144.
Jahrgung.
Wonnenentspreis
nendtehlidecth. 1 Mar 50 Pl. ud.
Bringerlohn Ruswörts werden von
allen Poſtckktern Beſtellungen
end=
eegengeuommm zu 1 Mark bo Pf.
pro Quartal incL. Poſtauſchlag.
Grag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Iſerat
waden agenomment nDarmſtadt
von de Expedition, Rholnſtr. N. 2.
mBeſſungen von Friedr. Wgnz.
Holzſtraße Ar. B. ſewile ardwürts
voy allen Gunonaro Eepedithinen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
I3.
Mittwoch den 10. Januar.
Gefunden: 1 Sackuch gez., 1 Sitzliſſen, 1 Gebund graue Wolle, 1 elfenbeinener Manſchettenlnopf, 1 Kinderportemonnaie,
1 lederner Gürtel mit Schnalle, 1 Schleier, 1 Drücker und verſchiedene Schlüſſel, 1 graues Täſchchen, ein Ohrgehenk,
circa 10 Mark, 1 eingeſchriebener Brief, 1 Ohrring.
Verloren: 1 ſchwarzer Handſchuh, roth gefüttert, 1 Ohrring, 1 Trauring, gez. E. F. 1874, 1 Portemonnaie mit ca 15 Mk.
Inhalt, 1 ſchwarzes geſchriebenes Heft, 1 dreitheilige Korallenkette.
Entlaufen: 1 hellbrauner Jagdhund.
Zugelaufen: 1 gelber Dachshund mit Halsband, 1 ſchwarzer, weißgefleckter Zughund, 1 gelber Jagdhund.
Zugeflogen: Eine Taube.
Darmſtadt, den 18. Januar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die für Naturalverpflegung der bewaffneten Macht im Frieden für das Jahr 1881 zu gewührende
Vergütung betreffend.
Zufolge Verfügung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 4. d. Mts. zu Nr. M. J. 316 bringen wir
hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß nach einer Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 24. v. Mts. auf Grund der
Vor=
ſchriften in 8 9 Nr. 2 des Geſetzes über Naturalleiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden vom 13. Februar 1875 (
Reichs=
geſetzblatt S. 52) der Betrag der für die Naturalverpflegung zu gewährenden Vergütung für das Jahr 1881 dahin feſtgeſtellt
worden iſt, daß an Vergütung für Mann und Tag zu gewähren iſt:
a) für die volle Tageskoſt
mit Brod 100 Pfg.,
ohne Brod 85 Pfa.
b) „ Mittagskoſt
„ „ 52 „
„ 47 „
Abendkoſt
„ 29 „
„ 24 „
4) „ Morgenkoſt
„ 19 „
„ „ 14 „
Darmſtadt, den 15. Januar 1881.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
Edictalladung.
Nachdem wider den Rekruten Balentin Weber, der 11 Compagnie 4. Großh. Heſſiſchen Iufanterie=Regiments (Prinz Carh)
Nr. 118, geboren am 1. Februar 1860 zu Mainz, der foͤrmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit
ufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf Montag den 16. Mai d. J., Vormittags
10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete
Unter=
ſichung gzeſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt
herden wird.
Darmſtadt, den 13. Januar 188l.
Gericht der Großh. Heiſiſchen 25.) Diviſion.
Edictalladung.
Nachdem wider die nachbenannten Rekruten:
1) Johannes Seibert, geboren am 9. Februar 1858 zu Semd im Kreiſe Dieburg, 2) Jalob Heldmann, geboren am
7. Januar 1858 zu Horhohl, im Kreiſe Dieburg, 3) Jakob Köhl, geboren am 21. Oktober 1858 zu Ober=Roden, im Kreiſe
Dieburg, 4) Heinrich Peter Joſeph Gotta, geboren am 13. September 1858 daſelbſt, 5) Georg Balthaſar Bickelhaupt, geb.
am 15. Juni 1860 zu Laudenau, im Kreiſe Bensheim, 6) Philipp Bernhard Ofenloch, geboren am 23. April 1856 zu
Bürſtadt, im Kreiſe Bensheim, 7) Johann Metz, geboren am 21. Ottober 1859 zu Lorſch, im Kreiſe Bensheim, 8)
Her=
mann Vollmer, geboren am 13. Januar 1859 zu Lauf, Bezirksamts Bühl, im Großherzogthum Baden, ſämmtlich aus dem
Bezirke des 1. Bataillons (Darmſtadt 11) 3. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 117; 9) Johann Adam
Fröhlich, geboren am 26. Februar 1859 zu Michelſtadt, im Kreiſe Erbach j0., 10) Adam Mitſch, geboren am 15. Novem=
32
122
K 13
ber 1860 zu Hambach, im Kreiſe Heppenheim, 11) Peter Schäfer, geboren am L. April 1858 zu Hambach, im Kreiſe
Heppenheim, 12) Lorenz Neher, geboren am 27. November 1859 zu Hambach, im Kreiſe Heppenheim, 13) Johann Peter
Schmitt, geboren am 22. Februar 1860 zu Kocherbach, im Kreiſe Heppenheim, 14) Georg Adam Brecht, geboren am 14.
Februar 1858 zu Ellenbach, im Kreiſe Heppenheim, 15) Adam Bauſch, geboren am 5. Januar 1858 zu Laudenbach,
Be=
zirksamts Weinheim, im Großherzogthum Baden, ſämmtlich aus dem Bezirke des 2. Bataillons (Erbach iO.) 3.
