Darmstädter Tagblatt 1880


22. Oktober 1880

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üge.

143.
Uhrgang.

143.
Jahrgang.

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtauſichlag.

rag= und Anzeigeblafk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
ThuAſetiIed URLehltudhoorhli.

Inſerate
werden angenommen: h Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 25, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditonen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

43 20T.

Freitag den 22. October.

1880:

Zu publiciren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 31:
Bekanntmachung: die deutſche Wehrordnung.

2
2 Bekanntmachung.
p
Gamstag den 23. Octbr. d. J.
Vormittags 10 Uhr,
wird in der Cavallerie=Kaſerne zu
Darmſtadt eine große Partie Pferde=
dünger
verſteigert.

9679) Donnerstag den 28. Octbr. l. J.,
Nachmittags 2 Uhr, ſollen in dem Rath=
haus
dahier die gemeinheitlichen Plätze zur
Benutzung für Carouſſel= und Schießſtände
gelegentlich des am 1. November l. J. da=
hier
abgehalten werdenden Jahrmarkts an
den Meiſtbietenden verpach tet werden.
Griesheim, am 20. October 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
Leber.

Leilgebotenes.
Die Hof=Buchbandlung von
H
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9673) Ein 7 Wochen altes Dachshündchen/
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W)

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4
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9313)
9308) Zwei in vorzüglichem Zuſtande
befindliche Ladentiſche, je 450 Mtr. lang
90 Emtr. hoch, 52 Emtr. breiter Deckplatte,
mit je 70 Schubladen, ſind preiswürdig zu
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Blaue Kartoffeln
6.
Roſen=
6.

Zwiebel=
5.-
Neue Seeländer Kartofeln,
5..

Gelbe Kartoffeln
5.-


9676)
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5 Ueberrheiner Kartoffeln:
Blauaugen per Mltr. M. 7.-
Goldgelbe
7.50
frei in's Haus geliefert.
2m
Jacob Schäffer,
Lauteſchlägerſtraße Nr. 12.

8

8

9677) 2 Weinfäſſer 450 Liter, zu
Regenfäſſern geeiguet, billig abzugeben.
C. Flehinger, Wilhelminenſtraße 3.
544

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2028

N6 207

Wand t a f e l n
.

mit ſämmtlichen vom 15. October ab hier abgehenden und ankommenden Eiſenbahnzügen
10 Pfg., wie Uhrenfahrpläuchen zum Einlegen in den Uhrdeckel 5 Pfg.
ſind in der Unterzeichneten zu haben.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

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2

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zweite Stock, 8 Zimmer, Küche, Magd=
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9515) Riedeſelſtraße 35, iſt ein
ſehr guter großer Weinkeller zu ver=
miethen
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eine anſtändige Dame zu vermiethen.
Näheres in der Expedition d. Bl.
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Bleichſtraße 44 parterre, in der Nähe der
Bahnhöfe, ſofort oder zum 1. Nov. zu verm.

Vermiſchte Nachrichten.

9685) Handſchuhe werden ſchön gewaſchen
das Paar zu 15 Pfg. Ebenſo werden Federn
gekräuſelt. Sandſtraße 10. 1 Stiege hoch.

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Emanuel Fuld
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Kirchſtraße I.

P. P.
Hierdurch mache die ergebene Mittheilung,
daß ich mein Geſchäſt aus der Schulſtraße
nach der Marktſtraße Nr. 15 verlegt
habe.
Hochachtungsvoll
Heinrich Göbel
9686)
Decateur.

Vermieth=Bureau
9687)
von
Cg. Cunkel.
Köchinnen, Haus= und Kindermädchen,
Zimmermädchen, Kammerjungfern, Köchen,
Kutſchern, Hausburſchen, Kellnern u. Kellner=
innen
, Schenkammen u. ſ. w. können Stellen
nachgewieſen werden durch
Georg Gunkel,
Magdalenenſtraße 12 Seitenbau.


C Aaer ein Logis miethen will
8
hhwer ſolche zu vermiethen hat.
Awende ſich an das Logis=
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Mühlſtraße 14.

