Darmstädter Tagblatt 1880


14. September 1880

[  ][ ]

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. indl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſlaufſchlag.

(rag= und Anzeigeblaft.)
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition. Rheinſtr. xr. 2.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 2, ſowie aufwärt
uſlvelés antihattungsViatL. i an nncmaununz

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 17. September.
WL7D.
1880.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Hügelſtraße wird von der Neckar= bis zur Wilhelminenſtraße für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 8. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlichen Regierung, Abtheilung des Innern, von Schleswig iſt auf Grund der 88 10 u. 11
des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das in Altona ver=
breitete
Flugblatt, betitelt: An die Arbeiter Altona'8', in welchem vom ſocialdemokratiſchen Standpunkt aus von der Betheiligung
an der Sedansfeier abgemahnt wird, verboten worden.
Darmſtadt, den 4. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlich Württembergiſchen Regierung des Neckarkreiſes zu Ludwigsburg vom 21. Auguſt l. J.
iſt auf Grund der 88 11 u. 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 und des Geſetzes vom 31. Mai 1880, 8 2, die
Gültigkeitsdauer des angeführten Geſetzes betreffend, gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie, die Flug=
ſchrift
; An das deutſche Volki, herausgegeben von den im Verlag von A. Herter in Zürich=Riesbach (Schweiz) Induſtriehalle
erſcheinende Organ der ſocialiſtiſchen Arbeiter Deutſchlands: Der Socialdemokrat!, Druck der Schweiz. Vereinsbuchdruckerei Fürich=
Hottingen, verboten worden.
Darmſtadt, den 4. September 1850.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wilhelm Wüſthoff, genannt Heinecke, aus Barbi, in Dienſten bei Kaminfegermeiſter Auguſt Wenzel dahier, wurde
heute auf die Vorſchriften des Regulativs vom 26. Januar 1875, die Reinigung der Schornſteine betreffend, verpflichtet,
Darmſtadt, den 8. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Bezug von Waſſer aus der neuen ſtädtiſchen Waſſerleitung.
Nachdem in Folge unſerer Bekanntmachungen vom 21. Juni und 3. Juli d. Js. bis jetzt 823 Anmeldungen zum Be=
zug
von Waſſer aus der neuen ſtädtiſchen Waſſerleitung eingelaufen und die erforderlichen Vorbereitungen nunmehr getroffen ſind,
wird vom 20. d. Mts. an mit der Verlegung der Hauszuleitungsröhren begonnen werden. Dieſes Geſchäft wird ſtraßenweiſe
465

[ ][  ][ ]

M 179
1728
und ſo raſch als irgend thunlich vorgenommen. Trotzdem ſind Störungen im Verkehr nicht zu vermeiden, und es iſt aus dieſem
Grund, nicht weniger aber auch im Intereſſe der einheitlichen Wiederherſtellung des Straßenpflaſters dringend zu wünſchen, daß
die Verlegung der Zuleitungen thunlichſt im Ganzen erfolgen und nicht demnächſt fortwährend nachträgliche Verlegungen ſtatt=
finden
müſſen. Zur möglichſten Förderung dieſes Zweckes hat die Stadtverordneten=Verſammlung beſchloſſen, daß die im 8 4 der
Satzungen für den Bezug von Waſſer den Hofraithebeſitzern im Falle rechtzeitiger Anmeldung zugeſicherten Vortheile ( unentgeld=
liche
Herſtellung und Anbringung der Zuleitungen bis auf etwa 1 Meter innerhalb der betr. Liegenſchaft, ebenſo der Waſſer=
meſſer
, der Hauptabſperrhähne und Entleerungsvorrichtungen) auch auf diejenigen Hofraithebeſitzer Auwendung finden ſollen, welche
ſich jetzt noch - jedoch vor dem Schluß der Verlegungsarbeiten in der betr. Straße - zum Bezug von Waſſer im
Betrag von jährlich mindeſtens 30 Mark für die Dauer von wenigſtens drei Jahren melden und verpflichten.
Iudem wir dies hiermit zur öffentlichen Kenuniß bringen, hoffen wir, daß die bis jetzt zurückgebliebenen Hofraithebeſitzer
die ihnen nochmals gebotene Gelegenheit zur billigeren Beſchaffung ihres Waſſerbedarfs benutzen und damit zugleich das Jhrige
dazu beitragen werden, das Straßenpflaſter und namentlich die Trottoirs endgültig in einen geordneten Zuſtand zu bringen.
Die Verlegung der Zuleitungen erfolgt zunächſt in nachſiehenden Straßen, und zwar in der angegebenen Reihenfolge:
1) Promenadeſtraße, 2) Bleichſtraße, 3) Rheinſtraße, 4) Friedrichsſtraße, 5) Wilhelminenſtraße, 6) Fabrik= und Georg=
ſtraße
, 7) Kaſerneſtraße, 8) Grafenſtraße, 9) Caſinoſtraße, 10) Frankfurterſtraße, 11) Wendelſtadtſtraße, 12) Aliceſtraße,
13) Landwehrſtraße, 14) Blumenthalſtraße.
Die weiteren Straßen werden ſ. 3. bekannt gegeben werden.
Darmſtadt, den 19. Auguſt 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
7549)

B e k a n n t m a ch u n g.
Den erforderlichen Nachweis über die Geſchäftseinrichtung zur Herſtellung von
Privat=Waſſerleitungen hat ferner erbracht: Köhler, Carl, Inſtallateur.
Darmſtadt, den 5. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
3153)
Ohly.

B e k a n n t m a ch u n g.
Auf vielfache Anfragen bezüglich der bevorſtehenden Stadtverordnetenwahl bringen
wir hiermit zur öffentlichen Kennuiß, daß unter den fälligen Steuern das 1. und 2. Ziel
directe, ſowie das 1. bis einſchließlich 4. Ziel Communalſteuern zu verſtehen ſind, die
Stimmberechtigten alſo nur zur Abſtimmung zugelaſſen werden können, wenn ſie dieſe
Ziele entrichtet haben.
Darmſtadt, den 11. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
8305)
Ohly.

B e k a n n t m a ch u n g.
Eine Bekanntmachung des Darmſtädter Waſſerleitungsgeſchäfts von Bopp
und Reutheru veranlaßt uns, wiederholt zur öffentlichen Keuntniß zu bringen, daß
etwaige Wünſche der Hausbeſitzer in Betreff der Hauszuleitungen nicht an Bopp und
Reuther, ſondern an den Vertreter der bauleitenden Firma J. und A. Aird und Marc,
Herrn Oberingenieur Müller dahier, Promenadeſtraße 55, zu richten ſind. Ueber die
Zuläſſigkeit und Ausführbarkeit ſolcher Wünſche wird alsdann entſchieden und der
Firma Bopp und Reuther die erforderliche Weiſung ertheilt werden.
Darmſtadt, den 13. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
8306)
Ohly.

8119) Das 3. und 4. Ziel der diesjährigen Communalſteuer iſt bis
zum 20. d. Mts. zu bezahlen, und kommen die rückſtändigen Beträge von dieſem Tage
an zur Mahnung.
Darmſtadt, den 7. September 1880.
Kriegk, Stadtrechner.

Bekanntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde heute
eingetragen:
Der Inhaber der Firma Julius Sandt=
mann
, Cigarrenfabrik zu Pfung=
ſtadt
, Julius Sandtmann aus Hamburg,

hatte dem Ferdinand Kaminsty zu Pfung=
ſtadt
und dem W. Stein daſelbſt Collectiv=
Procura ertheilt.
Seit dem 17. Auguſt d. J. iſt inſofern
eine Aenderung eingetreten, als die dem
Ferdinand Kaminsky ertheilte Procura er=
loſchen
iſt und an ſeine Stelle Ernſt Sandt=

mann aus Hamburg, derzeit zu Pfungſtadt,
tritt, der nun mit W. Stein daſelbſt
Lollectiv=Procura hat.
Darmſtadt, den 9. September 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Lauer.
8307)
Schmeckenbecher.
Grummetgras=Verſteigerung.
Donnerstag den 16. Septbr. l. J.,
Vormittags 11 Uhr, ſoll in dem Groß=
herzoglichen
Akaziengarten das Grum=
metgras
meiſtbietend öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 11. September 1880.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.:
8308)
Nau, Hofſecretär.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 15. d. Mts., Vor=
mittags
10 Uhr, werden in dem Ritſert=
ſchen
Saale, zum Schützenhof dahier gegen
Baarzahlung öffentlich verſteigert: 2 Kleider=
ſchränke
, 1 Eisſchrank, 1 Kommode, Ivoll=
ſtändiges
Bett, 1 Sopha, 2 runde Tiſche,
1 Küchenſchrank, 6 Rohrſtühle, 1 Weiß=
zeugſchrank
, 10 Betttücher, 5 Tafeltücher,
2 Piqusdecken, 15 weiße Kopfüberzüge,
1 rother Teppich u. 1Tiſchdecke von Leinen.
Darmſtadt, den 13. September 1880.
Engel,
8309) Großh. Gerichtsvollzieher.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 17. September 1880,
Vormittags 11 Uhr, werden im Gaſt=
hauſe
zum weißen Schwanen; im Saale
links 1 Stiege hoch die folgenden Pfänder
gegen Baarzahlung öffentlich verſteigert:
16 Oeldruckbilder, ca. 3000 Muſikſtücke,
ca. 142 Bücher, verſchiedene Werke, mehrere
Albums mit Landſchaften und ſonſtigen Bil=
dern
, Prachtwerke.
Darmſtadt, den 13. September 1880.
Kaiſer,
8310) Großh. Gerichtsvollzieher.

o

4 Rnau
5 4u
A
Die
8ab

[ ][  ][ ]

8311) Bekanntmachung.
Die bei Anſchafjung verſchiedener Schul=
requiſiten
für die höhere Mädchenſchule vor=
kommenden
Schreiner=, Schloſſer=, Spengler=
und Weißbinder=Arbeiten ſollen im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 17. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten/
zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 9. September 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohlh.

Leilgehotenes.
Burgunder-Essie
Alleinverkauf bei
Friedr. Schaoſer,

5310)

Ludwigsplatz 7.

H
Zur Haarpflege!
Von unübertroffener Wirkung iſt das
vom Kgl. Staatsminiſterium und Ober=
medicinalausſchuß
geprüfte und genehmigte,
ſowie von allen Autoritäten begutachtete
Haarwaſſer von Retter, welches ſtatt Oel
und Pomade täglich gebraucht, das Haar
bis ins höchſte Alter glänzend, geſchmeidig
und Scheitel haltend macht, die Kopfhaut
von allen Krankheiten und Unreinigkeiten,
Schuppen, Flechten ꝛc. befreit und dadurch
die Thätigkeit der Kopfhaut und Haarwurzel
erhöht. Zu haben per Flacon 40 Pfg. u.
M. 1.10 bei Hrn. H. W. Prassol, Darmſtadt.
7
S
Billige Pantoffeln.
E
Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeit; ebenſo von den
beliebten Herren=, Frauen= u. Kinder=
ſtiefeln
(Kalbleder), für deren Güte garan=
tirt
wird, iſt eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1 eine Stiege hoch.

338) Unſer Anweſen, Pallaswieſen=
ſtraße
Nr. 53. von etwa 3½ Morgen
Flächengehalt, mit daraufſtehendem Wohn=
gebäude
, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, iſt zu verpachten.
Näheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier.

Zu verkaufen.
Ein noch ſehr wenig gebrauchtes Jagd=
gewehr
(Centralfeuer, und ein noch in
beſtem Zuſtande befindliches Vorderladge=
wehr
iſt wegen Aufgabe der Jagd zu ver=
kaufen
. Näheres zu erfragen bei Herrn
Büchſenmacher Delp.

AEALumuatt
empfehlen

neue Art engliſcher Regen=
Mäntel in Kaiſermantel=
Façon, zugleichals Herbſt=
Paletot zu tragen,

J. G. Hahlerl a; Söhno.

6235)
Vaſſer=Leilungen.
Den verehrlichen Hausbeſitzern empfehlen wir uns zur Ausführung der
benöthigten Einrichtungen und ſind zur Aufſtellung von Voranſchlägen gern bereit.
Den hieſigen Gewerbtreibenden, welche ſich mit Inſtallations=Arbeiten befaſſen
wollen, empfehlen wie die Erzeugniſſe unſerer Fabriken unter Einräumung von Engros=
Preiſen.
Valenhin ≈ Limmier.

8125)
Geſchäfts=Empfehlung.
Ich erlaube mir hierdurch anzuzeigen, daß ich das von meinem ſeeligen Manne
betriebene Glaſergeſchäft unverändert unter Leitung eines tüchtigen Geſchäftsführers
fortführe, und empfehle mich im Anfertigen aller Arten Fenſter, Einſetzen von Spiegeln,
Anfertigung von Ventilations=Vorrichtungen, Einrahmen von Bildern und Spiegeln
bei ſolider und billigſter Bedienung.
Hochachtungsvoll
Julius Macherauch Viwe., Glaſerei,
Louiſenſtraße 24.

Moud Uller Hdunonv a, udllooſahoho unniall,
behufs Vergrößerung nach der Bockenheimer Landſtraße Nr. 179 hierſelbſt verlegt,
mit den allerneueſten und beſten Betriebsmitteln verſehen, vernickelt, verſilbert, ver=
goldet
, verkupfert, vermeſſingt, bronzirt ꝛc. Gegenſtände jeder Art und Größe,
in dauerhafteſter und ſchönſter Ausführung. Ganze Einrichtungen für galvano=
plaſtiſche
Anſtalten, Anoden und Chemikalien reinſter Qualität, fertige Bäder, die
neueſten und zweckmäßigſten Batterien, ſowie die unter Nr. 9796 D. R. P. paten=
tirten
Möhring=Baur'ſchen dynamo=electriſchen Maſchinen ſtets vorräthig und
wird Käufern Gelegenheit geboten, ſich in meiner Anſtalt in der Behandlung und dem
Verfahren praktiſch zu inſtruiren.
Frankfurt a. M.
H. G. HeChrims.
7928)
C Och zeige hiermit ergebenſt an daß
Heue holl. Vollhäringe,
S a) ich Ballonplatz 4 meine Wirth=
desgl
. mariuirt.
ſchaft eröffnet habe und verabreiche ein
gutes Glas Bier aus der Brauerei
Lud. Heyl Oohn,
Schwager von Frankfurt a. M., ſowie 7910
Holzſtraße 17.
guten Mittag= und Abendtiſch bei
8159) Heiliger-Hreuzberg.
billigen Preiſen und reeller Bedienung.
Täglich friſcher Zwetſchenkuchen,
Jakob Schnur, Wirth.

[ ][  ][ ]

1730

K 179

3

Den verehrlichen hausbeſihern der Bheinſtrahe

machen hierdurch die ergebene Anzeige, daß wir mit den Waſſerzuleitungen
daſelbſt begonnen haben, und bitten um rechtzeitige Kundgebung etwaiger
bezüglicher Wünſche.
Gleichzeitig halten uns zur Ausführung von Hausleitungen unter billigſter
Berechnung und ausgedehnter Garantie beſtens empfohlen.
Darmflädter Wäſerleilungsgeſchäll.
3 Ludwigsſtraße 3.
Bopp & Reuther.

Wilhelminen=
Wilhelminen=
ſtraße
31, Eb Mldhhdl Sunwl,
ſtraße 31,
empfiehlt für die Herbſt=Saiſon:
8314)
Costumes, Jaquets, Rogenmäntel & Mlantelets,
in modernen Stoffen und eleganten Façons.
Beſtellungen nach Maß werden raſch und geſchmackvoll ausgeführt.
Lager in Mode- und Seidestoſſen, Sammten und allen
Besatz-Artikeln.

in den bekannten, beliebten Sorten,
friſche Sendung.
Emanuel Fuld,
8267) Kirchſtraße I.

