143.
143.
Jahrgalg.
Abonnementspreis
viertehjährlich 1 Mart 50 Pf. mdl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
rag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iuſerate
werdenangenommm: nDarmſtadt
von der Expedion, Rheinſtr. xr. W.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. E. ſowie auwvirn
von allen AmnenEredioen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 30. September.
M 19I.
1880.
Einladung zum Abonuement
auf das
Dar m ſtä d te r
Ta g b l a l t
[43. Jahrgang.
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis Darmſtadt.
Daſſelbe iſt von allen in Darmſtadt und Umgebung erſcheinenden Blättern wie das ülteſte ſo auch das
verbreitetſte in allen Kreiſen. Es iſt gleichzeitig das Organ für die amtlichen Bekanntmachungen des
Großh. Kreisamts, der Polizei und ſämmtlicher Behörden und eignet ſich durch ſeine Verbreitung zu Inſeraten
jeder Art, welchen es durch ſeinen großen Leſerkreis den beſten Erfolg ſichert. Unterhaltung wird durch das damit
verbundene „Illuſtrirte Unterhaltungsblatt” mit Beiträgen namhafter Schriftſteller und jährlich an
250 vorzüglichen Illuſtrationen geboten, wie auch den localen Nachrichten beſondere Sorgfalt gewidmet wird.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie von allen ſoliden Aunoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn, durch die Poſt bezogen M. 1. 50 einſchl. Proviſion.
Abonnements werden jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23, entgegengenommen.
Die Expedition.
Darmſtadt, am 27. September 1880.
Betreffend: Die Liquidation der Vergütung für verabreichle Fourage an Truppen auf dem Marſche.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, welche Geldbeträge für gelieferte Marſchſourage noch zu liquidiren haben, werden hiermit aufgefordert,
unfehlbar binnen 5 Tagen die Marſchfourage=Quittungen an uns einzuſenden.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Um vielfachen Anfragen und Wünſchen entgegenzukommen, wird an dem fünften Brunnen im Grlesheimer Eichwäldchen die
Pumpe Samstag den 2. October, Nachmittags und Sonntag den 3. October während des ganzen Tages
noch=
mals in Betrieb geſetzt werden.
Das Publikum wird hiermit freundlichſt eingeladen, an den genannten Tagen die Waſſerwerksanlage im Griesheimer
Eich=
wäldchen zu beſuchen und ſich namentlich von der Quantität und Qualität des dem fünften Brunnen entſtrömenden Waſſers
per=
ſönlich zu überzeugen.
Der anweſende Ingenieur Hornbogen wird jede gewünſchte Erläuterung bereiwillig ertheilen.
Darmſtadt, den 29. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
8841)
Ohly.
498
[ ← ][ ][ → ]R 191
1852
Pferde=Verkauf.
8.
Freitag den 1. k. Mts.,
Nachmit=
tags 3 Uhr, werden ca. 6 ausrangirte
Dienſtpferde auf dem Hofe der Cavallerie=
Kaſerne hier öffentlich und meiſtbietend
verſteigert.
Darmſtadt, den 29. September 1880.
Das Commando des 2. Großh. Heſſiſchen
Dragoner=Regiments (eib=Dragoner=
Regiment) Nr. 24.
8843) Bekanntmachung.
Das Wegfahren von alten Pflaſterſteinen
aus der Hügelſtraße ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 1. October,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 29. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.. Niedlinger, Beigeordneter.
8844) Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung einer Floßrinne in
der Bahnhofſtraße und einer Mulde in der
Heinheimerſtraße vorkommende Pflaſterarbeit
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
Offerten ſind bis
werden.
Freitag den 1. October,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 29. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V. d. B.: Niedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hof=
raithe der Johann Ludwig Gründler's
Wittwe dahier, und zwar:
Flur 2. Nr. 352. ⬜Mtr. 76 Hofraithe
im Sprinzengäßchen,
Dienstag den 26. October l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 17. September 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
8554)
Berntheiſel.
Kartoffel=Verſteigerung.
Samstag den 2. October werden in
den Domanial= und Hoſpitalwaldungen
circa 14¼ Hectar (- 58 Morgen)
Wald=
feld=Kartoffeln, eingetheilt in 105 Looſe,
meiſtbietend verſteigert.
Die Verſteigerung beginnt präcis
Vor=
mittags 9 Uhr auf der Breit=Allee im Diſtrict
Baſſintheil an der Mittelſchneiſe.
Darmſtadt, den 27. September 1880. preſſen, um Papier zu ſtempeln.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
½.
8779))
Muhl.
8767)
Bekanntmachung.
Das im Monat October d. J. in dem hieſigen Kaſernenhaushalt zur Ausfüllung
kommende alte Lagerſtroh ſoll in kleinen Partien nach Zeit und Ort, wie nachſtehend
angegeben, unter den bei der Verſteigerung bekannt zu machenden Bedingungen an den
Meiſtbietenden verkauft werden, wozu hiermit eingeladen wird.
In der Cavallerie=Kaſerne am 2. October cr, 9 Uhr Vormittags,
Füſilier=
Infanterie=
2.
4.
5.
6.
„ 7.
„ 7.
10
9
9
9
„ 9 „
„ Artillerie=
„
„
„
„ Train=
„
Die Abfuhr des alten Strohs hat noch an demſelben Tage bis präciſe 6 Uhr 1
Abends zu erfolgen.
Darmſtadt, den 24. Septemder 1880.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
Bekanntmachung.
Montag den 4. October,
Nachmit=
tags 3 Uhr,
kommt die Kartoffelerndte von ca 7½
Hec=
taren, aus etwa 10 zum Theil kleineren
Looſen Seeländer, Spätroſen und
Weiß=
gelben beſtehend; ferner: der Kiefernſamen
der ſtädtiſchen Tanne zur Verſteigerung.
Zuſammenkunft an der Neuwieſe, nächſt
dem Rummel'ſchen Felſenkeller.
Mit der Berſteigerung des
Kiefern=
ſamens wird der Anfang gemacht
Darmſtadt, den 28. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V. d. B.:
8845) Niedlinger, Beigeordneter.
