Darmstädter Tagblatt 1881


25. Januar 1881

[  ][ ]

Mbonnementopreis
vlerteliährlch 1 Mark 50 Pf. nck.
Bringerlohn Auswäntz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pl.
pw Quartal ind. Poſtaufſchlag.

Grag= und AnzeigebCaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerat,
vedaagmommen: iDarmſtadt
von der Epedition, Rheinſtr. Nr. 2.
m Beſſungen von Friedr Blößer,
Holzſtraße Nr. W, ſowie auswärt
von allan Anvenem=Eppedithonen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
M 17.
Dienstag den 25. Januar.
1881.

Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von ſolgenden Früchten vom 6. bis 13. Januar 1881.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 22.50. Korn per
Sack 100 Kilo M. 21.50 Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 1850 Hafer per Sack 100 Kilo M. 1450.
Darmſtadt, den 14. Januar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 5. bis. 13. Januar 1881.
Butter per ¼ Kilo M. 1.5, ditto in Partieen 100 Kilo
90 Pfg. Eier per Stück 8 Pfg., ditto per 25 Stück M. 1.70.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 3.25, ditto per 25 Kilo M. 1.56.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.50. Heu per 50 Kilo M. 3.40.
Darmſtadt, den 13. Januar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königl. Polizeipräſidiums zu Berlin vom 3. Januar 1851 iſt auf Grund des 8 12 des Reichs=
geſetzes
vom 21. October 1878 gegen die gemeingeſährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das ohne Angabe des Druckers
erſchienene Flugblatt, enthaltend: Das Programm der ſocialiſtiſchen Arbeiterpartei Deutſchlands;; einen Aufruf mit der Ueber
ſchriſt: Arbeiteru und eln aus 12 Paragraphen beſtehendes Statut mit der Ueberſchrift: Organiſation der deutſchen Social
demokraten in der Schweiz', nach 8 11 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 5. Januar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 30. December 1880 iſt auf Grund des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878
gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die in London herausgegebene periodiſche Druckichrift: Freiheit=
und die Nummern dieſes Blattes, welche unter der Aufſchrift: Weihnachtsbaum' zur Ausgabe gelangen, verboten worden.
Darmſtadt, den 4. Januar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königl. Polizeipräſidiums zu Berlin vom 8. Januar 1881 iſt auf Grund der 88 11 und 12
des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Soctaldemokratie das unterm 5. d. M.
verbotene Flugblatt, welches nicht die Ueberſchrift Neujahrgrüße;, ſondern Neujahrsgruß= führt, verboten worden.
Darmſtadt, den 10. Januar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königl. Polizeipräſidiums zu Berlin vom 8. Januar 1881 iſt auf Grund des 8 12 des Reichs=
geſetzes
vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die vom 1. Januar d. J. datirte
Nummer 1 der in Neumünſter=Zürich herausgegebenen und in der Schweizeriſchen Vereinsbuchdruckerei gedruckten periodiſchen
Druckſchrift: Arbeiterſtimmen, Wochenblatt für das arbeitende Volk in der Schweiz;, Officielles Organ der ſocialdemokra=
tiſchen
Partei der Schweiz und des Allgemeinen Gewerkſchaftsbundes, nach 8 11 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 11. Januar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

42

[ ][  ][ ]

160

M. 17
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß
Frau Anna Bertram, Mathildenplatz Nr. 3, Frau Thereſe Wenz Wwe., Gardiſtenſtraße 5,
unter die Zahl der Armenhebammen aufgenommen und als ſolche verpflichtet worden ſind.
Darmſtadt, den 21. Januar 1881.
Städtiſche Armen=Verwaltung.
881)
Ohly.

B e k a n n t m a ch u n g.
Zwei Communal= und Kirchenſteuer=Nachtrags=Hebregiſter pro 188081 ſind von
Dienstag den 25. d. M. an acht Tage lang zu Jedermanns Einſicht auf unſerem
Bureau offen gelegt.
Es wird dieſes mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Diejenigen, welche ſich
durch einen Anſatz in fraglichen Regiſtern beſchwert glauben, ihre Beſchwerden in den
erſten vier Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt entweder ſchriftlich oder mündlich
zu Protokoll bei Großherzoglichem, Kreisamt Darmſtadt vorzubringen haben,
und daß ſpäter vorgebrachte Beſchwerden keine Berückſichtigung mehr finden können.
Darmſtadt, den 24. Januar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterel Darmſtadt.
Ohly.
682)

Bekanntmachung.
Die zum Konkurs des Maurermeiſters Conrad Ganß dahier gehörigen
Immobilien:
Flur 5 Nr. 711⁄₁₀₀ ⬜Meter 182 Hofraithe
5 710,
Kahlertſtraße,
100 100 Grasgarten
5 71%⁄₁₀ 125 Grabgarten
6 5½ 1250 Acker am Bahnhof
werden
Montag den 31. Januar d. J., Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 24. Januar 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
683

8
Holzverſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen Hauſes der Oberförſterei Ernſthofen.
In den Domanialwald=Diſtricten Heegdittel, Großer Heegwald, Raubhaus
und Reuer Schlag ſollen zur Verſteigerung lommen:
Montag den 31. d. M., Dienstag den 1. und Donnerstag den 3. Februar,
jedesmal des Morgens von 9 Uhr an:
Stümme. Derbſtangen. Reisſtangen. Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Stück Cbm. Stück Cbm. Stück Chm. Rm.
Nm. 100 Wll. Rm.
10
55 278
389 117¾ 76
Buche
6
5
43
Eiche 19 261
16
64 46½ 30
Nadelholz 100 2496 185 1088 315 2,6 22
12
Erle, Aspe
Die Zuſammenkunft iſt an den beiden erſten Tagen auf der ſogen. Hohen
Straße am Steinernen Wegweiſer im Diſtrict Großer Heegwald; am letzten Tage
am Pflanzgarten im Diſtrict Neuer Schlag bei der vormaligen Wembacher Hütte.
Das Stamm= und Stangenholz wird am letzten Tage verſteigert.
Das dürre Holz aus den Diſtricten Großer Heegwald, Abtheilung 2, und
Neuer Schlag, ſowie das Holz aus dem Diſtrict Raubhaus wird nicht an Ort
und Stelle, ſondern im Diſtrict Großer Heegwald, Abth. 3, und zwar am zweiten
Tage ausgeboten. Kaufliebhaber wollen daher ſolches vor der Verſteigerung einſehen
und wegen weiterer Auskunft ſich an den Großherzoglichen Forſtwart Schneider zu
Groß=Bieberau wenden.
Ernſthofen, den 22. Januar 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthoſen.
Preuſchen.

