Darmstädter Tagblatt 1880


31. Dezember 1880

[  ][ ]

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. mel.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
zegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.

Srag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Iuſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. W.
mBeſſungen von Friedr. Blher
Holzſtraße Nr. 2, ſowie cuwlrz
von allen Unnanen =Trpedittuar

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
256.
Freitag den 31. December.
1880.

Darmſtadt, den 37. December 1880.
Beteffend: Das Militär=Erſat=Geſchäft pro 1880, insbeſondere Berichligung der Stammrollen.
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Ich beauftrage Sie, die Stammrollen der Jahrgänge 1880, 1879, 1878, 1877 und 1876 behufs der Berichtigung als=
bald
k. H. hierher einzuſenden.
v. Zangen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Heinrich Freimann hal das Gewerbe als Dienſtmann niedergelegt. Etwaige Anſprüche gegen denſelben aus ertheilten
Auftrügen ſind innerhalb drei Tagen bei der unterfertigten Behörde anzumelden, anderufalls die von jenem hinterlegte Caution
zurückgegeben werden wird.
Darmſtadt, den 29. December 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

Leilgebotenes.

10183) Rheiniſcher
Trauben=Bruſt=Honig
analiſirt und auf Wärmſte em=
pfohlen
von Herrn Dr. M. Frei=
tag
, königl. Proſeſſor in Bonn
gerichtlich anerkannt allein ücht fabri=
cirt
von W. H. Zickenheimer in
Mainz, hält in friſcher Abfüllung
von eben erhaltener Sendung per
Flaſche 1, 1½ und 3 Mark nebſt
Gebrauchs=Anweiſung unter Garantie
zum Verkauf bereit in Darmstadt,
bei den Herren A. Fiſcher, gr. Ochſen=
gaſſe
14; Georg Liebig Sohn,
Louiſenſtraße 10; M. W. Praſſel,
vormals Jordis, Rheinſtraße 14;
Em. Fuld, Kirchſtraße; Apotheker
W. Lauer in Beſſungen.

Die Hof=Buchhandlung von
S
3 Lugust Elingelhöfter
53
empfiehlt garantirt reinen, direlt importirten
chinesischen Thee, Ernte 1880,
zu M. 7. 5.25. 475, 3. 7, 3. 2.75
und 2.50 pr. Pfd.
Theespitzen ½Pſd. M. 125. M.l.15
f. Vanille Stange 25 u. 75 Pfg.

5Emser Pastillen.
aus den festen Bestandtheilen des
Emser Wassers unter Leitung der
Administration der König Wil-
helms
Felsenquellen bereitet, von
bewährter Heilkraft gegen die
Leiden der Respirations- u. Ver-
dauungs
-Organe, in plombirten
Schachteln mit Controllstreiten
vorräthig in Darmstadt in
sämmtlichen Lpothekon, sowie bei
Lr. Sohaetor, on gros & en détail.
Engros.Versandt: Magazin dor
Emser Felsenquellen in Cöln.

Düsseldorfer vorzüg-
lichste
Kaiser-Burgunder-,
Erdbeer-, Ananas-,Royal-
und Rothwein-Punsch- Es-
senz
von Alex. Frank
ompfiehlt
L. Brüchweh,
Hoflieferant.
10904)

Düsseldorfer

von

Alsx. Frank
empfiehlt in grosser Auswahl
G.
F. Hasnzel,
Rheinstrasse 37.
11053)
Alex. Frank's

vorzügliche Büsseldorker

emptehlen in ½ und ¼ Flaschen
bestens
neDL. EOIOGIL.

Hoflieferanten.
11028)

3 Mheinſtraße 47 eine 5pf. Dampf=
96 maſchine, ſteinerner Waſſer=
trog
, Pockholz. Ladentheke, 2 Kum=
mete
, eiſerne Thure zu verkaufen.
712

[ ][  ][ ]

2668
R 256
Gratulations= und Scherzkarten
in großer Auswahl bei
J. Eh. Wehmhardt,
11989)
Schloßgraben 7.

Schiller-Portwein und Rum-PunschEssenzen.
Arac, Rum, Cognas, Eirschwasser, ſenever,
Chartreuse, Benedietiner, Getreidekümmel,
Boonekamp & Halakofl.
G. L. Mriegk,
12010) Ecke der Rhein- und Grafenstrasse.

Für Weihnacht und
Neujahr
iſt ein guter Kalender eine billige
und überall willkommene Gabe. Als
ſolcher kann empfohlen werden: Der
Heſſ. Hausfreund 1881, 59. Jahrg
und der Guſtav=Adolfs=Kalender,
1881. 28. Jahrg. Preis nur je
25 Pf. Zu haben in allen guten
Buch= u. Papierhandlungen. (1816

Arac de Batavia,

Rum de Jamaica,
ſowie
Arac-
Punsch-Essenz
Rum-
von
J. Sellner,
Düſſeldorf.
Burgunder-
empfiehlt
billigſt
Carl
Sattes,
vormals Christ. Möhn,
Mathildenplatz I.
12037)

1AWCL. TTaAl8
allgemein als vorzüglich bekannte
und beliebte
Düsseldorfer
LURSGL-L8sGnze1

empfichlt die Hoſconditorei von

5

Fv. Hchbore

Düsseldorfer, Burgunder &
Erdbeer-Punsch-Essenz von
Alex. Frank,
durch vorzügliche Qualität allgemein
beliebt, empfiehl
N0o. 1z. vohntihol Wfo,
11031) gr. Ochsengasse

in 3 verſchiedenen Qualitäten zu den
billigſten Preiſen.
Emanuel Fuld.