9122 Penſion für 2 Schüler nebſt
Aufſicht. Mühlſtraße 18 bel Etage.

55) Weiſſeng, Janpnhahih Herren
hemden, werden gut paſſend und billi=
angefertigt
. Wo? ſagt die Expedition.

9685) 35,000 Mark ganz oder ge
trennt auf erſte Hypothek bis 15. Novembe
auszuleihen. Nüheres Riedeſelſtraße 2.
9690) Am Donnerstag Morgen den
14. October wurde ein ſchwarzes, geſticktes
Tuch mit Franzen von der Heſſ. Ludwigs=
bahn
durch die Promanade= und Frank
furterſtr. verloren. Dem redl. Finder eine gut=
Belohnung. Abzugeben Frankfurterſtraße 27
9691) Eine gebrauchte Hückſellade wird zu
kaufen geſucht. Off. unter Preisang. in d. Exp

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 22. October.
8. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung
Zum erſten Male wiederholt:
Drei Paur Schuhe.
Lebensbild mit Geſang in 3 Abtheilungen nebl
Vorſpiel von Carl Görlitz. Muſik von
A. Conradt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.

Sonntag 24. October.
9. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung
F a u ſt.
Große romantiſche Oper mit Ballet in 5 Akter
von Gounod.

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31

3.
42

5

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. October.
5) Die Turngemeinde cultivirt ſchon ſeit vielen Jahren neben dem
Turnen jugendlicher Theilnehmer in einer beſonderen Abtheilung das
Männer=Turnen, zu welchem ſich jetzt wieder eine Anzahl neuer Mit=
glieder
gemeldet hat. Da bei dieſer Gelegenheit wiederholt der Wunſch
ausgeſprochen worden iſt, es möchte ein Uebungscurſus abgehalten wer=
den
, bei welchem unter Ausſchluß jeder Art von Geräthe=Turnen lediglich
Freiübungen mit Arm= und Beinthätigkeiten geübt werden, ſo be=
ſteht
die Abſicht, zu Ende dieſes Monats einen Winter=Curſus in
Freiübungen für Männer=Turnen einzurichten. Von der größeren
oder geringeren Betheiligung, welche dieſer Curſus von Herren reiferen
Alters findet, wird es abhängen, ob ſich jene Abſicht dauernd verwirk=
lichen
läßt. Die meiſten Aerzte empfehlen gewiß mit Recht die körper=
lichen
Uebungen zur Erhaltung und Beförderung der Geſundheit. Eine
vielerprobte Erfahrung iſt es aber, daß das Turnen nur dann dauernd
betrieben wird, wenn zwiſchen jeder einzelnen Uebung in zweckmäßiger
Abwechslung die geeigneten Ruhepauſen zur Erholung vergönnt ſind,
wie dies eben nur beim Turnen in Gemeinſchaft mit andern Uebenden
der Fall zu ſein pflegt. Nur gilt es, ſeine vorgefaßte, jetzt veraltete
Meinung gegen die modernen Turn=Einrichtungen zu bekämpfen, die nicht
angeborene, aber angeeignete körperliche Bequemlichkeit zu überwinden,
und man wird ſich in verhältnißmäßig kurzer Zeit eines dauernden Er=
folges
zu erfreuen haben. Daß eine durchaus regelmäßige Betheili=
gung
nicht zur Pflicht gemacht wird, darf als ſelbſtverſtändlich bezeichnet
werden. Die Turnübungen der Männer=Abtheilung finden vorerſt noch
Mittwochs und Samstags Abends 8½-91 Uhr in der Turnhalle
am Woogsplatze ſtatt. Das Zuſchauen wird dabei gerne geſtattet.
v. W.
Strafkammer L. Sitzung vom 21. October. Heute wurden
folgende Strafſachen abgeurtheilt: Unterſuchung gegen den Fuhrmann
Philipp Schneider von Groß=Bieberau und deſſen Tochter Dorothea. Die
Unterſuchung wird bei verſchloſſenen Thüren geführt. Der Vater Phi=
lipp
Schneider wird in eine Zuchthausſtrafe von vier Jahren, die Tochter
in eine Gefängnißſtrafe von einem Jahre 6 Monaten verurtheilt; dem
Vater werden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren,
der Tochter auf die Dauer von 2 Jahren aberkannt; die Koſten werden
ſachgemäß vertheilt. Die Unterſuchung gegen die Kaufleute Johannes
Hefle und Karl Wagner von Offenbach wegen Bankrotts wird ausgeſetzt
wegen ungenügender Inſtruction des von der Vertheidigung beigebrachten
Experten Hch. Junker aus Frankfurt. Vertheidiger: Rechtsanwalt Dr.
Ohann und Rechtsanwalt Metz III. Wilhelm Brecht von Oberhambach,
Sohn des Adam Brecht von da, iſt angeklagt, daß er an einem Lrte,
wo er zu jagen nicht berechtigt war, im Bensheimer Gemeindewald, einen
Rehbock geſchoſſen habe, und Adam Röder, daß er dieſen Rehbock aufge=
hoben
und weg- zu dem Wilhelm Brecht hin - getragen habe. Wegen un=
befugter
Jagdfolge - das Reh wurde als auf der Hambacher Grenze
geſchoſſen angenommen - wurden Beide in je eine Geldſtrafe von 15 M.
und in die Koſten unter ſolidariſcher Haftverbindlichkeit verurtheilt.
Wegen Ausbleibens des Beſchuldigten wird die Unterſuchungsſache gegen
Peter Link von Seligenſtadt wegen Körperverletzung ausgeſetzt und die
Vorführung des Beſchuldigten verfügt.