Oeffentliche Bekanntmachung.
Betreff: Die Vermögensverhältniſſe der
Johannes Grieſer Eheleute von Darm=
ſtadt
.
Die von Kunſtfärbereibeſitzer Johannes
Grieſer von hier und deſſen Ehefrau Do=
rothea
, geb. Michelmann, unterm heutigen
abgegebene Erklärung:
Wir haben bei unſerer Verehelichung
die Beſtimmungen des katzenellenbogener
Landrechts zu Grunde gelegt. Wir heben
dieſen Vertrag hiermit auf und beſtimmen,
daß alles und jedes Vermögen, welches
Eins von uns Beiden in die Ehe einge=
bracht
hat oder noch von ihm erworben
wird, als ein Sondergut erſcheint und nicht
in die Gütergemeinſchaft oder Errungen=
ſchaft
fällt, ſo daß es ſelbſtſtändig darüber
verfügen kann. Zugleich erkläre ich, die
Ehefrau, daß ich das ſeither von meinem
Ehemanne betriebene Kunſtfürbereigeſchäft
für mich und auf alleinige Rechnung aus
eigenen Mitteln weiter betreibe,
wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß ge=
bracht
.
Darmſtadt, den 19. Januar 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
685)
Bartha.
Oeffentliche Brkanntmachung.
Betr.: Vermögensverhältniſſe des Carl
May von Darmſtadt.
Die von Carl May und deſſen Ehe=
frau
Malchen, geb. Katz von Darmſtadt,
unterm Heutigen abgegebene Ertlärung:
Wir haben bei Eingehung unſerer
Ehe die Beſtimmungen des katzenzellen=
bogener
Landrechts zu Grunde gelegt;
wir heben dieſen Vertrag hiermit auf
und erklären, daß alles Vermögen, wel=
ches
ein Jedes von uns erwirbt, deſſen
alleiniges Eigenthum iſt und nicht zu
allgemeiner ehelicher Gütergemeinſchaft
gehört, wobei ich, die Ehefrau, noch be=
merke
, daß ich einen Hauſirhandel aus
eigenen Mitteln und auf weinen Namen
betreiben werde,"
wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß ge=
bracht
.
Darmſtadt, den 11. Januar 1881
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
686)
Bartha.
Prima-Selnkohlen,
ſowie Buchen-, Eichen- und Kie-
fernholz
verkauft billigſt
687)
vehn, Soderſtraße 52.

[ ][  ][ ]

M 17
B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen, welche mit dem L.-IV. Ziel Communalſteuer aus v. J. an hieſige
Stadtkaſſe im Rückſtand ſind, werden erſucht, ihre Zahlungen bis zum 1. Febrnar d. J.
zu leiſten.
Wenn dieſelben bis zu dieſem Termin nicht erfolgt, ſo werden die aufgenommenen
Sfänder ohne alle Rückſicht verſteigert.
Darmſtadt, den 18. Januar 1881.
b07)
Naumann.

161

Die Brzougnisse der
Grossherzogl. Hessischen, königl. Prouasischan
& Rais. Oesterr. Hof-Chocolade-Fahrikanten
Gebrüder Stollverck i Cöin,
Filialen in Frankfurt a. M., Breslau u. Wion,
verdanken ihren Weltruf der gewissenhaten Verwendung von
nur besten Rohmaterialien und deren sorgfältigster Bearbeitung.
Die Original ½ und ½ Pfund-Packungen sind mit Preisen und
Garantie Marke ſgpure Cacao und Aucker) vorsehen.
Die Fabrik ist hrevetirte Lioforantin:
L1. X.K. dos Kaisers Wilhelm, der Kaiserin Anguste Sr. H.
und H. H. des Kronprinzen, Sr. Kaisorl. u. Königl. apistol.
Hazestät Franz Joseph, sowie der Höfe von England. italien. der
Türkei. Bayern, Sachsen, Holland, Belgien, Baden. Sachsen--
Weimar, Hecklenburg, Rumüvien und Schwarzburg.
Wlgaldone. silborne u. hroncone Hedaillon.-
Stollwersk’sche Chocoladon & Cacaos
sind in a1len Ställten Deutschlands zu haben, sowie auch an den
Haupt-Bahnhof Büffets.
In Darmatadtibei L. Erüchneh, Hof=Lieferant, K. H. Jochheim,
Hof=Lieferant, G. Liebig Sohn, A. Holsheimer, Hof=Lieferant, Carl Reinemer
Jac. Böhrich, Hof=Lieferant, Carl Watzinger.
997)
T
Lännicirnirrchith
Hi
E

4113
bldks.
210.

Die von einer Reihe
weſentlich verbeſſerten

angeſehener Arrite

geprüften und
280

N01'S0hon
Hatarrhpillen
M. EN.o0
ſtützen ſich auf eine von allen medicin. Autocitäten anerkannte
Thatſache, daß katarrhaliſche Erkrankungen, wie Schnupfen,
Huſten. Heiſerkeit, Grippe, NRachen=, Brnſt= und Lungen=
Katarehe u. ſ. w. in einer Eatzündung der Schleimhäute der
. Luftwege beſtehen, welche Entzündung durch ein geeignetes, anti=
phlogiſtiſches
Mittel in ſehr kurzer Zeit ohne nachtheilige Folgen
zu beſeitigen und damit die Krankbeit ſelbſt zu heben iſt. Das
in neueſter Zeit mit durchſchlagendem Erſelg hierfür in Anwendung gekom=
mene
Mittel, welches wegen ſeiner überraſchend günſtigen und ſchnellen
Wirkung allgemeine Aufmerkſamkeit erregt, ſind die von der Adler=Apotheke in
Frankfurt a. M. dargeſtellten: Dr. Ew. Vog'schen Katarrhpillen
pro Doſe 75 Pfg., allein ächt uur in Mainz von der Mohrenapotheke,
in Worms von Apotheker Dr. Curtze, in Frankfurt a. M. von der
Adlerapetheke zu beziehen. Die üchten Dr. Ew. Voß'ſchen Katarrhpillen
werden nur in Blechdoſen, die mit obenftehender geſetzlichen Schutzmarke, ſowie
mit einem Verbandſtreifen verſehen ſind, der nebenſtehenden Na=
9r 8ar O.
menszug trägt, abgegeben.
Jede Nachahmung wird gerichtlich verfolgt.
NV. Eine Zuſammenſtellung der Berichte von Aerzten, Apothekern und
ſonſtigen Perſonen aus Deutſchland. Oeſterreich ꝛc. welche ſämmtlich die üderaus
günſtige Wirkung conſtatiren, befindet ſich dermalen unter der Preſſe und wird
nach Fertigſtellung Jedermann auf Verlaugen gratis und franko zugeſandt.