Düsseldorfer
ſeinste &am; heliehte
Puusch-Essenzen
von
Aſcx. Frapk
empfichlt die Conditorei von
s. RIIOL.

Feinſtes
EAUOpIllott,
Vanille=Geſundheits=Gewürz=
Chbblbt,
von G. A. Weiß in Stuttgart.

29t
neuer Erndte, feinſte Qualität,
billigſt bei

11975)
Ballonplatz 5.

Selbſtgeſelterten
Apfelwe in
zur Bereitung eines guten Glühweins
ſehr zu empfehlen.
hldl. GCL Dohh,
12008) Holzſtraße 17.
1
riſche Sendung
Wetterauer ſäuse,
feiste Hasen,
eingetroffen bei
H. Röhrioh,
12038) gegenüber der katholiſchen Kirche.
Neujahrs-Wünsche
und
H1aldidtlöus-Adlvon
auf feinen Chocoladetafeln empfehlen
Gobr. Echberg
1203a) gegenüber der neuen Realſchule.
Chineſiſchen Thee,
direct bezogen, für rein garantirt, hochfeine
Sorte, 1880er Ernte, empfiehlt per ½ Ko.
zu 4 Mark.
C. Pettmarr,
12040)
Schuſtergaſſe.
Selbstgekelterten
Apfelwehme
Wilhelm Kleber,
Mathildenplatz 18.
11981)

Da=
anko

abe

Hoſſ. 5
3
8 5 V. 81: 122 N. 138 43 835 9 5⁄₈
12 Aſc 23 615 V. 852 [115 124 N. 212 532 834 956 75 N
Vo 23 7uos= ſV. 1118 242 N. 1. 6 6 955 N.
Ai= he' 748 B." 1118 242 N. 12 66 955 5 5 Na
Ers 60 V. 2 N. 1 129 928 1. Nurb. Wiel

Die mit
Zahlen bez.s

[ ][  ][ ]

Wwigs
l.

der renommirtesten Kölner und
Disseldorker Eirmen, sowie Carls-
höfer
, alten franz. Cognao, Arrao,
Rum eto.
Schweizer Chocoladen
von Suchard - friſche Sendung.
- Mlöldts Apfolsillo 6lo.
3 Emanuei Fuld.

Auſtern,
Stockfiſche,
Hummern, Labberdan,
Seezungen,
Hechte,
Schellfiſche,
Karpfen,
friſch und lebend,
bei
ſebr. Hösinger.

12025)

Hof=Lieferanten.

Arac, Eum, Cognac,
diverse, Punschessenzen,
moussirende Weine und
Champagner.
Wilh. Wleber,
Mathildenplatz 18
11977)
11437)
Feinſten

SU Ullblll,
eigenes Fabrikat, als magenſtärkendes Ge=
tränk
ganz beſonders zu empfehlen.
Alld. MOVL Oohh,
Holzſtraße 17.
Düsseldorter
Punsch-Essenzen,
vorzüglichste Qualität,
Bum de Jamaica,

Arac de Batavia,
Cogna0, üchter französischer,
Kirschwasser, Oberlünder,
empfiehlt.
Wi. Manck.
11978) Rallonplatz 5.

R 256
Vermiethungen.
10065) Beſſ. Carlsſtraße 3 ein möbl.
kleines Zimmer für 8 M. monatlich.
11905) Schirmgaſſe 2 im Seitenbau
ein freundliches Logis, 4 Zimmer ꝛc., zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Moritz Nathan.

2668
12041) Schulſtraße 4 ein Laden mit
Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern, 2
Bodenkammern, Küche und Waſſerleitung,
zu vermiethen. Beziehbar per 1. April.
Näheres im 3. Stock links in den Vor=
mittagsſtunden
.
12042) Schützenſtraße 9, 1 Stiege,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.

12043)

(2
ooR vermiethen.

Der von Herrn Georg Schmitt bewohnte Laden, welcher ſich zu jedem Ge=
ſchäftsbetriebe
eignet, mit Magazin, Kellerräumen und Wohnung, iſt anderweit zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen. Heinrich Störger, Eliſabethenſtr. 41.

