Darmstädter Tagblatt 1880


07. Dezember 1880

[  ][ ]

143.
Jahrgang.

143.

Abonnementspreis
vierkeljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inck Poſtaufſchlag.

Grag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2EERLLIe Rthrulgoltult.

Iuſerat=
verdemangenommen
: in Darmſtadt
vor der Expedſion Rheinſt R. V.
mBeſſungen von Friedr. Blßir
Holzſtraße Nr. 25, ſowie auzwürn
von allen Annonen=Erhedittonan.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.
Dienstag den 1. December.
23D.
1880:

Zu publiciren iſt aus dem Reichsgeſetzblatt Nr. 22:
Bekanntmachung, betr. die Uebergangsabgabe und die Einführung einer Steuerrückvergütung für Branntwein in Bayern.
Bekanntmachung, desgleichen in Baden.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Ausweichen der Fuhrwerke und Reiter.
Es iſt zu unſerer Kenntniß gekommen, daß die in rubricirtem Betreff geltenden Beſtimmungen häufig nicht beachtet werden,
und bringen wir dieſelben daher in nachſtehendem Abdruck hierdurch in Erinnerung.
Darmſtadt, am 29. November 1880.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
Artikel 271. Hinſichtlich des Ausweichens der Fuhrwerke und Reiter ſind folgende Beſtimmungen zu beachten:
1) Alle Fuhrwerke, beſetzte oder leere Chaiſen, beladene oder leere Wagen, welche ſich auf öffentlichen Wegen begegnen, müſſen,
inſofern es die Beſchaffenheit und Breite der letzteren geſtatten, einander zeitig zur Hälfte ausweichen, d. h. rechts auf
die Seite ſo weit einlenken, daß für das andere Fuhrwerk die Hälfte der Fahrbahn frei bleibt.
2) Geſtattet die Beſchaffenheit des Wegs das Ausweichen nicht, ſo muß derjenige Leiter eines Fuhrwerks, welcher den ihm
entgegenkommenden Wagen zuerſt bemerken kann, an einem ſchicklichen Orte ſo lange mit ſeinem Fuhrwerke halten, bis
das andere Fuhrwerk vorübergefahren iſt. Fuhrwerke haben ſich daher auf ſolchen Wegen durch Rufen oder Klatſchen
mit der Peitſche, die Poſtillons mit dem Horne Zeichen zu geben.
3) Namentlich finden die Vorſchriften unter 2) bei Hohlwegen Anwendung. Kommen aber gleichwohl zwei Fuhrwerke in
einem Hohlwege zuſammen, wo ein Ausweichen nicht möglich iſt, ſo muß dasjenige von beiden zurückfahren, für welches
dies, weil es das leichtere iſt, oder weil es dem Anfange des Hohlwegs ſich am nächſten befindet, mit den wenigſten
Schwierigkeiten verknüpft iſt. Erlaubt die Beſchaffenheit des Hohlwegs, daß ein Fuhrwerk auf den Rain gehoben werden
kann, ſo muß ſolches mit dem leichteren vorgenommen werden, um das ſchwerere vorüber zu laſſen, wobei die Fuhrwerke
ſich wechſelſeitig zu unterſtützen verbunden ſind.
4) Biehherden, welche in Hohlwegen oder auf anderen Wegen, wo ſie nicht ausweichen können, mit Fuhrwerken zuſammen=
treffen
, müſſen von ihrem Führer zurückgetrieben werden.
5) Bei dem Vorbeifahren nach einerlei Richtung, welches überhaupt nur dann, wenn der Weg das Ausweichen geſtattet, zu=
läſſig
iſt und nur mit der gehörigen Vorſicht geſchehen darf, muß der Leiter des zurückbleibenden Wagens auf die rechte
Seite ſo ausweichen und langſam fahren, daß das andere Fuhrwerk auf der anderen Seite vorbeifahren und auf die
Mitte der Fahrbahn gelangen kann. Das Vorbeifahren im Jagen und das Wettfahren iſt ganz unterſagt und das Vor=
beifahren
von ſchwer geladenem Fuhrwerke nach einerlei Richtung nur im Schritt geſtattet.
6) Wenn ſich Fuhrwerke auf ſteilen Wegen, an deren einer Seite ein Abhang ſich befindet, begegnen, ſo hat das hinauf=
fahrende
, es mag beladen ſein oder nicht, gegen den Abhang hin auszuweichen; wenn aber auf beiden Seiten ein Abhang
ſich befindet, ſo iſt dasjenige zu beobachten, was unter 1 dieſes Artikels vorgeſchrieben iſt.
Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften dieſes Artikels werden mit 35 kr. bis 5 fl. beſtraft.
8 366 des Reichsſtrafgeſetzes: Mit Geldſtrafe bis zu zwanzig Thalern oder mit Haft bis zu vierzehn Tagen wird beſtraft:
3) wer auf öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen das Vorbeiſahren Anderer muthwillig verhindert.

Betreffend: Das Ausweichen der Fuhrwerke und Reiter.
Darmſtadt, am 29. November 1880.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme von Darmſtadt und Beſſungen, ſowie an
Großherzogliches Polizeiamt dahier.
Unter Bezugnahme auf vorſtehende Bekanntmachung beauftragen wir Sie, die Beachtung der fraglichen Vorſchriſten durch
das Polizei=Perſonal überwachen und Verfehlungen dagegen zur Anzeige bringen zu laſſen.
Küchler.

643

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2464
R 239
Betreffend: Den Rundgang der Wieſenvorſtände im Monat October 1880.
Darmſtadt, am 30. November 1886.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, welche mit der vorgeſchriebenen Berichterſtattung in rubricirtem Betreff noch im Rückſtande ſind
erinnern wir an deren Vorlage binnen acht Tagen.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Hinblick auf die bevorſtehende Eröffnung des Betriebs des ſtädtiſchen Waſſerwerkes geben wir den Hausbeſitzern, für
deren Häuſer bereits die Hauszuleitungen eingeführt, die Leitungen im Innern vorſchrift= und probemäßig hergeſtellt und die
Haupthähne zum Verſchluß der Hauptzuleitungen angebracht ſind, anheim, die Verbindung der letzteren mit den inneren Ein=
richtungen
durch ihre Inſtallateure nunmehr bewerkſtelligen zu laſſen, und das Waſſer, auch wenn es noch nicht ganz hell ſein
ſollte, einſtweilen koſtenfrei in Benutzung zu nehmen.
Soweit die Haupthähne noch nicht angebracht ſind, wird dies in den nächſten Tagen geſchehen. Im Lauf der nächſten Zeit
wird ſodann die Stadt auf ihre Koſten die Waſſermeſſer einſchalten laſſen und den Zeitpunkt beſtimmen, von welchem an der
Bezug des Waſſers gegen Bezahlung beginnt.
Wir werden unabläſſig dahin wirken, daß die noch fehlenden Hauszuleitungen in den nächſten Wochen hergeſtellt werden.
An das verehrliche Publikum richten wir die Bitte, die Betriebseröffnung durch bereitwilliges Entgegenkommen gegen unſere
Bau= und Betriebsleitung, ſowie gegen das in deren Auftrag handelnde Perſonal freundlichſt zu unterſtützen.
Darmſtadt, den 3. December 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
11240)
Ohly.

Oeffentliche Bekauntmachung.
Betr.: Die Führung der Handels=
Regiſter.
Die Einträge in die Handelsregiſter,
ſowie in das Genoſſenſchaftsregiſter des
unterzeichneten Gerichts werden für das
Jahr 1881 durch
die Darmſtädter Zeitung,/
das Darmſtädter Tagblatt,
ſowie in wichtigeren Fällen durch das
Central=Handelsregiſter für das deutſche
Reich
veröffentlicht werden.
Darmſtadt, den 30. November 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Küchler.
Cramer.
11241)
Oeffentliche Bekanntmachung.
Betr.: Die Vermögensverhältniſſe der
Eduard Schwindt Eheleute von
Darmſtadt.
Die von den Rubrikaten heute abgegebene
Erklärung wird hiermit zur öffentlichen
Kenntniß gebracht:
Wir haben auf Grund der Beſtimmungen
des Katzenellenbogener Landrechts geheir athet.
Wir heben dieſe Beſtimmungeu hiermit auf
und haben uns dahin vereinbart, daß alles,
Vermögen, welches ein Jedes von uns er=
wirbt
, deſſen alleiniges beſonderes Eigen=
thum
iſt und nicht zur allgemeinen ehelichen
Gütergemeinſchaft gehört, wobei ich, die
Ehefrau, noch bemerke, daß ich das Bäckerei=
geſchäft
aus eignen Mitteln und auf meinen
Namen betreibe.
Darmſtadt, den 29. November 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
Cramer.
11242)
Konkursverfahren.
Ueber den Nachlaßz des Buchhändlers
Adolph Lange zu Darmſtadt wird heute
am 3. December 1880, Vormittags 9 Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet.