46) In G. Fönde's Schulbuch=
handlung
in Leipzig iſt in 77 Auf=
lage
erſchienen und für 3 Mark (auch
in Briefmarken) zu beziehen:
M. Rotau'8 Golhsthonlahlllh.
Mit 27patholog =anatom. Abbildungen).
Dieſes rühmlichſt bekannte Werk bietet
allen Denen, welche an Schwäche=
zuſtänden
ꝛc. leiden, ſichere Hülfe und
Heilung Ju Darmſtadt vorräthig in
der Buchhandlung von L. W. Rühl.
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1154))
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5 Ctr. per Ctr. 1 M.
Schuchmann,
Grafenſtraße I.
Meinen geehrten Abnehmern diene zur
Nachricht, daß Beſtellungen bei den Herren
Kaufmann Weinmann, Beſſ. Carlsſtr.,
Raufmann Schöller, Schloßgraben, und
Frau Sophie Bauer, Saalbauſtraße, an=
genommen
werden. Achtungsvoll
688)
Der Oblge.

EN

Friſche Sendungen
in
Ochwezzer tyocolaoen
und Cacoigna
von Suchard,
Angllsche Biocolts
von Erletsch
Chinesische & Otindieche
ThLO8
nener Ernte,
Feinzt franzöciiche
Fatharuen Pflaumen,
Amerikeniſche
Dampläpfel,
horhfeln,
Fgl. Hiaza-Ollvensl
u. ſ w.
3
8
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(658
Näheres in der Expedition.

[ ][  ][ ]

162

Trockenes
Tannenabfallholz
per Centner M. 1.10.
Bei Abnahme von 5 Centnern
per Centner M. 1.
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Nestiés KEindermehl,
Waibenzahn s Hafermehl.
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Hafergrütze,
Röhrig's Kinderzwieback,
Gerstenschleimmehl eto.,
Liebig's Fleisch-Extract.
3 Emahuei vul.

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G. Vanille Stange 25 u. 75 Pfg.
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Satämets und
Glaoés
in allen Farben bei

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Flammpunkt 65 Grad Celſius,
empfiehlt
WIhelm Hanok,
Ballonplatz 5.
626)

Marktplatz 4.

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Capaunen & Poularden,
Enten & Hahnen,
Junge Tauben,
Rehe & Hasem

bei

Billiges
156)
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im Scheit ſowie auch kleingemacht, per
Meter und per Centner, liefert in ganz
trockner Waare die Holzbandlung
H. Erimm in Eberſtadt.
Aauarehle
zu verleihen bei
Carl Köhler
Eliſabethenſtraße 4.
287)
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Guajaquil=Cacao=Lohnen bereitet, ohne Zu=
ſatz
von Mehl, Gewürz und Zucker; das
vorzüglichſte Nährmittel für Geſunde und
Kranke.
Friedr. Schaeſer,
Ludwigsplatz 7.
11549)
(Hiverſe neue Goldwaaren, 14car.,
3 T moderne ſchöne Sachen, faſt
zum Goldwerth abzug. Frankf=Str. l, part.

).
NohriCD,
690)
gegenüber der kath. Kirche.

Vermiethungen.
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Zu vermiethen
Trockene Lagerräume. Eliſabethenſtr. 1.
8938) Bictoriaſtraße 26 iſt ein Man=
ſarden
=Logis zu verm. und ſofort zu beziehen.
9320) Aliceſtraße8 iſt das durch Ver=
etzung
des Herrn Poſtkaſſier Heft leer ge=
wordene
Logis alsbald zu beziehen.
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Zimmer zu vermiethen.
10990) Ecke der Hügel= und
Zimmerſtraße Nr. 11, ebener Erde,
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mern
, Küche und allem Zubehör zum
Preiſe von 350 Mk. alsbald bezieh=
var
zu vermiethen.

11383) Wilhelminenſtraße 35, Ecke
der Hügelſtraße, iſt im oberen Stock eine
Wohnung, beſtehend aus 7 Zimmern ꝛc.,
zu vermiethen. Näher. im Hauſe parterre.

11464) Ludwigsſtraße 4 zwei mbb=
lirte
Zimmer zu vermiethen.
11801) Soderſtraße 52 ein Zimmer
ebſt Kabinet ſofort zu vermiethen.
11905) Schirmgaſſe 2 im Seitenbau
ein freundliches Logis, 4 Zimmer ꝛc., zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Moritz Nathan.
11955) Rheinſtraße 47. Laden nebſt
Ladenzimmer und Wohnung zu M. 720.
zu vermiethen.
11956) Rheinſtraße 47 Hinterbau,
3 Zimmer, Küche, Keller, Bodenraum an
eine ſtille Familie zu 180 Ml.
53) Beſſungen. Heidelbergerſtr. 54
ein Manſardenlogis zu vermiethen.

132) Ecke der Miedeſel= u. Heidel=
bergerſtraße
7 iſt die Erkerwohnung mit
reier Ausſicht, aus 8 Zimmern mit allem
nöthigen Zubehör beſtehend, auf erſten Juni
beziehbar zu vermiethen

