143.
Jahrgaulg.
143.
Jahrgang.
Ubonnenentspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
Srag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
verdenangenommen: unDarmſtadt
von der Expedition Rheinſt. R. V.
mBeſſungen von Friedr. Bößer
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auzwäru
von allen Anmonen=Erpeditlman.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 16. November.
1880.
N 224.
B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für
die bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1815) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß
für den Monat October l. J. als Durchſchnittspreiſe für Hafer 15 M., für Heu 6 M., für Stroh 5 M. per
100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, am 5. November 1880.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 2. d. Mts., beſtätigt durch den kommandirenden General des 11. Armee=Corps
unterm 5. d. Mts., iſt der Gardefüſilier Guſtav Adolph Rahm der 9. Compagnie 1. Großherzoglich Heſſiſchen Infanterie=
(Leibgarde=) Regiments Nr. 115. aus Badenweiler, Kreis Freiburg, in contumaciam für fahnenflüchtig erachtet und in eine
Geldbuße von 200 Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 9. November 1880.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Oeffentliche Aufforderung.
Der Nachlaß der Privatin Julie Georgine
Friederike von=Carlſen dahier iſt unter der
Rechtswohlthat des Inventars angetreten.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche an
denſelben ſind
binnen 4 Wochen
bei uns anzumelden und zu begründen,
andernfalls die Erben weiter als zum
Be=
trag der Höhe dieſes Nachlaſſes nicht haften.
Darmſtadt, den 10. November 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
Bartha.
10503)
Bekanntmachung.
Montag den 29. d. Mts.,
Vor=
mittags 10 Uhr, ſoll die auf dem ſ. 9
Junk'ſchen Platz hierſelbſt ſtehende
Stall=
baracke für 120 Pferde, wie ſelbige ſteht
und liegt, öffentlich meiſtbletend auf den
Abbruch verkauft werden.
Dieſelbe iſt im Lichten 89,50 M. lang und
9,40 „ breit,
und beträgt der Taxwerth 3000 Mark.
Die Beſichtigung der Baracke kann jeder.
zeit erfolgen. Die näheren Bedingungen/
liegen im diesſeitigen Geſchäftszimmer,
Riedeſelſtraße Nr. 60, zur Einſicht offen.
Nach Beendigung des Termins findet
der Verkauf eines Mauerſtücks mit großem
Thor zum ſofortigen Abbruch in der
Artillerie=Kaſerne ſtatt.
Darmſtadt, den 12. November 1880.
Großherzogliche Garniſon=
10507)
Verwaltung.
Faß=Verſteigerung.
Mittwoch den 17. November 1880,
Vormittags 10 Uhr,
in der Güterhalle der Heſſiſchen
Ludwigs=
bahn in Darmſtadt wird ein gutes
Lager=
faß, circa 4000 Liter haltend, gegen
Baar=
zahlung öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 16. November 1880.
Kaiſer,
10508) Großh. Gerichtsvollzieher.
Feilgehotenes.
Die Hof=Buchhandlung von
3 Augusl Klingelhöſier
ſempfiehlt garantirt reinen, direkt importirten
chinesischen Thée, Ernte 1880,
zu Mk. 7. 5.25, 4.75, 3.75, 3, 2.15
und 2.50 pr. Pſd.
Theepitzen ½ Pfd. M. 1.25, 90 Pf.
E. Vanillo Stange 25 u. 75 Pfg.
10134) Leichte Poſtkiſtchen und größere
Kiſten zu verkaufen.
A. Anton, Wilhelminenſtraße
Schönstos Weihnachts-deschenk.
vreizshnlinden
von
F. W. Weber.
388 Seiten. 5 Urk. Cleg. gebd. 6 80 Mrk.
Die Bedeutung dieser episch-Jrischen
Dichtung ist oft genug hervorgehoben.
Die gesammte Presse erkannte sie als
ein Kunstwerk ersten Ranges an. In
zwei Jahren orschienen 7 Auflagen.
Paderborn.
9779) Ferdinand Schöningh.
28.
8 Billige Pantoffeln.
E5
Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeit; ebenſo von den
beliebten Herren=, Frauen= u.
Kinder=
ſtiefeln (Kalbleder), für deren Güte
garan=
tirt wird, iſt eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1 eine Stiege hoch.
refsohrot.
Nuß=, Knabbel= u. Stückkohlen noch
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Firma: Heinr. Jochheim,
Hügelſtraße 1.
9569)
592
2212
224
GUnazl GlA-u dl-nG-
Durch die fabrikmäßige Anfertigung von
Herren=Schlaſröcken
ſind wir in Stand geſetzt, in dieſem Artikel außerordentlich
Preiswürdiges liefern zu können. Wir empfehlen daher
bei einer reichhaltigen Auswahl bis zu den feinſten
Quali=
täten eine große Partie per Stück zu
1.Ao 100
J. G. GAulst- G OOhuo-
10172) Im Intereſſe einer rechtzeitigen Lieferung
erſuche ich meine verehrlichen Abnehmer ergebenſt, etwaige
für Weihnachten
beſtimmte gütige Aufträge möglichſt bald mir
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geben zu wollen.
Ferdiand Carl Winter,
Eliſabethenſtraße 10.
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empfehle ich in allen Breiten zu den billigſten Preiſen.
1l
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bis zu den größten.
Schützenſtraß
von 70 Pfg. an,
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10.
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10
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lampen, Schaufenſter=Beleuchtungen mit Reflectoren,
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9974)
W. GrOOſ,
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Apotheken zu haben:
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Heiſerkeit, Catarrhe, Gruſtleiden;
mit Eiſen, gegen Gleichſucht und
Glutarmuth;
mit Chinin, als Kräftigungs
mittel für Frauen
mit Kalk, für ſchwächliche, mit,
engliſcher Krankheit behaftete
Kinder,ſowie für Lungenleidende;
mit Leberthran, viel leichter ml
nehmen und zu ertragen als der
Leberthran für ſich;
Lüder-Malz-Extract, von
Padeärzten bei Schwächezuſtänden
vielfach angewendet.
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Malzertractsonbons.
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wohlſchmeckendſten und
leicht=
verdaulichſten Huſtenbonbons.
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Eliſabethenſtraße 14.
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Korbmachermeiſter,
Ludwigſtraße Nr. 18.
10027) Eine Partie neue Goldwaaren,
14 karätig, neue ſchöne Sachen, wird,
faſt zum Goldwerth, einzeln oder zuſammen
abgegeben. Frankfurterſtraße 1 parterre.
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für amerikaniſche Füllöfen.
J. Hold,
52 Caſerneſtraße 52.
9430)
10361) Ein ſtarker Doppel=Pony, zugfeſt,
iſt zu verkaufen. Wo? ſagt die Expedition.
nach Maß, unter Garantie des Paſſens, ſowie alle anderen
laſſe in ſolider, tadelloſer Arbeit anfertigen und bitte höflichſt, gefl.
Be=
ſtellungen auf Weihnachten recht bald machen zu wollen.
10420)
46
WEoCUukvuo Mewohlſglku
Preiſen
verkaufe ich eine große Partie der verſchiedenſten
Com-
ſectionsardhel, als: Damen, Herren- und Einder.
