143.
Jahrgang.
491
4L CWbIUIN
143.
Jahrgang.
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inch. Poſtauflchlag.
Grag= und AnzeigebCatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
z5uUſEIIes Uerhattungvoldt.
Inſterate
werden angenommen: inDarmſtadt
von der Expedition Rhelnſtr. xr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blbßer,
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswüns
von allen Annoncen=Expedlulonen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N226.
Donnerstag den 18. November.
1880.
Ueberſicht der Durchſchuittspreiſe
von folgenden Früchten vom 27. Ottbr. bis 4. Novbr. 1880.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 22.50. Korn per
Sack 100 Kilo M. 22. Gerſte per Sack 100 Kilo
M.18-19. Hafer per Sack 100 Kilo M. 1450.
Darmſtadt, den 8. November 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 24. bis 31. Octaber 1880.
Butter per ½ Kilo M. 1.15, ditto in Partieen 100 Kilo
M. 15. Eier per Stück 7 Pfg., ditto per 25 Stück M. 1.60.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6, ditto per 25 Kilo M. 1.50.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.25. Heu per 50 Kilo M. 3.25.
Darmſtadt, den 8. November 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Verſteigerungs=Anzeige.
Montag den 22. November d. Js., Nachmittags 2 Uhr,
werden Rundethurmſtraße Nr. 3:
Circa 600 Steinkohlen, circa 80 Malter Kartoffeln, eine Kaute
Dickwurz, eine Partie leere Säcke, 16 Schweine, darunter ein
tragendes Mutterſchwein und 6 Springer, ſowie allerlei Hausrath
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 17. November 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
10581)
Berntheiſel.
Herren=Schaftenſtiefel, pr. Paar M. 10,
Herren=Stiefletten, Doppelſohlen, pr.
Paar M. 10,
Knaben=Stulpſtiefeln, von M. 5 an,
Damen=Lederſtiefeln mit Zug, pr. Paar
M. 5.80.
Damen=Lederſtiefeln mit Neſtel, pr.
Paar M. 4.50,
Filzſchuhe in allen Arten. von M. 150 an,
Damen=Sammetſchuhe, mit Wollfutter
und Abſatz, pr. Paar M. 2, empfiehlt
Eduard Schüssler,
10354) gegenüber der Poſt.
Verſteigerungs=Anzeige.
Samstag den 20. November 1880,
Vormittags 9 Uhr.
werden in dem Saale der Rilſert'ſchen
Brauerei „zum Schützenhof”
nachverzeich=
nete Gegenſtände, als: 1 Spiegel mit
Uhr in Goldrahmen, 1 langer Wirthstiſch,
öffentlich gegen gleich baare Zahlung
meiſt=
bietend verſteigert.
Darmſtadt, den 16. Novbr. 1880.
Wittich,
10582) Großh. Gerichtsvollzieher.
10542) Freitag den 19. November,
Vormittags 9 Uhr, werden in dem Hofe
des Gefängniſſes Bleichſtraße 1: 18 Rmtr.
Buchen=Scheitholz gegen Baarzahlung
ver=
ſteigert.
Darmſtadt, den 15. November 1880.
C. Pettmann, Concursverwalter.
Leilgebotenes.
aus dem Bürgerlicheu Hofbräuhaus bei
Carl Will,
10434)
7. Ernſt=Ludwigſtraße 7.
Oppenheimer
Hrambenmost
bei
10514)
prima Qualität
A. Finke,
Friedrichſtraße.
Gelyu=BiiChullh ual Gupſ hianh.
Hiermit beehre ich mich ergebenſt mitzutheilen, daß ich meinen Laden
in die
Schulſtraße Nr. A,
in das ſeither von Herrn Tapetenhändler Schmidt innegehabte Local
verlegt habe.
Für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen und Wohlwollen beſtens
dankend, bitte ich, mir dasſelbe auch für die Folge bewahren zu wollen.
Hochachtungsvoll
10317)
ChB.
Wirlhooin.
10351) Ein Schlitten preiswürdig zu
ver=
kaufen. Haun, Lackirer, Ballonplatz 2
Lampen=Lager, Magazin für Haus= und Rüchen=Einrichlung.
596
b 226
Al zu au.1ohz Alll
1⁄
4. 4
Gegründet 1822.
Erweitert 1860.
L-
8525) Br Gr Rdhhost G Oh-,
SVLUC-Autldu,s
empfehle ich in allen Breiten zu den billigſten Preiſen.
8
= oßé -auswahl Möltauen
von 70 Pfg. an,
bis zu den größten.
Schützenſtraße
Schützenſtraße
10. Ea AEus IüEdt khony 10.
Als paſſende
9 46
kaUrlskEUh1
RaLſEIkIoe
empfehle ich eine ſchöne Auswahl in Kopf= und Halstüchern, in Eiswolle, geſtrickt
und gewebt, Chenille und Lama von 50 Pfg. an bis zu den feinſten. Kinder=
Kleidchen in Filz, geſtrickt und gehäkelt, geſtrickt von 2 Mk. 40 Pfg. an, Röckchen,
Jäckchen, Hütchen, Kaputzen, Gamaſchen, Müffchen und Shäwlchen, geſtrickte
Shäwlchen von 30 Pfg. an. Damen= und Kinder=Weſten, wollene Kragen,
Pulswärmer, Kinderſchuhe und Handſchuhe, geſtrickt und gewebt, gefüttert ſchon
von 50 Pfg. an. Damen=Röcke in Alpacca, Zanella, Filz und Lama. Kinder=
Röcke, Damen= und Kinderſchürzen in Alpacca, Moirée und Leinen, von 30 Pfg.
an. Geſtickte Schuhe, Träger und Kiſſen. Kleinere Stickereien und
Haus=
ſachen. Hoſenträger von 1 Mk. 60 Pfg. an. Herren= und Damen=Hemden
in bekannter guter Façon und Qualität. Große, ſtarke Damen=Hemden.
Kinder=
Hemden von 40 Pfg. an. Wollene und halbwollene Hemden von 2 Mk. an.
Bei Baarzahlung 5 pCt. Sconto
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Jorsbaoh,
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Darmſtädter Carlsſtraße 29.
10391) Ein faſt neues Tafelklavier
10509) Von heute an wird Bauerde
zu verkaufen. Preis 400 Mark.
und Sand um billigen Preis verkauft.
Riedeſelſtraße 18.
Näheres Hochſtraße 2.
320
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4- 200 Stücke ſpielend; mit oder
ohne Expreſſion, Mandoline, Trommel,
Glocken, Caſtagnetten, Himmelsſtimmen,
Harfenſpiel ꝛc.
Spieldosen,
2-16 Stücke ſpielend; ferner
Ne=
ceſſaires, Cigarrenſtänder, Schweizer=
Photographie=Albums,
häuschen,
Schreibzeuge, Handſchuhkaſten,
Brief=
beſchwerer, Blumenvaſen, Cigarren=
Etuis, Tabaksdoſen, Arbeitstiſche,
Flaſchen, Biergläſer, Portemonnaies,
Stühle ꝛc., Alles mit Muſik. Stets
das Neueſte u. Vorzüglichſte empfiehlt
J. H. Heller, Vern (Schweiz).
W Nur direkter Bezug garantirt
Aechtheit; fremdes Fabrikat iſt
jedes Werk, das nicht meinen Namen
trägt. Fabrik im eigenen Hauſe.
oquval 30u
uAnsloaß sujaznys 6unyohuog anL
giunag sp naap 06 8i9 asgusao'6
uoa uszzsayeicD uoa uasjung uog
aojun usmuo; gzuvaL o0005 uoa
g6varc ul 3442W uozuap) aag 001
Das ſehr beliebte
Haſſer=Surrogat
aus der Fabrik Morg in Trier iſt wieder
angekommen; auch führe jetzt den üchten
Hofer'ſchen Feigen=Kaffee
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in Salzburg.
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Ecke der Stift= und Roßdörferſtraße 14.