Vermiſchte Nachrichten.
11986)
Erklärung.
Es iſt zu meiner Kenntniß gelommen, daß ſeit einigen Tagen das Gerücht hier
verbreitet wird, meine Schwägerin Fräulein Minna Lanz beabſichtige ihr Inſtitut
zu ſchließen.
Da Fräulein Lanz einige Tage von hier abweſend iſt, ſo finde ich mich veran=
laßt
, in ihrem Namen mit aller Beſtimmtheit zu erklären, daß dieſes Gerücht jeder
Begründung entbehrt, ſowie daß man ſich vorbehält, die Urheber desſelben zur Vei=
antwortung
zu ziehen.
Darmſtadt, din 21. December 1880.
F. Weclier,
Baurath.
Aeuzahrsfeier.
GaAllam Darmstodt.
Samstag den 1. Januar 1851, Abends 7 Uhr:
GTLIEEIALL-SILLeNN
CConcert und Tanz)
veranſtaltet für die Mitglieder:
1. Der Vereinigten Geſellſchaft, des Bürgervereins und der Geſellſchaft Ein=
tracht
. Die Eintrittskarten können bei den betreffenden Hausmeiſtern bezogen
werden.
2. Die Mitglieder des Mozartvereins. - Die Eintrittskarten ſind bei Herrn
Wilh. Pfeil jun, Eliſabethenſtraße 5, zu entnehmen.
Die Eintrittskarten ſind
3. Die Mitglieder des Kaufmänniſchen Vereins.
durch den Vereinsdiener zu beziehen.
4. Die Mitglieder des Muſikvereins.
5. Die Herren Oficiere der Garniſon Darmſtadt und
Die Eintrittskarten
Beſſungen.
können bei dem Inſpec=
6. Die Herren Profeſſoren, Beamten und Studirenden
tor im Saalbau be=
der
techniſchen Hochſchule.
zogen werden.
7. Die Herren einjährig Freiwilligen der Garniſon
Darmſtadt und Beſſungen.
8. Die Actionäre der Saalbaugeſellſchaft und beſonders Eingeladenen. - Ein=
trittskarten
ſind bei den Herren D. Faix u. Söhne, Kürſchner Nieder, Rhein=
ſtraße
12, Kaufmann Georg Lerch, Ludwigsſtraße 19, ſowie bei dem Inſpector
im Saalbau zu beziehen.
Der Eintrittspreis iſt ſeſtgeſetzt:
1 Mark,
a. für Einzelkarten auf.
b. für Familienkarten 3 Perſonen . 2 Mark.
Das Caſino beginnt Abends um 7 Uhr.
Am Feſtabend werden Einzelkarten nur zu 1 M. 50 Pf. ausgegeben.
11988)
Das Comité für geſeſſige Vereinigung im Saaſbau.

[ ][  ][ ]

2670

R256

Slläatfug Whmlä.
Grcus Hlorch.
1
Samstag den 1. und Sonntag den 2. Januar:
Täglich 8 große Vorſtellungen
mit neuem Programm.
Anfang: Hachm. 4 ap; Abends S Dhr.
Das Nähere beſagen die Placate und Programme.
Ergebenſt
Adolph Lorch,

11989)

Director.

Geſchäfts=Empfehlung
Hiermit die ergebene Anzeige, daß das ſ. 8. gemeinſchaftlich mit H. Wam=
bold
übernommene Geſchäft des Hofſteinmetzmeiſter Chr. Reinhardt von jetzt an
getrennt iſt, und ich auf dem ſeitherigen Werkplatze Friedrichsſtraße, neben der
Mittelſchule, ein Geſchäft auf alleinige Rechnung betreibe.
Ich empfehle mich bei Ausführung von Bauarbeiten, ſowie in Anfertigung von
Grabſteinen unter Zuſicherung ſchneller Bedienung und billiger Preiſe.
Achtungsvoll
Valzob Fümla, Steinmetzmeiſter,
12044)
Ecke der Bleich= und Fabrikſtraße.
Geſchäfts=Verlegung E Empfehlung.
Unſeren geehrten Kunden und einem verehrlichen Publikum hiermit die ergebene
Anzeige, daß ſich von dem heutigen unſer Geſchäftslocal Hügelſtraße Nr. 63 be=
findet
. Für das in unſerem alten Locale geſchenkte Vertrauen beſtens dankend, bitten
wir uns auch dasſelbe in unſerem jetzigen Geſchäftslocal gütigſt bewahren zu wollen
und werden ſtets beſtrebt ſein, wie ſeither, nur ſolide und preiswürdige Arbeit zu liefern.
Darmſtadt, den 29. December 1880.
Hochachtungsvoll
Gebri WoOſumgor.
12045)

GeſchäftsEmpfehlung.

Das ſeit langen Jahren dahier beſtehende Brunnen=, Pumpen=und Waſſer=
leitungsgeſchäft
empfiehlt ſich den geehrten Hausbeſitzern zur Einrichtung von Haus=
waſſerleitungen
zu billigen Preiſen unter Garantie.

e0.
Peter Lissel,

12046)

AppoIl!
den 2. Januar 188½,
Abends½9 Uhr,
in Friedrich's Brauerei.

Fin reinliches Mädchen ſucht Laufdienſt.
C. Gr. Caplaneigaſſe 58. 1 St. hoch.

Grafenſtraße 35.
Protektorin:
Frau Prinzeſſin Rarſ.
Vielfach geäußerten Wünſchen zu ent=
ſprechen
, wird ein Vorbereitungskurſus für
junge Mädchen von 8-11 Jahren, welche
das Violinſpiel erlernen wollen, eröffnet.
Honorar: Ml. 20 vierteljährl. (2 Stunden
Violine, eine Treffſtunde wöchentlich.)
Der Direktor:
12050)
Kapellmeiſter M. Wallenstein.
5
Hamzmusultz
am Neujahrstage, wozu höflichſt ein=
ladet

Cornelius Guntrum
in Beſſungen.
12051)

Warnung.
Ich warne hiermit Jedermann, meinem
Sohne Julius auf meinen Namen etwas
zu borgen oder zu leihen, indem ich für
Nichts hafte.
Ferner erſuche meine verehrten Kunden
demſelben keine Zahlungen zu leiſten, wenn
derſelbe auch Quittungen oder Briefe mit
meinem Namen verſehen vorzeigen ſollte.
L. Bertrand.
Sin gebr. lack. Stehpult, 1 lack.
3 U Zeichentiſch m. 2 Schbl., 2½ M.
lang, ¾ M. brt., billig zu verkaufen.
Liebigſtraße Nr. 25.