Feilgebokenes.
Naturwein.
1874er Mettenheim. Bergp.Fl. M.l75.
1876er
„ p. ½ Liter 70Pf.
1878er Bechtheimer pr.; Liter 50u. 6OPf.
Noth. Bordeaux pr. Fl. M. 1.10u. M.1.20
in meiner Wirthſchaft auch im Glas
ver=
zapft.
L. Lotek,
gegenüber der Stadtkapelle.
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(beſ. für Officiere und Avantageurs ꝛc.
geeignet) zu verkaufen. Riedeſelſtraße 46.
.
194
Währen,
L”
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W Mein Stand befindet ſich vor dem Hauſe des Herrn G. Heß (Hirſch=
Apotheke) am Markt.
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v. 4 9 [11 12 15 25⁵ 53 655 740) 83= 10 1130 . 640 853 922 l11s 1232 150) 2 555 655 740) 830 105 1130 Die
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R 191
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Rheinſtraße 12 im „Darmſtädter Hofl.
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Conſervatorium für ſämmtliche Fächer auf
dem Gebiete der Muſik.
Protector:
S. Gr. H. Prinz Alexander von Heſſen.
Das Winterſemeſter,
beginnt am 18. October.
Kunstschulo: Geſang, Klavier, Violine,
Violoncell, Blas=Inſtrumente,
Compoſitions=
lehre.
Dllettantonschule: Geſang, Klavier,
Violine, Violoncell, Blas=Inſtrumente, und
eine Vorſchule für Kinder vom 6. bis 10.
Lebensjahre mit ermäßigtem Honorar.
Opernschule, Orehesterschule, Chor
gesang.
Proſpecte gratis in den Buch= und
Muſikalienhandlungen der Herren Thies,
Bölling und Köhler, ſowie auch in de
Academie, Eliſabethenſtraße 36.
Anmeldungen nimmt täglich entgegen:
Der Director: Ph. Schmilt,
8856)
Großh. Muſikdirector.
3604) Montags u. Donnerstags von 4-6
Uhr engl. u. franz. Claſſenunterricht. Beide
Sprachen 4 M., eine Sprache 3 M. pro Mon.
Theilnehmerinnengeſ. Näh. Georgſtr. 13.4 St.
6292) Zwei Lehrjungen ſucht gegen Lohn
L. Wenz, Schloſſermeiſter, Carlsſtr. 32.
8165) Einem jungen Müdchen kann in
einer gebildeten Familie gute Penſion zu
Theil werden. Näheres in der Expedition.
8643) Ein Haus zum Alleinbewohnen
mit Garten wird zu kaufen geſucht.
Schriftliche Offerten mit Preisangabe
be=
ſorgt die Expedition unter R 8643.
ga
[ ← ][ ][ → ]1856
kadt
ende
ende
üge.
H. 68
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9
120
227
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15 n. 734₈⁄ 102 ⁄. 2r 4½ 65 9 11¼ Feiert.
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S. „„ 7 Za= 942 21 61 1027
2— da 6) 16 ⁄ 85 113 H2 ⁄2
8. los= iek b.=Heul
5k amſtdt.
he gen.
ehenen.
6 ehüge.
R6 191
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffenlichen Kenntniß, daß die dahier gegründete, in den hieſigen Blättern bereits mehrfach
be=
ſprochene Pfennig=Sparkaſſe Samstag den 2. October d. Js. der öffentlichen Benutzung übergeben wird.
Es können daher von dieſem Taͤge an, an jedem Samstag Abend und zwar von 6-8 Uhr in der Zeit vom I. April
bis 1. October und von 5-7 Uhr in der Zeit vom 1. October bis 1. April, Einlagen in beliebigen, von 5 zu 5 Pfennigen
aufſteigenden Beträgen bis zu 9) Pjennigen - von 1 Mk. an werden die baaren Einlagen an die ſtädtiſche Sparkaſſe durch
Vermittelung der Pfennig=Sparkaſſe zur Verzinſung abgeliefert - bei den, an verſchiedenen Punkten der Stadt errichteten
Er=
hebungsſtellen gemacht werden.
Zur Empfangnahme ſolcher Einlagen haben ſich die nachverzeichneten Herren bereit erklärt und zwar:
Schreibmaterialienhändler Müller, Schulſtraße Nr.
Buchhalter Roth, Rheinſtraße Nr. 23.
Buchhändler Rühl, Alexanderſtraße Nr. 25,
Kaufmann Schmidt, Schuſtergaſſe Nr. 1,
Weinhändler Walz, Carlsſtraße Nr. 41,
Waagmeiſter i. P., Abert, Wieſenſtraße Nr. 4,
Weißbindermeiſter Emmel, Pankratiusſtraße Nr. 10,
Weißbindermeiſter Hillgärtner, Arheilgerſtraße Nr. 35,
Lederhändler Hugenſchütz, Langegaſſe Nr. 51,
Kaufmann Kleber, Mathildenplatz Nr. 19,
bei welchen Herren auch die bezüglichen Statuten jederzeit eingeſehen werden können.
Darmſtadt, den 24. September 1880.
Das gewählte Curatorium der Pfennig=Sparkaſſe dahier.
Beſt,
Menges,
Petſch,
8754)
Großh. Oberbuchhalter.
Großh. Geh. Finanzrath.
Großh. Rechnungsrath.
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LmduigsphatA.
Hechanisches Theater.
von H. Pottharst,
in der elegant eingerichteten und mit Gas erleuchteten großen Bude.
Täglich 3 Vorſtellungen. Anfang 4, 6 und 8 Uhr.
Eintrittspreiſe: I. Platz 75 Pfg, 2. Platz 50 Pfg., Gallerie 30 Pfg.
Kinder auf dem 1. und 2. Platze die Hälfte.
Die Vorſtellungen werden von einer guten Muſikkapelle begleitet.
Um zahlreichen Beſuch bittet
H. Fottharet.
8756)
Bitte auf die Firma zu achten.
