Darmstädter Tagblatt 1880


21. September 1880

[  ][ ]

143.

143.
Jhrgllg.

Abonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck Poſlaufſchlag.

(rag= und ArzeigebCaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:

u

L.

Iuſerute
werdenangenommen: iDarnſtadt
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Fnedr Blößer,
Holzſtraßze Nr. 25. ſowie auzwärtz
1 von allen Umonetan=Epedinauen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

R 184.

Dienstag den 21. September.

11

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königlichen Polizei=Präſidiums zu Berlin vom 9. September l. J. iſt auf Grund des 8 12 des
Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die ohne Angabe des Druckers
und Verlegers erſchienene nicht periodiſche Druckſchrift mit der Ueberſchriſt: Der Congreß der deutſchen Socialdemokratie 1880½,
enthaltend eine Darſtellung der Verhandlungen auf einem vom 20.-23. Auguſt cr. in Wyden (Schweiz) ſtatgehabten Socialiſten=
Congreß, nach 8 11 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 13. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Seim, Polizei=Commiſſär.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Friedrichsſtraße wird für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 20. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Seim, Polizei=Commiſſär.

B e k a n n t m a ch u n g
Anläßlich der diesjährigen Truppen=Uebungen wird der Faſſelmarkt zu Groh=Umſtadt auf Dienstag den 28. Sep=
tember
verlegt.
Dieburg, den 15. September 1880.
Großherzogliches Kreisamt Dieburg.
Hallwachs.

A u s ſ ch r e i b e n.
Heinrich Schmall, 9 Jahre alt, von hier, dunkelblonde Haare, kleiner aber geſetzter Statur, ſchielt mit dem linken
Auge, iſt ſeit dem 10. Juni l. Js. von hier verſchwunden, ohne daß es bis jetzt gelungen wäre, ſeine Spur aufzufinden. Seine
Bekleidung beſtand in blauer Tuchjacke, grauen carrirten Hoſen, ſchlechten Zugſtiefeln, brauner Mütze mit einem Knopf auf dem
Deckel. Es wird vermuthet, daß er ſich vagabondirend umhertreibt, vielleicht hat er ſich herumziehenden Künſtlern, Schaubuden=
Beſitzern, Zigeunern oder dergleichen angeſchloſſen. Man erſucht, auf den Knaben fahnden, ihn feſtnehmen und uns ſofort von dem
etwaigen Reſultate Kenntniß zukommen laſſen zu wollen.
Gießen, den 13. September 1880.
Großherzogliche Polizeiverwaltung Gießen.
Freſenius.
B e k a n n t m a ch u n g.
Konkursverfahren.

Eine Bekanntmachung des Darmſtädter Waſſerleitungsgeſchäfts von Bopp
und Reuther: veranlaßt uns, wiederholt zur öffentlichen Kenntniß zu bringen, daß
etwaige Wünſche der Hausbeſitzer in Betreff der Hauszuleitungen nicht an Bopp und
Reuther, ſondern an den Vertreter der bauleitenden Firma J. und A. Aird und Marc,
Herrn Oberingenieur Müller dahier, Promenadeſtraße 55, zu richten ſind. Ueber die
Zuläſſigkeit und Ausführbarkeit ſolcher Wünſche wird alsdann entſchieden und der
Firma Bopp und Reuther die erforderliche Weiſung ertheilt werden.
Darmſtadt, den 13. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
8306)
Ohly.

Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
des Kaufmanns Anton Fiſcher
dahier wird nach erfolgter Abhaltung des
Schlußtermins hierdurch aufgehoben.
Darmſtadt, den 15. September 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt !
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
8512) Großh. Gerichtsſchreiber.
479

[ ][  ][ ]

1778

R 184
B e k a n n t m a ch u n g.
Den Nachweis über die erforderliche Geſchäftseinrichtung zur Herſtellung von
Privatwaſſerleitungen hat ferner erbracht: Joh. Schmidt, Inſtallateur.
Darmſtadt, den 16. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
8513)
Ohlh.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß von Mittwoch den 22. d. Mts.
an die von uns aufgeſtellte Urliſte derjenigen Perſonen, welche zu dem Amte eines
Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können, eine Woche lang während der
gewöhnlichen Geſchäftsſtunden auf unſerem Bureau offen liegt. In der angegebenen
Zeit kann Jedermann das Verzeichniß einſehen und gegen die Nichtigkeit oder Voll=
ſtändigkeit
deſſelben ſchriftlich oder durch bei uns abzugebendes Protokoll Einſprache erheben.
Darmſtadt, den 17. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
8514)
Ohlh.

Betr.: Den Konkurs über das Ver=
mögen
des Schaftenmachers
Konrad Adam zu Darmſtadt.
Das Verfahren wird wegen Mangels
einer den unbevorzugten Gläubigern irgend
welche Deckung lgewährenden Maſſe nach
8 190 K. O. eingeſtellt.
Darmſtadt, den 13. Juli 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
8515)
Großh Gerichtsſchreiber.
4.
Pferde=Verkauf.
Freitag den 24. September d. J.
werden ausrangirte Dienſtpferde öffentlich
und meiſtbietend gegen gleich baare Be=
zahlung
verſteigert:
1) vom 1. Großh. Dragoner=Regiment
Garde=Dragoner=Regiment) Nr. 723
auf dem Hofe der Cavallerie=Caſerne
Vormittags von 1 Uhr ab: circa
10 Pferde:
2) vom Großh. Feld=Artillerie=Regiment
Nr. 25 in Beſſungen auf dem Hofe
der Artillerie=Caſerne daſelbſt Vor=
mittags
von 9 Uhr ab: circa
10 Zug= und Reitpferde.
Darmſtadt, den 19. September 1880.
L. Großh. Dragoner=Regiment
CLeib. Dragoner=Regiment) Nr. 24.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 22. d. Mts., Vormit=
tags
9 Uhr,
werden auf dem Nathhauſe zu Beſſungen
gegen Baarzahlung öffentlich verſteigert:
Küchenſchrank
Kleiderſchrank,
1 Wanduhr, 1 Taſchenuhr, 1 Hand=
dreſchmaſchine
und 1 neue Futter=
ſchneidmaſchine
.
Darmſtadt, den 20. September 1880.
Engel,
8517) Großh. Gerichtsvollzieher.
Kartoffel=Verſteigerung.
8518) Montag den 27. Sept.,
Nachmittags 5 Uhr, werden die
Kartoffeln (Seeländer) vom früher
Mainzer'ſchen Acker auf dem Heerd=
weg
loosweiſe verſteigert.

8388) Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Schreiners Wilhelm Engel=
hard
dahier, und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
2 924¾ 354 Hofraithe, Stifis=
traße
,
2 924⁄₀ 282 Grabgarten daſelbſt,
Freitag den 1. October d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den Meiſt=
bietenden
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. September 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 22. d. Mts., Nach=
mittags
4 Uhr,
werden in der Gemarkung Beſſungen am
Gerauer Weg und der Main=Neckar= Eiſen=
bahn
, ein halber Morgen Kartoffeln gegen
Baarzahlung öffentlich verſteigert.
Die Zuſammenkunft der Steigliebhaber
findet an der Artillerie=Kaſerne ſtatt.
Darmſtadt, den 18. September 1880.
Engel
8520) Großh. Gerichtsvollzieber.
Hofraithe=Verkauf.
Donnerstag den 23. Septbr. d. J.,
Nachmittags 2 Uhr, wird die Hofraithe
der Margaretha Nungeſſer, und
Jacob Schulz l. Wwe. zu Pfung=
ſtadt
auf freiwilliges Anſtehen, eingetrete=
nen
Sterbfalls wegen, öffentlich meiſtbietend
verkauft:
Die Hofraithe iſt in der Hauptſtraße
Pfungſtadt's gelegen und beſteht:
in 1½ ſtöckigem, maſſiv gebautem Wohn=
haus
, Schlachthaus mit Stallung, großem
Keller u. Eiskeller mit darüber gebautem
großem Saal u. Wohnungsräumen, zur
Brauerei=Einrichtung geeignet, geſchloſſene
Kegelbahn mit Wirthſchaftsräumen, Gar=
tenwirthſchaft
mit Platanen=Anlagen,
in welcher ſeither eine frequente Wirthſchaft
und Metzgerei betrieben wurde.
Pfungſtadt, den 9. September 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Pfungſtadt.
3415)
Schiemer.