Hemden, Hachtjacken, Beinkleider, weisse und farbige
Unterröcke, Einderkleider, Hacht- und Horgenhauben, feine
Servirschürzen, Küchenschürzen etc. eto.
Gohborgs Hachſolgor,
Großh. Hoflieſerant.
FeſchäflsVerlegung und Empfehlung.
Hiermit behre ich mich ergebenſt mitzutheilen, daß ich meinen Laden
in die
Schulſtraße Nr. H.
in das ſeither von Herrn Tapetenhändler Schmidt innegehabte Local
verlegt habe.
Für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen und Wohlwollen beſtens
dankend, bitte ich, mir dasſelbe auch für die Folge bewahren zu wollen.
Hochachtungsvoll
10317)
Ghr. Wirlhwoin.
Lampen=Lager, Magazin für Haus= und Rüchen=Einrichtung.
10391) Ein faſt neues Tafelklavier 10509) Von heute an wird Bauerde
zu verkaufen. Preis 400 Mark.
und Sand um billigen Preis verkauft.
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Niedeſelſtraße 18.
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an, Binſentaſchen von
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10028)
Ludwigſtraße 18.
10351) Ein Schlitten preiswürdig zu
ver=
kaufen. Haun, Lackirer, Ballonplatz 2.
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Punsch-Essenz von Rum und Arac,
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EIG. AGIL O0nh,
10358)
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verkleinert, Waggonweiſe, äußerſt billig zu
beziehen. Näh. Beſſ. Wilhelmsſtraße 32.
Herren=Schaftenſtiefel, pr. Paar M. 10,
Herren=Stiefletten, Doppelſohlen, pr.
Paar M. 10,
Knaben=Stulpſtiefeln, von M. 5 an,
Damen=Lederſtiefeln mit Zug, pr. Paar
M. 5.80.
Damen=Lederſtiefeln mit Reſtel, pr.
Paar M. 4.50,
Filzſchuhe in allen Arten. von M. 150 an,
Damen=Sammetſchuhe, mit Wollfutter
und Abſatz, pr. Paar M. 2, empfiehlt
Eduard Sohüssler,
10354) gegenüber der Poſt.
M 22
2214
90000000000000000000000000000000000000000
Brieſ. umdl Schreihpapiere,
deutſche und engliſche Fabrikate, Kinderpoſt, Elfen= und Trauerpoſt, Converts, Linten, Tintenfäſſer,
ſtifte, Federn, Siegellack, Gratulationskarten ꝛc., erlaubt ſich zu empfehlen die Buchhandlung von
Carl HGhlore
Eliſabethenſtraße 4.
5
Blei=
Baron Liebig's
Malto-Leguminosen-Chocoladen
von Starker & Pobuda, Königl. Hoflieferanten in Stuttgart
geben nach Ausspruch erstor modicinischer Autoritäton für an schmachor Verdauung
leidende Personen, serophulsse, blutarme Kinder, stlllende Frauon, sewächliche
Hädchen und fUr die dürch zu starke golstge rhäligkeit oder andere Ursachen
ubermässig angestrengten Hänner ein vorzUgllch nährendos, angenehm
schmecken-
des Getränk. Die Chscoladen werden in Vorm von Patoln, Pastullen und Pulvor
be-
reitet. Ein Verzeichniss der üratlichen Anerkennuncon liegt jedem Paquet bei.
Preis in Tafeln von 4 Kilo das ½ Kilo Mark 2.
„ der Potillon in Paſueten von ¹⁄o Eilo, das Paquet 50 Pig.
„ des Pulvers pr. Paquot 4 Kilo Mark 250.
„ „ 4 „ 1.35.
„ „
— 60.
„½ „
„
„
„
W. deichieitig ompföhlen mir undero anderen avsrkannt 2oriellehon, mit
Rehn-
hoſte-Garantlomarke vorsehonen Chocoladon, die in allen beseren Conditoreien und
Spocereihandlungon vorräthig sind.
Vorkaukestelle
In Darmatadt bei
Fhiedr. Schaerer.
aus dem Bürgerlicheu Hofbräuhaus bei
Carl Will,
10434)
7. Ernſt=Ludwigſtraße 7.
10511) Von heute ab loſtet bei
ſämmtlichen Metzgern
Kalbfleiſch, per halb Kilo
Hammelfleiſch, per halb Kilo
50 Pfg.,
60 Pfg.
Fleiſch=Preiſe.
Bei meinem Prima Hammelfleiſch.
per halb Kilo 60 Pfg, verkaufe ich noch
eine gute Qualität im Laden abgeholt, per
halb Kilo 40 Pfg., Kalbfleiſch, per halb
Kilo 50 Pfa. Louis Melm,
10512)
gegenüber der „Krone.
Wichtig für Damen!
Von meinen rühmlichſt bekannten
Woll=
ſchweiß=Blüttern ohne Unterlage, die
nicht kühlen und nie Flecken in den Taillen
der Kleider entſtehen laſſen, hält jetzt für
Darmſtadt und Umgegend allein auf Lager.
Herr F. Carl Schmidt, Kirchſtr.
„zum ſchwarzen Adler.
Preis per Paar 50 Pfg. 3 Paar
Mt. 40 Pfg. Wiederverkäufern Rabatt.
Frankfurt a. O., im November 1880.
10513) Robert v. Stephaui.
Oppenheimer,
Vraubanuost.
prima Qualität
bei
A. Firzle,
10514)
Friedrichſtraße.
S.
Eine friſche Sendung direct
im=
portirter Souchong. Saiſon
1880 - 81, feinſter Qualität
und Aroma, empfiehlt:
per engliſch Pfund Mk. 3.-
„
„ 1.60.
Canl Mithershall.
19 Ludwigsſtraße 19.
10516) Große Hellerlinſen 28 Pfg.,
geſchälte große Erbſen 24 Pfg., kleine,
Verlbohnen 20 Pfg.; ſämmtliche
Hülſen=
früchte ſind verleſen, weichkochend und ohne
Käfer. Die käferfreien Linſen ſind nämlich
dieſes Jahr rar.
F. Castan,
Ecke der Stiſt. u. Roßdörſerſtraße 14.
G. F. Fodlh.
Hieler groaao Fettbückinge
per Poſtkiſte M. 2. 75 Pf.
Aul in Gelée per Poſtſaß Pſd. M.650.
verſenden unter Nachnahme
Geyer & Schumacher
10518)
Ki el.
Buller.
1051 9)
und
Anisgebackenes
von heute au
täglich friſches Gebäck.
Paul Ensling.
1
50l
ſoeben eingetroffen bei
Wülh. Wehor,
10520) Eliſabethenſtraße 14.
10521)
Feines
Ungar. Kuchenmehl
per Pfd. 24 Pfg., 4 Pfd. 90 Pfg., 8 Pſd.
M. 1. 75.
Allerfeinſten Kaiſerauszug per Pfd.
26 Pfg., 2 Pfd. 50 Pfg., 4 Pfd. 95 Pfg.,
18 Pfd. M. 1.85. Beide Sorten ſind zu
den feinſten Gebäcken geeignet.
u. Castan,
Ecke der Stift= u. Roßdörferſtraße 14.
Vermiethungen.
6877) Rheinſtraße 1Vorderhaus erſter
Stock 2 hübſche unmöbl. Zimmer zu verm.