Friſche Sendung
Metzer Gänſe.
Tanzos. uellgel,

213) gheaterplatz 1 ſchöne Woh=
nung
im zweiten Stock, beſtehend aus
5 Zimmern, Küche mit Waſſerleitung.
Bodenkammer und allem ſonſtigen Zu=
behör
per 15. April event. auch etwas
rüher, an eine ruhige Familie zu
vermiethen. Anzufragen im 1 Stock.
289) Beff. Wittmannsſtr. 16 die
bel Etage mit prachtvoller Ausſicht, 5 Zim=
mer
, Manſardenſtube, Magd= und Boden=
kammer
ꝛc. enthaltend, alsbald zu verm.
506) Löffelgaſſe 29 ein Logis bis
Februar beziehbar.
691) Beſſ. Carlsſtraße 3 für eine
Dame die Manſardewohnung: 2 Zimmer,
Küche und Keller. Daſelbſt ein kleines,
einfach möblirtes Zimmer.
692) Hügelſtraße 63, Seitenbau, der
mittlere Stock, vollſtändig neu hergerichtet,
beſtehend aus 3 Zimmern, Küche, abgeſchl.
Vorplatz u. ſonſt allen Bequeml., an eine
ruhige Familie u. am 1. Febr. beziehbar.
693)
Eu vermiethen
in Weinheim a. d. B. per 1. März
ein Logis in freier geſunder Lage von zwei
Zimmern, Kammer, Küche, Keller ꝛc. an
eine einzelne Perſon oder kinderloſe Fa=
milie
. Preis M. 225. per Jahr. Bei
Herrn M. Kohmann in Weinheim.
694 Aliceſtraße 30, parterre, ein
ſchönes Wohn= und Schlafzimmer, möblirt.
695) Sandſtraße 10 eine ſehr ſchöne
Wohnung von 3 Himmern, Küche mit
Waſſerleitung ꝛc., ſofort beziehbar. Aus=
kunft
in der Geflügelhandl. v. H. Röhrich.
596) Grafenſtraße 27, Vorderhaus,
links, 1 St. h., ein möbl. Zimmer zu verm.
697) 2 Ernſt=Ludwigsplatz 2
ein Laden mit oder Wohnung zu vermiethen.
J. Ph. Leuthner.
vermiſchte Nachrichten.
29) Alte Wein=,Bier= u. Bordeaux=
flaſchen
kauft, auch werden dieſelben abgeholt.
Ph. Barth, Schloßgaſſe Nr. 29.

535 7
60
72)
g0)
10 Jur=
119=

[ ][  ][ ]

Avis für Damen!
Zur Ball=Saiſon empfehle ich mich den geehrten Damen im
Erisiren.
In Folge Engagements eines perfecten Damen=Friſeurs bin ich
in Stand verſetzt, allen Auforderungen auf das Prompteſte zu entſprechen
Lugusl Sohmidt, Friſeur,
698)
Htel Darmstädter Hok.
Großherzogliche Handelskammer zu Darmſtad.
Heffentliche Hitzung:
Dienstag den 25. Januar 1881, Abends 6 Uhr.
Tagesordnung: 1) Neue Einläufe.
2) Präſidentenwahl.
3) Eingabe der Heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahngeſellſchaft, die
Ablenkung des Güterverkehrs betreffend (Referent: Herr
699)
Commerzienrath Blumenthal).

Diejenigen Einwohner von Darmſtadt und Beſſungen, welche Mitglieder
dieſes Vereins zu werden wünſchen, erlauben wir uns darauf aufmerkſam zu machen,
daß Einzeichnungsliſten bei den unterzeichneten Vorſtandsmitgliedern aufliegen.
Die erſte Verſammlung wird im Februar ſtattfinden.
Zeit und Ort werden noch bekannt gemacht.
Darmſtadt, den 22. Januar 1881.
700) Arnold Bergatrüsser. Harl Kahlert. Ludwig Trier.

Mittwoch den 26. Januar, Abends 8½ Uhr:
Gemüthlicher Abend
im grossen Saale des Darmstädter Hofes.
701)
Der Vorstand.

Verlag von Hermann Coſtenoble
in Jena.
701)
Harl Gutzkow's
dramatiſche Werke.
Vierte Geſammt=Ausgabe.
In 20 Bändchen. 8. br. 90 Pf.,
eleg. geb. 2 Mk. 20 Pf.
Inhalt:
Zopf und Schwert. Uriel Acoſta.
Werner. Königslieutenant.
Pugatſchew. Urbild des Tartüffe.
Ella Roſe. Patkul. - Weißes
Blatt. - Philipp und Perez.
Richard Savage. Ottfried.-
13. November und fremdes Glück.
Liesli Lenz und Söhne.
Schule der Reichen. Lorber und
Myrte Nero. Wullenweber.
(Doppelbdch.) broch. 1 Mk. 80 Pf.,
geb. 3 Mk. 10 Pf.
Jedes Drama iſt einzeln käuflich.
Zu beziehen durch jede Buchhandlung.

Ende Februar, Anfang März
geht ein Möbelwagen von Ulrichſtein
über Nidda nach Darmſtadt leer zurück
und können daſelbſt Möbel billig mitge=
nommen
werden.
L. Alter, Möbelfabrik,
Saalbauſtraße 37.
702)
Jan ſucht für die Kleinkinder=
3 Dt ſchule ein braves Mädchen, das
zu Hauſe ſchlafen kann. Näheres Mauer=
ſtraße
Nr. 6.
43

[ ][  ][ ]

164

4 17

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RII'

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Abonnements=Preis vierteljährlich 6 Mark. - Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Poſtanſtalten.
Expedition der Illuſtrirten Zeitung in Leipzig.

Vorkäge über religisse uud Eirahliche
Fragen
zum Beſten des evangeliſchen Kirchenbauvereins.
Mittwoch den 26. Januar, Abends 7 Uhr, in der Aula des Gym=
naſiums
: Herr Pfarrer Dr. Goll von hier:
Rafael und Dürer als religiöse Maler.
Abonnements für die noch folgenden 5 Vorträge für 3 Perſonen 9 Ml., für
2 Perſonen 7 Mk., für eine Perſon 4 Mk., bei den Herren Bergſträßer, Klingel=
höffer
und Waitz. Tageskarten 1 Mk. an der Kaſſe.
Eingang zu der Aula in der Carlsſtraße, Corridor rechts, 3 Treppen hoch.

704) Junger Mann (Iſr.)
ſucht bei guter Familie
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lagernd
Frankfurt a. M.

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S=L in Heidelberg ſucht antiquariſch
zu kaufen:
Karte von Lessen,
aufgenommen von dem Gr. Heſſ. General=
quartiermeiſterſtabe
, 3½. Blatt.
Anerbieten ſind auf Correſpondenzkarten
nach Heidelberg zu richten.
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Dur gefälligen Beachtung für meine
S
) geehrten Geſchäftsfreunde beehre
ich mich hierdurch bekannt zu machen, daß
meine Flrma Heinrich Leiss keine
Veränderung erfahren hat, und ſich mein
Waarenlager wie ſchon ſeit 10 Jahren
Fahrgaſſe 108 befindet.
Frankfurt alM., im Januar 1881.
Heinrich Leiss,
Garn, Kurzwaaren& Seilerwaaren en gros.
G (Vin nicht zu junges, gut empfohlenes
&K E, beſſeres Mädchen wird zu meh=
reren
Kindern ſofort aufs Land geſucht.
Schriftliche Offerten mit Angabe der
ſeitherigen Wirkſamkeit befördert die Erpe=
dition
d. Bl. unter MM7.