Der Agent Leopold Schünemann hier
wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind, bis zun=
28. December 1880einſchließlich bei dem Ge=
richte
anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl des Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines Gläubiger=Ausſchuſſes, und,
ſeintretenden Falls, über die in 8 120 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände,
ſowie zur Prüfung der angemeldeten Forder=
ungen
auf:
Donnerstag den 6. Januar 188l,
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem unterzeichneien Gerichte Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben,
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuld=
ner
zu verabfolgen oder zu leiſten, auch
die Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte Be=
friedigung
in Anſpruch nehmen, dem Kon=
kursverwalter
bis zum 31. December 1880
einſchl. Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 3. December 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
11243) Großh. Gerichtsſchreiber.

Bekanntmachung.
Mittwoch den 8. December, Bor=
mittags
10 Uhr, kommen im Diſtrict
Hinterhecken des ſtädtiſchen Oberwaldes
2000 Chriſtbäume in 43 Looſen an
Ort und Stelle zur Verſteigerung.
Zuſammenkunft Ecke der Bornſchneiſe und
Dieburgerſtraße.
Darmſtadt, den 2. December 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
11109) Hickler, Beigeordneter.

Lieferung von Schreib=
materialien
.
Die Lieferung der im Jahre 1881 für
das Großherzogliche Landgericht dahier und
die Staatsanwaltſchaft an demſelben erfor=
derlichen
Schreibmaterialien ſoll im Sub=
miſſionswege
vergeben werden. Bezügliche
Offerten unter Beifügung von Muſtern ſind
bis zum 18. d. Mts. inel. bei der Ge=
richtsſchreiberei
des Landgerichts einzureichen,
bei welcher die Submiſſionsbedingungen zur
Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 4. December 1880.
Gerichtsſchreiberei Großherzoglichen Land=
gerichts
daſelbſt.
11244)
Scharmann.
Holz=Verſteigerung.
Mittwoch den 8. d. Mts., von Vor=
mittags
9½ Uhr an,
im Gemeindehauſe zu Beſſungen, in
nachſtehender Reihenfolge:
1) lagernd am Forſthaus=Felde Stein=
brückerteich
:
Nußbaum=
Kaſtanien= Abſchnitte = 265 Ehm.
Apfelbaum=
Am. Scheiter, 8 Rm. Knüppel, 3 Rm.
Stöcke, 150 Wellen Obſtbaumholz;
2) lagernd in den Diſtricten Baſſintheil,
Burgwald und Hoſpitalwald (inel.
Kroppenſtück:
128 Rm. Kiefern=Scheiter,
Pappel=Scheiter,
Eichen=Knüppel,
168 Kiefern=
Pappel=
30
Kiefern=Stöcke,
1700 Stück dürre Kiefern=Aſt=Wellen,
7000
grüne Kiefern=Wellen, (aus
erſter Durchforſtung neben der
Salzlack=Schneiſe).
Darmſtadt, den 1. December 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
11114)
Muhl.

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2405

⁵⁄

R 239
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 8. December u. Donnerstag den 9. December,
Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe Neckarſtraße 17 die zum Nachlaſſe des verſtorbenen
Rechtsanwalts Herrn Wilhelm Kekulegehörigen, ſehr gut
erhaltenen Mobiliargegenſtände, als:
Gold, Silber, Herrenkleidungsſtücke, Leibwäſche, ſehr gutes Tiſch= und
Bettweißzeug, 4 vollſtändige Betten, Kanapees, Stühle, Waſch= und
Nachttiſche, Spiegel, Kommode, Schreibſekretär, Ausziehtiſch, 1 Herren=
Schreibtiſch, Stehpult, Standuhren, Glaswerk und Porzellan, Bilder,
Lampen, Vorhänge, Vorlageteppiche, Küchenmöbel und Küchengeſchirr,
ferner eine Partie juriſtiſche und belletriſtiſche Bücher, worunter ſich
das Regierungsblatt befindet,
gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 29. November 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
11011)
Berntheiſel.

Freitag den 10. d. Mts., Vormit=
tags
von 9 Uhr an, findet Grafenſtraße 9
die Verſteigerung von Kleidern, Möbel ꝛc. ſtatt.
11236) Semiller, Hoſpitalmeiſter.

Vergebung von Schreiner=und
Tapezier=Arbeiten.
Behufs Ausſtattung des Locals für das
Großh. Standesamt und Ortsgericht da=
hier
ſollen Schreiner= und Tapezier=Arbeiten
Samstag den 11. d. Mts., Vor=
mittags
10 Uhr,
in Submiſſion auf hieſigem Rathhauſe ver=
geben
werden.
Die betreffenden Voranſchläge liegen bis
dahin während der Büreauſtunden auf un=
ſerem
Büreau zur Einſicht offen.
Beſſungen, den 3. December 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Nohl.
11245)

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
den Georg Karl Diehl Eheleuten dahier
zuſtehenden Immobilien und zwar:
Meter.
Flur. Nr.
I. 727 719 Grabgarten, die
Klemensgärten,
728 500 Grabgarten da=
I.
ſelbſt,
VI. 55 2163 Acker daſelbſt,
VI. 86 988 Acker, die Gäns=
weide
,
VIII. 112 600 Wieſe in der Sau=
bach
,
Flachge=
L. 72 3675 Acker,
wann,
Mittwoch den 8. December d. J3.,
Vormittags 11 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus öffentlich meiſt=
bietend
verſteigert.
Beſſungen, den 4. December 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
11246)
Weimar.

Verſteigerung von Stützel=
und Abfallholz
im Großherzogl. Holzmagazin.
Mittwoch den 8. d. M. Nachmittags
2¼ Uhr,
werden im Holzhofe 24 Rm. Stützel= und
Abfallholz, ſowie ein dürrer Kirſchbaum=
ſtamm
von 25 Em. meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, 1. December 1880.
Großherzogl. Holzmagazins=Verwaltung.

11116)

Muhl.

10821)

Leilgebotenes.

udollid-Ddbhur ulf

offerire ich:
Zucker aus feinſter Raffinade, ſelbſt ge=
ſtoßen
,
Ceylon=Zimmt, feinſt geſtoßen,
Nelken,

Orangenblüthe,

Cardamomen,
Bolus und Sandel, feinſt geſtoßen,
Streuzucker, farbig, und Banillezucker
Pottaſche und Ammonium, chemiſch rein
Citronat, neuer Ernte, ſehr ſchön und
Orangeat,
ſaftig,
Anis, großkörnig, ſchön beleſen,
Mandeln, neuer Ernte, ſehr groß und
beleſen; das Stoßen zu Pulver ge=
chieht
gratis,
Feinſter Stärkepuder,
Neue Roſinen neue Corinthen, und
neue Sultaninen.
Alle Artikel in der vollkommenſten
Reinheit.
Holzformen und Blechformen
werden ausgeliehen.
Friedr. Sohaoſer,
Ludwigsplatz. J.

10027) Eine Partie neue Goldwaaren,
14karätig, neue ſchöne Sachen, wird,
faſt zum Goldwerth, einzeln oder zuſammen
abgegeben. Frankfurterſtraße 1 parterre.

BomictzGoGTAtU-
Durch die fabrikmäßige Anfertigung von
verren=Schlafröcken
ſind wir in Stand geſetzt in dieſem Artikel außerordentlich
Preiswürdiges liefern zu können. Wir empfehlen daher
bei einer reichhaltigen Auswahl bis zu den feinſten Quali=
täten
eine große Partie per Stück zu

vEe Hele
J. G. Rabllerl a; Söhno.

5 Vor Weihnachten.
Alle Sorten Männer=,Frauen=u. Kinder=
ſchuhe
u. Pantoffeln zu herabgeſetzten Prei=
ſen
in bekannter Güte. Bahnhofſtr. 1, 1 St.h.

2 Pls paſſende Weihnachts=Geſchenke
L =L empfehle mehrere bequeme und ſo=
lid
gearbeitete Seſſel zu billigen Preiſen.
J. Böttinger, Tapezier,
Georgſtraße.

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2406

6 239

Aun-
De Huch=, Kun=;ud payietyäniiung

R von

Carl
4
Bhler.

11060)
Eliſabethenſtraße 4,
erlaubt ſich hiermit zu Feſt= und Weihnachts=Geſchenken ein gut gewähltes Lager von Prachtwerken, Claſſiker=
Ausgaben, Belletrißtik, Jugendſchriften, Bilderbüchern, Atlanten und Globen, Illuſtrationen zu deutſchen
Dichtern, in photographirten Sammelwerken, Photographien von Landſchaften und berühmten Perſön=
lichkeiten
, feine deutſche und engliſche Briefpapiere in eleganter Verpackung, ſowie Schreibmaterialien
zu empfehlen.
Auswahlſendungen ſtehen auf Wunſch zur Verfügung.
Beſtellungen auf alle Erſcheinungen des in= und ausländiſchen Buch= u. Kunſthandels werden prompt beſorgt.
Kataloge empfehlenswerther Bücher ſtehen gratis zu Dienſten.

