Darmstädter Tagblatt 1880


19. Oktober 1880

[  ][ ]

Abonnementspreis
viertellährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
zegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inel. Poſtaufſchlag.

Srag= und Anzeigebkaft.)
Inſerat=
werden
angemmma: nDarnſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition Rheinſtr. R B.
m Beſſungen von Friedr. Blßee.
Holzſtraße Nr. 2, ſowie anzärt
2uſriilez Euttrhſtrungholatt. an znnucnauna

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
D i e n st a g den 19. October.
1880.
R 204.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß am 16. d. Mts. zu Groß=Karben und Wendelsheim und am
20. d. Mts. zu Sauer=Schwabenheim und Jugenheim in Rheinheſſen Telegraphen=Anſtalten mit beſchränktem
Tagesdienſte werden eröffnet werden.
Darmſtadt, am 14. October 1880.
Großherzogliche Provinzial=Direction Starkenburg.
Küchler.

B e k a n n t m a ch u n g.
Fünf Communalſteuer=Nachtrag=Hebregiſter pro 1880-81 liegen zur Einſicht
eines jeden Intereſſenten 8 Tage lang auf unſerem Bureau offen. Es wird dieſes
mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Beſchwerden gegen die in den Regiſtern ent=
haltenen
Anſätze binnen der erſten vier Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt
entweder ſchriftlich oder mündlich bei Großherzoglichem Kreisamt vorgebracht werden
müſſen, und daß ſpäter vorgebrachte Beſchwerden keine Berückſichtigung mehr finden/
können. - Darmſtadt, den 16. October 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
9555)
J. V. d. B.: Hickler, Beigeordneter.

Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
L. Böttinger zu Darmſtadt wird heute
am 15. October 1880, Nachmittags 5 Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet.
RDer Agent Leopold Schünemann dahier
wird zum Konkursverwalter ernannt.
k. Konkursforderungen ſind bis zum 20. No=
vember
1880 einſchl. bei dem Gerichte an=
zumelden
.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl des Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120 der
Konkurgordnung bezeichneten Gegenſtände,
auf;
Mittwoch den 10. November 1880,
Nachmittags 3 Uhr,
und zur Prüfung der angemeldeten Forde=
rungen
auf:
Mittwoch den 8. December 1880,
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.

Allen Perſonen, welche eine zur Konkurs=
maſſe
gehörige Sache im Beſitz haben, oder zur
Konkursmaſſe etwas ſchuldigſind, wird auf=
gegeben
, nichts an den Gemeinſchuldner zu
verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver=
pflichtung
auferlegt, von dem Beſitze der Sache
und von den Forderungen, für welche ſie aus
der Sache abgeſonderte Befriedigung in An=
ſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis
zum 8. Rovember 1880 einſchl. Anzeige zu
zu machen.
Darmſtadt, den 15. October 1880
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
9556) Großh. Gerichtsſchreiber.
Konkursverfahren.
In den Konkurſen über das Vermögen
1) des Emll Reitz zu Damſtadt,
2) der Emil Reitz Ehefrau, Louiſe, geb.
Nold daſelbſt,
iſt zur Abnahme der Schlußrechnung des
Verwalters, zur Erhebung von Einwen=
dungen
gegen das Schlußverzeichniß der

bei der Vertheilung zu berückſichtigenden
Forderungen und zur Beſchlußfaſſung der
Gläubiger über die nicht verwerthbaren
Vermögensſtücke der Schlußtermin auf
Donnerstag den 18. November 1880,
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem Großh. Amtsgerichte Darm=
ſtadt
1 beſtimmt.
Darmſtadt, den 15. October 1880.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen Amts=
gerichts
Darmſtadt I.
9557)

9558) Bekanntmachung.
Zum öffentlich meiſtbietenden Verkaufe
eines zum Cavalleriedienſt nicht brauch=
baren
Remontepferdes iſt
Freitag den 22. October d. Js.,
Bormittags 11 Uhr,
im Hofe der Cavallerie=Kaſerne zu Darm=
ſtadt
Termin anberaumt.
Darmſtadt, den 18. October 1880.
1. Großherzogliches Dragoner=
Regiment Nr. 23.

Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 20. October 1880,
Vormittags 9 Uhr
anfangend, werden in dem Saale der Rit
ſert'ſchen Brauerei zum Schützenhof da=
hier
nachverzeichnete Gegenſtände, als:
Spiegel und 1 Kommode, gegen gleich
haare Zahlung öffentlich meiſtbietend ver=
ſteigert
.
Darmſtadt, 18. October 1886.
Wittich,
9559) Großh. Gerichtsvollzieher.
538

[ ][  ][ ]

2006
E 204
Verſteigerung von Vieh, Geſchirr und
Mobiliar.
Donnerstag den 21. October, Vormittags 9 Uhr,
werden auf der Förſterei Einſiedel (aus dem Nachlaſſe des Herrn Förſters
Schotth) nachverzeichnete Gegenſtände, als: 1 Pferd, 2 Kühe, 2 Wagen,
2 Pflüge, 1 Egge, 1 Windmühle, 1 Häckſelmaſchine, 2 Stampftröge,
1 Kelter, 4 Keſſel, 1 Regenfaß, 1 Partie Dickwurz, 1 Kaute Dung,
Werkholz, Milch= und Mehlkaſten; ferner: 1 Kanapee, Holz= und Stroh=
ſtühle
, Wirthstiſche und Bänke, Bier= und Weinflaſchen, Porzellan, Meſſer
und Gabeln, Bettſtellen, Wanduhren, Waſchbütten, Züber und ſonſtiger
Hausrath; ferner eine große Wirthſchaftshalle gegen gleich baare Zahlung
öffentlich verſteigert.
C5
3
M. Neuſtadt, Hof=Taxator.

Leilgebokenes.
Als vorzügliches Hausmittel
gegen gichtiſche u. rheumatiſche Leiden
empfiehlt man eine aus Kaſtanienblüthe ge=
wonnene
Eſſenz von C. Retter in Mün=
chen
, welche ſelbſt bei den älteſten Leiden
ſchon die beſten Dienſte geleiſtet. Zu haben
um 1 Mark bei Herrn H. W. Prassol
in Darmſtadt.
[4974
Die Hof=Buchhandlung von
Lugusl Elingelhöfter
ſempfiehlt garantirt reinen, direkt importirten
chinesischen Thee, Ernte 1880,
zu Ml. 7. 5.25, 475, 3. 75, 3, 2.75
und 2.50 pr. Pfd.
Theespitzen ; Pfd. M. 1.25, 90 Pf.