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(prima Qualität)
per Pfund 52 Pfg. bei
Friedrich Geyer,
10447)
Metzgermeiſter,
Ecke der Soder= und Teichhausſtraße 2
Hammelfleiſch
36 Pfennig.
10549)
Frohmann,
Holzſtraße.
Tügli ch friſch gewäſſerteu
uAOberdan
billigſt.
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24.
10586)
14
64
859
922
1115
12
252)
535
630
725
830
105
1130)
L.
⁄₈
5
640
853
922
111.
1½
25
59
69
7
83
10
11
D.
an
a
10420)
3
N 226
bedeutend herabgeſetzten
Preiſen.
verkaufe ich eine große Partie der verſchiedenſten
Com-
fectionsartihzek, als: Damen, Herren- und Einder.
Hemden, Hachtjacken, Beinkleider, weisse und farbige
Unterröcke, Einderkleider, Hacht- und Horgenhauben, feine
Servirschürzen, Küchenschürzen eto. eto.
GGuGILS uaGUOleu,
Großh. Hoſlieferant.
9889)
Häckſelſchneid=Raſchtnen.
Als bedeutendſtes Etabliſſement in dieſer Specialität biete ich die größte Auswahl
und die neueſten Conſtructionen zu äußerſt billigen Preiſen. Auf Anfragen werden
Beſchreibungen, Preiſe und Abbildungen gratis zugeſandt.
Heinrich Lanz. Maſchinenfabrik in Mannheim.
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ſchwarz und couleurt, ſind wieder in ſchöner Auswahl eingetroffen. Ebenſo
Filz=
ſchuhe und Stiefeln groß und klein, letztere von 1 M. 15 Pfg. an. Kinder=
Pantoffeln von 80 Pfg. an.
Bei Baarzahlung 5 pCt. Sconto.
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VersbacD,
PI.
Darmſtädter Carlsſtraße 29.
2229
Wichtig für Damen!
Von meinen rühmlichſt bekannten
Woll=
ſchweiß=Blättern ohne Unterlage, die
nicht kühlen und nie Flecken in den Taillen
der Kleider entſtehen laſſen, hält jetzt für
Darmſtadt und Umgegend allein auf Lager:
Herr J. Carl Schmidt, Kirchſtr.,
„ zum ſchwarzen Adler.
Preis per Paar 50 Pfg. 3 Paar
1 M. 40 Pfg. Wiederverkäufern Rabatt.
Frankfurt a. O., im November 1880.
10513) Robert v. Stephaui.
9kr ElIGEſEOr,
aber für Weihnachts=Geſchenke ſehr gut paſſend, habe
ich wieder eine Partie Binden, Schleifen, Barben, Fragen,
Glagé Handschuhe, Corsetten, Schürzen, wollene Tücher,
weisse und farbige Hemden eto.
GGION OGUldl,
19588)
Ludwigsſtraße 8.
im Ausverkaufe
bei
Anton Sehmidt,
10589) Ludwigsſtraße 8.
„
Aindfleiſch
40 Pfg.
Beſſ. Carlsſtr. 63, gegenüber d. Heerdweg.
&Emp. Haſe;
zu außergewöhnlich billigen Preiſen,
bei
H. Röhrich,
gegenüber der katholiſchen Kirche.
Pecco-Souchon-Thee,
importirt durch
F. J. Berta, Hamburg.
Per 100 gr. Doſe 100 und 120 Pfg.
Niederlage bei Fritz Reichert
10592)
in Darmſtadt.
1500 Stereoſkopbilder
gebe zu halbem Ladenpreiſe ab und empfehle
ſie als nützliche Geſchenke.
Auswahl=
ſendungen auf Wunſch.
F. L. Schorkopf,
10593)
Schulſtraße 11.
Lmburger Küse, hochſeinſte
Quali=
tät, Pfund 50 Pfg.,
Holländ. Hüringe, groß und
wohl=
ſchmeckend, Stück 8 und 10 Pfg.,
Salat-Oel, hochfeinſte Qualität, 70 Pfg.
pr. ½ Liter.,
Spoise-Oel, ganz rein, zum Backen
geeignet, 48 Pfg. pr. ¼ Liter.
F. Caskan,
Ecke der Stift= und Roßdörferſtraße 14.
ſ10595) Ein gutrentiendes
Geſchäfts=
haus in beſter Lage der Neuſtadt
wegzugshalber billig zu verkaufen.
Näh. bei B. L. Trier, Ludwigſtr. 10.
Pauly, 40.
10596) Von heute an verkaufe ich:
Rindfleiſch prima Qual. per Pid. 56 Pfg.
Kalbfleiſch
„ 45 „
„ 40
Hammelfleiſch „
Bleichſtraße
Aechtes, gelbes franzöſiſches
grtkomeye,
welches ſeines vorzüglichen Geſchmackes und
ſeiner Kochart wegen alle andere Sorten
übertrifft. Pfund 30 Pfg.,
ſehr ſchönen Reis, großkernig, Pfund
24 Pfg.,
ehr ſchönen Reis, großkernig, glaſig,
Pfund 35 Pfg.,
Eier-Suppen-Nudeln, Pfund
40 Pf9.
Eier-Gemüse-Nudeln, Pfund
45 Pfg.,
äehtital. Maccaroni, friſch Pfund
55 Pfg.
beste türk. Awetschen, Pfund
34 Pfg.
F. Castan,
Ecke der Stiſt= und Roßdörſerſtraße 14
10598) Puppen werden gelleidet.
Wienersſtraße 71 parterre,
Vermiethungen.
6877) Rheinſtraße!Vorderhaus erſter
Stock 2 hübſche unmöbl. Zimmer zu verm.
6973) Eliſabethenſtraße Nr. I
iſt der dritte Stock zu vermiethen, enthält
5- 6Zimmer, wie alle anderen Räumlichkeiten.
9320) Aliceſtraße8 iſt das durch
Ver=
ſetzung des Herrn Poſtkaſſier Heft leer
ge=
wordene Logis alsbald zu beziehen.
9402) Eliſabethenſtraße 22 ſind zwei
ſchöne möbl. Zimmer per 1. Dezbr. zu bez.
9500) Stiftſtraße 46 ein möblirtes
Parterrezimmer gleich zu beziehen.
9515) Riedeſelſtraße 35 iſt ein
ſehr guter großer Weinkeller zu
ver=
miethen. Näheres Schützenſtr. 17, I. St.
10060) Beſſ. Carlsſtraße 3 für eine
Dame eine Manſarden=Wohnung: 2
Zim=
mer, Küche und Keller.
762) Ludwigſtraße t wegen
Ge=
ſchäftsaufgabe der Frau Fendt Laden und
Logis anderweit per 1. Februar 1881
zu vermietben.
Georg Lerch.
WW65) Beſſ. Carlsſtraße 5 ein möol.
kleines Zimmer für 8 M. monatlich.
10368) Grafenſtraße 35 iſt der Eck
laden mit vollſtändigem Logis bis zum
7. Februar 1881, auch früher beziehbar,
zu vermiethen.
Joh. Ludwig.
10370) Victoriaſtraße 46 3. Stock
iſt ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
10522) Schützenſtraße 9 1. St. ein
möbl. Zimmer zu verm., auf Wunſch mit Koſt.
10599) Schloßgraben 3 ein Manſarden.
Logis ſogleich zu beziehen. Fr. Hauff.
10600) Wienersſtraße 7parterre ein
ſchön möblirtes Zimmer an einen;ſoliden
Herrn zu vermiethen.
10601) Erbacherſtraße 14 ein Zimmer
mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
10602) Eliſabethenſtraße iſt in
mei=
meinem Seitenbau ein freundliches Logis,
beſtehend aus 3 Zimmern nebſt Zubehör,
an eine ruhige Familie zu verm. undkkann
alsbald bezogen werden. Wilhelm Pfeil.
10603) Möblirtes Zimmer mit guter
Penſion zu 56 Mark per Monat.
10604) Rheinſtraße 47. freundliche
Parterrewohnung. 3 Zimmer, Küche, Keller,
Bodenraum, Waſchküche. 200 Mark.
10605) Rheinſtraße 47: 3 Zimmer,
Küche, Keller ꝛc. mit od. ohne heller Werkſtätte.
