Darmstädter Tagblatt 1880


12. Oktober 1880

[  ][ ]

143.
Jahrgulg.

Abonnementspreis
diertelſührlich 1 Mark 5o Pf. uck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.

Grag= und Anzeigebſaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Jhunſteeltp Unltehultuihvothit.

Inſecate
werden angenommen; nDarnſtadt
von der Expedition Rheinſtk. Rr. V.
mBeſſungen von Friedr BUhrz
Holzſtraße Nr. 25, ſowie auzwirt
von allem Annonen=Expedilonen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

R 1OD.

Dienstag den 12. October.

1880.

Abdruck.

Local=Regl emen t

das zu frühe Brechen von Nadelholzzapfen betreffend.
Nach Anhörung der Localpolizeibehörden, Fuſlimmung des Kreis=Ausſchuſſes und mit Ermächtigung Großherzoglichen Miniſteriums
des Innern vom 12. Juni 1878 zu Nr. M. d. J. 8159 wird hierdurch für den Kreis Darmſtadt verfügt:
8 I. Das. Brechen und Sammeln von Lärchenzapfen vor dem 1. October, von Kiefernzapfen vor dem 15. November
jeden Jahres iſt unterſagt.
8 2. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafen bis zu 10 Marl beſtraſt.
Darmſtadt, am 20. Juni 1878.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Berh. d. Kr.: v. Zangen, Kreisaſſeſſor.

Edictalladung.
Nachdem wider den Füſilier Heinrich Chriſtoph Wilhelm Bock, der 12. Compagnie 4. Großherzoglich Heſſiſchen Infanterie=
Regiments (Prinz Carl) Nr. 118, geboren 20. September 1859 zu Frankfurt a. M., der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet
worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 7. Februar 1881, Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen,
er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3060 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 6. October 1880.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königlichen Polizeipräſidiums zu Berlin vom 30. v. Mts. iſt auf Grund des 8 12 des Reichs=
geſetzes
vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das ohne Angabe des Verlegers
erſchienene, in der ſocialdemokratiſchen Genoſſenſchafts=Buchdruckerei der Freiheit- zu London gedruckte Flugblatt mit der Ueber=
ſchrift
: An die unteren Poſtbeamten! Leidensgenoſſen !u nach 8 11 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 7. October 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

Ueberſicht der Durchſchuittspreiſe
von ſolgenden Früchten vom 23. bis 30. Beptember 1880.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 21-22. Korn per
Sack 100 Kilo M. 19.25-19.50. Gerſte per Sack 100 Kilo
M.1750-18.50. Hafer per Sack 100 Kilo M. 13214.
Darmſtadt, den 30. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 26. Septbr. bis 2. Octbr. 1880
Butter per ¼ Kilo M. 1.10., ditto in Parthieen 100 Kilo
M. 90. Eier per Stück 7 Pfg., ditto per 25 Stück M. 1.25,
Kartoffeln per 100 Kilo M. 7. ditto per 25 Kilo M. 1.75.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.50. Heu per 50 Kilo M. 3.12.
Darmſtadt, den 6. October 18850.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Bekanntmachung.
Die Lieferung des Bedarfs an Stein
kohlen für die Kaiſerliche Ober=Poſidirection,
die Poſtämter und das Telegraphenamt hier,
welcher auf etwa 15,000 Kilogr. Fettſchro.
und 35,000 Kilo Nußkohlen zu veranſchlagen
iſt, ſoll für 188081 iw Wege des Aner=
bietungsverfahrens
vergeben werden.
Anerbieten ſind verſiegelt mit der Auf=

ſchrift: Lieferung von Steinkohlen= bis;
zum 17. d. Mts., 11 Uhr Vormittags,
an die Kaiſerliche Ober=Poſtdirection hier=
ſelbſt
portofrei abzugeben, bei welcher als=
dann
die Eröffnung der Angebote zur ge=
nannten
Zeit im Zimmer Nr. 81 in
Gegenwart etwa erſcheinender Bieter er=
folgen
wird. Später eingehende Angebote
bleiben unberückſichtigt. Die Auswahl unter

den Bietenden, welche 14 Tage an ihr
Gebot gebunden ſind, bleibt vorbehalten.
Die Lieferungsbedingungen können während
der Geſchäftsſtunden bei der Ober= Poſt=
direction
eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 9. October 1880.
Die Kaiſerliche Ober=Poſtdirection.
Hagemann.
9299)
523

[ ][  ][ ]

1046

R6 199
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 13. October d. J., Nachmittags 3 Uhr,
ſollen Landwehrſtraße Nr. 63: ein großer, ſchöner, eiſerner Kaſſenſchrank,
1 Break, 1 Schlitten u. 1 Copirpreſſe gegen baare Zahlung verſteigt werden.
Darmſtadt, den 7. October 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
9156)
Berntheiſel.

9300)
Submiſſion.
Die im Jahre 1881 bei unterzeichnetem

Artilleries=Depot erforderlich werdenden
Fuhren ſollen, inſoweit ſolche nicht durch
Militär=Geſpanne bewirkt werden können,
in öffentlicher Submiſſion an den Mindeſt=
fordernden
vergeben werden, und iſt hierzu
Termin auf
Donnerstag den 21. d Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
im diesſeitigen Bureau anberaumt worden.
Poſtmäßig verſchloſſene Offerten, in wel=
chen
die Anerkennung der Bedingungen
ausgeſprochen ſein muß, und welche auf der
Adreſſe wit dem Vermerk: Uebernahme
von Fuhrenleiſtungen zu verſehen ſind,
ſind bis zu genanntem Termin auf dies=
ſeitigem
Bureau abzugeben, woſelbſt auch
die Bedingungen zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 8. October 1880.
Artillerie=Depot.
Mittwoch den 13. October er.,
Vormittags 11½ Uhr,
ſollen in der Train=Kaſerne vier größere
Haufen Dung öffentlich meiſtbietend ver=
[930
ſteigert werden.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 14. d. Mts., Vor=
mittags
9 Uhr anfangend, werden im
Ritſert'ſchen Saale zum Schützenhof da=
hier
circa 65,000 Stück Cigarren, nur
feine Sorten, gegen gleich baare Zahlung
öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 9. October 1880.
Engel,
9155) Großh. Gerichtsvollzieber.
Steinkohlen=Lieferung
für die Gemeinde Eberſtadt.
Donnerstag den 14. l. Mts., Vor=
mittags
11 Uhr, ſoll die Lieferung von
300 Centner Steinkohlen für die hieſigen
Schulen auf dem Rathhauſe dahier an den
Wenigſtfordernden verſteigt werden.
Eberſtadt, den 8. October 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
9302)

Neue 1880er

Holländ. Voll=Häringe

Superior per Stück 8 Pfg.,
ſowie feinſt marinirte
empfiehlt

9136)

Louus Firle,
neben der Stadtkirche.

8524) Uniformsſtücke für Artilleriſten
(beſ. für Officiere und Avantageurs ꝛc.
geeignet) zu verkaufen. Riedeſelſtraße 46.

9013) Blutpfirſiche: Dieburgerſtraße 64

8

Louiſenplatz 4.
Größtes Lager von Kinderwagen,
Seſſeln, Blumentiſchen, Schließ= und
Handkörben.
Beſtellungen nach Angabe wie Repa=
raturen
werden ſchnell ausgeführt.
F. Euth.

9187) 1 großes Sopha, 6 Polſterſtühle,
1 Waſchtiſch, Punſchbowle, Kaffee= u. Waſſer=
ſervice
, Vorzellan und Tiſchzeug zu ver=
kaufen
. Steinſtraße 22.

JEuAAzSUA TAnA-

Durch die fabrikmäßige Anfertigung von

Herren=Schlafröcken

ſind wir in Stand geſetzt, in dieſem Artikel außerordentlich
Preiswürdiges liefern zu können. Wir empfehlen daher
bei einer reichhaltigen Auswahl bis zu den feinſten Quali=
täten
eine große Partie per Stück zu

40 1000
J. G. Rdhuoni GBhuv-

LiomgazoseCigarreme.