Main=Neckar=Bahn.
Nachverzeichnete, für Erbauung eines
Stationshauſes zu Beſſungen erforderliche
Arbeiten, nämlich:
M. Pf.
Schreinerarbeit, veranfchl. zu 1127 60
Glaſerarbeit,
365 40
Weißbinderarbeit,
1253 88
ſollen durch Submiſſion vergeben werden.
Hierauf bezügliche Offerten ſind ver=
ſchloſſen
, frankirt und mit der Aufſchriſt:
Arbeiten für die Erbauung eines Sta=
tionshauſes
zu Beſſungen verſehen, bis
längſtens Mittwoch den 27. d. Mts.,
Vormittags 9 Uhr, auf dem Bureau
des Unterzeichneten abzugeben, zu welcher
Zeit die Eröffnung der Submiſſionen in
Gegenwart der etwa erſchienenen Sub=
mittenten
erfolgt.
Zeichnungen, Voranſchläge und Bedin=
gungen
liegen auf dem Bureau des Unter=
zeichneten
zur Elnſicht offen.
Darmſtadt, den 15. October 1880.
Der Eiſenbahnbaumeiſter:
9560)
Dittmar.
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erben der
Frln. Magdalene Weber ſoll der Nach=
laß
der Letzteren, beſtehend in Gold, Silber,
Kleidern, Weißzeug, Bettwerk, Matratzen,
Kommoden, Kanapee, Stühlen, 2 Pfeiler=
ſchränken
, 1 Schreibſecretär, Kleiderſchränken,
Bildern, Uhren, Porzellau, Glaswerk und
ſonſtigen Haus= und Küchengeräthſchaften,
nächſten Donnerstag den 21. October,
Vormittags 9 Uhr, in deren Wohnung,
Promenadeſtraße 44, gegen Baarzahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 18. October 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Gerntheiſel.
9561)
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 21. October 1880,
Vormittags 9 Uhr
anfangend, werden in dem Saale der
Ritſert'ſchen Brauerei zum Schützenhof=
dahier
, Hügelſtraße, nachverzeichnete Gegen=
ſtände
, als:
Kanapee, 1 Kommode, 1 runder

Tiſch, 1 Ovaltiſch, 1 Kleiderſchrank
und 6 Bilder öffentlich gegen gleich
baare Zahlung zwangsweiſe ver=
ſteigert
.
Darmſtadt, den 18. October 1880.
Wittich,
9562)
Großh. Gerichtsvollzieher.
9563) Bekanntmachung.
Dienstag den 26. October d. Js.,
Nachmittags 2 Uhr,
werden in dem Lokale des Herrn Reſtau=
rateur
Gießmann am Schloßgraben
dahier zwangsweiſe gegen Baarzahlung
verſteigert:
2 Schreibſekretäre, 1 Regulator,
mehrere Kommoden, Küchenſchränke,
Kleiderſchränke, Kanapee's, Spiegel,
1 Glasſchrank, Tiſche, Oeldruckbilder,
1 Clavier, Vorhänge ꝛc.
Darmſtadt, am 14. October 1880.
Dieter,
Großh. Gerichtsvollzieher.

8524) Uniformsſtücke für Artilleriſten
(beſ. für Officiere und Avantageurs ꝛc.
geeignet) zu verkaufen. Riedeſelſtraße 46.

9308) Zwei in vorzüglichem Zuſtande
befindliche Ladentiſche, je 450 Mtr. lang,
90 Emtr. hoch, 52 Emtr. breiter Deckplatte,
mit je 70 Schubladen, ſind preiswürdig zu
verkaufen. Näh. Rheinſtr. 25 im Comptoir.


.
O
s Billige Pantoffeln.
C5

Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeith; ebenſo von den
beliebten Herren=, Frauen= u. Kinder=
ſtiefeln
(Kalbleder), für deren Güte garan=
tirt
wird, iſt eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1 eine Stiege hoch.

338) Unſer Anweſen, Pallaswieſen=
ſtraße
Nr. 53. von etwa 3½ Morgen
Flächengehalt, mit daraufſtehendem Wohn=
gebäude
, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, iſt zu verpachten.
Näheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier.

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9604)

V4
8½
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Zur Bequemlichkeit meiner geehrten Abnehmer übergebe dem Herrn E. Mohr
dahier, Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 5, eine Niederlage meiner ſämmtlichen Weine un=
Liqueure, und erſuche dieſelben hierdurch höflichſt, ſich bei Bedarf gefl. an denſelbe
wenden zu wollen.
Hochachtend
A. Wenglehm,
28 Heerdwegſtraße 28.
Im Anſchluß an Obiges beehre ich mich, außer meinen bekannten Flaſchenbieren
die Weine u. Liqueure des Herrn Wengleim, für deren Reinheit jede Garantie
geleiſtet wird, in Flaſchen als in Gebinden den geehrten Conſumenten angelegentlichſt
zu empfehlen.
Hochachtungsvoll
H. Mohr, vonds C. Gerher,
5 Ernſt=Ludwigſtraße 5.

[ ][  ][ ]

R 204

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Herren=Schlafröcken
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und Spätroſen=Kartoffeln per Malter
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[ ][  ][ ]

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Verl=Ceylon, hochfeinſter 5 13.50,
Plantag=Ceylon, brillant 5 13.-
Gold=Java, extraf. großb. 5 12.50,
Ceylon, extraf. blauer 5 12. 25
Gold=Java, hochf. kräftig 5 12.-
Wiener Miſchung, ſehr f. 5 11.75,
Cuba, ff. grün, ſ. kräftig 5 11.75,
Java, gelber, feinſter 5 1150,
Java, grüner, extraf. 5 11.-
Afrik. Mocca, br. kräft. f. 5 10.25,
Santos, extraf. grüner 5 10.
Campinos, ff. kräftig rein 5 9.75.
Familienthee, extraff.
Familienthee, feinſter
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4132) Marktplatz 4 im Hinterhaus
ſind ſofort beziehbar zu vermiethen:
1 Laden oder Werkſtätte,
1 Magazin oder Werkſtätte,
1 Wohnung aus 4 Zimmern, Küche ꝛc.
beſtehend. Näheres daſelbſt im Vorder=
haus
1. Etage od. Rheinſt. 25 im Comptoir.
6877) Rheinſtraße !lVorderhaus erſter
Stock 2 hübſche unmöbl. Zimmer zu verm.
6973) Eliſabethenſtraße Nr. 1
iſt der dritte Stock zu vermiethen, enthält
5-6Zimmer, wie alle anderen Räumlichkeiten.
8218) Stiftſtraße 46 zwei unmöblirte
Zimmer mit ſchöner Ausſicht u. ſeparatem
Eingang Ende October zu beziehen.
8233) Woogsplatz 13 ein möbl. Zim=
mer
zu verm. und im October beziehbar.
8243) Rheinſtr. 47, 2. St., ein gut möbl.
Zimmer zu vermiethen. Preis 12 Mark.
8373) Ludwigſtraße 8, 2Tr., 2hübſch
möbl. Zimmer noch der Straße, auch einzeln.
8486) Ecke der Hügel= u. Zimmer=
ſtraße
Nr. 11, ebener Erde, eine hübſche
Wohnung von 3 Zimmern, Küche und
allem Zubehör zu vermiethen und Ende
Novbr., auf Wunſch auch früher zu beziehen.
8644) Dieburgerſtraße 41 ein Logis.
8634) Das ſeither von Herrn Kapell=
meiſter
Wallenſtein innegehabte Par=
terre
=Logis, Waldſtraße 18, mit 6 Zim=
mern
nebſt allem Zubehör(Waſſerzuleitung ꝛc.)
iſt per Dezember d. J. an eine ruhige Fa=
milie
anderweit zu vermiethen.
C. Hochſtätter u. Söhne.
8938) Victoriaſtraße 26 iſt ein Man=
ſarden
=Logis zu verm. und ſofort zu beziehen.
9022) Beſſ. Carlsſtraße 42 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.