Mannzer Anzeiger.
Unſtreitig das billigſte und ver=
31. Jahrgang. breitetſte aller Tagesblätter. Auflage 9000.
Preis vierteljährlich: per Poſt 1 M. 80 pf. (ohne Poſtaufſchlag.)
Der„Mainzer Anzeigern welcher bereits 31 Jahre erſcheint, bietet ſeinen
Leſern eine umfaſſende politiſche Ueberſicht in Leitartikeln, Correſpondenzen und
tele=
graphiſchen Berichten, außerdem Coursnachrichten, Civilſtands= und Marktberichte
(bringen wir früher als andere hieſige Blätter), Kunſt und Literatur, Vermiſchtes,
ein Feuilleton ꝛc. ꝛc., und hofft ſo allen Anſprüchen in vollem Maße zu entſprechen.
Als wirkſames Anzeigeblatt iſt der„Mainzer Anzeiger” beſonders zu empfehlen,
da derſelbe das verbreitetſte Blatt in Mainz und Umgegend iſt. Inſerate werden
mit 20 Pf. per Petitzeile berechnet und an 73 der frequenteſten Stellen der Stadt,
angeſchlagen. Entgegennahme der Inſerate bei allen Annoncen=Bureaus des In= und
Auslandes. In Mainz bei der Expedition.
Jeden Sonntag wird das Unterhaltungsblatt „Der Hausfreund” gratis
beigegeben. Daſſelbe enthält feſſelnde Erzählungen, Gedichte, Preisräthſel ꝛc. ꝛc. in
reicher Auswahl.
Auch erſcheint daſelbſt im 17. Jahrgange am 1., 8., 15. und 22. jeden
Mo=
nats die
„Deutſche Wein=Zeilungi
älteſtes, im Weinhandel verbreitetſtes und unter Mitwirkung gediegener Fachleute
den Handels=Intereſſen entſprechend redigirtes Fachblatt. - Für Weinverſteigerungs=
Anzeigen ſowohl, als auch für ſonſtige Fach=Annoncen wirkſamſte Verbreitung.
Abonnementspreis bei der Poſt excl. Beſtellgebühr 2 Mark pro Quartal.-
Inſer=
tionspreis 20 pf. die viergeſpaltene Petitzeile.
Der Verleger: J. Gottsleben,
8857)
Eigenthümer von 73 Placat=Anſchlags=Tafeln.
8822) Ein junger Kaufmann ſucht/
möbl. Zimmer mit guter Penſion. Offerten
unter B G 20 an die Expedition d. Bl.
8826) Sperrſitz ¼ Platz zu nehmen
geſucht von der 2. Abonnements=Abtheilung
an. Näheres in der Expedition d. Bl.
Aechten russ. Astrachan-Caviar
(extra grobkörnig),
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Elb. „ feinſte Waare.
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Phillipp Weber,
8858)
Caͤrlsſtraße 24.
8734)
Köchin geſucht
mit guten Zeugniſſen in eine kleine Familie.
Näheres bei der Expedition.
8105)
Zu vermiethen:
Trockene Lagerräume. Eliſabethenſtr. I.
8642) Eine ſchöne Wohnung von 5 bis
6 Zimmern mit Garten wird auf 1. Dezoͤr
vermiethen geſucht. Schriftliche Offerten
mit Preisangabe unter L. 8642 beſorgt
die Expedition d. Bl.
8793) 2 Theaterplütze Herrſchafts=
Logen) ſind je Freitags und Sonntags zu
vergeben. Näheres in der Expedition.
8797) Ein auch zwei Schüler finden
bei einem Lehrer Penſion u. Nachhülfe.
Näheres in der Expedition d. Bl.
8798) Bei Metzger Pauli, Bleichſtr. 40,
können mehrere israelitiſche junge Leute
Mittag= und Abendtiſch erhalten.
8795) Zwei fein möblirte Zimmer
zu vermiethen. Ballonplatz 6.
8380) Per 1. October findet ein braver
junger Mann Stelle als Lehrling in einem
kaufm. Geſchäft. Selbſtgeſchriebene Offerten
ſ an die Exp. sub TB8380.
8828) Gebrauchte Weinflaſchen werden
ſangekauft: Mühlſtraße 18. 1. Etage.
8745) Ein Mädchen, welches nähen,
bügeln und etwas kochen verſteht, wünſcht
eine Stelle als Hausmädchen oder in einer
kleineren Haushaltung als Mädchen allein.
Zu erfragen Rundethurmſtr. 11 parterre
8751) Für ein hieſiges Putzgeſchäft
wird eine Arbeiterin geſucht. Zu
er=
fragen in der Expedition.
499
8859)
1856
K 191
Aoluaanuisohes uasdonen. Isntul.
Das Winterſemeſter unſerer Anſtalt beginnt am 18. October d. J.
Anmeldungen nimmt der unterzeichnete Vorſtand (Neckarſtraße 5) jederzeit entgegen.
A. Grein.
E. Davidſon.
Th. Skamm.
Die beiden Kindergärten
Grafenſtraße 39 und Woogsplatz 3,
beginnen Montag den 4. October, Vormittags. Das Honorar beträgt in der
Grafenſtraße 15 Mt., am Woogsplatz 12 Mk. pro Quartal. Bei Geſchwiſtern tritt
Ermäßigung ein. Anmeldungen werden entgegen genommen Grafenſtraße 39. Junge
Mädchen, welche ſich zu Kindergärtnerinnen ausbilden wollen, werden erſucht, ſich
Grafenſtraße 39 bei der unterzeichneten Vorſteherin zu melden.
TVerese Sclilltz.
Raſholiken=Derein Darmſtadl.
Die am 1. October fälligen Zins=Coupons werden Gamstag 2. October
2- 4 Uhr im Vereinslocale (Waldſtraße Nr. 33) ausbezahlt, ſpäter an allen
Werk=
tagen zwiſchen 12 u. 2 Uhr in der Wohnung des Rechners, obere Eliſabethenſtraße 16.
8861)
Der Vorſtand.