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3 C. mit der Nadel geübt ſind, zur
Erlornung des Hutstaſſirens
ſlangenommen und finden dieſelben ſchon
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deutſchen
Reſidenzſtadt, kann ein junger
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707
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Polyt. Arbeits=Inſtitut.

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8
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Darmſtadt.
Stuttgart, 8. Jan. Gericht des
allgemeinen deutſcheu Verſicherungsvereins
Stuttgarth, Unfall=, Invaliditäts=, Kranken=,
Verſorgungs=, Sterbekaſſe. Im Monat De=
cember
1880 wurden 112 Schadenſälle an=
gemeldet
, 92 äußerliche Verletzungen, 20
innerliche Erkrankungen. Von den Unfällen
hatten 2 den ſofortigen Tod und 14 gänz=
liche
oder theilweiſe Invalidität der Ver=
letzten
zur Folge. Vom 1. Januar bis
31. Dec. 1880 wurden im Ganzen 1434
Schadenfälle, 1090 äußere Verletzungen,
344 innere Erkrankungen angemeldet. Von
den erſteren hatten 19 den ſofortigen Tod,
135 gänzliche oder theilweiſe Invalidität
zur Folge. Alle vor dem 1. Nov. 1830
gemeldeten Schüden incl. der Todes= und
Invaliditätsfälle ſind bis auf 16 noch nicht
geneſener Perſonen regulirt. Von den Mit=
gliedern
der Sterbekaſſe ſtarben im vorigen
Monat 19, wührend des verfloſſenen Jah=
res
157. Neu aufgenommen in den
Verein wurden im December 1815 Per=
ſonen
, im verfloſſenen Jahre 1880 aber
ſ insgeſammt 24291 Verſicherte.
(709

Bleich=Soda.
Bedeutende Seife=Erſparniß, macht die
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[ ][  ][ ]

E 1
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165
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Titels, der Einleitung und des Geſchäftsbetriebs
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Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auck
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Füllen, ſtets ſchnell mit beſten
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Heute verſchied nach kurzem Leiden
ſioorg Sohneppor.
Er. war in unſerem Geſchäft
23 Jahre ununterbrochen thätig und
war uns ſtets ein treuer, rechtſchaffener
und bewährter Diener, deſſen Verluſt
wir tief beklagen.
Ehre ſeinem Andenken.
Darmſtadt, 22. Januar 1881.
Hofbuchhandlung von
August Klingelhöſter,
vorm. G. Jonghaus'ſche Hofbuchh

2 Hiermit beehre ich mich anzuzeigen,
alle vorkommenden Schloſſerar=
beiten
, wie Reparatur an Maſchinen
aller Art, Gas= und Waſſerleitungen zu
montiren.
F. Probet,
Frankfurterſtraße Nr. 6.
5
Dankfägung.
Für die vielen Beweiſe inniger Theil=
nahme
bei der Beerdigung des Herrn
Oberfeldſchütz Jacob Debus
ſagen wir unſeren verbindlichſten Dank.
Die trauernden Einterbliebenen.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 25. Januar.
1. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Wegen Unwohlſeins des Fräuleins Czerwenka
ſtatt der angekündigten Oper Alibis:
D o n Ju a n.
Oper in 4 Akten von W. A. v. Mozart.
Perſonen:
Don Juan
Herr Kraze.
Don Pedro, Gouverneur von
Sevilla
Herr Hofmann.
Donna Anna, deſſei Tochter Frl. Schrötter.
Don Ottavio
Herr Hofmüller.
Donna Elvira
Fr. Mayr=Olbrich.
Maſetto, ein Bauer
Herr Bögel.
Zerline, ſeine Braut
Leporello, Don Juan's Diener Herr Köhler.
pe Zerline . Fräulein SGimony, von der
deutſchen Oper in Amſterdam, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Januar.
Ihre Königl. Hoheit Frau Prinzeſſin Carl haben geſtern
zum erſtenmale das Bett wieder verlaſſen und werden keine weiteren
Bulletins mehr ausgegeben.
- Am Samstag Abend verſchied nach längerem Leiden Herr Ge=
heimerath
L. Ewald, Großh. Oberſteuerdirector i. P., im 68. Lebens=
jahre
.
14 In Stelle des Herrn Poſt=Inſpectors Kraetke, der bisher
die Functionen des erſten Poſtraths bei der hieſigen Oberpoſt=Direction
bekleidete, wird nächſtens der Geh. Expedirende Secretär im Reichspoſt=
amte
zu Berlin Herr Benezett treten und zwar ebenfalls zunächſt
commiſſariſch. Herr Poſt=Inſpector Krätke iſt als Poſtrath an die
Ober=Poſt=Direction Berlin verſetzt.
Der Evangeliſche Kirchenbauverein zu Darmſtadt
hielt, wie bereits mitgetheilt, am 20. Januar im Saalbau ſeine
erſte verhältnißmäßig gut beſuchte Generalverſammlung ab. Der
Vorſitzende, Herr Provinzialdirector Küchler, rechtfertigte zunächſt aus
triftigen Gründen die verſpätete Zuſammenberufung der ſtatuten=
mäßig
für Ende des abgelaufenen Jahres vorgeſehenen Verſamm=
lung
und theilte ſodann mit, daß durch Entſchließung vom
2. December 1880 S. K. Hoheit der Großherzog dem Verein die Rechte
einer juriſtiſchen Perſon allergnädigſt zu verleihen geruht hat.
Hierfür wie für das bei dieſer Gelegenheit perſönlich kund gegebene leb=
hafte
Intereſſe Sr. K. Hoheit für den jungen Verein ſprach die Verſamm=
Lung in üblicher Weiſe ihren ehrfurchtsvollen Dank aus.
Es folgte
ſodann der Bericht über den Stand der Vereinsſache. Derſelbe zählt
gegenwärtig 375 Mitglieder mit 1637 M. jährlichen Beiträgen; an
Einmaligen Beiträgen hat der Verein im erſten Jahre ſeines Beſtehens
eingenommen 3875 Mk., mithin die Geſammtſumme von 5509 Mk.
Dantend hervorgehoben wurden an einmaligen Beiträgen von Ungenannt
1000 Mark. von Herrn Commercienrath Blumenthal 100 Mark, von
Herrn Rentner Römer 200 Mark, von H. und C. Winter 100 Mark,
von Ungenannt 200 Mark, Ungenannt 100 Mark, von den Confir=
manden
des Gymnaſiums 1880: 150 Mark; Martmum und Minimum der
kährlichen Beiträge ſind 100 Mark und 50 Pfennige. Sind dieſe