Leilgebotenes.
Die Hof=Buchhandlung von
J
e August Elingehhökker
empfiehlt garantirt reinen, direkt importirten
chinesischen Thee, Erute 1880,
zu Mk. 7, 525, 475, 3.75, 3, 2.75
und 2.50 pr. Pfd.
Theespitzen ; Pſd. M.l25, 90 Pf.

Außer der bereits mit dem beſten Erfolge eingeführten
Longazos Nr. 1, pr. 10 Stück Paquet 40 Pfg.
habe nunmehr noch zwei weitere Sorten dieſer Marke in Verkauf genommen:
Longazos Nr. 2. pr. 10 Stück=Paquet 40 Pfg.
d0.
Nr. 3, pr. 10 Stück Paquet 30 Pfg.
Allen Nauchern einer reinen und milden Qualität ſind Longazos=
Cigarren auf das Beſte zu empfehlen.
Außerdem mache von dem Eintreffen folgender neuen Cigarren=Sorten der
Kaiſerl. Tabaks=Manufactur zu Straßburg ergebenſte Mittheilung.
Superbe, pro Mille Mk. 75. La Perla, pro Mille M. 108.
Heraldia, pro Mille , 80. La India, pro Mille M. 120.
obere Eliſabethenſtraße
Wilhelm Pfeil,
5.

Sammetſtreifen
in ſchöner Auswahl bei
Ph. Vershachh,
8916)
Darmſtädter Carlsſtraße 29.

[ ][  ][ ]

53

1949
O0000000000000l00000000000000 93s,
Neue
Um mein Lager zu verkleinern, verkaufe ich am
4m
10½
1)
Hueſenſruchte.
G
Mittwoch den 13. October
mein Reſtlager
ſchnell weichkochen/
6)
ſempfiehlt
Louis Fink,

4 e=
neben
der Stadtkirche.
5o0rUhr. MuriganeRleierhoh.
L.
9139) Kl. Kaplaneigaſſe 5 iſt eine Partie
in den verſchiedenſten Qualitäten zu
Pferdemiſt zuſammen oder wagenweiſe
80 Pfo. pr. Meter gegen Baarzahlung,
zu verkaufen.
3 und bemerke, daß dieſer Verlauf keinenfalls auf die ſolgenden Tage aus=
D gedehnt wird.
9149) Neue Sendung friſche
italieniſche Eier
3
970) J. A. Loepprite.
angekommen, welche beſtens empfehle.
JJ. Ralhyeber.
Marktplatz 7. Gräff'ſcher Hinterbau.
g0oooooooooooonoooooooooooooe
Heue Eatharinen Pflaumen,
Neue franz. Brünellen,
Großer 14lgiger Ausverkau
Neue Haronen,
in allen Sorten Eiſch., Hand., Wand- und Hänge=Lampen, darunter 25 Stück
alle in ſchönſter Qualität, empfiehlt
feine Salon=Eiſchlampen, zu Ausſteuern und Weihnachtsgeſchenken ſich eignend,
Friedr. Schaoſor,
Brenner, Milchglasſchirme, Eylinder, Baſen, Cylinderwiſcher, Lampendocht ete.,
9151)
Ludwigsplatz.
ferner in blanken und lackirten Blech= und verzinnten und lackirten Praht=
waaren
etc. zu außergewöhnlich billigen Preiſen.
R e u e
Ludwigsſtraße 14 Seitenbau
9304)
im Hofſchuhmacher Schüßler'ſchen Hauſe.
Russ. Sardinen
Hiermit beehren wir uns, den betr. Conſumenten in Darmſtadt und
in 10 und 8 Pfund Faß, ſowie offen
Umgebung die ergebene Anzeige zu machen, daß wir am hieſigen Platze im
empfiehlt billigſt
Hauſe des Herrn Franz Gaydoul in der Marktpaſſage ein
Wdilhelm Mana,
9178)
= Geſchä
Ballonplatz 5.
1
Higarren
Eingetroffen:
Gn gros &a en délall
Neue Tafelrosinen,
röffnet haben. Wir werden in ausgeſucht feinen Importen und Imi=
tationen
vollſtändiges Lager halten, beſonders aber in den Miltelſorten
Taſolmandeln,
das Fabrikat unſeres Vaters, Herrn Ferd. Haminsky in Pfung=
Vordeaux- Pſlaumon

tadt, führen und ſehen deshalb einem geneigten Zuſpruch gerne entgegen.
bei
Ih. Nober.
Darmſtadt, im October 1880.

Hochachtungsvoll
Eliſabethenſtraße 14.
9305a
l.
u0 Kdllnual,,
Stearinlichter
HIorm Hall
l;
von Münzing & Co.
in Firma:
in allen Packungen zu den billigſten
C. & W. Hanmimslay.
Preiſen bei
3
Emanuel Fuld.
Unter höflicher Bezugnahme an vorſtehende Annonce empfehle ich das
nternehmen meiner beiden älteſten Kinder den geehrten Bewohnern in
Darmſtadt und Umgebung, insbeſondere meinen vielen Freunden und Be=
FriſcheSchellfiſche
annten hiermit auf das Beſte. Geſtützt auf meine nun 28 jährige Praxis
n der Cigarrenbranche, werde ich ſtets bemüht bleiben, nur hochfeines
in Eis verpackt.
Fabrikat zu liefern, auch bei den Einkäufen von Importen und feinen
Philipp Weber,
Smitationen, überhaupt was zu der Brauche gehört, ſo viel wie mög=
Jarlsſtraße 24.
9307)
ich das Beſte auswählen helfen.
Pfungſtadt, im October 1850.
9308) Zwei in vorzüglichem Zuſtande
Hochachtungsvoll
befindliche Ladentiſche, je 450 Mtr. lang
2
90 Emtr. hoch, 52 Emtr. breiter Deckplatte
mit je 70 Schubladen, ſind preiswürdig zu
10 UIllaulh Hallludll
verkaufen. Näh. Rheinſtr. 25 im Comptoir.

[ ][  ][ ]

E 192
1050
Die andauernden ſchlechten Geſchäftszuſtäude veranlaſſen mich, mein Lager in Damenkleiderstoſſen
uie alle sonstigen in das Hanufacturvaarenkach ein

gchlagenden Arthel zu Hnhaufopreisen abugeben.

Mein Lager in den ſolideſten Fabrikaten von Cuch und Bukskin
wird ebenſo faſt ohne Autzen ausverkauft.

Gardinen, Cretonnes, Bettnenge, Barchente, Läuferzeuge, Teppiche, Vischdecken
werden für die Folge nicht mehr geführt und unterm Einkaufspreis ausgeſetzt.

9309)

H.. Woedtimger,
Wilhelminenſtraßen=Ecke.

ſhmhöſzer,

Vermiethungen.

vom Waſſerleitungsbau herrührend. werden in beliebigen Partien billig abgegeben auf
unſerem Lagerplatz: Ecke der Blumenthal= und Lagerhausſtraße.
9310)

Bopp & Leather.

Bieler Bückinge
täglich friſch per Stück 8 Pfg.
Philipp Beber,
Carlsſtraße 34.
9311)
Condensirte Ellch von Cham,
Vesté's Eindermehl,
Welbezahn's Hafermehl,
Schottische Hatergrütze,
Röhricb's Einderzwiebaok.
Relsmehl, derstenschleim Mohl
Malzena,
Liebigs Flelsch-Extraot,
alles zu den billigſten Preiſen.
6 Emanuel Fuld.

Mnlhatdol. h. ioenohle.
aus der Fabrik der
Herren Gebr. Waldbaur,
kgl. Hoflieferanten in Stuttgart,
empfiehlt
Wilh. Peber,
Eliſabethenſtraße 14.
9313)
9314) Täglich friſch geröſtete italieniſche
Kaſtanien, Zwiebeln und Knoblauch
in größerer Quantität zu den billigſten
Preiſen auf dem Marktplatz. L. Boldrlul.