Großher=
zoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 117; 17) Karl Köhl, geboren am 20. Juli 1858 zu Bingen, 17) Heinemann
Roth, geboren am 22. Auguſt 1860, zu Nieder Ohmen, im Kreiſe Alsfeld, 18) Georg Schleicher, geboren am 7. September
1859. zu Abſtroda, im Kreiſe Gersfeld, Reg.=Bezirks Wiesbaden, 19) Johann Georg Lutz, geboren am 28. Juni 1859 zu
Wald=Michelbach, im Kreiſe Heppenheim, ſämmtlich aus dem Bezirke des 1. Bataillons (Mainz) 4. Großherzoglich Heſſiſchen
Landwehr=Regiments Nr. 118; 20) Philipp Jakob Eipp, geboren am 16. Auguſt 1860 zu Gimbsheim, im Kreiſe Worms,
21) Johann Müller, geboren am 25. November 1860 zu Bodenheim, im Kreiſe Oppenheim, aus dem Bezirke des zweiten
Bataillons (Worms) 4. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 118 und 22) den zur Dispoſition der
Erſatz=
behörden entlaſſenen Musketier Adam Paſſet, geboren am 27. März 1853 zu Groß=Gerau, aus dem Bezirle des I.
Ba=
taillons (Darmſtadt 11) 3. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 117,
der förmliche Deſertions=Prozeß eroͤffnet worden iſt, werden dieſelben hiermit aufgefordert, ſich zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem
auf
Montag den 16. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ſie eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen,
ſie in contumatiam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von je 150 bis 3000 M. werden verurtheilt werden.
Darmſtadt, den 13. Januar 1881.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
l
9
c
B e k a n n t m a ch u n g.
Johann Bickel iſt als Stellvertreter des Fleiſchbeſchauers zu Beſſungen ernannt und verpflichtet worden.
Darmſtadt, den 15. Januar 188l.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
8n
12a'
18
2₈
Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß das 5. und 6. Ziel der Communal=
und Kirchenſteuer für 1880 bis zum 20. Januar 1881 zu bezahlen iſt und daß die
rückſtändigen Ziele von dieſem Tage an zur Mahnung kommen.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1880.
82)
Kriegk, Stadtrechner.
Edictalladung.
Nachbenannte Grundbeſitzer haben die
beibemerkten Immobilien veräußert:
A. Gemarkung Roßdorf.
Peter Sturm III von da:
Flur 1 Nr. 176¹⁄₁₀, Flur 10 Nr. 14¼,
Flur 15 Nr. 190, Flur 19 Nr. 188,
Flur 4 Nr. 113¹o, Flur 5 Nr. 92.
Flur 9 Nr. 142, Flur 16 Nr. 300,
Flur 10 Nr. 101, Flur 2 Nr. 537.
b. Gemarkung Ober=Namſtadt.
Georg Sturm Ehefrau, geb. Haas, zu
Roßdorf:
Flur 19 Nr. 124 (alt 80½0).
C. Gemarkung Weiterſtadt.
1) Adam Wesp l und Ehefrau
Mar=
garethe Eliſabethe, geb. Karl, zu
Weiter=
ſtadt:
Flur 2 Nr. 256, Flur 6 Nr. 315,
Flur 8 Nr. 34, 146 und 147, Flur 20
Nr. 39.
2) Philipp Schneider 11 und Ehefrau
Anna Margarethe, geb. Weſterwald, zu
Weiterſtadt:
Flur 3 Nr. 225, Flur 5 Nr. 28,
Flur 10 Nr. 57, Flur 15 Nr. 332,
Flur 30 Nr. 207, Flur 30 Nr. 209.
3) Heinrich Bach Ehefrau zu
Gräfen=
hauſen:
Flur 4 Nr. 63, Flur 4 Nr. 80, Flur 14
Nr. 131, Flur 19 Nr. 189.
d. Gemarkung Braunshardt.
Philipp Schneider I1 und Ehefrau zu
Weiterſtadt:
Flur 5 Nr. 5247 und 5249.
L. Gemarkung Wixhauſen.
Johannes Hundsdorf 11 und Ehefrau,
geb. Stork, zu Wixhauſen:
Flur 6 Nr. 199 und 200.
können jedoch das Eigenthum,
beziehungs=
weiſe die Bezahlung des Kaufſchillings
ur=
kundlich nicht nachweiſen. Es werden daher
alle Diejenigen, welche Eigenthums= oder
ſonſtige dingliche Rechtsanſprüche an die
vorbezeichneten Immobilien machen zu können
glauben, hiermit aufgefordert, ſolche ſo
ge=
wiß binnen 4 Wochen bei dem
unter=
zeichneten Gerichte vorzubringen, als ſonſt
die Beſtätigung der betreffenden
Veräuße=
rungsverträge und der Eintrag des
Erwerb=
titels in das Mutationsverzeichniß verfügt
werden wird.
Darmſtadt, den 4. Januar 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Diemar.
532)
Schmeckenbecher.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Kaufmanns Jacob Schäffer
zu Darmſtadt iſt in Folge eines von dem
Gemeinſchuldner gemachten Vorſchlags zu
ſeinem Zwangsvergleiche Vergleichstermin
auf Samstag den 5. Februar 1881,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
anberaumt.
Darmſtadt, den 15. Januar 188l.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen
533) Amtsgerichts Darmſtadt I.