Am 27. d. M. gibt die berühmte Liederſängerin Frau Regan
Schimon unter Mitwirkung des Pianiſten Hirſchberg in hieſiger Stadt
ein Concert, was wir unſerem kunſtliebenden Publikum zur Kenntniß
bringen.
44 Pfennigſparkaſſe dahier. Am letztverfloſſenen Camstag
wurden bei den verſchiedenen Stationen der Pfennigſparkaſſe dahier 1496
Einlagen mit zuſammen 604 M. 96 Pf. gemacht. Die Geſammtſumme
der bis jetzt ſtattgefundenen Einlagen beträgt 3194 Einlagen im Geld=
betrage
von 1289 M. 81 Pf.
Mainz, 21. October. Die aus dem Rheingrunde gezogenen Pfähle
der Karolingerbrücke ſind, wie bekannt, verſteigert und von hieſigen Möbel=
fabrikanten
erſtanden worden. Ein Theil des Holzes iſt beſtimmt, einer
neu einzurichtenden altdeutſchen Weinſtube am Markt das Mobiliar zu
liefern. Bekanntlich iſt das Mobiliar des Sitzungsſaales der Stadtver=
ordneten
auch aus früheren Pfeilern derſelben Brücke hergeſtellt, ſo daß
es bald geſchehen wird, daß altdeutſcher Durſt und moderne Stadtver=
ordnetenideen
auf demſelben Holze ſitzen. Uebrigens erfordert es eine Reihe
von Vorbereitungen, um den alten Pfählen das ſeit einem Jahrtauſend
und darüber eingedrungene Waſſer auszupreſſen. Das geſchieht zunächſt
durch Anwendung von Dampf und dann im Trockenofen.
M. N.
Nach den Vorſchlägen der Bau= und Finanzcommiſſion ſollen
für den Bau der neuen ſtädtiſchen Halle in Mainz 494,000 M. verwilligt,
reſp. von den Stadtverordneten ein Credit von 510,000 M. verlangt
werden, um etwaige Ueberſchreitungen des Voranſchlags daraus decken
zu können. Nach dieſem Vorſchlag wird der Bau mit Luftheizung, Ven=
tilation
, Waſſerleitung, Beleuchtung, mit Garderobe, Abtrittsanlage und
dem nothwendigen Wirthſchaftskeller verſehen ſein; es wird nur bei
dem Bau auf die vollſtändige Unterkellerung ſowie auf die Deco=
rationen
und Malereien verzichtet und wird das Innere nur in Wand=
verputz
und Anſtrich hergeſtellt.