Holzkohlen,
büchene und tannene, in trockener Waare
empfiehlt billigſt
G. Schneider,
Holz= und Steinkohlenhandlung.
20
sadimmerſpähne
und Abfallholz
zu verkaufen bei
ſm. Holtz.
Beſtellungen angenommen Eſchollbrücker=
ſtraße
6 und Eliſabethenſtr. 31 Hinterbau.
8156) Ein Geſchäftshaus, nahe be=
Darmſtadt, an einem gut gelegenen Platz,
welches ſich für jedes Geſchäft eignet, ſteht
zu verkaufen. Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
8160) Rothrüben und Perlzwiebeln
zum Einmachen.
Anaben=ArbeitsAnſtalt.
8194) Magdalenenſtraße 23 ſind
verſchiedene gute Möbel und Bettwerk
preiswürdig zu verkaufen.
Stadtallee I1
8201)
ſind Frühroſen, Schneeflocken u. blaue
Tafelkartoffeln per 50 Kilo zu 3 Mark
60 Pfg. zu verkaufen.

Gebrannten candirten
Java=Kaſſee,
von A. Aunz sel. Wwe. in Bonn,
in wöchentlichen Zuſendungen.

Emanuel Fuld,

8285)

Kirchſtraße I.

in den neueſten
Regenmäntel Zaçus von 8
bis 40 Mark ſind in großer Auswahl ein=
getroffen
.
Jonas Lehmann,
3315)
Marktplatz 4.

Reſtitutions=Schwärze,
das vortrefflichſte Mittel, um abge=
tragene
dunkle (graue, braune,blaue),
hauptſächlich ſchwarze Kleider, auch
Möbelſtoffe, ſeien ſie aus Wolle,
Baumwolle od. Sammt, beſond. noch
die dunkl. Militärkleider ſchwarze
Filzhüte ꝛc. ꝛc. durch einfaches Bürſten
mit dieſer Flüſſigkeit, ohne ſie zu zer=
trennen
, wieder aufzufärben, daß ſie
wie neuerſcheinen, iſt in Flaſchen zu
50 Pf. u. 1M. zu beziehen vom Fabriktn.
O. Sautermeiſter zur Obern Apotheke
Rottweil a. N., ſowie a. d. Niederlage für
Darmſtadt: Carl Watzinger.
Mainz: H. Fenduer.
4.
Offenbach: L. Schlichr.

8317) Ein großer Oleander, ſchön
blühend, zu verkaufen. Arheilgerſtraße 70.

Haisoröl

der

Naſſinerie Norff in Bremen.
Emanuel Fuldh,

8301)

Kirchſtraße I.

1l

W

in allen Farben u. zu den billigſten Preiſen
ſempfiehlt
Marie Neber,
8318)
Markt 3.
Winter-Zukiskin und
Uleberzieherſtoffe
empfiehlt in großer Auswahl
Jonas Lehmann.

3319)

Marktplatz 4.

8320) Gebrochene Aepfel u. Birnen,
ſowie ſüßen Aepfel=Moſt verkauft
Soderſtraße 52.
Deh n.

Vermiethungen.
4132) Marktplatz 4 im Hinterhaus
ſind ſofort beziehbar zu vermiethen:
1 Laden oder Werkſtätte,
1 Magazin oder Werkſtätte,
1 Wohnung aus 4 Zimmern, Küche ꝛc.
beſtehend. Näheres daſelbſt im Vorder=
haus
1. Etage od. Rheinſt. 25 im Comptoir.
4424) Martinſtr. 18 Manſarde zu verm.
4425) Frankfurterſtraße 3 ein Par=
terre
=Logis, 6-7 Zimmer, gleich beziehbar
5477) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis zu verm. und bald zu beziehen.
6068) Saalbauſtraße 7 Imöbl. Zimmer.
6877) Rheinſtraße !Vorderhaus jerſter
Stock 2 hübſche unmöbl. Zimmer zu verm

[ ][  ][ ]

R 129

1731

Mlr.

6761) Wendelſtadtſtraße 15 iſt ein
ſchönes Logis Parterre im Seitenbau bal=
digſt
beziehbar zu vermiethen.
Ebendaſelbſt Stallung für 4 Pferde nebſt
Burſchenzimmer.
G. Hinkel Wtwe.
6973) Eliſabethenſtraße Nr.
iſt der dritte Stock zu vermiethen, enthält
5 -6Zimmer, wie alle anderen Räumlichkeiten.
7463) Darmſtraße5 ein ſchönes Logis,
3 Zimmer, Küche w. all. Zubehör ſofort zu bez
7872) Caſinoſtraße 26 zwei fein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
7994) Kiesſtraße Nr. 7 iſt ein
Logis zu vermiethen und bis 1. October
beziehbar. Preis 135 Mark.
8055) Eliſabethenſtraße 35 ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3091) Alexanderſtraße 25 ein möbl.
Zimmer für einen Herrn Einjährigen.
8127) Grafenſtraße 33 ein gut möbl.
Zimmer zu verm. Näh. Seitenbau rechts.
8130) Mühlſtraße 28, 2. St., zwei
ineinander gehende möblirte Zimmer, auch
getheilt, zu vermiethen.
8218) Stiftſtraße 46 zwei unmöblirte
Zimmer mit ſchöner Ausſicht u. ſeparatem
Eingang Ende October zu beziehen.
8232) Schloßgaſſe 23 ein ſchönes
Logis zu vermiethen.
8233) Woogsplatz 13 ein möbl. Zim=
mer
zu verm. und 1. October beziehbar.
3243) Rheinſtr. 47. 2. St., ein gut möbl.
Zimmer 1. Oct. beziehbar. Preis 14 M.
8321) Gr. Ochſengaſſe 30 ein Logis
im Vorderhaus gleich zu beziehen.
8322) Nieder=Namſtädterſtraße 59
eine freundl. Wohnung, 2 Zimmer, Kabinet
und Küche, neu hergerichtet, mit allen Be=
quemlichkeiten
ſofort zu vermiethen.
8323) Beſſungen. Ludwigſtr. 15u 17
(neu erbautes Zwillingshaus) der obere Stock
ſofort zu vermiethen.

Betreffend: Die Ueberſchwemmung der Orte Biblis und Groß=Rohrheim.
Vei Erſtaltung des Rechenſchaftsberichts über die Verwendung der zur Unter=
ſtützung
der im Anfang d. Js. durch Ueberſchwemmung heimgeſuchten Einwohner der
Orte Biblis und Groß=Rohrheim geſpendeten Gaben ermangeln wir nicht, vor Allem
unſeren Dank für die eingegangenen zahlreichen Gaben den geehrten Gebern auszu=
ſprechen
. Auf unſeren Hilferuf ſind an Geldgaben eingegangen:
1) bei dem Vorſitzenden des Hilfscomité's Großh.
Kreisrath Dr. Uſinger
9987 M. 63 Pf.
2) bei der Großh. Bürgermeiſterei Biblis
5667 48
3) der Großh. Bürgermeiſterei Groß Rohrheim
5954 80
Summa 21,609 M. 91 Pf.
Um eine Baſis zur Vertheilung der Unterſtützungsgelder zu gewinnen, wurde
in jeder Gemeinde eine beſondere Commiſſion zur Abſchätzung des Schadens gebildet
und die Aufnahme derſelben, vor der Vorlage an das Geſammt=Hilfscomits, von einer
weiteren Commiſſion, aus Perſonen beider Gemeinden zuſammengeſetzt, vorgeprüft. In
Berückſichtigung des Umſtandes, daß in beiden Gemeinden die Höhe des Schadens
nahezu eine gleiche iſt, hat das Geſammt Hülfscomits nach eingehender Berathung be=
ſchloſſen
, daß ſämmtliche eingegangene Gaben an baarem Gelde unter beide Gemeinden
zu gleichen Theilen mit der Maßgabe vertheilt werden, daß die mit den Verhältniſſen
der einzelnen Gemeinde und deren Bewohner vorzugsweiſe vertrauten, der Einzelge=
meinde
angehörigen Comitsmitglieder die Vertheilung nach beſtem Wiſſen und Ge=
wiſſen
unter Controle des Vorſitzenden des Geſammt Hilfscomits's vornehmen, vor
Ausführung der Vertheilung aber dem Geſanmt=Hülfscomits über ihre Thätigkeit
Rechenſchaft ablegen. Die von den Einzel=Comits's vorgelegten Entwürfe der Ver=
theilungspläne
wurden nach vorheriger Prüſung von dem Geſammt=Hülfscomits ge=
nehmigt
und die Einzel=Comité's mit Vollzug derſelben beauftragt, hierau aber die
Bedingung geknüpft, daß baare Gelder an die Beſchädigten, welche Gebäudeſchaden er=
litten
, von einzelnen von dem betreffenden Local=Comits für zuläſſig erkannten Aus=
nahmen
abgeſehen, nicht gegeben werden, ſondern die Verwendung durch Herſtellung
der Schäden und Bezahlung der Rechnungen in der Höhe der zuerkannten Unter=
ſtützungsquote
ſtattfinden ſoll. Dieſer Bedingung wurde von Seiten des Localcomité's
nachgekommen und haben dieſelben den durch Quittungen belegten Nachweis über die
Ausführung der Vertheilungspläne dem Vorſitzenden des Hilfscomité's vorgelegt.-
Die in Natur eingegangenen Gaben, größtentheils in Nahrungsmitteln beſtehend,
wurden je zur Hälfte unter die beiden Gemeinden getheilt und von dieſen an ihre be=
dürftigen
Angehörigen in Natur abgegeben. Die über die Thätigkeit des Geſammt=
Hilfscomits's und der Einzel=Comité's erwachſenen Schriftſtücke liegen zur Einſicht
der geehrten Geber auf dem Büreau des unterzeichneten Vorſitzenden des Geſammt=
Hilfscomits'8 offen.
Bensheim, den 6. September 1880.
Im Namen und Auftrag des Geſammt=Hilfscomits'8.
Der Vorſitzende desſelben:
8324)
Dr. Uſinger, Großh. Kreisrath.