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
Jacob Schäffer zu Darmſtadt (
Laute=
ſchlügerſtraße Nr. ½) wird heute am
3. Januar 1881, Vormittags 9½ Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet.
Der Kaufmann Adelph Rady hier wird
zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind, bis zun=
28. Januar 1881 einſchließlich bei dem
Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl des Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines Gläubiger=Ausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände,
ſowie zur Prüfung der angemeldeten
Forder=
ungen auf:
Samstag den 5. Februar 1881,
Vormittags 9 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben,
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
ſ aufgegeben, nichts an den
Gemeinſchuld=
ner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch
die Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Be=
friedigung in Anſpruch nehmen, dem
Kon=
kursverwalter bis zum 31. Januar 1881
einſchl. Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 3. Januar 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
83)
Großh. Gerichtsſchreiber.
Bekanntmachung.
Die Holzverſteige rung vom 1.
Ja=
nuar aus der ſtädtiſchen Lanne iſt ge=
6ch
85
11)
2h
244
58¼
83¼
ge
7
Jel
1118,
242
6 6
955
151
Jach
11₈
2.
60
955
129)
928
⁄4 Rurb
Die
Zahle,
123
nehmigt und können die Bürgſcheine auf
unſerem Bureau errichtet werden.
Ueberweiſung und erſter Abfuhrtag:
Donnerstag den 20. d. Mts.
Darmſtadt, den 17. Januar 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
534)
Hickler, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſollen
die Immobilien des Arthur Rodberg
(Firma Theodor Rodberg) dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
20 102-105 6419 Hofraithe,
Land=
wehrſtraße,
Mittwoch den 16. Februar,
Vor=
mittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 27. December 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
85)
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Bierbrauerei=Beſitzers
Chriſtian Ritſert dahier und zwar:
Flur Nr. ⬜Mtr.
28 1263 659 Acker bei der
Mar=
tinsmühle,
28 1273 428 Acker daſelbſt,
28 128.3 522 Acker daſelbſt,
Mittwoch den 2. Februar 1881,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 18. December 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
11824)
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
uImobilien des Holzdrahtfabrikanten Auguſt
Schuchmann dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Met. Kulturartu. Gewann
ſtraße, 75 185 Grabgarten daſelbſt, 20 14 2200 Acker am Grohberg, 20 70 1456 Acker, hinter, der
Prinzenſchanze, 20 35¹⁄₀ 281 Hofraithe ( Holzſchop=
pen) Pallaswieſenſtr., 20 36⁄₀ 2456 Holzplatz daſelbſt, 20 156⁷⁄₁₀ 1013 Hofraithe daſelbſt, 20 156⁷⁄₁₀ 956 Grabgarten daſelbſt, Mittwoch den 16. Februar 1881,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 30. December 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
84)
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe der Häfner Wilhelm
Nico=
lay's Wittwe dahier und zwar:
Flur Nr. ⬜Mtr.
Nieder=
2 668
184 Hofraithe
ramſtädterſtraße,
2 683¾⁄ 172 Grabgarten daſelbſt,
R. 13
Donnerstag den 3. März l. J.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt den 8. Januar 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
535)
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Jacob
Darmſtädter Eheleute zu Beſſungen laſſen
dieſelben die ihnen zugehörigen Immobilien
und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
1 127 476 Hofraithe Kirchſtraße,
1 128 342 Grabgarten daſelbſt,
Donnerstag den 27. Januar d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus einer einmaligen
Verſteigerung ausſetzen, wobei der
unbe=
dingte Zuſchlag ertheilt werden ſoll.
Beſſungen, den 17. Januar 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
536)
Weimar.
Stamm= und Brandholz=
Verſteigerung
im Eberſtädter Gemeindewald.
Montag den 24. und Dienstag den
25. Januar jedesmal Morgens von
9 Uhr anfangend, ſollen im Eberſtädter
Gemeindewald, Diſtrict Kirchtann und
Prenſte 245 Stück Kiefern=Bauſtämme
von 20 bis 60 Centimeter Durchmeſſer,
ferner 16 Stück Buchenſtämme; 106
Raum=
meter Buchen=Scheit=, Knüppel= und
Stock=
holz, 2500 dgl. Wellen, an Ort und Stelle
verſteigert werden. Die Zuſammenkunft iſt
am erſten Tag zu dem Kiefern=
Stamm=
holz auf der Seeheimer Straße am Ein
gang des Waldes, den zweiten Tag zu
dem Buchen=Stamm= und Brandholz auf
der Nieder=Beerbacher Straße an der Adam
Dörners Mühle.
Gegen vorſchriftsmäßigen Bürgſchein wird
Zahlungsfriſt bis Ende September l. J.
geſtattet.
Eberſtadt am 17. Januar 188l.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
537)
Müller.
Feilgebotenes.
Feine
per Pfd. 80 Pfg.
G. ur 1Uh,
538)
Bleichſtraße.
539) Empfehle eine Partie feiner
ſachelestetehn
für Herren und Damen. Filzarbeiten zu
den billigſten Preiſen. — Reparaturen und
nach Maß werden raſch angeſertigt.
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Frei ans Haus geliefert.
var
GE08,
189)
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Dr. Airys Heilmethoder werden ſogar
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ge=
winnen, daß auch ſie, wenn nur die
richtigen Mittel zur Anwendung
ge=
langen, noch Hellung erwarten dürſen.
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er=
ſolglos geweſen, ſich vertrauensvoll dieſer
bewährten Heilmethode zuwenden und
nicht ſäumen, obiges Werk anzuſchaffen.
Ein=Auszug- daraus grattz u. franco.
In dem
weit=
g4ee
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ſendung von 1M. 20Pfg. wird,Dr. Airy's
Heilmethoder u. für 60 Pfg. das Buch=Die
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542)
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Familie zu vermiethen.
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Bahnen nach unſeren Stationen in Kraft ge
enthält.