9140) Gr. Ochſengaſſe 16 iſt in mei=
nem
Hauſe der Laden, 3 Logis u. 1 Ma=
gazin
zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
Näheres Heinheimerſtraße 42.
9201) Sackgaſſe10 ein Logis zu verm.
9216) Nieder=Ramſtädterſtraße 49
möblirte Zimmer für Schüler oder Herren,
mit oder ohne Penſion.
Frau Geiß.
9230) Roßdörferſtraße 32 iſt der
1., 2. und 3. Stock, jeder 4 Zimmer und
Küche enthaltend, mit Gartenantheil und
allen Bequemlichkeiten, ſofort zu vermiethen.
Näheres Roßdörferſtraße II. J. Weber.
9234) Hochſtraße 26 ein möbl. Zim.
9320) Aliceſtraße 8 iſt das durch Ver=
ſetzung
des Herrn Poſtkaſſier Heft leer ge=
wordene
Logis alsbald zu beziehen.
9321) Annaſtraße 10 ſind 2-3 un=
möblirte
Zimmer gleich zu beziehen.
9400) Eine elegantmöbl. Wohnung,
2 Zimmer, per ſofort zu verm. Näh. ind. Exp.
9402) Eliſabethenſtraße 22 ſind zwei
ſchöne möbl. Zimmer per 1. Novbr. zu bez.
9500) Stiftſtraße 46 ein möblirtes
Parterrezimmer gleich zu beziehen.
9502) Heerdwegſtraße 22 ein =
blirtes
Zimmer auf Wunſch mit Penſion
zu vermiethen.
9503) Schloßgartenſtraße 55 ein
kleines freundliches Logis zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
9578) Eine Werkſtätte zu vermiethen.
Zu erfragen Rheinſtraße Nr. 19.
M. Hoffmann.
9579) Beſſunger Heerdweg 28 ein
Logis, beſtehend aus 3 Zimmern, 2 Kabi=
netten
, Küche und ſonſtigen Bequemlichkeiten.
9580) Mathildenplatz 6 Seitenbau ein
unmöbl. Zimmer baldigſt beziehbar.
9581) Ecke der Gardiſten= und
Schwanenſtraße ein neu hergerichtetes
Logis ſofort zu beziehen. A. Merz.

ſt.

5582) Obere Dügelſtraße 6 die
Parterre=Etage, 5 Zimmer u. 2 Entre=
ſols
mit allen Bequemlichkeiten, neu her=
gerichtet
, ſofort zu beziehen.

9583) Eliſabethenſtraße 4 eine Man=
ſarde
mit Waſſerleitung.
9584) Mühlſtraße 25 2. Stock ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.

1
.

10
11

o4.

[ ][  ][ ]

Ml

1000

836
018
19)
Da=
31
455
7e0
814
O40
180

842
020
190
242
310
5-
72
820
W4=
1195.

nen
üge.

9421) Ludwigsplatz Nr. 5 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
9432) Schloßgraben 3 ein Manſ.=Logis.
9585) Rheinſtraße 47 parterre drei
Zimmer, Küche, Keller, Kammer u. Waſch=
küche
zu vermiethen.
9586) Rheinſtraße 47 Wohnung nebſt
heller Werkſtätte für 280 M. zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.
Holzpreiſe
im Großherzoglichen Holzmagazin.
Buchenſcheiter I. Cl. 11 M. 50 Pf.
9 50
II.
Kiefernſcheiter I.
8
7
II.
Das Holz II. Claſſe beſteht aus ge=
ſpaltenen
Stammknüppeln von geſundem
ausgewachſenem Holze.
Beſtellungen gegen baare Zahlung bei
Großherzoglchem Rentamt (Paradeplatz 4).
Darmſtadt, den 1. April 1886.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
3172
Muhl.

2 (der Unterzeichnete iſt zurückge=
2 T kehrt und hat ſeine ärztliche Praxis
wieder aufgenommen.
Proſossor Dr. E. Büchnor.

9325) Meine Wohnung befindet ſich
jetzt Kiesſtraße Nr. 8 parterre.
A. Uhrig, Verdingerin.

Mayer Löb,
H

Schloßgaſſe 8,
empfiehlt ſich im Ankauf von Lumpen,
Meſſing, Kupfer, Blei, Zinn, Roßhaaren
Alten zum Einſtampfen, Zeitungspapier,
getragenen Kleidern ꝛc. ꝛc.
Mayer Löb,
Schloßgaſſe S.

Spoclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
534)
Erfolge.

8885) Damen= und Kinderkleider
werden ſchön und billig angefertigt.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.

9039) Eine geprüfte Lehrerin iſt
bereit, Kindern, die zarter Geſundheit wegen
die Schule nicht beſuchen können, dieſe durch
entſprechenden Unterricht von 2-3 Stunden
täglich zu erſetzen. Bezahlung quartalsweiſe.
Wo? ſagt die Exp. d. Bl.

9040) Man ſucht zu einem 10jährigen
Mädchen einige Mitſchülerinnen, die ſich
an deſſen vollſtändigem Schulunterricht ganz
oder ſtundenweiſe betheiligen. Zu erfragen
kauf der Expedition d. Bl.

R 204

2009

erein.
Kaufmänniſcher
2
Die Einzeichnungsliſten für Beitrittserklärungen zu den engliſchen und
franzöſiſchen Sprachclubs liegen im Vereinslocal offen.

9588)

Der Vorstand.

De r Unterrich

9589)
II. DuulluditUhe, udll ſAlruaualdollom IUbuuou
hat bereits ſeit dem 6. October im Schullokale des Hufnagel'ſchen Hauſes
am Beſſunger Thore (Parterre) begonnen. Nur ſolche, die ſich in den nachſten
Tagen noch bei Herrn Handelslehrer Peters (Pädagoggaſſe 2) anmelden, können
daran theilnehmen.
Zugleich werden die zum engliſchen und franzöſiſchen Courſe Angemeldeten
benachrichtigt, daß ſeit dem 18. October in dem erwähnten Locale der Unterricht
an jedem Montag und Freitag Abend von 7 9 Uhr fortgeſetzt wird.
9589)
Der Vorstand.

Ralhoſißen=Verein Darmſtadt.
Ausserordentliche feneralversammlung.
Sonntag den 24. October, 4 Uhr, im Vereinslocal.
Betreffend: Reviſion der Statuten.
9590)
Der Vorſtand.

Bandwurm mit Koy
ſowie Spul= und Madenwürmer entferne nach neueſter Methode in ½ bis
zwei Stunden radikal ohne Anwendung von Kouſſo und Granatwurzel. Meine
Mittel ſind ſelbſt bei den ſchwächſten Perſonen, ſowie bei Kindern im zarteſten Alter
leicht zu gebrauchen, ohne jede Vor= oder Hungerkur, vollſtändig ſchmerzlos
und ohne mindeſte Gefahr (auch brieflich). Für den wirklichen Erfolg leiſte
ich Garantie. Die Mittel ſind von vielen mediciniſchen Autoritäten als vorzüglich
wirkend und vollſtändig unſchädlich geprüſt und empfohlen.
In Darmtadt bin ich im Hôtel Köhler nur Mittwoch den
20. October, von 9-4 Uhr, zu ſprechen.
Die meiſten Menſchen leiden, ohne daß ſie es wiſſen, an dieſem Uebel, und
mache zur Erkennung auf folgende Merkmale aufmerkſam: Blaue Ringe um die
Augen; Bläſſe des Geſichts; matter Blick; Appetitloſigkeit, abwechſelnd mit Heißhunger;
Uebelkeiten, ſogar Ohnmachten bei nüchternem Magen; Sodbrennen; Verſchleimung;
Abmagerung; Magenſäure; häufiges Aufſtoßen; Zuſammenfließen des Speichels; Ver=
dauungsſchwäche
; Aufſteigen eines Knäuels bis zum Halſe; Kopfſchmerzen; Schwindel;
unregelmäßiger Stuhlgang; Koliken; Afterjucken; wellenartige Bewegung im Körper;
ſaugende, ſtechende Schmerzen in den Gedärmen.
L. E. Lurhh aus Cassel.
Atteſt: In kurzer Heit iſt mein Sohn nach 6 anderen vergeblich ange=
wandten
Kuren durch Herrn Kurth's vorzügliches Mittel vom Bandwurm vollſtändig
befreit worden. Hierdurch beſtens Dank ſagend, empfehle ich jedem Leidenden des
genannten Herrn probates Heilverfahren beſtens.
Hering, Kreis Dieburg, im Januar 1880.
Johs. Weiss III., Landwirth.
Streng reelles Verfahren, worüber aus Darmſtadt und Umgegend Hunderte
von Dankſchreiben von mir Geheilter zur Einſicht vorliegen.

