Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incd.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Voſtauflſchlag.
Jrag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Iſerate
wedenangenommen; nDarnſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 2.
n Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 2. ſowie auswärt
von allen Ainnoneen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Freitag den 2u. September.
R 187.
1800.
Polizei=Verordnung
die Anlage von Sammelplützen und Lagerräumen für thieriſche Abfülle betreffend.
Auf Grund des Art. 56 der Städteordnung wird nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung mit Genehmigung
Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 3. l. Mts zu Nr. M. d. J. 18641 verordnet, was folgt:
8 I. Sammel= und Lagerräume für Knochen, Klauen, Haare, friſche Häute und ſonſtige thieriſche Abfälle müſſen mindeſtens
300 Meter von bewohnten Theilen der Stadt angelegt werden.
8 2. Bereits vorhandene derartige, innerhalb der im vorſtehenden Paragraphen vorgeſchriebenen Entſernung belegene
Sammel=
räume ſind als ſolche fernerhin nicht mehr zu benutzen und müſſen innerhalb 4 Wochen geräumt ſein.
8 3. Uebertretungen werden mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark, an deren Stelle im Unvermögensfalle Haft tritt, geahndet.
8 4. Die Polizeiverordnung tritt mit dem Erſcheinen im Amtsblatt in Kraft.
Darmſtadt, den 10. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die am 19. v. Mts. für die Caſinoſtraße angeordnete Sperre wird aufgehoben.
Darmſtadt, den 20. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.:. Seim, Polizei=Commiſſär.
B e k a n n t m a ch u n g.
Da die Canalbauten an dem Schloßgraben bis zum Beginne der diesjährigen Herbſtmeſſe nicht bendigt ſein können, werden
während derſelben die Porzellan= und Töpferwaaren mit Genehmigung Großherzoglicher Gurniſons=Verwaltung dahier au dem
Paradeplatze, längs des Jagdhauſes, ſeilgeboten werden.
Darmſtadt, den 21. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
In Vertretung: Seim, Polizei=Commiſſär.
B e k a n n t mach u n g.
Zur Vermeidung von Vertehrsſtockungen und Verhütung von Unglücksfällen während der diesjährigen Herbſtmeſſe iſt das
Fahren durch die Reihen der Verkaufsbuden verboten, und darf über den Ludwigs= und Ernſt=Ludwigsplatz an den Carouſſels
und Schaubuden vorüber nur im Schritt gefahren werden.
Zuwiderhandlungen ſind nach 8 366 pos. 10 des Reichsſtrafgeſetzes ſtrafbar.
Darmſtadt, den 21. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
In Vertretung: Seim, Polizei=Commiſſär.
8620) Bekanntmachung.
Die Anlieſerung von 2 eiſernen Füllöfer
für die Stadtkirche ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 29. September d. J. welchem auch die Formulare für die Offerten
Vormittags 10 Uhr,
zu erheben ſind.
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 21. September 1880.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, beiſ J. B. d. B.: Riedlinger, Beigeordneter.
485
1802
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Metzgermeiſters
Michael Herbert zu Darmſtadt (
Schuſter=
gaſſe) wird heute am 21. September 1880,
Nachmittags 5 Uhr, das Konkursverfahren
eröffnet.
Der Kaufmann Chriſtian Pettmann
da=
hier wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum 16. Octbr.
1880 einſchl. bei dem Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl des Verwalters, ſowie über die
Be=
ſtellung eines Gläubigerausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120
der Konkursordnung bezeichneten
Gegen=
ſtände, ſowie zur Prüſung der angemeldeten
Forderungen auf:
Montag den 25. October 1880,
Vormittags 8 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Konkurs=
maſſe gehörige Sache in Beſitz haben, oder
zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner
zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die
Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Be=
friedigung in Anſpruch nehmen, dem
Kon=
kursverwalter bis zum 20. October 1880
einſchl. Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 21. September 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
Großh. Gerichtsſchreiber.
8621)
Bekanntmachung.
Die bei Veränderung des Leichenhauſes
auf dem Friedhof vorkommenden Maurer=
Steinhauer=, Zimmer= Dachdecker=,
Schrei=
ner= und Schloſſer=Arbeiten ſollen im Wege
der Submiſſſon vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 27. September l. J.,
Varmittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 20. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
8553)
Ohly.
8622) Bekanntmachung.
Zwei große, weiße Porzellan=Oefen in
der Stadtkirche ſollen auf den Abbruch
verkauft werden.
Offerten ſind bis zum
27. l. Mts., Vormittags,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Verkaufsbedingungen liegen auf dem
Stadtbauamt zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 22. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V. d. B.: Niedlinger, Beigeordneter.
Na 187
Großherzogliche Landes=Jrrenanſtalt.
Auf dem Submiſſionswege ſollen vergeben werden:
a) die Anfertigung von Kleidungsſtücken für männliche Pfleglinge,
b) die Anlieferung von Fllzſchuhen, ſowie die Reparatur des Schuhwerks,
6) die Anlieferung von:
1) 125 Meter Baumwollebieber,
2)
70 „ Bettbarchend,
3) 100 „ Drell,
4) 1900 „ Leinwand,
5) 170 „ Flanell,
6) 160 „ Wolletuch,
7) 50 Gummiſtoff,
8) 125 Kilo, Roßhaaren,
9) 225 Centr. Kornſtroh,
10) 12 Stück Tiſchtüchern,
11
6 Dtzd. Servietten,
13) 24 Stück geſtrickten Camiſölern,
14) 60 „ Körben,
15) 400
Reiſerbeſen,
16) 60 Cntr. Haſer,
17) 1200 „ Kartoffeln,
18) 1500 Stück Weißkraut= Büttelborn),
19) 250 „ Rothkraut,
20) 500 Kilo Zwiebeln,
21) 500 „ Gelberüben,
22) 75 „ Meerrettig.
23) 3000 Stück Wirſing.
U.
Ge
12) 80 Stück Betteppichen,
Die Bedingungen ſind auf dem Bureau der genannten Anſtalt vom 24. bis
28. l. Mts. einzuſehen, und Offerten, verſchloſſen und verſehen mit der Aufſchrift:
„Submiſſion zu der am 22. l. Mts. ausgeſchriebenen Lieferung”, für die a, b und e
Ord.Nr. 1 bis 8 und 10 bis 15 genannten Gegenſtände bis zum 30. l. Mts., für
die übrigen Gegenſtände dagegen bis zum 15. October, Vormittags 11 Uhr, daſelbſt
einzureichen.
Heppenheim, den 22. September 1880.
Großherzogliche Direction der Landes=Irrenanſtalt.
8623)
J. A.:
Schaum, Großherzoglicher Hausverwalter.
Bekanntmachung.
Dienstag den 28. September 1880,
Vormittags 10 Uhr,
ſoll auf dem Rathhaus das Anfahren der
Unterhaltungsſteine, auf die chauſſirten
Straßen in und um die Stadt loosweiſe
öffentlich an den Wenigſtnehmenden
ver=
geben werden.
Darmſtadt, den 23. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
8624) Riedlinger, Beigeordneter.
Verſteigerung.