Bekanntmachung.
Die bei der demnächſt ſtattfindenden Ge=
meinderathswahl
dahier ſtimmberechtigten
Wähler werden hiermit darauf aufmerkſam
gemacht, daß 3 Ziele directe und 4 Ziele
Communalſteuer bezahlt ſein müſſen, wenn
ſie von ihrem Stimmrechte Gebrauch machen
wollen.
Beſſungen den 20. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
8520a)
Nohl.

Leilgebotenes.
Die Hof=Buchhandlung von
3 August Elingelhöſter
empfiehlt garantirt reinen, direft importirten
Chinesischen Thee, Ernte 1880,
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Theespitzen ½½ Pfd. M. 125, 90 Pf.
Als vorzügliches Hausmittel
gegen gichtiſche u. rheumatiſche Leiden
empfiehlt man eine aus Kaſtanienblüthe ge=
wonnene
Eſſenz von C. Retter in Mün=
chen
, welche ſelbſt bei den älteſten Leiden
ſchon die beſten Dienſte geleiſtet. Zu haben
um 1 Mark bei Herrn H. W. Prassel
in Darmſtadt.
[4974
29
Villige Pantoffeln.
C2
Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeit); ebenſo von den
beliebten Herren=, Frauen= u. Kinder=
ſtiefeln
(Kalbleder), für deren Güte garan=
tirt
wird, iſt eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1 eine Stiege hoch.
338) Unſer Anweſen, Pallaswieſen=
ſtraße
Nr. 53. von etwa 3¼ Morgen
Flächengehalt, mit daraufſtehendem Wohn=
gebäude
, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, iſt zu verpachten.
Näheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier.
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Ein noch ſehr wenig gebrauchtes Jagd=
gewehr
(Centralſeuer, und ein noch in
beſtem Zuſtande befindliches Vorderladge=
wehr
iſt wegen Aufgabe der Jagd zu ver=
kaufen
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Büchſenmacher Delp.
S

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Holz= und Steinkohlenhandlung.
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und Abfallholz
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ſtraße
6 und Eliſabethenſtr. 31 Hinterbau.

Dar
anko
u.
B.

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G. 421 63 8½
3 61. 85. 111 9 . 2.
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[ ][  ][ ]

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8189
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2.
3.

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Campinas
Jamaica
95
Java, grau
95

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1
6. Speck Java, ſkein
7. Nançoon
)
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9. Gelb Java

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11
II. Plantagen-Ceylon
12. Portorico, grossbonig
13. Plantagen-Ceylon
14. Plant. Ceylon, krätt.
15. Hochgelb Preanger

16. Neilgherry, gr. hoohf.
I7. Ceylon Perl

18. Hochf. braun Java

1.
1. 0b
1. 10
1. 20
1. 20
. 20
1. 3.
1. 30
1. 35
1. 35
1. 40,
1. 44
1. 48
1. 60
70

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welche aus den namentlich in Oester-
reich
gangbarsten Café-Arten zusam-
mengestellt
sind und sich, durch mich
eingekührt, grosser Beliebtheit erfreuen.
Carlsbader Mischung
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Prima Wiener, hochfein
1. 80
Wiener Mischung
1. 70
Amsterdamer Mischung.
1. 60
Berliner Mischung
l. 50
Holländische Aischung
1. 40
Ferner:
Reinschmeckende Sorte
I. 35
desgleichen
1. 15
11

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liche
Sorten 3 Pfennig. bei grösseren quantitäten 5 Pfg. per Pſund Rabatt.

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Friedrich Schasfer.
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Theespitzen, ſo lange Vorrath,
pr. Pfd.
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Pferd, Geſchirr und Chaischen.
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(beſ. für Officiere und Avantageurs ꝛc.
geeiguet) zu verkaufen. Riedeſelſtraße 46.

[ ][  ][ ]

1780

B184

V.
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kämmen
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Beutschen, Englschen und Französischen Parfumerieon
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Rheinſtraße 12 - Darmſtädter Hof.

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41 Wgeritten und gefahren, zu
[8527
Everkaufen.
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8528) Eine noch ganz neue feine
Uniform vom 2. Heſſ. Dragoner=Regmt.
iſt billig zu verkauf. Näh. i. d. Expedition.

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Eine neue Sendung
Golofiſche
iſt angekommen.
Gebrüder Becker,
8530)
Rheinſtraße 3.
8531) Eine Geige mit Kaſten für
20 M. zu verkaufen. Grafenſtr. 21, 2 Tr.

Neue 1880r.

marinirt in pikanter Sauce,
Rollmöpse,
Russ. Sardinen,
Sardinen in Oel,
Honikendamer Sardellen,
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G. P. Poh,
8532)
Bleichſtraße.
Wegen Geſchäftsaufgabe
werden nachſtehende gut erbaltene Schreiner=
Werkzeuge, als: eine Hobelbank mit voll=
ſtändigem
Werlzeug, mehrere Zeichenrahmen
mit Werkzeug, 6 Dtzd. Schraubzwingen,
verſchiedener Größen, 20 Schraubknechte,
über 50 verſchiedene Kehlhobel, Nuthobel,
Plattbänke, 1 großer Blechofen ꝛc.; ferner
eine größere Partie Werkholz (Eichen,
Buchen, Tannen, Pappel und Linden),
ein zweithüriger und einthüriger neuer
und ein gebrauchter Küchenſchrank, 10 lak=
kirte
Bettladen verſchiedener Art, ein ge=
brauchter
Kleiderſchrank, mehrere Waſſer=
bänke
und Anrichten billig abzugeben bei
Frau Rettig, Schreinermſtr. Wwe.,
8533) Gardiſtenſtraße 35.

Vermiekhungen.
4132) Marktplatz 4 im Hinterhaus
ſind ſofort beziehbar zu vermiethen:
1 Laden oder Werkſtätte,
Magazin oder Werkſtätte,
1 Wohnung aus 4 Zimmern, Küche ꝛc.
beſtehend. Näheres daſelbſt im Vorder=
haus
1. Etage od. Rheinſt. 25 im Comptoir.
4340) Promenadeſtraße 42 eine Man=
ſardewohnung
aneine ruhige Familie z. verm.
4424) Martinſtr. 18 Manſarde zu verm.
4425) Frankfurterſtraße 3 ein Par=
terre
=Logis, 6-7 Zimmer, gleich beziehbar.
6068) Saalbauſtraße 7 Imöbl. Zimmer.
6877) Rheinſtraße !Vorderhaus erſter
Stock 2 hübſche unmöbl. Zimmer zu verm.
6973) Eliſabethenſtraße Nr.
iſt der dritte Stock zu vermiethen, enthält
5-6Zimmer, wie alle anderenRäumlichkeiten.
7463) Darmſtraße5 ein ſchönes Logis,
3 Zimmer, Küche m. all. Zubehör ſofort zu bez
7994) Kiesſtraße Nr. 7 iſt ein
Logis zu vermiethen und bis 1. October
beziehbar. Preis 135 Mark.
8055) Eliſabethenſtraße 35 ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.

r Anrandernrahe Penndr,
Zimmer für einen Herrn Einjährigen.