8
Frankjurter Vſerdemarßt
am 4., 5. u. 6. October 1880.
G61970.)
Verlooſung am 6. October,
laut ausgegebenem Proſpecte von 61 der ſchönſten Reit= und Wagenpferde,
10 vollſtändigen vier=, zwei= und einſpännigen Cquipagen nebſt
com=
pletten Geſchirren, ſowie ſonſtigen Reit= und Fahrrequiſiten ꝛc.
Looſe zu beziehen 3 Mark durch das Becretariat
des landmirthſchaftlichen Vereins, Frankfurt a. M.
24
42
Kieler Bückinge,
Rollmöpse,
Russ. Sardinen, pr. Füßchen
Mk. 170, 2.20 und 2.70 ꝛc.
Sardinen Thuile, in
und ¼ Doſen,
galm in Doſen,
Corned Beef ſamerikan.
Rauchſleisch), im
Aus=
ſchnitt, ſowie in 2, 4, 6 und
14 Pfund=Doſen.
Weber.
4 HIIIDD
8862)
Carlsſtraße 24.
8863) Ein gebildetes Mädchen, welches
den Haushalt gründlich verſteht, ſucht in
einem feinen Herrſchaftshauſe Stellung als
Näheres Riedeſelſtraße
Wirthſchafterin.
Nr. 66 im Seitenbau.
8864) In einem hieſigen Kurz= und
Modewaarengeſchäft iſt eine
Lehr=
lingsſtelle offen. Offerten sub I825
beſorgt die Expedition.
8749) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Näheres Wienersſtraße 62, Hinterbau.
des Darmſtädter Herbſt=
Pferdemarhtes 2 Mark
ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.
8744) Eine gewandte Putzmacherin
ſucht unter beſcheidenen Anſprüchen für
kommende Saiſon Stellung. Wenn möglich
Koſt und Logis im Hauſe. Zu erfragen
in der Exped. d. Bl.
B
5 Geſucht auf ſofort
J.
ein einfach möblirtes Zimmer mit einem
großen und einem Kinderbett. Adreſſen
unter B. B. 200 in d. Exped. abzugeben.
8866) Hochſtraße 26 eine Wohnnng
von 4 Zimmern mit allem Zubehör.
8867) ¼ Theaterplatz (2. Rang)
ab=
zugeben. Caſinoſtraße 17.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 30. September.
11. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Der Waffenſchmied.
Komiſche Oper in 3 Arten von Albert Lorhing.
Perſonen:
Graf von Liebenau
Herr Kraze.
Adelhof, Aitter aus Schwaben Herr Franke.
Hans Stadinger, Waffen=
⁄₂ ſchmied
Herr Köhler.
4 4
Marie, ſeine Tochter
Irmentraut, Mariens
Er=
zieherin
Frau Pichon.
Brenner, Gaſtwirth.
Herr Bögel
Georg, Liebenau's Knappe, Herr Reichhardt.
Ein Waffenſchmiedsgeſelle
Herr Leib.
4 ½ Marie . Frl. Rödiger, von
Frank=
urt a. M., als Gaſt.
Vorkommendes Ballet.
Akt 2. Ländlicher Tanz, ausgeführt vom
Balletcorps.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Freitag 1. October.
12. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Die relegirten Studenten.
Luſtſpiel in 4 Aufügen von Roderich Benedir.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Sonntag 3. October.
13. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung
L oh en gri n.
Große romantiſche Oper in 3 Akten von
Richard Wagner.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoſe).
Samstag den 2. Oetober: Vorabendgotesdienſt um 5½ Uhr. Morgengottesdienſt um 84 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagottesdienſt um 3½ Uhr. - Cabbathausgang um 6 Uhr 25 M.
dt
de
8870)
K 191
Währenb der Herbſtmeſſe
halte ein großes Lager fein lackirter Waſſereimer zu Mrk. 1.80 mit und ohne
Ausguß dem verehrlichen Publikum beſtens empfohlen.
Dlechrethe.
AAe RAEL UIO Deourg.
1857
8871) Gute Köchin geſucht.
Heidelbergerſtraße Nr. 1 im 1. Stock.
8800) Ein Mädchen, im Kleidermachen u.
Ausbeſſern geübt, wünſcht noch Tage in der
Woche zu beſetzen. Näheres in der Exped.
ſl-
540
550
735
91
14¼
92=
135,
215
455
540
735
03
Oe
838
918,
12
24
256
318
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735
336
40
31
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40
20
28
52
22
40
340
40
35
—
ſe en
el ze.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. September.
Am Dienstag Nachmittag verſtarb dahier der Großh.
Miniſter=
präſident i. P. Dr. Reinhard Frhr. v. Dalwigk zu Lichtenfels. Der
Verſtorbene, wenn auch ſeiner Zeit vielfach angefeindet ob ſeiner
politi=
ſchen Richtung, hat ſich ſtets den Auf eines humanen, liebenswürdigen
Charakters zu bewahren gewußt, wie denn auch ſeine hohe geiſtige
Be=
gabung allſeitig anerkannt wurde. Frhr. v. Dalwigk war geboren im
Jahre 1802 und hat demnach das 78. Jahr erreicht, nicht ohne daß
ſchwere körperliche Leiden ſeinen Lebensabend getrübt hätten.
Militärdienſtnachricht. Oberſt v. Strantz vom 2. Großh.
Dragonerregiment Nr. 24 wurde als Commandeur der 13. Cavallerie=
Brigade nach Münſter verſetzt; Major v. Dresky, früher im 1. Großh.
Dragoner=Regiment Nr. 23, zum Commandeur des 2. Großh. Dragoner=
Regiments Nr. 24 ernannt.
— Staatsminiſter Hofmann iſt auf ſeiner Reiſe von Berlin nach
Straßburg hier eingetroffen und wird wohl einige Tage hier verweilen.
Schwurgerichtsſitzung vom 29. September 1880.