Mühlſtraße Nr. 5.
Elcin gebildetes Mädchen, das nähen
5C u. bügeln, auch friſiren u. ſerviren
kann, ſucht paſſende Stelle bei einer hieſigen
feinen Herrſchaft. Näheres in der Erped.

Großherzogliches Hoftheater.
Samstag 1. Januar.
2. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Ein Sommernachtstraum.
Phantaſtiſches Luſtipiel in 4 Abtheilungen von
Shakeſpeare.
Muſik von Mendelsſohn=Bartholdy.
Perſonen:
Herr Dalmonico.
Theſeus, Fürſt zu Athen.
Egeus, Vater der Hermia . Herr Mickler.
Lyſander, ) Liebhaber der, Herr Hacker.
Herr Edward.
Hermia
Demetrius.
Philoſtrat, Aufſeher der Luſt=
Herr Schimmer.
barkeiten
Herr Werner.
Squenz, der Zimmermann
Herr Leib.
Schnock, der Schreiner,
Herr Butterweck.
Zettel, der Weber
Flaut, der Bälgenflicker
Herr Franke.
Herr Wisthaler.
Schnauz, der Keſſelflicker.
Schlucker, der Schneider
Herr Wagner.
Hyppolyta, Königin der Ama=
Frl. Berl.
zonen
Hermia, Tochter des Egeus Frl. Ethel.
Helena, in Demetrius verliebt Frl. Weigel.

Da
ank
al

Leoyſohns Ziehungsliſte
bringt allwöchentlich ſämmtliche Verlooſungen
von Stants=, Communal= und Eiſen=
bahn
=Papieren, Pfand= und Renten=
briefen
, Aulehenslooſen ꝛc. nebſt Re=
ſtanteuliſten
. Nr. 1 enthält u. A. die
Liſte aller bis jetzt gezogenen Serien=
looſe
. Probenummern, gratis. Man
abonnirt für 1 Mark 50 Pf. viertel=
jührlich
bei allen Poſtämtern, Buchhand=
lungen
oder direct beim Verleger.
12048) W. Lonysohn, Grünberg i. Schl.

Oberon, König der Elfen
Titania, Königin der Elfen
Puck, oder Robin, Gutgeſell,
ein Elfe.

Bohnenblüthe,
Spinnwebe,
Elfen
Motte,
Senfſamen,

Herr Knispel.
Frl. Schütky.

Fr. Haſem=Kläger
Sophie Grfmm
Kathinka Röder.
Johanna Weiſſe
luguſte Wehn.
Frl. Czerwenka.
Frau Pichon.
Drei andere Elfen
Frl. Bernhard.
Vorkommendes Ballet.
Die Elfentänze werden vom Balleteorps ausge=
ührt
.
Akt 4. Rüpeltanz.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Sonntag 2. Januar
3. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Die Meiſterſinger von Nürnberg.
Oper in 3 Abth. von Richard Wagner.
Anfang 6 Uhr. Ende 10 Uhr.

[ ][  ][ ]

(ſin kleines Anweſen in nächſter
= Nähe Darmſtadts, Station der
Main=Neckarbahn, iſt wegzugshalber äußerſt
billig zu verkaufen. Daſſelbe beſteht in
einem ſchönen Wohnhauſe mit Neben=
gebäuden
, alles noch neu, nebſt zwei ſchönen
Gärten, circa 200 Klafter, und eignet ſich
daſſelbe zur Fabrik, zur Gärtnerei, ſowie
zu jedem anderen Geſchäfte. Näheres in
der Expedition dieſes Blattes.

Ein j. Mann, 24 J. alt, mit den
5L beſten Zeugniſſen, ſchöner Hand=
ſchriſt
, ſucht unt. beſch. Anſpr. Stellung
als Buchhalter o. Verkäufer, am liebſten
in ein. Manufacturw.=Geſch. Offerten
unter A. B. 1001 an d. Exped. d. Bl.

R 256
9882) Orangen-Punsch-Essenz
per Fl. M. 2.20, per ½ Fl. M. 1.20,
Ananas=Punsch Essenz
per Fl. M. 2.50, per ½ Fl. M. 1.40
empfiehlt Apotheker Seriba, Kirchſtraße.
Niederlage bei Hrn. Kaufm. Lerch,Ludwigspl

2671

10640) Das Haus Brandgaſſe 10 iſt
ganz an einen Miether zu vermiethen,
event auch zu verkaufen unter günſtigen
Bedingungen.
Hof und Pumpe, guter Keller beim Haus.
Näheres bei Hartter & Comp., Wil=
helminenſtraße
30.

Fin ¹⁄ Platz Sperrſitz abzugeben.
= Näheres bei der Expedition.

Hanz neue Equtpirungsſtucke, für
8 U einen Reſerveofficier des Leib=
G
garde=Regiments Nr. 115 geeignet, ſind
ſehr preiswürdig zu verkaufen. Näheres
in der Exped. d. Bl.
Rohrleger und Iustallateuro
werden zu Neujahr angenommen.
Meldungen im
[1201O
Betriebsbureau der Wasserwerke.