Nähere Auskunft ertheilen die betreffer
welchem der Tarif auch käuflich zum Preiſe
Mainz, den 15. Januar 1881. In
553) General=Verſammlung
des
Geſangvereins „Sängerluſt!
Sonntag dén 23. Januar, Nachmittags 3 Uhr,
im hinleren Saaſe der Brauerei Heß (irchſtraße).
Tagesordnung: Rechnungsablage pro 1880.
Neuwahlen zum Vorſtand. 554)
vorEsDlall
Donnerstag den 20. Ja
im großen Saale der Tur= Vortrag des Herrn Dr. P. Wislicenus aus Wiesbaden:
„Zweck und Bedeutung der geſeſſchaft für Verbreitung von
Voſſisbildung.
Nach dem Vortrage freie Discuſſion.
(655
Der Eintritt iſt für Jedermann frei.
Cduordttonur 1oGu-
Samstag den 22. Januar, Abends 7 Uhr 11 Minuten: Anßunft des B
Empfang am Bahnhof, Feſtfah=
Wilhelminenſtraße, Eliſabet Um 8 Uhr;
Feierlicher Einzug in den Feſt=
Thronrede des
Grosse Parade der Sod
Erſter großer carneu. Kappe und Stern M. 1. für den Saal, M. 1. 30. für die Gallerie
ſind bis Samstag Vormittag 11 Uhr zu haben bei den Herren: D. Faix u. Söhne,
W. Pfeil jr., im Kaufmänniſchen Verein, in der „Geſellſchaft Eintracht”
und im Bürgerverein. An der Abendkaſſe werden 20 Pf. mehr erhoben.
Unſere Mitglieder erhalten Kappe und Stern zugeſandt.
Darmstädter Carnevals-desellschatt.
556) [ ← ][ ][ → ]
Na
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Januar.
Ueber das Befinden Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzeſſin
Carl wurde geſtern nachfolgendes Bulletin veröffentlicht: „Ihre Königl.
Hoheit die Frau Prinzeſſin Carl, Höchſtwelche am letzten Freitag
in Folge einer heftigen Erkältung an Schwindelanfällen erkrankten, haben
dieſe Nacht gut geruht und iſt in dem Befinden Höchſtderſelben heute
einige Beſſerung eingetreten.”
Darmſtadt, den 18. Januar 1881.
Dr. Göring. Dr. Orth.
11
7)
Die erſte ordentliche Hauplverſammlung der Turngemeinde (
Woogs=
platz) für das laufende Jahr fand Samstag den 15. Januar im
Vereins=
locale ſtatt. Aus den Berichterſtattungen der Corporationsvorſtände
und ſonſtigen Functionären des Vereins heben wir nur das
Hauptſäch=
lichſte in Nachſtehendem hervor. Die Mitgliederzahl hat die Höhe von
810 erreicht. Davon waren 717 ordentliche Mitglieder, 93 Zöglinge;
nach Abrechnung der unvermeidlichen Wegzüge der jüngeren nicht ſeßhaften
Leute war der Stand Ende December = 625. Von offentlichen Anläſſen
iſt die Betheiligung des Vereins an der Nationalfeier des 2. September,
ſowie am Deutſchen Turnfeſt zu Frankfurt a. M. zu erwähnen. Die
ſEinnahmen und Ausgaben des Vereins bewegen ſich in Summen von
4500-5000 Mark. Das Vereinsvermögen nach Abzug der Paſſiva,
be=
trägt 31500 Mark, ein gewiß erfreulicher Stand, deſſen Höhe mit ein
Verdienſt der tüchtigen Geſchäftsführung des Säckelwartes Herrn
Stadt=
verordneten Lehr iſt. An der Pflege der Riegen=Turnübungen haben ſich
Dank der aufopfernden nimmerruhenden Thätigkeit des erſten Turnwarten
Herrn Theodor Anton im Ganzen 370 Mitglieder betheiligt, pro Abend
25 im Minimum, etwa 60 im Maximum. Die Abtheilung für Männer=
Turnen zählt 53 Theilnehmer (Kaufleute, Fabrikanten, Geſchäftsleute,
Techniker, Militärs, Beamte und Studirende), welche ſich in der Stärke
von 25-35 Mann regelmäßig Mittwochs und Samstags Abends zu
gemeinſchaftlichen Freiübungen verſammeln. Auch die Samstag Abends
ſtattfindenden Wochenverſammlungen fanden entſprechende Betheiligung
ſeitens der Mitglieder. Die Thätigkeit der Löſchmannſchaft wurde bei
5 Bränden in Anſpruch genommen, wobei die Feuersgefahr durch die
anerkennenswerthe Thätigkeit des Corps in allen gällen alsbald beſeitigt
wurde. Durch die neue Waſſerverſorgung und bezw. durch die Benutzung
der Hydranten werden die Ziele des Corps in erwünſchter Weiſe
ge=
ördert. Die Singmannſchaft erfreut ſich unter der Leitung ihres wackeren
Dirigenten Herrn Kugler einer trefflichen Entwickelung, und auch
hin=
ichtlich der übrigen Vereinsangelegenheiten können der Zeugwart, der
Bücherwart, die Rechnungs=Reviſions=Commiſſion und die Schiedsrichter
nur Günſtiges berichten. Die Vereinsleitung blieb in denſelben Händen
wie bisher, indem der Vorſitzende Herr Dr. med. Büchner und bezw.
deſſen Stellvertreter mit Stimmeneinhelligkeit wiedergewahlt wurden.