In der Strafkammerſitzung zu Mainz vom 20. October wurde
ein Zweikampf verhandelt, welcher auf dem Wormſer Exercierplatz, ob=
wohl
auf 15 Schritte Diſtanz geſchoſſen wurde, einen unblutigen Aus=
gang
gefunden hatte. Der Herausforderer, Weinhändler C. Pauly in
Ober=Ingelheim, wurde zu 3 Monat und 3 Tage Feſtungshaft, der Cartel=
träger
, Gerichtsacceſſiſt Nispel von Darmſtadt, zu einer ſolchen von 1 Tag
verurtheilt und der wegen Gehülfenſchaft mit angeklagte Gerichtsacceſſiſt
Bodmann von Oſthofen freigeſprochen. Der Geforderte, Landwirth und
Landwehroffizier Beſt aus Oſthofen, konnte nicht von der Civil=Juſtiz
abgeurtheilt werden, da er das Duell in Uniform mitmachte.
Der Wanderlehrer des landwirthſchaftlichen Vereins der Provinz
Rheinheſſen, Herr Lehnert, iſt als Profeſſor an die K. Bayriſche Cen=
tral
=Landwirthſchaftsſchule zu Weihenſtephan berufen worden.

Die Eröffuung des neuen Opernhauſes in Frankfurt.
* Vor wenigen Tagen lenkte die Domfeier der Colonia Agrippins
die Blicke von ganz Deutſchland auf ſich; heute iſt es eine andere alt=
ehrwürdige
Stadt, die unter der freudigen Theilnahme vieler Tauſende
einen der dramatiſchen Kunſt geweihten Tempel eröffnet, der auf ſchönem
Fries den ſchmückenden Weiheſpruch trägt: Dem Wahren, Schönen,
Guten! (Mit der Inſchrift: Dem Schönen, Guten' ſind wir einver=
ſtanden
, aber wie paßt auf ein Haus, das dem Kultus der ſchönen
Täuſchung gewidmet iſt, das Wahre ?) Frankfurt, die Stadt der Gärten
und der Millionäre, die Geburtsſtadt Goethes, weihte am 20. October
mit vielem Glanze ſein herrlichſtes Monument ein. Schon mehrere
Wochen vorher war das 2000 Plätze enthaltende Haus vollſtändig aus=
verkauft
, ſo daß zahlreiche ſpäter eingelaufene Nachfragen nach Plätzen
keine Berückſichtigung mehr finden konnten. Man erzählte, daß einzelne
Sitze, die den kaſſenmäßigen Preis von 5 Mk. 50 Pfg. haben, mit
100 Mk. bezahlt worden ſeien. Glücklich alſo, wer einer freundlichen
Einladung der Intendantur folgen durfte! Um 5½ Uhr begaben wir
uns in das Theater. In Erwartung der Auffahrt der hohen Gäſte um=
ſtand
Kopf an Kopf gedrängt eine nach Tauſenden zählende Menge
das Gebäude. Nur mit Mühe durchdringen wir dieſen Ring und ge=
langen
endlich durch einen als Windfang dienenden Vorraum in das
Kaſſen=Veſtibül, einen großen, ſchlicht decorirten Raum, deſſen graue
Wandpilaſter mit meſſingenen Gasarmen geſchmückt ſind. Fünf Glas=
thüren
führen von hier aus in das pompös ausgeſtattete Treppen=
Veſtibül. Der fleiſchfarbene Marmor, der hier vorherrſcht, drängt die
etwas aufdringlich reiche Vergoldung an Baſen und Kapitälen der
Säulen zurück. Die beiden Schmalſeiten dieſes ſchönen Raumes bilden
offene Verbindungsloggien; nach dem Zuſchauerraum hin liegt der Cor=
ridor