Unter=
ſuchung gegen Leonhard Heerdt von Groß=Gerau wegen
Körperver=
letzung mit tödtlichem Erfolg. Der Rubrikat ſteht unter der Anklage,
daß er am zweiten Pfingſtfeiertage in der Wirthſchaft des Peter Trayſer
zu Groß=Gerau den Jacob Fuchs von da vorſätzlich mittelſt eines Meſſers
körperlich mißhandelt und an der Geſundheit beſchädigt hat, indem er
ihm einen Meſſerſtich in den Rücken verſetzte, und daß durch dieſe
Körper=
verletzung der Tod des Genannten verurſacht worden iſt. Der Streit
entſtand auf der Kegelbahn, und drehte ſich die ganze Sache um 25 Pfg.,
welche der Geſtochene dem Angeklagten ſchuldete. Jacob Fuchs hatte
behauptet, daß er mit dem Leonhard Heerdt „Kipper gehabt habe. Wer
im Kegelſpiel mit einem Andern „Kippe= hat, darf ſich deſſen „
Gute=
die derſelbe mehr, als vorgeſchrieben geworfen hat, abſchreiben laſſen,
und braucht ſolche alsdann nicht zu bezahlen. Auf dieſe Art begann
der Streit, indem Heerdt zuerſt auf den Boden geworfen wurde und
dann den Fuchs in den Rücken ſtach, an welcher Verwundung derſelbe
geſtorben iſt. Heerdt leugnet nicht, er will gereizt worden ſein und ſich
in Nothwehr befunden haben. Die Geſchworenen haben die Schuldfrage
bejaht, und der Gerichtshof hat den Rubrikaten in eine Zuchthausſtrafe
von 3 Jahren 8 Monaten, wovon ein Monat Unterſuchungshaft abgeht,
verurtheilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer
von 2 Jahren aberkannt. Vertheidiger Rechtsanwalt Laudenheimer.
Der Jahresbericht der Großh. Handelskammer zu
Darmſtadt für 1879 ſagt in ſeinem Eingang: In der Einleitung zu
un=
ſerem vorjährigen Berichte betonten wir die Schwierigkeit, welche die
Er=
ſtattung eines Berichtes über wirthſchaftliche und commercielle
Verhält=
niſſe und die Aeußerung beſtimmter Anſichten über dieſelben zu einer
Zeit biete, in welcher die geſammte wirthſchaftliche Geſetzgebung einen
ungeheuren Umſchwung nehme. Auch heute hat ſich dieſe Schwierigkeit
kaum verändert. Die neue Zollgeſetzgebung iſt noch nicht lange genug
in Kraft, um jetzt ſchon in der ganzen Ausdehnung überſehen zu laſſen,
welche Wirkungen ihre Einführung im Gefolge haben wird. Es muß
uns indeſſen genügen, conſtatiren zu können, daß in der letzten Zeit
Han=
del und Induſtrie in vielen Branchen einen erfreulichen Auſſchwung
ge=
nommen haben. Wir wollen nicht entſcheiden, inwieweit hieran die
vor=
genommene Aenderung in der Zoll= und Wirthſchaftspolitik betheiligt iſt,
oder inwieweit andere Verhältniſſe eingewirkt haben. Die Thatſache
ſelbſt ſteht feſt und wir können nur unſerer Freude darüber Ausdruck
geben.
Aber nicht blos auf dem Gebiete der Handelspolitik hat das Jahr
1879 uns einen bedeutenden Umſchwung gebracht, auch auf anderen
Ge=
bieten ſind wichtige Fragen gelöſt oder doch der Löſung näher geführt
worden. Wie wohl faſt alle deutſche Handelskammern, haben auch wir
uns mit der Frage der Einführung von Invaliden= und
Altersverſor=
gungskaſſen für Fabrikarbeiter beſchäftigt. Das von uns abgegebene
Gutachten werden wir an geeigneter Stelle in unſerem Jahresbericht
bringen, können aber nicht umhin, hier in den einleitenden
Wor=
ten der Hoffnung Ausdruck zu verleihen, daß die über dieſen Gegenſtand
erhobenen gutächtlichen Aeußerungen geeignet ſein möchten, der in unſerer
Zeit ſo bedeutungsvollen ſocialen Frage wenigſtens einen Theil ihrer
Gefährlichkeit zu nehmen.
Indem wir ſo im Jahre 1879 nach den verſchiedenſten Richtungen
hin Nation und Regierung thätig ſehen, um die Folgen der für den
deutſchen Handel und die deutſche Induſtrie nahezu ſo verhängnißvoll
gewordenen Kriſis der vorhergehenden Jahre zu beſeitigen, glauben wir
zuverſichtlich an das Gelingen der gemeinſamen Arbeit und hoffen, daß
mit der fortſchreitenden Zeit auch fortſchreitende Beſſerung eintreten und
ſich behaupten wird.
Der Bericht ſelbſt behandelt in eingehender und umfaſſender Weiſe
eine Reihe der wichtigſten Angelegenheiten von allgemeiner und localer
Bedeutung, und empfehlen wir den Gewerbetreibenden die Lectüre
desſelben.
- Wie wir hören, hat Herr Reallehrer Dr. Hangen einen Ruf
als Profeſſor an die Univerſität Oxford erhalten; wir geben uns
indeſſen der Hoffnung hin, daß dieſe ausgezeichnete Lehrkraft unſerer
Stadt erhalten bleibe.
Schöffengerichtsſitzung vom 28. September bei Großh.