R. Herr Profeſſor Drl Leſer aus Heidelberg ſprach am
Montag Abend in dem Kaufmänniſchen Verein über die,Utopia”
des geiſtreichen engliſchen Kanzlers Thomas Morus, der in dieſer
Schilde=
rung idealer Zuſtände eines geträumten Glückslandes der beredte
An=
walt des menſchlichen Elendes und der Armuth geweſen iſt, wie ſich
olche zu ſeiner Zeit, namentlich in England, zeigten. Dort, in dem
reichſten Lande der Welt, waren koloſſale Reichthümer in der Hand
ein=
ſelner vereint, während die Menge darbte. Dieſer darbenden Mehrzahl
ein menſchenwürdiges Daſein zu ſchaffen war das Streben des
Ver=
ſaſſers der Utopia. Für ſie, die Armen und Elenden, die durch ihren
Character und ihr Leben und Arbeiten ein beſſeres Loos verdienten, als
die ſchwelgenden Reichen, für ſie tritt er mit ſeiner ganzen Kraft ein.
Er verirrt ſich dabei ſogar zu dem verkehrten Satze, der Staat ſei eine
Verſchwörung der Reichen gegen die Armen, denen durch eine gleichmäßige
Vertheilung der vorhandenen Güter geholfen werden muß. Die Utopia
des Th. Morus fand großen Beifall, freilich mehr durch die Form der
Erzählung, als durch den Inhalt. Sie wurde zunächſt als ein ſchönes
Marchen betrachtet, aus dem dann die Deutſchen ihr Schlaraffenland
bildeten. Bald aber ſuchte man dieſes Phantaſieland zu verwirklichen
und auf dem freien Boden Amerikas wurde von Robert Owen (1772-
1858) eine communiſtiſche Colonie in Indiana gegründet. Mit ihrem
käglichen Untergang verlor ſeine Theorie in England jedes Anſehen.-
Tragiſcher noch war das Schickſal des Franzoſen Etienne Cabet, der
im Staate Illinois eine Colonie gründete, deren Mitglieder ihm ſo
ſwenig dankbar waren, daß ihm das Herz darüber brach. Die Colonie,
nach ſeinem Tode noch aus 65 Seelen beſtehend, friſtete ſich ein
arm=
ſeliges Daſein. Wenn in dieſen communiſtiſchen Verſuchen
Lebensfähig=
ſkeit geweſen wäre, ſo hätten ſie ſich auf dem Boden Amerikas unter den
beſten Verhältniſſen herrlich entwickeln müſſen. Sie gehen unter, wie
denn dieſe Verſuche ſtets und an allen Orten an der inneren
Unmöglich=
keit zu Grunde gegangen ſind.* Dieſe Mißerfolge ſind
entſchei=
dend und ſollten Jedem die Augen öffnen. Dennoch hat dieſes Utopia
noch heut zu Tage viele Vertheidiger, die alles Schöne und Gute in einem
ſolchen Gemeinſchaftsleben verwirklichen zu können glauben. Alle Erfahrung
Wenn heut zu Tage Thomas Morus in die ſocialen
ſpricht gegen ſie.-
Verhältniſſe ſeines Vaterlandes und andrer Länder ſchauen könnte, er
würde wohl Viele ſeiner Ideen nicht verwirklicht, aber vieles unendlich
beſſer finden. Die Nahrungsmittel ſind zahlreicher und beſſer, die
Wohnungen der arbeitenden Klaſſen geſünder, die Kleider beſſer ge=
13
127
worden. Theurung und Beſchäftigungsloſigkeit ſind ſeltener und weniger
fühlbar. Der Arbeiter kann reichlich erwerben in guter Zeit, um auch
einmal in vorübergehend ſchweren Tagen nicht darben zu müſſen, und
auch da wird jetzt durch geordnete Armenpflege geholfen, die die Zeit
des Th. Morus nicht kannte. Wer jetzt in manche Arbeiterſtadt
hinein=
ſieht, findet, abgeſehen von der verkehrten Idee der Gütergemeinſchaft,
ein verwirklichtes Utopien in der Weiſe, daß durch die geſammte. beſſer
ſituirte Menſchheit das Streben geht und in mannichfachſter Weiſe ſich
täglich mehr realiſirt, dem geringeren, ſchlechter geſtellten Mitmenſchen
ein freundliches, menſchenwürdiges Daſein zu ſchaffen. — Der Vortrag
des Herrn Profeſſors Dr. Leſer hatte eine zahlreiche Zuhörerſchaft
ver=
ſammelt, die den ruhigen, klaren und ſpannenden Worten des Redners
aufmerkſam folgte und am Schluſſe lebhaften Beifall ſpendete.
* 4 Von dem Oelbild Herrmann Müllers, den Marktplatz zu
Darmſtadt darſtellend, welches kürzlich ſo viele Beſchauer anlockte, iſt
jetzt eine wohlgelungene Photographie erſchienen und im Schaufenſter
der Buchhandlung von Carl Köhler, Eliſabethenſtraße 4, ausgeſtellt.
= Gewiß von allgemeinem Intereſſe für unſere Vaterſtadt iſt die
uns gewordene Mittheilung, daß aus der Preisconcurrenz der
Münche=
ner Academie für Maler ,eine Scene aus Shakeſpeare's Othello-, unſer
Landsmann Heinrich Heim als preisgekrönter Sieger hervorgegangen
iſt, was um ſo ehrender für denſelben ſein dürfte, als ihm, bei der
Con=
currenz namhafter Künſtler, dieſe Auszeichnung durch die, aus den erſten
Capacitäten zuſammengeſetzte, weltbekannte Jury zu Theil wurde, und
er noch den Auftrag erhielt, die eingereichte Ekizze, auf Koſten der
Aca=
demie, als Bild auszuführen. Das vor einiger Zeit in der
Großher=
zoglichen Gemälde=Gallerie ausgeſtellte Gemälde, fahrende Schüler
dar=
ſt llend. welches in der internationalen Kunſtausſtellung zu München
die ſilberne Preismedaille erhielt, war ebenfalls eine Schopfung
des=
ſelben ſtrebſamen und talentvollen Künſtlers.