Die Reinigung der vor den
Collegien=
gebäuden dahier liegenden Straßen und
Plätze ſoll vom 1. October 1880 an auf
1 Jahr in dem Gebäude unter den im
Termin bekannt gemacht werdenden
Be=
dingungen
Montag den 27. September d. J.,
Nachmittags 3 Uhr,
an den Wenigſtnehmenden öffentlich
ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 22. September 1880.
Die Jutendanten
8625) der Collegiengehäude.
Zwangs=Verſteigerung.
Montag den 27. September 1880,
Nachmittags 1 Uhr
anfangend, in der Behauſung, Aliceſtr. 32
dahier, werden die folgenden Pfänder gegen
Baarzahlung öffentlich verſteigert, als:
Tiſche, Stühle, Schränke, Bänke,
Uhren, Sopha's, Seſſel, Bilder,
Spie=
gel, 1 Bett, Bettdecken, Tiſchdecken,
Herren= und Frauenhemden, Lampen,
Rouleaux, 1 Nähmaſchine, 1
Spiel=
doſe, 1 Guitarre, 1 Kommode,
Hirſch=
köpfe, ausgeſtopfte Vögel,
Fenſtervor=
hänge, Teppiche und ſonſtige
Gegen=
ſtände.
Darmſtadt, den 24. September 1880.
Kaiſer,
8626) Großh. Gerichtsvollzieher.
Feilgebotenes.
8564) Eine Partie altes brauchbares
billig zu verkaufen.
Bauholz, Bleichſtraße 25.
Ausſtellung
der neueſten
Pariser Hodelhüte & Houveautés
in beſonders reicher Auswahl.
AEcenlahrch-Hecardt,
Frankſurt a. Main, Zeil 69, neben der Katharinenkirche.
827 H6 253 3 645) 852 1115 ⁄ [ ← ][ ][ → ]
aasonmeh.
Wir erlauben uns das
Publikum auf unsere
aus-
gexeichneten
Maschinen-Cigarretten
aufmerksam zu machen.
Die Vortheile dieser
R 187
Ggarretken.
neuen Fabrikation bestehen:
in der durch den
Maschinen-
betrieb bedingten, grösseren
Appetitlichkeit der Cigarrette
und der groasen Ersparniss
Cunscns,
an Arbeitslohn. Es macht
uns dies möglich die besten, feinsten Tabake zu Unseren Cigarretten zu
ver-
wenden und dieselben dennoch zu den billigsten Preisen horzustellen.
Wir fabriciren 5 Sorten
„La Economia-Cigurretten."
No. 1 enthält garantirt nur Reinen VirginyNahak und kosten 20 Stück 20 Pfg.
„ Reinen Türklschen Tabak „ „ 20 „ 20 „
„ 2 „
„
„ Feinen Türkischen Jahak „ „ 20 „ 30 „
„ 3 „
„
„ Pelnsten Virginy. Tabal „ „ 20 „ 40 „
4
„
„
5
60
20 „
„ Feinsten Türkischen Tabak „
„
„
Wiederverkäuſern gewähren wir angemessenen Rabatt, und da
wir an Private direkt nicht vorkaufen, geben wir denselben jeweils auf
Ver-
langen unsere Verkaufsstellen an.
Es wurden schon mehrfach Nachahmungen unserer Etiquetten versucht
und bitten wir daher genau auf unseren Namen und Schutzmarke zu achten.
Das ganze Etiquett ist gesetalich geschütat.
A. L. Torbecke & Co.
Hannheim.
8390)
Cigarretten
Mannheimer
bei
8391)
von A. H. Thorbecke & Co.
G. L. Hriegh,
Rheinſtraße I7.
LSRUUnAuw MAum,
3 Zudwigsſtraße 3,
empfiehlt ſich zur Anfertigung
eſeganter Herren=garderoßen
nach Maß, unter Zuſicherung reeller und prompter Bedienung
Gleichzeitig verbinde hiermit die ergebene Mittheilung, daß meine
ſämmtlichen
Vemheitem
für die
M
Herbſt=
G aUlLLSIION
in reicher Auswahl eingetroffen ſind.
W. Reparaturen werden übernommen, raſch und billigſt
be=
werkſtelligt.
1803
Neues Hasshinenél
für Nähmaſchinen, Uhren,
Inſtru=
mente Waffen und Thürangeln;
desgl. für Dampfmaſchinen, iſt vollſtändig
fäurefrei, ſehr ſettreich, hält die
Maſchinen=
theile reiner als irgend ein anderes Oel,
ſchützt vor Roſt und iſt ſehr ſparſam im
Verbrauch. — Alleinige Niederlage bei
Friedr. Schaeſer,
8435)
Ludwigsplatz 7.
Die Hof=Buchhandlung von
C2
8
Lugusl Elingelhöfter
empfiehlt garantirt reinen, direkt importirten
cChinesischen Thee, Ernte 1880,
zu Mk. 7, 5.25, 475, 3.7, 3, 2.75
und 2.50 pr. Pfd.
Theespitzen ; Pfd. M. 125. 90 Pf.
8158) Zu verkaufen: noch neue
Quetſch=
mühle. Martinſtraße 18.
8628) Ein noch wenig gebrauchter kupferner
Keſſel mittlerer Größe iſt zu verkaufen.
Heidelbergerſtraße 23. 3 Treppen hoch.
8
Apfehmost
per ¼ Liter 16 Pf
bei
1 Mathilden=
Wih. Hebet, pazus.
8630) Magdalenenſtraße 20 fortwährend
Pferdefleiſch per ½ Kilo 20 Pfg.
„H
3
Süßer Apfelmoſt
Dieburgerſtraße
bei L. Belz, u. 4.
5 Graveur=Arbeiten
in Elfenbein jeder Art, werden in eleganteſter
u. ſolideſter Arbeit zu billigſten Preiſen
ange=
fertigt, ſowie alle Reparaturen an
Schnitz=
werken auf das Prompteſte ausgeführt.
Th. Biruesser
Elfenbeingraveur,
Louiſenſtraße 20, Seitenbau parterre.
des Darmſtädter Herbſt=
Pferdemarktes 2 Mark
ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.
Oener Billerwasser
(lunyadi Janas Bitterquelle)
deſſen Wirkſamkeit nach Analyſe des Herrn
Profeſſor Juſtus von Liebig alle anderen
Bitterwaſſer übertrifft, iſt in friſcher Füllung
direct von der Quelle eingetroffen.
Emanuel Fuld
Kirchſtraße.
2662)
Die Neuheiten der Saiſon in
ſind in reicher Auswahl eingetroffen und lade ich zu deren gefl.
Anſicht ergebenſt ein.
har einen Erolo elangl, wie ein ſolgr
ſo raſch und umfaſſend in Deutſchland und
Dcherrs Germaniſt iber Deuſchlands Grenzen hinaus
ähn=
lichen Unternehmungen noch nie zu Theil
3. whhlſeile Auflage. 40 geſte 40 Pf.
wurde. Allgemein iſt anerkannt, daß
Scherr's Germania
3. wohlſeile Auſlage. 40 geſte 40 Pf.
ihre Aufgabe und Abſicht, das Fühlen,
Denken und Thun deutſcher Nation ſcharf,
und beſtimmt, klar und anſchaulich
vorzu=
führen gelöſt und erreicht hal. Nicht
minder, daß
3. wohlſeile Auflage. 40 geſte 40
ein kräftiger Hauch ebenſo freimüthiger als
inniger Vaterlandsliebe beſeele und belebe.