erſten Ergebniſſe des Vereins durchaus zufriedenſtellend, ſo läßt ſich doch
nicht läugnen, daß ſie in keinem Verhältniſſe ſtehen zu der wirklichen
Leiſtungsfähigkeit der Gemeinde. Doch dürfte nicht verkannt werden,
daß verſchiedene locale Verhältniſſe die Ausbreitung des Vereins beſonders
erſchweren mußten und bei einem ſo weitausſehenden Werke gerade die
erſten Arbeitsjahre die ſchwierigſten ſind. Mit der Anſammlung eines
größern zinstragenden Kapitals rückt der Zeitpunkt des Kirchenbaues
näher und damit wächſt naturgemäß das Intereſſe daran. Die Behaup=
tung
, daß eine neue Kirche unnöthig ſei, da die alten vollkommen aus=
reichen
, kann angeſichts des Umſtandes, daß an den Feſttagen Hunderte, die aus
entfernteren Stadttheilen zur Kirche kamen, vor den Thüren umkehrenmußzten,
nicht aufrecht erhalten werden, ganz abgeſehen davon, daß die bequeme
Nähe einer Kirche deren Beſuch von ſelbſt herbeiführt. Die Bewohner
des neuen Stadtviertelss vermiſſen dies ſchmerzlich genug. Bei dem
durchaus friedfertigen Charakter des Vereinswerkes das der Zukunft der
ganzen Gemeinde ohne jeden Unterſchied der Richtungen dienen will,
mußke die indirecte Benachtheiligung desſelben durch kirchliche Parteiungen
beklagt werden. Um ſo erfreulicher war es, daß ein unabhängig von
dem Verein gebildetes Comite für Veranſtaltung von Vorträgen
über kirchliche und religiöſe Fragen den Reinertrag derſelben,
nach Abzug der nicht unbeträchtlichen Koſten bis jetzt 500 Mark, dem
Verein hat zuwenden können. Möchte dieſes Beiſpiel zahlreiche und jähr=
liche
Nachfolge bei allen Parteien finden! Mit Rückſicht auf die wirth=
ſchaftlichen
Zeitverhältniſſe und die vielen anderen dringenden Anforde=
rungen
an die Privatwohlthätigkeit wurde von einer demnächſtigen Aus=
dehnung
der Sammlung durch Veranſtaltung beſonderer Verlooſungen,
Collecten u. dergl. vorläufig abgeſehen. Um ſ wünſchenswerther wäre
es darum, wenn insbeſondere auch unter den reichen und begüterten
Proteſtanten ein lebhafteres Intereſſe für den Verein entſtünde, der durch
Legate und Vermächtniſſe in der Erreichung ſeines Zweckes weſentlich
gefordert werden könnte. So fand denn auch allgemeinen Anklang ein
dem Vorſitzenden mitgetheilter Vorſchlag eines Vereinsmitgliedes, es
möchten Begüterte die 50jährige Wiederkehr ihrer Confirmation, dieſes
Tages voll hoher Bedeutung für das religiöſe wie für das bürgerliche
Leben, durch Stiftungen für den Kirchenbaufonds feiern. Mit Vermei=
dung
jeder geräuſchvollen und aufdringlichen Agitation für die Vereins=
zwecke
beſchloß man Feſthalten an der ſeitherigen beſcheidenen Weiſe des
Sammelns mit der Zuverſicht, daß die Ergebniſſe desſelben in nicht allzu

[ ][  ]