8218) Stiftſtraße 46 zwei unmöblirte
Zimmer mit ſchöner Ausſicht u. ſeparatem
Eingang Ende October zu beziehen.

Dar
ankoz
abon
Bal
Main
1
2i:
1³⁄₈

2S.
4 V. 1151. 663 818 11- 12½ 9. 135 358 5 2 636 9 93= 10 4 bon 8 von
2 5⁄₈ 5 610 V. 853 922 I115 12
151 o. 25⁷₈ 52 655 740 830 10 1130 1 = 5 2 2. 640
853 V. 922)
1115 1252 N. 150 257 535
655 740 830 105 1130 Die mi Zahkenb" [ ][  ][ ]

318
5-
735
83
10½
113]

102=
1128
25-
3-
322
55
740
840
col
1135

enen
uge.

8127) Grafenſtraße 33 ein gut möbl.
Zimmer zu verm. Näh. Seitenbau rechts.
8233) Woogsplatz 13 ein möbl. Zim=
mer
zu verm. und . October beziehbar.
8243) Rheinſtr. 47. 2. St., ein gut möbl.
Zimmer 1. Oct. beziehbar. Preis 14 M.
8321) Gr. Ochſengaſſe 30 ein Logis
im Vorderhaus gleich zu beziehen.
8322) Nieder=Namſtädterſtraße 59
eine freundl. Wohnung, 2 Zimmer, Kabinet/
und Küche, neu hergerichtet, mit allen Be=
quemlichkeiten
ſofort zu vermiethen.
8373) Ludwigſtraße 8, 2Tr., 2hübſch
möbl. Zimmer nach der Straße, auch einzeln.
8461) Niederramſtädterſtraße 61
die neu hergerichtete Manſarde oder der
untere Stock zu verm. Aug. Maringer.
8486) Ecke der Hügel= u. Zimmer=
ſtraße
Nr. 11, ebener Erde, eine hübſche
Wohnung von 3 Zimmern, Küche und
allem Zubehör zu vermiethen und Ende
Novbr., auf Wunſch auch früher zu beziehen.
8534) Gardiſtenſtraße 35 ein freund=
liches
Logis zu vermiethen.
8535) Rheinſtraße 41 im Seitenbau
ebener Erde iſt ein Logis, beſtehend aus
Zimmer und Kabinet mit Ausſicht auf die
Straße, Zimmer im Souterrain, Küche,
Keller ꝛc. zu verm. u. gleich zu beziehen.
1
5556) Hügelſtraße N ein ſönes
Manſardenlogis per 1. Oct. zu verm.
Näheres bel Etage im Hauſe ſelbſt.

Vermiſchte Nachrichten.
8537) Den geehrten Damen hiermit
die ergebene Anzeige, daß am 4. October
ein neuer ſechswöchentlicher Curſus im
Maßnehmen, Zuſchneiden und Anfer=
tigen
von Damenkleidern beginnt. An=
meldungen
hierzu werden jederzeit entgegen=
genommen
. Anna Scheneh,
Mühlſtraße 20.

8)
D

Graveur=Arbeiten
in Elfenbein jeder Art, werden in eleganteſter
u. ſolideſter Arbeit zu billigſten Preiſen ange=
fertigt
, ſowie alle Reparaturen an Schnitz=
werken
auf das Prompteſte ausgeführt.
Th. Riruesser,
Elfenbeingraveur,
Louiſenſtraße 20, Seitenbau parterre,
Spoolalarzt Dr. Mod. Heyor,
Berlin, Leiyzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
534)

6292) Zwei Lehrjungen ſucht gegen Lohn
L. Wenz, Schloſſermeiſter, Carlsſtr. 32.

8165) Einem jungen Mädchen kann in
einer gebildeten Familie gute Penſion zu
Theil werden. Näheres in der Expedition.
8504) Ein kleiner ſchwarzer Spitz.
hund hat ſich verlaufen. Dem Wieder=
bringer
eine Belohnung Promenadeſtr. 37.

8539)

K 184

Bekanntmachung.

1781

Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten unſeres Bezirks, daß die von
der ſpaniſchen General=Zolldirection unterm 21. Juli 1880 erlaſſene Deklaration zu
ihrer Circular=Verfügung vom 17. Auguſt 1878, betrefend die Urſprungszeugniſſe für
Waaren der Vertragsnationen, von unſerm Secretariate auf ſchriftliches Anfordern zur
Einſicht mitgetheilt werden wird.
Darmſtadt, den 14. September 1880.
Großherzogliche Handelskammer.
Wolfskehl.
Dr. Meiſel.
In den beiden Kindergärten,
Grafenſtraße 39 und kl. Worgsplatz 3,
dauern die Herbſtferien von Mittwoch den 22. Septeniber bis Montag den 4. October.
Anmeldungen werden entgegen genommen Grafenſtraße Nr. 39.
Das vierteljährliche Honorar beträgt in der Grafenſtraße 15 M., am Woogsplatz
12 M., bei Geſchwiſtern tritt Ermäßigung ein.
Junge Mädchen, welche ſich zu Kindergärtnerinnen ausbilden wollen, werden
erſucht, ſich Grafenſtraße Nr. 39 bei der unterzeichneten Vorſteherin zu melden.
S
Aörese Sohullz.
H

9
GSuud-EiUhſiuvo:
Zeige einem hochverehrten Publikum von hier und Umgegend ergebenſt
an, daß ich am Montag den 20. d. Mts. im Hauſe des Herrn Hof=
Juwelier Wondra, Ludwigsſtraße 16, ein Wackstuch-, Feuster-
Rouleaux-, Teppich- und Gummiwuaren-Lager eröffne und
werde ich bemüht ſein, durch gute Waaren, billigſte Preiſe, mir das Vertrauen
eines P. T. Publikums zu erwerben.
Hauit Dambitseh,

8541)

Ludwigsſtraße 16.

Saalbam Darmstgalt.
Samstag den 25. September
IV. Zommer-Abonnements-Concert
ausgeführt
von der Kapelle des 1. Gr. Heſſ. Jufanterie (eibgarde=Regiments Nr. 115
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Familienkarten Perſon zu 2 Mt., ſowie Tageskarten Perſon 1 Ml., ſind
fortwährend in der Wohnung des Muſikdirectors Adam, Mühlſtraße Nr. 20, bis
Samstag Abend 6 Uhr zu haben.
An der Kaſſe Perſon Mk. 150. Anfang des Concerts Abends 8 Uhr.
Nach dem Concert: Réunion.
8542)

5290) Ein braves Mädchen
geſetzten Alters, welches in Küchen=
und Hausarbeit wohl erfahren iſt,
wird zu einer einzelnen, feinen
Dame in Dienſt geſucht. Wo?
zu erfragen in der Exped.

3408) Ein ält. Herr ſucht ſogleich eine
ein möbl. Gercon=Wohnung in ange=
nehmer
Umgeb., event. auf längere Zeit zu
miethen. Gefl. Adreſſen mit genauer Angabe
unter Dr. L. in der Exp. d. Bl.

8105) Zu vermiethen:
Trockene Lagerräume. Eliſabethenſtr. I.

8380) Per 1. October findet ein braver
junger Mann Stelle als Lehrling in einem
kaufm. Geſchäft. Selbſtgeſchriebene Offerten
an die Exv. sub TB 8380.