90000oooooooooooooe
Frnodeuoh Hovors

.

(Pfeifen für alle Tabaksſorten).

(Cigarrenpfeifen für alle Cigarren=
und Cigarrettenſorten).

Frankfurterſtraße 20,
Darmstadt, Frankfurterſtraße 20,
empfiehlt als paſſende dauerhafte Weihnachts=Geſchenke für die
geehrten Herren Raucher ſeine Patent=Tabaks= u. Cigarren=Pfeifen.
Dieſe Patent=Pfeifen bezwecken ein genugsreiches, gesundheit-
liches
und dabei sehr ökonomisches Rauchen aller Tabahs-, Cigar-
ren
- und Cigarrettensorton. Dieſelben ſind, weil ſie nie übel
riechen, Reinen Suder im Rohr abſondern, schr lelcht, dabei überaus
dauerhaft und ſehr nett ausgeſtattet ſind - dem Tabake, bezw. den Cigarren
einen höchſt angenehmen Geſchmack geben - bereits zum Lieblings=Bedürfniß= Gegen=
ſtande
vieler paſſionirter, den höchſten Kreiſen angehöriger Raucher geworden.
Bis jetzt iſt die einzige Verkaufsſtelle für Darmſtadt und Um=
gegend
in obigem Fabrikationsgeſchäfte Frankfurterſtraße 20.
7O.
Dr. Freriebs Edermohl.
Beim Gebrauche dieſes nahrhafteſten Erſatzes der Muttermilch nehmen die
Kinder regelmäßig an Körpergewicht zu. Doſen 1 M. 20 Pfg. in den meiſten
Apotheken und Droquenhandlungen.

Brenntannäpſel
liefere von heute ab franco in's Haus per Sack 10 Pfg., und
erbitte ich mir gefl. Beſtellungen ſchriftlich mit genauer Angabe
der Straße und Hausnummer.
Um Mißbräuche zu vermeiden, mache darauf aufmerkſam, daß
meine Säcke und Wagen mit meiner Firma verſehen ſind.
Zur Bequemlichkeit könen auch Beſtellungen, aber nur ſchrift=
lich
, bei den Herren Kaufleuten H. M. Prassel, Rheinſtraße, Georg
Voroh, Ludwigsplatz, Heiurſoh Saal, Ritzſtein, abgegeben werden.

9892) Orangen=Punsah-Essonz
per Fl. M. 2.20, per ; Fl. M. 1.20;
Ananas-Punsab-Essenz
per Fl. M. 2.50, per ½ Fl. M. 1.40
empfiehlt Apotheker Seriba, Kirchſtraße.
Niederlage bei Hrn. Kaufm. Lerch, Ludwigspl.

10134) Leichte Poſtkiſichen und größere
Kiſten zu verlaufen.
A. Anton, Wilhelminenſtraße.

Punsch Essenzen
von J. Selner. und Alex. Frank
in Düſſeldorf empfiehlt

10988)

hpp Weber,

Carlsſtraße 24.

1115001
goldgelb ger. Sprotten nur M. 4. 50,
200 Stück M. 2.50, friſche ausgew. Schell=
fiſche
, Dorſch, Goldbutt per 10 Pfd=
Kiſte M. 3. Pr. Elb=Caviar in Fäſſern
2. 4 u. 8 Pfd. Pfd. M. 2.50 offerire
zollfrei u. franco unter Nachnahme. Preis=
Courante gratis.
Ollenson a. d Elbo.
10986)
H. Jenzen.

Convad
Hppol,

11113)

Samenhandlung.

D.
(Petragene ſehr gut erhalten) Her=
8 U ren, Damen=u. Kinderkleider
billigſt abzugeben - u. A. gr. ſeidenes
Kleid 16 Mk., neues ſehr elegant. Geſell=
ſchaftskleid
25 Mk., ſchw. Cach.=Umhang
6 Mk. w. Cach.=Kindermantel 3 Mk., 2 ge=
ſtickte
Kleidchen Mk. 2.50 ꝛc., auch 2
Vogelkäfige. Zu erfragen auf der Exped.
11124
Cgeleui,
Muyrkohlen.
Stückreiches Feitſchrot in Sack=Centnern
mit Octroi M. 1.05.
Im Wagen billiger.
Stückkohlen per Ctr. M. 1. 20.
10 und mehr Centner M. 1. 15.
Soderſtraße Nr. 52.
Dehn.
10391) Ein faſt neues Tafelklavier
zu verkaufen. Preis 400 Mark.
Näheres Hochſtraße 2.

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R 239

Ausverkau,

aller auf Lager habenden:
Eaueh- umd Famtasietische.
Allumemstämder
zu Koſtenpreiſen.
Joseph Thier
11210)
Wilhelminenſtraße 25.

Die Holzwaaren=Handlun,
Rirchſtraße 9.
empfiehlt ſchöne Anisformen, polirte Rolltiſchdecken, Servirbretter, Gewürz=
ſchränke
, Salz= und Mehlfäſſer, Eiergeſtelle, Garnwinden, Tintenzeuge,
Salatbeſtecke, Schwammgeſtelle und noch vieles Andere für den Haushaltungs=
bedarf
billigſt. Spielzeug für Puppenküchen, geſchnitzte weiße Holzthiere für,
Kinder. Schachteln und Schiebkiſtchen zum Verpacken.

10982)

Wittwe.
D. Lammer,

Mein Lager in
Taſchentüchern
von den geringſten bis zu den allerfeinſten Qualitäten iſt reich=
haltigſt
aſſortirt und habe ich die Preiſe derſelben auf das
Aeußerſte ermäßigt.
Ich empfehle rein leinene Taschentücher für Damen u.
Herren, per Otzd. Mk. 3-36. Rein loinene Taschentücher
ür Kinder, per Dtzd. Mk. 2.50 und höher. Leinene Battlst=
tücher
mit Hohlſaum, per Dtzd. Mk. 8 und höher. Weisse
Taschentücher mit farbigen Kanten, bunte loinene Tücher,
Einontücher, glatt, mit Stickerei und mit Spitzen, in groß=
artiger
Auswahl zu allen Preiſen.
Vorjährige Muſter von Phantasie-Taschentüichern verkaufe
ſtets zu halben Preiſen.
Wchberg's Hachſolgor,
11074)
Großh. Hoflieferant.

Schulſtr./
Schulſtr.
ottrſtué=srennet
1.
I.
liefere nur Original und werden alte Lampen zu dieſer, von allen Seiten als
beſte Qualität anerkannt, eingerichtet.
1.
b
3-Tampen=Lager von CM. VIIhWGII.-
2.

11247)

Brenntannäpfel

liefere ich von heute ab frei ins Haus zu 35 Pfg. das gehaufte Hecoliter.
Bei Aufgabe von ſchriftlichen Beſtellungen erbitte mir genaue Wohnungsangabe.
Ich mache beſonders darauf aufmerkſam, daß meine Säcke ein gehauftes und
kein geſtrichenes Hectoliter enthalten, und ſämmlich mit meiner Firma verſehen ſind.

Heinrich Keller John.

2407
Herren=Schaftenſtiefel, pr. Paar M. 10,
Herren=Stiefletten, Doppelſohlen, pr.
Paar M. 10,
Knaben=Stulpſtiefeln, von M. 5 an,
Damen=Lederſtiefeln mit Zug, pr. Paar
M. 5.80.
Damen=Lederſtiefeln mit Reſtel, pr.
Paar M 480,
Filzſchuhe in allen Arten. von M. 1.50 an,
Damen=Sammetſchuhe, mit Wollfutter
und Abſatz, pr. Paar M. 2, empfiehlt
Eduard Sohüssler,
10354) gegenüber der Poſt.

10351) Ein Schlitten preiswürdig zu ver=
kaufen
. Haun, Lackirer, Ballonplatz 2.

Gänseleberpasteten von L. Henry,
Straßburg, in Terrinen und Blech=
doſen
in allen Größen von Mk. 2 an,
Gänseleberwurat,
Gänsebrügte,
üchte Pommer'ſche,
Günsehreule,
Trüſkelwuret,
Trüffehleberwurst,
Traunschweiger und Gothaer
Cervelatwurst,
Leberwurst und Tungenwurst.

Phli.
Weber,

11191)

Carlsſtraße 24.

Schrima Qualität Rindfleiſch per
4l Pfund 40 Pfg. Beſſ. Carlsſtr. 63,
dem Heerdweg gegenüber.
[11191a

2
2 Pls ſehr ſchöne und paſſende Weih=
2 T1 nachtsgeſchenke empfehle in reicher
Auswahl: Crucifixe, Bilder, Roſen=
kränze
, Wachsſtöcke, Kerzen ꝛc.
E. Eöuig,
Eliſabethenſtraße 44, Seitenbau

11249)
Ruhrkohlen.
Fettſchrot,
M. 1.
Stückkohlen
1. 16.
Kleingemachtes Tannenholz 1. 24.
Buchenholz 1. 36.
frei ins Haus. Bei Wagenladungen billiger.
J. W. Meyer,
Mauerſtraße 8,

ine Handnähmaſchine Doppelſtepp=
E ſtich, wie neu, billig zu verkaufen bei
W. Kraft, Mechanikus, Waldſtraße 3.