Kartoffeln.
Auf dem Hopfengarten weiden verkauft:
Ueberrheiner gelbe Kartoffeln, blaue Kar=
toffeln
, Roſenkartoffeln, Zwiebelkartoffeln,
Neuſeeländer Kartoffeln, gelbe Kartoffeln.
Bei Abnahme einiger Malter werden die
Kartoffeln frei in's Haus geliefert.
lOl
Jederzeit eine oder viele Vortionen guter,
nahrhafter, warmer Suppe nur durch Auf=
kochen
von Suppentafeln mit Waſſer bin=
nen
10 Minuten bereiten zu können, das
wird erreicht mit den rühmlichſt bekannten/
Condenſirten Suppen von Rudolf
Scheller in Hildburghauſen. Dieſe
Suppen ſind in Delikateſſen=, Colonial=
waaren
= und Droguengeſchäften der meiſten
Städte zu haben, und es empfehlen die=
ſelben
in Taſeln 25 Pfennig zu 6 Teller
voll Suppe und in fünferlei Sorten: in
Emanuel Fuld.)
(9316
Erſte Qualität Fleiſch,
per ½ Kilo 54 Pfg.
9317) R. Mahn, Schirmgaſſe 10.

zu verkaufen. Carlsſtraße 48.

4132) Marktplatz 4 im Hinterhaus
ſind ſofort beziehbar zu vermiethen:
Laden oder Werkſtätte,
Magazin oder Werkſtätte,
Wohnung aus 4 Zimmern, Küche ꝛc.
beſtehend. Näheres daſelbſt im Vorder=
haus
1. Etage od. Rheinſt. 25 im Comptoir.
4424) Martinſtr. 18 Manſarde zu verm.
6877) Rheinſtraße!Vorderhaus erſter
Stock 2 hübſche unmöbl. Zimmer zu verm.
8218) Stiftſtraße 46 zwei unmöblirte
Zimmer mit ſchöner Ausſicht u. ſeparatem
Eingang Ende October zu beziehen.
8233) Woogsplatz 13 ein möbl. Zim=
mer
zu verm. und im October beziehbar.
8243) Rheinſtr. 47,. 2. St., ein gut möbl.
Zimmer zu vermiethen. Preis 12 Mark.
8373) Ludwigſtraße 8, 2Tr., 2hübſch
möbl. Zimmer nach der Straße, auch einzeln.
8486) Ecke der Hügel=u. Zimmer=
ſtraße
Nr. 11, ebener Erde, eine hübſche
Wohnung von 3 Zimmern, Küche und
allem Zubehör zu vermiethen und Ende
Noobr., auf Wunſch auch früher zu beziehen.
8634) Das ſeither von Herrn Kapell=
meiſter
Wallenſtein innegehabte Par=
terre
=Logis, Waldſtraße 18, mit 6 Zim=
mern
nebſt allem Zubehör(Waſſerzuleitungꝛc.)
iſt per Dezember d. J. an eine ruhige Fa=
milie
anderweit zu vermiethen.
C. Hochſtätter u. Söhne.
8644) Dieburgerſtraße 41 ein Logis.
8786) Martinſtraße 18: Zimmer
mit Kabinet zu vermiethen.
8788) Rheinſtraße 47 ein großes
jeuerfeſtes Magazin zu vermiethen.
8938) Victoriaſtraße 26 iſt ein Man=
Darmſtadt: Gebr. Vierheller und ſarden=Logis zu verm. und ſofort zu beziehen.
9019) Ein hübſches Parterrezimmer,
mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Carlsſtraße 47.
9022) Beſſ. Carlsſtraße 42 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9140) Gr. Ochſengaſſe 16 iſt in mei=
nem
Hauſe der Laden, 3 Logis u. 1. Ma=
9318) Ein Papageikäfig mit Fußgeſtell gazin zu vermiethen u. gleich zu beziehen
Näheres Heinheimerſtraße 42.

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1951

74³
129

9129) Neckarſtraße 9 per ſofort ein
freundliches, gut möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
, auf Wunſch auch Koſt.
9200) Gr. Ochſengaſſe 5 iſt ein Logis
zu vermiethen.
J. Hübner.
9201) Sackgaſſe 10 ein Logis zu verm.
9216) Nieder=Ramſtädterſtraße 49
möblirte Zimmer für Schüler oder Herren,
mit oder ohne Penſion.
Frau Geiß.
9234) Hochſtraße 26 ein möbl. Zim.
9235) Hochſtraße 26 der dritte St.
mit 5 Zimmer nebſt Zubehör, gl. beziehb
9240) Ein Manſarden=Logis iſt zu ver=
miethen
. Beſſunger Ludwigſtraße 51.
9319) Riedeſelſtraße 35, 2 Stiegen
hoch, eine ſchöne Wohnung mit 8 Zimmern,
Küche, Magdzimmer ꝛc. per 16. November
oder früher zu beziehen.
Ebendaſelbſt eine ſehr hübſche Manſarde,
3 Zimmer, Küche, Kabinet ꝛc, per ſofort
beziehbar. Näh. Schützenſtraße 17, 1. St.
9320) Aliceſtraße8 iſt das durch Ver=
ſetzung
des Herrn Poſtkaſſier Heft leer ge
wordene Logis alsbald zu beziehen.
9321) Annaſtraße 10 ſind 2-3 un=
möblirte
Zimmer gleich zu beziehen.
9322) Waldſtraße 2, 2 Treppen hoch,
Zimmer mit oder ohne Penſion ſogleich zu bez.
9323) Friedrichsſtraße Nr. 11 par=
terre
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.

2.

Vermiſchte Nachrichten.
9090)
Meine
Wohnung u. Geſchäft
hefindet ſich jetzt in meinem Hauſe
18 Schützenſtraße 18.
A. Malze,
Weinhandlung.

9324) Meine Wohnung befindet ſich
Beſſunger Carlsſtraße Nr. 8.
Malzan, Hebamme.

46 199
Winter=Fahrpſan 1880.
OL.
Mit Bezugnahme auf unſeren bereits veröffentlichten Fahrplan vom 15. Octbr.
d. Js. bringen wir hiermit zur Kenntniß, daß nachträglicher Beſtimmung zufolge der
Berſonenzug Nr. 10 (aus Heidelberg und Mannheim 9 Uhr 5 Min. Vormittags)
bei Bedarf in Großſachſen-Heddesheim um 9 Uhr 37 Min. und jedenfalls um
10 Uhr 15 Min. in Auerbach anhält.
Darmſtadt, den 8. October 1880.
9326)
Direction der Main-Neckar-Bahn.
Das Winterſemeſter in meiner Lehr=u. Erziehungsanſtalt
9028)
beginnt Montag den 18. October.

9147)

Frauenverein Carittas.
Generalversammlung Dienstag 12. Octbr., Nachmittags 4 Uhr:
Freimaurerloge.
28
Hchröders Gaſthof und Reſtauration,
Marienplatz Nr. 6 (früherer Bergſträßerhofn),
bei der letzten Verſteigerung in meinen Beſitz zurückgegangen, iſt entweder die
Wirthſchaft für ſich, oder ſammt Wohnhaus - alsbald zu vermiethen.
Das Haus iſt vorzüglich belegen und eignet ſich zum Logieren für Fremde
jeden Standes. Schöner Garten (Sommerwirthſchaft), geräumige Stallungen ꝛc.
das Haus ſelbſt eignet ſich mit ſeinen vielen, je mit Thüren auf den Gang verſehenen
Zimmern zum Vermiethen an einzelne Herren und iſt ſeiner der Kaſerne benachbarten
age halber namentlich für die Herren Einjährig=Freiwilligen beſonders empfehlens=
werth
. Der zweite Stock mit großer Manſarde eignet ſich gleichwohl auch als Fa=
milienwohnung
.
Bezüglich des Wirthſchaftspachts wird Bürgſchaftsleiſtung gewünſcht.