8543) Ein Ladenmädchen
geſucht aus guter Familie für ein Ellen=
waarengeſchäft
einer Stadt Oberheſſens.
Koſt und vogis im Hauſe. Angabe früherer
Stellung, ſowie Gehaltsanſprüche bitte
ſchriftlich bei der Expedition d. Bl. unter
R8543 einzureichen.

9.
Ankauf
von Betten, Möbeln, Kleidern, Weißzeug,
Schuhen, Stiefeln u ſ. w. von
Langgaſſe l 3. F. Krückmann. Langgaſſel8.
480

[ ][  ][ ]

M 184

H
2 (Pie Großherzogliche Bürgermeiſterei ſieht ſich veranlaßt, auf unſere Bekannt=
machung
betreffs Beginn der Zuleitungen in der Rheinſtraße zu ver=
öffentlichen
, daß bezügliche Wünſche nicht an uns, ſondern an die Bauleitung
zu richten ſeien.
Da unſer Inſerat eine Aufforderung, bezügl. Wünſche uns zu äußern,
nicht enthält, ſo muß oben berührte Bekanntmachung der Großherzoglichen
Bürgermeiſterei uns, und wohl Jedermann, zum Mindeſten als unmotivirt
erſcheinen. Wir beabſichtigten mit der betr. Anzeige den tit. Hausbeſitzern
gegenüber einzig und allein eine Aufmerkſamkeit, zu welcher wir, ſoviel uns
bekannt, der obrigkeitlichen Genehmigung nicht bedürfen.
Hurenſtaöſer Waſſerleilungsgeſchäl.
Bopp & Reuther.

Ausſtellung
der neueſten
Pariser Hodelhüte & Houveautés
in beſonders reicher Auswahl.
AEtenhireh-Hecardt.

Frankſurt a. Main, Zeil 69, neben der Katharinenkirche.

Sedanſeier 188.
Forderungen an das Comits bittet man baldigſt =
8546) 9.
inzuſenden an den Rechne:
P. Berbeuich. 8=
2 Vertauferin geſucht,
ſolche, die in Manufacturwaaren=Geſchäften
mit Landkundſchaft thätig waren, erhalten
den Vorzug.
Eintritt kann ſofort erfolgen. Offerten
unter A. B. 10,194 ſind an die Annoncen=
Expedition von D. Frenz in Mainz
zu richten. 8549) Aeichenunterricht
im Freihandzeichnen wird gegen mäßiges
Honorar gründlich ertheilt. Aufträge im
Heichnen von Portraits, Landſchaften, nach
Photographie oder Natur, in jeder Größe
ausgeführt. Näheres in der Expedition. 8550) Das Conservatorium der
Musile ſucht 6-7 Zimmer, worunter,
wenn möglich, einen Saal. Schriftliche
Offerten bittet man an Hrn. Ruppel,
Waldſtraße 18, gelangen zu laſſen. weiter eingegangen:

Holzpreiſe
im Großherzoglichen Holzmagazin.
Buchenſcheiter I. Cl. 11 M. 50 Pf.
II.
9 50
Kieferüſcheiter I.
8

7
II.
"
Das Holz 11 Claſſe beſteht aus ge=
ſpalienen
Stammknüppeln von geſundem
ausgewachſenem Holze.
Beſtellungen gegen baare Zahlung bei
Großherzoglchem Rentamt (Paradeplatz 4)
Darmſtadt, den 1. April 1880.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
3172
Muhl.
8551) Es wird für 1. October ein
kräftiges Müdchen geſucht, welches die
Hausarbeit verſteht und Abends nach Hauſe
gehen kann. Näh. zu erfr. Mauerſtraße 5.
8
für ſämmtliche
T AAUGN exiſtirende
Zeitungen der Welt befördert zu den
günſtigſten Bedingungen die Central=
Annoncen=Exped. von G. L. Daube
& Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße 36

VI. Für die Feier des deutſchen Nationalfeſtes am 2. September ſind bis heute
Von del Herren Grein, Geh. Oberſchulrath 2 M. Ludwig, Rechtsanwalt 3 M. G9. Karp
1 M. 50 Pf. A. W. Zimmermann 3 M. Finger, Geh. Staatsrath 6 M. A. Buchner, Rechts=
anwalt
6 M. L. Hallwachs, Geh. Rath 3 M. Hofmann, Profeſſor 2 M. Jaup, Miniſterial=
rath
2 M. Dr. Stüber, Geheimerath 2 M. Köhler, Landgerichtsdirector 2 M. Helfmann 5 M.
R. S. 1 M. D. 1 M. v. G. 1 M. K. 1 M. 50 Pf. Grünewald, Oberdomänenrath 3 M.
K. Lauteſchläger 2 M. Helene Weber 1 M. G. Lauteſchläger 2 M. W-i 20 Pf. Kreisrath
Lauteſchläger Wittwe 1 M. Sonne, Profeſſor 2 M. G. M. 2 M. Dr. Unverzagt, Reallehrer
1 M. O. Feder 1 M. Heimbach 1 M. Dr. Nies 1 M. Wolf, Oberſtaatsanwalt 1 M. G.
Heß, Hofapotheker 1 M. Dr. Diehl, Reallehrer 1M. Dr. K. Werner, Hofzahnarzt 1 M. Marx,
Turninſpector 2 M. Mickel, Kammerrath 50 Pf, Schneider, Oberforſtreviſor 50 Pf. Schneider,
Rechnungsrath 20 Pf. Sauerwein, Lehrer 30 Pf Dr. Windhaus 1 M. Fr. Reinhard 50 Pf.
C. Herbel 1 M. Mohr 50 Pf. R. Schäfer 1 M. L. K. 1 M. G. L. 1 M. J. V. 1 M. 50 Pf.
G. R. 1 M. E. W. 1 M. -Wiſotky 1 M. Unleſerlich 1 M. Bernhard 50 Pf. H. Michel
50 Pf. Luder 1 M. Kotſot 50 Pf. v. Bellersheim 2 M. v. Preuſchen 1 M. Krebs 1 M.
M. 5 M. Unleſerlich 3 M. Winkler 1 M. Dechler 1 M. Meyer 1 M. Beckenhaub 1 M.
Lorz 1 M. Kraft 1 M. Meyer, Reviſor 1 M. Naumann 2 M. Nebel 1 M. A. Seederer
2 M. J. Büchler 1 M. Eger 1 M. 50 Pf. Hauptmann Langsdorf Wittwe 3 M. Zuſammen
110 M. 20 Pf. Hierzu laut Verzeichniß vom 3. September 606 M. 60 Pf. Im Ganzen bis
heute 716 M. 80 Pf.
Im Auftrag des Comites bittet der Unterzeichnete um rechtbaldige Ginſendung
Der Rechner:
der Sammelliſten.
Darmſtadt 20. September 1880.
P. Verbenich.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 21. September.
56. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Graf Eſſex.
Trauerſpiel in 5 Akten von H. Laube.
Perſonen:
Eliſabeth= Königin von England Frl. Verl.
Herr Gdward.
Graf Eſſe;
Staats= Herr Werner.
Lord Bürleigh,
ſecre= Herr Wisthaler.
Lord Nottingham,
4½
Sir Walter Raleigh, täre
Herr Hacker.
Graf Southampton
Frl. Ethel.
Lady Nottingham) Hoſdamen
Frl. Weigel.
Gräfin Rutland,
Sir James Ralph'
Herr Mickler.
Charles North
Herr Kuispel.
3 Herr Franke.
Juff, Secretär
Jonathan, Haushofmeiſter H Herr Butterweck.
Robſay, Diener
3 Herr Leib.
Page der Königin
Frl. Bernhard.
Nary, Zofe
Frl. Limbach.
4 Sir Walter Raleigh . Herr Dalmonico,
vom Hoftheater in Weimar, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr:

[ ][  ][ ]

de
ſe.