Vermiſchte Nachrichten.
unterricht.
Neue, billige und nützliche
Weih=
nachts=Geſchenke können Damen, in
6 Stunden fertigen, als: elegante Ball=
und Vaſenbouquets, Blumenkörbe,
Lampen=
ſchirme, Topfpflanzen ꝛc., wenn ſie ſich an
meinem Curſus betheiligen. Näheres in der
Papierhandlung von G. Hof, Grafenſtraße.
G. Stahl,
Induſtrielehrer aus Altona.
10606)
unter
Jünftes Honcert
Saulbou.
Samstag den 20. November 1880,
Leilung des Herrn Hoſſiapellmeiſter Wiſſem de Haan
und unter gütiger Mitwirkung
des Herrn Hofmuſiſier Helmer.
Anfang präcis 8 Uhr.
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
rROGRA M
Meeresſtille und glückliche Fahrt
jür Männerchor mit Clavierbegleitung
Adagio für Violine (aus dem 9. Violinconcert)
Vorgetragen von Herrn Helmer.)
Zwei Lieder für Bariton=Solo
A. Nachtlied.
b. Wanderlied.
Frühlingsnahen für Männerchor
Militär=Phantaſie für Violine
Vorgetragen von Herrn Helmer.)
Zwei Chöre:
a. das Hildebrandlied
b. das Marſchiren,
Eine Hochzeit in Kärnten
für Männerchor mit Clavierbegleitung.
M.
C. J. Fiſcher.
J. Spohr.
J. Aendelsſohn.
G. Kreutzer.
G. Jeonard.
G. Reinecke.
J. Brahms.
Ph. Koſchal.
W Ohne Vorzeigung der Perſonalkarten iſt der Eintritt
nicht geſtattet.
Das Concert beginnt präcis 8 Uhr, und werden unmittelbar vor Beginn
der erſten Nummer die Saalthüren geſchloſſen und erſt in der darauffolgenden
Pauſe den etwa ſpäter kommenden Beſuchern wieder geöffnet.
Bei dieſem Concerte kann der Zutritt von Nichtmitgliedern nur durch
Einführung von Mitgliedern geſtattet werden, und ſind Karten hierzu bei
Herrn Louis Trier, Wilhelminenſtraße 25, 2 Mark zu erhalten.
m.
grossen Saale des Saalbauss.
10486)
Donnerstag den 18. November, Abends 8 Uhr:
ausgeführt
von der Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Infanterie=CLeibgarde.)
Regiments Nr. 115,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Entree Perſon im Saale 30 Pfennig. Für Actionäre 25 Pfennig.
Entree auf den Logen Perſon 50 Pfennig. Für Actionäre 40 Pfennig.
Programme an der Kaſſe.
Frunz Sehubert-Abemd.
R226
8e.
835
95
2
C.
547
2
748
104
⁄„₈
1022
121
414
71
11.
„2
740
941
158
649
915
52.
942
2½
657
927
Rindergärſnerinen.
Die ſo zahlreichen Nachfragen nach Kindergärtnerinnen für die Familie, welche
zu befriedigen ich bei weitem nicht im Stande bin, veranlaſſen mich, junge Mädchen,
welche ſich dieſem Fache widmen wollen, darauf aufmerkſam zu machen, daß ſich ihnen
in demſelben in verhältnißmäßig kurzer Zeit eine angemeſſene und reichlich lohnende
Beruftsthätigkelt bieten würde. Anmeldungen zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen
nimmt entgegen
Tperese Schultz,
10608)
Grafenſtraße 39.
0
LE0I
Samstag den 20. November, 8 Uhr, bei Ritsert (Schützenhof).
Vereinsfremde können durch Mitglieder gratis eingeführt werden.
Diejenigen Herren, welche ſich an dem nach Erledigung des Programms
be=
ginnenden Tanz betheiligen wollen, haben ſich dazu in der vorhergehenden Pauſe
Billets zu löſen.
[10528
Pallmongarton-Rostauration
Frankfurt 2. M.
Ende dieſes Monats verlaſſe ich den Palmengarten, deſſen Reſtauration ich
ſieben Jahre leitete.
Indem ich den geehrten Beſuchern dieſes Etabliſſements für das mir bewieſene
Wohlwollen innigſten Dank ſage, lade ich meine verehrlichen Freunde und Gönner zu
einem Samstag den 20. d. M., Abends 8 Uhr, im Palmengarten
ſtattfinden=
den Abschiedsessen und Tanzkränzchem ergebenſt ein.
Hochachtungsvoll
G. L. RAdumstay.
Theilnehmerkarten Mk. 3 ſind bis 19. d. M. zu haben in Frankfurt a. M.
bei Herren M. Franz, Steinweg 5, K. Fries, Steinweg 12, J. B. Heiß,
Opern=
platz 6, im Hotel Drexel, große Friedbergerſtraße 20 und im Reſtaurationslocal,
[10569
des Palmengartens.
Schellfiſche Stockſiſche,
per Pſd. 35 Pfg., Hechte,
Cabliou,
Rheinſalm,
friſch und lebend.
2231
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10616)
Hof=Lieferunten.
10490) Das allgemein anerkannte beſte
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eingemacht) empfiehlt zur geneigten Abnahme
en détail ½ Kilo 12 Pf., im en gros-
Verkauf und guter Verpackung bedeutend
billiger.
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Kraſleinſchneiden.
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Eliſabethenſtraße 46.
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und Krüge,
die ſich zum Abfüllen von Wein, Bier ꝛc.
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L100S0
2000
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und Mannheimi.)
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C.
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L.ooseverk zuf e x n
zu haben.
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Die Unterzeichneten ſind in der Lage, Parquet= und Logen=Abonnements für jeden
beliebigen einzelnen Abend der Woche auf kürzere oder längere Dauer abzugeben.
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Kaiſerplatz, Frankfurt a. M.
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10495) Franzöſin, 26 Jahre, lange in
England, wünſcht in eine deutſche Familie
oder Schule ohne Salair einzutreten.
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Trockene Lagerräume. Eliſabethenſtr. I.
10084) Zu vermiethen:
Lagerplatz, für Holz= und Kohlenhandel
geeignet, nebſt Wohnung. Näheres Eliſa= 10609) Riedeſelſtraße Nr. 54 wird auf
bethenſtraße 1 Comptoir.
BTTN
Callsnoht) und alle
Nervenkrank-
holten heit briefich der Specialarzt
Dr. KllIleeh in Dresden Heustadt).
Bereito Uber 100o Fälle behandelt.
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mädchen, welches nähen und ſerviren kann.
Sandſtraße 2. l. Etage.
Weihnachten eine Köchin geſucht.
waſchen und gebügelt.
Nieder=Ramſtädterſtraße 61, 3. Stock.
10612) Stuttgart, 8. Novbr. (Allge=
meiner Beutſcher Verſicherungs-Verein.)
Laut Monatsbericht des Vereins, der die
Un=
falle, Invaliditäts=, Verſorgungs=, Kranken=
und Sterbekaſſe in ſich ſchließt, wurden im
Monat October 1880: 126 Schadenfälle
angemeldet, und zwar 108 äußere
Ver=
letzungen und 18 innerliche Erkrankungen.
Von den Unſällen hatten 4 den ſofortigen
Tod und 22 eine gänzliche oder theilweiſe
Invalidität der Verletzten zur Folge. Von
den Mitgliedern der Sterbekaſſe ſtarben im
October 13. — Neu aufgenommen in den
Verein wurden in dieſem Monat 2392
Per=
ſonen. — Alle vor dem 1. September d. J.
eingetretenen Schäden incl. der Todes= und
Invaliditätgfälle ſind bis auf die von 22 noch
nicht geneſenen Perſonen vollſtändig regulirt.
Dankſagung.
c2 Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten, welche ſo innigen Antheil nahmen
an dem ſchweren Verluſte meines ſeligen
Gatten, des Poſtbureaudiener i. P.
Johannes Beutel,
insbeſondere ſeinen Herren Collegen, welche
ihn zur letzten Nuheſtätte begleiteten, meinen
innig tiefgefühlten Dank.