Nln. Hwlhu,
prima Qualität.
Hd. HeILoohh,
Holzſtraße 17.
11251)

2) Schmetterlingſammlungen ſind
S für 12 M. und 3 M. zu verkaufen.
Wo? ſagt die Expedition.
644

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2408
R
Ich erlaube mir eine größere Partie

wollene Hemden

zu den billigen Preiſen von Mk. 1.80, Mk. 2.50, Ml. 3,
Mk. 3.50, Mk. 4 und Mk. 5, als ſehr vortheilhaft
beſtens zu empfehlen.
Bei Baarzahlung 5 pCt. Sconto.
honurich Hoosor,
11020)
Ludwigsſtraße 12.

Weihuachts=Ausſtelung.
Die am Hantag den 13. Decembel
ſtattfindende Eröffnung meiner Weihnachts=
Ausſtellung zeige ich hiermit ergebenſt an.
Wr. Wichbere
Großh. Zoflieferant,
Rheinſtraße Nr. 16.
5
W. Schad,

Kattler,
Schulſtraße 5. vormals G. Weppler, Schulſtraße 5,
empfiehlt zu

Weihnachts=geſchenßen
4

ſein Lager in Herren= Damen= und Handkoffern. Reiſe=,
Courier=, Umhänge=,Touriſten=und Patenttaſchen. Kuaben=
und Mädchenſchulranzen. Taſchen und Mappen. Alles in
nur ſolider und ſelbſtgefertigter Arbeit und zu äußerſt billig geſtellten
Preiſen.
Beſtellungen, ſowie Reparaturen prompt und billigſt.
W. Verkaufslocal im Hinterbau.
[11254

Viermit die ergebene Anzeige, daß ich in meinem Hauſe, Mathilden=
platz
18, einen Verkauf von Wein, Apfelwein, Liqueur
u. ſ. w, in Flaſchen und Gebinden errichtet habe. Ein großes
L.
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[ ][  ][ ]

R 239
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[ ][  ][ ]

2410
11216)

R 239

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am weißen Thurm,
befindet.

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WElS.

2 Nächſten Samstag den 4. und Mittwoch den 8. d. Mts., Nachmittags
8 N von 2- 4 Uhr, wird das Schulgeld für die Vorſchüler des Gymnaſiums
dahier in dem Conferenzzimmer des Gymnaſiums erhoben.
Darmſtadt, den 2. December 1880.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.

11265)

Darmſtädter Kunſtgenoſſenſchaft.

Einladung zu der ordentlichen Generalversammlung auf Samstag den
18. December 1880, Abends 8 Uhr, in den Saalbau dahier.
Der Vorſtand.

Donnerstag den 9. December, Abends 8 Uhr,
im großen Saale des Saalbausn.
Portrag
des Herrn Emil Rittershaus von Barmen über: Geſchichte und
Weſen der Freimaurerein.
Für Nichtmitglieder ſind Karten zu M. 1. in der Buchhandlung des Herrn
A. Bergſträßer, bei Herrn G. Ph. Nieder, Rheinſtraße, ſowie Abends an der
Kaſſe zu haben.
Der Eintritt iſt nur gegen Vorzeigung der für die Vorleſungen ausgegebenen
Mitglieder= reſp. Abonnements= oder Tageskarten geſtattet.
Schluß der Saalthür präcis 8., Uhr.
Der Vorſtand.
9876)
General=Verſammlung
des
Darmſtädter Droſchken-Vereins.
Mittwoch den 8. December 1880, Abends 8½ Uhr, im Lindenhof.
Tagesordnung: Beſprechung verſchiedener Angelegenheiten. Remuneration des
Der Vorstand.
Schriftführers.
11266)
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von Paul Weber, in Stahl ge=
ſtochen
von Julius Umbach in Darmſtadt:
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2. Der Rhein bei Rolandseck, Non=
nenwörth
und Drachenfels,
3. Berchtesgaden mit dem Watz=
mann
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4. Der Königſee bei Berchtesgaden.
Bildgröße: breit 86 Em., hoch 61 Em.
Preis pr. Blatt 6 Mk.,
und lade alle Kunſtfreunde zur Anſicht
derſelben ein:
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Karl Hess,
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Carlsſtraße 29.

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für die Weihnachts=Verloſung
der hieſigen Gewerbehalle
ſind in der Expedition d. Bl. zu haben
2 Mark.

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Georg Mahr.

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kochen kann und gute Zeugniſſe be=
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[ ][  ][ ]

R 239
Städtiſche Sparkaſſe.
Wegen Richtigſtellung der Jahreszinſen werden in der Zeit vom 16. bis inel.
31. December d. Js. keine Rückzahlungen geleiſtet.
Darmſtadt, den 6. December 1580.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
11271)
Buchner.

11277)
Fehlerhafte
Boll-Neyouche
v. 1. Loopp.Ih.

Ky.
Im Saale des Hötels zur 1raube.
Mittwoch den 8. December, Abends 7 Uhr:

des
Violinuirtuoſen Marcel Verwegh aus Paris,
unter gefälliger Mitwirkung der Hofopernſängerin Frl. Caernenka,
des Hoftheater=Directors Herrn Wünzor und des Pianiſten
Herrn Stasny aus Frankfurt.
Billets für Sperrſitz 3 Mk., Saal 2 Mt., Gallerie 1 Mk., ſind in
der Muſikalienhandlung von Georg Thies, ſowie bei Hrn. Ruppel, Waldſtr. 18.
zu haben.

2 ſEin Frauenzimmer geſetzten Alters,
L= das Kleidermachen, bügeln, kochen,
ſowie alle Hausarbeit verſteht, ſucht Stellung
zur Führung eines Haushalts, oder zur Pflege
einer älteren Dame oder eines Herrn, auch zu
größeren Kindern. Beſte Zeugniſſe ſtehen zu
Dienſten. Näheres Landwehrſtraße 47.


(Eine gewandte Köchin von geſetztem
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ſofort. Zu erfragen in der Expedition.

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48
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zwiſchen Schützenſtraße u. Annaſtraße. Abzu=
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1IIdbll olugviolloll,
Prima türk. Zwetſchen,
Apfelſchnitzen,
Italieniſche Brünellen,
Eine Partie gute, vorjährige
Iwetschen
per ¼ Kilo 20 pfg,
4
E Fsl. Rahm Käse,
Brat=Bückinge,
Tafel=Feigen,
W Lebkuchen 1
von Friedr. Koch in Halle aſS.,
Ghriſtbaum-Hchmuck G
Anisgebackenes,
Prima Servelatwurſt,
fſt. geräucherte Leberwurſt
bei
Jdliers Koeller
11278) 11 Ernſt=Ludwigsſtraße 11.
In Holzſchnitzereien aller Art.
als: Zeitungstaſchen, Eckbretter,
Schlüſſelhalter, Holzkaſten, Ci=
garren
= und Schlüſſelſchränke
S
Hausapotheken ꝛc.
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511279
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Lauteſchlägerſtraße ½.

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= verfertigen bei ſolider Arbeit. Offert.
2.
unter D. E. 11283 bef. die Exped.
1(2in junges Mädchen von Auswärts
51, ſucht Stelle und kann auf Wunſchgleich
eintreten. Zu erfr. Promenadeſtr. 68, part.
S(Eine Frau ſuch Beſchäftigung im Waſchen
8 L u. Putzen. Alexanderſtr.9 Hinterbau.
11286) Dienſtmädchen.
Ein durchaus braves, mit guten Zeug=
niſſen
verſehenes Dienſtmädchen, das kochen
und ſonſtige häusliche Arbeiten verrichten
kann, wird von einem kinderloſen Ehepaar
zum Eintritt auf Weihnachten geſucht. Von
wem? ſagt die Exp. d. Bl.

[ ][  ][ ]

2412

M 239

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Abonnements=Preis vierteljährlich 6 Mark. - Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Poſtanſtalten.
Expedition der Illuſtrirten Zeitung in Leipzig.

Dankſagung.
Allen Freunden, Verwandten und Be=
kannten
, welche bei der Beerdigung unſeres
nun in Gott ruhenden lieben, unvergeß=
lichen
Gatten, Vaters, Bruders und Groß=
vaters
, Landwirth Ludwig Maurer I.,
ſo herzliche Theilnahme bewieſen und ihn zur
Ruheſtätte begleiteten, hiermit unſeren
innigſten Dank.
Beſſungen, den 6. December 1880.
Die trauernden Hinterbliebenen.

