deſſen ein Balken durchbrannte und verſchiedenes
Mauerwerk beſchädigt wurde.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.