Mit Gründlichkeit und Wahrhaftigkeit
ver=
bindet ſie jene Gefühlswärme und
Be=
geiſterung, welche
Scherrs Germania
3. wohlſeile Auflage. 40 geſte 40 Pf.
die Sympathie der Leſer und Leſerinnen
gewonnen hat. Es darf wohl geſagt
wer=
den, daß ſie dazu beitragen wollte und
will, die Deutſchen für die Zukunſt rüſtig
und tüchtig zu machen. Deshalb ſoll
auf möglichſte Verbreitung und Wirkſamkeit
ausgehen. Dieſe dritte durchgeſehene Auflage
Scherrs Germantd enſgeim als eine Ausgabe, deren Bres- wir
ſagen es ohne Anmaßung wie ohne falſche Be=
3. wohlſeile Auflage. 40 geſte 40 Pf. ſcheidenheit - ein ſo beiſpiellos billiger iſt, daß
Scherrs Germania
3. wohlſeile Anſlage.
40 Heſte 40
nur unter der Vorausſetzung einer
natio=
nalen Betheiligung an einem nationalen/
Unternehmen ſo gegeben werden kann.
Jede Buchhandlung nimmt Beſtel=
(8633
lungen entgegen.
H ä u f e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenaulagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
Noustaat,, zraße.
8632) Eine Partie
billig abzugeben.
isbh. Anl.
Vermiethungen.
6973) Eliſabethenſtraße Nr.
iſt der dritte Stock zu vermiethen, enthält
5 - 6Zimmer, wie alle anderen Räumlichkeiten.
9) Arkudenrae immdir
Zimmer für einen Herrn Einjährigen.
RE
8373) Ludwigntraße d. 2Tr., 2hübſch
möbl. Zimmer nach der Straße, auch einzeln.
8486) Ecke der Hügel= u.
Zimmer=
ſtraße Nr. 11, ebener Erde, eine hübſche
Wohnung von 3 Zimmern, Küche und
allem Zubehör zu vermiethen und Ende
Nobbr., auf Wunſch auch früher zu beziehen.
8634) Das ſeither von Herrn
Kapell=
meiſter Wallenſtein innegehabte
Par=
terre=Logis, Waldſtraße 18, mit 6
Zim=
mern nebſt allem Zubehör(Waſſerzuleitungꝛc.)
iſt per Dezember d. J. an eine ruhige
Fa=
milie anderweit zu vermiethen.
C. Hochſtätter u. Söhne.
Vermiſchte Nachrichten.
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=,
Frauen=
and Hauttrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
534)
5.
640
853
922
11³₈
252
150
257
535
655
740
830
0
118
4H
4.
85
9.
0.
2.
⁄.
59
63
740
830
10
1180
Die
Sahle,
d.
de
ſe
ſe.
flr.
41)
5
540
550
79¾
9½
14
22
13.
2½
45
54=
73.
03.
0½
ſel m
Fell e.
R 18¾
1805
8 (Hie Großherzogliche Bürgermeiſterei ſieht ſich veranlaßt, auf unſere Bekannt=
S 2 machung betreffs Beginn der Zuleitungen in der Rheinſtraße zu
ver=
öffentlichen, daß bezügliche Wünſche nicht an uns, ſondern an die Bauleitung
zu richten ſeien.
Da unſer Inſerat eine Aufforderung, bezügl. Wünſche uns zu äußern,
nicht enthält, ſo muß oben berührte Bekanntmachung der Großherzoglichen
Bürgermeiſterei uns, und wohl Jedermann, zum Mindeſten als unmotivirt
erſcheinen. Wir beabſichtigten mit der betr. Anzeige den tit. Hausbeſitzern
gegenüber einzig und allein eine Aufmerkſamkeit, zu welcher wir, ſoviel uns
bekannt, der obrigkeitlichen Genehmigung nicht bedürfen.
Harmſtadſer Waſſerleilungsgeſchäll.
Bopp & Reuther.
8635)
Bekanntmachung.
Der Jahresbericht der Großherzoglichen Handelskammer zu Darmſtadt für 1879
iſt erſchienen. Exemplare deſſelben werden von dem Unterzeichneten auf ſchriſtliches
oder mündliches Anfordern der Intereſſenten in ſeiner Wohnung, Martinſtraße 19,
täglich von 1-2 Uhr Nachmittags, ſowie am Sonntag den 26. 1. Mts., Vormittags
von 9-11 Uhr, auf dem Bureau der Handelskammer, Aliceſtraße 21, abgegeben.
Darmſtadt, den 22. September 1880.
Das Secretariat Großherzoglicher Handelskammer.
Dr. Meiſel.
8.
Der Rinter=Furſus
S
der
Pb.
IERUTARSchen OUD,
Dr.
vorbereitend für die unteren Klaſſen des Gymnaſiums und der Realſchule, ſowie den
Uebergang aus der einen in die andere Anſtalt vermittelnd, beginnt
Montag den 18. Dckober.
Anmeldungen werden von dem Unterzeichneten entgegen genommen.
Graſenſtraße 31.
WelI. Escler.
Raſhoſißen Verein Darmſladt.
8637)
Sonntag den 26. September, Abends 8 Uhr:
3. Abonnements-Concert mit Tanz.
8380) Per 1. October findet ein braver
junger Mann Stelle als Lehrling in einem
kaufm. Geſchäft. Selbſtgeſchriebene Offerten
an die Exp. sub TB'8380.
8575) Zu Michaeli wird ein tüchtiges
Hausmädchen geſucht, welches gut waſchen,
bügeln und nähen kann. Zu erfragen in
Beſſungen, Wilhelmſtraße 2.
8583) 2 freundl. möbl. Zimmer
mit Beköſtigung) werden von einem
allein=
ſtehenden Herrn vom 1. Nov. ab zu miethet
geſucht. Offerten mit Preisangabe unter
8 1. 8583 bef. die Exped. d. Bl.
Heizgerel
mit Laden in beſter Tage zu vermiethen.
Wo? ſagt die Expedition.
8502) 400 Mark gegen genügende
Sicherheit zu leihen geſucht. Offerten unter
Nr. 8502 beliebe man bei der Expedition
dieſes Blattes abzugeben.
8638) Ein braves Mädchen, das kochen kann
u. gründliche Hausarbeit verſteht, kann ich den
geehrten Herrſchaften empfehlen.
Vermiethbvreau S. Röſe, Friedrichſtr.14½
VIIIIOP WBVR,
3036)
garlsſtraße 24.
—
Colonialwaaren., Delicatessen;
Seeſtoch- & Mineralwasser-
Handlung.
In gros E en detall.
SppolAirir:
Kaſſee, Lucker,
Landesproducte, Sümereien,
Delicatessen, Weine,
Mineralwasser &am; Seeſische.
VHIIIPP IRVVR,
harlsſtraße 24.
Jager von
äoht obines. & ostind.
ThLe's
in verſchiedenen Qualitäten.
Je
Carl Balzuger,
Thee= E Droguenhandlung,
5513
Louiſenplatz Nr. 4.
8639) Ich ſuche einen braven jungen
Mann als Lehrling.