Die trauernde Gattin:
Marie Beutel, geb. Jordan.
597
2232
6 226
Amtliche Verkaufsſtellen für Poſtwerthzeichen
befinden ſich bei: A. Buß, Dieburgerſtraße 5; J. Köhler, Heidelbergerſtraße 17½;
G. L. Kriegk, Rheinſtraße 17; F. Lautermann, gr. Caplaneigaſſe 26:; H. Löffler,
Matbildenplatz 11; A. Merz, Gardiſtenſtraße 15; G. P. Poth, Caſinoſtraße 12;
E. Reuter, Kirchſtraße 27; M. Ruhland, Promenadeſtraße 28; G. Stauß,
Beſſ. Weinbergſtraße 42.
Poſtwerthzeichen können von den Brieftrügern und Landbriefträgern bezogen
werden; auch haben dieſelben die Beſtellung auf Poſtwerthzeichen zu übernehmen.
Einſchreibbriefe können während des Schluſſes der Annahmeſtelle an Sonn=
und Feiertagen, ſowie an allen Tagen von 4 bis 8 Vorm. und von 8 bis 11 Nachm.
bei dem Haupt=Poſtamte im Briefentkartungszimmer — Eingang von der Grafenſtraße
aus - gegen eine beſondere Gebühr von 20 Pfennig eingeliefert werden. Daſſelbe
konn bei dem Bahnhofs=Poſtamt während des Schalter=Schluſſes an Sonn= und
Feier=
tagen, ſowie an allen Tagen von 4 bis 8 Vorm. und von 8 bis 10 Nachm. geſchehen.
Die Packetbeſteller nehmen auf ihren Fahrten gewöhnliche Packete, welche mit
der Poſt verſendet werden ſollen, an.
Die Einſammlungsgebühr beträgt:
11061
für ein Packet bis 5 kg. einſchließl. 10 Pfg.
„ über 5 kg.
15 Pfg.
Auf frankirte Beſtellſchreiben oder Poſtkarten an das Poſtamt werden gewöhnliche
Packete gegen die angegebene Gebühr aus der Wohnung abgeholt.
Darmſtadt, im November 1880.
Kaiſerliches Poſtamt I.
10615) Ein ſolider und ſehr lokalkundiger
Mann, welcher Caution ſtellen kann, findet
dauernde Beſchäftigung.
L. W. Rühl's Buchhandlung.
10538) Ein Saal zur Benutzung an
drei Abenden in der Woche wird zu miethen
geſucht. Näheres in der Expedition.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 20. Rovember: Vorabendgottesdienſt um 4½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8 ½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. — Sabbathausgang um 5 Uhr 10 M.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 18. November.
7. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
Der Troubadour.
Oper in 4 Akten von Verdi.
Mit dem nachträglich componirten Ballet.
Perſonen:
1*
Graf Luna.
Leonore.
Fr. Mayr=Olbrich
A³
Azucena, eine Zigeunerin.
Manrico
Herr Bär.
Fernando, Vertrauter des GrafenHerr Bögel.
Inez, Freundin Leonoren'3 Lina Krickſer.
Ruiz. WaffenfreundManrico's Herr Reichhardt.
Ein Bote
Herr Lang.
Ein alter Zigeuner
Herr Leib.
4* Luna . . Herr Renner, vom
Stadt=
theater in Köln
5 * F Azucena.. Fräulein Vernet von Wien,
als Gäſte.
Anfang 7 Uhr. En de nach halb 10 Uhr.
Freitag 19. November.
8. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
Neu einſtudirt:
Sletzti Fenſterln.
Eine Alpenſcene in Akt von J. G. Seidl.
Muſik von Jgnatz Lachner.
Zierauf:
Die Neuvermählten.
Schauſpiel in 2 Aufzügen von Biörnſtierne
Vjornſon.
Zum Schluß - neu einſtudirt.
Drei Jahrln nachm letztn Fenſterln.
Eine Alpenſcene in 1 Akt von Jgnatz Lachner.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Sonntag 21. November.
9. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
D o n J u a n.
Oper in 4 Akten von W. A. Mozart.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. November.
Ihre Kaiſerl. Hoheit die Kronprinzeſſin des Deutſchen Reichs,
ſowie die Erbprinzeſſin von Sachſen=Meiningen trafen geſtern
Vormittag zu Beſuch hier ein und kehrten gegen Abend wieder nach
Wiesbaden zurück.
- Abg. Oſann hat in der 2. Kammer der Stände eine
Inter=
pellation, das Feuerlöſchweſen im Großherzogthum betr., eingebracht
und in derſelben folgende Fragen an Großh. Miniſterium gerichtet:
1) Iſt die Verordnung vom 21. März 1857 in den Beſtimmungen ihrer
65 3 und 6 in den Gemeinden des Landes durchweg zur Durchführung
gebracht? 2) Wenn nicht, will ſich Großh. Miniſterium nicht veranlaßt
ſehen, durch die geeigneten Verfügungen auf ſtrenge Durchführung
der=
ſelben in den betreffenden Orten zu dringen? 3) Will Großh.
Miniſte=
rium nicht durch weitere geſetzliche Regelung das Inſtitut der
Pflicht=
feuerwehren an Orten, wo ſich freiwillige Feuerwehren nicht befinden
einführen, ſoder noch beſſer durch geſetzliche Regelung das Feuerlöſchweſen
auf Grundlage der gewonnenen Erfahrungen von Grund aus neu
ordnen ?=
— Am Donnerstag den 8. December beginnen die
Schwurge=
richts=Sitzungen des 4. Quartals für die Provinz Starkenburg
unter dem Vorſitze des Landgerichtsraths Dr. Kritzler.
- Strafkammer II. Sitzung vom 17. November 1880. Heute
wurden folgende Strafſachen verhandelt: Adamo Capovilla von Apriano
in Tyrol hat bei dem Tunnelbau in Schöllenbach Beſchäftigung gefunden
und iſt beſchuldigt, dem Barackenwirthe Auguſt Martin von
Schöllen=
bach durch Einſteigen von Außen und ſEinbruch etwa 20 Mk. geſtohlen
zu haben. Da er kein Deutſch verſteht, ſo fungirt Profeſſor Dr.
Klingel=
höffer von hier als Dolmetſcher. Die That ereignete ſich am 17.
Ok=
tober 1880. Der Gerichtshof ſprach den Beklagten von Strafe und
Koſten frei und legte die Koſten der Staatskaſſe zur Laſt. — Eine
Privatklageſache, die kein öffentliches Intereſſe bot, ſchloß die heutige
Verhandlung.
- Haupt=Schöffen pro 1881. Gezogen am 16. November.
A. Darmſtadt: Anſchütz, Ludwig, Oberſt i. P. Berbenich, Ludwig,
Kaufmann. Böttinger, Joh. Mart., Rentner. Diebold, Ludw., Chemiker.
Diefenbach, Aug., Kaufmann. Diehl, Carl, Stadtverordneter. Diehm
Paul, Stadtverord. Feidel, Ernſt, Hauptſtaatskaſſedirector i. P. Flöring,
Friedrich, Hoffärber. Gallus, Ferd., Rechtsanwalt. Gelfius, Phil.,
Hutfabrikant. Gerlach, Karl, Major a. D. Grünewald, Jakob,
Rechts=
anwalt. Harres, Ed., Architekt. Hochſtädter, Friedr., Tapetenfabrikant.
Hügel, Adolf, Bankbureauchef. Keim, Karl, Hauptmann a. D. Krauß,
Friedr., Münzmeiſter. Kröll, Friedr., Major i. P. Krug II., Guſtav,
Rechtsanwalt. Kuhlmann, Aug., Hauptmann i. P. Lannert, Friedr.,
Major i. P. Lauteſchläger, Gg., Hauptmann a. D. Lauteren, Anton,
Rechtsanwalt. Leuthner, Ludwig, Conſul. Mahr, Fritz, Rentner.