8105)
Zu vermiethen:
Trockene Lagerräume. Eliſabethenſtr. 1.

8795) Zwei fein möblirte Zimmer
zu vermiethen. Ballonplatz 6.

9252) Zwei Schüler können in einer
anſtändigen Familie gute Penſion erhalten.
Zu erfragen Carlsſtraße 12.

9122) Penſion für 2 Schüler nebſt
Aufſicht. Mühlſtraße 18 bel Etage.
9379) Eine Bäckerei zu vermiethen oder
zu verkaufen. Kleine Ochſengaſſe 5.

9413) Platt=u. Buntſtickereien, ebenſo
Monogrammes werden jederzeit aufgezeichnet.
Näh. bei L. &amp H. Fuld, Ernſt=Ludwigspl. 4.
539

[ ][  ][ ]

2010

R6 204

mit ſämmtlichen vom 15. October ab hier abgehenden und ankommenden Eiſenbahnzügen/
10 Pfg., wie Uhrenfahrpläuchen zum Einlegen in den Uhrdeckel 5 Pfg.
ſind in der Unterzeichneten zu haben.

L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

Saalbau zu Darmſtadt.
Für geſchloſſene Geſellſchaften und Vereine ſind einzelne Säle für ſtändig zu
vermiethen, und wird beſonders auf den nach dem Garten gelegenen ſog. Sitzungsſaal
mit ſeparatem Eingang aufmerkſam gemacht. Auch können Räume zur Aufbewahrung
von Möbeln ꝛc. miethsweiſe abgegeben werden.
(9406
Näheres bei dem Inſpector.

Einladung.
Sämmtliche Herren Kellner und Berufsgenoſſen, ſowie die geehrten Herren Gaſt=
wirthe
laden wir hiermit auf Mittwoch den 20. d. Mts., Nachmittags 4 Uhr,
zu einer Verſammlung in der Reſtauration des Herrn Orb, Marienplatz 8,
freundlichſt ein.
Herr Dr. Blüher, Vorſtand des Deutſchen Kelluer=Bundes, wird uns zu
dieſer Verſammlung mit ſeinem Beſuche beehren, und ſehen wir dem beiderſeitigen In=
tereſſe
halber einem zahlreichen Beſuche entgegen.
Der Vorſtand des Bezirſs=Vereins Darmſtadt
Deutscher Rellner-Bund.
9592)
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Neustadt, fraße.

9380) Wegen Abreiſe ſofort!
Eine hochelegant möbl. große Wohnung
zu v. Näh. Eliſabethenſtr. 10 Hinterhaus.
Frauenverein, Sonntagsruhel tägl. v. 5.7 U.
Ebendaſelbſt eine Lauffrau geſucht.
Strickarbeit angenommen.
Mehrere gebildete Frauen ſuchen Stellung
als Geſellſchafterin, Erzieherin ꝛc. oder
Schüler in Sprachen, Muſik und Nach=
hülfeſtunden
.
9535) Zum Einſchlagen von Chocoladen
werden ſofort
Müdehen
angenommen bei
Wehner und Fahr, Chocoladenfabrik,
Holzhofallee.
Carniren von Stohhülen.
Geübte Näherinnen finden dauernde
und lohnende Arbeit. Reflectirende wollen
ſich bis zum 20. October, Vormittags
zwiſchen 8-10 Uhr, anmelden.
A. Rogenthal & Co.,
Ernſt=Ludwigſtraße 16.
9538)
9435) Ein Mädchen ſucht Stelle in
einem Laden. Offerten unter ME943
an die Expedition d. Bl.
9541) Einige kräftige Jungen gegen
Lohn ſucht P. Graef, Aliceſtraße 5.

9555) Ein Cand. phil. gibt Unter=
richt
im Franzöſiſchen, Engliſchen, La=
teiniſchen
.
Näheres Kiesſtraße 57.
5 Aacher ein Logis miethen will
hhlhwer ſolche zu vermiethen hat,
Wwende ſich an das Logis=
Nachweiſungs=Bureau:
F. Wrandk,
Mühlſtraße 14.
9533) Geſucht ein geſetztes Kinder=
mädchen
f. e. Familie in der Nähe Darm=
ſtadts
. Gute Zeugniſſe Bedingung. Nähe=
res
bei Eliſe Mattern, Waldſtraße 4
9544) Ein geprüfter Heizer, welcher ſich
auch Nebenarbeiten unterzieht, ſofort geſucht.
Bleichſtraße 25.
9447) Eine junge Dogge, ſchwarz gelb
getiegert, entlaufen. Vor Ankauf gewarnt.
Dem Bringer Belohnung: Grünerweg 9.
9593) Ein Müdchen, im Ausbeſſern
von Kleidern und Weißzeug geübt, nimmt
noch Kunden an. Näheres in der Exped.
9594) Eine tüchtige Herrſchaftsköchin
mit guten Zeugniſſen für ſofort geſucht.
Näheres in der Expedition.

5595) Unterricht im Biolin=, Kla=
vierſpiel
u. Theorie der Muſik ertheilt
H. Grossheim, Großh. Hofmuſiker
Beſſ. Carlsſtraße 16.
9596) Ein noch wenig gebrauchter
Porzellanofen zu verkaufen. Neckar=
ſtraße
5, dritter Stock.
Oiener Eillerwasser
Gunyadi Janos Vitterquello)
deſſen Wirkſamkeit nach Analyſe des Herrn
Profeſſor Juſtus von Liebig alle anderen
Bitterwaſſer übertrifft, iſt in friſcher Füllung
direct von der Quelle eingetroffen.
Emanuel Fuld,
2662)
Kirchſtraße.
9597) Ein kräftiger Mann, ſeither
Krankenwärter, wünſcht ähnliche Stelle,
oder jede andere Beſchäftigung. Zu erfragen
Wilhelmſtraße Nr. 2.
9598) Eine erfahrene Krankenwärterin
ſucht ähnliche Stelle, oder auch als Kinder=
frau
. Zu erfragen Caſinoſtraße 14 im
Gemüſeladen.
9599) Eine gewandte Kellnerin ſucht
Stelle durch das Vermiethbureau van Frau
Neßling, Louiſenſtraße 30.
9600) Ein gebild. Mädchen, welches 9 Jahre
in einem Geſchäfte thätig war u. die beſt. Zeugn.
aufzuweiſen hat, ſucht gl. Stelle als Verkäuf.
Louiſenſtr. 30. Vermiethbur. Frau Neßling.
9601) Ein gut rentirendes gemiſchtes
Waarengeſchäft iſt unter günſtigen Be=
dingungen
zu vermiethen.
Offerten sub I. 9601 an die Exped.
9602) Eine geräumige Werkſtütte mit
Comptoir u. Wohnung von ca. 5 Zim=
mern
ꝛc., nicht zu weit von dem Poſt=Amt
entfernt, wird zu miethen geſucht. Offerten
unter K D 9602 befördert die Expedition.
9603) Verloren:
Schwarz geſtickter Shawl. Abzugeben
gegen gute Belohnung Roßdörferſtr. 53, 1. St.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 19. October.
6. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Zum erſten Male:
D er Bibliothe kar.
Schwank in 4 Akten von G. von Moſer.
Perſonen:
Marsland, Gutsbeſitzer
Herr Dalmonico.
Edith, deſſen Tochter
Fr. Haſem=Kläger
Harry Marsland, ſein Neffe Herr Hacker.
Macdonald
Herr Werner.
Lothair Macdonald, deſſer
Neffe
Herr Steude.
Eva Webſter, Geſpielin von
Edith:
Frl. Ethel.
Sarah Gildern, Gouvernante Frau Eppert,
Leon Armadale, ) Gentlemen Herr Wagner.
Patrik Woodfort,
Herr Mickler.
Gibſon, Schneider
Herr Franke.
Dikſon, Wirthin von Lothair Frau Pichon.
Robert, Bibliothekar
Herr Knispel.
John, Kammerdiener.
Herr Hartig
Tripp, Commiſſionair
Herr Krüger.
Knor.) Executoren,
Herr Leib.
Griff,
Herr Hedrich
Ein Commiſſionair
Herr Schimmer.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.