1040
18]

Vermiſchte Nachrichten.

ich

in
Ein
4.
5. 551 840 1020 1128. 125 3- 32 3 55 54 740 7 840 8e 1010 01 1135 -1 ſehenen S. elljüge.

gpealalarzt Dr. med. Keyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
534)
Erfolge.
6292) Zwei Lehrjungen ſucht gegen Lohn
L. Wenz. Schloſſermeiſter, Carlsſtr. 32.
8073) Uniformsſtücke für Artilleriſten
zu verkaufen. Riedeſelſtraße 46 parterre.
2
(in zuverläſſiges braves Mädchen,
welches in allen vorkommenden
S
Hausarbeiten durchaus gründlich erfahren
iſt, wird zum Eintritt auf Michaeli geſucht.
Nur mit beſten Zeugniſſen Verſehene =
gen
ſich melden.
Zu erfragen in der Expedition d. Bl.

H ä u ſ e t
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Heustadt,
Traße.

8274)
Beſucht
ein braves, zuverläſſiges
Michaeli. Schulſtraße 2.

5250) Ein ſoldes Madchen, das
gut u. ſelbſtſtändig kochen kann, wird
langt. Näheres in der Expedition.

8105)
Zu vermiethen:
Mädchen auff Trockene Lagerräume. Eliſabethenſtr. I.
8142) Eine tüchtige Frau ſuchtArbeit im
Waſchen u. Putzen. Zu erfragen Waldſtr. 1I.
Auch ſucht daſelbſt eine Frau Laufdienſt.
8177) Ein j. Kaufmann empfiehlt ſich zur
gegen entſprechenden Lobn auf Michaeli 41 Führung von Büchern, Correſpondenzen (auch
geſucht. Gute Zeugniſſe werden ver= Hffranz.) od. ſonſt entſpr. Arbeiten für Engagem.
auf halbe Tage event. auch nur auf einige
Stunden tägl. od. wöchentl. Offerten an die
8165) Einem jungen Mädchen kann in Exp. d. Bl. unter Chiffre 54 816T erbeten.
einer gebildeten Familie gute Penſion zu 8173) 2 Steinhauergeſellen ſofort
Theil werden. Näheres in der Expedition. geſucht. Ad. Petri, Steinmetzmeiſter.
466

[ ][  ][ ]

113.

R 159

des Darmſtädter Herbſt.
Pferdemarktes 2 Mark
ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben. Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
G (ine große Kohlen=Engros=Hand=
5
5 E lung. welche den Alleinverkauf
für ſehr bedeutende Zechen der Ruhr hat,
ſucht für Darmſtadt und nächſte Um=
gebung
einen tüchtigen Agenten, der mit
der Brauche durchaus bekannt iſt. Schriftl.
Offerten unter A. R. 10 beſorgt die Exp. 8292) Eine tüchtige Verküuferin
ſucht per 1. Okt. Engagement in einem
Band= und Mode=Mercerie= oder Ma=
nufacturwaaren
=Geſchäft. Off. nimmt
die ſeitherige Principalität C. Jungmann=
Büttner, Bleidenſtr. 8. FrankfurtalM. entgeg.
8302) Ein wachſamer Hofhund wird
zu kaufen geſucht. Pankratiusſtraße 32. 8304) ½ Sperrſitz abzugeben. Näh.
in der Expedition. 8325a) Eine Frau übernimmt Monatſtelle,
oder Waſchen u. Putzen. Holzſtr. 24 im Laden.
8326) Ich ſuche eine perfecte Köchin. Frau Cohn, Beſſ. Ludwigſtraße 61.
8327) Ein braves Mädchen, das kochen u gründliche Hausarbeit verſteht, kann ich
den geehrten Herrſchaften empfehlen.
Vermiethbureau S. Röſe, Friedrichſtr.14½ Matharina, verehelichte Pfeiſſ,
in München,
34 Jahre alt, nach ſchwerem Leiden
verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
Familie Carl Gerſchlauer.
Darmſtadt, 1. September 1880.
4
5 Todes Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige hiermit die
traurige Nachricht, daß es dem All= 8328) Maſchinenſchloſſer,
auf feinere Arbeiten und an der einfachen Drehbank geübt, finden Beſchäftigung bei
Carl Schröder, Sandſtr. 38 3 Eine Modiſtin,
welche ſelbſtſtändig arbeiten kann, findet
dauernde Stellung. Offerten sub I8
900 durch die Exp d. Bl. 8330) Eine reinl. Frau ſucht Laufdienſt.
Zu erfragen gr. Kaplaneigaſſe 10. 2 St. hoch.
8331) Lehrlingsſtelle offen bei
J. F. Wambold.
8332) Eine ſelbſtſtändige Köchin wünſcht mächtigen gefallen hat, unſer liebes
Nannchen nach kurzem, aberſchwerem Leiden in ein beſſeres Jenſeits abzu=
rufen
. Um ſtille Theilnahme bittet
die trauernde Familie
Miſchlich.
Die Beerdigung findet Mittwoch den
5. Septbr. Nachm. 2 Uhr, ſtatt. Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. September.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 12. September dem Geheimen Staatsrath im Miniſterium des Innern und der Juſtiz,
H. Knorr, das Comthurkreuz 2. Kl. des Verdienſtordens Philipps des
Großmüthigen, dem Landgerichtsdirector bei dem Landgericht der Pro= vinz Starkenburg, W. Köhler, dem vortragenden Rath in der Mini=
ſterial
=Abtheilung für öffentliche Geſundheitspflege, Obermedicinalrath tember verliehen:
Dr. F. W. Reißner, dem Kreisrath des Kreiſes Groß=Gerau, Frhrn.
Schenck zu Schweinsberg, dem Oberamtsrichter G. Langsdorff
zu Gießen, dem Director des Gymnaſiums und der Realſchule zu Worms,

8338) Sonntag den 12. d. M. wurde
in der Theatergarderobe (Sperrſitz rechts)
ein ſchwarzſeidener Regenſchirm mit gelbem
Stock vertauſcht. Umzutauſchen Carlsſtr. 4I.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 14. September.
2. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Neu einſtudirt:
Wilhelm Tell.
Schauſpiel in 5 Akten von Schiller.
Perſonen:
Hermann Geßler, Reichsvogt Herr Werner.
Werner, Freiherr von Atting= Herr Butterweck.
hauſen
Ulrich von Rudenz, ſein Reſſe Herr Hacker.
Werner Stauffacher) Landl.
5tel Reding
a. Schwyz Herr Wisthaler.