66
83
9½
2
450
Hi=
748
11

5
74.
102
121

4½
654

9¼
11
ciert

83.

2

10

8
11

10
Honb.
ſidt
17.
enen

R 184

1783

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. September.
Das mililäriſche Diner, zu welchem Se. Großh. Hoheit Prinz
Heinrich die Einladungen in den Beſſunger Hofgarten hatte ergehen
laſſen, konnte der ungünſtigen Witterung halber nicht daſelbſt abgehalten
werden, und fand im großen Saale des alten Palais ſtatt. Den mit
Begeiſterung aufgenommenen Toaſt auf Se. Majeſtät den Kaiſer und
Se. Königl. Hoheit den Großherzog brachte Prinz Heinrich aus, während
General v. Radecke unter enthuſiaſtiſcher Betheiligung der Anweſenden
auf den hohen Gaſtgeber, Prinzen Heinrich, toaſtirte.
Militärdienſtnachrichten. Generallieutenant Freiherr
v. Schlottheim, Führer des Xl. Armeecorps, wurde, unter Ernen=
nung
zum commandirenden General dieſes Armeecorps, zum General
der Cavallerie; Oberſtlieutenant Freiherr v. Roſen, Commandeur
des 4. Großh. Inf.=Regts. (Prinz Karl) Nr. 118, zum Oberſten, Major
Senkel, Bataillons=Commandeur im 2 Großh. Inf.=Regt. (Großher=
309) Nr. 116, zum Oberſtlieutenant - befördert.
Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten= Ver=
ſammlung
am 17. September. Ausführlicher Vericht.
Der Großh. Oberbügermeiſter nahm Bezug auf die Tags vorher ſtatt=
gefundene
Ergänzungswahl der Stadtverordneten=Verſammlung, deren
Reſultat er wohl nicht beſonders mitzutheilen brauche. Er freue ſich, daß
die Perſönlichkeit und der Charakter ſämmtlicher Gewählten von ihrem
Wirken in der Verſammlung nur Gutes für die Stadt erwarten laſſe
und daß politiſche und religiöſe Parteiſtreitigkeiten der Verſammlung
auch fernerhin fremd, bleiben würden. Gegenüber all den böswilligen
Verläumdungen, welche anläßlich der Wahlen wieder über die Verſamm=
lung
und ihn in der Oeffentlichkeit verbreitet worden, ſei die Bürgerſchaft
mit dieſer Wahl einfach zur Tagesordnung übergegangen und er danke
ihr dafür. Die Verſammlung ſchloß ſich dieſem Dank an. Von den
Gasangelegenheiten kam zunächſt die Verſtärkung des Rohrſtranges in
der breiten Alleen zur Berathung. Dort liegt ein nur 2½zölliges Rohr,
welches zur Verſorgung der über 200 Flammen brennenden Röder'ſchen
Herdfabrik nicht ausreicht. Es wurde deßhalb der Erſatz desſelben durch
ein dreizölliges Rohr beſchloſſen. Der Ankauf der erforderlichen Röhren
und eines weiteren Vorraths an ſolchen von einer Fabrik in Oettingen,
welche eine ſehr billige Offerte gemacht hat, wurde genehmigt. Stadt=
verordneter
Lehr fragte an, weßhalb ſich mit ſolchen Fragen, die doch
füglich von der Gascommiſſion entſchieden werden könnten, die Stadt=
verordnetenverſammlung
befaſſen müſſe, worauf der Großh. Oberbürger=
meiſter
erwiderte, daß dies bei dem Mangel bezüglicher Beſtimmungen
vorerſt nicht anders möglich wäre, daß aber bereits ein Statut entworfen
ſei, welches die Befugniſſe der Commiſſion und diejenigen Fälle genau
feſtſetze, in welchen eine Beſchlußfaſſung der Stadtverordneten einzutreten
habe. Dieſes Statut werde dermalen von der Commiſſion geprüſt und
komme in der nächſten Sitzung zur Vorlage. - Die Herſtellung der
Straßenbeleuchtung für die Feldbergſtraße iſt ſchon längere Zeit be=
ſchloſſen
; als man indeſſen zur Ausführung ſchreiten wollte, ſand es ſich,
daß der erſte Koſtenanſchlag irrig war und die Koſten das Vierfache des=
ſelben
, betragen würden. Die Commiſſion beantragte, deßhalb,
ſo lange kein entſprechender Gasconſum in der Feldbergſtraße zu erwar=
ten
ſei, die Straßenbeleuchtung mit Petroleum herzuſtellen, welchem An=
trag
die Verſammlung beiſtimmte. Für die Pallaswieſenſtraße, die ver=
längerte
Kies= und die Eſchollbrückerſtraße werden Gaslaternen geneh=
migt
. Die Koſten derſelben und der betr. Leitungen ſollen aus der
Gaswerkskaſſe beſtritten werden und dem Anlagekapital des Gaswerks
zuwachſen. - In dem öſtlichen Parallelweg der Beckſtraße befindet ſich
eine Privatgasleitung, zu deren Ankauf und Verlegung in die Beckſtraße
die Gasgeſellſchaft ſich vor zwei Jahren zur Erledigung eines Rechtsſtreits
verbindlich gemacht hat. Die Stadt kann ſich der Erfüllung dieſer Ver=
bindlichkeit
nicht entſchlagen, und es wurde deßhalb die Zahlung der
Kaufſumme von 350 Mark und die Verlegung der Leitung beſchloſſen.
Sodann wurde noch die Anſchaffung von 50 neuen Straßenlaternen an
Stelle abgängiger genehmigt. Dieſelben ſollen Milchglasbedachung er=
halten
, wie dies bereits anderwärts zur Verſtärkung der Leuchtkraft
eingeführt, und ſollen vorerſt in der Rheinſtraße zur Verwendung kom=
men
. Ueber die Beſchwerde mehrerer hieſigen Schreinermeiſter, die
Vergebung von Turngeräthen betreffend. wurde, nachdem dieſelbe und die
Erwiderung des Großh. Turninſpectors auf Verlangen des Stadtverord=
neten
Gaulé verleſen worden war, zur Tagesordnung übergegangen.
Das Großh. Kreisamt wünſcht die Erneuerung des Anſtrichs der an
den Häuſern angebrachten Nummerplättchen auf ſtädtiſche Koſten. Dieſe
Plättchen ſind ſ. Z. auf Koſten der Stadt angeſchafft worden und ſollen
in gleicher Weiſe auch an neuen Gebäuden angebracht werden. Die
Unterhaltung derſelben lehnte die Verſammlung jedoch entſchieden ab
und wünſchte, daß die Hausbeſitzer auf den allerdings ſehr ſchlimmen
Zuſtand der meiſten Hausnummern aufmerkſam gemacht und zum vor=
ſchriftsmäßigen
Anſtrich derſelben (weiße Nummer auf rothem Grund)
nöthigenfalls durch die Polizei angehalten werden ſollen. - Für die
Einführung von Privatentwäſſerungen in die ſtädtiſchen Kanäle iſt ein
Reglement entworfen worden, deſſen Genehmigung die Bau=Commiſſion
unter Feſiſetzung einer Jahresgebühr von 3 M. für jeden bereits vor=
handenen
und noch hergeſtellt werdenden Kanaleinlauf empfiehlt. Die
Verſammlung erklärte ſich hiermit einverſtanden, nicht aber mit einem
von der Commiſſion weiter beantragten Zuſatz, nach welchem auch die