[ ][  ][ ]

40)
14¼
5.
4
115

3¾
4
14
27

55)
80
6.

K 204

2011

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. October.
Am Samstag Abend kurz nach 7 Uhr paſſirten Ihre Majeſtäten
der Kaiſer und die Kaiſerin unſre Stadt auf der Fahrt von Köln
nach Baden=Baden. Der Zug hatte unterwegs einige Verſpätung erlitten.
Ihre Majeſtäten nahmen im Salonwagen eine Taſſe Thee aus der Bahn=
hofreſtauration
des Herrn W. Köhler und ſetzten nach kurzem Aufenthalte
die Reiſe fort.
In der geheimen Sitzung der Stadtverordneten wurde Finanz=
Aſſiſtent Schmeel zum Secretär der Armen=Verwaltung und der Stadt=
kaſſegehülfe
Daub zum Finanz=Aſſiſtent ernannt.
Der ſeitherige Caſſirer des Gasfabrik Herr Merz und der ſeit=
herige
Werkmeiſter Herr Friedrich, letzterer mit dem Litel Betriebs=
inſpector
, werden unter der ſtädtiſchen Gascommiſſion die Verwaltune
des Gaswerks weiter führen.
4 Wir machen unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß das Winter=
Semeſter an der techniſchen Hochſchule begonnen hat, und daß der
Beſuch einzelner Vorleſungen und Uebungen auch Denjenigen ermöglicht
iſt, welche vermöge ihrer Lebensſtellung nicht als Studirende eintreten
können. Insbeſondere wird hierdurch Männern, welche ſchon einen
Lebensberuf erwählt haben, Gelegenheitz gegeben, in einzelnen Special=
gegenſtänden
frühere Studien aufzufriſchen oder neue vorzunehmen. Die
Anmeldung zur Theilnahme als Hoſpitant erfolgt bei der Direction,
welche zu jeder ſpeciellen Auskunft bereit iſt. Es wird noch darauf
aufmerkſam gemacht, daß die Berechtigung zum Hoſpitiren zugleich die=
jenige
zum Beſuch des Lejezimmers und zur Benutzung der reich=
haltigen
allgemeinen Biibliothek der techniſchen Hochſchule einſchließt.
Die Zeit für die einzelnen Unterrichtsfächer kann im Stundenplan im
Veſtibüle des Hauptgebäudes, ſowie im Secretariat eingeſehen, auch
können, ſoweit. der Vorrath reicht, Stundenplan und Programme auf
Wunſch vom Secretariat bezogen werden. Wir heben nachfolgende Gegen=
ſtände
von allgemeinem Intereſſe hervor: 1) Geſchichte der Aufklärung
im XVIII. Jahrhundert: Prof. Dr. Roquette, Dienstag, Donnerstag 4.
2) Chakeſpeare und ſeine Zeitgenoſſen: Prof. Dr. Roquette, Mittwoch
Freitag 4. 3) Allgemeine Kunſtgeſchichte: Hofrath Prof. Dr. Schäfer,
Montag. Freitag 5. 4) Grundzüge der Volkswirthſchaftslehre: Land=
gerichtsrath
Heinzerling, Dienstag, Donnerstag 5. 5) Franzöſiſche Sprach=
(Erklärung von Racine's Trauerſpielen: Phedre= und Jphigenie)
Prof. Eger, Dienstag, Donnerstag 5. 6) Engliſche Sprache (Lectüre
techniſcher Stoffe aus Egers Auswahl der neueren techniſchen Literatur
Englands. Aufſätze über Architektur und Ingenieurweſen): Prof.
Eger, Montag, Freitag 5. 7) Handelswiſſenſchaft: Lehrer Stern, nach
Verabredung. 8, Engliſche Sprache: Dr. Hangen, nach Verabredung.
9) Freihandzeichnen: Prof. J. Kumpa, Montag 2-5, Dienstag 10,
Mittwoch 10-12, Samstag 2-5. 10) Figurenzeichnen und Aquarell=
malen
: Prof. A. Noack, Montag, Dienstag 8-12. 11) Maleriſche
Verſpective: Prof. A. Simons, Montag 9- 11. 12) Zoologie (Wirbelloſe
Thiere): Prof. Dr. von Koch, nach Verabredung. 13) Vegetabiliſche
Morphologie: Prof. Dr. Dippel, Mittwoch, Donnerstag, Camstag 4.
14) Mineralogie: Prof. Dr. Lepſius, Montag, Freitag 9. 15) Geologie:
Prof. Dr. Lepſius, Montag, Freitag 11. 16) Experimental=Phyſik: Prof.
Dr. Herwig, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag 9. 17
Anorganiſche Chemie: Dr. Ihle, Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 11.
18) Organiſche Chemie: Dr. Ihle, Mittwoch, Samstag 11. 19) Chemiſche
Technologie: Prof. Dr. Thiel, Dienstag 10-12, Samstag 9-11.
Strafkammer L. Sitzung vom 18. October 1880. Heute wur=
den
folgende Strafſachen abgeurtheilt: David Blumenthal aus Han=
nover
und Joſeph Dreieck aus Krakau haben in Gießen zwei ſilberne
Löffel und in Seligenſtadt eine Uhr geſtohlen. Blumenthal wird in
eine Gefängnißſtrafe von 6 Monaten und Joſeph Dreieck wird in eine
Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten verurtheilt. Jedem werden
2 Monate Unterſuchungshaft aufgerechnet. Die bürgerlichen Ehrenrechte
werden ihnen auf 1 reſp. 2 Jahre aberkannt und die Zuläſſigkeit der
Polizeiaufſicht ausgeſprochen. Wilhelm Zimmer von Biſchofsheim iſt
beſchuldigt, im Auguſt d. J3. dem iſraelitiſchen Lehrer Jſonski daſelbſt
290 Mk. entwendet zu haben. Das Geld befand ſich in einem unver=
ſchloſſenen
Schranke in einer Schachtel. Der Angeklagte leugnete die
That, hat jedoch am darauffolgenden Tage verſchiedene bedeutende Schul=
den
bezahlt, wozu er das Geld geliehen haben wollte. Der Gerichtshof ver=
urtheilte
der Angeklagten in eine Zuchthausſtrafe von 4 Jahren, ſprach
ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren ab, und
ſprach die Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht aus. Zwei Monate Unter=
ſuchungshaft
werden dem Angeklagten aufgerechnet. Die Verhand=
lungen
gegen Johann Metzger von Balkhauſen wegen Verbrechens gegen
die Sittlichkeit werden bei geſchloſſenen Thüren geführt. Er wird in
eine Gefängnißſtrafe von 6 Monaten und in die Koſten verurtheilt.
4X Das vierte Concert des Mozart=Vereins am 16. Oe=
tober
war ein außerordentlich genußreiches, dafür bürgten ſchon die Na=
men
R. Schumann, Franz Schubert, Haydn, Chopin. Namentlich ge=
währten
die Männerchöre und das Spiel des Pianiſten Herrn Spangen=
berg
ein volles Maß hohen Kunſtgenuſſes. Der letztere verfügt nicht
bloß über techniſche Kunſtfertigkeit im brillanteſten Sinne, ſondern ver=
ſteht
auch - und das bildet ja das Symbol wirklicher Künſtlerſchaft-