9325) Meine Wohnung befindet ſich
jetzt Kiesſtraße Nr. 8 parterre.
A. Uhrig, Verdingerin.
Der veflügelzüchter
und Vogelfreund
in Frankfurt a. M. Honats-
hefte
16 Seiten Text, viele illustr.
A. colorirte Bilder, halböährl. M. 3.
9096) Probenummer gratls.

Spocialarz Dr. Red. Koyer,
Gerlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auck
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
534)
Erfolge.

8105) Zu vermiethen:
Trockene Lagerräume. Eliſabethenſtr. I.
8885) Damen= und Kinderkleider
werden ſchön und billig angefertigt.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.

des Darmſtädter Herbſt.
Pferdemarktes 2 Mark
ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.

9128) Vom 4. October ab wohne ich
Neckarſtraße Nr. 9.
Ph. Bebermehl Wtwe.,
geb. Böttinger.
9039) Eine geprüfte Lehrerin iſt
bereit, Kindern, die zarter Geſundheit wegen
die Schule nicht beſuchen können, dieſe durch
entſprechenden Unterricht von 2-3 Stunden
täglich zu erſetzen. Bezahlung quartalsweiſe.
Wo? ſagt die Exp. d. Bl.

9040) Man ſucht zu einem 10jährigen
Mädchen einige Mitſchülerinnen, die ſich
an deſſen vollſtändigem Schulunterricht ganz
oder ſtundenweiſe betheiligen. Zu erfragen
auf der Expedition d. Bl.
8795) Zwei fein möblirte Zimmer
zu vermiethen. Ballonplatz 6.

9125) Zwei junge Herren können ſchöne
Wohnung mit Penſion haben Mühlſtr. 19.
9142) Commis-Stelle
für einen ſoliden, tüchtigen, jungen Mann,
welcher der doppelten Buchführung und
Correſpondenz vollkommen mächtig iſt.
Offerten sub L M poſtlagernd Darmſtadt.

Marienplatz Nr. 6.
Gi4) Manuſacturist,
23 J. alt, mit den beſten Zeugniſſen,
perfecter Verkäufer, Decorateur, Buch=
halter
u. Correſpondent, der franz. u.
engl. Sprache mächtig, wünſcht Stellung,
gleichviel in welcher Branche.
Eintritt ſofort.
Offerten unter M. W. 2007 an
die Expedition d. Bl.
9143) Ein im Nähen ſehr geübtes Mädchen
wünſchtin irgend e. Geſchäft Arbeit. Näh. Exp.
9122 Penſion für 2 Schüler nebſt
Aufſicht. Mühlſtraße 18 bel Etage.
9252) Zwei Schüler können in einer
anſtändigen Familie gute Penſion erhalten.
Zu erfragen Carlsſtraße 12.
9262) Ein Wagner, der ſelbſtſtändig
arbeiten kann, findet dauernde Arbeit bei
Gg. Axt, Lauteſchlägerſtraße 12.
9263) Ein ſolides Müdchen, welches
Hausarbeit, ſoweit perfect bügeln und nähen
kann, ſucht eine angenehme Stellung. Wo
ſagt die Expedition.
9269) Eine ſehr tüchtige Frau ſucht Arbeit
im Waſchen u. Putzen. Zu erfr. Waldſtr. II.
Sofort geſucht
9327)
eine unmöblirte Wohnung von 2-3
Zimmern nebſt Küche in nächſter Nähe der
Dieburgerſtraße. Offerten auf der Expedition
niederzulegen unter A D 9327.
524

[ ][  ][ ]

1952
00000000000000000000000000
GE
GAAARN
REAIIN
(Achtunddreißigſles Jahr.)
Vüorles Conoorl

im

großen Haaſe des Haalbaues.
Samstag den 16. October, Anſang präcis 8 Uhr Abds.
9250)
Der Vorſtand.

einer wertheſten Nachbarſchaft, ſowie den geehrten Herrſchafien die ergebene
Anzeige, daß ich Carlsſtraße Nr. 36 ein
4
80
Spenglerwerkſtätte
errichtet habe und halte mich in allen vorkommenden Arbeiten, ſowie Reparaturen
beſtens empfohlen.
Andreas
Weiler, Spengler.
1328)
9329) Ein Realschüler
findet bei einem Lehrer gute Aufnahme S Otllige Pantoffeln.

und - gemeinschaftlich mit dessen
Eine Partie billige Frauen= Stramin=
cigenem
12jähr. Jungen - sorgfältige Pantoffeln (Handarbeith; ebenſo von den
Beaufsichtigung bei der Ausarbeitung beliebten Herren=, Frauen= u. Kinder=
der
Schulaufgaben. Näh. bei der Eæp. ſtiefeln (Kalbleder), für deren Güte garan=
9330) Eine leiſtungsfähige und ſehr gut tirt wird, iſt eine friſche Sendung eingetroffen.
eingeführte Colonialwaarenhandlung ſucht! Bahnhofſtraße 1 eine Stiege hoch.

einen
Agenten
für Darmſtadt und Umgebung. Gute
gieferenzen und Branchekenntniß ſind noth=
wendig
. Gefl. Offerten beliebe man an
Rudolf Honse in Frankſurt
Ck. M. unter Chiffre 12858 zu richten.
9331) Geſucht für ein Mode=Waaren=
Geſchäft als
Volontairin
mit freier Koſt und Wohnung eine junge
Dame, welche ſich auszubilden wünſcht, als
1)
OeTrauſerin.
Näheres in Wiesbaden,
24 Harkt Strasse.
9332) Lauffrau od. Laufmädch. geſ. Caſerne=
ſtraße
. Nur zu ſprechen v. 2-3 U. Näh. Exp.
Geſucht ſofort;
9333)
eine möblirte Wohnung von 2-3 Zim=
mern
und Küche in ruhiger Lage für einige
Monate. Offerten auf der Expedition ab=
zugeben
unter C. I. 9333.
9394) Eine leidende Dame nebſt Bedienung
ſucht ſofort für einige Wintermonate Penſion
in einer gebildeten hieſigen Familie. Be=
dingung
iſt ruhige Lage der Wohnung u. ange=
nehmer
aufheiternder Verkehr in der Familie.
Offerten unter A. St. 9334 an die Expedition.

338) Unſer Anweſen, Pallaswieſen=
ſtraße
Nr. 53. von etwa 3½ Morgen
Flächengehalt, mit daraufſtehendem Wohn=
gebäude
, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, iſt zu verpachten.
Näheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier.
5 Signora Adelina Tonolo
aus Frankfurt ertheilt wöchentlich einmal
Unterricht in der ital. Sprache, Conver=
ſation
, Grammatik und Literatur.
Anmeldungen nimmt entgegen Frau
Fanny Eichberg, Rheinſtraße.

9336) Ein junger Mann, mit der
einf. u. dopp. Buchführung, der deutſchen,
engl. und franz. Correſpondenz bekannt,
ſucht Stelle als angehender Commis. Gefl.
Offerten unter A. W. an die Exp. d. Bl.
9337) Ein auch zwei irael. Schüler
können gute und billigſte Penſion erhalten.
Zu erfragen in der Expedition d. Bl.
9338) 10,000 Mark ſind gegen dop=
pelt
gerichtl. Sicherheit auf erſte Hypothel
aus zuleihen. Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
753) Lenrndnraie Wo ein de
räumiges, freundlich möblirtes Zimmer
an einen ſoliden Herrn zu vermiethen.
7340) Ein reinliches Mädchen ſucht
Laufdienſt. Arheilgerſtraße 48 Hinterbau.
9298) Ein halber Sperrſitz abzugeben.
Annaſtraße Nr. 38.