H.
Fin junges Mädchen, welches Liebe
L zu Kindern hat und mit Näharbeiten
eiwas vertraut iſt, auf Weihnachten geſucht.
Joh. Ludwig Buſchbaum,
Victoriaſtraße 48.
31₈in Fräulein aus guter Familie, das
1
1 Engl. u. Franz. ſpricht u. ſ. muſikaliſch
iſt, ſucht Stelle als Erzieher in 0. ähnl. Stelle.
Näheres bei S. Röſe, Friedrichsſtr. 14½.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Theil=
nahme
an dem ſchmerzlichen Verluſte unſeres
guten Gatten und Vaters des Großherzog=
lichen
Cabinets=Canzleiraths
Adolf Gerbeaux
ſagen wir allen Verwandten, Freunden und
Bekannten unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, den 6. December 1880.
Katharina Gerbeaux, Wittwe,
nebſt Sohn.
2
in junger verheiratheter Mann
8
Eſucht Stelle als Kutſcher oder Diener.
Zu erfragen bei der Exped. d. Blattes.

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& Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße 30

11291) Vogel's patentirte Puppe iſt eine Weihnachtsnovität, auf die wir unſere
geehrten Leſerinnen aufmerkſam machen wollen. Schöner, dauerhafter und billiger wie jede
andere iſt meine patentirte Puppel- ſagt der Erfinder und alleinige Fabrikant Fritz Vogel,
Sonneberg i. Th. Wir haben uns vom Geſagten überzeugt, und können mit Recht Jedermann
dieſe Puppe empfehlen, wobei wir noch bemerken wollen, daß Vogel's Patentpuppe weder in der
Wärme ſchmilzt, noch in der Kälte zerſpringt, Uebelſtände, die den allgemein bekannten Wachs=
puppen
anhaften.
Bis jetzt wurden davon bereits an circa 100000 Stück verkauft, und ſind bereils in
Sydney prämiirt.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 7. December.
3. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung
Lancaſter=Tetralogie.
Zweiter Abend.
Neu einſtudirt:
König Heinrich der Vierte.
Erſter Theil.
Hiſtoriſches Drama in 5 Atten von Shakeſpeare.
Neu bearbeitet von Dingelſtedt.
Perſonen:
Heinrich der Vierte
Herr Dalmonico.
Heinrich, Prinz von Wales Herr Edward.
Prinz Johann von Lancaſter Herr Hacker.
Graf von Weſtmoreland. Herr Leib.
Sir Walter Blunt.
Herr Wisthaler.
Graf von Northumberland. Herr Mickler.
Heinrich Percy, deſſen Sohn Herr Wünzer.
Graf von Worceſter,
Herr Knispel.
Archibald, Graf von Douglas Herr Köhler.
Sir Richard Vernon
Herr Wagner.
Lady Perey.
Frl. Weigel.
Sir John Falſtaff
Herr Werner.
Poins
Herr Steude.
Gadshill
Herr Dornewas.
Peto
Herr Reichhardt.
Bardolph
Herr Schimmer.
Der Sherif
Herr Hedrich.
Frau Hurtig, Schenkwirthin grau Eppert.
Deren Mann.
Herr Krüger.
Franz, Kelluer
Herr Franke.
Ein Page Heinrich Percy's
Hrl. Bernhard.
Ein Reiſender
Herr Weitgaß.
Ein Kärrner.
Herr Schatt.
Vorher wird die von Spohr componirte Ouvertüre
zu Fauſt; ausgeführt.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

Standesamtliche Nachrichten
aus Beſſungen.
Geborene:
Am 27. October: Dem Schneider Chriſtoph Gotha eine T., Anna
Katharina. Am 28.: Dem Privatdiener Peter Hofmann eine T., Marga=
rethe
Louiſe Helene. Am 4. November: Dem Schreinermeiſter Friedrich
Kugel ein S. Carl Heinrich Otto. Am 9.: Dem Büchſenmacher im
2. Dragoner=Regiment Gg. Janſon ein S., Ernſt Carl. Am 10.: Dem
Schloſſer Johann Stein eine T., Katharina Anna. Dem Hausmeiſter
Joſeph Preſutto eine T., Franziska Thereſe. Am 13.: Dem Bäcker
Johann Peter Hartmann eine T., Anna Eliſabethe Maria. Dem Dach=
decker
Gg. Martin Creter III. ein S. Am 16.: Dem Bautechniker Gg.
Heinrich Frantz ein S., Alexander Georg Heinrich. Am 23.: Eine un=
eheliche
T., Eliſabethe. Am 24. Dem Hafner Joſeph Kienzle ein S.,
Johann. Am 26.: Dem Sergeant Auguſt Quentin ein S., Johann
Heinrich Wilhelm. Am 28.: Dem Maurermeiſter Peter Meckel eine T.,
Johanna Caroline. Dem Sergeant Gg. Adam Vogel eine T., Emilie.
Eheſchließungen:
Am 3. November: Kaufmann Samuel Moſes in Frankfurt a. M.,
mit Jda Haas zu Beſſungen. Am 11.: Conducteur Georg Wolf, ein

Wittwer, in Heidelberg, mit Marie Winter dahier. Am 13.: Privat=
diener
Wendel Barth, mit Marie Merkel zu Beſſungen. Am 21.: Maler
und Lackirer Friedrich Heinrich Schnabelius zu Darmſtadt, mit Katharine
May dahier. Schreiner Johannes Friedrich Becker von Roßdorf, mit
Margaretha Ollweiler Wittwe, geb. Creter dahier.
Geſtorbene:
Am 4. November: Ein unehelicher S. Am 6.: Dem Schloſſermeiſter
Gg. Heinrich Merkel ein S., Philipp, 1. J. 1 M. Am 7.: Die unver=
ehelichte
Handarbeiterin Eliſabethe Illert, 72 J. Am 8.: dem Kellner
Carl Möll ein S., Carl, 6 M. Am 9.: Der evangeliſche Pfarrer i. P.
Auguſt Schnittſpahn, ein Wittwer, 72 Jahre 7 Mon. Die Wittwe
des Großh. Bürgermeiſters Friedrich Wittmann, Marie, geb. Lauber,
70 J. Am 11.: Die unverehelichte Sophie Lehr, 40 J. 5 M. Am 16.:
Dem Schuhmacher Peter Lautenſchläger eine T., Katharina Eliſabethe,
2 J. 1 M. Am 18.: Dem Schreiner Adam Repp eine T., Eliſabethe,
15 J. 3 M. Dem Zimmermann Gg. Stier 1. ein S., Georg, 4 M.
Am 21.: Die Ehefrau des Maurermeiſters Ludwig Wolf III., Eliſa=
bethe
, geb. Rohn, 52 J. 6 M. Am 26.: Forſtwart i. P. Johannes
Stier, 57 J. 3 M. Am 28.: Dem Waſſerfabrikant Johannes Funk eine
todtgeborene T. Am 29.: Die Ehefrau des Waſſerfabrikanten Johannes
Funk, Anna Chriſtine, geb. Wittmann, 34 J. 9 M.

[ ][  ][ ]

Aus Stadt und Land.