Amtsgerichte Darmſtadt I. Heute wurden nachverzeichnete Strafſachen
abgeurtheilt, nachdem die friſcheingetretenen Schöffen, Hofgärtner Noack
von Beſſungen und Kaufmann Wamboldt von hier, verpflichtet worden
waren: Heinrich Stein, Zimmermeiſter von Darmſtadt, hat einem
Straf=
befehl wegen Feuerpolizeivergehens - er hat einen Schornſtein falſch
an=
gelegt — widerſprochen. Der Einſpruch wurde verworfen. — Der
Maurer=
geſelle Wilhelm Berth von Beſſungen hat ſich derart dem Trunk und
Müſſiggange ergeben, daß ſeine Kinder von Anderen erzogen werden
müſſen. Er feiert heute ſeinen 40. Geburtstag und iſt ſonach über die
Verhandlung nicht erbaut. Er wird mit 14 Tagen Haft beſtraft und
der Landespolizeibehoͤrde überliefert. - Chriſtian Damm und ſeine zwei
Söhne Philipp und Wilhelm ſind beſchuldigt, den Pius Schnabel von
Beſſungen körperlich mißhandelt zu haben. Chriſtian Damm wird in
eine Gefängnißſtrafe von 3 Wochen verurtheilt; ſeine Söhne werden
frei=
geſprochen. — Der Colporteur Karl Frank iſt wegen Unterſchlagung
vorgeladen und ausgeblieben. Die Verhandlung wird vertagt und
Vor=
führung angeordnet. — Johannes Neuroth von Darmſtadt iſt der
Ueber=
tretung der Bauordnung angeklagt. Der Einſpruch wird verworfen.-
Jacob Chriſt von Darmſtadt hal ſeine Dunggrube offen ſiehen laſſen
und einem desfallſigen Strafbefehl widerſprochen. Der Einſpruch wird
verworfen, die Strafe wird auf 2 M. ermäßigt. —- Albert Heß von hier
hat die Schieferſteine des Dachdeckers Klein zerſchlagen. Er will nur
einen Deckel für ſeinen Gurkentopf habe machen wollen. Er wird in eine
Gefängnißſtrafe von 8 Tagen verurtheilt. — Ludwig Scheerer hat ſeine
Dunggrube nicht rechtzeitig leeren laſſen und hat dem Strafbefehl
wider=
ſprochen. Der Einſpruch wird verworfen.
- Strafkammer 1 als Berufungskammer. Sitzung vom
28. September. Heute wurden folgende Berufungen verhandelt: In Tachen
des Privatklägers Johann Klenk von Groß=Bieberau gegen Friedrich
Berg und Friedrich Füllhardt von da wegen Beleidigung hatte das
Schöffengericht mangels Beweiſes Freiſprechung erkannt. Der Privatkläger
hatte Berufung angezeigt und verfolgt; dieſelbe wurde verworfen. Franz
Walther von Dudenhofen wurde vom Schöffengericht in eine Strafe von
2 M. wegen Beleidigung verurtheilt. Dagegen hat die Staatsbehöde
Berufung angezeigt, weil 3 M. die geringſte Strafe iſt. Der Berufung
wird ſtattgegeben und der Angeklagte in eine Strafe von 5 M.
verur=
theilt. — Wilhelm Büttner von Darmſtadt, angeklagt der Thierquälerei,
wurde vom Schöffengericht freigeſprochen, und hat die Staatsbehörde
appellirt. Die Berufung wurde verworfen, da keine genügenden
Anhalts=
punkte zur Abänderung vorliegen.- Konrad Geßner von hier wurde
des Hauſirens am Sonntag angeklagt - vom Schöffengericht
freige=
ſprochen. Die Berufung der Staatsbehörde wurde Mangels genügender
Gründe zur Abänderung verworfen.
Die hieſige Münzſtätte, deren Eingang nunmehr in Ausſicht
ſteht, hat bis jetzt die enorme Summe von 51,835,749 Reichsmünzen im
Geſammtwerth von 46672,416 M. 49 Pf. ausgeprägt.
O Im vorigen Jahr geſtaltete ſich, was den Abgang der Paſſagiere
anlangt, der Verkehr auf der Odenwaldbahn wie folgt:
Roſen=
höhe 52,203, Reinheim 58,890, Ober=Namſtadt24791,
Michel=
ſtadt 24149, Nieder=Ramſtadt 22280, Lengfeld 19050,
Erbach 16050 Perſonen.
0 Dieſer Tage brach eine 14 Köpfe ſtarke Geſellſchaft von hier
auf, um auf ihren bei Beerfelden gelegenen Jagdgründen dem edlen
Waidwerk obzuliegen. Das Reſultat dieſes Treibjagens war ein
er=
legter Haſe, der unter den obwaltenden Umſtänden ſicher mehr als
200 Mk. gekoſtet hat.
Beſſungen. Das ſeit einiger Zeit beſtehende proviſoriſche Comite
für die Gemeinderathswahl hat in ſeiner letzten Sitzung den
Be=
chluß gefaßt, Samstag den 2. October, Abends 8 Uhr, bei Gaſtwirth
Fey eine allgemeine Wählerverſammlung abzuhalten. Da die in
nächſter Zeit vorzunehmende Gemeinderaths=Erſatzwahl von ſehr großem,
Intereſſe iſt, ſo wird man auf eine zahlreiche Betheiligung an der
Ver=
ammlung rechnen dürfen.
1858
46
D. Beſſungen. Tagesordnung für die, Donnerstag den
30. September d. Js. Nachmittags 4 Uhr ſtattfindende
Gemeinderaths=
ſitzung: 1) Geländeabtretung an die Main=Neckarbahn (Bahnhof).
2) Einrichtung eines Locals fur das Ortsgericht. 3) Bauänderung an
der Kirche. 4) Geh. Sitzung: Mittheilungen und Geſuche.
2 An der Bergſtraße fällt die Tabaksernte, was Güte und
Schönheit anlangt, ſehr befriedigend aus.
Die Ausſtellung von Lehrlingsarbeiten in
Oppen=
heim iſt ſeit dem 26. d. M. eröffnet und erfreut ſich eines recht
zahl=
reichen Beſuches. An der Ausſtellung ſollen ſich gegen 1100 Lehrlinge
betheiligt haben.
- Am Samstag Abend wurde Packetpoſtträger L. in Kaſtel auf
dem Wege nach dem Bahnhof aus einem Fenſter mit Vitriolöl in
Geſicht und Kleider begoſſen. Die Wunden ſind nicht bedeutend, doch
die Kleider vollſtändig zerſtört. Man vermuthet einen Act der Rache.