Gegen Huſten und Schnupfen.
Bei der gegenwärtigen Jahreszeit der Schnupfen, Huſten, überhaupt
Katarrhe, von denen die meiſten Menſchen befallen werden, wird es von
allgemeinem Intereſſe ſein, über dieſen Krankheitszuſtand Belehrung zu
ſchöpfen, insbeſondere wie man ſich dieſes unangenehmen Gaſtes erwehren
kann. Nach den in wiſſenſchaftlichen Kreiſen angeſtellten Verſuchen und
gemachten Erfahrungen, beruhen dieſe katarrhaliſchen Erkrankungen im
Allgemeinen auf einer mehr oder weniger hochgradigen Entzündung der
Schleimhäute der Luftwege, - ſo daß durch Beſeitigung derſelben auch
der Huſtenreiz und die jeden Schnupfen begleitenden öfters unerträglichen
Nebenumſtände verſchwinden. - Die Beſeitigung dieſes entzündlichen
Zuſtandes wurde durch eine von Apotheker Dr. Ew. Voß in Frankfurt

a. M. zuſammengeſetzte, antiphlogiſtiſch wirkende, ſogenannte Katarrh=
pille
, in der merkwürdig kurzen Zeit weniger Stunden erreicht.
Solche überraſchende Erfolge, welche noch von verſchiedenen praktiſchen
Aerzten, die ſich für dieſes neue Mittel intereſſirten, beſtätigt werden,
laſſen es empfehlenswerth erſcheinen, die allgemeine Aufmerkſamkeit auf
dieſe Dr. Voß'ſchen Katarrhpillen zu lenken. Dieſelben ſind in kleinen
mit geſetzlicher Schutzmarke und dem Facſimile des Dr. Ew. Voß ver=
ſehenen
Blechdoſen zum Preiſe von 75 Pf. in den Apotheken in Mainz:
Mohrenapotheke; Worms; Apotheker Dr. Curze; Offenbach:
Schwanenapotheke; Frankfurt a. M.: Adlerapotheke erhältlich.
Es empfiehlt ſich, um Verwechslungen zu vermeiden, ſpeciell die
Dr. Voß'ſchen Katarrhpillen zu fordern.
[12000

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 31. Dezember.
Wir haben bereits geſtern die Namen der bei der am 29. d.
vorgenommenen Ergänzungswahl zur hieſigen Handelskammer Ge=
wählten
mitgetheilt und fügen noch bei, daß ſämmtliche Gewählten mit
Ausnahme des Herrn Holtz der Kammer ſchon ſeither angehörten. Die
Betheiligung an der Wahl ſeitens der Wahlberechtigten war ſehr gering
und beweiſt aufs Neue, wie wenig Intereſſe der hieſige Handels= und
Gewerbeſtand an ſeiner officiellen Vertretung nimmt, die doch zunächſt
berufen iſt in einſchlägigen Fragen das Gewicht ihrer Stimme in die
Wagſchale zu werfen.
Der Jahresbericht der Kleinkinderſchule weiſt per
Ende 1879 eine ordentliche Ausgabe von 8192 M. 60 Pf. auf, welcher
eine ordentliche Einnahme von 7340 M. 44 Pf. gegenüberſteht, wonach
ſich ein Ausfall von 852 M. ergibt, welcher jedoch durch beſondere Ge=
ſchenke
und Vermächtniſſe im Betrag von 1103 M. 56 Pf. Deckung fand,
ſo daß noch die Summe von 251 M. 40 Pf. dem Vermögen der Anſtalt
zugeſchrieben werden konnte. Das Vermögen der Anſtalt betrug nach
der 1870er Rechnung 64740 M. 51 Pf., wovon an zinstragenden
Capitalien 34,050 M. 1 Pf. Die Anſtalt war im Jahre 1879 an 260.
Tagen geöffnet, während der Sommermonate war dieſelbe wegen herrſchen=
der
Kinderkrankheiten längere Zeit geſchloſſen. Der Schulbeſuch im
Jahre 1879 betrug im Durchſchnitt 128 Kinder täglich, gegen 111 in
den 5 vorhergehenden Jahren. Verpflegungstage kamen 33409 im Jahre
1879 zur Verrechnung. Im laufenden Jahre 1880 war der Beſuch
ebenfalls ein ſehr lebhafter und erreichte mehrfach die Grenzen der
Leiſtungsfähigkeit der Anſtalt.
Den Leiſtungen des Perſonals wird in anerkennender Weiſe gedacht
und demſelben vom 1. October l. J3. ab eine ſo weit thunlich ent=
ſprechende
Gehaltszulage gewährt. Bezüglich der Anſchaffung von
Kitteln, welche nebſt dem häufigen Wäſchen derſelben eine Ausgabe von
mehreren hundert Mark erfordert, wurde beſchloſſen, dieſelben, welche von
den Kindern über den Kleidern getragen werden, beizubehalten, da ſie
weſentlich zum Wohlbefinden der Kleinen und zur Angewöhnung an
Reinlichkeit beitragen, umſomehr, als die Erfahrung gezeigt hat, daß von
Menſchenfreunden immer wieder die Mittel gegeben werden, um wohl=
thätige
Zwecke zu fördern. So iſt der Anſtalt im laufenden Jahre von
der verſtorbenen Fräulein Gilmer ein Vermächtniß von 1000 fl. zu=
gewendet
worden; Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben die dies=
jährige
Weihnachtsbeſcheerung ausgerichtet, über welche bereits früher
berichtet wurde, und wobei das geſittete Benehmen der Kinder, deren
friſches Ausſehen und die überall herrſchende Reinlichkeit einen wohl=
thätigen
Eindruck machten; ſichtliche Folgen des Einfluſſes und der
Thätigkeit des Damenvereins. Von einer Anzahl Herren, welche ſich
dem Sammeln von Abſchnitten an Cigarren unterzogen, wurde aus dem
Erlös 107 M. der Anſtalt zugewendet, wofür Kinderhemdchen für die
Weihnachtsbeſcheerung angeſchafft wurden. Am Schluſſe des Berichts