Valther Furſt
Wilhelm Tell
Röſſelmann, der Pfarrer
Kuoni, der Hirt
Werni, der Jäger
Ruodi, der Fiſcher
Arnold von Melchthal,
Meier von Sarnen,
Konrad Baumgarten
Jenny, Fiſcherknabe
Seppt, Hirtenknabe

Herr Leib.
..
2 Herr Wünzer.
Herr Mickler.
2
Herr Reichhardt.
3 Herr Bögel.
Herr Knispel.
; Herr Edward.

23 Herr Klier.
S Herr Wagner.
Hr. Haſemann.
Frl. Bernhard.

Gertrud, Stauffacher's Gattin Frl. Weigel.
Hedwig, Tell's Gattin, Fürſt's
Tochter,
Bertha von Brunneck, eine
reiche Erbin
Armgart, eine Bäuerin
Walther) Tell's Knaben
Wilhelm)
Frießhardt) Söldner
euthold
Rudolph der Harras, Geßler's
Stallmeiſter
Johannes Parricida, Herzog Herr Steude.
von Schwaben
Stüßi, der Flurſchütz . . . Herr Schimmer.
Frohnvogt.
½ Stauffacher
Herr Dalmonico, vom
Hoftheater in Weimar, als Gaſt.
Anfang halb 7. Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.

Frl. Verl.
Frl. Ethel.
Frau Pichon.
dina Krickſer.
Kathinka Röder.
Herr Hedrich.
Herr Krüger.
Herr Franke.

Donnerstag 16. September.
3. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Der Troubadour.
Oper in 4 Akten von Verdi.
* k Azucena
Frl. Prochaska von Prag
als Gaſt.

Freitag 17. September.
4. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
ultimo.
Luſiſpiel in 5 Akten von Moſer.

Dr. A. Becker, dem Decan des evangeliſchen Decanats Gießen, Pfarrer
K. Strack, zu Lang=Göns - das Ritterkreuz 1. Kl. des Verdienſt=
Ordens Philipps des Großmüthigen, dem Präſidenten des Verbandes
der Heſſiſchen landwirthſchaftlichen Conſumvereine, Polizeirath Haas zu
Darmſtadt, die goldene Verdienſtmedaille für Wiſſenſchaft, Kunſt, In=
duſtrie
und Landwirthſchaft, und dem Bürgermeiſter der Bürgermeiſterei
Oppenheim, Fr. Knewitz, das allgemeine Chrenzeichen mit der In=
ſchrift
: Für langjährige treue Dienſte; verliehen.

Se Königl. Hoheit der Großherzog habem am 12. September:
dem Bürgermeiſter zu Mainz. Dr. A. Du Mont, den Titel als Ober=
Bürgermeiſters, dem Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamts Heppenheim,
Dr. C. Scotti und dem Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamts Bens=
heim
, Dr. R. Landmann, den Charakter als,Medicinalrath: dem
Bräſidenten der Handelskammer zu Bingen, F. Allmann, den
Charakter als Commerzienrathe verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben jam 12. Sep=
1) das Comthurkreuz 1. Kl. des Verdienſtordens
Philipps des Großmüthigen:
dem Generalmajor v. Ra decke, Commandeur der 25. Cavallerie=Brigade;
2) das Comthurkreuz 2. Kl. des Verdienſtordens
Philipps des Großmüthigen:
dem Oberſt v. Weſternhagen, Commandeur des 2. Inf.=Regts. Nr. 116
3) das Ritterkreuz 1. Kl. des Verdienſtordens
Philipps des Großmüthigen:
dem Hauptmann v. Weiſe im Stabe der Großherzoglichen Diviſion,
dem Hauptmann v. Plonski im 1. Infanterie=Regiment Nr. 115, dem
Major Kolbe und dem Hauptmann Winter im 2. Infanterie=Regi=

[ ][  ][ ]

L.

11

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R6.
ment Nr. 116, dem Hauptmann Knappe von Knappſtaedt und dem
Hauptmann Steinmann im 3. Infanterie=Regiment Nr. 117, dem
Hauptmann Graf von der Schulenburg=Wolfsburg und dem
Hauptmann Buek im 4. Infanterie=Regiment Nr. 118, dem Major
v. Zaſtrow im 1. Dragoner=Regiment Nr. 23, dem Major Küper,
dem Hauptmann Schede und dem Hauptmann Burg im Feldartillerie=
Regiment Nr. 25 (Großh. Artillerie=Corps), ſodann dem Hauptmann
Wichert im Königl. Preußiſchen Heſſiſchen Pionier=Bataillon Nr. 11;
4) das Ritterkrenz 2. Kl. des Verdienſtordens
Philipps des Großmüthigen:
dem Premier=Lieutenant Frhr. v. Graney und dem Premier=
Lieutenant und Regiments=Adjutant v. Znaniecki im 1. Infanterie=
Regiment Nr. 115, dem Premier=Lieutenant Lauckhard im 3. In=
fanterie
=Regiment Nr. 117, dem Premier=Lieutenant v. Kopp im 4. In=
ſanterie
=Regiment Nr. 118, dem Premier=Lieutenant Frhr. v. Riedeſel
zu Eiſenbach im 1. Dragoner=Regiment Nr. 23, dem Premier= Lieute=
nant
v. Brockhuſen und dem Premier=Lieutenant Frhr. v. Nor=
mann
im 2. Dragoner=Regiment Nr. 24, dem Zahlmeiſter Kuhn im
Feldartillerie=Regiment Nr. 25 (Großh. Artillerie=Corps), und dem
Stabs=Quartiermeiſter Schenck im Großh. Gendarmerie=Corps.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben unterm 12. Sep=
tember
verliehen: dem Oberſt Bechſtadt, Commandeur des 3. Magde=
burgiſchen
Infanterie=Regiments Nr. 66, das Comthurkreuz 2. Kl. des
Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen; dem Oberſt=Lieutenant
Becker, Commandeur des 1. Pommer'ſchen Manen Regiments Nr. 4,
das Ritterkreuz 1. Kl. des Ludewigsordens; dem Major Frieß im Nieder=
ſchleſiſchen
Feldartillerie=Regiment Nr. 5. dem Major Davidſohn im
Heſſiſchen Feldartillerie=Regiment Nr. 11, dem Major v. Stockhauſen
im 1. Heſſiſchen Huſaren=Regiment Nr. 13, dem Major Metz=
ler
im Colberg'ſchen Grenadier=Negiment Nr. 9, dem Hauptmann Rothe
im Generalſtabe, dem Hauptmann v. Grolman im 2. Garde= Re=
giment
zu Fuß, das Ritterkreuz 1. Kl., ſodann dem Premier=Lieutenant
Mock im Eiſenbahn=Regiment und dem Premier=Lieutenant a. D.
Schäfer das Ritterkreuz 2. Kl. des Verdienſtordens Philipps des
Großmüthigen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 12. September
dem Oberſteuerrath Fr. Hahn, dem Oberfinanzrath A. Schulz, dem
Hauptſtaatskaſſe=Director G. O. Michell, dem Forſtmeiſter des Forſt=
amts
Seligenſtadt Fr. Cellarius, dem Oberförſter der Oberförſterei
Schaafheim W. Königer in Richen, das Ritterkreuz 1. Kl. des Ver=
dienſtordens
Philipps des Großmüthigen; dem Forſtwarten der Forſt=
wartei
Bergheim, Förſter Chr. Schaake, ſowie dem Aufſeher auf dem
Melbacher Bergwerk G. Bingel das Allgemeine Ehrenzeichen für fünfzig=
jährige
treue Dienſte verliehen; - ferner haben Se. Königl. Hoheit am
gleichen Tage dem Dirigenten der Buchhaltung des Miniſteriums der
Finanzen, Rechnungsrath C. Ihm den Character als Finanzraths;
dem Steuercommiſſär des Steuercommiſſariats Dieburg L. Repp den
Character als Steuerrath dem Steuercommiſſär des Steuercom=
miſſariats
Homberg W. Langsdorf den Character als Steuerrath;
- dem Oberſteuer=Inſpector des Hauptſteueramts Offenbach L. Völcker
den Character als Steuerrath; - dem Kreisbaumeiſter des Kreisbau=
amts
Worms W. Heim den Charaeter als Bauraths; dem Diſtricts=
einnehmer
der Diſtrietseinnehmerei Beſſungen M. Moter, dem Diſtricts=
einnehmer
der Diſtrictseinnehmerei Gießen L P. Walther, dem Diſtricts=
einnehmer
der Diſtrictseinnehmerei Pfeddersheim C. Dieffenbach den
Character als Rendant- ſowie dem Forſtwarten der Forſtwartei Kalk=
ofen
Joh. Küſter den Character als Förſters verliehen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Lehrer an dem
Schullehrer=Semnar zu Bensheim G. Ohly zum Lehrer an dem Schul=
lehrer
=Seminar zu Alzey - den proviſ. Lehrer an dem Schullehrer=
Seminar zu Friedberg Dr. W. Uloth zum Lehrer an dem Schullehrer=
Seminar zu Bensheim, - den proviſ. Lehrer an dem Schullehrer=
Seminar zu Friedberg H. Weinel zum Lehrer an dieſer Anſtalt - mit
Wirkung vom 1. October d. J3. an, ernannt; den Lehrer an dem
Schullehrer=Seminar zu Bensheim G. Köpp auf ſein Nachſuchen in den
Ruheſtand verſetzt; ferner den Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Worms
K. Thaler zum Landrichter bei dem Landgerichte der Provinz Rheinheſſen,
und den Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Oppenheim C. Laiſt zum Amts=
richter
bei dem Amtsgerichte Worms ernannt. Ernannt wurden ferner:
der proviſ. Lehrer an dem Schullehrer=Seminar in Friedberg Th. Klein=
ſchmidt
zum Lehrer an dieſer Anſtalt, und der Lehrer an der Präpa=
randenanſtalt
zu Lindenfels F. Schrod zum Lehrer an dem Schullehrer=
Seminar zu Bensheim.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den ordentl. Pro=
feſſor
an der techniſchen Hochſchule Dr. Ph. Büchn er auf deſſen Nach=
ſuchen
in den Ruheſtand verſetzt.
- Bei dem Feſtmahl von Civilſtaatsbeamten und Bürgern,
welches am Sonntag im Saalbau zu Ehren des Geburtstags Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs ſtatthatte, brachte Se. Excellenz Herr
Staatsminiſter Frhr. von Starck den Toaſt auf Se. Königl. Hoheit nach
der D. 3. in nachfolgenden Worten aus:
Meine Herren! Ein neues Lebensjahr vollendet ſich heute unſerem ge=
liebten
Großherzog, ein neues Jahr in einer, ſo Gott will, langen Rethe
glücklicher und für das Land glückbringender Regierungsjahre. Wenn
auch dieſes Jahr beſonders hervortretende Ereigniſſe in dem Staats=
und Volksleben unſeres Landes nicht geſehen hat, ſo iſt doch darin die