ſein Spiel zu durchgeiſten. - Die Liedervorträge der Frl. Martha
Arndt aus Frankfurt a. M. wirkten auf die Zuhörerſchaft geradezu
zündend. Die ſympathiſche, anmuthige und ſich beſonders zum Lieder=
vortrag
eignende Stimme der Sängerin wurde durch einen verſtändniß
und temperamientvollen Vortrag aufs Einnehmendſte unterſtützt. Die
beiden LiederMorgenſtändchen! von Franz Schubert und Vergiß=
mein
nicht= erfreuten das Auditorium ſo ſichtlich, daß die Dame nicht
umhin konnte, noch eine Liedſpende zuzugeben. Der originelle zweite Satz des
Schumannſchen Quintetts wurde in fein pointirter Weiſe reproducirt.-
Der zweiten Abtheilung wohnten wir nicht mehr bei, weil, wie man uns
ſagt, das Concert ſich bis Mitternacht hinziehen würde, und das - iſt
für einen ſterblichen muſikaliſchen Menſchen mitunter zu viel. Das zahl=
reich
anweſende Publikum documentirte ſeine Anerkennung des Gebotenen
durch geſpannte Aufmerkſamkeit und lebhaften Beifall.
k5 Wie uns mitgetheilt wird, ſiel der erſte Gewinn der Pferde=
marktverloſung
an Herrn Benj. Hecht aus Mittel=Gründau bei
Büdingen; den 2. Preis gewann Herr Bäckermeiſter L. Mainzer hier.
Beſſungen. Das in der letzten Wählerverſammlung beſtimmte
Comite hat folgende Herren zur Wahl in den Gemeinderath auf=
geſtellt
: Hch. Lautz, Hofmetzger; A. Schauppner, Zeichenlehrer; Ld. Ph.
Wittmann, Zimmermſtr.; Wilh. Maurer, Landwirth; Wilh. Geyer,
Kreisbauaufſeher; Friedr. Schweinsberger, Schuhmachermeiſter; Joſel
Meyer, Handelsmann. Eine weitere Verſammlung wird heute Abend
bei Gaſtwirth Fey ſtattfinden.
Wie die Frankf. Pr.1 mittheilt, werden in Frankfurt zum
Empfange des Kaiſers 4 Triumphbogen errichtet; die decoratwen
Herrichtungen in den Straßen, welche der allverehrte Monarch paſſirt,
erfolgen auf Koſten patriotiſcher Bürger. Daß die Bewohner außerdem
noch ihre Häuſer ſchmücken werden ꝛc., iſt ſelbſtverſtändlich. Bei der
Abfahrt des Kaiſers um 11½ Uhr werden die Straßen durch 450 Stück
neubeſchaffte Petroleumfackeln erleuchtet, ſtatt der Gasflammen brennen
Gasſterne. Die Ankunft des Monarchen erfolgt am 20. d. auf dem
Main=Neckar=Bahnhof um 3 Uhr, von da begibt ſich derſelbe in den
Palmengarten, nimmt das gegenüberliegende neue Panorama (die Schlacht
von Sedan darſtellend), vor dem ſich die Kriegerkameradſchaft Frank=
furt
aufſtellt, um den oberſten Kriegsherrn zu begrüßen, in Augen=
ſchein
, begibt ſich von da nach dem Poſtgebäude auf der Zeil und von
da gegen 7 Uhr zur Eröffnungsvorſtellung in das neue Opernhaus,
wo ſeiner weitere Ovationen warten. (Ueber der Loge, in welcher der
Kaiſer mit ſeiner Begleitung Platz nimmt, iſt ein mit der Reichskrone
verſehener Baldachin angebracht.)
Mainz. Der Feſtſaal der zu erbauenden Stadthalle am
Rhein ſoll mit ſeitlichen Podien und Orcheſterbühne einen Flächenraum
von 24540 l Fuß erhalten; die Koſten ſind je nach der Art der Aus=
führung
ohne Mobiliar auf 410,000-576,000 M. veranſchlagt. Von
den übrigen Mainzer Feſtſälen enthält der im Hof zum Gutenberg 4580,
Frankfurter Hof 5760, der Akademieſaal im kurfürſtl. Schloß 5800, der
Saal im Raimundigarten 10760 Fuß.
Gießen, 175 October. =Ein hieſiger Ofenputzer hatte bei einem
Sachverſtändigen geſehen, daß man mit einem kleinen Quantum Pulver
ein Ofenrohr hübſch ſauber von Ruß befreien kann, und gedachte er nun
ſein Wiſſen auch an einem lgrößeren Ofenrohr, welches durch einen La=
den
hinzieht und das des Schmutzes halber nicht abgenommenz werden
ſollte, zu probiren. Gedacht, gethan. Es wird ſtatt des kleinen Quau=
tums
eine richtige Ladung genommen und pardautz, flogen unter hef=
tigem
Knall Ofenrohr, Ofen, Ofenputzer und Zuſchauer im Laden um=
her
, billigerweiſe erſtannt, daß Pulver im Ofenrohr ſo gründliche Ar=
beit
verrichtet.
G. A.
- Die Nachforſchungen nach dem Mörder der Ehefrau Gamberg
in Heuſenſtamm waren ſeither vergeblich und glaubte man ſchon, daß
derſelbe das Ausland erreicht habe. Wie nun die O. Z. mittheilt, hat
ſſch der Schwiegerſohn der Ehefrau Gamberg auf dem Grab ſeiner er=
mordeten
Schwiegermutter auf dem israelitiſchen Friedhof in Heuſen=
ſtamm
, erſchoſſen, wenigſtens wurde am Samstag Mittag ſeine Leiche
daſelbſt aufgefunden. Gewiſſensbiſſe waren es wahrſcheinlich, welche den
Mörder wieder in die Heimath trieben und veranlaßten, ſich ſelber zu
richten.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 15. October.
4½ Doctor Klaus von A. PArronge. Schon zu wiederholten
Malen iſt dieſes Luſtſpiel ſeit der Saiſon 1878,79 über unſere Bühne
gegangen und zwar jedesmal mit durchſchlagendem Erfolg, obgleich das=
ſelbe
im Grunde nur loſe aneinandergereihte Epiſoden enthält, und die
beſten Scenen, wie die Vorbereitung zum Ball, zdie dem Benediz'ſchen
Doctor Treuwalds nachgebildete Sprechſtunde beim Arzte und die Ccene,
wo der Kutſcher Lubowski den Bauer kurirt, in keinem Zuſammenhange
mit der eigentlichen Handlung ſtehen. Neu in der Beſetzung waren der
Baron von Boden und der Referendar Gerſtel. Herr Steude ſpielte
den friſchen Lebemann mit Liebenswürdigkeit und Feuer; gerade ſolch=
Charaktere compenſiren dadurch allein das Mißliche, das ihnen von vorn=
herein
anhaftet; in ſolchen Naturen muß von vornherein der Fonds von
Gutmüthigkeit mehr zu Tage treten, ſoll die Wandlung glaublich er=