wird allen denen, welche die Anſtalt im verfloſſenen Jahre durch Rath
und That unterſtützten, herzlicher Dank ausgeſprochen.
B. Weihnachtsbeſcheerung des Kriegervereins. Im
großen Saale des Saalbaus hielt am 29. d. M. um die achte Abend=
ſtunde
das Comits des Kriegervereins unter Beiwohnung der Aller=
höchſten
und Höchſten Herrſchaften ſeine alljährliche Chriſtbeſcheerung
für die Kinder im Felde gebliebener Militärs. Die Feier eröffnete der
Vorſitzende Herr Dr. Nieß durch eine kurze Anſprache, in der er vor
Allem im Namen des Vereins für das Erſcheinen der hohen Gäſte dankte,
auf die Beſtrebungen und erreichten Reſultate des Kriegervereins in den
letzten zehn Jahren hinwies und zuletzt die Anweſenden aufforderte, ihre
Verehrung für das Heſſiſche Fürſtenhaus durch ein Hoch auf Se. Königl.
Hoheit den Großherzog an den Tag zu legen. Hierauf intonirte die
Muſikkapelle die Nationalhymne und die Feier nahm ihren Fortgang in
dem nun folgenden Gedichtvortrag eines kleinen Mädchens des fremden
Kindes heilger Chriſt und in dem einfach ſchönen von allen Kindern
geſungenen Weihnachtsliede: Stille Nacht, heilige Nacht: Sodann hielt
Herr Diviſionspfarrer Strack eine kernige, zu Herzen dringende Rede,
in welcher er ſich ſowohl an die Mütter als an die der Chriſtbeſcheerung
harrenden Kleinen wandte und beide aufforderte, den Weihnachtsglanz
voll und ganz in ihre Herzen einziehen zu laſſen. Hierauf traten Se.
Königl. Hoheit der Großherzog und J. Königl. Hoheit die Frau Prinzeſſin
Karl an den Tiſch herau, beſichtigten die unter zwei geſchmückten Chriſt=
bäumen
bereit liegenden Gaben und richteten freundliche Worte an die Kleinen.
In einem Schlußwort lud der Vorſitzende die Kinderſchaar ein, die
Gaben in Empfang zu nehmen und nützlich zu verwenden. Die Feier
hinterließ einen ſehr befriedigenden Eindruck.
- Sonnenfinſterniß am 31. December. Dieſelbe beginnt für
Darmſtadt um 2 Uhr 28 Minuten, wo der Mond vor die Sonne
tritt und endet um 4 Uhr 3 Minuten. Kurze Zeit nachher geht die
Sonne unter. Die Größe der Verfinſterung iſt 33 Zoll und wird ſonach
etwas mehr als der 4. Theil der Sonnenſcheibe verfinſtert. Die, Magd. 3tg."
bringt noch folgende praktiſche Winke zur Beobachtung für Laien, welche
Intereſſe an derartigen aſtronomiſchen Erſcheinungen haben. Daß man
die Finſterniß durch ein gefärbtes oder mit Lampenruß geſchwärztes
Glas beobachten kann, iſt bekannt. Auch iſt dies ſehr gut thunlich, in=
dem
man in ein Blatt Papier eine kleine Oeffnung macht und das durch
dieſelbe fallende Sonnenbildchen (dasſelbe iſt ein verkehrtes) auf einem
zweiten weißen Blatte auffängt; man kann daran ganz deutlich das durch
die Verfinſterung fehlende Stück wahrnehmen. Recht hübſch iſt der Effect,
wenn man das erſte Papierblatt ſiebartig durchlöchert, denn dann er=
zeugt
jede Oeffnung ein Sonnenbildchen für ſich, und das zweite Blatt
nieht wie gemuſtert aus. Weit ſchärfer iſt natürlich die Beobachtung
durch ein mit Blendglas verſehenes Fernrohr. Die Blendung kann
man, wenn das Inſtrument keine grade ſubtile Behandlung erfordert,
ebenfalls durch Lampenruß erſetzen, indem man das Ocularglas (d. h.
das dem Auge zunächſt liegende) vorſichtig über einer Flamme ſchwärzt;
der Ruß wird ſpäter leicht mit einem leinenen Läppchen entfernt. Will