Thilipp Weber, Carlsſtraße 24.
8640) Eine kinderloſe Frau ſucht
Mo=
natdienſt oder ſonſtige Beſchäftigung.
Große Kaplaneigaſſe 39.
8641) Laufdienſt wird augenommen.
Näheres Magdalenenſtraße 9 Seitenbau.
486
1806
7938)
R 189
Hrobe=Rummern gratis und franco.
Abonnements=Preis vierteljährlich 6 Mark. - Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Poſtanſtalten.
Expedition der Illuſtrirten Zeitung in Leipzig.
LEEd½
Empfehle bei vorkommenden Sterbefällen Metallſärge, beſonders
für auswärtige Trausporte in Folge ihres hermetiſchen oder luftdichten
Verſchluſſes ſehr geeignet.
Holzſärge halte jeder Art ſtets großes Lager von den eleganteſten bis
zu den einfachſten, und übernehme ſowohl für hier, als auch für außerhalb, alle
hierzu nöthigen Beſorgungen bei billigſter Preisberechnung.
1979)
Promenadeſtraße 14.
8642) Eine ſchöne Wohnung von 5 bis
6 Zimmern mit Garten wird auf 1. Dezbr.
zu miethen geſucht. Schriftliche Offerten
mit Preisangabe unter L. 8642 beſorgt
die Expedition d. Bl.
8643) Ein Haus zum Alleinbewohnen
mit Garten wird zu kaufen geſucht.
Schriftlichel Offerten mit Preisangabe
be=
ſorgt die Expedition unter R 8643.
8644) Dieburgerſtraße 41 ein Logis.
8645)
Banhsagung.
Für die vielen Beweiſe von Beileid an
dem ſchmerzlichen Verluſte und dem
zahl=
reichen Geleite zur letzten Ruheſtätte unſeres
geliebten Gatten und Bruders,
Hofſchmiede=
meiſters Philipp Rettig, ſagen wir
hier=
mit den innigſten Dank.
Darmſtadt, den 24. September 1880.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Auguſt ſind eingegangen:
1. Legate. 1) Des Aug. Becker von Nidda,
durch Buchbinder Jean Becker daſ. 20 M. 2)
Der Philipp Peter Kunz Eheleute zu Geinsheim
durch Heinrich Hauf IV. daſ. 8 M. 57 Pf. 3)
Der Anna Margarethe Storck zu Wembach durch
Daniel Storck daſ. 10 M. 4) Des Heinrich
Klotz in Lampertheim durch Martin Klotz II.
daſ. 8 M. 57 Pf. 5) Geſchenk aus einem
Ver=
gleich von M. W. mit 6 M. 28 Pf.
I1. In dem Opferſtock vor dem Waiſenhauſe
17 M. 72 Pf. theilweiſe mit folgenden
Inſchrif=
ten: 1) Den armen Waiſen für die Erfüllung
meines Wunſches 50 Pf. — 2) Ihr lieben
Wai=
ſen betet zu Gott, weil erl mich wieder geſund
hat werden laſſen. 1 M. L. - 3) 2 Mark den
armen Waiſen, wegen Erfüllung meines
Wun=
ſches K. M. B. - 4) Den armen Waiſen zum
Dank 20 Pf. J. K. -5) Am Namensfeſte
mei=
ner verſtorbenen Gattin 1 M. R. - 6) 2 M.
den armen Waiſen für Wiedererlangung des
ver=
loren Gegebenen. P. O. - 7) 5 M. den armen
Waiſen. Erlöſt VII. - 8) Ihr lieben Waiſen
betet zu Gott, daß er meinen Mann wieder
ge=
ſund hat werden laſſen 50 Pf. M. T. - 9) Ihr
armen Waiſen danket mit mir dem Allmächtigen
für das Wunder, das er an mir gethan 1 M.
10) Ihr lieben Waiſen bittet für mich, daß mein
Vorhaben in Erfüllung geht. 35 Pf. K. J.
11) Ihr lieben Waiſen bittet mit mir den lieben
Gott, daß er mir meine neue Stellung und meine
Geſundheit ſegnen und erhalten möge 1 Mark B.
12) Erubrigt von einer Klaſſe bei einem
Spazier=
gange am 25. Auguſt 1880. 15 Pf.
Darmſtadt, den 9. September 1880.
Der Rechner Großh. Landes=Waiſenkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
Annahmeſtelle
von
Anzuohud
für alle hieſigen und auswärtigen Zeitungen
befindet ſich bei
REEOAL mOO”
Trankfurt a. A.
gegenüber
gegenüber
der Hauptpoſt. 18l 45 der Hauptpoſt.
W. Gleiche Preiſe wie bei den
Zeitungs=Expeditionen ſelbſt. - Bei
grö=
ßeren Aufträgen hiervon noch entſprechende
Rabattbewilligung.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 24. September.
8. Vorſtellung in der 1. Abonnemnents=Abtheilung.
Die Karlsſchüler
Schauſpiel in 5 Akten von Heinrich Laube.
Perſonen:
3 4
Herzog Karl von Württemberg
Gräfin Franziska von
Hohen=
heim.
Frl. Verl.
Generalin Rieger
Frau Steck.
Laura, deren Pflegetochter
Frl. Ethel.
General Rieger
Herr Mickler.
Hauptmann von Silberkalb,
Kammerherr.
Herr Werner.
Herr Butterweck.
Sergeant Bleiſtift
Friedrich Schiller, Regiments=
Herr Hacker.
Feldſcheer
Anton Koch, gen. Spiegelberg Herr Steude.
v. Scharpfſtein, gen. Schweitzer, Herr Franke.
von Hover, gen. Ratzmann
Herr Knispel.
Pfeiffer, gen. Roller
Herr Wagner.
Peters, gen. Schufterle
Herr Schimmer.
Fhriſtoph Bleiſtift, gen. Nette,
Hundejunge
Frl. Maas.
k Herzog Karl . . Herr Dalmonico,
vom Hoftheater in Weimar, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Sonntag 26. September.
9. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Neu einſtudirt:
Gnſtav oder der Maskenball.
Große Oper mit Ballet in 5 Akten von Auber.
Aus Stadt und Land.
N6.
1
15⁄₈
1
22
19 „
3"
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ub
t.
4)
Cen
ꝛe.
Darmſtadt, 24. September.
Wie die W. Z. berichtet, hat S. M. der Kaiſer den Finanz=
Aſſeſſor Stahl aus Worms zum Regierungsrath bei der Direction der
Zölle und indirecten Steuern in Elſaß=Lothringen ernannt.