— Am Samstag Abend kam ein britiſcher Polizeibeamter mit einem
aus Amerika in Hamburg ausgelieferten Betrüger und Wechſelfälſcher
mit der Weſerbahn in Frankfurt an. Um ein Bedürfniß zu verrichten,
trat der Beamte mit ſeinem Gefangenen zur Seite und ließ dieſen ſeine
Reiſetaſche halten. In dieſem Augenblicke kam der Homburger Zug und
mit ihm ein ziemlich anſehnliches Publikum. Das benutzte der Arreſtant
und entfloh ſammt Taſche, in welchem ſich ein Revolver, die Kette, ihn
zu ſchließen, die Papiere über ſeine Auslieferung und das nöthige
Reiſe=
geld befanden. Trotz der ſpäter eingetretenen Razzia auf den ſchweren
Verbrecher wurde derſelbe nicht mehr ermittelt.
Im zoologiſchen Garten in Frankfurt iſt die Geburt eines
Königstigers erfolgt. Das ſehr böſe Mutterthier hat ſich des
Klei=
nen mit aller erdenklichen Sorgfalt angenommen, denſelben aber nur
zwei Tage zu ſäugen vermocht, da, wie dies bei Tigern in Gefangenſchaft
meiſtens vorkommt. es ihm an Milch fehlte. Eine raſch requirirte
ſäu=
gende Hündin übernahm bei dem jungen Weltbürger gern Ammendienſt,
und ſo ſteht zu hoffen, daß derſelbe am Leben erhalten wird. Mit
wirk=
lich rührender Liebe pflegt und hätſchelt die Hündin das untergeſchobene
Kind, lockt und wärmt es und gewährt dem kleinen Nimmerſatt willig
die erforderliche Nahrung, die demſelben ſichtlich zuſagt, wie dies ſein
raſches Wachsthum bekundet.
Großherzogliches Hoftheater.
28. September.
L½ „ Rolf Berndts von G. zu Putlitz. Nachdem wir in der geſtrigen
Nummer das Schauſpiel fkizzirt und das Stück nach ſeinem Ideengehalt
und ſeiner Compoſition gewürdigt, bleibt uns jetzt nur noch übrig, etwas
über die Darſtellung ſelbſt zu ſagen. Sie war im Allgemeinen recht
befriedigend. Herr Edward brachte den ehrenhaften, zur Melancholie
neigenden Character Rolf Berndts gut zum Ausdruck; ebenſo glückten
ihm jene Scenen vortrefflich, in welchen die tiefe Leidenſchaftlichkeit des
ſonſt ſo verſchloſſenen Mannes gewaltſam zum Durchbruch gelangt;
da=
gegen vermißten wir an ihm jene Vernachläſſigung der Formen, welche
ihm allſeitig zum Vorwurfe gemacht wird; eine läſſigere äußere Haltung,
ungezwungenere Bewegungen ſchienen uns dem in Auſtralien angeblich
„verwilderten: Manne mehr zu entſprechen. - Frl. Weigel gab die
Gertrud von Stirner. Ihre künſtleriſche Auffaſſung, ihre natürliche
em=
pfindungsvolle Wiedergabe machte ſich auch in dieſer Rolle im reichſten
Maße geltend, namentlich wo ihre Rolle plaſtiſche Ruhe athmet; wenn
dagegen Leidenſchaftlichkeit und hochwallende Empfindungen ſie aus ſich
herauszugehen nöthigen, erhält der Klang ihrer Stimme etwas
Singen=
des. Dies zeigte ſich beſonders im erſten Akt in der Scene zwiſchen
Ger=
trud und der Mutter Berndts.- Frl. Berl (Jſabella) gab der jungen
Excellenz, dieſer vornehm kalten Dame, zu viel Wärme. - Den Grafen
Eberhard gab Herr Hacker mit warmer Empfindung und erzielte
namentlich in der Schlußſcene im Verein mit Herrn Edward eine volle
Wirkung. — Die Naive des Stückes fand in der Frau Haſemann=
Kläger eine gefällige und anmuthige Vertreterin. — Die überaus
un=
ſympathiſche Rolle der Mutter Rolfs war Frau Eppert zugefallen; ſie
war darauf bedacht, die vom Dichter angedeutete Gemüthsweichheit
mög=
lichſt in den Vordergrund zu ſtellen, um ſo die ſchließliche Ausſöhnung
wahrſcheinlicher erſcheinen zu laſſen; auch ſuchte ſie die komiſchen Pointen
dieſer Rolle kräftig zu betonen in der richtigen Erkenntniß, daß man ſich
über dieſe Frau weniger ärgert, wenn man mehr über ſie lachen kann.
Herr Dalmonico CCapitän Torring) war in Ton, Haltung und
Gang der rechte Seemann. - Herr Werner hatte die Rolle des
Advo=
katen Stampfenberg richtig erfaßt und brachte dieſen widerwärtigen
Character zu wirkungsreicher Erſcheinung. — Auch die übrigen
Dar=
ſteller (Herr Wisthaler als Präſident, Herr Franke als Kaufmann
Focke) waren durchaus am Platze und trugen zum Gelingen des Ganzen
bei. — Das Zuſammenſpiel bedarf noch größerer Glätte, das Tempo der
Aufführung war zwar raſch, doch darf dadurch die Deutlichkeit nicht
be=
einträchtigt werden, was heute theilweiſe geſchah.-Stück und Aufführung
fanden eine ſehr beifällige Aufnahme; hoffentlich findet ſich bei
Wieder=
holungen auch das Publikum in größerer Zahl ein, als es heute der
Fall war.
191
Tages=Kalender.
Samstag 2. October: General=Verſammlung des Vereins der
Kleinkinder=
ſchule, ſowie des Frauen=Vereins zu Beſſungen.
Am 11., 12. und 13. October. Darmſtädter Herbſt=Fohlen= und
Pferde=
markt mit Verlooſung und Prämüirung.
Mittwoch 13. October: Ordentliche Generalverſammlung der Steinkohlen=
Actien=Geſellſchaft in Darmſtadt.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. Frau Baronin d’Ablaing aus Holland. Ch. v.