Nach Vorschrift des Uuivorsitäts.-Pro-
Afessors Dr. Harrless, Rönigl. Ge-
helmer
Hofrath in Bonn, gefertigte:
StolLverch’sche
Bnon
Aorast-Rambans
seit 40 Jahren bevährt, nehmen unter
allen ähinlichen Hausmitteln den ersten
Rang ein.
Gogen Husten und Helserkeit gibt
es nichls Besseros.
Vorräthie 5o Pfennig in vorsiegelten Pagnoten
in don moiston guten Colohialwaaron-Geschäſton und
Conditoroien gowie Apothekon, durch Dopstschilder
Enntlich.

A

8 Zur Haarpflege!
*
Von unübertroffener Wirkung iſt das
vom Kgl. Staatsminiſterium und Ober=
medicinalausſchuß
geprüfte und genehmigte,
ſowie von allen Autoritäten begutachtete
Haarwaſſer von Retter, welches ſtatt Oel
und Pomade täglich gebraucht, das Haar
bis ins höchſte Alter glänzend, geſchmeidig
und Scheitel haltend macht, die Kopfhaut
von allen Krankheiten und Unreinigkeiten,
Schuppen, Flechten ꝛc. befreit und dadurch
die Thätigkeit der Kopfhaut und Haarwurzel
erhöht. Zu haben per Flacon 40 Pfg. u.
M. 1.10 bei Hrn. H. W. Prassel, Darmſtadt.
9341) Eine ſehr gut erhaltene frover
und Baker Tret=Nähmaſchine, die ſich
beſonders gut zum Gebrauch für einen
Schneider eignet, iſt zu verkaufen. Nähe=
res
zu erfragen Magdalenenſtraße Nr. 12
im mittleren Stock.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 12. October.
3. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
D o n Ca r l o 8.
Dramatiſches Gedicht in 5 Akten von Schiller.
Perſonen:
Philipp II., König v. Spanien Herr Wünzer.
5
Eliſabeth von Valois
yrl. Ethel.
Don Carlos, der Kronprinz Herr Hacker.
Infantin Clara Eugenia.. Kathinka Röder.
Herzogin von Olivarez
Frau Steck.
Marquiſin von Mondecar . Frau Kilian.
Prinzeſſin von Eboli
Frl. Weigel.
Gräfin Fuentes.
Frl. Limbach.
Marquis von Poſa
Herr Edward.
Herzog von Alba
Herr Dalmonico.
Graf von Lerma
Herr Mickler.
Herr Wagner.
Herzog von Feria
Herzog von Medina=Sidonia Herr Schimmer.
Don Raimond von Taxis
Herr Franke.
Herr Knispel.
Alexander Farneſe.
Domingo, Beichtvater des
Herr Werner.
Königs
Der Großinquiſitor des =
Herr Butterweck
nigreichs
Frl. Beck.
Ein Page der Königin
Don Mercado, Leibarzt der
Herr Wisthaler.
Königin.
Herr Leib.
Ein Offizier
Anfang halb 7 Uhr. Ende 10 Uhr.

Donnerstag 14. October: Der Barbier von
Sevilla. Komiſche Oper in 3 Akten von Roſ=
ſini
. Anfang halb 7 Uhr.
Freitag 15. October: Doctor Klaus. Luſt=
ſpiel
in 5 Akten von PArronge.
Sonntag 17. October: Abonnemont guspendu,
Mit neuen Maſchinerien und Decorationen: Der
Freiſchütz. Jomantiſche Oper in 3 Aufzügen,
von Carl Maria von Weber.

[ ][  ][ ]

1953

adt
mde
de
ge.
ſhur.

Neues Maschinenél
ür Nähmaſchinen, Uhren, Inſtru=
mente
Waffen und Thürangeln;
desgl. für Dampfmaſchinen, iſt vollſtändig
jäurefrei, ſehr fettreich, hält die Maſchinen=
theile
reiner als irgend ein anderes Oel,
ſchützt vor Roſt und iſt ſehr ſparſam im
Verbrauch. Alleinige Niederlage bei
Frieor. Schaeſel,
8435)
Ludwigsplatz 7.

R 199
9342) Eine Frau ſucht Beſchäftigung
im Waſchen und Putzen, auch Aushilfs=
ſtelle
. Zu erfragen Schulzengaſſe 14, eine
Stiege hoch. Schmidt, Stiftſtraße 54.
9343) Per ſofort ein junger Mann
mit guten Schulkenntniſſen in ein kaufm.
Geſchäft als Lehrling geſucht.
Näheres in der Expedition.
9344) Für eine feinere Haushaltung
in Darmſtadt wird eine Köchin, die auch
etwas Hausarbeit übernimmt, geſucht bei
Frau Cohn, Beſſunger Ludwigsſtraße 61.

8
Dankſagung.
Allen Denjenigen, welche bei dem ſchmerz=
lichen
Verluſte unſerer ſo ſchnell dahin
geſchiedenen Tochter und Schweſter
Tuſanna Weingarten
ſo herzlichen Antheil nahmen, beſonders den
Herren der Hofkapelle, unſern aufrichtigſten
Dank.
Darmſtadt, den 11. October 1880.
Die trauernden Hinterbliebenen.