des erſten Ranges, und die vierte Seite nimmt das Hauptfoyer
ein. Man hat zwar den billigen Scherz gemacht: Die Frankfurter
hätten ſich ein prächtiges Foyer gebaut, an welchem hinten ein kleines
Theater hängt: dennoch wird kein Kundiger anſtehen, dieſen Bautheil
als den Glanzpunkt des Ganzen, als ein Meiſterſtück decorativer Archi=
tektur
anzuerkennen. Im Balkon, der unſerem erſten Range entſpricht,
und in den Proſceniumslogen hatten die Generäle, Excellenzen, Diplo=
maten
und deren Damen, die Hoftheater=Intendanten und Directoren
aus Berlin, Leipzig, Sigmaringen, Mannheim und andere eingeladene
Gäſte Platz genommen. Die Logen ſtrahlten von einem Damenflore in
glänzenden und reichen Toiletten, und daß ſich hierhin viele Blicke lenk=
ten
, wird man ſelbſt bei dem Publikum einer Galavorſtellung begreiflich
finden, denn auch verdiente ältere Herren in hohen Aemtern und Würden
ſind für Jugend und Schönheit durchaus nicht immer unempfänglich.
Bis zum Beginn der Vorſtellung hatte Jedermann vollauf zu thun, ſich
zu orientiren, ſeine Umgebung zu muſtern und den Eindruck des Ge=
bäudes
auf ſich wirken zu laſſen. Der Vorhang ſtellt das Vorſpiel
des Fauſt dar von einem Souffleurkaſten gewahrt man nichts: der=
ſelbe
iſt in den Schenkel des breiten, theilweiſe vergoldeten Rahmens
hinter eine mimiſche Trophäe unmerkbar eingefügt. Die vom Kron=
leuchter
aus beträchtlicher Höhe herabgeworfene Lichtfülle wird, wie bei
unſerem Hoftheater, durch mattgeſchliffene Glasglocken gedämpft und ge=
währt
eine ſplendide Helle, ohne dem Auge beſchwerlich zu fallen. Daß
ſchon zu den Sitzreihen des zweiten Ranges hölzerne Seſſel verwendet
worden ſind, ſchien uns mit der eleganten Ausſtattung der übrigen
Räumlichkeiten nicht zu harmoniren.
Um 631 Uhr trat der Kaiſer, gefolgt von ſeinem Sohne, dem deut=
ſchen
Kronprinzen, und ſeinem Enkel, dem Prinzen Heinrich, in die zum
Feſt eingerichtete Kaiſerloge, von dreimaligem Hochrufe empfangen.
Nach einer vom Kapellmeiſter Goltermann gedichteten, recht ſtim=
mungsvollen
Feſtouvertüre erhebt ſich der Vorhang. Die Scene ſtellt
den Brunhildenſtein auf dem Feldberge vor, zu deſſen Fuß ſich die Main=
ebene
ausdehnt. Links vom Zuſchauer ſitzt die Germania (Frau Col=
lot
) im Purpurgewand mit goldenem Diadem, umgürtet mit dem
Schwerte, rechts ſteht die Muſe (Frl. Weiße) in weißem Gewand mit
der Lyra. Auf die Frage der Muſe, warum ſie aus den Höhen,
Walhallas (1) in Germaniens Lande, auf den Taunuskulm geladen ſei,
erwidert Germania, daß ſie ihr drei Bilder zeigen wolle, ein ſtolzes, ein
heiliges und ein drittes, das ihr, der Muſe, geweiht ſei. Die
Muſe glaubt ſich verhöhnt. Wie, ruft ſie aus, mir? wer denkt in dieſer
Zeit, die nur darauf ſinnt, Feuer und Waſſer zu Sclaven des Menſchen

[ ][  ]