Maſſoth, Herrm., Rechtsanwalt. Merck, Wilhelm, Fabrikant. Möſer,
Wilh., Schloſſer. Momberger. D. Herrm., Kreisaſſeſſor i. P. Naumann,
Karl Ferd., Waſſerfabr. Rieger, Dr. Max., Rentner. Ruths, Aug.,
Stadtverordneter. Schmidt, Wilh., Gymnaſiallehrer i. P. Schödler,
Aug., Kunſthändler. Schödler, Eberh., Rechtsanwalt. Schwab, Wilh. jun.,
Kaufmann. Selzam, Eduard, Hauptmann la guite. Stamm, Theodor,
Inſt.=Vorſteher. Tenner, Dr. Adolph, Apotheker. Vietor, Ludw.,
Hof=
ſilberwaarenfabrikant. Wedekind, v., Dr. jur. Wittich, Rud.,
Buchdruckerei=
beſitzer. Zernin, Ed., Hauptmann la guite. B. Beſſungen: Bellaire,
Ferd., Major i. P, Bickel, Ludwig, Oberſt i. P. Geyer I., Friedr.,
Landwirth. Sanders v. Howard, Oberſtlieutenant i. P. Schimpf, Albert,
Oberſtlieutenant i. P. Weller, Herrm., Geh. Oberſteuerrath i. P.
Hülfsſchöffen pro 1881. A. Darmſtadt: Ackermann, Alex.,
Kaufmann. Anton, Gg., Maſchinenfabrikant. Beer, Carl, Kaufmann.
Boßler, Ludwig. Kaufmann. Buſchbaum, Aug., Maſchinenfabr. Eimer,
Ed., Rentner. Gerlach, Guſt., Oberſt z. D. Kleinſchmidt, Dr. Friedr.,
Rechtsanwalt. Lindt, Carl, Rechtsanwalt. Höhn. Chriſtian, Rentner.
B. Beſſungen: Berth, Jakob, Maurermeiſter. Giller, Hch.,
Liqueur=
fabrikant. Noack, Rud., Hofgärtner. Sachtleben, Karl, Rentner.
Hof=
mann, Ludwig, Rentner.
In der letzten Montagsſitzung des Vereins Heſſiſcher
Aerzte, welche von einer großen Anzahl hieſiger und auswärtiger
Mit=
glieder beſucht war, hielt Herr Dr. Röder einen Vortrag über
Hy=
pnotismus bei Thieren und erläuterte denſelben durch vorzüglich
gelungene Experimente an Hühnern, Tauben und kleinen Singvögeln.
E3 knüpfte ſich hieran eine längere intereſſante Discuſſion über
Hypno=
tismus im Allgemeinen, wobei u. A. der als Gaſt anweſende Herr Lehre=
Dr. Röll hauptſächlich die pfychologiſche Seite betonte und zur
Er=
klärung der Erſcheinungen mehrere Hppotheſen aufſtellte. Herr Dr.
v. Heſſe ſuchte die Frage mehr vom Standpunkt der exacten
phyſio=
logiſchen Wiſſenſchaft zu beleuchten und wies außerdem in
gerichtsarzt=
licher Beziehung auf die Unzuläſſigkeit der Anſtellung hypnotiſcher Expe=
2233
4
rimente an Menſchen durch Nichtärzte hin. Dieſen Anſchauungen
pflich=
tete Herr Dr. Büchner im Weſentlichen bei und lud die Verſammlung
zu ſeinem demnächſt zu haltenden Vortrag über ein verwandtes
Thema ein.
Der Lokalgewerbverein wird, wie wir vernehmen, nächſten
Freitag in 8 Tagen die regelmäßigen Winterabend=Verſammlungen
wieder aufnehmen, und es wird an dieſem Abend Herr Profeſſor Dr.
Thiel die Reihe der Vorträge mit einem ſolchenz über ein für vicle
Gewerbe ſehr intereſſantes Thema aus der Metallurgie beginnen. Weiter
ſoll am nächſten Montag den 22. ds. Mittags ein nochmaliger
Aus=
flug der Mitglieder nach dem ſtädtiſchen Waſſerwerk im
Gries=
heimer Wäldchen vorgenommen werden, worauf wir einſtweilen
aufmerk=
ſam machen wollen. Derſelbe dürfte auch für die Theilnehmer an dem
früheren Ausflug noch manches Intereſſante bieten, weil die damals kaum
begonnene Anlage nunmehr nahezu ganz vollendet iſt.
Aus Anlaß der in Mainz bevorſtehenden
Stadtverordneten=
wahlen wurde conſtatirt, daß von 4819 eingeſchriebenen Wählern nicht
weniger als 2522 mit den Steuern im Rückſtande ſind und deßhalb
nicht wählen können, wenn ſie nicht noch in letzter Stunde das Verſäumte
nachholen.
Bei der Ergänzungswahl der Stadtverordneten in Bingen
wurden die nach dem Looſe ausgeſchiedenen Mitglieder ſämmtlich
wieder=
gewählt mit Ausnahme des Herrn Pennrich, Redacteur des „Binger
Anzeiger: welcher durch Herrn Schreinermeiſter Heirdenthal erſetzt
wurde.
Gießen, 16. November. Die Feier der Jubiläen der beiden
hieſi=
gen Feuerwehren hat noch ein erfreuliches Nachſpiel erfahren. Geſtern
Morgen überreichte der Großh. Provinzialdirector Herr Dr. Boekmann
Namens Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs dem Hauptmann
der freiw. ſtädtiſchen Feuerwehr, Herrn Rechtsanwalt Weidig, das
Ritter=
kreuz 2. Klaſſe Philipps des Großmüthigen und dem älteſten activen
Mitgliede der freiw. Gail'ſchen Feuerwehr, Herrn Emil Junker, das
All=
gemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift „Für Verdienſte; in feierlicher
Weiſe und verband hiermit eine für die genannten Herren höchſt
ehren=
volle Anerkennung ihres bisherigen Wirkens in uneigennützigem Dienſte
des Geſammt=Intereſſes.
G. A.
Criminalrath Pollaky in London veröffentlicht Folgendes.
„Eine Anzahl Schwindler hat in Melbourne und Sidney unter der Firma
„Uniacke u. Co., Melbourne, Auſtralien; ein Erbſchafts=Bureau
eröffnet, von wo aus ſie nach Europa Circulare, meiſtens an Verwandte
von den in den Colonien verſtorbenen Ausländern verſenden, in welchen
unter den lügenhafteſten Vorſpiegelungen und ſogar unter Beilegung
ſelbſtgefertigter gefälſchter Documente ihren Opfern Erbſchaften von
45,000 bis 200,000 Pfd. St. in Ausſicht geſtellt werden. Wie mein
Correſpondent in Melbourne feſtgeſtellt hat, gelangen faſt mit jeder Poſt
ca. 30 Briefe mit Geld an dieſe Schwindel=Firma, während von
derſel=
ben mit jedem Mail gegen hundert Briefe nach Europa abgehen. Da
Deutſchland und Oeſterreich von dieſer Bande (welche wahrſcheinlich
identiſch iſt mit der, die früher von Barcelona aus in ähnlicher Weiſe
operirte) ebenfalls heimgeſucht werden wird, ſo will man nicht
unter=
laſſen, auf dieſelbe hiermit aufmerkſam zu machen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, den 16. November.