e5

540
550
785)
915
1141
1225
188
215
455
541
735
103
1042

55
83s
0is
127
245)
256
318
6.
345
33¾
eol
181

2

10

10
55

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. October.
Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben dem Gouverneur
der Feſtung Mainz. General der Infanterie v. Pritzelwitz, das Groß=
kreuz
des Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen mit Schwertern, und
den perſönl. Adjutanten Sr. Kaiſerl. Hoheit des deutſchen Kronprinzen,
Hauptmann v. Pfuhlſtein und Rittmeiſter Frhrn. v. Neukirchen
gen. v. Nyvenheim das Aitterkreuz 1. Kl. desſelben Ordens verliehen.
Wie wir vernehmen, iſt der ſeitherige Amtsanwalt zu Groß= Um=
ſtadt
, H. Becker, zum Amtsanwalt bei den Amtsgerichten Worms, Oſt=
hofen
und Oppenheim ernannt worden; wie ferner mitgetheilt wird, iſt
Gerichtsacceſſiſt Gottwerth zum Hülfsgerichtsſchreiber am Landgerichte
zu Darmſtadt ernannt worden.
- Rechtsanwalt W. Kekule iſt am Sonntag nach längerem ſchweren
Leiden geſtorben.
Strafkammer L. Sitzung vom 11. October 1880. Folgende
Strafſachen wurden heute abgeurtheilt: Friedrich Boll von Lampertheim
wurde vom Schöffengericht wegen Körperverletzung in eine zweimonat=
liche
Gefängnißſtrafe verurtheilt. hat dagegen appellirt; das Urtheil
wurde aufgehoben und der Angeklagte heute in eine Geldſtrafe von 30 M.
eventuell 6 Tage Haft verurtheilt; die Koſten 11. Inſtanz werden der
Staatskaſſe zur Laſt gelegt. Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Gervinus.
Unterſuchung gegen Wilhelm Held von Offenbach wegen Brand=
ſtiftung
und Einbruchdiebſtahls, und gegen Heinrich Poth von Roßdorf
wegen Diebſtahls. Wilhelm Held, 17 Jahre alt, iſt angeklagt, die
Scheuer des Ludwig Krämer in der Gardiſtenſtraße, bei welchem er ge=
dient
hatte, angezündet zu haben. Er gibt an, er ſei, nachdem er ſeinen
Dienſt verlaſſen, in die Scheuer geſchlichen, die Leiter hinaufgeſtiegen,
und habe da mit Streichhölzchen das Stroh angezündet. Der Beſchädigte,
welcher mit ſeinem Mobiliar nicht verſichert geweſen, hat nach ſeiner
eigenen Angabe einen Schaden von 16-1700 M. gehabt. Der Ange=
klagte
will das Verbrechen aus dem Grunde verübt haben, um ſich dafür zu
rächen, daß ihm ſein Dienſtherrſein ihm zukommendes Geld nicht gegeben und
ihm ſeine Koſt vorgeworfen habe. Ludwig Krämer hatte den Jungen für
Koſt und Logis gedungen, ſo zu ſagen, aus Gnade aufgenommen. Außer dem
Verbrechen der vorſätzlichen Brandſtiftung fallen dem Wilhelm Held noch
ſieben Einbruchdiebſtahle, drei Einbruchsverſuche und das Verbrechen
der Hehlerei zur Laſt. Heinrich Poth von Roßdorf hat einen Einbruch=
diebſtahl
verubt; die entwendeten Gegenſtände hat er unter einer Hecke
verborgen; dieſelben wurden von Wilhelm Held entdeckt und verkauft.
Der Gerichtshof hat den Wilhelm Held in eine Gefängnißſtrafe von
4 Jahren 3 Monaten verurtheilt und 2 Monate Unterſuchungshaft ab=
gerechnet
, den Heinrich Poth von Roßdorf in eine Gefängnißſtrafe von
6 Monaten, wovon gleichfalls 2 Monate Unterſuchungshaft abgehen.
Auch werden dem Heinrich Poth die bürgerlichen Ehrenrechte auf die
Dauer eines Jahres aberkannt. Moritz Roſenau von Offenbach,
35 Jahre alt, Händler mit Knochen und Lumpen, iſt des Bankrotts an=
geklagt
. Er hat es unterlaſſen, als Kaufmann die vorgeſchriebenen Bücher
zu führen, hat die Bilanz in der geſetzlich vorgeſchriebenen Zeit nicht ge=
zogen
und ſeine Bücher ſo unordentlich geführt, daß ein Ueberblick nicht
moglich geweſen. Er wird von Rechtsanwalt Dr. Strecker von Offenbach
vertheidigt. Seinen Gläubigern hat der Angeklagte 10 Procent geboten.
Die Vertheidigung ſucht darzuthun, daß der Angeklagte kein Kaufmann,
ſondern nur Trödler geweſen, und deshalb nicht verpflichtet geweſen ſei,
Bücher zu führen. Der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten in eine
Gefängnißſtrafe von 6 Wochen, unter Anrechnung von 18 Tagen Unter=
uchungshaft
, und in die Koſten.
Nachfolgend theilen wir das Tagesprogramm des Darm=
ſtädter
Herbſt=Pferde=und Fohlen=Marktes1880 mit: 1) Aus=
geöffnet
von 9-12 Uhr
kunftsbureau: Im Ausſtellungsgebäude
Vormittags und 3-5 Uhr Nachmittags, während des Marktes den
ganzen Tag über. Eingang: Blumenthalſtraße. Platzcommiſſär:
Rentner A. Klein.- Bureauſecretar: Old. 2) Protokollbureau: Daſelbſt.
3) Zahlungsſtelle: a. Für die zur Verlooſung angekauften Thiere: Bank=
geſchäft
Moritz Wolfskehl, Louiſenplatz Nr. 1, geöffnet von 9-12 Uhr
Vormittags und 3-6 Uhr Nachmittags; b. für die anderen Gegen=
ſtände
: Im Ausſtellungsgebäude am 13. October von Vormittags 9 bis
12 Uhr. 4) Verſammlungszimmer der Mitglieder des Pferdemarktver=

eins mit Reſtauration: Im Ausſtellungsgebäude vom 11. bis 13. October
von 7 Uhr Vormittags bis 8 Uhr Nachmittags geöffnet. 5) Looſever=
kaufſtelle
: Auf dem Marktplatz. 6) Anmeldung zur Prämiirung gegen
Empfangnahme einer Eintrittskarte zum Muſterungsraum: Im Aus=
ſtellungsgebäude
: am 10. October 1880 Nachmittags von 3-4½ Uhr,
am 11. October 1880 Vormittags von 79 Uhr.
Ausſtellung der
zur Verlooſung angekauften kleineren Gegenſtände: Im Ausſtellungs=
gebäude
, geöffnet von 9-12 Uhr Vormittags und 2- 4 Uhr Nachmittags.
8) Der Ankauf der Thiere zur Verlooſung findet am 11. und 12. Oc=
tober
ſtatt.- Montag den 11. October: 9) Vorführung der Thiere
zur Muſterung und Prämiirung: Um 9 Uhr Vormittags. 10) Preis=
vertheilung
: Auf dem Marktplatz vor dem Ausſtellungsgebaude: Nachmit=
tags
3 Uhr. Mittwoch den 13. October: 11) Abnahme der zur
Verlooſung angekauften Thiere: Auf dem Marktplatze um 10 Uhr Vor=
mittags
. Abnahme=Commiſſäre: Stabsveterinärarzt Zimmer, Stallmeiſter
Namendorf, Stallmeiſter Goder. 12) Beginn der Verlooſung Nachmittags
5 Uhr im Ausſtellungsgebäude. (Wurde uns verſpätet mitgetheilt. D. R.)
Unſer geſtern begonnener Herbſtpferdemarkt hat durch die
Ungunſt der Witterung etwas gelitten; inzwiſchen war der Beſuch doch
ein ſehr erheblicher, und ſollen bereits geſtern verſchiedene Abſchlüſſe ge=
macht
worden ſein. Folgende Fohlen= und Stuten=Ausſteller wurden
prämiirt: a. Mutterſtuten mit den von ihnen im laufenden Jahre ge=
fallenen
Fohlen: Ph. Hennemann IV. von Bickenbach, 1. Preis des
Pferdemarktvereins; Valentin Reitz IV. von Gräfenhauſen, 1. Preis
des Bezirksvereins Darmſtadt; L. Hechler von Alsbach, 1. Preis
des Pferdezuchtvereins; Georg Handſchuh II. von Wembach, 2. Preis
des Pferdemarktvereins; Peter Rechel IV. von Hähnlein, 3. Preis
des Pferdemarktvereins; G. Leinert L. von Reinheim, Diplom.
b. Zur Zucht beſtimmte Stuten, die bereits ein Fohlen gebracht haben,
oder zur Zucht trächtig oder im laufenden Jahre bedeckt wurden, im
Alter von 4 bis incl. 8 Jahren: Andreas Rothenhäuſer von Weiterſtadt,
Preis des Bezirksvereins Darmſtadt 30 M. Ph. Scheerer von Waller=
ſtädten
, 1. Preis des Pferdemarktvereins. Peter Götz III. in Hähnlein,
2. Preis des Pferdemarktvereins. Jacob Volz von Biebesheim, 3. Preis
des Pferdemarktvereins. Daniel Scheerer von Wallerſtädten, 1. Preis
des Pferdezuchtvereins. Bürgermeiſter Hechler in Alsbach, Diplom.-
C. Fohlen im Lande gezüchtet und noch im Beſitz der Züchter, im Alter
von 24 Jahren. Juſtus Breidenbach in Gundernhauſen, 1. Preis des
Pferdemarkt=Vereins, 40 M.; Jacob Geibel in Nieder=Beerbach, 1. Pr.
d. Pf.=M.=Vereins, 40 M.; Gebr. Dettweiler in Wintersheim, 1. Pr. d.
Pf.=M.=Vereins, 40 M.; H. Graulich in Niederwöllſtadt, 2. Pr. d. Pf.=
M.=Vereins, 30 M.; Ph. Hennemann V. in Bickenbach, 2. Pr. d. Pf.=
M.=Vereins, 30 M.; M. F. Heil in Gundernhauſen, 2. Pr. d. Pf.=M.=
Vereins, 30 M.; Gg. Neuroth in Niederbeerbach, 2. Pr. d. Pf.=M.=
Vereins, 30 M.; Ph. Schmidt in Braunshardt, 3. Preis des Pferde=
Markt=Vereins, 20 M.; Gg. Koob L. in Reinheim, 3. Preis des Pferde=
Markt=Vereins, 20 M.; Wilhelm Andrees, Weiterſtadt, Diplom.
d. Fohlen im Lande gezüchtet im Alter von 1¼ Jahren: Adam Seipel
in Biebesheim 30 Mk.; L. Hennemann in Bickenbach 30 Mk; G. Roth=
ermel
1. in Bickenbach 30 Mk.. Peter Hennemann IV. in Bickenbach
30 Mk.; Georg Rothermel in Biebesheim 30 Mk; Valentin Diehl in
Crumſtadt 20 Mk.; Peter Hoffarth in Unteroſtern 20 Mk.; G. Ph.
Volz 1I. in Groß=Bieberau 20 Mk.; Georg=Plößer in Wolfskehlen 20 Mk.;
Jacob Geibel in Wolfskehlen, Diplom.
Der während der letzten drei Tage im Gartenſaal des Darmſtädter
Hofes ſtattgehabte (von dem Verein ſür Vogelzucht Eintracht: veran=
ſtaltete
) Geflügelmarkt bot, namentlich was Tauben und Hühner
betrifft, Exemplare ſeltenſter Schönheit, und erfreute ſich der verdienten
Anerkennung der zahlreichen Beſucher. Weniger zahlreich, doch auch ſehr
gediegen waren Singvögel und exotiſche Exemplare vertreten. Wie man
hört, wurden namhafte Verkaufsabſchlüſſe erzielt, und dadurch den Aus=
ſtellern
ſowie den Veranſtaltern des mühevollen, gelungenen Arrange=
ments
des Marktes die entſprechende Aufmunterung geboten.
2 Der von der Heſſiſchen Ludwigsbahn auf der Strecke zwiſchen
Darmſtadt und Erbach eingeſtellte Perſonen=Dampfwagen iſt
jetzt einer ſchwierigen Reparatur wegen in Mainz. Auf einer Fahrt iſt
vor etwa vier Wochen die Kurbel=Achſe gebrochen. Ob das Fahrzeug
nicht beſſere Verwendung für Eiſenbahnen von untergeordneter Bedeutung
finden dürfte, unterliegt noch näherer Erwägung.