79
1733
Ausbildung und Durchbildung der großen Aenderungen in den Verwal=
tungs
= und Gerichtseinrichtungen vorwärts geſchritten, welche das voran=
gegangene
Jahr bezeichnet haben. Ich darf Sie verſichern, daß die Regierung
aufmerkſam iſt auf die Beſchwerden, die in einzelnen mehr nebenſächlichen
Beziehungen hervorgetreten ſind und die bei einer ſo jweit umfaſſenden
Reform auch nicht wohl ausbleiben konnten. In einigen Punkten iſt
ſolchen Beſchwerden ſchon abgeholfen worden, und es wird auch ferner
alle Sorgfalt angewendet werden, um erkannte Mängel zu beſeitigen oder
auf deren Beſeitigung hinzuwirken.
Neue Aufgaben ſind uns geſtellt für die nächſte Zukunft. Deren In=
halt
kann ich zuſammenfaſſen als die Steigerung der Leiſtungsfähigkeit
unſerer Verkehrswege. Ein Geſetzentwurf, welcher die wirkungsvollere
Verwaltung der Landſtraßen zum Ziel that, liegt den Ständen bereits
vor. Nur an wenigen Stellen des Landes waren ſeither die Flüſſe von
feſten, jederzeit paſſirbaren Brücken überſpannt. Nun iſt eine ſtehende
Brücke über den Rhein bei Mainz bereits beſchloſſen und die Errichtung
weiterer Verkehrsmittel dieſer Art an anderen Orten iſt in der Erwägung
begriffen. Der Erſatz von Landſtraßen und deren Benutzung für den
kleineren und Localverkehr durch Schienenwege beſchäftigt uns lebhaft.
Die außergewöhnlichen Witterungsverhältniſſe des vergangenen Win=
ters
haben manchen Schaden gebracht. Glücklicherweiſe iſt der für die
ärmeren Gegenden des Landes befürchtete Nothſtand nicht eingetreten,
hintangehalten vielleicht auch durch die Verwendung der von den Ständen
bereitwillig gewährten Mittel zur Beſchaffung von Saatkartoffeln und
zur Ermöglichung der Ausführung öffentlicher Arbeiten. Mancher Schaden
wird auch durch die faſt durchaus reichliche Erndte dieſes Jahres ausge=
glichen
werden. Die Gewährung von Geldmitteln zu mäßigem Zinsfuß
für die Durchführung von Bodenverbeſſerungen und die Anordnung, daß
ein in ſolchen Dingen techniſch geſchultes Perſonal zur Verfügung geſtellt
wird, wird nicht verfehlen, dem wichtigen Gewerbe der Landwirthſchaft
zur Förderung zu gereichen.
An allen Sorgen und Erwägungen, welche dieſe und ſo manche an=
dere
Dinge erfordert haben, hat unſer Landesfürſt unausgeſetzt den regſten
Antheil, nicht ſelten durch Seine eigene Anregung, genommen. In allen
Seinen Entſchließungen iſt Er wie immer durch Ceine lebendige Liebe
zu Seinem Volke geleitet worden. Er hat aber auch überall, wohin Er
im Lande gekommen iſt, zu Seiner Befriedigung Sich überzeugen können,
daß Sein Volk Ihm mit treuer Anhänglichkeit, Verehrung und Dankbar=
keit
zugethan iſt.
Die Wiederkehr des heutigen Feſttags drängt ganz beſonders zu einem
Ausdruck der alten Treue für unſer Fürſtenhaus und der Anhänglichkeit
an die Perſon unſeres erlauchten Großherzogs. So laſſen Sie uns denn
auch heute unſere innigſten Wünſche für Sein Wohlergehen und das
Seines Hauſes erneuern in dem Rufe:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog lebe hoch ! 1
Die Anweſenden ſtimmten begeiſtert in das Hoch ein. Die Muſik
intonirte die Feſthymne. welche ſtehend angehört wurde.
4X Camstag Vormittag 9 Uhr fand im Turnſaal, der höheren
Töchterſchuleeine Feier zu Ehren des Geburtstags Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs ſtatt. In dem ziemlich geräumigen Lo=
cal
waren alle Plätze beſetzt. Ein Choral leitete die Schulfeier ein;
hierauf ſprach Herr Mitprediger Keil ein kurzes Gebet, woran ſich ein
Gedicht= und Claviervortrag von Schülerinnen der Anſtalt ſchloß. Nun=
mehr
folgte die Feſtrede, gehalten von Herrn Dr. Menſch, deren Thema
das Leben und Wirken der hochſeligen Großherzogin Mathilde bildete.
Der Redner verſtand es, das Bild der hochſinnigen Fürſtin, deren An=
denken
das heſſiſche Volk noch treu bewahrt, mit warmen und lebens=
vollen
Zügen wiederzugeben. Zum Schluß ſangen die Schülerinnen das
Nationallied: Heil unſerm Fürſten, Heil. Bei allen Anweſenden hinter=
ließ
die Feier einen durchaus erhebenden und befriedigenden Eindruck.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 29 vom 11. September
enthält: Bekanntmachung, die Telegraphenordnung für das Deutſche
Reich vom 13. Auguſt 1880 betr.
Der zweiten Kammer der Stände iſt in dieſen Tagen ſeitens des
Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz ein Geſetzentwurf,
betreffend, das Civildiener=Wittwen=Inſtitut, zugegangen,
durch den namentlich die Aufnahme der durch die Organiſation der
richterlichen Behörden neugeſchaffenen Dienſtſtellen herbeigeführt werden
ſoll. Es ſollen danach Aufnahme finden in der 1. Klaſſe des Inſtituts
der Präſident des Oberlandesgerichts, in der I. Klaſſe die Präſidenten
der Landgerichte, Senatspräſidenten und der Oberſtaatsanwalt bei dem
Oberlandesgericht; eine neu zu bildende Klaſſe I1b., in der die Pen=
ſionen
, Eintrittsgelder u. ſ. w. genau die Mitte zwiſchen den für die
Klaſſen 1L. und 1I1. geltenden Normen einhalten, ſoll die Oberlandes=
gerichtsräthe
, die Directoren und erſten Staatsanwälte bei den Land=
gerichten
aufnehmen; die Mitglieder der Landgerichte, Amtsrichter,
Staatsanwälte, Gerichtsſchreiber bei dem Oberlandesgericht und den
Landgerichten reiht der Entwurf in die III. Klaſſe ein, wenn ſie einen
Gehalt von 4400 Mark oder mehr jährlich beziehen, in die IV., ſo lang=
ſie
einen geringeren Gehalt beziehen. Außer der Einreihung der richter=
lichen
Beamten ſieht der Entwurf noch eine andere Klaſſification einzelne:
beſtehender Stellen und die Aufnahme von einigen neuentſtandenen, be=
D. Z.)
ziehungsweiſe noch nicht aufgenommenen Stellen vor.
4
Zur Stadtverordnetenwahl. Es wird das Gerücht ver=
breitet
, daß der im dritten Wahlbezirk vorgeſchlagene Architekt Rückert
nicht wählbar ſei. Nachdem wir uns an maßgebender Stelle erkundigt
haben, ſind wir in der Lage, mittheilen zu können, daß Herr Rückert,