4½ Die Novität der Moſer=Schönthanſchen Coalition: „Krieg im
Frieden” hat bei ihrer erſten Aufführung eben ſo gefallen, wie überall,
wo ſie bisher gegeben wurde. Wir werden uns hüten, die Handlung zu
erzählen, nicht etwa, weil dieſelbe ſo verwickelt iſt, daß ſie ſich ſchwer
erzählen ließe, im Gegentheil, es gibt nicht Einfacheres als die Fabel des
Stückes: in das Haus des reichen Rentiers Heindorf kommt während
des Manövers Einquartierung, welche die Damen bis herab zur
liebebe=
dürftigen Küchenfee ebenſo entzückt, wie den ſeine Ruhe liebenden
Haus=
herrn ängſtlich beſorgt macht. Derſelbe iſt eifrig bemüht, die
unterneh=
menden Krieger von ſeinen Damen fern zu halten, macht aber mit
die=
ſem Beſtreben glänzendes Fiasco. Das Ganze löſt ſich durch etliche
Verlobungen in Wohlgefallen auf. Aber das Sujet iſt hier Nebenſache,
der Kunſiwerth macht einen ſehr fadenſcheinigen Eindruck; das
Schwer=
gewicht liegt in den zahlloſen Schnurren und Schwänken, welche ſich
Schlag auf Schlag folgen. Die Situationen ſind nicht neu, aber
unend=
lich komiſch und müſſen jeden zum Lachen bringen. Das Publikum
„amüſirte ſich gottvoll” und mehr bezwecken die Verfaſſer mit ihrem
Stücke nicht. Geſpielt wurde friſch und flott. Das militariſche Element
war durch die Herren Dalmonico, Hacker, Edward und Steude
ſehr gut vertreten; die dankbarſte Rolle war Herrn Steude übertragen,
der die köſtliche Figur des „ſchneidigen: Lieutenants von Reif=Reiflingen
zur vollen Geltung brachte. Die Dichter laſſen ihn als „geſcheidten
Menſchen ſchildern, ein Prädikat, daß ihm wohl kaum zukommt. Die
jungen, für zweierlei Tuch ſchwärmenden Damen wurden von Frau
Haſemann=Kläger und Frl. Weigel entſprechend gegeben; auch Fr.
Kilian (Köchin) leiſtete ihr Beſtes; die Herren Butterweck,
Wer=
ner und Wagner, die einzigen Civiliſten, vervollſtändigten das
vortreff=
liche Enſemble. Das Publikum war in höchſt animirter Stimmung und
überſchüttete ſämmtliche Darſteller mit Beifall. Die luſtige Einquartierung,
welche ſich gegenwärtig im Hoftheater einſtallirt hat, wird daſſelbe
voraus=
ſichtlich ſo bald nicht verlaſſen. Auch Herr Regiſſeur Siebenhoff, der
die Novität vorzüglich inſcenirt hatte, verdient Anerkennung.
26
Eine Pracht=Ausgabe des neuen evangeliſchen
Geſangbuchs für Heſſen.
Ein buchhändleriſches Unternehmen, das eine Prachtausgabe zum
Gegenſtande hat, das im Großherzogthum Heſſen veranſtaltet, nur für
Heſſen beſtimmt, ausſchließlich von heſſiſchen Landesangehörigen ausgeführt
iſt, das kommt gewiß nicht häufig vor. Da wird wohl Mancher, der
die Erforderniſſe und Schwierigkeiten einer ſolchen Unternehmung kennt,
gelinde Zweifel darüber hegen, ob ſich wohl Alles ſo verhalte, wie im
Vorſtehenden behauptet worden iſt. Doch iſt daran nicht mehr zu
zweifeln. Die Thatſache liegt vor, und wir machen die geneigten Leſer
auf dieſes bemerkenswerthe Unternehmen aufmerkſam.
Die G. Jonghaus'ſche Verlagsbuchhandlung hat es nämlich
unter=
nommen, eine Prachtausgabe unſeres neuen evangeliſchen Geſangbuches
zu veranſtalten. Die Anforderungen, die an künſtleriſche Ausſtattung,
Papier, Druck, Einband heutzutage geſtellt werden, beſonders nach dem
Vorgange der großen Verlagshandlungen in Leipzig und Stuttgart, ſind
ge=
wiß nicht leicht zu befriedigen. Abgeſehen von den Koſten, ſind auch die
Hinderniſſe und Schwierigkeiten, auf die man ſtößt, nicht unbedeutend.
Die Verlagshandlung hat dieſe nun überwunden und dem Heſſenland
eine Gabe dargereicht, die Vielen höchſt willkommen ſein wird.
Um die Ausſtattung des Buches zu einer wirklich künſtleriſchen zu
geſtalten, hat ſich der Verleger mit einem unſerer namhafteſten Künſtler
in Verbindung geſetzt. Bildungsgang und Kunſtrichtung mußten hier
beſondere Bürgſchaft für die Ausführung des Auftrages bieten, denn
nicht Jeder eignet ſich für ſolch ein Werk. Die Wahl, die von dem
Ver=
leger getroffen wurde, konnte auf keinen Beſſeren fallen; ſie traf
Niemand anderes als — Leopold Bode aus Offenbach. Die
Leſer erinnern ſich wohl Alle noch an die im letzten Frühjahre von dieſem
Künſtler im Muſeum ausgeſtellten Aquarelle, die mit Recht eine ſo
allgemeine Bewunderung erregten. Bei dieſer Gelegenheit wurden in
verſchiedenen Zeitungen die Werke Bode's, ſeine bisherigen Erfolge, Richtung
und Stellung des Künſtlers erörtert und beſprochen. Wir wollen an
dieſer Stelle nicht näher auf Alles dies eingehen; nur ſo viel ſei hier
erwähnt, daß L. Bode als Schüler Steinle's in Frankfurt, einer Größe
erſten Ranges auf dem Gebiete kirchlicher Kunſt, zur Ausſührung des
obigen Auftrages ganz beſonders geeignet ſein mußte. Wer ſich noch
erinnert, welche anſprechende Zartheit, welch eigenthümlicher Duft über
die Aquarellbilder zu Chakeſpeare's Wintermärchen ausgebreitet war,
wem außerdem Bode's Illuſtrationen zu Schiller's Glocke, die man jetzt
überall in photographiſcher Vervielfältigung haben kann, nicht unbekannt
ſind, der wird zugeben müſſen, daß die Wahl der Verlagshandlung ſehr
gerechtfertigt war.
Die Aufgabe Bode's war, zu den verſchiedenen Abſchnitten des
Ge=
ſangbuchs Illuſtrationen zu liefern, die in Form von ſogenannten „
Kopf=
leiſten; angebracht werden ſollten. Bode hat ſich dieſer Aufgabe in
bewundernswerther Weiſe entledigt. Des Künſtlers Eigenart, die man
an ſeinen anderen Werken bemerkt, findet ſich auch hier wieder: eine
ge=
wiſſe anſpruchsloſe Einfachheit und naive Innigkeit. Meiſterhaft iſt die
künſtleriſche Conception der bildlichen Darſtellung des Hauptgedankens
in den einzelnen Abſchnitten des Geſangbuchs; ſehr ſtilvoll iſt die
Aus=
führung. Bode hält ſich an die von den größten Meiſtern kirchlicher
Kunſt überlieferten Formen, und doch wie originell die Behandlung
des Gegenſtandes, wie eigenthümlich die Durchfuhrung. Wir machen
beſonders aufmerkſam auf folgende Compoſitionen: „Der Tag des
Herrn= (Abſchnitt 1) in der Mitte die heil. Cäcilia an der Orgel, im
Kreiſe um ſie herum lobſingende Engel; die beiden unteren etwas an
die Engelsköpfe auf der ſixztmiſchen Madonna von Raphael erinnernd.
Abſchnitt 2. „Adventu die Ankunft des Herrn, die Weiſen aus dem
Morgenlande bemerken den Stern, der über Bethlehem leuchtet und ſind
vonfreudigem Staunen ergriffen. Abſchnitt 4: „Jahreswlechſel” das
ſcheidende Jahr dargeſtellt als ſchwebende Engelsfigur, die das neue
Jahr als neugeborenes Kind bringt und ihm den Palmzweig des Friedens
in die Hand gibt; anſchließend an den Schlußvers des Gellert'ſchen
Liedes Nr. 52. - Abſchnitt 6: „Paſſion;, eine herrliche Compoſition:
Chriſtus am Kreuze mit zwei heranſchwebenden Engeln, der eine tief
ergriffen und weinend, der andere zum Troſt und zur Ermuthigung
betend. Abſchnitt 7. „Oſtern=, der auferſtandene Chriſtus von Glorie
umgeben und Maria Magdalena am geöffneten Grabe; im Hintergrunde
Golgatha mit den 3 Kreuzen. Als Grundlage dient dieſer Darſtellung
jedenfalls Evang. Joh. 20, 16 ff. Maria Magdalena von Staunen und
Verwunderung hingeriſſen erhebt ihre Hände zu Chriſto, dieſer aber
ſcheint abzuwehren mit den Worten des Evangeliſten: „Rühre mich nicht
an u. ſ. w. Beſonders hervorzuheben iſt noch Abſchnitt 11: „Lob= und
Danklieder, anſchließend an Lied 131. „Nun danket Alle Gott”.