[ ][  ]

1954
4
11 Theater= und Kunſt=Rotizen. Johannes Brahms
hat zum Danke für die ihm zuerkannte Würde eines Ehren=Doctors der
Breslauer Univerſität eine Feſt=Ouvertüre gewidmet, in welcher Studenten=
weiſen
als muſikaliſche Motive verwerthet ſind. Die Quvertüre ſoll am
4. Januar 1881 von dem Orcheſterverein zu Breslau unter der perſön=
lichen
Leitung des Componiſten zum erſtenmale geſpielt werden.-
Fräulein Marie Schrötter, unſere Hofopernſängerin, iſt am Donners=
tag
am Stadttheater zu Mainz, welcher Bühne ſie in der Saiſon 1870
bis 1871 angehörte, als Gaſt' und zwar als Leonore in Troubadur=
aufgetreten
. Es wird ihr von der dortigen Kritik in Bezug auf ſchau=
ſpieleriſche
, wie muſikaliſche Wiedergabe der Rolle - abgeſehen von dem
ſchwerwiegenden Fehler des Tremolirens-
viel
Rühmenswerthes nach=
geſagt
. Die Altiſten=Noth iſt auch dort groß. Die bisherige Ver=
treterin
dieſes Fachs iſl Anfängerin und dementſprechend ſind ihre
Leiſtungen; die als Erſatz für ſie auserſehene Dame, die als Azucena in
Troubadour: auftrat, hatte keine Altſtimme, ſondern höchſtens Mezo=
ſopran
mit ſchwacher Tiefe und ſcharfer Höhe.
4 Die neuen Maſchinerien zu Freiſchütz= deſſen Aufführung kom=
menden
Sonntag bei aufgehobenem Abonnement ſtattfindet, ſollen allen
ſeitherigen Leiſtungen Brandts, mindeſtens ebenbürtig ſein, wenn nicht
dieſelben übertreffen. Auch die Decorationen ſind neu und von be=
ſonderer
Schönheit.
O In Nieder=Ramſtadt wurde der Opferſtock der Kirche er=
brochen
. Der Dieb iſt noch nicht ermittelt.
Wie der M. A.u mittheilt, iſt Rechtsanwalt A. Levi in Mainz
ſehr bedenklich erkrankt. Derſelbe leidet an Blutvergiftung durch eine
Pocke an der Oberlippe, welche nach Innen überaus raſch eiterte.
Ein Küfermeiſter in Mainz, welcher an einer bedenklichen Krank=
heit
litt, ſollte, wie die M. N. mittheilen, ſich in voriger Woche einer klei=
nen
Operation unterziehen. Der Mann, der ſonſt körperlich geſund war,
wurde chloroformirt und wachte nicht wieder auf!
Mainzer Fruchtpreiſe vom 8. October: Waizen M. 2223,
Korn M. 2075- 21.75, Gerſte M. 1750-18.40, Hafer M. 14-15, Spelz
M. 15.20 per 100 Kor.
0 Am Sonntag fand in Rüſſelsheim ein großes Geflügel=
ſchießen
ſtatt, bei welchem Herr L. Anton von hier den zweiten
Preis errang.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 8. October.
Drei Paar Schuhe. Lebensbild mit Geſang in 3 Abtheilungen
nebſt Vorſpiel von Carl Görlitz. Muſik von Conradi. In Scene ge=
ſetzt
von Regiſſeur Butterweck. Dies iſt wirklich eine gut abgelagerte,
wenn auch nicht antiquirte Novität. Das Anfangs der 70er Jahre er=
ſchienene
Stück zeugt von einem ausgeſprochenen komiſchen Talent des
Verfaſſers, der nur einer größeren Concentration und eines höheren
Grades von Selbſtkritik bedarf, um wirklich Werthvolles für die Bühne
zu ſchaffen. Es ſchwankt zwiſchen dem feineren Luſtſpiel und der derben
Poſſe und neigt ſich gerade in ſeinen gelungeneren Theilen der letzteren zu.
Zu ſolchen hochkomiſchen Situationen gehört das Hinauscomplimentiren
der beiden Freier in der erſten und zweiten Abtheilung und das Couper
auf dem Maskenball. Dagegen iſt die Zeichnung der Charaktere nur
flüchtig und oberflächlich, es bleibt den Darſtellern der einzelnen Rollen
überlaſſen, die ziemlich verſchwommenen Contouren aus eigenen Mitteln
auszufüllen; und auch die Führung der eigentlichen Handlung iſt in der
dritten Abtheilung ziemlich mangelhaft und fällt gegen die beiden erſten
bedeutend ab. Indeß iſt ja das Ganze nur ein,Schubladenſtück=, an das
wir einen ſtrengen Maßſtab nicht legen dürfen, und zur rechter
Zeit ſtellt ſich ein mit ſprudelndem Witz und zündender Laune
vorgetragenes Couplet ein, um uns die Schwüche des Stückes
vergeſſen zu laſſen. Uebrigens hält es ſich in rühmenswerther Weiſe von
den ſonſt beliebten Schlüpfrigkeiten und Zweideutigkeiten fern. In der
heutigen Aufführung errang es einen durchſchlagenden Erfolg, der ſich
oft zu zahlreichen Hervorrufen und Ausbrüchen größter Heiterkeit ſteigerte.
Wir ſind überzeugt, daß die Drei Paar Schuhe' ſich auf dem Repertoire
unſeres Hoftheaters noch lange behaupten werden, vorausgeſetzt, daß-
Frl. Schütky die Rolle der Schuſtersfrau darſtellt: denn dieſer Künſt=
lerin
allein gebührt die Palme. Wir kennen ihre ſeltene Geſtaltungs=
gabe
, ihr Imitationstalent, ihre urwüchſige Komik, ein Verein von Eigen=
ſchaften
, der es ihr ermöglicht, ſelbſt unbedeutende Rollen zu einer ge=
wiſſen
Bedeutung zu erheben; aber heute leiſtete ſie in dieſer Beziehung
Bewunderswerthes. Wie prächtig zeichnete ſie ſchon im Vorſpiel die
choleriſche Frau Flink, welche beim geringſten Anlaſſe in hellen Zorn
auflodert und ebenſo ſchlagfertig mit dem Munde wie mit der Hand iſt,
ohne dabei doch ihr gutes Herz verleugnen zu können; und wie draſtiſch
wußte ſie den ſunwillkommenen Freier Lohberger abzuführen und den
Herrn Baron von Dahlen=Wappenheim zu düpiren. Neben ihr ſpielten
rl. Weigel (Cängerin Wendini), Frau Haſemann=Kläger, Hr.
Franke, Hr. Steude, Hr. Butterweck, Hr. Wisthaler und Hr.
Hacker recht verdienſtlich und trugen zum Gelingen des Ganzen bei.