Einführung des Ueberlaufwaſſers der Watereloſets in die Kanäle' ſoll
geſtattet werden können. Obgleich Beigeordneter Riedlinger die Unter=
haltung
von Watercloſets ohne dieſe Erlaubniß wegen der fortwährend
eintretenden Ueberfüllung der Gruben für unmöglich erklärte und Stadt=
verordneter
Büchner dem beipflichtete, auch die Einführung jenes Waſſers
in die Kanäle in ſanitätliſcher Beziehung für ganz ungefährlich erklärte,
wurde die nochmalige Erörterung der Frage in einer gemeinſchaftlichen
Sitzung der Bau= und Sanitäts=Commiſſion beſchloſſen. Die Bau=
unternehmer
Harres und Barth wollen in der Niedeſelſtraße einen
Röhrencanal nach dem Hauptcanal in der Heidelberger Straße anlegen, wenn
ihnen die Stadt die Koſten der Anlage nach 3 Jahren zu erſetzen verſpricht.
Die Verſammlung erklärte ſich hiermit unter der Bedingung einverſtanden,
daß die Koſten nach den ſtädtiſchen Preiſen berechnet werden. Stadtverord.
Dr. Küchler verwahrt ſich gegen dieſen Beſchluß, weil er die oberirdiſche
Waſſerableitung, ſoweit ſolche ausführbar, für geboten erachtet, und der
Stadt dieſe Koſten erſpart zu ſehen wünſcht. - Zur Umänderung des
ſtädtiſchen Leichenhauſes in der Weiſe, daß dasſelbe auch bei Beerdigungs=
feierlichkeiten
benutzt werden kann, ſind im Voranſchlag 1500 M. vor=
geſehen
. Da ſich bei dieſer Gelegenheit auch verſchiedene Reparaturen
als nöthig erwieſen, ſo ſind in der Wirklichkeit 3000 M. erforderlich,
welcher Betrag ohne Discuſſion bewilligt wurde. - Stadtverordneter
Gaule hat einen Antrag auf veränderte Einrichtung der Communal=
ſteuerzettel
geſtellt, welche in Zukunft die verſchiedenen Arten der Steuer=
capitalien
, den Ausſchlagscoefficienten der Grundſteuer, den der Gewerb=
und Einkommenſteuer, ſowie den der Kirchenſteuer enthalten ſollen, ſo
daß jeder Steuerpflichtige ſich durch Nachrechnen von der Richtigkeit ſeines
Steuerbetrags überzeugen könne. Der Referent Dr. Küchler wünſcht die
Koſten dieſer Einrichtung zu erſparen und beantragt, da die Steuer=
capitalien
bereits in den Zetteln über die directen Steuern angegeben
ſind, die jährliche Bekanntmachung der Ausſchlagscoefficienten in ver=
ſchiedenen
Blättern, wodurch das Publicum ebenfalls zur Nachrechnung
der Steuer in die Lage verſetzt würde. Da indeſſen die Einrichtung der
Steuerzettel von den Staatsſteuerbehörden abhängt, ſo beauftragte die
Verſammlung, indem ſie ſich im Princip mit Herrn Gaule einverſtanden
erklärt, die Bürgermeiſterei mit der Einreichung einer dahin zielenden
Eingabe bei der betreffenden Staatsbehörde. Die Hauszuleitungen zur
Waſſerverſorgung ſollen für alle ſtädtiſchen Gebäude gelegt werden. Die
Waſſerzuführung ſoll jedoch vorerſt nur für das Hoſpital, die Schul=
häuſer
und das Rathhaus erfolgen, weil dieſe Gebäude unbedingt Waſſer
nöthig haben. Im Uebrigen ſoll die Waſſerzuführung von der Ver=
pflichtung
der Hausbewohner zur Bezahlung der Koſten, reſp. des
Waſſers abhängig gemacht werden. - Die bereits genehmigte Tele=
graphenverbindung
zwiſchen Hochreſervoir und Pumpſtation ſoll durch
die kaiſerliche Oberpoſtdirection, welche ſich hierzu bereit erklärt hat, zur
Ausführung kommen. - Im Mühlweg ſoll ein Rohrſtrang gelegt wer=
den
, um die Zuführung einer bedeutenden Quantität Waſſer zur Merck=
ſchen
Fabrik zu ermöglichen. - Zur Vermehrung der Abſperrvorrich=
tungen
für das Hauptrohr der Waſſerleitung wurde ein Credit von ca.
300 M. bewilligt. Cin Keller unter dem Kieritz'ſchen Haus wurde für
jährlich 50 M. vermiethet. Einige Reviſionsbemerkungen zur 1878er
Rechnung wurden durch nachträgliche Genehmigung der betr. Poſten
erledigt, worauf die Sitzung geſchloſſen werden mußte, weil die Ver=
ſammlung
durch Entfernung mehrerer Mitglieder nicht mehr beſchluß=
fähig
war.
Mittwoch den 22. bis Freitag den 24. d. M. findet die öffent=
liche
Prüfung der hieſigen Realſchule und Samstag den 25. d.,
Vormittags 10 Uhr, in der Aula des Realſchulgebäudes die Schlußfeier
ſtatt. Das Programm der letzteren iſt nachfolgendes: 1) Geſang: Hymnus,
von Nägeli; 2) Anſprache des Directors; 3) Kaiſerlieds, von Hoffmann
von Fallersleben, Muſik von H. Marſchner; 4) Periodiſche Regelmäßig=
keit
der Witterungserſcheinungen, Vortrag von Wilhelm Fiſcher aus
Darmſtadt; 5) Geſang: Jagdlieds, von R. Schumann; 6) Critique
du Partufe; comédie par Holiöre, Vortrag von Heinrich Hedäus aus
5
Wolfskehlen; 1 Die heilige Feme=, Vortrag von Georg Hartmann aus
Alzey; 8) Geſang: Der Blumen Kampfi von Concone; 9) Epilog zu
Schiller's Glocker, von Göthe, vorgetragen von Adolf Störiko aus Butz=
bach
; 10) Geſang. Guten Morgen! Gedicht von R. Löwenſtein,
Wechſelchor nach einer Volksweiſe, 11) Erwähnung der Schüler, die be=
ſonderes
Lob verdienen, Zuerkennung der Prämien aus der Klunk'ſchen
Stiftung, 12) Geſang: Frohſinn ſüdddeutſches Volkslied; 13) Worte
des Abſchieds, geſprochen von Wilhelm Fiſcher aus Darmſtadt; 14) Geſang:
Dem Vaterlands, Gedicht von R. Reinick, im Volkston comp. von
C. Völſing. Das neue Schuljahr beginnt Montag den 18. October,
Ammeldungen neuer Schüler werden Samstag den 16. October angenom=
men
. Die Geſammtzahl der Schüler im abgelaufenen Schuljahre betrug
in den 13 Klaſſen der Realſchule 1. Ordnung 516, in 8 Klaſſen der
II. Ordnung 271, in 4 Klaſſen der Vorſchule 261. Im Ganzen alſo in
Realſchule und Vorſchule 1048. Von 29 ausländiſchen Schülern, welche
die Realſchule beſuchten, waren 6 aus England, 1 aus Frankreich, Laus
Holland, 2 aus Belgien, 1 aus Schweden, 1 aus Rußland, 1 aus der
Türkei, 11 aus den Vereinigten Staaten, 2 aus Mexiko und 2 aus
Guatemala. Unterricht wurde von 54 Lehrern ertheilt.
- Stand der Darmſtädter Volksbank am 31. Au=
guſt
1880.
Activa. Kaſſebeſtand 13550 M. 89 Pf. Mobilien=Conto
2667 M. Vorſchuß= und Debitoren=Conto 11131,588 M. 90 Pf. Wech=
ſel
=Conto 190,553 M. 14 Pf. Effecten=Conto 21,349 M. 48 Pf. Ver=