Beſonderen Nachdruck wollte der Künſtler hier wohl auf das Wort
„Alle' legen; denn in der That betheiligen ſich hier „Alle an dem
Lobe des Höchſten, nicht nur Menſchen= und Engelszungen, ſondern auch
die Thierwelt. Selbſt aus einem im Schilf angebrachten Vogelneſt
ſtrecken die kleinen Vöglein die Schnäbel hervor und ſcheinen ihr
Scherflein beizutragen zu dem Geſange; „Nun danket Alle Gott.”
Ferner Abſchnitt 12. „Kirche und Gnadenmittelr. Dieſe
Com=
poſition iſt eine der ſchönſten von allen. Sie zeigt uns ein Elternpaa”
mit dem vorausgetragenen jungen Sprößling auf dem Gange zur Taufe
k Auch neuerdings wieder hat Bode den ehrenvollen Auftrag erhalten,
an der Ausmalung des neuen Frankfurter Opernhauſes mitzuwirken.
2234
dacht, denn der Weg führt über Feld, und das Dorf mit der Kirche ſteht. Dieſe Erſcheinung iſt die ſog. Schrecklähmung(Kataplexie).
liegt noch in der Ferne. E3 iſt eine Darſtellung aus der „guten alten Wenn man nämlich einen Froſch auf den Rücken legt, oder einen Krebs
Gruppirung des Ganzen iſt ſehr wirkungsvoll. — Die folgenden Dar= ſträubt, in irgend einer Lage hält, ſo bleiben die Thiere, wenn man die
ſich an Vers 4 des Liedes Nr. 289 an. — Die Compoſition zu Ab= wird nach Czermak zuweilen cataplegiſch und ſchläft ein, wenn man
ſei=
kindlichen Freude an der ſchönen Natur. — Den Abſchluß bildet Leben kommen ähnliche Dinge vor, die Jeder an erſchreckten Perſonen
und dort dein Antlitz ewig ſehn.: Die aus den geöffneten Gräbern auf= Minute lang wie verſteinert daſtand und der Sprache nicht mächtig war.
ergreifender Wirkung, es liegt über dieſer Darſtellung, wie über allen vor= Furcht vor dem Publikum oft nicht im Stande iſt, ein Wort
hervorzu=
hergehenden, ein ganz eigenthümlicher Zauber der Glaubensinnigkeit.
aufbewahrt und Jedem auf Verlangen bereitwilligſt zur Anſicht vorgelegt; des Commandeurs den Soldaten und ein Werdal des Soldaten den
tuell ſie als beſonderes Werk in den Kunſthandel zu bringen.
Arbeit iſt ſehr ſorgfältig und wohl gelungen.
Officin in Darmſtadt hergeſtellt worden.
Decken, wozu Bode ebenfalls die Zeichnung geliefert hat, ſind von einer Auftreten, ſo daß der zu Hypnotiſirende ſich ſagt: „Mit mir geſchieht
herzuſtellen, das die höchſte Anerkennung verdient. Zur Ausführung den Vogel, ſo daß ein Medium richtig bemerken konnte: „Als er mich
desſelben haben ausſchließlich Kräfte aus dem Großherzogthum Heſſen bei= anſah, wurde es mir ordentlich Angſt=; 3) durch ſeine Stimme, die je
Werkes beſonders lobend erwähnt zu werden, weil einerſeits dadurch im Geiſte der Medien erweckt, wobei in Betracht kommt daß dasjenige,
gezeigt wird, was Kunſt und Kunſtinduſtrie in Heſſen vermögen, was wir hören, einen tieferen Eindruck macht, als das Angeſchaute, wie
andererſeits aber auch weil dieſen beiden Gebieten der Kunſtthätigkeit denn auch Thiere durch die Schmerzenslaute eines leidenden Kameraden zur
durch Ertheilung von Aufträgen neue Anregung gegeben worden iſt.
Ueber den Hypnotismus.
(Fortſetzung.
das Gedächtniß zurückrufen konnte. Am andern Morgen gelang dies eigenen Namen vergißt.
oft ſehr gut. Tritt uns gar noch ein Glied aus der Ideenkette
vermit=
telnd entgegen, begegnen wir z. B. anderen Tages zufällig der Perſon,
von der wir träumten, dann ſetzt ſich leicht die ganze Traumkette aus
den Gliedern der Traumerſcheinungen zuſammen. Intereſſant iſt hier
die von Heidenhain mitgetheilte Thatjache, daß ſein Bruder ſich der ihm
im hypnotiſirten Zuſtande vorgeſagten Lieder und Sentenzen (3. V.„Alles
ſchweige, Jeder neige ernſten Dingen nun ſein Ohr”) nach Erweckung
aus demſelben nicht mehr erinnern konnte. Sobald man ihm aber nur
ein Wort aus der Reihe ſagte, z. B. „ſchweigel, ſo erinnerte er ſich der
Mittheilung und nannte ſofort das ganze Stück, das man ihm vorgeſagt
hatte. Auch der junge Mann, mit dem ich experimentirte, konnte ſich,
wie bemerkt, nach 3 Tagen an alles Vorgefallene erinnern. Endlich ſei
noch an die Aehnlichkeit des halb erſchreckt, halb erſtaunt ausſehenden
Ge=
ſichtes ſowohl bei dem plöhzlich aus dem Traum, wie bei dem aus dem
Hypnotismus Erweckten erinnert. Wir erwähnten, daß eine einſeitige
Concentration des Geiſtes die geiſtige Fähigkeit für die betreffende Sache
erhöhe und eine große geiſtige Lebhaftigkeit erzeuge. Aber nicht nur die
geiſtige Thätigkeit iſt eine lebhafte, ſondern auch ihre Aeußerungen ſind
lebhaft und einſeitig wie ſie ſelbſt. Daher zieht der, dem man im
hypno=
tiſchen Zuſtande ſagt, ſein Rock brenne, denſelben mit größter
Geſchwin=
digkeit aus, daher ſind die Hypnotiſirten leicht in Hallucinationen zu
ver=
ſetzen und zu den ſonderbarſten Irrthümern geneigt. Sie ſehen in einer
Karkoffel eine Birne, halten Waſſer für Wein oder für Tinte, wie man
es ihnen einredet, und ſehen, hören und fühlen alles, was man ihnen
vorſpiegelt, in ihrem Geiſte. Indem ich dieſe Thatſachen, die alle unter
dem Einflüß der einſeitigen, concentriſchen geiſtigen Thätigkeit ſtehen,
ſpäter zu erklären ſuchen werde, will ich vorher einer anderen
Erſcheinun=
gedenken, welche zum Gelingen der bypnotiſchen Zuſtände beiträat und
R 226
in der Kirche. Der Künſtler hat an einen Filialort auf dem Lande ge= welche mit der erwähnten Bewußtſeinsconcentration im Zuſammenhang
Zeit; die Coſtüme weiſen ſchon dahin, etwa auf Luther's Zeit. Die auf den Kopf ſtellt, oder einen Vogel ſo lange, bis er ſich nicht mehr
ſtelluͤngen ſind allgemeineren Inhalts. Abſchnitt 13. „Wiederge= Hände losläßt, eine Zeitlang, oft während mehrerer Minuten, in der
Stel=
burt und Heiligung;, eine ſehr anmuthende Därſtellung der lung oder Lage, die man ihnen gab, offenbar weil ſie erſchrecken oder ſich
Wohlthätigkeit; als beſonders gelungen erſcheint dabei die Figur der fürchten. Selbſt eine ganz zahme Taube, mit der ich experimentirte, die
Hausfrau, die dem darbenden Mütterchen Ekquickung reicht und auch ſich mir auf die Schulter oder die Hand ſetzte, verharrte oft nahe an eine
ſchon ihr Kind zur Wohlthätigkeit anleitet. Die Illuſtration ſchließt Minute lang in dieſem willenloſen Zuſtand: Auch ein ſitzender Vogel
ſchnitt 14. „Lieder für beſondere Zeiten= hat niehr idylliſchen nen Kopf nach hinten biegt und ihn an den Schläfen feſthält. Dieſe
Charakter. Sie bezieht ſich auf das P. Gerhardt'ſche Lied Nr. 362, Thiere zeigen nach dem cataplegiſchem Zuſtand ein ähnliches Erſtaunen,
das die „liebe Sommerzeit= beſingt; eine Darſtellung der reinſten, wie die aus dem Hypnotismus erweckten Medien. Im gewöhnlichen
Abſchnitt 15: „Die letzten Dinge: Die Compoſition lehnt ſich an wahrnehmen kann. Ein draſtiſches Beiſpiel erlebte ich an einem
zwölf=
den Schlußvers des Liedes Nr. 463. „ Und wenn du einſt, du Lebens= jährigen Mädchen, das ungerechtfertigter Weiſe beſchuldigt wurde, ein
fürſt, die Gräber mächtig öffnen wirſt, dann laſſ uns fröhlich auferſtehn Geldſtück entwendet zu haben, und darüber ſo erſchrack, daß es faſt eine
ſchwebenden Geſtalten ſtellen einen Engel dar, der eine Auferſtandene Aber auch weniger anffallende Erſcheinungen gehören hierher, z. B. daß
hümmelwärts geleitet. Der Ausdruck der beiden Geſtalten iſt von ein Redner (oder vielmehr ein ſolcher, der es werden will) durch die
bringen, daß, wenn Jemand einer hochſtehenden Perſon ſeinen Freund
Die Originalzeichnungen Bodes werden von der Verlagshandlung vorſtellen will, er plötzlich den Namen desſelben vergißt; daß ein Halt!