Legenned und Gemahlin aus Belgien. Dieterich, Geh. Commercienrath von
Mainz. Lang, General=Director von Wiesbaden. F. Leiden, Conſul von
Cöln. Dr. A. Conrad, Profeſſor von Aſchaffenburg. Ch. v. Heuduck,
General=Major von Hannober. Frau Baron v. Wagner mit Familie und
Bedienung, Oberſt=Gattin von Wien. F. Federburg und Bedienung von
Wien, Frau v. Ribbentrop von Frankfurt, Rentiers. Bangel, Hauptmann
von Darmſtadt. v. Lariſch und Gemahlin, Premier=Lieutenant von Berlin.
v. Kemnitz, Offizier von Saarbrücken. Dr. Hoffmann, Profeſſor von Berlin.
Frhr. Guſtav v. Loew von und zu Steinfurth, Kammerherr aus der Wetterau.
v. Trotha gen. v. Treyden mit Gemahlin, Major im 4. Drag.=Reg. von
Haynau in Schleſien. F. Chance mit Familie und William Phas Harden
mit Gemahlin, Rentiers von London. G. A. Demmler und Nichte,
Hofbau=
rath von Schwerin. v. Brandt, Beamter von Coblenz. Th. Floresco und
Familie, Ingenieur von Gembloux. Frau Clara Heinrich von Schlitz.
Freſenius, Kammerrath von Aſſenheim. R. Tereſegen mit Gemahlin von,
München, Gebr. Oberlander von Leipzig, Kaufleute. Ganshof mit Familie.
Rentner von Bruges. Königs, Geh. Commercienrath von Cöln. A,
Beger von Stuttgart, Mohrmann von Barmen, Kaufleute. H. J. Dodgſen
Rentner von London. Papſt von Saarbrücken, J. C. Jonnes von
Amſter=
dam, Flett von Gießen, Enders von Chemnitz, P. Bangemann und P. Fiſcher
von Berlin, Kaufleute. Deiß, Oeconom von Offſtein. Krück von Leipzig,
E. Kühne von Berlin, Kaufleute. H. Malten, Rentner von Frankfurt a. M.
A. Banzinger von St. Gallen, A. Magerſtedt von Berlin, Kleinſchmidt von
Aachen, Schlund von Offenbach, A. Junge und J. Müller von Berlin,
Hoyermann von Bremen, v. Berg von Lüneburg, A. Frederic von
Straß=
burg, Kaufleute. C. Thomas, Antiquar von Caſſel. Loeb, Weinproducent
von Dürkheim a. d. Haardt. Ensheimer von Ulm, G. Meyer und Bauer
von Frankfurt a. M. Charles Gilſoe von Brüſſel, H. Weferling von
Han=
nober, E. Lohß von Stuttgart, F. Weber von Hanau, F. Zweypfennig von
Neuß, Th. Reinhardt von Berlin, Hugo Mey von Aachen, J. Maher von
Mannheim, G. Albert von Caſſel. Kaufleute. H. Graeff, Rentner von
Leip=
zig. Frank von Cöln, Gesbourger von Colmar, M. Chauvin von Paris,
Kaufleute.
Vermiſchtes.
Vor mehr als zwanzig Jahren wurde ein Brunnen im
Oden=
wald, der im Grasellenbacher Thale gelegen iſt, mit einer Tafel verſehen
auf der die bekannte Strophe des Nibelungenliedes, in der die Ermordung
Siegfrieds erzählt wird, in goldenen Lettern eingelaſſen worden war. Hunderte
ſind ſeither zu dieſem Siegfriedsbrunnen gewallfahrtet. Jetzt kommt
Dr. N. Müller in der Augsb. Allg. 3tg. und weiſt mit plauſiblen Gründen
nach, daß die Mordthat Hagens anderthalb Stunden weit davon bei dem im
Hiltersklinger Thale gelegenen Linnel= oder Liedbrunnen begangen wurde.
Nun wird man wohl die Tafel mit den goldenen Buchſtaben dorthin
trans=
portiren müſſen!
— Ein practiſcher Trinkſpruch. Der Allgemeine Arbeiterverein
in Mailand veranſtaltete neulich dort ein großes Feſteſſen, bei welchem mehrere
hundert Perſonen erſchienen waren und über ein Dutzend Reden gehalten
wurden. Nach demſelben kam eine lange Reihe von Toaſten, welche mit dem
Trinkſpruche des Herrn Bignami, Redacteur des Pungolo, geſchloſſen wurde.
Derſelbe ſagte: „Ich trinke im Namen der Preſſe auf alle hier Anweſenden,
welche keine Reden gehalten haben!
Literatur.
Mit der neuen, vermehrten Auflage vom „Rechner in der neuen
deutſchen Reichs=Währung= übergibt deſſen Verlagshandlung dem
Publikum ein überaus nützliches Büchlein. Wer käme wohl nicht in die
Lage, Zinſen (von 3½ bis 60) berechnen zu müſſen? Wer hätte nicht öfter
die alte Süddeutſche und Preußiſche Währung in die neue Deutſche, und
umgekehrt, zu verwandeln? Wer nähme an Umrechnungstabellen der
Oeſter=
reichiſchen, Franzöſiſchen, Engliſchen und der Währung der Vereinigten Staaten
von Nord=Amerika in die neue Reichswährung und umgekehrt, nicht das
größte, und zwar häufig praktiſche Intereſſe? Gewiß Jedermann.- Zudem
gibt das Heftchen Belehrungen über unſer jetziges Papiergeld, eine Vergleichung
verſchiedener Münzſorten, ſowie eine ſolche der neuen Maße und Gewichte
mit den alten Großherzoglich Heſſiſchen. Und dies Alles für 35 Pf., wofür
es ſowohl von dem Verleger, C. W. Leske in Darmſtadt, als auch durch
jede Buch= und Papierhandlung zu beziehen iſt.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 68-72 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 30-35 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 11-15 Pf. Dollars in Gold 4 M. A-24 Pf.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.