6973) Eliſabethenſtraße Nr. 1
iſt der dritte Stock zu vermiethen, enthält
5- 6Zimmer, wie alle anderen Räumlichkeiten.
8938) Victoriaſtraße 26 iſt ein
Man=
ſarden=Logis zu verm. und ſofort zu beziehen.
9402) Eliſabethenſtraße 22 ſind zwei
ſchöne möbl. Zimmer per 1. Dezbr. zu bez.
9500) Stiftſtraße 46 ein möblirtes
Parterrezimmer gleich zu beziehen.
al
29.
122
adt
nde
de
ge.
dig.
85
74
2
456
741
746
040
20₈
103e
1212
1
41
717
11 ⁄₈ 4⁄₈ 720)
9e 158 649 9 ſS ½7 88= 942 — 2 2½ 657 92 H 35 5 855 3 ⁄½ 1050 bek Heub. henen ſe lzüge.
8634) Das ſeither von Herrn
Kapell=
meiſter Wallenſtein innegehabte Par
terre=Logis, Waldſtraße 18, mit 6
Zim=
mern nebſt allem Zubehör(Waſſerzuleitung ꝛc.)
iſt per Dezember d. J. an eine ruhige
Fa=
milie anderweit zu vermiethen.
C. Hochſtätter u. Söhne.
9320) Aliceſtraße 8 iſt das durch
Ver=
ſetzung des Herrn Poſtkaſſier Heft leer
ge=
wordene Logis alsbald zu beziehen.
9515) Riedeſelſtraße 35 iſt ein
ſehr guter großer Weinkeller zu
ver=
miethen. Näheres Schützenſtr. 17. I. St.
9585) Rheinſtraße 47 parterre drei
Zimmer, Küche, Keller, Kammer u.
Waſch=
küche zu vermiethen.
9586) Rheinſtraße 47 Wohnung nebſt
heller Werkſtätte für 280 M. zu vermiethen.
9790) Aliceſtraße 30 2möbl. Zimmer,
1 gr. u. 1 kl. u. 1 Werkſtätte zu vermiethen.
10279) Stiftſtraße 60 ein ſchönes
Manſarden=Logis an eine ruhige Familie
zu vermiethen u. kann ſofort bezogen werden.
Zu erfragen daſelbſt.
10365) Mühlſtraße 5 ein unmöblirtes
Zimmer zu vermiethen.
10522) Schützenſtraße 9 1. St. ein
möbl. Zimmer zu verm., auf Wunſch mit Koſt.
10523) Ernſt=Ludwigſtraße 14 die
Manſarde, beſtehend in 5 Zimmern, Küche ꝛc.,
anderweitig zu vermiethen und alsbald
be=
ziehbar.
Carl Müller.
10524) Bleichſtraße 29 ein freundl.
Manſardenlogis per 15. Jan. k. J. zu verm.
10525) Gardiſtenſtraße 31 ein Logis,
3 Zimmer, Küche und ſonſt alle
Bequemlich=
keiten, Anfang Dezember zu beziehen.
Vermiſchte Nachrichten.
8 Graveur=Arbeiten
„
in Elfenbein jeder Art, werden in eleganteſter
u. ſolideſter Arbeit zu billigſten Preiſen
ange=
fertigt, ſowie alle Reparaturen an
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Louiſenſtraße 20, Seitenbau parterre.
9685) Handſchuhe werden ſchön gewaſchen
das Paar zu 15 Pfg. Ebenſo werden Federn
gekräuſelt. Sandſtraße 10, 1 Stiege hoch.
10495) Franzöſin, 26 Jahre, lange in
England, wünſcht in eine deutſche Familie
oder Schule ohne Salair einzutreten.
Offerten sub K 1 befördert Rudolf
Moſſe, Darmſtadt.
10084) Zu vermiethen:
Lagerplatz, für Holz= und Kohlenhandel
geeignet, nebſt Wohnung. Näheres
Eliſa=
bethenſtraße 1 Comptoir.
Friſche Schellfiſche
eingetroffen bei
Hob. Lessler
Wilhelminenſtraße 10.
10541)
R. 224
2215
dos Vereins für Vogel- & foſlügolzucht
OgGIATAU in parmſtadt, im Hotel Darmſtädter Hof,
am 4., 5. und 6. Dezember, verbunden mit Verlooſung. - Eintritt 20 Pfg.
Looſe 20 Pfg. bei Hrn. L. Ohnacker, Kirchſtraße 2, und im Harktlocule.
10527)
7
Sadl rur TraubO.
Mittwoch am 17. November 1880, Abends halb 8 Uhr:
AuDo aUlAlkuactGaUdtA 10Un
Fünftes Jahr,
des Herrn de Haan Clavier),
und
des Quartett-Vereins
der Herren
Weber (1. Violine),
Petr Viola),
Helmer (2. Violine),
Reitz Cello).
Programm.
1) Streich-Cuartett in B.dur von
Haydn.
2) Violinsonate in F-dur (neu) von
Anton Dvorak.
5) Streich-Quartett in Cdur. Op. 59 von
L. v. Besthoren.
Billets bei den Herren Borgsträsser, Bölling, Klingolhökker, Schödler
und Thies.
Samstag den 20. November, 8 Uhr, bei Ritsert (Schützenhofe).
Vereinsfremde können durch Mitglieder gratis eingeführt werden.
Diejenigen Herren, welche ſich an dem nach Erledigung des Programms
be=
ginnenden Tanz betheiligen wollen, haben ſich dazu in der vorhergehenden Pauſe
Billets zu löſen.
G0528
den vielſeitigen Anfragen entgegenzukommen, bin ich wieder am Donnerstag den
18. November in Darmstadt im Hotel Köhler von Vormittags 9 bis
Nachm. 5 Uhr für an halbſeitig nervöſen Kopfſchmerzen, oft mit Erbrechen gepaart
(Migräne), Kopfkrampf, Kopfgicht, Geſichtsſchmerz, rheumatiſchem Genick=
und Kopfſchmerz Leidende zu ſprechen.
Ich behandele ſpeziell nur obige Leiden, jedoch nicht mit dem allgemein in
Blüthe ſtehenden Geheimmittel=Humbug, ſondern nach meinem eigenen
Heilver=
fahren auf homöopathiſchem Wege nach ſtreng wiſſenſchaftlichen Grundſätzen rationell,
und ſind die Erfolge, die ich erziele, hinreichend bekannt.
Zwingerſtraße
G. H. Brann, Breslau,
4.
Briefe erbitte direct Breslau.
Trotz Anwendung aller ärztlichen Hülſfe und Mittel muzte ich ſieben volle
Wochen unter den furchtbarſten Schmerzen im Bett zubringen, glaubte wahnſinnig zu
werden. Herrn Braun habe ich von ganzem Herzen zu danken, daß er mich in ganz
kurzer Zeit von dieſem qualvollen Leiden befreite.
Stuttgart, 19. Juli 1880.
Frau Fränkle, Militärſtraße Zo.
Ich bin Ihnen überaus dankbar, daß meine Frau nun endlich von ihrem
ner=
vöſen Leiden befreit iſt; die furchtbaren Schmerzen im Kopf ſind ſeit ſechs Monaten
nicht mehr eingetreten, deßhalb ꝛc. ꝛc.