[ ][  ]

2012

R 204

ſcheinen; ſie müſſen weniger als abgeſchloſſene und bewußte Naturen
uns entgegentreten.
Herr Hacker als Gerſtel ſpielte dieſe Verlegen=
heitsrolle
recht wacker; vielleicht wäre ſeiner Haltung, namentlich der
Arme, die immer noch ein wenig gezwungen erſcheint, Ltwas mehr Leich=
tigkeik
zu wünſchen.
Die übrigen Mitwirkenden können wir füglich
mit dem Bemerken übergehen, daß ſie alle ihre Partien mit Geſchick und
Friſche ſpielten. Das Publikum nahm die abgerundete Vorſtellung mit
lebhaften Beifallsäußerungen aufs freundlichſte auf.
Sonntag den 17. October.
Die heutige Aufführung des =Freiſchütz= ſtand nicht völlig auf
der Höhe der früheren Overnvorſtellungen. Einzelne Partien waren
nicht genügend beſetzt, ein Experiment, welches gerade beim Freiſchütz=
dieſer
Lieblinasoper des deutſchen Publikums, recht gefährlich iſt: auch
trug die Aufführung nicht den Stempel jener unermüdlichen Vorbe=
reitung
, die von einem erfreulichen Gelingen gekrönt wird. So hätten
wir öfters der Orcheſterführung ein energiſches con moto zurufen mögen.
Dagegen waren die decorativen Ausſtattungen und ſceniſchen Effectmittel
überaus prachtvoll und übertrafen alles, was wir in dieſer Beziehung
an unſerer, vor vielen anderen Bühnen ſo bevorzugten Hofbühne zu ſehen
gewohnt waren. Herrn Maſchineriedirector Brandt wurde für dieſe
neue Probe ſeines künſtleriſchen Verſtändniſſes und Talentes auf dieſem
Felde ein zweimaliger ehrender Hervorruf zu Theil. Den Einzelleiſtungen
können wir, allerdings nur mit einigen Einſchränkungen, unſereFAner=
kennung
nicht verſagen. Die Rolle des Max kam durch Herrn Bär
zur vollſten Geltung, nur der Fluß der Rede wurde bisweilen durch
Stockungen unterbrochen. Der Rolle des Caspar verlieh Herr Hof=
mann
das nöthige Relief. - Fräul. Schütky wußte ihr Aennchen
im Ganzen ſtilvoll zu geſtalten. Ihre Arien Kommt ein ſchlanker Burſch
gegangen und Einſt träumte meiner ſelgen Baſel waren fein und ge=
fällig
ausgeführte Detailmalerei voll neckiſcher Färbung. - Fräul.
Czerwenka (Agathe) ſang mit keuſcher Innigkeit und tiefer Empfin=
dung
, doch ließ das geſprochene Wort zu wünſchen übrig. Der Vortrag
von: Zu dir wende ich die Händel entſprach nicht dem Charakter eines
Gebets. Die kleinen, aber muſikaliſch wichtigen Partien des Fürſten
Ottokar und des Eremiten fanden befriedigende Vertretung in den Herren
Bögel und Köhler. - Der Chor der Brautjungfern war nicht ſtark
und friſch genug.

Tages=Kalender.
Samstag 23. October: General=Verſammlung der Mitglieder der Geſellſchaft
zur Unterſtützung der Knaben=Arbeits=Anſtalt.
Ball der Vereinigten
Geſellſchaft.
Sonntag 24. October: Außerordentliche Generalverſammjung des Katholiken=
Vereins Darmſtadt.
Dienstag 26. October: Vortrag im Proteſtanten=Verein zu Darmſtadt.

Vermiſchtes.
- Aus der kürzlich erſchienenen Schrift;Die Leiſtungen des Central=
Comite's der deutſchen Vereine vom rothen Kreuz in den letzten 10 Jahren=
entnehmen
wir das Nachſtehende: Die Hulfeleiſtung der freien Liebesthätig=
keit
aller civiliſirten Nationen für die Opfer des Kriegs hat in den letzten
zwei Jahrzehnten eine ungeahnte Entfaltung erlangt. Läßt ſich die interna=
tionale
Hilfeleiſtung in dem Kriege 1870 71 auch keineswegs vollſtändig feſt=
ſtellen
, ſo gibt doch dasjenige, was davon bekannt iſt, ein großartiges Bild
der modernen freien Liebesthätigkeit. Das deutſche Centralcomite und die mit
ihm verbundenen Vereine verausgabten an Baarmitteln 11560,995 Thaler,
an Naturalien für 5,258,492 Thaler; das Centralcomite des franzöſiſchen
Hilfsvereins in Paris 9,127,29* Fr., die internationale Agentur in Baſel
ſpendete in Summa mehr als 3 Millionen Fr.; ſeine Abzweigung, das
internationale Hilfscomite für Kriegsgefangene 403309 Fr. Der nieder=
ländiſche
VVerein ſammelte 340315 Florin, das luxemburgiſche Centralcomite
56959 Fr. und für 250,000 Fr. Naturalien; der belgiſche Hilfsverein ver=
ausgabte
251531 Fr.; der öſterreichiſche patriotiſche Hilfsverein ſandte 3300
Thaler nach Deutſchland, 10,000 Fr. und 100 Florin in Silber nach Frank=
reich
, vertheilte 1871 nochmals 3712 Fl. zu gleichen Theilen nach Frankreich
und Deutſchland, ſandte ferner 2300 Pfund Charpie und 500 Bandagen in
die Lazarethe und 3112 Pfund Materialien aller Art nach Frankreich, ſo=
wie
26,297 Pfund nach Deutſchland.
Der deutſche Verein in Wien brachte 41300 Fl. in Baar und eben ſo
viel in Naturalien auf. Der Hilfsverein für das Königreich Böhmen in
Prag wandte 5914 Fl. für Beſchaffſung von Materialien auf und Uberwies
3000 Fr. dem franzöſiſchen Centralcomite. Der britiſche nationale Verein
verausgabte 223716 Pfund Sterling und verſandte 12336 Kolli im Ge=
wicht
von 750 Tons. Der deutſche Frauenverein in London ſammelte Uber
3900 Pfund Sterling und 597 Kolli, der deutſche Hilfsverein in Mancheſter
verausgabte 9130 Pfund Sterling, der in Liverpool 6823 Pfund Sterling.
Ihnen ſchloſſen ſich die Hilfsvereine in London, Bradfort, Birmingham, Dub=
lin
, Edinburg, Glasgow,. Leeds und Sunderland ebenbürtig an. - Der
ruſſiſche Verein zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger
ſtattete 2 Delegirte mit 54176 Rubel aus und entſandte 33 Aerzte mit
einem Koſtenaufwande von 31188 Rubeln. Hierzu traten noch 16 Ma=
terialien
=Transporte. Der ſchwediſche Verein brachte 113,958 Rdlr. auf, ſo=
wie
reiche Naturalgaben. Außerdem empfing die internationale Agentur in