F6

Darmſtadt, 7. Dezember.
Se. Königl. Hoheith der Großherzog haben den Oberſteuer=
reviſor
, Rechnungsrath Fr. Marloff auf Nachſuchen und unter Aner=
kennung
ſeiner langjährigen treuen Dienſte in den Ruheſtand verſetzt,
ferner den Oberſteuercalculator I. Cl. W. Draudt zum Miniſterial=
Reviſor und den Finanzacceſſiſtez H. Röder ſowie den Miniſterialcal=
cutor
II. Cl. G. Neuß zu Miniſterialcal culatoren I. Cl. bei der Buch=
haltung
des Miniſteriums der Finanzen ernannt.
O Die zweite Kammer hatte am Freitag Nachmittag aus An=
laß
einer Interpellation des Abg. Betz Gelegenheit, Stellung zu der Ab=
lenkung
des Güterverkehrs von den Linien der Heſſiſchen Ludwigsbahn
auf die preußiſchen Staatsbahnen zu nehmen, und acceptirte, die Intereſſen
der Ludwigsbahn wahrnehmend, die Erklärung der Großh. Regierung,
daß dieſelbe beſtrebt ſei, die Geſammtverkehrsintereſſen unſeres Landes
zu wahren, und deßhalb bereits mit Preußen ins Benehmen getreten
ſei. Die Kammer hat ſich, nachdem ſie am Samstag die Vorlage betr.
die Anwendung der für die Civildiener beſtehenden Beſtimmungen
auf die übernommenen Beamten und Bedienſteten der oberheſſiſchen Bahnen
und den Normal=Beſoldungsetat derſelben angenommen, einſtweilen auf
unbeſtimmte Zeit vertagt, da ſie alles vorhandene Material aufgearbeitet.
0) Nach der Wirthſchaftsrechnung des Jahres 1878 ertrugen die
Forſtdomänen in der Provinz Starkenburg 1548.118 M. da=
1unter 390,201 M. für Bau= und Nutzholz und 1,019,789 M. für Brenn=
holz
aller Art. Da ſich die Ausgaben auf 882419 M., darunter
235.423 M. für Holzhauerlohn beliefen, betrug der reine Ueber=
ſchuß
665,698 M.
Strafkammer L. Sitzung vom 6. Dezbr. 1880. Heute wurden
folgende Strafſachen abgeurtheilt: Bernhard Weber aus Göttingen hat
dem Adam Winter in Heppenheim 4 Hemden geſtohlen. Er hat wegen
Diebſtahls im Rückfall bereits Strafe erlitten und wird jetzt in eine Zucht=
hausſtrafe
von 2 Jahren, unter Aufrechnung von 1 Monat Unterſuchungs=
haft
, verurtheilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer
von 3 Jahren aberkannt. Verſchiedene falſche Münzen und ein falſcher
Fünfmarkſchein wurden eingezogen. - Katharina Jährling, Dienſtmädchen
von Eberſtadt, ſitzt mit ihrer Mutter, ihrer verheiratheten und ihrer
ledigen Schweſter auf der Anklagebank. Sie iſt beſchuldigt, ihrer Dienſt=
herrſchaft
verſchiedene Kleidungs= und Verbrauchsgegenſtände, zum Theil
durch Erbrechen verſchloſſener Behälter, ſowie einem Dienſtmädchen baare
12 Mark entwendet zu haben. Die Mutter und die Schweſtern ſind
Hehlerinnen, bei welchen ein großer Theil des Entwendeten durch Haus=
ſuchung
gefunden wurde. Ein ganzer Tiſch voll Sachen, die geſtohlen,
präſentirt ſich dem erſtaunten Zuſchauer. Die Hauptangeklagte läugnet
beharrlich und hat ihr Geſtändniß, das ſie in der Vorunterſuchung ab=
gelegt
, zurückgenommen. Der Gerichtshof verurtheilte die Katharina
Jährling in eine Gefängnißſtrafe von 1 Jahre 5 Monat 3 Wochen ab=
zuglich
von 3 Monaten, Adam Jährling Wittwe in eine Gefängnißſtrafe
von 5 Wochen, Joh. Tritſch Ehefrau in eine Gefängnißſtrafe von 1 Woche;
die Marg. Jährling wird frei geſprochen. Wegen Widerſtands gegen
die Staatsgewalt waren Georg Fiſcher V. Ehefrau von Gernsheim und
ihre beiden Söhne Georg und Valentin von Großh. Schöffengericht
Gernsheim zu Gefängnißſtrafen verurtheilt worden, und haben dieſelben
dagegen Berufung angezeigt. Der Schöffengerichtsurtheil wird beſtätigt
und die Angeklagten auch in die Koſten der 2. Inſtanz verurtheilt.
M. Von competenter Stelle erhalten wir nachſtehende, das ſtädtiſche
Waſſerwerk betreffende Mittheilungen von allgemeinem In=
tereſſe
: Um den Druckſtrang und das Hauptrohr der Stadt bis zum
Hochreſervoir zu füllen, braucht 1 Maſchine 13 Stunden, mit 2 Maſchi=
nen
geſchieht die Füllung alſo in 6¾ Stunden. Die Maſchinen liefern
zuſammen per Stunde 200 Kom. Nutzwaſſer in die Stadt reſp. in das
Hochreſervoir, alſo per Tag, reſp. in 24 Stunden, 4800 Kbm. Das Hoch=
reſervoir
hat einen nutzbaren Inhalt von 4500 Kbm. Das Füllen des
ganzen Stadtrohrnetzes geſchieht nach Maßgabe der Fertigſtellung der
Hauptzuleitungen, von denen ca. 670 St. fertig ſind. Städtiſcherſeits
werden ſeit geraume: Zeit dieſe Hauszuleitungen durch Anbringen der
Privathaupthahnen geſchloſſen. Wo das bereits der Fall iſtil in ca. 450 Häu=
ſern
) kann unverzüglich die Verbindung des Haupthahnens mit der in=
neren
Einrichtung hergeſtellt und das Waſſer benutzt werden. Es iſt er=
wünſcht
, daß möglichſt viel Waſſer verwendet wird, und es hat keinen
Nachtheil, wenn dasſelbe ſelbſt unbenutzt abläuft, weil dadurch um ſo
eher eine vollſtändige Reinigung aller Röhren, und demgemäß eine Klä=
rung
des Waſſers eintritt. Erſt wenn letzteres der Fall iſt, werden die
Waſſermeſſer zur Aufſtellung gelangen.
Die Bevölkerung Darmſtadts wird nach vorläufiger
Aufſtellung des Reſultats der letzten Volkszählung einſchließlich der Gar=
niſon
auf 41,300, mit Beſſungen auf 48800 Köpfe angegeben.
0 Am Freitag bereitete Herr Profeſſor Dr. Herwig den Mit=
gliedern
des Lokalgewerbevereins durch ſeinen in der techniſchen Hoch=
ſchule
abgehaltenen, durch höchſt intereſſante und belehrende Experimente
unterſtützten Vortrag über das electriſche Licht und deſſen techniſche
Verwendung einen genußreichen Abend. Der Vortragende verſtand es,
in thunlichſt populärer Weiſe ſeine zahlreichen Hörer mit den Quellen
des electriſchen Lichts vertraut zu machen und ihnen die Principien dar=
zulegen
, auf welchen das ganze electriſche Beleuchtungsweſen beruht.

239
2413
Im Feierabend=Lokal hielt am Freitag Abend nach einer
einleitenden Anſprache des Vereinspräſidenten, Herrn Buchner, vor einer
zahlreichen Zuhörerſchaft Herr Reallehrer Becker einen Vortrag über
die Völkerwanderung und ihre treibenden Kräfte. Auf der Land=
karte
die Richtung der Völkerwanderung andeutend, ſchilderte Redner in
ſpannender Weiſe an der Hand des Waltariliedes die Abenteuer Walter's
und betonte insbeſondere an dem Beiſpiele Hagen's die deutſche Treue
gegen Freund und König in warmen Worten. Der Vortragende erklärte
uch am Schluſſe gerne bereit, an einem anderen Abend noch weiter über
den ſo intereſſanten Gegenſtand zu ſprechen und ſollen nunmehr die be=
abſichtigten
populären Vorträge durch Anſchlag im Lokal beſonders be=
kannt
gemacht werden. Kommenden Mittwoch den 8. December,
Abends 6 Uhr, wird die diesjährige ſtatutenmäßige Generalver=
ſammlung
ſtattfinden, und zwar im Vereinslokale, um den Mitgliedern
des Vereins Veranlaſſung zur Einſichtnahme desſelben zu geben.
n. Donnerstag, den 9. Dezember wird Herr Reallehrer Nodnagel
im Volksbildungs=Verein einen Vortrag halten, jedoch, ſtatt des
in Ausſicht genommenen über deutſche Könige und Kaiſer im Mittel=
alter
, auf Wunſch über das Vehmgericht."
Dem Vernehmen nach ſoll der ca. 500,000 M. betragende Regie=
rungsrath
Kohlermann'ſche Nachlaß, welcher urſprünglich einer der
Städte Darmſtadt, Mainz oder Gießen zur Einrichtung eines Findel=
hauſes
beſtimmt war, im Falle der Ablehnung zu einer Stiftung zur
Unterſtützung hülfsbedürftiger, unverheiratheter Tochter von Civilbeamten
(mit Ausſchluß von Pfarrerstöchtern) verwendet werden. Die Stiftung
ſoll den Namen Kohlermann'ſche Stiftung= führen.
Außer den hier wegen Hochverraths Verhafteten ſind dem Ver=
nehmen
nach auch in Eberſtadt 2 Perſonen aus derſelben Urſache ver=
haftet
worden; auch in andern Orten der Umgegend, ſowie in Mainz
und der Umgebung von Frankfurt ſollen Hausſuchungen ſtattge=
funden
haben.
L. Beſſungen. Unſer Polizeirevier wird in Kürze in di
dermalen von dem Großh. Ortsgericht und Standesamt benutzten Räume
verlegt, und Ortsgericht und Standesamt in das Parterre=Local des, dem
Herrn Rentner Schwindt dahier gehörigen, Kirchſtraße Nr. 48 gelegenen
früher Diefenbach'ſchen) Hauſes transferirt werden. Der deßfallſige
Miethvertrag wurde bereits ausgewechſelt und dürften die Schreiner=
und Tapezier=Arbeiten für Ausſtattung des Locals in Kürze vergeben
werden.
O Im Kreis Darmſtadt exiſtiren zur Zeit 4 landwirthſchaftliche
Darlehnskaſſen: Erzhauſen, Gräfenhauſen, Nieder=Beerbach und
Pfungſtadt, welch letztgenannter Verein bezüglich ſeiner ganzen Organi=
ſation
als Muſterverein daſteht.
1* Kunſt= und Theater=Notizen. Zu Ehren des künftigen
Operndirectors Jahn, der gegen Ende December Wiesbaden verlaßt,
um nach Wien uberzuſiedeln, ſollen von Wiesbadener Freunden große
Abſchiedsovationen vorbereitet werden. Carah Vernhardts Gaſt=
ſpiel
in New=York hat nicht den durchſchlagenden Erfolg gehabt, den ſie
und ihr Unternehmer wohl gehofft. Es gab noch immer gute Size=
am
Abend, und das Höchne, was am erſten Abend für einen Parquet=
ſitz
bezahlt wurde, war 10 Dollars. Am zweiten Abend des Gaſtſpiels
ſah die Wiederholung der Adriennes in dem 2400 Perſonen faſſenden
Hauſe mehr als 600 leere Sitze. Der New=York=Herald' hatte geſagt,
daß man bei der Auffaſſung Sarah Bernhardts nur mit um ſo größerer
Bewunderung der Adrienne ſich erinnern konnte, welche vor etwa 10 Jah=
ren
Marie Seebach darſtellte. Und das hat Carah am meiſten ver=
droſſen
; ſie ſoll auf der letzten Probe herumgewüthet haben und über
den Kritiker wettern, der ſie der Seebach, einer Deutſchen, nach=
ſtellt
. - Dem Vernehmen nach wird am hieſigen Hoftheater die Höher=
legung
des Orcheſters beabſichtigt, da der Contact zwiſchen Kapellmeiſter
und Sängern ein zu unſicherer iſt.
- Wie Mainzer Blätter berichten, iſt dem Verwaltungsrath der
Heſſ. Ludwigsbahn Seitens der Großh. Regierung ein Schreiben mitge=
theilt
worden, nach welchem ſich die Regierung auf Erſuchen erboten hat,
bezüglich der auftretenden Concurrenz der Staatsbahnen bei dem Reichs=
eiſenbahnamt
in Berlin vorſtellig zu werden. Nach den beſtehenden Be=
ſtimmungen
über den allgemeinen Gütertransport ſind nämlich ſämmt=
liche
deutſche Bahnen verpflichtet, die Güter über den billigſten und
kürzeſten Weg zu befördern. In der Beſchwerdeſchrift der Ludwigsbahn
wird nun behauptet, daß die Staalsbahnen gerade dieſe Beſtimmung nicht
reſpektirten.
Die Suppenanſtalt in Mainz iſt geſtern wieder eröffnet
worden.
Mainzer Fruchtpreiſe vom 3. December: Weizen M. 22.25
bis 2280, Korn M. 22 bis 22.60, Gerſte M. 18 bis 18.30, Hafer
M. 14.50 bis 15, Spelz M. 1550, Linſen M. 24 bis 51, Erbſen
M. 22 bis 29 50, Bohnen M. 23 bis 28.
In Gießen wird die Herſtellung einer Tonhalle reſp. eines
Saalbaues beabſichtigt.
Nach der eben beendigten, aber amtlich noch nicht genau feſtge=
ſetzten
Volkszählung beherbergt Frankfurt etwa 137,000 männliche
und weibliche Köpfe, hat alſo ſeit der letzten Zählung um etwa 20,000
Einwohner zugenommen.