[ ][  ]

1734
R6.
wenn auch erſt ſeit kurzer Zeit, Darmſtädter Bürger geworden, als ſol=
cher
ſowohl Wähler als wählbar iſt.
0 Unter dem Vorſitz des Herrn L. Trier fand am Freitag Abend
in ſtark beſuchter Verſammlung des 4. Wahlbezirks nach heißem, er=
bittertem
Wahlkampf die Feſiſtellung der 4 zu wählenden Kandidaten
ſtatt. Abgegeben wurden 88 giltige Stimmen, davon erhielten, nachdem
Stadtverordneter Berbenich ſeine Kandidatur für dieſen Bezirk zurück=
gezogen
, Kaufmann Karl Kahlert 71, Stadtverordneter Gaule 44,
Gerber Juſtus 39 und Kreisaſſeſſor Momberger 33 Stimmen, und
erſcheinen ſomit als die offiziellen Bezirkskandidaten. In der Minder=
heit
blieben, was bei der eigentlichen Wahl weſentlich mit in Betracht
zu ziehen ſein dürfte: Georg Jakoby mit 31, Jakob Beſt mit 22,
Maurermeiſter Kall Beſt und Wagner P. Ackermann mit je 19,
Weinhändler Walz mit 18, Zimmermeiſter Ph. Spieß und Rentner
Klein mit je 14 reſp. 13 Stimmen.
Die Wahlbewegung iſt im 4. Wahlbezirk trotz erfolg
ter Aufſtellung der Bezirkscandidaten noch nicht zum Abſchluß gelangt
und hat eine am Samstag Abend in dee Reſtauration Engelter ſtattge=
habte
Wählerverſammlung die Herren Oberlandesgerichtsrath Frank,
Kaufmann K. Kahlert, Oeconom G. Jacoby und Maurermeiſter
K. Beſt als Candidaten proclamirt.
0 Da im zweiten Wahlbezirk die urſprünglich in Ausſicht
genommenen Herren Stadtverordneter Möſer, ſowie Baurath Buſch
eine=Wahl eutſchieden abgelehut, wurden in einer am Samstag Abend
ſtattgehabten ſchwach beſuchten Wählerverſammlung nach wiederholtem
Wahlgang die Herrn Stadtverordneter Schneider und Rentner Ganß
als neue Candidaten in Vorſchlag gebracht.
- Schöffengericht bei Großh. Amtsgericht Darmſtadt II vom
13. September 1880. Nachdem heute die beiden friſch eingetretenen
Schöffen Peter Engel, Landwirth von Griesheim, und Georg Langen=
dorf
l. von Gräfenhauſen, beeidigt worden, wurden folgende Straf=
ſachen
abgeurtheilt: 1) Georg Zimmermann, Bäckergeſelle von Becht=
heim
, iſt angeſchuldigt, in Pfungſtadt ſeinem Mitgeſellen an Geld 1 M.
70 Pf., ſowie eine Tabakspfeife entwendet zu haben, und zwar am
15. September 1879. Der Angeſchuldigte leugnet, doch wurde in ſeinen
reiſefertig gepackten Effecten die Tabakspfeife vorgefunden. Er wird
wegen der Entwendung in eine Gefängnißſtrafe von 8 Tagen und in die
Halfte der Koſten verurtheilt. 2) Aaron Simon von Roßdorf wird be=
ſchuldigt
, die Ehefrau des Konrad Emig III. von da mit einem Wellen=
bengel
geſchlagen und an ihrem Körper verletzt zu haben. Er leugnet
und will ſich nur gewehrt haben. Auch ſchildert er ſeine Gegnerin als
äußerſt gefahrlich. Er wird in eine Gefängnißſtrafe von 3 Wochen und
zur Zahlung einer Buße von 5 M. verurtheilt. 3) Heinrich Huxhorn,
Chriſtian Huxhorn, Lorenz Stickſel Wittwe und die Ehefrau des Chriſtian
Huxhorn haben am 50. Juni d. J. dem Forſtwart Tritſch von Everſtadt
im Walde beim Tanuäpfelleſen Widerſtand geleiſtet und ihn gröblich
wörtlich beleidigt. Heinrich Huxhorn wird in eine Gefängnißſtrafe von
14 Tagen, Chriſtian Huxhorn in eine Geldſtrafe von 15 M., Lorenz
Stickſel Wittwe in eine ſoiche von 6 M., Chriſtian Huxhorn Ehefrau in
eine Geldſtrafe von 30 M. eventuell in 6 Tage Gefäugniß verurtheilt.
Jedes hat ein Viertheil der Koſten zu tragen. 4) Valentin Höhl L. von
Griesheim iſt beſchuldigt, am 15. Juli d. J. einen Centner Zwiebeln auf
remden Grundſtücken entwendet zu haben. Er wird in eine Gefängniß=
ſtrafe
von 14 Tagen und in die Koſten verurtheilt. 5) G. Allendorf
von Nieder=Beerbach, Knecht bei Phil. Muth daſelbſt, ſteht unter der An=
klage
, am 4. Juli d. J. die Jagd. auf Turteltauben auf freidem
Jagdgebiet ausgeübt zu haben. Er wird auf Antrag des Amtsanwalts
freigeſprochen. 5) Peter Schäfer von Crumſtadt, z. Z. Knecht bei Adam
Fey Iv. in Pfungſtadt, wird beſchuldigt, am Oſtermontag auf dem
Dippelshof dem Phil. Kraft daſelbſt circa 15- 20 Pfund Wurſt ent=
wendet
zu haben. Er leugnet, und wird wegen mangelnden Beweiſes
freigeſprochen. Schluß 24 Uhr.
- Wie aus Berl n berichtet wird, ſoll der hieſige preußiſche Geſandte,
Baron v. Alvensleben für den Poſten eines Geſandten des deutſchen
Reichs in Kopenhagen deſignirt ſein.
- Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
Auguſt 92 Kranke mit 1682 Pflegetagen ärztlich behandelt uud verpflegt.
- In Folge der ungünſtigen Herbſtausſichten werden eben große
Maſſen von Trauben aus Italien bezogen, welche namentlich zur An=
fertigung
von Schaumwein Verwendung finden.
Das neue Seminargebäude in Alzey ſoll am 15. October
feierlich eingeweiht werden.
- In Folge der in Kaſtel vorgekommenen Tollwuth eines
Jagdhundes iſt für dieſe Gemeinde, ſowie auch für Mainz, Hechtsheim,
Koſtheim, Laubenheim und Weiſenau Hundeſperre verfügt worden.
- Der electriſche Aufzug(Fahrſtuhl), von der berühmten
Firma Siemens und Halske in Berlin gefertigt, iſt in der Mannheimer
Ausſtellung eingetroffen und ſeit Sonntag in Thätigkeit.
- In Bezug auf die Ankaufspreiſe des Schlachtviehs in
der letzten Hälfte des Monats Auguſt kann berichtet werden, daß dieſelben