166
.
ferner Zeit mit dem Beginn der Verwirklichung den Kirchenbau auch zu
einer großen öffentlichen Angelegenheit der Gemeinde, ja
der Stadt machen werde. Die geprüfte und richtig befundene Rech=
nung
wurde vorgelegt und zum Controleur Herr F. Wittich gewählt.
Mit Rückſicht auf die ſtarke Inanſpruchnahme aller Kaſſen in den erſten
Monaten des Jahres wurde die Erhebung des Jahresbeitrags für 1881
auf 1. April d. J. feſtgeſetzt. Bei derſelben wird ein Bericht und Mit=
gliederverzeichniß
zur Vertheilung kommen. Beitrittserklärungen können
jederzeit bei den Vorſtandsmitgliedern eingereicht werden, am kürzeſten an
den Vorſitzenden Provinzialdirector Küchler, den Rechner Oberpoſt=
meiſter
Pfaltz, den Schriftführer Pfarrer Dr. Sell. Die Mitglied=
ſchaft
des Vereins wird erworben durch einen Jahresbeitrag von min=
deſtens
50 Pfennigen.
O Herr Profeſſor Baurath Sonne ſetzte am Freitag ſeinen Vortrag
über das Proiectiren von Lokalbahnen im Gewerbverein fort
und behandelte die Ermittlung der Betriebskoſten, wobei ebenfalls
die projectirte Linie Reinheim=Reichelsheim zu Grund gelegt wurde.
Vollſtändig unzuläſſig, ſo wurde ausgeführt, ſer es, einen beſtimmten
Prozentſatz der Einnahmen als Betriebskoſten normalſpuriger Lokal=
bahnen
anzunehmen, vielmehr erſcheine als der einzig richtige Weg, wie
man in der Neuzeit ermittelt, die Zahl der Nutzkilometer, d. h. die
Geſammtzahl der während des Betriebsjahres von den Zügen, im Frage=
fall
alſo täglich 3 in jeder Richtung gefahrenen Kilometer mit je 5, oder
bei ſehr ſchwierigen Verhältniſſen mit 6 auch 7 Pfennigen als Koſten des
Locomotiv= und Wagendienſtes in Rechnung zu ſtellen, was hier für den
Kilometer eine Ausgabe von 1095 M. ergebe, wozu noch die Stations=
und Expeditionskoſten mit 1800, die allgemeinen Koſten mit 415 Mark
und die für Erneuerung der Bahn hinzutreten, ſo daß bei einer Einnahme
von 4500 Mark ein Ueberſchuß von 1050 M. per Kilometer verbleiben
würde, was freilich einen äußerſt ſparſamen Betrieb vorausſetzt, der mit
den anderen Hauptbahnen gar keinen Vergleich zuläßt, da dort, z. B.
auf der Main=Neckarbahn, die freilich auch ganz andere Einnahmen er=
zielt
, die jährlichen Betriebskoſten ſich auf das Zehnfache, auf 35000 M.
per Kilometer, belaufen. Dieſer Ueberſchuß von 1050 M. ermögliche eine
59 Verzinſung eines Baukapitals von 21000 M., womit aber die Bahn
normalſpurig unter keinen Umſtänden, ſelbſt wenn man theilweiſe, was
ja zuläſſig ſei, die Chauſſee mitbenutze, werden erbauen können, da
normalſpurige Bahnen bei ſehr günſtigen Terrainverhältniſſen 50, bei
ſchwierigen ſogar 75000 M. per Kilometer Baukapital erfordern, und das
Gerſprenzthal nicht unter 60,000 M. per Kilometer herzuſtellen, alſo ein
Anlagekapital von 600,000 M., das auf keine Verzinſung rechnen könne,
erforderlich ſei, deſſen Beſchaffung Niemand übernehmen würde. Hieraus
ergebe ſich mit Sicherheit, daß eine normalſpurige Bahn nicht gebaut
werden könne. Weſentlich anders würde es ſich aber mit dem Bau einer
ſchmalſpurigen Bahn mit 100 M. oder nur 075 M. Spurweite
verhalten, da man hier faſt auf die gleichen Einnahmen, wie bei einer
normalſpurigen Bahn rechnen darf, die Betriebs= und Anlagekoſten
jedoch erheblich geringer ſind. Der Vortragende glaubte, daß dem Her=
gang
anderer Lokalbahnen entſprechend die Betriebskoſten mit 2400 M.
per Kilometer zu beſtreiten ſeien, der verbleibende Ueberſchuß von 2100 M.
alſo die 5% Verzinſung eines Baukapitals von 42,000 M. per Kilometer
geſtatten werde, mit welcher Summe ſich die ſchmalſpurige Gerſprenzbahn
ganz gut bauen laſſe, ſo daß das Unternehmen auch noch eine kleine
Dividende abwerfen könne, alſo als ein geſundes und lebensfähiges zu
betrachten ſei. Freilich ſei bei ſchmalſpurigen Bahnen der Uebergang
zur Hauptbahn etwas ſtörend, eine Unannehmlichkeit, welche man nicht
mit in den Kauf nehmen könne. - Im Anſchluß hieran beſprach nun
Herr Profeſſor Sonne noch den vielgenannten Bollee'ſchen Dampf=
wagen
und zwar ſpeciell den Dampfomnibus, der zur Beförderung
von 30 Perſonen dienen ſoll, ſowie die Laſtzugmaſchine, und er=
läuterte
die Lenkungsvorrichtung derſelben, welche inſofern wirklich Neues
bietet, als ſie es geſtattet, ſehr kleine Kurven zu beſchreiben, ſich aber in
ihrer ſonſtigen Konſtruction lediglich an ſchon längſt Vorhandenes an=
ſchließt
und deßhalb nur noch die Reclame und Prätention, mit der ſie
auftritt und den Erſatz der Lokalbahnen in Ausſicht ſtellt, als neu er=
ſcheinen
läßt. Die Anſicht, daß der Bollee'ſche Dampfwagen die Lokal=
bahnen
erſetzen könne, ſei ein Irrthum, ſo groß, wie er nur beſtehen
könne, denn das werde zugegeben, daß man damit unſere gegenwärtigen
Chauſſeen nicht befahren könne, da dieſelben hierzu erſt eines auf
4000-5000 Mark per Kilometer veranſchlagten Umbaus bedürften
und die Beſchaffung des Betriebsmaterials für Bewilligung des Verkehrs
3-Amal theuerer, als das der Bahn ſei, wie ſich denn auch die Betriebs=
koſten
viel höher geſtalten würden, wozu noch mancherlei Unannehmlich=
keiten
, w.z. B. Beläſtigung durch Hitze und Staub, ſowie die Unmöglich=
keit
, namentlich bei friſcher Beſchotterung der Straße, Schnee, ſtarken
Regengüſſen ꝛc. die Fahrzeiten pünktlich einzuhalten, hinzutreten, ſo daß
die Anwendung des Bollee'ſchen Laſtwagens nur in dem Fall gerecht=
fertigt
erſcheint, wo es ſich um regelmäßige Transporte auf ſehr ſtark
anſteigenden Straßen handelt, wo er der ſogenannten Z ah nrad b ahn
allerdings erfolgreich Concurrenz machen kann. Bei richtiger Wahl der
Linien, weiſer Sparſamkeit im Betrieb und mäßigen Anſprüchen des
Publicums könne, ſo ſchloß der Redner, Heſſen bald ein gutes Netz
ſegensreich wirkender Lokalbahnen beſitzen. Nachdem die Verſammlung
dem Vortragenden ihren Dank für ſeine lehrreichen Ausführungen durch
Erheben von den Sitzen ausgeſprochen und der Gegenſtand einer längeren
freien Debatte unterzogen worden, ſchritt man zur Wahl einer Kommiſſion
für Vorbereitung der Beſprechung lokaler Fragen. Zu Mitgliedern wur=
den
gewählt die Herren: Kaufmann Roſenheim, Beigeordneter Ried=