[ ][  ]

2414

N6
Aus der am 3. d. begonnenen Ziehung der Pfalzgauausſtel=
lungslotterie
in Mannheim ſind bis jetzt nachfolgende Hauptge=
winne
bekannt: Gewinn=Rummer 100, eine Clarence=Chaiſe, fiel auf
Loosnummer 36445; Gewinnnummer 200, ein Victoria=Wagen, fiel auf
Loosnummer 35306; Gewinnnummer 300, eine Garnitur Polſtermöbel,
fiel auf Loosnummer 74535; Gewinnnumnier 400, eine Garnitur Möbel,
fiel auf Loosnummer 4421; Gewinnnummer 500, ein Landauer, fiel auf
Loosnummer 6166; Gewinnnummer 600, ein Pritſchenwagen, fiel auf
Loosnummer 31890; Gewinnnummier 700, eine Wohnzimmer=Einrichtung,
fiel auf Loosnummer 64619; Gewinnnummer 800, eine Schlafzimmer=
Einrichtung, fiel auf Loosnummer 39678; Gewinnnummer 800, ein
Kaſſenſchrank, fiel auf Loosnummer 18533;: Gewinnnummer 1000, ein
Brillantſchmuck, fiel auf Loosnummer 3507.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, den 5. December.
2 Curyanthe von Carl Maria von Weber.
Wir begegnen in dieſer Oper nicht wie im Freiſchütz dem breiten
Strom ſüßer Melodie, genährt aus dem friſchen Luell des Volksge=
ſanges
: von ſo holder Naivetät und geſunder Nomantik, ſo herzbe=
zwingender
Einfachheit des Ausdrucks wie dort iſt in der Curhanthe
kaum eine Spur, ausgenommen etwa da, wo die Handlung zu einem
lyriſchen Ruhepunkte kommt. Nach den faſt fabelhaffen Erfolgen, welche
der Freiſchütz bei ſeinem Nundgange über die Bühnen Deutſchlands
errungen hatte, reizte es Weber, ein Werk zu ſchaffen, das losgelöſt aus
den engen, beſcheidenen Formen, in denen ſich der Freiſchütz bewegt, die
Verwirklichung des muſikaliſchen Dramas wäre. Wie ſehr es ihm
gelungen, eine neue Kunſtgattung zu ſchaffen, beweiſt die ganze Reihe
derer, die ihm nacheiferten, von Marſchner angefangen bis zu Wagner
hinauf, letzterer bis zu einem ſolchen Grade, daß er ſogar das Libretto
der Cüryanthe ſeinem Lohengrintert ein Muſter ſein ließ. Wer fände
nicht in faſt jedem Zuge die ſchlagende Aehnlichkeit zwiſchen Lyſiart und
Telramund, Ortrud und Cglantine und weiter bis zu den beiden Schein=
königen
? Tarf man ſomit die Curyanthe als echte Zukunftsmuſik be=
zeichnen
, indem ihre Einwirkung auf die weitere Entwickelung des
muſikaliſchen Dramas als geradezu unermeßlich zu bezeichnen iſt, ſo hat
andererſeits ihr Lebensſchickſal bewieſen, daß dieſe Art künſtleriſchen
Schafſens weitab von der eigentlichen Machtſphäre des Weberſchen Ge=
nius
lag. E3 iſt nicht zu bezweifeln, daß er Größeres geleiſtet haben
würde, hätte er ein Drama vor ſich gehabt, deſſen Charäktere minder
widernatürlich, deſſen Intrigue minder widerwärtig geweſen wäre. Keine
einzige der vier Hauptperſonen vermag uns wahrhaft zu intereſſiren,
weder Adolar, der auf den oberflächlichen Verdacht hin die Geliebte ver=
ſtößt
, noch dieſe ſelbſt, die geradezu ſchwachſinnig in ihrer übertriebenen
Tuldung erſcheint. Dieſem unnatürlichen Liebespaar gegenüber ſtehen
Lyſiart und Cglantine, die in ihrer niedrigen Bosheit förmlich die Ro=
mantik
des Häßlichen repräſentiren. Unmöglich konnte dieſe Dichtung
den Componiſten mit der Begeiſterung erfüllen, wie kurz zuvor der Frei=
ſchütz
, deſſen Text alle Eigenſchaften in ſich barg, die dem Talent Webers
entſprachen. Die Geſtaltungskraft Webers ſtand nicht im Verhältniß zu
der anſpruchsvollen Größe der Form, welche die Aufgabe erheiſchte, und
ſo empfangen wir in den großen, leidenſchaftlichen Rummern nicht ſelten
den Eindruͤck einer gekünſtelten Ausdrucksweiſe, während überall da, wo
das Pathos zurücktritt, ſich in den rührenden Tönen der Liebe, der Freude,
der hoffnungsvollen Sehnſucht der ganze Zauber der Weberſchen Muſe
zeigt. Zu den größen Schönheiten des Werkes gehören insbeſondere das
Finale des erſten Aktes, das große Duett Hin nimm die Seele mein
der Jagdchor (wie überhaupt die Chöre) und manches andere noch,
namentlich in der Partie der Curyanthe. Der Aufführung müſſen wir
unſere volle Anerkennung zollen, ſoweit es ſich um das Einſtudiren der
einzelnen Rollen ſowie die Abwickelung des Ganzen handelt. Die Haupt=
partien
befanden ſich wie in der vergangenen Saiſon in den Händen des
Frl. Czerwenka (Euryanthe, des Herrn Bär (Adolar), des Frl.
Schrötter (Cglantine), und des Herrn Hofmann (Lyſiart). Den
vielen ſchönen Leiſtungen des Frl. Czerwenka ſtellt ſich ihre Curyanthe
ebenbürtig an die Seite. Alle Abſtufungen des Empfindens - der
kindliche Ausdruck freudiger Wiederſehens=Erwartung, die Ver=
zweiflung
, die ſanfte tiefwehmüthige Reſignation - fanden im
Geſang wie in der Darſtellung gleich wahren Ausdruck. Auch
Herr Bär geſtaltete ſeinen Adolar mit voller Hingebung und
Wärme zu einer lebenswahren Figur. Recht gelungen war die Aus=
führung
der Arie: Sie iſt mir nahe.- Würde es ſich nicht empfehlen,
wenn Adolar nicht irgend einen Handſchuh, hinter den Gurt geſteckt, in
weiſer Vorausſicht eintretender Händel mitbrächte, ſondern der Zeit
Ludwigs VI. entſprechend ſich mit Ritterhandſchuhen verſähe, und einen
ſolchen von der Hand zöge? Auch ſolche Aeußerlichkeiten dürfen nicht
nißachtet werden. Die Partie der Eglantine erfordert nicht nur tif
leidenſchaftliche Accente, ſondern auch einen ganz außerordentlichen
Stimmumfang. Fräulein Schrötter gelang es, wenn auch nicht mit
völl ig ausreichender Stimme und durchweg deutlich verſtändlichen
W ten, dieſen heuchleriſchen, aus verſchmähter Liebe mit Haß erfüllten
Charakter durch Spiel und Erſcheinung zu ofſenbaren. Herr Hofmann
füllte ſeinen Platz gut aus. beſonders ſei die ſchwierige Arie zu Anfang