Baſel aus Schweden 171811 Fr., aus Norwegen 19077 Fr. Das italie=
niſche
Centralcomite in Mailand und das Comite in Venedig iülbermittelten
nach Baſel 46,240 Fr., ſowie chirurgiſche Inſtrumente und ausgewählte Er=
friſchungen
, das Madrider Damen=Comite 13000 Fr., der Hilfsverein in
Pampelona eine Sendung Wein, das portugieſiſche Centralcomite Kaffee und
edle Weine. Das Comite der deutſchen Colonien in Conſtantinopel ſammelte
10000 Thaler. Der deutſche patriotiſche Hilfsverein in Newyork Uber=
mittelte
208015 Dollar nach Deutſchland und zahlte 6537 Dollar Reiſegeld
an Aerzte und Wärter, während die Geldgaben' ſich aus den vereinigten
Staaten Nordamerikas im Ganzen auf 1,108,927 Thaler, die von Süd=
amerika
auf 249202 Thaler beliefen, die dem deutſchen Centralcomite von
dort Uberwieſen wurden. Ingleichen ſandte Aſien 114,754 Thaler, Afrika
31743 Thaler, Auſtralien 40,762 Thaler. Zu allen dieſen Spenden trat
noch vielfach die Entſendung von Aerzten, die Lieferung künſtlicher Gliedmaßen
u. dgl. m. (Es ſind hiernach circa 44 Millionen Mark für die Verwunde=
ten
und Erkrankten des deutſchen Heeres freiwillig beigeſteuert worden, abge=
ſehen
von Materialien in etwa demſelben Werth). Deutſchland hat alle Ur=
jache
Europa, ja der civiliſirten Welt, für dieſe Hilfeleiſtung in ſchwerer Zeit
dankbar zu ſein. Gelegenheit genug. dieſelbe praktiſch zu bezeugen, bot ſich
auf den verſchiedenen Kriegstheatern.
Bei dem ſpaniſchen Bürgerkrieg 1874 Uberſandte das Centralcomite
12000 Fr., wie auf ſeine Aufforderung verſchiedene Landesvereine Geld und
Materialiengaben nach Spanien. Der Aufſtand gegen die Holländer in Atchin
veranlaßte eine Sendung in derſelben Höhe. Auch für die Unterſtützung der
in Bosnien und der Herzegowina Verwundeten und Erkrankten ward geſorgt,
das für die Turken beſtimmte Geld mußte zurückgezogen werden, weil, obgleich
die ottomaniſche Regierung die Genfer Convention unterzeichnet hatte, es dort
noch an jedem Organ der freiwilligen Krankenpflege fehlte. Dagegen war
neu erzielt, daß Montenegro, Serbien und Rumänien der Genfer Convention
beitraten. Beim ruſſiſch=turkiſchen Krieg (Frühjahr 1877) wurden dem ruſ=
ſiſchen
Comite alsbald Modelle aller Art zur Verfügung geſtellt und 3 La=
zarethzüge
zu 24 Wagen für je 200 Schwerverwundete ausgerllſtet. Da ſich
mittlerweile in Conſtantinopel ein Centralcomite (vom rothen Halbmond) ge=
bildet
hatte, konnte auch dorthin Hilfe; geſandt werden, vorzugsweiſe in
Materialien zu verſchiedenen Zeiten 155 Kiſten und =Kolli neben 113 nach
Petersburg und 37 nach Bukareſt. Die Geſammtleiſtung des deutſchen
Centralcomites beziſſert ſich auf 227298 M. Unter den größeren Ausgaben
ſind hervorzuheben: für 20 Lazarethbeſtecke 12,086 M., Zuſchuß zu den
Ausrüſtungskoſten des dritten Sanitätszuges 25.305 M., für Errichtung
dreier Lazarethe in Conſtantinopel 33211 M., Herſtellung von 2040 Laza=
rethjacken
6266 M., 1000 Lazarethdecken 5045 M. Außerdem ſind von
einzelnen deutſchen Landesvereinen weitere Gaben direkt abgegangen. - Auch
bei der Beſetzung Bosniens und der Herzegowina trat das Centralcomite mit
einer Gabe von 10,000 M. ein.
Der von Hrn. Dr. Schultze=Delitzſch als derzeitigem Genoſſenſchafts=
anwalt
herausgegebene Jahresbericht über die auf Selbſthilfe gegründeten
Deutſchen Erwerbs= und Wirthſchaftsgenoſſenſchaften liegt
in der Ausgabe für 1879 vor. Derſelbe zeigt, daß ſowohl die Reſerven der
Vereine, als auch die Summe der den Vereinen anvertrauten Gelder gewach=
ſen
ſind. Auch die Zahl der Genoſſenſchaften hat ſich vermehrt: von 3146
Ende 1878 auf 3203 Ende 1879. Es iſt indeſſen zu beachten, daß die ſtati=
ſtiſchen
Ermittlungen ſtets hinter der Zahl der wirklich exiſtirenden Vereine
zurückbleiben, ſo daß Schultze=Delitzſch die Geſammtzahl der Genoſſenſchaften
auf mindeſtens 3300 veranſchlagt. Auch in dieſer Summe ſind aber die ſo=
genanten
Raiffeiſen'ſchen Darlehenskaſſen nicht inbegriffen, welche für die Cre=
ditbedurfniſſe
wenig bemittelter ländlicher Bezirke in erheblicher Menge,
namentlich in Rheinpreußen, Heſſen, Bahern und Baden verbreitet ſind. Im
Ganzen beträgt die Mitgliederzahl der deutſchen Genoſſenſchaften Uber eine
Million, der Umfang der im Jahre 1879 gemachten Geſchäſte uber M. 2000
Millionen, die Anſammlung eigner Capitalien der Mitglieder in Geſchäfts=
antheilen
und Reſerven M. 170 bis 180 Millionen, die Summe der auf=
genommenen
Anlehen M. 350 bis 400 Millionen. Die Genoſſenſchaften
werden von einem allgemeinen Verbande umſchloſſen; demſelben iſt allerdings
erſt der kleinere Theil der Vereine (ungefähr 1106) beigetreten, indeſſen
kommt das Wirken des Verbandes ſämmtlichen Genoſſenſchaften zu Gute.
Die Zahl der Unter= oder Landesverbände beträgt gegenwärtig 32. W. 3.
Unterſcheidung der echten von falſchen Goldſtücken.
Ueber die Echtheit unſeres Goldgeldes herrſcht im Publikum noch viel Irr=
thum
, ſo daß im geſchäftlichen Verkehr die Goldſtücke oft wegen der Farbe
und Klangloſigkeit zurückgewieſen werden. Der Klang hängt von der Prä=
gung
ab; werden die Stücke geprägt, ohne zu glühen, ſo ſind ſie hart und
haben wenig oder gar keinen Klang. Die ſchöne gelbe Farbe erhalten die
Stücke durch Glühen und Kochen in verdunnter Säure, die röthlichen jedoch
ſind letzterem Verfahren nicht unterworfen geweſen. Der Gehalt an feinem
Gold iſt bei den gelblich röthlichen wie bei den grau röthlichen ganz gleich.
Die Klangloſigkeit rUhrt auch ſehr oft von kleinen Riſſen oder Blaſen im
Golde her. Mithin iſt weder die Klangloſigkeit noch auch die Farbe eine
Gewähr für die Unechtheit. Darüber, ob die Stücke echt ſind, 2kann man
ſich ſehr leicht durch folgendes Verfahren überzeugen, Wiegt man ein 20=
Markſtück, ſo muß es genau 8 Gramm wiegen und das 10=Markſtück 4
Gramm, vergleicht man ein Stück mit dem anderen von gleichem Werth, ſo
muß es gleich groß und ſtark ſein. Kein anderes Metall ſteht in Stärke,
Größe und Gewicht dem Golde gleich, mithin kann man ruhig ein Goldſtück,
welches die genannten Eigenſchaften beſitzt, annehmen.

Hierzu eine Beilage für Nicht=Poſtabonnenten. betr. Liebig Company's Fleiſch=Extract aus Fray=Bentoss.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.