2030

E 207

zu machen, da neue Welten an der Federſpitzen enldeckt werden, der Ur=
granit
des St. Gotthard durchbohrt wird, wer denkt in dieſer Zeit an
mich, an die Künſte des Friedens! Der landſchaftliche Proſpect ver=
ſchwindet
auf einen Augenblick hinter den Wolken, dann theilen ſich die=
elben
und im Hintergrund erſcheint ein Tableau, das Siegesdenk=
mal
auf dem Niederwald darſtellend. Die Muſik intonirt die
Wacht am Rheinr. Das zweite Bild ſtellt den vollendeten Kölner
Dom dar, wozu das Orcheſter Nun danket alle Gott ſpielt; das
dritte das Frankfurter Opernhaus, begleitet von den Klängen
des Beethoven'ſchen Weihe des Hauſes
Die Muſe iſt von dieſem Anblick ſichtlich erfreut. Germania will
ihr nun zeigen, wie Frankfurt, die Stadt die Goethe zog- ſeit jenen
Tagen gewachſen ſei. Beide treten ab und ein neues Tableau zeigt das
heutige Frankfurt mit dem Mainſtrom, den Brücken, Promenaden und
dem Dom, vom Mühlberg aus geſehen. Inzwiſchen geht eine Metamor=
phoſe
vor ſich; die Muſe, von Frankfurt, ſeinem Schaffensdrang und
Kunſtſinn enthuſiasmirt, erſcheint nun als Germania, tritt vor die
Nampe und begrüßt den Kaiſer mit etwa folgenden, mit tiefer Empfin=
dung
geſprochenen Worten: Heil Dir, 0 Kaiſer, Dank von mir den
Meinen und der ganzen Bürgerſchaft, daß Du am heutigen Tage hier
erſchienen biſt! In dieſem Momente, der unſtreitig der ergreifendſte
und gelungenſte des ganzen Feſtſpiels war, erhebt ſich das ganze Audi=
torium
wie elektriſirt und hört den vom Orcheſter angeſtimmten erſten
Vers der Volkshymne an. Der zweite Dank wurde der Frankfurter Bür=
gerſchaft
und allen, die am prachtvollen Baue mitgewirkt, dargebracht.
Damit ſchloß der ſceniſche Prolog. Nach einer kurzen Pauſe, während
deren Seine Majeſtät Cercle hielt, begann die Darſtellung der eigentlichen
Feſtoper: Mozarts Don Juan' (in zwei Acten). Dieſe herrlichſte
aller Opern, die in ſich, wie keine zweite ſonſt, die höchſte muſikaliſche
Schönheit und dramatiſche Gewalt vereinigt und ungeſchwächt ihre Herr=
ſchaft
über das muſikaliſche Empfinden auch unſerer Zeit ausübt, wurde
unter Zuhülfenahme eines Gaſtes im Ganzen recht gut gegeben. Frau
Wilt, die eben als Gaſt=Donna Anna' gab, bildete den Hauptanziehungs=
punkt
. Wir bewunderten den Glanz ihrer Stimme, die fortreißende
Kraft und die Macht, mit der ſie das Orcheſter, beherrſchte.
Ihre Arie Du kennſt den Verräther drang mit Allgewalt
in die Seele der Hörer und begeiſterte dieſe zu einem, bei dieſer Ge=
legenheit
etwas deplacirten Beifallsſturm. Die übrigen Darſteller, mit
denen ſich unſere Darmſtädter Kräfte wohl meſſen dürfen, waren die
Herren Beck (Don Juan). Niering (Commandeur), König (Don
Octavio), Baumann (Leporello) und Brandes (Maſetto), und die
Damen Morau=Olden (Donna Elvira) und Epſtein (Zerline).
Die hohen Herrſchaften verließen das Gebäude ſchon während des zweiten
Attes. Nach der Feſtvorſtellung fand im Frankfurter Hofen ein Banket
zu Ehren der geladenen Gäſte und der Mitglieder des Baucomite's ſtatt,
an dem wir zu unſerem Bedauern nicht mehr Theil nehmen konnten.

Tages=Kalender.
Samstag 23. October: General=Verſammlung der Mitglieder der Geſellſchaft
ur Unterſtützung der Knaben=Arbeits=Anſtalt. Ball der Vereinigten
Heſellſchaft.
Sonntag 24. October: Außerordentliche Generalverſammlung des Kalholiken.
Vereins Darmſtadt.
Montag 25. October: Erſtes Concert des Muſikvereins im Saalbau.
Dienstag 26. October: Vortrag im Proteſtanten=Verein zu Darmſtadt.
Freitag 29. October: Generalverſammlung der Saalbau=Actien=Geſellſchaft
zu Darmſtadt.

Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. v. Schirkoff, kaiſ. ruſſ. Geſandtſchafts=Attache von
Darmſtadt. J. Carlton Philips und Mrs. Seymour von London.
G. A. Falck und Gemahlin von Copenhagen. v. Hausmann von Mann=
heim
, Schotter und Gemahlin von Frankfurt a. M., Offiziere. Frhr. v.
Grundherr, Rentner von Nürnberg. Linde von Bonn. C. Vogt und Ge=
mahlin
, Kaufmann von Mainz. Frln. Fanny Tſchampa, Frln. Maria
Tſchampa Frl. Amalie Tſchampa und Frln. Marianne Gallowitſch, 1. öſterr.
Damen=Quartett von Graz. Fr. Goldſchmidt und Gemahlin, Banquier von
Mainz. F. Barbieux, Rentner von Wien. Schirmer und Familie, Fabrik=
beſitzer
von Gießen. E. Nagels, Gutsbeſitzer aus Bayern. Landsberg mit
Familie und Bedienung, Profeſſor von Berlin. Frau Neviandt und Frln.
Dalem von Elberfeld. J. G. Schüter, Rentner von Mannheim. Uhl,
Director des Hotel Kaiſerhof von Berlin. Lamm und Hartog von Verlin,
Philippſohn von Cöln, Salomon von Frankfurt a. M., Franz und Brand
von Mannheim, Kaufleute. Stiffer, Director von Ars. Haubach von Lud=
wigshafen
, Quadt von Malmedy, Adolph Joſeph von Berlin, J. Nordmann
von St. Etienne, W. Seibel von Volmersheim, A. Ruder von Lahr, F. A.
Bachmann von Conſtanz. F. Kuhn von Coburg, Kaufleute. Homberger,
Fabrikant von Gießen. Schuppert von Cöln, Roſenbaum von Elberfeld,
L. Baher von Straßburg, Blum von Stuttgart, Kaufleute. H. Wolf,
Fabrikant von Crefeld. Schwabe von Stuttgart, Haberkorn von Plauen,

Kaufleute. Otto Weiß, Rentner von Riga. F. Meyer von Cöln, Stern von
Frankfurt a. M., Grundt von Berlin, Stuhl von Pforzheim, Lang von
Wurzburg, Krebs von Frankfurt a. M., Meyer von Elberfeld, Kraemer von
Lahr, Klumm von Mainz. Kaufleute. L. Hoenel, Rentner von Düren.
Kolbe von Zittau, Levy von Baſel, H. Heuſer von Gladenbach, L. S. Klat=
ſcher
von Prag, Aron von Berlin, Creuzenberg von Leipzig, Felmy von
Berlin, Frank von Cöln, Müller von Stuttgart, Choinamus von Berlin,
A. Reinl von Greitz, Münchmayer von Cöln, Baerwendt von Frankfurt a. M.,
Gattel von Berlin, Th. Heußer von Jeßnitz, Lampert von Augsburg, Rotten=
ſtein
von Hamburg, Härtl von Lahr, Kaufleute.

Vermiſchtes.
Der Vater ſtatt des Sohnes. Vater General zum Lieutenant,
ſeinem Sohn: Schöne Geſchichten das! Läßt für Balleteuſen Zimmer aus=
möbliren
, kanns natürlich nicht bezahlen. Lieferant will an's Regiments=
commando
ſchreiben. Hm21 Was ſind das für Streiche?½ Sohn Lieute=
nant
: Muß entſchieden in Abrede ſtellen! Iſt nicht wahr. - Vater Gene=
ral
: Iſt nicht wahr? So? Haſt aber hier im Zimmer den Brief vom
Lieferanten verloren, den ich gefunden. Da iſt er, da ſteht es: Herr Lieu=
tenant
von H.l Sie jhaben mich lange genug zum Narren gehabt.
Die
Möbel, die ich für das Fräul. 3. geliefert hab' ſind noch nicht bezahlt u. ſ.
Lies ſelbſt! Was nun? Sohn Lieutenant lieſt den Brief, dann ſagt er
lachend: Papa hat vergeſſen das Datum zu leſen, der Brief iſt vom Jahre
1850 an Papa ſelbſt, als er noch Lieutenant war.