Nach dem Vorgange von Wien ſoll auch in Frankfurt eine
öffentliche Wärmſtube für die Armen während des Winters
eingerich=
tet werden. In derſelben werden zeitweilig auch Speiſe und Trank
ge=
reicht. Zu dieſem Zwecke iſt in Frankfurt ein Comite zuſammengetreten
und wurden die erſten Koſten bereits durch Zeichnung von Beiträgen
aufgebracht.
Mainz, 17. Januar. Die Frau eines ſtädtiſchen Auſſehers
be=
ſchenkte geſtern Abend ihren Gatten mit Drillingen, nachdem ſie ein
Jahr vorher Zwillinge gehabt hatte. Die Freude des Vaters ſoll
groß ſein.
Worms, 17. Januar. Wegen ſtarken Treibeiſes im Rhein mußte
die hieſige Schiffbrücke in der Nacht vom 15. auf 16. ds. abgefahren
werden. Das Dampfboot der Heſſiſchen Ludwigsbahn unterhält die
Ver=
bindung mit beiden Ufern.
Ende voriger Woche prügelte in Frankfurt eine Frau in ihrer
Wohnung am Wollgraben ihren Mann durch und warf ihn ſchließlich
unter den Tiſch. In dieſem Moment tritt ein Beamter herein und fragt
erſtaunt: „Was Teufel, warum ſitzen Sie denn unter dem Tiſch zu
Zor=
nig ſchrie der Gemaßregelte: „Was geht das Euch anl Ich bin hier
Herr im Haus und kann ſitzen wo ich will."
F D. Die wirthſchaftlichen Reformen des Reichskanzlers.
1. Einleitung.
Die preußiſche Thronrede vom 28. October v. J. thut nirgends der
wirthſchaftlichen Reformen Erwähnung. Man folgert hieraus wohl mit
Recht, daß die Reformprojekte des Reichskanzlers ſofort auf das ganze Reich
angewendet werden durften, und daß nicht etwa zuerſt verſuchsweiſe in Preußen
damit vorgegangen werden ſoll. Es ſprechen hiefür auch eine Reihe von
Gründen. Der Reichskanzler iſt kein Freund künſtlichen Verſuchens. Die
von ihm geplanten Reformen ſchließen ſich jedenfalls an ſein ganzes bisher
befolgtes wirthſchaftliches Syſtem an, und dann müſſen ſie in dem geſammten
Reichsgebiet auch zur Durchfühtung gelangen. Andererſeits ſind die
Be=
ziehungen Preußens zu dem außerpreußiſchen Deutſchland ſo innige geworden,
daß eine wirthſchaftliche Maßregel von größerer Tragweite kaum denkbar iſt,
die, wenn ſie in Preußen zur Ausführung käme, nicht auch auf das Ubrige
Deutſchland Anwendung finden müßte.
Man denke ganz einfache, naheliegende Falle. Man betrachte das
Hand=
werk, das Fabrikweſen, den Handel, und ſetze den Fall, es ſoll auf dieſem
Gebiete irgend eine tiefgreifende geſetzliche Ordnung zur Durchführung kommen.
Fur Preußen allein wäre dieſes kaum möglich. Die Gründe ſind einleuchtend.
Der Handwerker wandert, und der deutſche Handwerkerſtand fühlt ſich von
Alters her als ein Ganzes; man kann ihm in Preußen nicht wohl eine
er=
heblich andere Stellung geben, als im Ubrigen Deutſchland, außer in bloß
negativen Beſtimmungen. So konnte man freilich in Preußen einſt
Gewerbe=
freiheit einfuhren, wiewohl in einigen Nachbarländern noch Zunftzwang
be=
ſtand. Das bloße Aufheben und Abſchaffen iſt niemals ſchwer, ſobald man
hingegen eine poſitive neue Ordnung verſuchen würde, dürſte es ſich bald
zeigen, wie ſehr dieſe Fragen über die preußiſchen Grenzen hinausreichen.
Dasſelbe gilt vom Handel und der Großinduſtrie, wo der Zuſammenhang
mit dem übrigen Deutſchland noch viel auffälliger erſcheint. Die
Geſchäfts=
beziehungen Preußens mit ſeinen Nachbarländern ſſind ſo innige geworden,
die Beziehungen der Arbeiterbevölkerung unter einander ſind ſo mannigfaltige,
128
N6
daß ein einſeitiger Verſuch mit vollswirthſchaftlichen Reformen in Preußen
gar nicht denkbar iſt.