Kaſſel, 12. September 1889.
Hermann Grossmann, Königsſtraße 97½
Von Jemand beauftragt, erſuche ich Sie um umgehende Zuſendung einer Kur
gegen nervöſes Kopfleiden, von der Sie mir bereits im vorigen Jahre zweimal
ſandten. Dieſes Mittel half ſowohl meiner Frau, wie einer anderen Dame, welche
beide Jahre lang mit dieſem Leiden behaftet waren.
Hochachtungsvoll
Stuttgart, den 11. Auguſt 1880.
Th. Roell, Polizeicommiſſär, Stadtpolizeiamt.
10529)
593
2216
R 224
Im Verlag von J. J. Weber in Leipzig iſt ſoeben erſchienen und
durch alle Buchhandlungen zu beziehen:
Bilder
für
Schuſe und Haus.
Von
Albert Richter,
Ernst Lange,
Director der 1. Bürgerſchule in Leipzig. Lehrer an der 1. Bürgerſchule in Leipzig.
Ein Großfolioband
mit 192 Taſeln Abbildungen und 48 Seiten Tert.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Aus Norddeutſchland.
Aus dem deutſchen Frauenleben.
Raubthiere.
Bilder aus Südamerika.
Der St. Gotthardtunnel.
Inhaltsüberſicht:
7. Das Jahr 18707I.
8. Vom Illyriſchen Küſtenlande.
9. Die deutſchen Kaiſer.
10. Aus Oeſterreichs Bergen.
Die deutſchen Befreiungskriege. 11. Bilder aus Ungarn.
12. Die deutſche Reichshauptſtadt.
Breis in 8arton=Linhand 7 Mark 50 Bfg.
Aus den Urtheilen der Preſſe:
Ein Werk für die reifere Jugend, das ſich durch gute Ausſtattung, reiche
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beliebigen einzelnen Abend der Woche auf kürzere oder längere Dauer abzugeben.
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Holzhofallee.
8105)
Zu vermiethen.
Trockene Lagerräume. Eliſabethenſtr. 1.
10502) Ein halbjeidener Herren=
Regen=
ſchirm wurde vertauſcht.
Eigenbrodt, Heinrichſtraße 84.
10372) Ein Mädchen empfiehlt ſich im
Weiß=
zeugnähen in u. außer d. Hauſe. Darmſtr. 10.
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Schulbildung, welcher die Zahnheilkunde
erlernen will, kann ſofort bei einem Zahnarzt
in die Lehre treten. Offerten gefl. unter
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2
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und Möbel, ſowie im Haushalt Vacantes
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Langegaſſe 49.
Beſtellung erbitte per Poſt.
10533) Eine Frau wünſcht ein Kind
zu ſtillen. Näheres in der Expedition.
10333) Ein Packer geſucht.
Gelernte Schreiner erhalten Vorzug.
F. Uraek, Aliceſtraße 5.
5310532) Geſucht ein braves
Haus=
mädchen, welches nähen und ſerdiren kann.
Sandſtraße 2, 1. Etage.
„
18
4
=STEauterunen
m.
ſchriſtlicher Confeſſion),
welche bereits im
Manufacturwaaren=
geſchäft thätig waren, werden zu ſofortigem
Eintritt in ein größeres Geſchäft in Mainz
geſucht. Solche, welche in Geſchäften mit
Landkundſchaft ſervirten, erhalten den Vorzug.
Offerten unter F. A. 10332 nimmt die
Annoncen=Expedition von D. Frenz in
Hainz entgegen.
Poſamentier
10535)
für Hand= und Stuhlarbeit geſucht.
Paul Waldschmitt,
C.F.10334)
Mainz.
Schellſiſche
lebendfriſch billigſt.
Gebr. Hösinger,
10536)
Hof=Lieferanten.
10537) Das Anweſen
Pallaswieſen=
ſtraße 53, etwa 3½ Morgen groß, ſmit
darauf ſtehendem Wohngebäude, dicht am
Uebergange der Heſſiſchen Ludwigsbahn
ge=
legen, iſt zu verpachten.
Näheres Rheinſtraße 25 im Comptoir.
10538) Ein Saal zur Benutzung an
drei Abenden in der Woche wird zu miethen
geſucht. Näheres in der Expedition.
10539)
Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten, insbeſondere auch den Mitgliedern
der Sonntagsſchule, welche an dem
Ver=
luſte unſerer lieben Tochter, Schweſter und
Schwägerin Sophie Lehr ſo herzlichen
Antheil genommen und ſie zu ihrer
Ruhe=
ſtätte geleiteten, hierdurch unſeren innigſten
Dank.
Beſſungen, den 15. Novbr. 1880.
Die trauernden Hinterbliebenen.
H Lodes=Anzeige.
Bekannten und Freunden die
be=
trübende Nachricht von dem heute
Morgen erfolgten Hinſcheiden unſeres
geliebten Mannes, Schwagers und
Onkels, des Poſtbüreaudieners i. P.
Johannes Beutel,
in ſeinem 76. Lebensjahre nach
ſchwe=
rem Leiden.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Verwandten.
Darmſtadt, den 14. Novbr. 1880.
Die Beerdigung findet Dienstag,
Nachmittags um 3 Uhr, ſtatt.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 16. November.
6. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
Zum erſten Male:
Kriegim Frieden.
Luſtſpiel in 5 Arten von Moſer und Schönthan.
Perſonen:
Heindorf, Rentier
Mathilde, ſeine Frau
Ilka Etwös, ſeine Verwandte
Agnes Hiller, ihre
Geſell=
ſchafterin
Henkel, Stadtrath
Cophie, deſſen Frau
Elſa, deſſen Tochter
von Sonnenfels, General
Kurt von Folgen, Adjutant
Ernſt Schäfer, Stabsarzt.
von Reif=Reiflingen, Lieutenant Herr Steude.
Paul Hofmeiſter, Apotheker
Franz Konnecy
Martin, Diener.
Anna, Köchin.
Roſa, Stubenmädchen
Herr Butterweck.
yrL. Berl.
Fr. Haſem=Kläger
Frl. Weigel.
Herr Werner.
Frau Eppert.
Frl. Ethel.
Herr Dalmonico.
Herr Hacker.
Herr Edward.
Herr Wagner.
Herr Franke.
Herr Leib.
Frau Kilian.
Frl. Bernhard.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr
[ ← ][ ][ → ] ladl
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Mar-
l.
.
35
ſE 550 690 740 915. 1120. 12 2- 215 455 r 549
735
1030
lberg.
helm.
4
1
83s
1018
1180
1240
36
455
740
8½
1040.
1
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6
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1½
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1021
1180
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310
5-
742
829)
1044
1185
t rſehenen
nellzüge.