Berufungskammer I. Sitzung vom 21. September. Heute
wurden folgende Berufungsſachen abgeurtheilt: Gegen ein Erkenntniß
des Schöffengerichts Offenbach, welches den Georg Feuerbach 11. daſelbſt
wegen Vergehens gegen die Gewerbeordnung freigeſprochen hatte, war
von der Staatsbehorde Berufung eingelegt worden. Entgegen der
erſt=
inſtanzlichen Entſcheidung wurde der Angeklagte, der in verſchiedenen
Fällen das Gewerbe eines Weißbinders betrieb, ohne mit dem
erforder=
lichen Patent verſehen zu ſein, in eine Geldſtrafe von 780 M. und in
die Koſten beider Inſtanzen verurtheilt. — Der Berufung der
Staats=
behörde gegen ein Urtheil des Schöffengerichts Darmſtadt 11 in der
Strafſache gegen Georg Roth II. von Beſſungen wegen Forſtfrevels
wurde ebenfalls ſtattgegeben und derſelbe in die angedrohte Strafe
ver=
urtheilt. Roth hatte unberechtigt in einer jungen Schonung einen
Pirſch=
pfad für Jäger gerecht und war in erſter Inſtanz freigeſprochen
wor=
den. Vertheidiger R.=A. Schödler. - Hermann Schudt, Metzger zu
Offenbach, hatte wegen Verkauſs trichinenhaltigen Fleiſches vom
Schöffen=
gericht Offenbach 75 M. Strafe erhalten. Seine hiergegen eingelegte
Be=
rufung, welche nicht hinreichend vegründet war, wurde verworfen.
Ver=
theidiger R.=A. Pfeffinger von Offenbach. — Wegen Ausbleibens zweier
Hauptzeugen mußte eine weitere Sache vertagt werden. Da die
Ausge=
bliebenen keine Entſchuldigung beigebracht hatten, ſo wurde Jeder in eine
Strafe von 10 M. verurtheilt.
- Strafkammer I. Sitzung vom 23. September. Heute
wur=
den folgende Fälle abgeurtheilt: Jacob Vetter von Ellenbach hat im
Walde ein brennendes Streichhölzchen, mit dem er ſeine Pfeife angezündet,
weggeworfen, und dadurch einen Brand verurſacht, der zum Glücke nur
wenig Schaden anrichtete. Er wird wegen fahrläſſiger Brandſtiftung in
eine Geldſtrafe von 20 M. und in die Koſten verurtheilt. - Chriſtian
Steinle aus München iſt des Bankrotts angeklagt. Er hat ſeine
Geſchäfts=
bücher vor Ausbruch ſeiner Ueberſchuldung ſo geführt, daß ſie keine
Ueberſicht gewährten, und wird in eine Gefängnißſtrafe von 4 Wochen,
die als durch die erlittene Unterſuchungshaft für verbüßt erachtet wird,
verurtheilt. Verth. Rechtsanwalt Schödler.-Wilhelm Heinrich Reinhard
aus Leeheim, ein 12jähriger Junge, hat vermittelſt eines Einbruchs 40 Pf.
geſtohlen. Er iſt der That geſtändig und will durch Hunger zu derſelben
veranlaßt, worden ſein. Er wird in eine dreitägige
Gefängniß=
ſtrafe verurtheilt, die in den Ferien im Schullokale verbützt wird. Verth.
Rechtsanwalt Dr. Seibert. — Peter Sauerwein von Langſtadt wurde
wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt von Großh. Schöffengericht
Offenbach in eine Gefängnißſtrafe von 14 Tagen verurtheilt. Er hat
dagegen Berufung angezeigt und wird heute von Strafe und Koſten
freigeſprochen. Verth. Rechtsanwalt Dr. Seibert.
Auf dem Parteitag der deutſchen Fortſchrittspartei,
welcher am Dienstag den 21. d. Mts. hier abgehalten wurde und von
ungefähr 200 Theilnehmern beſucht war, wurden die folgenden
Reſo=
lutionen angenommen: 1) „Der Parteitag der Fortſchrittspartei im
Großherzogthum Heſſen erklärt: Die Aufgabe der nächſten Wahlen iſt
es, dem Reichstage Männer zuzuführen, welche ohne Wanken und Schwanken
entſchloſſen ſind, der rückſchrittlichen Bewegung kräftigen Widerſtand
ent=
gegenzuſtellen, der fortgeſetzten Vermehrung der Steuerlaſten, insbeſondere
der die ärmeren Klaſſen bedrückenden Vertheuerung der Lebensmittel,
ſEinhalt zu thun, der Geſchäftswelt wieder Ruhe und Sicherheit gegen
die unabläſſig auftauchenden Projecte von Monopolen, Steuern und
anderen wirthſchaftlichen Umgeſtaltungen zurückzugeben und in Eintracht
die gemeinſamen Intereſſen von Stadt und Land, ſowie aller Berufsklaſſen
und Religionsparteien zu fördern. Die deutſche Fortſchrittspartei
er=
wartet von ihren in dieſem Sinne aufgeſtellten Candidaten die kräftige
Unterſtützung aller freiſinnigen Männer, welche von gleichen oder
ver=
wandten Beſtrebungen für das Wohl unſeres deutſchen Vaterlandes
er=
füllt ſind:. 2) „Der Parteitag empfiehlt dringend die Bildung von
Wahl=
vereinen der Fortſchrittspartei, erſucht die Parteigenoſſen, auf das
Partei=
organ, die „Parlamentariſche Correſpondenz,” zu abonniren, die
Ver=
breitung der von der Partei herausgegebenen Broſchüren zu fördern,
ſowie die Unterſtützung der im Sinne der Partei redigirten Zeitungen
ſich angelegen ſein zu laſſen.” 3) „Die einzelnen Wahlkreiſe haben bei
der bevorſtehenden Reichstagswahl die Pflicht, auch die Parteigenoſſen in
anderen Wahlkreiſen nach Kräften zu unterſtützen. Insbeſondere wird
in Darmſtadt und Frankfurt die Partei ſich die Unterſtützung der übrigen
heſſiſchen Wahlkreiſe durch Rath und That (Unterſtützung bei der
Em=
richtung von Wahlvereinen, bei Ermittelung geeigneter Candidaten und
Vorträge in Verſammlungen) angelegen ſein laſſen. Die Vermittelung
der beſonderen Beziehungen der heſſiſchen Wahlkreiſe liegt der
Geſchäfts=
führung der Partei in Darmſtadt ob.
0 Am Dienstag fand hier die Verſteigerung der vom
Landespferde=
zuchtverein angekauften Fohlen ſtatt, die bei der Preiswürdigkeit des
Materials ungewöhnliche Kaufluſt erweckte und hohe Preiſe erzielte. So
ging z. B. ein halbjähriges Fohlen zu 530 M. ab.
Die jevangeliſchen Blätter” ſeitheriges Organ der Friedberger
Conferenz, werden dem Vernehmen nach vom 1. October ab nicht mehr
erſcheinen.
187
1807
— Deutſche Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
Der mittelrhein. Bezirksverein (die Provinzen Starkenburg und
Rhein=
heſſen) ergaben für 1879,80 folgende Jahresbeiträge: Darmſtadt(Zahl der
Mitglieder 242) Jahresbeiträge 637 M. 75 Pf., aus den
Sammelſchiff=
chen 138 M. 76 Pf., zuſammen 776 M. 51 Pf. Mainz (310)
Jahres=
beitrag 1047 M. 53 Pf., ſonſt 220 M. 2 Pf., zuſ. 1267 M. 55 Pf.
Alzey (75) Jahresbeitrag 163 M. Sammelſchifſchen 8 M. 12 Pf., zuſ.
171 M. 12 Pf. Bergſträßer Zweigverein (früher Bensheim=Zwingenberg,
(54) 147 M. Bingen (58) 165 M. Groß=Gerau (61) 120 M. 70 Pf.