Allein außer dieſen negativen ſind auch eine Reihe pofitiver Gründe
vor=
handen, welche auf das Dringendſte eine ſorgfältige Reform unſerer
wirth=
ſchaftlichen Geſetzgebung nahe legen. In einer widernatürlichen Weiſe ſehen
wir den Schwerpunkt alles geſchäftlichen Lebens von dem Land in die großen
Städte verlegt. Die Landſtädte ſchwinden, ihr Wohlſtand geht zurück, während
ſich in den Großſtädten ein immer bedrohlicheres, Ubles, arbeitsſcheues,
lungerndes Proletariat ſammelt, welches die Freizügigkeit und das Geſetz
über den Unterſtützungswohnſitz dazu benutzt, um ſich auf Koſten der
preichen" Städte eine bequeme Altersverſorgung zu erwerben. Namentlich
einigen Städten Suddeutſchlands und des Rheinlands, Frankfurt am Main,
Mainz, Darmſtadt, Mannheim, Straßburg, droht das Geſetz über den
Unter=
ſtützungswohnſitz geradezu mit dem Ruin. Es hat ſich nach dieſen Städten
ein vorzugsweiſe aus Altbayern und den ööſtlichen Provinzen Preußens
her=
rührendes Proletariat hingezogen, welches den geſammten, mühſam
ange=
ſammelten Wohlſtand zu verzehren droht. Aehnliche Umwandlungenßhaben
die letzten Jahrzehnte in den größeren Städten Sachſens, in Dresden, Leipzig
und Chemnitz bewirkt, wo außerdem das Gift der ſocialdemokratiſchen Lehren
ſeinen nachtheiligen Einfluß geäußert hat. Bezüglich der Zuſtände der
Reichs=
hauptſtadt Berlin bedarf es keiner weiteren Ausführungen. Dieſelben ſind
hinlänglich bekannt und übertreffen noch alles Das, was die oben erwähnten
Städte an wüſten Ausartungen des Proletariats darbieten.
Dieſen Folgen der modernen Wirthſchaftspolitik gilt es bei Zeiten eine
Schranke gegenüberzuſtellen. Es gilt, eine Geſetzgebung zu ſchaffen, welche
die Nachtheile beſeitigt, die aus der Anziehungskraft entſpringen, welche das
in den Städten angeſammelte Kapital auf die rohe Arbeitskraft ausübt. Es
gilt, Einrichtungen zu begründen, welche letztere zu geregelter Thätigkeit nöthigen
und durch welche dafür geſorgt wird, daß der Arbeiter, anſtatt in ſeinen
alten Tagen für ſich und die Seinigen auf Armenunterſtützung zu rechnen,
ſich ſelbſt einen Theil ſeiner Arbeitskraft, in Geſtalt von Kapital, aufſpeichert.
Die Furſorge für den Arbeiler muß aus dem Gebiet der
Armenunter=
ſtützung heraustreten, und der Arbeiter muß ſich ein, ſeiner Arbeitsleiſtung
entſprechendes Anrecht auf Altersverſorgung erwerben. Dadurch wird das
trügeriſche Ideal einer verkehrten und unmöglichen Staatshilfe, mit welchem
die Socialdemokratie die Arbeitermaſſen bethört hat, von ſelbſt ſeines Zaubers
entkleidat. An die Stelle der Verweiſung auf Selbſthilfe, mit welcher unſere
Mancheſterſchule den Arbeiter abſpeiſen möchte, tritt eine poſitive
Maß=
regel der Fürſorge und des Schutzes auf dem Boden der
be=
ſtehenden Staats= und Geſellſchaftsordnung.
Der oben von uns verfolgte Gedankengang, welcher auf die Idee einer
Altersverſorgung für Arbeiter führt, erſcheinl als ein ſo naturgemäßer, daß
es kaum begreiflich erſcheint, wie dieſer Idee ein ſolcher Widerſpruch
entgegen=
geſetzt werden kann, wie ſich derſelbe gegenwärtig in der Preſſe der
ver=
ſchiedenſten Parteien geltend macht. Wir laſſen die Motive, welche die
Gegner leiten, auf ſich beruhen. Es genüge einſtweilen, hier darauf
hinzu=
weiſen, daß für die induſtriellen Kreiſe Süddeutſchlands am wenigſten
Veranlaſſung vorhanden iſt, den volkswirthſchaftlichen Plänen des
Reichs=
kanzlers mit Voreingenommenheit zu begegnen.
Deutſchland bot bis zu der letzten, vom Reichskanzler veranlaßten Reform
des Zolltarifs das Schauſpiel einer rieſigen Ueberfluthung mit engliſchen
Waaren, und vergebens unternahmen zu wiederholten Malen namentlich
juddeutſche Regierungen Schritte zum Schutze der einheimiſchen Induſtrie.
Die Garneinfuhr in den Zollverein überſtieg beiſpielsweiſe 1847 deſſen eigene
Erzeugung um das Doppelte. Damals thaten mehrere deutſche Regierungen
Schritte zum Schutze der einheimiſchen Erzeugung, aber dem engliſchen Einfluß
in Berlin gelang es, durchzuſetzen, daß man daſelbſt jeder Erhöhung von
Zöllen entgegen war. Ebenſo erfolglos waren ſ. 3. die Bemühungen Naſſaus
zum Schutze der Eiſeninduſtrie. Eine große Zolleonferenz in Karlsruhe, auf
welcher die ſuddeutſchen Regierungen, namentlich Bayern, Württemberg und
Baden für Zollerhöhungen eintraten, endigte erfolglos, zur Freude der
Ver=
treter der ausländiſchen Regierungen.
W Derartige wirthſchaftliche Blamagen ſind unmöglich geworden. Die
Politik des Reichskanzlers hat nicht einzig und allein das Intereſſe der
Ein=
fuhrhändler der großen norddeutſchen Seeſtädte im Auge. Sie will das Reich
wirthſchaſtlich auf eigene Fuße ſtellen und zugleich für unſer ſociales Leben
Grundlagen ſchaffen, welche Zuſtände von Dauer verheißen und die uns vor
Gefahren behüten, wie ſie gegenwärtig eine Reihe von Kulturländern
bedrohen.