R 224
221)
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Diſtrictsein=
nehmer zu Laubach, Rendant F. Klipſtein auf ſein Nachſuchen in den
Ruheſtand verſetzt, ferner den dermalen im Reichsdienſt commiſſariſch
verwendeten Hauptſteueramts=Controleur Carl Freiherrn Gedult von
Jungenfeld zum Hauptſteueramts=Rendanten unter Belaſſung des
ihm verliehenen Charakters als Zollinſpector, den dermalen bei dem
Kaiſ. Hauptzollamt zu Hamburg commiſſariſch verwendeten
Hauptſteuer=
amtsaſſiſtenten II. Kl. A. Kolb zum Hauptſteueramtsaſſiſtenten 1. Kl.,
den Hauptſteueramtsaſſiſtenten 1. Kl. bei dem Hauptſteueramte Gießen,
K. R. Frank zum Diſtrictseinnehmer der Diſtrictseinnehmerei Laubach,
den Hauptſteueramtsaſſiſtenten I. Kl. bei dem Hauptſteueramte Mainz
M. Brunner zum Diſtrictseinnehmer der Diſtrictseinnehmerei Alzey I,
ſowie den Steueraufſeher V. Machemer zu Dieburg zum
Diſtrictsein=
nehmer der Diſtrictseinnehmerei Altenſtadt ernannt.
(Militärdienſtnachrichten.) Lauteſchläger Großh.
Hauptmann i. P., zuletzt im Großh. 3. Inf.=Rgt., wurde in den Verband
der preußiſchen Armee, und zwar als Hauptmann z. D., aufgenommen.
Wanker, Proviantamtscontroleur, wurde von Darmſtadt nach Stettin
verſetzt. Se. Majeſtät der Kaiſer hat dem Pr.=Lt. Mock vom
Eiſen=
bahn=Regiment die Erlaubniß zum Tragen des ihm verliehenen
Ritter=
kreuzes 11. Klaſſe mit Schwertern des Großh. Verdienſtordens Philipps
des Großmüthigen ertheilt.
Samstag den 13. November, Abends 7½ Uhr, ſtarb in Coblenz
General A. v. Göben, Commandeur des 8. Armeecorps, im Alter von
64 Jahren. v. Göben war am 10. December 1816 in Stade in
Han=
nover geboren, trat 1833 in den preußiſchen Militärdienſt und bewährte
ſich in einer Reihe von Feldzügen und namentlich im Jahre 1870 als
einen der tüchtigſten Führer der Armee, wie auch alszvorzüglicher
mili=
täriſcher Schriftſteller.
Herr Oberpoſtrath Huſadel iſt als Oberpoſtdirector nach Kiel
verſetzt worden.
- Strafkammer I. Sitzung vom 15. November. Heute
wur=
den folgende Strafſachen abgeurtheilt: Peter Lick von Seligenſtadt hat
am 2. Auguſt d. J. in Offenbach dem Carl Guler von Seligenſtadt in
den Oberarm geſtochen. Er wird wegen Körperverletzung in eine
Ge=
füngnißſtrafe von 4 Monaten und in die Koſten verurtheilt. - In der
Berufungsinſtanz wird die Unterſuchungsſache gegen Katharine Fiſcher
von Gernsheim wegen Diebſtahls verhandelt. Sie hat in einem
Darm=
ſtädter Hotel gedient, einer Collegin, die mit ihr das gleiche Zimmer
be=
wohnte, ein Paar Zugſtiefel geſtohlen, und wurde deshalb in eine
Ge=
fängnißſtrafe von 8 xagen verurtheilt. Nach vorhergegangener
Ver=
handlung wird die Angeklagte in eine Gefängnißſtrafe von 8 Tagen und
auch in die Koſten dieſer Inſtanz verurtheilt. - Heinrich Becker,
Re=
dacteur der „Darmſtädter Sonntagszeitung=, ſteht wegen Beleidigung
durch die Preſſe vor Gericht. Die Beleidigung iſt gegen das Großh.
Amtsgericht Friedberg gerichtet; der Angeklagte iſt in dem Gerichtsbezirke
begütert und hatte mit der Behörde wegen Abtretung von Grundſtücken
an die Bahnverwaltung zu thun. In ſeinen Geſchäften ſcheint ſich der
Angeklagte benachtheiligt oder vernachläſſigt gefunden zu haben, und hat
er den gu. Artikel verfaßt, worin dem Amtsgericht Friedberg Faulheit
vorgeworfen wird. Der Staatsanwalt beantragt eine Gefängnißſtrafe
und Veröffentlichung des Urtheils. Der Gerichtshof verurtheilt den
An=
geklagten, der ſich ſelbſt vertheidigt, wegen Beleidigung durch die Preſſe,
in Nr. 51 ſeiner Zeitung verübt, in eine Geldſtrafe von 25 M. eventuell
5 Tage Haft und in die Koſten. Auch ſoll auf Verlangen des Klägers
das Urtheil auf Koſten des Angeklagten veröffentlicht werden. Schluß
4 Uhr.
4 Nächſtens wird die Sängerin Fräul. Hermine Vernet an unſerem
Großh. Hoftheater als Gaſt auftreten.
n. Kommenden Donnerstag den 18. d. M. hält Herr Profeſſor Dr.
L. Büchner im Volksbildungsverein einen Vortrag über
thieri=
ſchen Magnetismus, Somnambulismus, Hypnotismus und verwandte
Erſcheinungen. Zu den Vereinsvorträgen iſt, wie bekannt, der Zutritt
für Jedermann frei.
Wie wir vernehmen, beginnt die Ausſtellung des Makart'ſchen
Bildes „Einzug Kaiſer Karl V in Antwerpen” am Dienstag den 23. d. M.
Das Bild wird nicht im Gartenſaale des Darmſtädter Hofs, ſondern
im Garten des Saalbaues aufgeſtellt werden.
— Durch 2 große Hunde, deren Eigenthümer bereits bekannt ſein
ſoll, wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Großh.
Herrngarten 4 Schwäne und eine größere Zahl Enten getödtet.
— Am Sonntag Nacht zwiſchen 1 und 2 Uhr entwich im ſtädtiſchen
Hoſpital durch einen Sprung aus dem zweiten Stock, jedoch ohne ſich zu
verletzen, ein daſelbſt an der Nervenkrankheit ſchwer Darniederliegender
der Bediente Bernius); derſelbe machte während der Nacht an
verſchie=
denen anderweitigen Stellen durch Klopfen und Schellen wiederholte
Ver=
ſuche, Einlaß zu erhalten, und wurde merkwürdigerweiſe erſt am Montag
Morgen gegen 510 Uhr im Hofe der Böttinger'ſchen Wirthſchaft in der
Eliſabethenſtraße (nur mit einem Hemde bekleidet) wieder bemerkt und
in das Spital zuruckgebracht. Da der Wirth den zunächſt
vorbeifahren=
den Droſchenkutſcher nicht zum Fahren des Kranken bewegen konnte,
ſchickte er ſofort in's Hoſpital, von wo denn auch alsbald ein Wärter
mit einer Droſchke herbeikam.
Für Wildprethänbler und Jäger iſt eine unter m 10. Nov.
erlaſſene Entſcheidung des Kammergerichts von Intereſſe, wonach das
Feil=
halten von Wild während der für ſolches an dem Orte des Feilhaltens
gelten-
den Schonzeit abſolut und ohne Rückſicht auf das an dem Orte der
Er=
legung geltende Recht unterſagt iſt. Es wird deshalb während der
Schonzeit feilgebotenes Wild, einerlei woher daſſelbe ſtammt, in allen
Fällen der Confiscation nach wie vor verfallen.