179
betrugen für: Ochſen L. Qual. 70 M. per Centner, II. Qual. ( nord=
deutſche
) 67-68 M., Kühe L. Qual. 60 M. I1. Qual. 50-52 M.
Bullen 45-60 M. per Centner. Kälber 1. Qual. 60 Pf. per Pfund,
IL. Qual. 52 54 Pf., Hämmel L. Qual. 62 Pf. IL. Qual. 60 Pf.,
Schweine L. Qual. (Landſchweine) 70 Pf., IL. Qual. (württemberg.,
68 Pf. per Pfund. Nach amerikaniſchen Schweinen beſteht hier, aus=
ſchon
früher berichteten Gründen, wenig Kaufluſt.
Getreide= und Fettviehpreiſe im Großherzogthum
Heſſen in der Woche vom 1. bis 7. September: Weizen: hierländi=
ſcher
pro 100 Kilo M. 21 bis 22, ruſſiſcher M. 23 bis 23.50, unga=
riſcher
M. 24, amerikaniſcher M. 22.50 bis 23.50 Noggen: hier=
ländiſcher
M. 19 bis 19.25, franzöſiſcher M. 19.50 bis 20, ruſſiſcher M. 17
bis 18. - Gerſte: M. 1750 bis 19. - Hafer M. 13.50 bis 1450.
- Ochſen 1. Qual. M. 68, 2. Qual. M. 64. - Kühe 1. Qual.
M. 60, 2. Qual. M. 50 pro 50 Kilo. - Kälber: 1. Qual.
70 Pf., 2. Qual. 65 Pf. - Hämm el: 1. Qual. 58 bis 60 Pf.,
2. Qual. 48 bis 52 Pf. Schweine 64 bis 66 Pf. per ½ Kilo.
(Zeitſchrift f. d. landw. V. d. G. H.)

Großherzogliches Hoftheater.
12. September.
5⁄₈ Nach beinahe viermonatlicher, für das kunſtſinnige Publikum un=
ſerer
Reſidenz gewiß ſehr empfindlicher Ferienpauſe hatte heute das Hof=
theater
ſeine Pforten zu neuer Thäligkeit wieder eröffnet Zur Feier
des Allerhöchſten Geburtsfeſtes Sr. Königl. Hoheit des Groß=
herzogs
ging als Feſtvorſtellung Mozart's Zauberflöten in Scene.
Die Aufführung, welcher ein der Feier des Tages geltender, von Herrn
Regiſſeur Siebenhof gedichteter, von Herrn Director Wünzer vor=
getragener
, mit einem Hoch ſchließender Prolog voranging, darf als eine
im Ganzen gelungene bezeichnet werden. Faſt am Schluſſe ſeiner Lauf=
bahn
compouirte Mozart dieſes wunderbare, der Verherrlichung der
freimaureriſchen Tendenzen gewidmete Werk, das ſich durch alle Zeiten
hin als eine echte und rechte Zauberflöte erwieſen hat. Seinem
Terte nach, der ja an Abgeſchmacktheiten kaum etwas zu wünſchen übrig
läßt, dem Genre der Wiener Zauberpoſſe angehörend, muß doch das
Werk den großen Opern zugezählt werden auf Grund der prachtvollen,
an Reiz und vornehmer Popularität das Gebiet des Singſpiels weit
überragenden Muſik. Mit unerhörter Einfachheit und Reinheit tritt uns
hier die Kunſt entgegen, und immer von Neuem werden wir. von Be=
wunderung
über dieſen unerſchöpflichen Reichthum an Melodien ergriffen.
Mit Ausnahme der Königin der Nacht iſt es eine rein deutſche Muſik,
die insbeſondere in den Männerchören ihren hehrſten Ausdruck findet.-
Der Höhepunkt in der Aufführung am Sonntag iſt in der Leiſtung des
Frl. Czerwenka (amina) zu ſuchen. Jede einzelne Nummer ſprach
für eine wohl durchdachte Auffaſſung der Rolle, nirgend ein Ueber=
ſchreiten
des künſtleriſchen Maßes, überall warmherzige Hingabe. Die Arie
Ach, ich fühl's, es iſt verſchwunden: war von beſtrickender Wirkung.
Möge die Künſtlerin fortfahren, von ihrer ſchönen Stimme begünſtigt,
ihre Aufgaben aufs Corgfältigſte geiſtig und ſeeliſch zu durchdringen
und das inhaltsſchwere Wort des Dichters: Doch werdet ihr nie Herzen
zu Herzen ſchaffen, wenn es euch nicht von Herzen geht=, zum Wahl=
ſpruch
für ihre künſtleriſchen Leiſtungen erwählen. - In der Beſetzung
neu war Tamino (Herr Hofmüller.) Er ſtand noch nicht auf der
Höhe. Seine Stimmmittel ſind ja nicht unbedeutend, die Stimme ſelbſt
nicht unangenehm, wenngleich er ſich noch ſehr bemühen muß, ſeinem Ge=
ſang
einen freieren, edleren Charakter zu geben. Aber das Spiell Alle
eine Mimik ſchien ſich in den rechten Arm verflüchtigt zu haben. Auch
muß Herr Hofmüller den Tamino nicht nur als ſanften ſchwärmeriſchen
Jüngling auffaſſen, ſondern ihm männliche Kraft und durch das Be=
wußtſein
ſeiner fürſtlichen Abſtammung auch eine vornehme Haltung ver=
leihen
Ein Zwieſpalt gegenüber den ſüßen, weicheinſchmeichelnden Melodien,
welche ihm der Componiſt in den Mund legte, iſt dabei nicht zu befürchten.
Frau Mayr=Olbrich (Königin der Nacht) ſang ihre beiden ſchwie=
rigen
Arien mit gewohnter eminenter Fertigkeit und erntete dafür reich=
lichen
Beifall. - Herr Kraze entledigte ſich ſeiner Aufgabe (Papageno
in anzuerkennender Weiſe. Das Duett zwiſchen ihm und ſeinem Weib=
chen
(Frl. Simoni) mußte auf ſtürmiſches Verlangen - charakteriſtiſch
ſür den Geſchmack eines Theils des Publikums - wiederholt ſwerden.
Herr Hofmann (Saraſtro) machte weniger durch ſeine nach der
Tiefe nicht ausreichende Stimme, als durch die Würde des Vortrages
einen wohlthuenden Eindruck. Am meiſten ſagte uns noch die erſte Scene
und demnächſt die Arie O Iſis zu; weniger und zwar in Folge des
zu häufig angewandten ritardando die Arie In dieſen heilgen Hallens
Die ubrigen Rollen bieten diesmal dem Berichterſtatter keinen Anlaß
zu eingehenden Bemerkungen. Die Chöre gingen gut. Der Löwenantheil
an dem erzielten günſtigen Totaleindruck gebührt dem Maſchinendirector
Herrn Brandt, der denn auch durch verdienten Hervorruf am Schluß
der Vorſtellung (nach 10 Uhr und nicht, wie es auf dem Theaterzettel
lautete ½10) geehrt wurde.

Polizei=Bericht vom 18. September.
Ein an Epilepſie leidender Taglöhner wurde geſtern Abend in der
Heinrichſtraße liegend betroffen, ſo daß deſſen Verbringung in das Hoſpital
erfolgen mußte.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.