es wird beabſichtigt, ſie ſpäter photographiſch zu vervielfältigen und even= ruhigen Bürger willenlos bannt, daß der Lehrer einen ſtörenden Schüler
durch einen Blick momentan zur Auhe zwingt, daß Göthe's Stimme einſt
Nachdem die Originale auf die richtige Größe reducirt worden waren, den Lärm der Studenten im Theater mit einem Schlag verſtummen
wurden ſie von der rühmlichſt bekannten pylographiſchen Anſtalt von machte, daß der Soldat, der auf den alten Fritz anlegte, das Gewehr
W. Pfnor dahier in Holz geſchnitten. Die Ausführung dieſer ſchwierigen ſinken ließ als er ihm mit dem Krückſtock drohte. Solch eine „geheime
Macht:, die freilich weit entfernt von einem „Fluidum' iſt, muß auch
Der Druck mit großen, ſehr leſerlichen Lettern iſt in der Wittich'ſchen der „Miagnetiſeur= beſitzen, wenn er die Kataplerie zu hypnotiſchen Expez
rimenten benützen und den einſeitig concentrirten Geiſt des Mediums ſich
Auch für einen dem Ganzen entſprechenden Einband hat die Ver= ganz dienſtbar machen will. Dies vermag Herr Hanſen in
ausgezeich=
lagshandlung geſorgt. Die künſtleriſch ausgeführten gepreßten Einband= neter Weiſe und zwar 1) durch ein gewiſſes feierliches und weihevolles
in dieſem Fache geübten Firma in Offenbach a. M. hergeſtellt worden. Etwas;; 2) durch einen eigenthümlichen, willensſtarken Blick, durch den
So iſt es der Verlagshandlung von G. Jonghaus gelungen, ein Werk er ſchon ein ſchwächliches Medium cataplegiſch macht, wie die Schlange
getragen. Dieſer Umſtand verdient neben den ſouſtigen Vorzügen des nach dem Charakter der Experimente die ſonderbarſten Hallucinationen
Theilnahme bewegt werden, nicht aber durch den todten, oder wie auch wir
den Klageton des Jammers tiefer empfinden, als das Bild desſelben.
Daß Herr Hanſen dieſes Hülfsmittel benutzt, wird ihm Niemand
ver=
denken können, und Jeder, der von Pſychologie etwas verſteht, wird
ein=
ſehen müſſen, daß, wenn er mit den Medien Scherz treiben, oder in be=
Noch eine andere Aehnlichkeit zeigt der Traum mit den hypnotiſchen häbiger Peſchaulichkeit vor ſie hintreten wollte, er aller Hülfsmittel der
Erſcheinüngen. Sie liegt darin, daß die Vorgänge bei denſelben oft erſt Kataplerie ſich begeben würde. Mit Hülfe der Kataplexie und der
ein=
viel ſpäter, z. B. im Laufe des nächſten Tages, in Erinnerung treten. ſeitigen Concentration der geiſtigen Thätigkeit gelingt es ihm aber nicht
Aehnlich iſt es zuweilen auch im normalen Zuſiand. Ich habe 3. B. nur, den Zuſtand des Redners, welchem die Sprache verſagt, und den
ſchön oft an mir bemerkt, daß ich nach einem Concert oder nach dem des Vorſtellers, welcher den Namen ſeines Freundes vergißt, herbeizu=
Theater einzelne neue Melodien oder beſondere Ausdrücke mir nicht in führen, ſondern er kann es auch dahin bringen, daß das Medium ſeinen
Ich habe nun noch einen dritten Punkt zu berühren, welcher dem
Hypnotiſirenden zu Hülfe kommt, das iſt die Nachahmungsſucht der
Menſchen. Dieſe iſt ſo allgemein bekannt, daß wenige Beiſpiele aus dem
Leben zur Illuſtration derſelben genügen. Man braucht nicht einmal
die Wahrheik des Ariſtoteliſchen Ausſpruchs, der Menſch ſei das
nach=
ahmungsluſtigſte Geſchöpf, zuzugeben, um dennoch von der
Nachahmungs=
ſucht desſelben überzeugt zu ſem. Ich könnte von dieſem Kapitel die
ſonderbarſten Beobachtungen mittheilen, welche ſich zum Theil auf die
unbewußte Nachahmung gewiſſer Gewohnheiten des Lehrers von Seiten
der Schüler beziehen; e3 genügt aber ſchon, an die Nachahmung
der Bewegungen zu erinnern, die wir beim Gähnen machen (=Gähnen
ſteckt anz) oder auf die Thatſache, daß eine Melodie, die Jemand
mehr=
mals hintereinander ſingt, von einem Zuhörer bald darauf nachgeahmt
wird, was ich z. B. auf längeren Spaziergängen und Reiſen oft
be=
obachtet habe. Auch werden nicht ſelten gewiſſe Ausdrücke, Bewegungen,
Manieren ꝛc. von Anderen (nicht etwa nur von Kindern) nachgeahmi
und geſtalten ſich zu Gewohnheiten; ja ſie werden oft zu charakteriſtiſchen
Eigenthümlichkeiten ganzer Geſellſchaftsgruppen, und wir können
viel=
leicht ſagen, daß das Eigenthümliche, Charakteriſtiſche im Seelenleben der
Thier= und Menſchengruppen auf dieſem Wege erworben und
ausge=
bildet worden iſt.
Es iſt klar, daß auch dieſe Eigenthümlichkeit des menſchlichen Geiſtes
der Nachahmungstrieb, von Einfluß auf die hypnotiſchen Experimenk,
ein muß und daß er mit den übrigen pſychologiſchen Eigenthümlichkeite,
im Bunde das Medium zu einem willenloſen Werkzeug ſeines
Meiſter=
macht, dem es überall hin nachfolgen muß, es wolle oder nicht, dem es
unter Umſtänden ſchon folgt, wenn die Stimme des Gebieters ſpricht
(Fortſ. folgt.)
„Sehen Sie mir immer feſt ins Augel”
Hierzu eine Beilage der Hofbuchhandlung von G. Jonghaus, Verlag, betr.: Octav=Ausgabe des Geſangbuches für die
Evangeliſche Kirche im Großherzogthum Heſſen.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.