Im 3. Quartal 1880 ſtarben, auf 1000 Einwohner und
das Jahr berechnet, in Düſſeldorf 372; Cöln 36,0: Bonn und
Straß=
burg 303; Heidelberg 300; Mannheim 269; Freiburg i. B. 25.9;
Coblenz 245; Mainz und Hanau 240; Darmſtadt 224;
Offen=
bach 223; Worms 222; Trier und Kaiſerslautern 21,2; Frankfurt a. M.
205; Wiesbaden 194; Baden 16,2.
— Eine Spazierfahrt beſonderer Art, von zwei Fremden
in dem Vorterrain der Feſtungswerke von Mainz unternommen, hat einige
Tage hindurch das Geſprächsthema dortiger Militärkreiſe gebildet. Jene
Herren hatten, immer mit Karten in der Hand, in beinahe ſechsſtündiger
Fahrt die Umgegend von Hechtsheim an über Laubenheim, Marienborn,
Klein=Winternheim, Ober=Olm, Eſſenheim, Sauerſchwabenheim, Elsheim,
Groß=Winternheim, Ober= und Nieder=Ingelheim bis nach Finthen und
Drais recognoscirt. Der Umſtand, daß ſie, mit den Wegen
augenſchein=
lich bekannt, mehrfach die ſchlechteſten und längſten wählten, ſich auch
bei allen Anhöhen beobachtend aufhielten, gleichwohl aber zur größten
Eile trieben und kaum Zeit zum Füttern der erſchöpften Pferde ließen,
erweckte die Vermuthung, daß die Umſchau keine zum bloßen Vergnügen
unternommene ſei. Da auch das Platzcommando aus der durch die
be=
züglichen Meldungen feſtgeſtellten Richtung der Fahrt entnahm, daß in
der That die Fremden ohne Berückſichtigung landſchaftlicher Schönheiten
nur die ſtrategiſch wichtigen Punkte des Vorterrains auf dem linken
Rheinufer ihrer Aufmerkſamkeit gewürdigt hatten, ſo wurden im „
Eng=
liſchen Hofe; amtliche Erkundigungen eingezogen. Dieſelben ergaben,
daß die Herren, die übrigens gleich nach der Rückkunft von ihrer
Re=
cognoscirungsfahrt abgereiſt waren, ſich der ältere unter dem Namen
Miribel, der jüngere unter dem Namen Piſtor, beide aus Paris, ins
Fremdenbuch eingeſchrieben hatten. Man fragte ſich nun, ob die Herren
nicht vielleicht identiſch geweſen ſeien mit dem franzöſ. Diviſionsgeneral
Miribel und dem Artilleriehauptmann Piſtor, die im Jahre 1877 den
Königsmanövern in Köln und Karlsruhe beigewohnt hatten.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, den 12. November.
4½ Wohlthätige Frauen, Luſtſpiel in 4 Acten von A. PArronge.
Das Stück iſt den Theaterbeſuchern vom vorigen Jahre her wohlbekannt.
Es hat wie ,Mein Leopold”, wiel,Doctor Klaus” wie „Haſemanns
Töch=
ter” überall einen glänzenden und nicht unverdienten Erfolg gehabt.
Freilich „Agnosco veteris vestigia flammaei - möchte man als
Motto darüber ſetzen - oder mit andern Worten, ganz auf der Höhe
der früheren Stücke will es uns nicht erſcheinen, aber eine große Zahl
ihrer Vorzüge weiſt auch das neue auf. Die geſunde, wohlthuende Tendenz
mit ihrer Betonung der Bedeutung von Familienleben und Häuslichkeit
verbreitet hier wie in den andern Arbeiten des Autors von vornherein
eine behagliche, wohl temperirte Atmoſphäre. Der alte drollige Humor,
die harmloſe Luſtigkeit treibt auch in unſerm Stücke ihr Spiel und iſt
ihres Erfolges ſicher, weil ſie der Dichter verſteht mit Rührung und
Ernſt zu durchſetzen. Aber in der Charakteriſtik der Perſonen wie in der
Fügung des eigentlich dramatiſchen Gerüſtes ſcheint uns hier der Dichter
weniger energiſch und ſorgſam geweſen zu ſein als etwa in „Mein
Leo=
polde oder im „Doctor Klaus= Die Geheimeräthin z. B. erſcheint
be=
reits im dritten Acte völlig abgethan, die Heilung der Frau Möpſel von
ihrer Vereinswuth iſt gar zu oberflächlich motivirt, auch kann man es
nicht gutheißen, daß der Verfaſſer den beiden Exemplaren der falſchen
Wohlthätigkeit nicht eine würdige Vertreterin echter, weiblicher
Wohlthä=
tigkeit gegenüberſtellt und ſo ſein Thema vertieft hat. LArronge hat
ſich das Recht erworben, einen etwas ſcharfen Maßſtab an ſich angelegt
zu ſehen; daß trotz dieſer kaum beſtreitbaren großen Mängel ſein Werk
ſolchen Erfolg aufzuweiſen hatte, verdankt er der Friſche und
Natürlich=
keit, dem geſunden und harmloſen Humor der einzelnen Epiſoden. Und
an dieſen iſt das Stück reich wie alle früheren. Es macht nicht bald ein
Dichter dem Schauſpieler ſeine Aufgabe ſo leicht, wie P Arronge. Wenn
irgend einer unſerer modernen Dramatiker, ſo iſt er es, der das Goetheſche
Wort: „Greift nur hinein ins volle Menſchenleben, und wo ihr's packt,
da iſt's intereſſant=, zur That macht. Herr Edward gab den edlen
charactervollen Mann mit der militäriſch ſtraffen und doch eleganten
Haltung, wie er uns als Major von Rodeck entgegentreten muß, mit
glücklicher Charakteriſirung. — Die dankbarſte, aber zugleich ſchwierigſte
Rolle iſt die des Friedrich Möpſel in Firma Möpſel, Reiner u. Co.
Fabrik von Rheiniſchem Sohlleder, weil es hier die komiſche Wirkung des
linkiſchen und draſtiſchen Auftretens im erſten Acte mit der tiefen
ge=
müthvollen Denkweiſe des ſoliden, ehrlich liebenden Chemannes in den
ſpäteren Scenen zu vereinen gilt. Dieſer zweite Theil der Rolle gelang
Herrn Werner noch beſſer als die komiſche epiſodenhafte Scene des
erſten Actes. — Der Vereinsdiener Hubert des Herrn Franke, ein
Geiſtesverwandter des bekannten Kutſchers Lubowski aus „Doctor Klaus”
war von draſtiſcher Komik.— Die Gouvernante wurde von Frl. Ethel
entſprechend dargeſtellt, nur verfiel die Dame wiederholt in den Fehler
des zu ſchnellen und mitunter zu leiſen Sprechens, was die Deutlichkeit
empfindlich beeinträchtigte. - Herr Mickler und Frl. Schütky gaben
R6
2218
das Dienerpaar lebendig und: wirkſam. - Die beiden wohtthätigen
Frauen, Frl. Berl und Weigel, wurden paſſend gegeben, erſtere
wirkte durch ihren Aplomb, letztere durch ihre Redegewandtheit, ohne
dabei in Uebertreibung zu verfallen. In das allgemeine Lob ſei auch
die kleine Lina Krickſer eingeſchloſſen, die den kleinen Julius Möpſel recht
anſprechend gab, und der wir gern die Stunde Nachſitzen für die auch
ihr verhängnißvoll gewordene Schlacht bei Collin erſpart hätten. Wir
können unſern Bericht über die Aufführung mit gutem Gewiſſen ſchließen:
„Gefiel mir ſehr - bum!