159
10. October.
Die Hugenotten, große Oper in 5 Acten von Meyerbeer.
Wie allgemein bekannt, nehmen die Hugenotten nicht nur unter den Wer=
ken
dieſes Meiſters den hervorragendſten Platz ein, ſondern ſtehen auch
in der Gunſt des Publikums ſehr hoch. Was dieſes Werk ganz be=
ſonders
auszeichnet, ſagt Heine, iſt das Gleichgewicht, das zwiſchen dem
Enthuſiasmus und der artiſtiſchen Vollendung ſtattfindet, oder, um mich
beſſer auszudrücken, die gleiche Höhe, welche darin die Paſſion und die
Kunſt erreichen; der Menſch und der Künſtler haben hier gewetteifert,
und wenn jener die Sturmglocke der wildeſten Leidenſchaft anzieht, weiß
dieſer die rohen Naturtöne zum ſchauerlich ſüßeſten Wohllaut zu ver=
klären
. Während die große Menge ergriffen wird von der inneren Ge=
walt
. von der Paſſion der Hugenotten, bewundert der Kunſtverſtändige
die Meiſterſchaft, die ſich in den Formen bekundet. Dieſes Werk iſt ein
gothiſcher Dom, deſſen himmelſtrebender Pfeilerbau und koloſſale Kuppel
von der kühnen Hand eines Rieſen aufgepflanzt zu ſein ſcheinen, während
die unzähligen, zierlich feinen Feſtons, Roſetten und Arabesken, die wie
ein ſteinerger Spitzenſchleier darüber ausgebreitet ſind, von einer uner=
müdlichen
Zwergsgeduld Zeugniß geben. Rieſe in der Conception und
Geſtaltung des Ganzen, Zwerg in der mühſeligen Ausführung
der Einzelheiten, iſt uns der Baumeiſter der Hugenotten= ebenſo
unbegreiflich, wie die Compoſitoren der alten Dome.= Seit dem Don
Juan gibt es gewiß keine größere Erſcheinung im Reiche der Tonkunſt,
als jenen vierten Act der Hugenotten, wo auf die grauenhaft erſchütternde
Scene der Schwerterweihe, der eingeſegneten Mordluſt, noch ein Duo
geſetzt iſt, das jenen erſten Effect noch überbietet; ein coloſſales Wagniß,
das man dem ängſtlichen Genie kaum zutrauen ſollte, deſſen Gelingen
aber ebenſo ſehr unſer Entzücken wie unſere Bewunderung erregt.
Im Ganzen iſt der Aufführung Lob zu ſpenden, im Einzelnen ſtanden
hohe und mittelmäßige Leiſtungen neben einander. Unter den mannig=
faltigen
Geſtalten, denen in der Tragödie der Bartholomäusnacht der
Componiſt jo prägnanten Ausdruck und feſſelnde Charakteriſtik gegeben,
iſt es vornehmlich die Figur der Valentine, die unſer volles
Intereſſe gefangen nimmt. Dem ſtillen Frieden des Hauſes entriſſen,
mitten hineingeſtellt in das wildeſte Kampfgetümmel, das blutiger
Fanatismus heraufbeſchworen, prägt ſich in ihr der lebensvollſte
Frauencharakter aus, den die moderne Oper geſchaffen. Fräulein
Schrötter war wie immer eine tüchtige Interpretin der Rolle.
Wenn auch die Stimme, nicht in ſtrahlendem Glanze erſchien,
entſtrömten doch den Lippen die rührendſten Töne der Liebe und des
Leids ebenſo beredt, als ſich in den gegebenen Momenten jener kraftvolle
und heldenhafte Zug offenbarte, der dieſer edlen Frauengeſtalt die Mär=
tyrerkrone
gewinnt. Das berühmte Duett im vierten Act erntete reichen
Beifall und zweimaligen Hervorruf. Die zweite Hauptrolle, Raoul
von Nangis, befand ſich in den Händen des Herrn Bär. Hohe künſtleriſche
Eigenſchaften ſind nothwendig, um die Geſtalt des chevaleresken fran=
zöſiſchen
Edelmanns als den Mittelpunkt des Dramas, der ſie in Wahr=
heit
iſt, erſcheinen zu laſſen. Die natürlichen Anlagen des Herrn Bär
entſprechen nicht ganz dieſer Aufgabe. Die an ſich ſchöne Stimme iſt nicht
dazu geeignet, die Accente der Leidenſchaft, des ſchmerzlichſten Ringens,
ohne den Ton zu forciren, überzeugend zum Ausdruck zu bringen. Doch
geben wir gerne zu, daß einzelne Momente, wie z. B. im Finale des
zweiten Aktes, im Septett des dritten und vor allem das große Duett
im vierten Akt, als recht gelungen zu bezeichnen ſind. Nach
dieſem Duett wurde der Sänger mit ſeiner Partnerin hervorgerufen und
mit Beifall überſchüttet. - Frau Mayr=Olbrich (Margaretha von
Valois) zeigte ſich auch an dieſem Abend als die kehlenfertige, tüchtig
geſchulte Coloratürſängerin, welche die Schnörckeleien ihrer Paͤrtie ge=
ſchmackvoll
vortrug. - Graf von Nevers fand an Herrn Bögel einen
bewährten Vertreter. - Frl. Rödiger, Page der Margarethe, war
eine erfreuliche Erſcheinung. Das Lied im erſten Akt erntetewerdienten
Beifall, wenngleich die Stimme oft fadendünn erklang. - Herr Köhler
führte ſich in der Rolle des Grafen St. Bris zum erſten Male ein. Nach
unſerem Dafürhalten liegt das künſtleriſche Vermögen des Herrn Köhler
in anders gearteten Aufgaben; indeſſen vermochte er beſcheidenen An=
ſprüchen
zu genügen. - Herr Hofmann (Marcel) entſprach wenn
auch ſeine Stimme dieſer Partie nicht ganz adäquat iſt, ſeiner Aufgabe.
Dieſe Figur zählt zu den vollendetſten des Werkes; halb ein Schwärmer,
halb ein Held, in der einen Hand die Bibel, in der andern das Schwert,
erſcheint ſie in dem buntbewegten, leidenſchaftlich erregten Treiben wie
ein erzenes Gebild. In den Enſembles machte ſich im Ganzen ein
gutes muſikaliſches Einvernehmen bemerkbar. Das Finale des zweiten
Actes, die bunten Scenen des dritten und neben dem famoſen Duett,
welchem ſelbſt Richard Waguer ſeine Anerkennung nicht verſagen kann,
die Schwerterweihe im vierten Act waren von zündender Wirkung. Die
Leiſtungen des Ballets befriedigten in hohem Grade.

Polizei=Bericht vom 10. October.
Ein hieſiger Metzgerburſche iſt beſchuldigt, ſeinem Meiſter in der letzten
Zeit verſchiedene Quantitäten Fleiſch entwendet und ſolches verkauft zu haben,
und iſt derſelbe bereits in Unterſuchungshaft genommen. Einem in dem
öftlichen Stadttheile wohnenden Wirthe ſind mehrere Kuchengeräthſchaften und
Kleidungsſtucke abhanden gekommen.- Unterſuchung iſt eingeleitet.

Hierzu eine Beilage, betr.-Fahrplan der Heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft vom 15. October 1880.
Redaction und Verlag:L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.