Literatur.
Maiers Handlexikon des geſammten kaufmänniſchen
Wiſſens. Bearbeitet von Profeſſor Dr. M. Haushofer, Profeſſor Dr.
Feichtinger, Handelskammerſecretär Dr. J. Landgraf und Anderen. Preis pro
Lieſerung 50 Pfennig. Vollſtändig in 24 Lieferungen im Laufe dieſes Jahres.
- Stuttgart. Verlag von Julius Maier. Dieſes Werk ſoll dem Handels=
ſtande
als ein praktiſches Hülfs= und Nachſchlagebuch dienen auf den großen
und weiten Gebieten der Handelsthätigkeit und der Handelsintereſſen; es ſoll
in alphabetiſcher Form und gedrängter Darſtellung über alle Fragen, welche
im Handelsleben auftauchen, gewiſſenhafte und raſche Erklärung geben und
hiemit den vielſeitigen Intereſſen am zweckmäßigſten dienen. Seine Auskunfts=
bereitſchaft
erſtreckt ſich ſomit über alle kaufmänniſchen Wiſſensfächer aus der
Feder bewährter Fachmänner und ſes ziehthnamentlich auch die Waarenkunde
in klarer und populärer Darſtellungsweiſe in ſeinen Bereich. Bei mäßigem
Umſange, billigſtem Preiſe und guter Ausſtattung wird das Werk ohne
Zweiſel ein beliebtes Nachſchlagebuch für Jung und Alt im Handelsſtande
werden und ebenſo in jeder Comptoirbibliothek ſeinen wohlverdienten Platz
finden, wie es auch von allen ſtrebſamen jungen Männern als eine Quelle
wahrhafter Belehrung und als ein Förderungsmittel im Berufsleben begehrt
ſein wird.
4f Die Viviſection vor dem Forum der Logik und Moral. Mit
beſonderer Berückſichtigung der Schrift von Dr. R. Heidenhain, Profeſſor in
Vreslau Die Viviſection im Dienſte der Heilkunde= und der Erklärung
von 18 deutſchen und auswärtigen mediciniſchen Facultäten. Von Emil
Kn odt (Leipzig, Eugen Voigt). Unter den zahlreichen Streitſchriften für
und gegen die Viviſection flößt dieſe durch ihren ſtrengethiſchen Ton ein
beſonderes Intereſſe ein. Der Verfaſſer (laus Rothenberg bei Hirſchhorn im
heſſiſchen Odenwalde) iſt ein Gegner dieſer thier= und menſchenquälenden
After=Wiſſenſchaft."
41 Der Rechtsanwalt im Hauſe. Ein Hand= und Hülfsbuch
für Gewerbetreibende, Kaufleute, Beamte, Landwirthe, Haus= und Grund=
beſitzer
, Techniker ꝛc. Mit zahlreichen Formularen zur ſelbſtändigen An=
fertigung
aller möglichen Eingaben, Klagen, Geſuche, Vorträge ꝛc. Heraus=
gegeben
von einem praktiſchen Juriſten. Zweite vermehrte und verbeſſerte
Auflage. Berlin, H. Liebau. Dieſer ſehr brauchbare, raſch und ſicher orientirende
Rathgeber, von dem uns die erſten drei Hefte 50 Pf. vorliegen, wird An=
jang
des nächſten Jahres mit genau 21 Heften ſeinen Abſchluß finden.
- Grobels Portemonnaie=Eiſenbahn=Kursbuch für
Mittel= und Weſtdeutſchland, mit Karte, Preis 40 Pf., iſt ſoeben
wieder in allen Aenderungen bis 15. October erſchienen. Der ſeit Jahren
erſcheinende zuverläſſige Reiſeführer, den man ſtets in der Weſtentaſche bei
ſich führen und ſich leicht mit demſelben über das umfangreiche Eiſenbahn=
netz
von nahezu ganz Deutſchland orientieren kann, iſt längſt bei dem reiſen=
den
Publikum acereditirt, ſo daß es von unſerer Seite wohl nur des Hinweiſes
auf das practiſche Büchelchen bedarf.
Das Aufſuchen der Fahrpläne wird
außer durch das umfangreiche Inhaltsverzeichniß noch durch die Seitenzahlen des
Kursbuches, die in dem Kärtchen mit angegeben ſind, ſehr erleichtert. Der
Druck iſt deutlich und die Ausſtattung gefällig.

Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 69-74 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 31-36 P.
20 Frankenſtücke 16 M. 12-15 Pf. Dollars in Gold 4 M. 22-25 Pf.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.