Sonntag, den 14. November.
Die heutige Aufführung des Weber'ſchen Freiſchütz war die zweite
des Werks in dieſer Saiſon und kann als eine im Ganzen gelungene
be=
zeichnet werden. Herr Bär, der wieder mit der Rolle des Max betraut
war, ſchien noch an den Folgen ſeiner letzten Indispoſition zu leiden
und darf daher das Recht beanſpruchen, milde beurtheilt zu werden.
Frl. Czerwenka (Agathe) beſitzt wohl in Erſcheinung, Spiel und
Ge=
ſang (wir müſſen das geſprochene Wort ausnehmen) diejenigen
Eigen=
ſchaften, welche dieſer Bühnenfigur den Stempel jüberzeugender
Lebens=
wahrheit aufzudrücken vermögen, aber ſie ſchädigt ihre Leiſtung ſelbſt
durch das Forciren der Stimme; ſo war dies namentlich in dem langſamen
As-dur=Mittelſatz des großen Terzetts im zweiten Akt der Fall; dieſes kleine
In=
termezzo verträgt ſcharfe Accente am wenigſten. - Fräul. Schütk;
(Aennchen) erfreute durch den Vortrag der Arie: „Trübe Augen,
Lieb=
chen' ꝛc.; ſie würde ein vortreffliches Aennchen ſein, wenn auch der
warme Herzenston der beſorgten Freundin durchklänge. - Das Organ
des Herrn Köhler (Eremit) iſt voll und markig genug, um den
Ein=
ſpruch dieſes Vermittlers imponirend genug wirken zu laſſen. Sehr
wohlthuend iſt Herrn Köhlers muſikaliſche Sicherheit; wir haben in dem
großen Solo des Eremiten ſelbſt berühmte Baſſiſten die Phraſe bei
Ein=
tritt des ⁶⁄ Taktes (Imoll) entweder unſicher oder falſch bringen hören.
— Das Brautjungfernſolo wurde beſſer geſungen, als es vor acht Tagen
geſchah; es iſt übrigens, was reine Intonation betrifft, eine ſehr heikle
Aufgabe. — Die Chöre gingen friſch und exact. Rauſchender, ſpontan
hervorbrechender Beifall belohnte öfters die Darſteller; Herr Maſchinerie=
Director Brandt wurde mit einem Hervorrufe beehrt.
Polizei=Bericht vom 15. November.
Ein Bewohner des Pankratiusviertels mußte wegen Geiſtesſtbrung, in
der er ſeine Familie mit einer Schußwaffe bedrohte, ins Hoſpital verbracht
werden. - In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden im Großh.
Schloßgarten 4 Schwäne und 18 Enten durch einen großen Hund
todt=
gebiſſen. Der Eigenthümer des Hundes iſt noch nicht ermittelt.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. S. Erl. Eberhard Graf Erbach=Erbach von
Er=
bach 1. O. Victor Chioſſi, Jous directeur general des postes von Eghpten.
Rauch, Oberbürgermeiſter von Hanau. v. Wildegg, Oberſt a. D. von
Carls=
ruhe. Frhr. v. Goeler, Stadtdirector von Baden. Dürr, Hofmaler von
Freiburg. Th. Weller, Gallerie=Director von Mannheim. Kloſe, Maler von
Carlsruhe. Frau Louiſe Schwab mit Frl. Tochter von Nürnberg, J. Schwab
mit Familie von München. Machol und Gemahlin von Edesheim. v. Meyer,
Hauptmann von Mannheim. Hoeſch, Rentner von Düren. Eller von Worms,
Seidenberger von Nürnberg, Schneider von Mannheim, Frank von Würzburg,
Plambeck von Blankenhain, Aufhäuſer von Cannſtadt, Engelhardt von
Rüſſelsheim, Kaufleute. Reuter, Fabrikant und J. Becker nebſt Familie von
Mannheim. Metzler, Fabrikant von Hanau. Frl. Köhmen von Straßburg,
Riſchbieter von Deſſau, Birſch von Plauen, Hofmann von Bamberg,
Bern=
hardt von Eßlingen, Heyer von Erfurt, Schwitzkh von Hamburg, Vinot von
Saarlouis, Heermann von Aachen, Keppler von Wiesbaden, Wohlgemuth
von Göppingen, Wolfſohn von Berlin, Kaufleute. Abt, Fabrikant von
Kitzingen. Lindner von Frankfurt, Röhrig von Bingen, Külber von
Saar=
louis, Steurer von Lahr, Buſch von Burtſcheidt, Zimmermann von Coblenz,
Airh von Berlin, Schott von Stuttgart, Sponſel von Leipzig, Heydrich von
Frankfurt a. M., Heyer von Berlin, Leupold von Plauen, Baermann von
Aachen, Levy von Frankfurt, Baer von Mainz, Billſtein von Cöln, Horſt
von Hanau, Wolf von Mühlhauſen, Stepham von Frankfurt, Eiſenmann
von Schramberg, Schmidt von Berlin. Weil von Prag, Henneberg von
Gotha, Gramm von Stuttgart, Weyrauch von Loerrach 1. B., Kropp von
Rheydt, Aron von Muhlhauſen, Erdelen von Cöln, Jacoby von München,
Jacoby von Rheims, Bruns von Braunſchweig, Kaufleute.
Ueber den Hypnotismus.
Das Intereſſe, welches die Experimente bes bekannten
Magneti=
ſeurs Profeſſor Hanſen erregen, gab mir Veranlaſſung, zur Würdigung
derſelben auf einige dabei in Betracht kommende Erſcheinungen
auf=
merkſam zu machen. Obgleich über den Hypnotismus ſchon mancherlei
geſchrieben iſt, ſo erſcheint es doch wünſchenswerth, die ihn betreffenden
Fragen und Experimente von den verſchiedenſten Seiten zu beleuchten.
Man hat dieſelben bisher vorzugsweiſe vom phyſiologiſchen Standpunkt
aufgefaßt. In einem Werkchen von G. H. Schneider: „Die pſychologiſche
Urſache der hypnotiſchen Erſcheinungen” ſtellt dagegen der Verfaſſer in
Beziehung zu ſeinem größeren Werk: der thieriſche Wille' den pſnchologiſcher
Geſichtspunkt in den Vordergrund. Ich will voraus bemerken, daß ich
ſelbſt in Gemeinſchaft mit dem Verfaſſer ſ. Z. phyſiologiſche und
pfycho=
logiſche Experimente angeſtellt habe, und daß uns dabei die Frage nach
den hypnotiſchen Erſcheinungen lebhaft intereſſirte.