Hiltersklingen (3) 4 M. 98 Pf. Höchſt i. O. (2) 3 M. 42 Pf.
Lampert=
heim (4) 7 M. 13 Pf. Langen (4) 10 M. 71 Pf. Lorſch (3) 4 M.
28 Pf. Michelſtadt (16) Jahresbeiträge 42 M., Sammelſchifſchen 8 M.
4 Pf., zuſ. 50 M. 4 Pf. Offenbach (noch nicht eingetragen, alſo
Soll=
betrag) (188) 505 M. 50 Pf. Oppenheim (41) 106 M. 50 Pf.
Pfed=
dersheim (7) 11 M. 80 Pf. Viernheim (4) 6 M. 84 Pf.
Waldmichel=
bach (11) 16 M. 50 Pf. Wörrſtadt (12) 25 M. 10 Pf. Worms (54
158 M. 25 Pf. Aus Oberheſſen, das dem mittelrh. Bezirksverein nicht
angehört, aber mehrere Vertreterſchaften beſitzt, iſt anzuführen: Gießen
[81) 208 M. 5 Pf. Büdingen (10) 23 M. Butzbach (41) 63 M. Friedberg
[92) 188 M. Bad Nauheim (25) 46 M. 50 Pf. Vilbel (72) 109 M.
50 Pf. — An außerordentlichen Einnahmen ſinden ſich: Darmſtadt
Mittelrh. Verein) 374 M. 44 Pf. Aſſenheim 1 M. 64 Pf. Büdingen
4 M. 19 Pf. Butzbach 35 M. 62 Pf. Friedberg 32 M. 71 Pf. Gießen
14 M. 62 Pf. Lich 3 M. 5 Pf. Bad Nauheim 9 M. 25 Pf. Das
ganze Großherzogthum weiſt für fragliche Periode (abgeſehen von
Offen=
bach) auf: 1485 Mitglieder mit 3925 M. 54 Pf. Reineinnahme; — ein
ſchönes Ergebniß, wenn man die meiſten andern Binnenländer damit
vergleicht. Aber noch immer kann und muß mehr geſchehen; namentlich
leuchtet Mainz dem übrigen Land mit gutem Beiſpiel voran. Und ſo
rufen wir wiederum: „Gedenket der Brüder zur Seel=
Von dem erfreulichen Erfolg, welchen die
landwirthſchaft=
lichen Conſum= und Creditvereine und deren Verbände in
ſo fkurzer Zeit, in kaum ſieben Jahren, aufzuweiſen haben, gibt
der Umſtand Zeugniß, daß aus allen unſeren Nachbarſtaaten
Commiſ=
ſionen zum Zwecke des Studiums der Verfaſſung und Geſchäftsführung
dieſer Genoſſenſchaften hierher kommen und ſich über das Geſehene und
Gehörte im höchſten Grade befriedigend ausſprechen. Ein ſolcher Erfolg
konnte nur durch zweckmäßige Einrichtung und tüchtige Leitung der
Vereine und deren Vertreter erzielt werden. Daß die beharrliche,
opfer=
willige Mühe und Arbeit des Gründers und Dirigenten dieſer Vereine
und Verbände auch ſonſt die wohlverdiente Anerkennung gefunden,
be=
weiſt die Thatſache, daß dem Präſidenten des Verbandes der
landwirth=
ſchaftlichen Conſum= und Creditvereine, Herrn Polizeirath Haas in
Darmſtadt, die goldene Medaille für Wiſſenſchaft, Kunſt, Induſtrie und
Landwirthſchaft verliehen wurde. Dem Decorirten ging das Ehrenzeichen
mit einem beſonderen Schreiben des Miniſterpräſidenten v. Starck zu.
Wir betrachten dieſe Auszeichnung als einen Willensausdruck Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs dahin, daß das landwirthſchaftliche
Genoſſeu=
ſchaftsweſen im Lande immer weitere Ausdehnung gewinnen möge.
(J. P.)
- Anläßlich der Ausführung der Maincanaliſation bezw.
der Feſiſtellung der durch die Kanaliſation zwiſchen Koſtheim und der
Guſtavsburg nothwendig werdenden Schleuſenanlagen fanden in der
letzten Zeit unter Beiſein der Kreisbaumeiſter von Groß=Gerau und
Mainz verſchiedentlich Beſichtigungen und Aufnahmen des unteren
Main=
gebietes durch Regierungscommiſſäre von Darmſtadt ſtatt. Da die
ur=
prünglich von der preußiſchen Regierung angegebene Zahl der
Fahr=
zeuge, die täglich den Kanal paſſiren würden, nach einem zweiten
Be=
richte bedeutend geringer zu ſchätzen und dementſprechend die
Verkehrs=
ſtörung zwiſchen den beiden Ufern nicht ſo groß ſein würde, wie
anfäng=
lich geglaubt, iſt die Commiſſion bei ihrem letzten Zuſammenſein in
ver=
gangener Woche zu dem Schluſſe gekommen, daß möglicher Weiſe eine
Schleuſe an beſagter Stelle als genügend zu betrachten ſei. In
Berück=
ſichtigung des von dem Abg. Oſann der zweiten Kammer geſtellten
Antrags hat die Commiſſion als eng zuſammenhängend mit der
Kanali=
ſation auch gleichzeitig Erhebungen bezüglich der feſten
Ueber=
brückung des Mains bei Koſtheim angeſtellt. Ich bin in der
Lage mittheilen zu können, daß nach dem Reſultate dieſer Erhebungen der
Antrag Oſann Ausſicht hat, von der Regierung unterſtützt zu werden. Nach
den Aufnahmen der Commiſſion würde bei der Ueberbrückung des Mains
der wegen der Gefahren des letzten Eisganges für oberhalb Koſtheim
bereits beſchloſſene große Schutzdamm überflüſſig werden und es würde
genügen, einen von dem Hochheimer Landdamm beginnenden und auf
die Brücke auslaufenden Querdamm anzulegen. In Ausführung dieſes
Projektes würde die Brücke nicht direct in Koſtheim einmünden, ſondern
mehr oberhalb in der Gegend der Ziegelei (im dortigen Volksmund
„Schnackenburg= genannt) zu liegen kommen und erſt durch eine Rampe
in den hinteren Theil des Ortes, in den mit der Hochheimer Chauſſee
parallel ziehenden „Bruchwegs einlaufen. An Stelle der jetzigen „
flie=
genden Brückes die feſte Brücke zu legen, verbietet die Gefahr, daß bei
heftigem Eisgang ſich das Eis an den Brückenpfeilern ſtaut und ſich
die Eis= und Waſſermaſſen nach der Krümmung hin, die dort der Main
macht, Luft verſchaffen und direkt auf Koſtheim zuſtürzen. (F. 3.)
Man hört immer noch vielfach die Anſicht äußern, daß aus
An=
laß der am 15. October in Köln ſtattfindenden Dombaufeſtlichkeiten die
Düſſeldorfer Gewerbe= und Kunſtausſtellung bis zu jener
1808
R.
Zeit oder gar bis zum 20. Oetober verlängert würde. Dieſe Behauptung
iſt jedoch eine vollſtändig irrige und unrichtige. Die Ausſtellung wird
ganz beſtimmt am 30. September für das Publikum geſchloſſen.