[ ][  ]

1784
R.
waltungskoſten 9888 M. 44 Pf. Haus= und Immobilien=Conto
97977 M. 2 Pf.
Paſſiva. Zinſen=Conto 36.499 M. 35 Pf. Dividenden=Conto
2705 M. 50 Pf. Reſervefond=Conto 48694 M. 70 Pf. Gewinn=
Reſerve= und Deleredere=Conto 21,128 M. 21 Pf. Stammantheile
481,153 M. 85 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc. 886,393 M.
26 Pf. Umſchlag im Auguſt 717975 Mark.
O In Nieder=Ramſtadt wurde am Montag eine den Darm=
ſtädter
Touriſten wohl bekannte Perſönlichkeit, der Wirth und Metzger
Ph. Dreſſel zu Grabe getragen.
Mainz. Fruchtpreiſe vom 17. September: Waizen M. 20.75
bis 21.50, Korn M. 19 bis 19.60, Gerſte M. 17.50 bis M. 18, Hafer
M. 13.50 bis 14.25, Spelz M. 15.50 per 100 Kgr.

Großherzogliches Hoftheater.
0 Ultimor von Moſer ging am Freitag (17. Septbr.) in an=
ſprechender
Durchführung über die Bühne. Sowohl dem Enſemble als
den Einzelleiſtungen müſſen wir unſern Beifall ertheilen, den zu ſpenden
das Publikum ſelbſt keineswegs ermangelte. Der Totaleindruck der
Aufführung war ein durchweg befriedigender, wenngleich mehr den Dar=
ſtellern
als dem Sujet ſelbſt zuzuſchreiben. Das Stück, wenn auch
immer ein unter den Begriff der feinen Luſtſpiele fallendes, bietet
manche Unwahrſcheinlichkeit und gibt Anlaß zu mehreren Ausſtellungen.
So z. B. das kleine Bahnhofsabenteuer Unſere heutigen jungen
Damen ſind, Gott Lobl nicht mehr ſo unbewandert, wenn ſie auf einem
Bahnhof ankommen (noch dazu auf dem ihres Wohnortes), ohne er=
wartet
zu werden, daß ſie nun nicht aus noch ein wiſſen ſollten. Der
kleine, dem Fräulein in dieſer Verlegenheit von einem Fremden geleiſtete
Dienſt wird zur Grundlage der einen Handlung gemacht. Neben ihr
läuft eine andere, die eigentlich dem Titel nach die Haupthandlung ſein
ſollte, aber zur Epiſode herabſinkt: nämlich die Uebereinkunft zwiſchen
zwei Vettern, einem Profeſſor und einem Commerzienrath, in Folge
deren erſterer ſich anheiſchig macht, vermittelſt ſeiner wiſſenſchaftlichen
Kenntniſſe dieſelben Handelserfolge zu erzielen, wie der praktiſch routi=
nirte
Commerzienrath. Am Ultimo des Monats ſoll ſich das Reſultat
dieſes Verſuchs ausweiſen. Die Figur des nervöſen, immer aufbe=
gehrenden
Profeſſors iſt eine ſolche, die auch nicht die geringſten Sym=
pathien
zu erwecken im Stande iſt; er macht duichweg den Eindruck
eines eingebildeten Narren, der der geiſtigen Potenz, welche er vertritt,
wohl in keiner Weiſe zur Zierde gereichen kann. Ganz beiläufig erfahren
wir dann zum Schlutß, daß dieſer Herr Profeſſor, nachdem er durch
ſeine Specnlationen an der Börſe genugſam ſeine praktiſche Unkenntniß
zu Tage gefördert, ſchließlich noch durch eine chemiſche Arbeit, die er
ſelbſt für untanglich anſah und die erſt der Commerzienrath kauf=
männiſch
zu verwerthen verſtand, 20000 Thlr. gewinnt. Herr Dal=
monico
, dem dieſe Rolle zufiel, wurde ſeiner Aufgabe vollkommen
gerecht. Wir können überdies nicht unterlaſſen beizufügen, daß dieſes
zweite Auftreten des Herrn Dalmonico uns zu der Auffaſſung berech=
tigt
, dieſen Künſtler als einen ſolchen zu bezeichnen, der ſich nicht jedes
Mal ſelbſt ſpielt, ſondern die Fähigkeit beſitzt, ſich den beſonderen Geiſt
einer jeden Rolle anzueignen. Ein Künſtler muß eine Proteusnatur
ſein. Herr Butterweck zeichnete den biederen, jovialen, Champagner
liebenden Commerzienrath vortrefflich und lieferte ſein Cabinetsſtück
feinſter Detailmalerei, wobei er ſich vor jeder Uebertreibung hütete, ſo
daß wir ſeiner Leiſtung ein uneingeſchränktes Lob zollen dürfen. Warme
Anerkennung verdient ebenfalls das wohlgelungene friſche Spiel des
Herrn Steude. Die vier in dem Stück beſchäftigten Damen trugen
weſentlich zu dem Gelingen des Ganzen bei. Herr Hacker ſcheint auch
für das Luſtſpiel gute Anlagen zu beſitzen, doch geſtattet auch dieſe
Rolle noch nicht, ein abſchließendes Urtheil über deſſen dramatiſche
Leiſtungsfähigkeit zu fällen. Herr Franke, der in der ziemlich undank=
baren
Nolle des Heern von Haasu figurirte, hätte ein wenig mehr das
Fade, Läppiſche, aber doch mit einer gewiſſen Leichtigkeit in Ton und
Haltung Verbundene zur Geltung bringen dürfen. Herr Wisthaler
(Onkel) bot neben wohlthuender Bühnenſicherheit eine vollſtändige, an=
erkennenswerthe
Leiſtung.
19. September.
2½
o In der heutigen Aufführung des Fliegenden Holländers
von R. Wagner waltete derſelbe Geiſt künſtleriſchen Verſtändniſſes und
der Pietät für die Werke dieſes großen Tondichters, welcher uns bereits
in der vorigen Saiſon bei der Vorſtellung dieſer Oper erfreut hatte.
Nach der ſympathiſchen Aufnahme, die dem Fliegenden Holländer/ von
Seiten des Publicums zu Theil wird, ſcheint es, als ob ſich derſelbe in
unſerem Repertoire dauernd einbürgern wolle.
Die Entſtehung des Werkes fällt zwiſchen den Rienzi und Tann=
häuſer
, auch ſeinem inneren Werthe nach hält es zwiſchen ihnen die
Mitte. Etwas reichlicher als jenem iſt ihm die muſikaliſche Subſtanz
zugewogen, hinter ſeinem Nachfolger tritt es aber doch in jedem Betracht
zurück. Während wir in Wagner's großer hiſtoriſcher Oper auch nicht
den beſcheidenſten Keim des Lebens entdecken können, während hier die
Muſik mit ungelenker Zunge eine ihrem Herzen gänzlich fremde Sprache
zu reden ſcheint, ſpendet uns der Holländer; wenigſtens zwei Num=
mern
von eigenthümlicherem Gehalt und charakteriſtiſchem Gepräge,
wir meinen den Chor der Spinnerinnen (Summ und brumm=
du
gutes Mädchen) und vor Allem Senta's Ballade (Traft ihr das.