Es mußte mir alſo die Ankündigung des Herrn Profeſſor Hanſen
um ſo willkommener erſcheinen, als ich langſt gewünſcht hatte, ihn und
die Art ſeines Experimentirens kennen zu lernen, vorzüglich um das
etwa „Schwindelhafte: der Experimente von der Wahrheit ſondern zu
können, ohne jedoch die abſichtlichen Täuſchungen und Kunſtgriffe
zurück=
weiſen zu wollen, welche mit pſychologiſchen Verſuchen in erlaubtem
Zuſammenhang ſtehen. Auch hoffte ich mich dadurch von dem
unbe=
quemen Gefühl zu befreien, das uns beſchleicht, wenn wir etwas, was
wir nicht zu erklären vermögen, auch nicht kurzer Hand von uns weiſen
können. Dann muß bemerkt werden, daß im Hinblick auf die bereits
bekannten Thatſachen des Hypnotismus bei Thieren und Menſchen das
Jgnoriren der Hanſen'ſchen Experimente vom wiſſenſchaftlichen Standpunkt
durchaus ungerechtfertigt erſcheint, und daß man ihm das Verdienſt nicht
abſprechen kann, auf langſt vergeſſene für die Wiſſenſchaft wichtige Dinge
von Neuem aufmerkſam gemacht zu haben.
Der Mißeredit, in welchem durch die Geſpenſterexperimente,
Geiſter=
beſchwörungen, durch den Wunderglauben der Sophie Lateau, durch
nach=
gewieſene Betrügereien und viel groben Unfug die Frage über den
Hy=
pnotismus gekommen iſt, ſodaß ſie faſt der Vergeſſenheit anheimgefallen
wäre, veranlaßt auch heute bei dem Laien im Allgemeinen noch eine
Frontſtellung gegen die auf ihn bezüglichen Fragen. Dagegen hat ſie
die Wiſſenſchaft aufs Neue in das Bereich ihrer Unterſuchungen gezogen,
und neben den intereſſanteſten Entdeckungen auch practiſch verwerthbare
Reſultate erhalten, ohne freilich den Grund und das Weſen der Sache
klar gelegt zu haben. Die wichtigſten neueren Unterſuchungen und
Ab=
handlungen über den Hypnotismus finden ſich in den folgenden Schriften:
R. Heidenhain, (Prof. in Breslau); „Der ſogen. thieriſche
Magnetis=
muss 4. Auflage; Derſelbe: „Zur Kritik hypnotiſcher Unterſuchungen,
Breslauer ärztliche Zeitſchrift 1880 Nr. 5; A. F. Weinhold, (Prof.
in Chemnitz): „Hypnotiſche Verſuche 3. Auflage; R. Rühlmann,
(Profeſſor in Chemnitz): die Experimente mit dem ſogenannten thieriſchen
Magnetismuss. Gartenlaube 1880, Nr. 8 und 9. Dr. R. Geſcheidlen:
„Die Erſcheinungen des ſogen. Thier=Magnetismus im Lichte der
Natur=
wiſſenſchafts Augsburger Allg. Zeitung 1880, Nr. 3, 4, 5, 94 und 95.
Berger (Prof. in Breslau): Hypnotiſche Zuſtände und ihre Geneſe.
Bres=
lauer ärztliche Zeitſchrift 1880. Hermann Cohn (Prof. in Breslau):
„Ueber hypnotiſche Farbenblindheit mit Accomodationskrampf und über
Methoden, nur das Auge zu hypnotiſiren.” Breslauer ärztl. Zeitſchrift
1880, Nr. 6. Wilh. Wundt: „Der Aberglaube in der Wiſſenſchaft=
„Unſere Zeité 1880, Nr. 1. Profeſſor J. Czermak: „Ueber
Hypno=
tismus bei Thieren, nebſt gelegentlichen Bemerkungen über
Naturwiſſen=
ſchaft und Spiritismus, Geiſtermanifeſtationen und dergl.: Gartenlaube
1873) Nr. 7 und 8. W. Preyer (Prof. in Jena): „Die Kataplexie
und der thieriſche Hypnotismus.: Sammlung phyſiologiſcher
Abhand=
lungen, 1878, 2. Reihe, 1. Heft. H. Schneider (Privatgelehrter in
Berlin): „Die pſychologiſche Urſache der hypnotiſchen Erſcheinungen”, 1880.
Außerdem haben noch Verſuche gemacht und Beiträge geliefert: Profeſſor
Grützner in Berlin, Prof. Opitz in Chemnitz, Friedel in Leipzig u. A.
Ich will nun zunächſt über die Beobachtungen berichten, die ich bei
den beiden Hanſen'ſchen Vorſtellungen in Darmſtadt zu machen
Gelegen=
heit hatte. An der Perſönlichkeit Hanſens fand ich auffallend: 1) Eine
vorzügliche Beobachtungsgabe. Dieſe zeigt ſich bei Muſterung der Medien,
bei der Beobachtung ihres Geſichtsausdrucks, der Verſchiedenartigkeit der
Berührung und des Drucks beim „Magnetiſiren” in der Auswahl der
Experimente für die betreffende Perſon, in der Aufmerkſamkeit auf ihre
Reden und Bemerkungen. 2)Einen durchdringender Blick. 3) Eine große
Willenskraft. 4) ſichere und feſte Bewegungen während des Experimentirens.
Herr Hanſen ſprach ſich in der Unterredung, die ich mit ihm hatte, mit
Verſtändniß und trotz ſeines fremden Jdioms, mit viel Geſchick über die
ein=
ſchlägigen Fragen der wiſſenſchaftlichen Literatur und mit etwas
Bitter=
keit uber die Unbekanntſchaft des Publikums mit denſelben aus. Von
dem Weſen eines Schwindlers habe ich an ihm durchaus nichts bemerken
können. Mit großer Bereitwilligkeit iſt er allen meinen Wünſchen
nach=
gekommen und hat alle meine Fragen beantwortet, auch die, welche ich
während der Vorſtellung an ihn richtete. Eine Täuſchung iſt hier um
ſo weniger möglich, als ich Alles, was auf der Bühne vorging,
beobach=
ten, mit den Medien ſprechen konnte u. ſ. w. Auch ſchlug ich Herrn
Hanſen ſelbſt einige Experimente zur Ausführung vor, die er ſehr gern
und mit Erfolg ausführte. Um Gewißheit über einige Einzelnheiten zu
erhalten, machte ich mich beſonders mit einem zuverläſſigen Medium
ge=
nauer bekannt, und ließ nach Beendigung der Vorſtellung an demſelben
von Herrn Hanſen noch einige Experimente anſtellen. Als ich endlid
den Wunſch ausſprach, das Medium ſelbſt zu magnetiſiren, zeigte mi=
Herr Hanſen die wenigen dazu nöthigen Kunſtgriffe und es gelang
mi=
vollkommen, dem jungen Mann durch Streichen mit der Hand die Augen
feſt zu ſchließen, was mir, obgleich ich die Verſuche von Weenhold,
Hei=
denheim, Cohn u. A. kannte und überzeugt war, daß ein„Fluiduml von
Herrn Hanſen nicht ausgehen könnte, doch einigermaßen auffällig ſchien.
Ich bat daher den jungen Mann, mich in den Saal zu begleiten, wo ich
vor einigen Belannten den betr. Verſuch noch einmal machte. Derſelbe
gelang und wurde dann noch im Caſino von mir wiederholt. Um den
jungen Mann nicht anzuſtrengen, unterließ ich es, an dieſem Abend
wei=
tere Experimente mit ihm zu unternehmen.
(Fortſ. folgt.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.