- Die Wander=Verſammlung des Verbandes der
deutſchen Architecten= und Ingenieur=Vereine hat in ihrer
Sitzung in Wiesbaden am 20. d. M. nachfolgende Anträge des Herrn
Wiethaſe in Köln angenommen:
1) Die Vollendung des Kölner Domes iſt eine kunſtgeſchichtliche That,
welche Deutſchland mit einem erhabenen Denkmale bereichert und das
deutſche Volk, das die Durchführung des Unternehmens durch ſeine
an=
dauernde Opferfreudigkeit ermöglicht hat, in ſeiner Geſammtheit für alle
Zeiten auf das Höchſte ehrt. Insbeſondere ſpricht der Verband der
deut=
ſchen Architekten= und Ingenieur=Vereine dem hohen Herrſcherhauſe,
wel=
ches das Unternehmen ſo thatkräftig gefordert, der Landesregierung und
den Dombauvereinen, welche die erforderlichen Geldmittel geſammelt,
und allen Werkmeiſtern und Werkleuten, die es geleitet und vollendet
haben, ſeinen ehrfurchtsvollſten Dank aus.
2) Es iſt erwünſcht, daß in gleicher Weiſe, wie für den Kölner
Dom, in Zukunft durch eine im ganzen Deutſchen Reiche freizugebende
Prämiencollecte (Lotterie) die Geldmittel beſchafft werden zum
Weiter=
bau derjenigen unvollendeten deutſchen Baudenkmäler, welche von
hervor=
ragender Bedeutung ſind und deren Vollendung aus den beſchränkten
Mitteln einer einzelnen Stadt oder eines Landes nicht möglich iſt.
3) Von den würdigſten Denkmälern, deren Vollendung zuerſt mit
allen Mitteln anzuſtreben iſt, ſtehen die Münſter zu UIm und
Straß=
burg, theils wegen ihrer Schönheit/ theils wegen ihrer Größe und
ge=
ſchichtlichen Bedeutung, in erſter Linie.
4) Der Verband der deutſchen Ingenieur= und Architekten=Vereine
erachtet es für wünſchenswerth, daß zunächſt für das Münſter in Ulm,
deſſen Vollendungsbau mit einem Aufwande von nahezu 2 Millionen
Mark ſeit 36 Jahren faſt ausſchließlich aus Mitteln des Landes
Würt=
temberg gefördert iſt und für welches feſtſtehende Baupläne vorhanden
ſind, eine allgemeine deutſche Prämiencollecte (Tombaulotterie)
errich=
tet wird.
5) Für das Straßburger Münſter muß die Frage, ob daſſelbe durch
Aufbau eines zweiten Thurmes und Umgeſtaltung der Weſtfront zu einer
würdigen Vollendung gebracht werden kann, zur Zeit noch als eine offene
angeſehen werden, da die Anſchauungen darüber zu weit auseinander
gehen. Es erſcheint jedoch dringend erwünſcht, die Frage zum Abſchluſſe
zu bringen, und dies kann nur durch umfaſſende, bisher noch nicht
ver=
anſtaltete techniſche Ermittelungen und durch gemeinſchaftliche Berathungen
berufener kunſtverſtändiger Männer, Architekten und Ortskundiger
geſchehen.
6) Der Verband deutſcher Architekten= und Ingenieurvereine richtet
an die Regierungen des Deutſchen Reiches, von Glſaß=Lothringen und die
betheiligten bürgerlichen und kirchlichen Behörden das Erſuchen, die
er=
forderlichen Ermittelungen baldigſt veranlaſſen zu wollen, damit eine
feſte Grundlage dafür gewonnen wird, ob die neuerdings betriebene
Agi=
tation zum Vollendungsbau des Münſters zu Straßburg unterhalten
oder für jetzt aufgehoben werden ſoll.
7) Auf Erfordern iſt der Verband deutſcher Architekten= und
Ingenieurvereine bereit, nach Maßgabe ſeiner Geſchäftsordnung ſeine
ge=
eigneten Kräfte zur Mitwirkung bei den angeregten Fragen zur
Verfü=
gung zu ſtellen.
Polizei=Bericht vom 23. September.
Ein Taglöhner aus der Brandgaſſe, der ſeinen in der Eliſabethenſtraße
wohnenden Vater und ſeine Geſchwiſter mittelſt eines geladenen Revolvers
bedrohte, wurde in Haft genommen. Bei dem Verhafteten fanden ſich 5
Pa=
tronen, 36 M. baares Geld und ein Sparkaſſebuch vor. Was derſelbe durch
dieſe Handlungsweiſe bezwecken wollte, iſt nicht bekannt.
Tages=Kalender.
Samstag 25. September: Viertes Sommer=Abonnements=Concert im
Saalbau. — Vereins=Verſammlung des Kaufmänniſchen Vereins.
Sonntag 26. September: 3. Abonnements=Concert mit Tanz des Katholiken=
Vereins Darmſtadt.
Am 11., 12. und 13. October. Darmſtädterh Herbſt=Fohlen= und
Pferde=
markt mit Verlooſung und Prämiirung.
Vermiſchtes.
Durch Allerhöchſte Ordre vom 31. Aug. d. J., entgegengezeichnet vom
Furſten Reichskanzler, haben eine Reihe von Ergänzungen und
An=
ordnungen der Wehrordnung vom 28. Sept. 1815 die kaiſerl.
Ge=
nehmigung erhalten. Wir entnehmen denſelben Folgendes:
Schema 3 iſt das 2. und 3. Alinea zu ſtreichen und dafür zu ſetzen:
der Inhaber tritt mit der Aushändigung dieſes Scheines in die Kontrole
der . Landwehr=Kompagnie des Landwehr=Bezirks-Kommandos. Er iſt
187
verpflichtet, innerhalb 8 Tagen nach erfolgter Aushändigung dieſes Scheines
bei dem Landwehr=Bezirks=Feldwebel in . . ... anzumelden. 2) Jede
Woh=
nungsveränderung innerhalb des Landwehr=Kompagnie=Bezirks hat er deu
Bezirks=Feldwebel innerhalb 14 Tagen anzuzeigen. Bei Verlegung des
Aufenthalts in einen andern Landwehr=Kompagnie=Bezirk muß er ſich vor dem
Verziehen beim Bezirks=Feldwebel des bisherigen Aufenthaltsorts ab= und
ſpäteſtens nach 14 Tagen beim Bezirks=Feldwebel des neuen Aufenthaltsortes
anmelden. Nach Eintritt einer Mobilmachung ſind Veränderungen des
Aufent=
haltsortes oder der Wohnung innerhalb 48 Stunden zu melden. 3) Wer ins
Ausland verzieht, bleibt in der Lontrole derjenigen Landwehr=Kompagnie,
welche bei der Ueberweiſung zur Erſatz=Reſerve die Kontrole zu Ubernehmen
hatte. 4) Jede Meldung kann mündlich oder ſchriftlich geſchehen; in beiden
Fallen iſt dieſer Schein dem Bezirks=Feldwebel vorzulegen. Wer ſich ſchriftlich
meldet, hat auf die Adreſſe,Militaria” zu ſchreiben und den Brief offen oder
unter dem Siegel der Orts=Polizei=Behoͤrde einzuſenden. Nur ſolche Briefe
ſind innerhalb des deutſchen Reiches portofrei. Die portofreie Benutzung der
Stadtpoſt iſt ausgeſchloſſen. 5) Die Meldung wird auf dieſem Schein
ver=
merkt. Iſt derſelbe zufällig nicht vorhanden, ſo hat dieſelbe dennoch zu
ge=
ſchehen und wird dann eine beſondere Beſcheinigung hierüber ertheilt. Nur
wenn die Meldung auf dieſem Schein notirt oder eine beſondere Beſcheinigung
über dieſelbe vorhanden iſt, gilt ſie als erfolgt. 6) Inhaber kann ungehindert
verreiſen. hat jedoch geeignete Vorkehrung zu treffen, daß ihm eine etwaige
Geſtellungs=Ordre jederzeit zugehen kann. 7) Vor Antritt einer Wanderſchaft
iſt dem Bezirks=Feldwebel Meldung zu erſtatten. Während der Wanderſchaft
finden weitere Meldungen nicht ſtatt. Tritt der Erſay=Rerſerviſt jedoch in
feſte Arbeit an einem Ort, ſo hat er ſich beim Landwehr=Bezirks=Feldwebel
dieſes Orts, und wenn der Ort außerhalb Deutſchlands liegt, bei demjenigen
Landwehr=Bezirks=Feldwebel zu melden, in deſſen Kontrole er bei ſeiner
Ueber=
weiſung zur Erſatz=Reſerve trat. 8) Wer ſich der Kontrole entzieht, wird mit
Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 8 Tagen beſtraft.