239
des zweiten Actes (-Wo berg ich mich, wo find ich Faſſung wieder!)
anerkennend hervorgehoben. Die Dunkelheit im Hauſe während des
erſten und zweiten Actes war wieder ſo arg, daß man auch nicht eine
Zeile im Tertbuche zu leſen vermochte.

Probleme und Ergebniſſe der heutigen Naturforſchung.
Die Erde bebt und will ſich nicht beruhigen. Hat ſie nicht Grund und
Urſache genug dazu? Wer ſo viel Widerwärtiges zu tragen hat, dem kann
man es nicht verdenken, daß er außer Faſſung geräth. Wir, die wir nur
ein einziges Partikelchen davon zu tragen haben, haben ſie ſchon weit öfter
verloren! Daß aber dieſe Erderſchütterungen nach Falbs Theorie permanent
ſein ſollen, daß in den Tagen um den 15. und 31. December weitere Eruptions=
heerde
in verſchiedenen Gegenden thätig ſein werden, das will dem Laien nicht
in den Sinn. Er nimmt an, daß dieſe gewaltige Naturerſcheinung nur den
großen vulkaniſchen Linien angehöre, welche ſich durch den ganzen amerikani=
ſchen
Weſten von Nord nach Süd und ſodann in der Linie von Arabien durch
Kleinaſien, Griechenland und Italien hinziehen. Höchſtens läßt man noch den
fernen Orient mit dem Himalaya Tſchien=ſchan oder dem ſogenannten ſechsten
Erdtheil, dem Südpolarland mit ſeinen hohen Bulkanen, nebenbei gelten.
Und doch weiſen neuere ſorgfältige Beobachtungen nach, daß das Er=
zittern
der Erde viel häufiger ſei, als man denkt, und daß unſere heutigen
Erdbebenmeſſer (Seismographen) nur noch nicht die nöthige Feinheit
und Schärfe beſihzen, um alles. was hierher gehört, zu bemerken. Ebenſo
weiß man, daß außer der Gewalt der eingeſchloſſenen und im Erdkörper agiren=
den
Gaſe, außer dem geſammten Vulkanismus auch die größere Annäherung
der Erde an den Mond von Belang iſt, wie denn die Erdbeben von größe=
rem
kosmiſchen Nexus ſind, als wir meinen.
Man ſpricht von vulkaniſchen und von plutoniſchen Erdbeben,
je nachdem Feuer oder eingeſchloſſene Waſſerdämpfe die Urſachen ſind, und
doch iſt das keine ſtreng logiſche Trennung. Vulkaniſche Erdbeben liegen
näher zu Bulkanen, indeß plutoniſche Erdbeben ihrem Vorkommen nach weit=
verbreitete
Erſcheinungen ſind Niemand auf der Erde kann eben deshalb ſa=
gen
, daß die Gegend ſeiner Wohnung ſicher ſei vor Erderſchütterungen, und
man hat in der That plutoniſche Erdbeben, bei denen Waſſer eine Rolle
ſpielt, vom Norden bis zum Süden hin bemerkt. Wer hätte je daran ge=
dacht
, daß der in unſerer Nähe befindliche Ort Grok=Gerau das Centrum
eines Erdbebens ſein könnte? Ja der Geolog Naumann behauptet, daß, wenn
man jede kleine Erderſchütterung mitzählt, wohl kein Tag vergeht, wo nicht
dieſer oder jener Theil der Erdkruſte erſchüttert würde.
Nie läßt ſich vollig ſicher beſtimmen, wann ein Erdbeben kommen
ſoll, denn das Erdbeben hat keine verläßlichen charakteriſliſchen Vorzeichen; darin
ſtimimen heutzutage alle bedeutenden Forſcher Uberein. Das Grollen und Ge=
töſe
im Erdinnern, das leiſe Zittern und Schwanken der Bodenfläche ſind
eben ſchon zum Weſen der Erſcheinung ſelbſt gehörig. Oft iſt's dann, als
wäre ein unterirdiſcher Donner hörbar (Bramidos). oft auch klingt
es, als fiele ein ganzer, mächtiger Geſchirrſchrank um; oft knirſcht es vorher
oder man hört ein Rollen wie von Geſchützfeuer und dann wie das Anbrauſen
einer ungeheuren Locomotive. Beim Erdbeben, das am 3. Juni 1863 in
Manila wüthete, ſpürte man vorher Schwefelgeruch.
Manchmal ſind die Erſchütterungen und das Geräuſch größer an der
Erdoberfläche und wieder manchmal in der Tiefe, ſo daß mehrfach
die Bergleute, ängſtlich gemacht, zu Tage ſtiegen.
Tiefe Barometerſtände, röthlich graue Rebelmaſſen, Hervorbrechen von
Flammen, höhere Wellen, elektriſche Erſcheinungen und Aehnliches ſind häu=
fig
vor und bei Erdbeben beobachtet worden, und man wüßte vielleicht mehr,
wenn nicht der plötzliche Schreck alle Ruhe zur objectiven Beobachtung raubt.
Wenn Gläſer und Glocken klingen, wie von Geiſterhand geſtoßen und ge=
zogen
, wenn das Gebälke im Hauſe knirſcht und Mauern ſtürzen oder ſich
tiefe Abgrunde aufthun, denkt Jeder an ſeine Rettung. Wenn aber gar die
entſetzten Schiffer auch das Waſſerbeben bemerken, wenn der aus der
Tiefe kommende Stoß ſogar die Särge mit den Todten auf die Straße wirft,
wie in Peru und Braſilien, wenn alſo noch heute buchſtäblich die Todten
aus ihren Gräbern hervorgehen und auferſtehen;, dann iſt auch der Aber=
glaube
thätig.
Unter den Bewegungen bei Erdbeben unterſcheidet man hauptſächlich
drei Arten: die wellenförmige, bei welcher die Erdoberfläche Bogen=
linien
bildet, wie die Meeresfläche im Sturme. Dieſe Bewegung ſtürzt ſchnell
alle Gebäude und wirft ſie gegeneinander; ja man ſah Granitblöcke auf
Hügeln hüpfen, zgleich wären es Lämmer= Eine andere Bewegungsart des
Erdbebens iſt die rotatoriſche oder wirbelnde, kreiſelnde. Dieſe drehet
Bäume, Säulen um ihre Axe und wirft Thürme um. Humboldt erzählt,
daß durch dieſe Art von Bewegung eine Gruppe Palmen mit ihren Wipfeln
ſo ineinander gedreht war, daß ſie förmlich verwickelt waren. Die letzte Art
der Bewegung iſt der Stoß von unten nach oben, die ſuccuſſoriſche.
Bei ihr iſt das Aufſpringen von Gegenſtänden, die frei oder locker an der
Oberfläche lagen, am häuſigſten zu gewahren.
Das Furchibarſte bei dieſer ganzen Erſcheinung, dasjenige, was des
Menſchen Energie aus allen ihren Angeln hebt, iſt jedenfalls das Gefühl
voller Heimathloſigkeit auf dieſer Erde.
Wenn jeder Standpunkt fehlt, wenn der ſeſte Boden ſchwankt, das Land
zu einem wogenden Meere wird, dann iſt es wohl erklärlich, wie ſtumpfe
Gleichgültigkeit oder wahnſinnige Verzweiflung, wie jllngſt in Agram, ſich
des Menſchengemüths bemeiſtert.

Hierzu eine Beilage für Nicht=Poſtabonnenten. betr.: -Ausverkauf eines Spielwaarenlagers von G. Vahldick in Leipzigr.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.