G4. Unſere Aufgabe ſoll es ſein, dieſe von dem Reichskanzler geplanten
wirthſchaftlichen Reformen genauer zu verfolgen und theilweiſe die Ergebniſſe
der Wiſſenſchaft mit denſelben zu vergleichen. Man zeigt gegenwärtig
viel=
fach das Beſtreben, die Schwierigkeiten, welche einzelne dieſer Pläne darbieten
ſollen, zu vergrößern und dem Publikum vor dem Reichskanzler, der wieder
als derſelbe „Jgnorant' hingeſtellt wird, als welchen man ihn in der
Konflikts=
periode darzuſtellen beliebte, gruſeln zu machen. Wie ſeiner Zeit, als der
erſte preußiſch franzöſiſche Handelsvertrag abgeſchloſſen wurde, wie zur Zeit
der Agitation unſerer Induſtriellen für Reform des Zolltarifs, wird eine
wahre Saat des Zwieſpalts und der Gehäſſigkeiten ausgeſtreut, welche dazu
dienen ſoll, das öffentliche Urtheil zu verdunkeln. Die kleinliche
Fraktions=
politik insbeſondere, welche an Stelle einer ruhigen und ſachlichen Prüfung
der öffentlichen Intereſſen in den Vordergrund drängt, bietet ein trauriges
Bild von den Zuſtänden einer großen Nation; als das allertraurigſte aber
erſcheint es uns, wenn dieſes Gewebe eigennülziger Machenſchaften und
In=
triguenz ſich für deutſche Politik ausgeben darf.
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Mainz, Froelſch von Neuß, Loeck von Zelle, Imgart von Wetzlar, Bernhardt
von Eßlingen, Teuzel und Pfennig von München, Cuntz von Caſſel, Greiß
von Ulm, Soeckelſon, Sußmann, Moritz, Hammerſtein und Hermann von
Berlin, Buch von Hungen, Krupp von Wien, Flett von Gießen, Dircks von
Bockenheim, David von Bielefeld, Plath von Loerrach, Müller von Caſſel,
Staudt von Frankfurt, Straub von Rüdlingen, Kaufleute. W. Lehn,
Forſt=
meiſter von Birſtein.
Vermiſchtes.
— Mauriſche Frauen=Schönheit. In einem Aufſatz „
Kultur=
bilder aus Tunis' finden ſich Uber die mauriſche Frauen=Schönheit
fol=
gende draſtiſche Bemerkungen: „Sonderbar ſind bei den mauriſchen Damen
die Vorbereitungen zu ihrer VBerheirathung. Es iſt bekannt, daß der
Bräu=
tigam ſeine Zukünftige erſt nach erfolgter Vermählung von Angeſicht zu
An=
geſicht zu ſehen bekommt, jaber dann iſt nach europäiſchen Begriffen ihre
Schönheit ſchon vorbei. Die Maureska iſt als Mädchen von 10-12
Jah=
ren, alſo kurze Zeit vor ihrer Vermählung, am hübſcheſten. Dann beginnt
jedoch die Zeit ihrer künſtlichen Mäſtung, und damit hört die europüiſche
Schönheit auf, während jene tuneſiſcher Begriffe beginnt. Die armen
Mäd=
chen werden hierzu in feuchte, dunkle Räume gebracht, wo ihnen alle
Be=
wegung unmöglich iſt. Hier werden ſie ausſchließlich mit dem Pilaf
ähnli=
chen Kuskuſſu, dann mit dem Fleiſch junger Hunde, mit Pferdelebern ꝛc.
ge=
futtert, die nach dem dortigen Glauben zur Ausmäſtung der tuneſiſchen
Damen am meiſten beitragen. In dieſer Lebensweiſe werden ſie mehrere
Monate hindurch erhalten, während welcher ſie die meiſte Zeit auf weichen
Federkiſſen ſchlafen. Haben ſie den gewünſchten, manchmal phänomenalen
Embonpoint erreicht, dann ſind ſie heirathsfähig!
- Für Viebhaber. Wie der Fränk. K. aus Nürnberg mittheilt,
verbot ein dortiger Hausbeſitzer dem Liebhaber ſeiner Tochter wiederholt das
Betreten des Hauſes und ſtellte dann, nachdem dieſes Verbot übertreten
wor=
den, Strafantrag wegen Hausfriedensbruches. Trotßz des Umſtandes nun,
daß der Angeklagte von der Tochter die Erlaubniß erhalten hatte, ſie zu
be=
ſuchen, erfolgte kürzlich doch die Verurtheilung deſſelben wegen des Vergehens
eines Hausfriedensbruches zu 15 M. bezw. 3 Tage Gefängniß, indem ſeitens des
Gerichts hervorgehoben wurde, daß ein derartiges Verbot, in berechtigter
Weiſe von dem Beſitzer eines Anweſens ergangen, durch die bezeichnete
Er=
laubniß, wenn ſolche gegen den Willen des Beſitzers von einem Angehörigen
deſſelben ertheilt werde, in ſtrafrechtlicher Beziehung als nicht aufgehoben
er=
achtet werden könne.
Tages=Kalender.
Donnerstag 20. Januar: Generalverſammlung des evangeliſchen Kirchenbau=
Vereins. — Vortrag des Herrn Dr. P. Wislicenus aus Wiesbaden im
Volksbildungsverein.
Sonntag 23. Januar: General=Verſammlung der Mitglieder des Geſang=
Generalverſammlung der Mitglieder des
Geſang=
vereins Liederzweig.
vereins Süngerluſt.
Samstag 29. Januar: Ball des Darmſtädter Oeconomen=Vereins im
großen Saale des Herrn Ritſert.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperials 16 M. 67-71 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 29-34 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 12-16 Pf. Dollars in Gold 44 M. 17-19 Pf.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.