Außer=
dem kann derſelbe unter Verlängerung ſeiner Dienſipflicht in der Erſatz=Reſerve
erſter Klaſſe in den nächſt jüngeren Jahrgang verſetzt werden. Dauert die
Kontrol=Entziehung zwei Jahre und darülber, ſo wird er entſprechend weiter
zurückverſetzt, jedoch niemals über das vollendete 31. Lebensjahr hinaus.
9) Bei eintretender allgemeiner Mobilmachung haben ſich die im Auslande
befindlichen Erſatz=Rerſerviſten erſter Klaſſe unverzüglich in das Inland
zu=
rückbegeben, ſofern ſie nicht von dieſer Verpflichtung ausdrücklich befreit worden
ſind. Die erfolgte Ruckkehr iſt dem Bezirks=Feldwebel ſofort zu melden.
10) Bei Mobilmachung und bei Beginn der Bildung von Erjatz=Truppentheilen
müſſen die Erſatz=Reſerviſten erſter Klaſſe der Einberuſung ſofort Folge leiſten.
Fur den Fall der Zuwiderhandlung werden ſie nach dem Militär=Strafgeſetz
beſtraft. 11) Geſuche um Zurückſtellung von der Einberufung für das laufende
Jahr ſind vor Beginn des Erſatz=Geſchäftes bei dem Vorſtande des Orts
oder der Gemeinde anzubringen. 12) In friedlichen Zeiten bedürfen die
Er=
ſatz=Reſerviſten erſter Klaſſe keiner militäriſchen Erlaubniß zur Auswanderung.
Sie ſind jedoch verpflichtet, von ihrer bevorſtehenden Auswanderung dem
Be=
zirks=Feldwebel Anzeige zu machen. Wer dieſer Verpflichtung nicht nachkommt,
wird mit Geldſtrafe bis zu 150 M. oder mit Haft beſtraft. 13) Inhaber
tritt, wenn er ſich nicht der Kontrole entzieht, am 1. October 18. zur
Er=
ſatz=Reſerve zweiter Klaſſe über und hat ſich im Laufe des genannten Monats
bei dem Bezirks=Feldwebel zuhmelden, um auf dieſem Schein die Ueberführung
zur Erſatz=Reſerve zweiter Klaſſe beſcheinigen zu laſſen. So lange die
Be=
ſcheinigung fehlt, gehört Inhaber zur Erſatz=Reſerve erſter Klaſſe. 14) Die
Erſatz=Reſerviſten zweiter Klaſſe unterliegen in Friedenszeiten keiner militäriſchen
Kontrole. Bei ausbrechendem Kriege können ſie im Falle außerordentlichen
Bedarfs zur Ergänzung des Heeres verwandt werden. 15) Die Einziehung
erfolgt alsdann nach Altersklaſſe; die Mannſchaften der zur Einziehung
ge=
langenden Altersklaſſen unterliegen den für Militärpflichtige geltenden
Vor=
ſchriften. Nach Auflöſung der Erſatz=Truppentheile hörk die Pflicht zum
Dienſt=Eintritt für alle Erſatz=Reſerviſten zweiter Klaſſe, welche nicht zum
aktiven Dienſt einberufen, auf. 16) Erſat=Reſerviſten, welche durch
Konſulats=
atteſte nachweiſen, daß ſie in einem außereuropäiſchen Lande, jedoch mit
Aus=
ſchluß der Küſtenländer des Mittelländiſchen und Schwarzen Meeres, eine feſte
Stellung als Kaufleute, Gewerbetreibende u. ſ. w. erworben haben, können
für die Dauer ihres Aufenthaltes außerhalb Europas von der Geſtellung bei
ausbrechendem Kriege befreit werden. Bezügliche Geſuche ſind von den Exſatz=
Reſerviſten erſter Klaſſe durch den Bezirks=Feldwebel an das Landwehr=
Be=
zirks=Kommando, von den Erſatz=Reſerviſten zweiter Klaſſe an den Civil=
Vor=
ſitzenden derjenigen Erſatz=Kommiſſion zu richten, in deren Bezirk die
Geſuch=
ſteller ſich beim Eintritt in das militäriſche Alter zur Stammrolle angemeldet
haben. 17) Mit dem vollendeten 31. Lebensjahre erfolgt der Uebertritt zum
Landſturm, ohne daß es einer beſonderen Verfügung bedarſ. 18) Dieſer Schein
dient Inhaber allen Militär= und Civil=Behörden gegenüber als Ausweis.
Wer denſelben verliert, hat ſogleich bei dem Bezirks=Feldwebel mündlich oder
ſchriftlich die Ausſtellung eines Duplikats zu beantragen und dafür 50 Pf.
zu vergüten.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 67-72 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 32- 37 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 12-16 Pf. Dollars in Gold 4 M. A-24 Pf.
In der von Herrn Heinrich Becker redigirten Sonntags=Zeitung vom 19. dſs. Mts. hat Herr Becker in einer Replik verſchiedene Angriffe gegen
Herrn H. Kichler, Herausgeber des Täglichen Anzeigers, gerichtet und ſich hierbei geſtattet, unſre Angelegenheiten als Material für eine uns nicht
weiter berührende Sache zu benutzen. Wie wir dieſe unbefugte Verfahrungsweiſe des Herrn Becker zurückweiſen, ſo müſſen wir ebenſo entſchieden
die Inſinuationen von uns abwehren, welche die Redaction des Täglichen Anzeigers aus dieſem Anlaß in ihrer heutigen Rummer an unſere Adreſſe
richten zu dürfen glaubt.
Darmſtadt. 23. September 1880.
Redaction des Tagblatts.
Nedaction und Verlag: L. C. Wittich ſche Hoßbuchdrudkerer