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man dies nicht, ſo kann man folgendermaßen verfahren: Man verdunkelt
ein nach der Sonne gelegenes Fenſter mit einem dichten Vorhang, richtet
das Fernrohr durch eine geeignete Oeffnung oder Lücke des Vorhanges
nach der Sonne und fängt das Bild derſelben, wie vorher, auf einem
hinter das Fernrohr gehaltenen weißen Blatte auf. Das Bild iſt viel
größer als vorher und läßt ſich noch vergrößern, indem man das Blatt
weiter vom Fernrohr abhält - freilich auf Koſten der Deutlichkeit
und Schärfe. Auf dieſe Weiſe können gleichzeitig mehrere Perſonen be=
obachten
. Um das Fernrohr ſelbſt genau zu richten, braucht man nur
unter zeitweiliger Lüftung des Vorhanges auf den Schatten zu achten,
den es auf das Papier wirft; es hat die richtige Lage, wenn der Schatten
kreisrund iſt; ſelbſtverſtändlich muß das Inſtrument auf einem Statif
oder wenigſtens einer paſſenden Unterlage ruhen. Die Sonne ſteht,
wenn wir anders leidlich klaren Himmel haben, zur Beobachtung ſehr
bequem, nämlich nicht zu hoch am SW=Himmel.
Ueber die Durchfahrt der erſten Poſt durch den
Gotthard=Tunnel, welche am Nachmittag des 21. December ſtatt=
fand
, wird der Neuen Züricher Zeitung= geſchrieben: Voran fuhr ein
mit den Briefen und Valoren beladener, eigens zu dieſem Zwecke con=
ſtruirter
Rollwagen, dann folgten auf gewöhnlichen Rollwagen etwa
30 Centner Fahrpoſtſtücke. Um 2½ Uhr wurde in den Tunnel einge=
fahren
. Allmählich, wie der Zug durch die düſtere und nicht enden
wollende Höhlung vorrückte, nahm die Hitze zu und drückte auf den
Athem. Da indeſſen der Nordwind vorherrſchte, war es zu ertragen, bis
ungefähr in die Mitte des Tunnels, wo Hitze und Rauch gleichſam
condenſirt waren, ganz beſonders da, wo man zu Fuß ungefähr 600
Meter der Calotte durchſchreiten mußte. Hier brachten der Rauch, die
Dynamitdünſte, die Anſtrengung und auch die Aufregung des Neuen
eine phyſiſche Mattigkeit hervor, die auch auf den Seelenzuſtand zu=
rückwirkte
. Zum Glück dauerte dieſer Fieberzuſtand nicht lange: die
Luft wurde beſſer, der Muth hob ſich wieder und ſtolz, zufrieden, glücklich
ſetzte man die Fahrt in den Eingeweiden des koloſſalen Berges fort.
Keinerlei Gefährdung war zu beſtehen; man brauchte nur die Augen
offen und den Lichtern nahe zu halten und ſich der Führung des mit
dieſer Höhle der Arbeit und des Unwetters vertrauten techniſchen Perſonals
zu überlaſſen. Je mehr man gegen Süden vorrückte, um ſo mehr
läuterte ſich die Luft, um ſo geringer wurde die Hitze, um ſo weniger
ſpürte man die Miasmen von den Oynamit=Exploſionen. Angelangt
beim Ausgang in Airolo, um 6½ Uhr Abends, ſchlürfte man mit Be=
hagen
die friſche Luft ein, die nun gewaltig einſtrömte, und vergaß
der ausgeſtandenen Mühen und Beſchwerden. Diesmal hat man vier
Stunden gebraucht: von Woche zu Woche wird dieſe Zeit ſich reduciren
und in Bälde wird in zwei Stunden der Weg zurückgelegt werden.
Der innere Anblick des Tunnels erfüllt die Seele mit einem beklommenen
Staunen. Kein Panorama der Welt bietet etwas dem, was man jetzt
in der Mitte dieſes ungeheuren Durchganges ſieht, Vergleichbares. Nur
der Pinſel eines Goya könnte dieſe Eindrücke feſthalten: dieſe halb=
nackten
Arbeiter, von Schweiß bedeckt, mit ihren leidenden, blaſſen, gelb=
lichen
Geſichtern, ihren geſchwärzten, krampfhaft angeſtrengten Händen,
ihrem mühſamen Athemholen, die Tag für Tag ſeit vielen Wochen,
vielen Monaten, ja ſeit Jahren ihre acht Stunden in dem Tunnel ar=

beiten! Im Ganzen ſind es brave Leute, gutgeſittet, die da ihr jugend=
liches
Leben für die Werke der Wiſſenſchaft und der Civiliſation hin=
geben
. 2000 Meter unter der Oberfläche, auf eine Strecke von 15
Kilometer verſtreut, ſieht man ſie, jeden mit ſeiner Lampe an der
Seite, mit ſeinem Werkzeug an der Hand oder auf der Schulter, in
drückendem Dunſte, ſitzend, ſtehend, kauernd, am Ausbrechen, am Laden
der Dynamitſchüſſe, am Wegräumen des Schuttes beſchäftigt, die Roll=
wagen
ein= und ausführend, durch Waſſer und Schlamm watend: für=
wahr
es iſt ein großartiges, unbeſchreibliches Schauſpiel! Der Lärm der
Rollwagen, die auf der Calotte vorgeſchoben werden, der Pferde und der
Treiber, der Tauſende von Hämmern, das furchtbar ziſchende Geräuſch
der Bohrmaſchinen, das Krachen der Dynamit=Exploſionen - ein Dante
würde dazu gehören, das zu beſchreiben.
Die Berliner Univerſität zählt in dieſem Winter über
4000 Studenten, die höchſte Zahl, zu der es eine deutſche Univerſiät bis=
her
gebracht hat. Leider hat die Univerſität in dieſem Jahre unter
ihren Profeſſoren zahlreiche ſchmerzliche Verluſte gehabt, für die bisher
noch kein Erſatz gefunden iſt. Für die durch den Tod von Nitſch er=
ledigte
Profeſſur der Geſchichte iſt von der Fakultät Weizſäcker in =
bingen
vorgeſchlagen, außerdem nicht aber blos die vorgeſchriebenen zwei
anderen Candidaten, ſondern eine ganze Reihe von Hiſtorikern. Daß der
Neſtor der deutſchen Hiſtoriker, Leopold v. Ranke, der am 21. December
ſeinen 85. Geburtstag gefeiert hat, jetzt eine auf 7 Bände berechnete
Weltgeſchichte herausgibt, iſt gewiß eine einzig daſtehende Leiſtung. Die
Regierung ſucht, wie man wiſſen will, für den durch den Tod v. Brun's
erledigten Lehrſtuhl des römiſchen Rechts Bernhard Windſcheid in Leip=
zig
zu gewinnen, und man darf wohl um ſo mehr hoffen, daß der be=
rühmte
Gelehrte den Ruf nach der Reichshauptſtadt annimmt, da er als
Mitglied der Commiſſion, welche das deutſche Geſetzbuch ausarbeitet,
ohnehin genöthigt iſt, ſich jährlich eine längere Zeit in Berlin aufzuhalten.
Theodor Mommſen ſind am 30. November, ſeinem 63. Geburtstage,
160,000 M. überreicht, die von ſeinen Verehrern gezeichnet ſind, als Do=
tation
, damit er frei von Sorgen ſeine Zeit der Wiſſenſchaft widmen
könne.

Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Darmſtädter Hof. Graf von Herzberg, Lieutenant von Mainz.
E. v. Korck von Berlin. Meißner und Gemahlin von Würzburg. Th.
Baiſt, Rector von Gießen. W. Gerſting von Frankfurt a. M., Kerner von
Crefeld, Kaufleute. Maindl von Stuttgart, F. Aßmann von Offenbach,
Buchhändler. H. Nanz von Schlitz. J. Livingſton von San Franzisco.
F. Mayer, Kaufmann von Berlin. A. Farrant von England. G. Neu=
deker
von Straßburg. Dr. Münzer von Wien. Dr. Dittmar, Rechtsanwalt
von Gießen. Joſephſohn von Paris. J. Janſen von Offenbach. J. Dorn=
ſeif
und Gemahlin, Rechtsanwalt von Gießen. Buderus von Lollar. v.
Hügel, Baurath von Wien. Lampert, Kaufmann von Würzburg. Plitt,
Fabrikant von Caſſel. Nelmack von Burg, Hofſtetter von Coblenz, Kaufleute.
E. Hopp, Ober=Ingenieur von Dresden. Bugmann von Hamburg, Ch.
Rau von Hanau, Kaufleute. Weruher, Gutsbeſitzer von Nierſtein. Bau=
mann
, Kaufmann von Cöln. Eis und Gemahlin von Frankfurt. W. Frank
von Leipzig. S. Eigenbrodt, Oberamtsrichter von Homberg.

Kirchliche Nachrichten.
Gottesdienſt bei den evangeliſchen Gemeinden.
Shlveſter.
In der Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Herr Oberhofprediger Bender.
In der Stadtkirche: Abends um 6 Uhr: Herr Superintendent Habicht.
Text: Phil. 3. 13. Lied: altes Geſangbuch Nr. 390. neues Geſangbuch Nr. 330.
In der Stadtkapelle: Abends um 6 Uhr: Herr Pfarrer Dingeldey.
Text. Luc. 24, 29. Lied: altes Geſangbuch Nr. 415. neues Geſangbuch Nr. 135.
Im Eliſabethenſtift: Nachmittags um 4 Uhr: Herr Pfarrer Werner.
Neujahr.

Nachmittags.
In der Hofkirche:
Um 13 Uhr: Herr Pfarrer Werner.
In der Stadtkirche:
Um 2 Uhr: Herr Mitprediger Ritſert.
Text: Pfalm 124, 1-4.
Lied: altes Geſangbuch Nr. 722.
neues Geſangbuch Nr. 51.

Vormittags.
In der Hofkirche:
Um 10 Uhr: Herr Hofprediger Grein.
In der Stadtkirche:
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Dr. Sell.
Tert: Pſalm 90.
Lied: neues Geſangbuch Nr. 48.
In der Stadtkapelle:
Um 9 Uhr: Herr Pfarrer Ewald.
Text: Pfalm 103, 1-2.
Lied: altes Geſangbuch Nr. 608.
neues Geſangbuch Nr. 52.
Im ſtädtiſchen Armenhaus:
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Dingeldey.
Text: Pſalm 103, 15-17.
Lied: altes Geſangbuch Nr. 390.
neues Geſangbuch Nr. 339.
In der Militärkirche:
Um 8 Uhr: Herr Diviſionspfarrer Strack.
Im Eliſabethenſtift:
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Werner.
In den evangeliſchen Gemeinden wird am Neujahrstag Vor= und Nachmittags, eine Collecte
für die Armen erhoben werden.

Gottesdienſt bei der katholi=
ſchen
Gemeinde.
Sylveſter=Abend.
Von 4 Uhr an: Beichte.
Um 5 Uhr: Predigt: Herr. Dekan Beyer;
hierauf feierliche Andacht mit Tedeum.

Neujahr.
Vormittags.
Von 6 Uhr an: Beichte.
Um 6 Uhr: die erſte hl. Meſſe.
Um 7 Uhr: Austheilung der hl. Communion.
Um 8 Uhr: Militärgottesdienſt.
Predigt: Herr Kaplan Schaefer.
Um ½10 Uhr: Hochamt und
Predigt: Herr Kaplan Miſchler.
Um 11 Uhr: die letzte hl. Meſſe.
Nachmittags
Um 33 Uhr: Andacht, nach der Andacht Beichte.

Gottesdienſt in der Kirche zu
Beſſungen.
Freitag den 31. Dezember Abends 5 Uhr:
Sylveſtergottesdienſt.
Neujahr.
Nachm. 2 Uhr: Herr Bfarrer Dr. Lrätzinger.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

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