184
Schiff im Meere an ꝛc.). Eine Miſchung von viſionärem Weſen und
ungeſtümer, nach außen drängender Leidenſchaft, ergreift ſie gleichſam
Beſitz von der durch ſämmtliche ſpätere Schöpfungen des Componiſten
hindurch klingenden Grundtonart der Empfindung. Seinen Stoff ent=
lehnte
bekanntlich das Libretto dem Salon' von Heine, Scene für
Scene ſchließt es ſich ihm an. In der aller greifbaren Wirklichkeit ent=
rückten
, vom magiſchen Zwielicht der Romantik umfloſſenen Welt der
Sage und des Mythos hatte Wagner das ſeinem Weſen gemäßeſte Gebiet
gefunden. Die Aufführung am heutigen Abend war mit Ausnahme des
Steuermanns, den Herr Hofmüller beſorgte, denſelben Händen an=
vertraut
, wie im vorigen Winter. Ueberſchritt die Titelrolle auch hin
und wieder nach der Tiefe den eigentlichen Baryton=Umfang, es gäbe für
ſie keinen geeigneteren Vertreter, als wir ihn in Herrn Kraze beſitzen.
Fräulein Czerwenka (Senta) war völlig in den Geiſt ihrer Rolle
eingedrungen. Vortrag und Ausdruck, ſowie Darſtellung vereinigten
ſich, uns ein wohlgelungenes Bild dieſer ſchwärmeriſchen Mädchengeſtalt
zu geben. Das Duett des zweiten Actes mit dem Holländer (Von
mächtigem Zauber überwunden ꝛc.), worin die Rolle erſt zu voller und
überwältigender geſanglicher Entwickelung gelangt, war der Glanzpunkt
des Abends. Die undankbare Rolle des Erik gab Herr Vär tüchtig
und ausdrucksvoll wieder. Herr Hofmann (Daland) war an ſeinem
Platze. Durch die geſammte Darſtellung ging ein friſcher Zug, und was
den äußeren, hier nicht zu entbehrenden Effect anlangt, ſo leiſtete die
Kunſt des Herrn Brandt, namentlich im Schlußtableau, das denkbar
Mögliche.
Polizei=Bericht vom 20. September.
Eine geſtern Abend in der Langegaſſe ſtattgehabte Schlägerei hatte die
Verhaftung eines der Betheiligten zur Folge.

Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Darmſtädter Hof. Freiher v. Boehn, General aus Verlin. A.
Senckel und R. Kolbe, Majors, G. Buff und D. Haupt, Hauptmänner,
Ebel, Cullmann und H. Budde, Premier=Lieutenants, Helbing und J. Kahle,
Lieutenants, ſämmtlich von Gießen. J. Hollmann und Gemahlin von Eſſen.
A. Girard, Rentner von Baden=Baden. Alfred Baerwolff, Kaufmann von
Leipzig. v. Kittel und Gemahlin, Oberförſter von Fiſchbach. F. Adraſſin,
Kaufmann von Altena. A. Oenack, Rentner von Langenſeld. J. Hutzel=
maher
von Nürnberg. W. Vormann, Kaufmann von Hannover. W.
Hheylie und Bedienung von London. A. Selbach, Kaufmann von Cöln.
Dr. Heidenreich von Affolterbach. H. Schmidt, Kaufmann von Conſtanz.
Herrmann Schmichen, Maler von Düſſeldorf. Behme, Kaufmann von Paris.
Bergſträßer, Amtsrichter von Alteich. Schnarz und Gemahlin von Cöln.
Steus, Kaufmann von Barmen. Haaſenjaeger, Geiſtlicher von St. Peters=
burg
. H. Tomſchke von Berlin, J. Rotſchew von Stuttgart, J. A. Sher=
wood
und A. Cornet von Liverpool, V. Ficher von Gießen, Winkhaus von
Lindenſcheid, Gottſchalk von Berlin, G. H. Hoockin von London, Roſonie und
Famile von Mühlheim, C. Pelz von Plauen, Kaufleute. H. Knackfuß und
Gemahlin, Maler von Kaſſel. C. Gorz und Familie von Kowno. G. Uhr=
laub
und Familie, Dr. von Heidelberg. Barth, Regierungs=Commiſſär von
Arnsberg. G. Huther, Kaufmann von Hochheim. Dr. Loewenſtein, Amts=
richter
und J. Loewenſtein, Oberlehrer von Heilbronn. C. Kuſtun von Kirn
und J. Braehfeld von Budapeſt, Lehrer. Maths und Gemahlin, Bahnver=
walter
von Mergentheim. L. Bender, Kaufmann von Gießen. Colonel
Daniell und Familie aus England. Broſſelmann von Horter, H. Rockſtroh
von Cöln, Kaufleute. L. Bücking und Sohn, Rentner von Gießen. H.
Böhme, Fabrikant von Zittau. Dr. Schmidt und Familie, Geh. Rath von
St. Petersburg. H. Spoer von Crefeld, W. Jowell aus England, R. Bent
von Windſor, Maurice Clark von San Francisco, Boediger von Magdeburg,
Harthkopf und Gemahlin von Barmen, Kaufleute. Hull, Major aus Eng=
land
. F. Haack von Heilbronn, Giehſecke von Cottberg, W. Rex von Cöln,
H. Fiſcher von Stuttgart, Kaufleute. Marr und Sohn, Dr. med. von
Nürnberg. A. Ewald, Rentner von Paris. C. Ewald von München.
C. Neye, Kaufmann von Berlin. P. Schwachhäuſer und Gemahlin von
Schweinfurt. J. Uhrmetzer und Gemahlin, Mechaniker von Mainz.
Th.
Filz und Gemahlin, Lehrer von Gießen. J. Doermer und Gemahlin von
Ludwigshafen. Neuburger von Aſchaffenburg, F. Zimmermann von Mühl=
heim
, G. Waldt von Cöln, E. Behrens von Paris, H. Oſonniell von Lon=
don
, Kaufleute. E. Henriot, Rentner von Senlis. v. Wenkeln, Oberland=
ſtallmeiſter
aus Mecklenburg. v. Meißner und Gemahlin, Staatsrath von
Würzburg. J. Hoffmann und Gemahlin von Paris. Dr. Nohrſtadt und
Gemahlin von Frankfurt. J. Singer von Lichtenſtein, A. Carroud von
Straßburg, J. H. Sarahse aus England, Oscar Roſenhagen und Ge=
mahlin
von Berlin, Kaufleute. H. Roxolle aus England, B. Steif von
Plauen, Rentiers.
Vermiſchtes.
- Bei der jülngſten Anweſenheit des deutſchen Kronprinzen in Rürnberg
überreichte der Magiſtrat Sr. Kaiſerl. und Königl. Hoheit ein ſchönes künſt=
leriſch
ausgeſtattetes Album mit 100 der beſten photographiſchen Anſichten
Nürnbergs, worüber derſelbe ſehr erfreut war und den das Album über=
reichenden
Herren in huldvollſter und freundlichſter Weiſe ſeinen Dank ausſprach.
Beim Durchleſen der Widmung, welche auf der erſten Seite angebracht war,
bemerkte er indeß in Bezug auf die Verſicherung, daß die Treue der Bürger=
ſchaft
Nürnbergs zu Kaiſer und Reich ſo feſt ſtehe, wie die Mauern der
Stadt: Die Herren brechen ja aber ein Stück nach dem andern abl.

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Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.