17
linger, die Stadtverordneten Gehbauer und Mahr, Rentner
D. Faix, Uhrmacher Karp Architect Ed. Harres, Hofweisbinder
Weber Rentner Engelhardt, Hofſchloſſer Sonnthal, Maſchinen=
fabrikant
Venuleth und Glaſermeiſter Rettig.
Von Großh Miniſterium des Innern und der Juſtiz iſt dem
Geflügelzuchtverein in Worms die Erlaubniß zum Vertrieb von Looſen
im Großherzogthum aus Anlaß der im März 1. J. ſtattfindenden Aus=
ſtellung
ertheilt worden; ferner wurde die Genehmigung zur Veranſtaltung
von Verlooſungen ertheilt, welche mit den diesjährigen Frühjahrs= und
Herbſt=Pferdemärkten in Friedberg verbunden werden ſollen.
Die erſte Verſammlung des Verkehrsvereins für Darmſtadt
und Beſſungen wird im Laufe des Monats Februar ſtattfinden. Zweck
des Vereins iſt: die Vorzüge von Darmſtadt=Beſſungen hinſichtlich ſeiner
Lage, ſeiner Schönheiten, Kunſtſchätze und Bildungs=Anſtalten allge=
meiner
durch Schrift und Wort bekannt zu machen, durch geeignete ge=
meinnützige
Unternehmungen und Einrichtungen den öffentlichen Verkehr
zu beleben und die Intereſſen der ſich niederlaſſenden oder vorübergehenb
aufhaltenden Fremden durch Auskunft, Rath und That zu fördern. Bei
der Erreichung dieſer Abſichten iſt jeder Bewohner von Darmſtadt und Beſ=
ſungen
mehr oder weniger intereſſirt und darf daher wohl mit Recht auf
eine recht allgemeine Betheiligung an dem Vereine gehofft werden.
Am Camstag Abend hatte Herr Schloſſermeiſter S. das Unglück
auf der Obergaſſe ein Bein zu brechen.
Mehrere Familienglieder
eines Stadtverordneten geriethen am Sonntag unweit der katholiſchen
Kirche durch das Scheuwerden ihrer Schlittenpferde und das ſchließliche
Umwerfen des Schlittens in die größte Lebensgefahr.
- Getreide= und Fettviehpreiſe im Großherzogthum
Heſſen in der (Woche vom 11. bis 18. Januar: Weizen: hier=
landiſcher
pro 100 Kilo M. 22 bis 22.50, ungariſcher M. 23 bis 23.50,
amerikaniſcher M. 23 bis 24. - Roggen: hierländiſcher M. 21.50,
franzöſiſcher M. 21 bis 21.50. - Gerſte: M. 18.50 bis 1950.
Hafer: M. 14 bis 15. - Ochſen 1. Qual. M. 66 bis 68,
2. Qual. M. 60 bis 62.- Kühe 1. Qual. M. 54 bis 56, 2. Qual.
M. 40 bis 50 pro 50 Kilo. - Kälber: 1. Qual. 55 bis 58 Pf.,
2. Qual. 45 bis 50 Pf. - Hämmel: 1. Qual. 58 bis 60 Pf.,
2. Qual. 45 bis 50 Pf. Schweine nach Qualität 62 bis 65 Pf.
per 4 Kilo.
(Zeitſchrift f. d. landw. V. d. G. H.)
(0 Wie uns mitgetheilt wird, iſt die Zahl der in ihren Intereſſen
gefährdeten Policebeſitzer der engliſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaft
Great Britain Mutual Life Assurance Societyu in hieſiger Stadt und
Umgegend keine unbeträchtliche und hoffen wir, daß es ihnen gelingen
wird, ihre Rechte gebührend zu wahren.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag 18. Januar.

15 Der Freiſchütz, Oper von C. M. von Weber. Die für das
Fach der Oper=Soubrette gaſtirende Frl. Simony (früher am deutſchen
Theater in Amſterdam beſchäftigt und durch ihre Papagenau am An=
fange
der diesjährigen Saiſon dem Publikum vortheilhaft bekannt) wußte
ihr Aennchen ſtylvoll zu geſtalten. Wir conſtatiren für jetzt eine wohl=
lautende
Stimme, die in der Höhe nur etwas ſpitz und dünn iſt, muſi=
kaliſche
Sicherheit und ein freies, gewandtes Spiel, behalten uns aber ein
endgültiges Urtheil nach weiteren Proben vor. Ihre beiden Arien, na=
mentlich
die zweite: Einſt träumte meiner ſel'gen Baſe; waren hübſch
ausgeführte Detailmalerei, nicht ohne Anflug von Humor. - Frl. Czer=
wenka
(Agathe) beſitzt in Erſcheinung und Spiel diejenigen Eigenſchaf=
ten
in voller Harmonie, welche dieſer Bühnenfigur den Stempel Uber=
zeugender
Lebenswahrheit aufzudrücken vermögen. Eine vorzügliche
Leiſtung der Sängerin war die große Arie im 2. Act. Damit am Spiel

in dieſer Scene gar nichts fehle, hätten wir gewünſcht, Agathe hätte dem
6
erſpähten Geliebten, zu
e Flagge der Liebe näher dem

Fenſter, ja ſogar aus dieſem herauswehen laſſen. - Herr Bär

war in der vorwiegend lyriſchen Partie desMax' ſehr beifallswürdig; von
dem Schauſpieler läßt ſich kaum mehr ſagen, ſel3 daß er dem Sänger die

Wirkung nicht verdarb. Nicht unbefriedigend in Spiel und Geſang
war der Casparu des Herrn Hoffmannz nur der geſprochene Dialog
war wieder unnatürlich und geſpreizt. Auf andere Einzelnheiten ein=
zugehen
, müſſen wir uns verſagen, zumal die vorhergegangenen Auf=
führungen
der Oper in der den weſentlichen Rollen nach mit der heutigen
übereinſtimmenden Beſetzung an dieſer Stelle bereits gewürdigt worden
ſind. - Herrn Maſchinendirector Brandt wurde wieder nach der Wolfs=
ſchluchtſcene
der verdiente Hervorruf zu Theil. Vom Orcheſter ſowohl
wie vom Chor wurde recht Anerkennenswerthes ja ſtellenweiſe Treffliches
geleiſtet. Wenn in der Wiedergabe dieſes Werkes etwas traditionell
ſt, ſo iſt es das Zeitmaß des Jägerchors, der weder zum Trauermarſch
denaturirt, noch mit jagdzugartiger Geſchwindigkeit executirt werden darf.
Wir halten dieſe willkürlichen Aenderungen ſeitens der Orcheſterleitung
für bedenklich.

Polizei=Bericht vom 24. Januar.
Ein Frauenzimmer, das beſchuldigt iſt, ein fallſches Thalerſtück für ächt
ausgegeben zu haben, wurde heute in Polizeigewahrſam verbracht. Aus
einer Wohnung auf dem Ballonplatze wurde der Betrag von 57 Mark ent=
wendet
. Der Thäter iſt bis jetzt unermittelt.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.