143.
Jahrgaulg.
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal incl. Poflaufſchlag.
Srag= und Anzeigebkaft.)
Inſerate
werdenangenommen= inDarmſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärt
WRettt, Ealtehllinnhooiſtt. vn an unoneusnanona
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Lreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Donnerstag den 19. Auguſt.
1880.
I8I.
B e k a n n t m a ch u n g.
Dienſtmann Nr. 51 Ernſt Heberer iſt verſtorben, und hat deſſen Ehefrau um Rückgabe der Caution gebeten. Etwaige
Anſprüche auf dieſelbe können von den reſp. Auftraggebern, falls ſie durch Dienſtleiſtungen des Genannten in Nachtheil gekommen
ſein ſollten, binnen 3 Tagen unerſtrecklicher Friſt bei der unterzeichneten Stelle geltend gemacht werden.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die am 10. l. Mts. für die Bleichſtraße verfügte Sperre wird aufgehoben.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche im Laufe dieſes Jahres ihr ſeither
betriebenes Gewerbe niedergelegt haben, oder vor Anfang des nächſten Jahres
nieder=
legen oder an einen Anderen abtreten wollen, ſowie Diejenigen, welche ſonſtige
Ver=
änderungen im Gewerbebetrieb vorzunehmen beabſichtigen, werden hierdurch aufgefordert,
dieſes der Bürgermeiſterei alsbald anzuzeigen, damit bei der bevorſtehenden Steuer=
Regulirung Rückſicht darauf genommen werden kann.
Beſſungen, den 16. Auguſt 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
7507)
Nohl.
7446) Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung von Goſſen in der
Erbacherſtraße vorkommende Pflaſterſtein=
Lieferung aus Baſalt ſoll im Wege der
Submiſſion vergeben werden. Offerten ſind bis
Donnerstag den 19. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt. Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.: Riedlinger, Beigeordneter.
7447) Bekanntmachung.
Die Herſtellung von Floßrinnen in der
Wieners= und Blumenthalſtraße
vorkommen=
den Pflaſter= und Maurer=Arbeiten, ſowie
Thonwaaren= und Eiſenlieferung ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 20. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zuerheben ſind. Darmſtadt, 12. Auguſt 1880.
J. V. d. B.: Riedlinger, Beigeordneter.
(=Freitag den 20. Auguſt,
Vormit=
tags 9 Uhr,
werden Schloßgaſſe Nr. 25, 1 Maiſchbütte,
1 Gerſtenweiche, 2 Kiſten und 2½ Säcke
Hopfen, 1 Brückenwaage, 1 Bierrolle,
4 Gährbütten, ca. 30 verſchiedene Bierfaß,
1 Häckſelſchneidebank, eine große Partie
Eiſen, eine große Partie Faßdauben,
verſchie=
dene Größen, 6 Eisſchwimmer, 1 Kommode,
2 Kleiderſchränke, Bilder, 1 Partie Holz
und Steinkohlen, ca. 50 Stück große Beſen,
gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1880.
Der Concurs=Verwalter:
C. Pettmann.
7442)
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 20. Auguſt d. J.,
Vor=
mittags 9 Uhr, werden in dem Saale
der Ritſert'ſchen Brauerei „zum
Schützen=
hofl nachverzeichnete Gegenſtände: 1 Spiegel,
1 Uhr, 12 Stühle und 5 Wirthstiſche
zwangsweiſe gegen gleich baare Zahlung
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Wittich,
7508) Großh. Gerichtsvollzieher.
420
1564
R 16¼
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 20. Auguſt, Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe Carlsſtraße 3, 4. Stock, jwegzugshalber nachverzeichnete,
ſehr gut erhaltene Möbel, als: 2 Kanapee's, 1 Glasſchrank, 1 zweith. nußb.
Kleiderſchrank, 1 zwei= und 1 einth. tannener Kleiderſchrank, 2 nußb.
Bett=
ſtellen mit Sprungfedermatratzen, 6 Rohrſtühle, 1 Kommode, 1 Pſeiler=
Schränkchen, 1 ovaler Tiſch, 2 ovale Spiegel, 1 Nähtiſchchen, Etageres,
Nipptiſchchen, 1 Polſter=Garnitur in Rips, Mahagony=Geſtell, 1
Küchen=
ſchrank, Küchentiſch mit Stuhl, öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
A. Kammler, Taxator.
Verſteigerungs=Anzeige.
Samstag den 21. Auguſt d. J.,
Vormittags 9 Uhr anfangend, werden
in dem Saale der Ritſert'ſchen Brauerei
nzum Schützenhofl nachverzeichnete
Gegen=
ſtände, als: 1 Küchenſchrank, 1
Kleider=
ſchrank, 1 Kommode, 1 Kanapee, 1 runder
Tiſch, 1 Regulator, 1 Goldrahmſpiegel,
5 Porträts, 3 Oeldruckbilder und 4
Rohr=
ſtühle zwangsweiſe, gegen gleich baare
Zahlung öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1880.
Wittich,
7510) Großh. Gerichtsvollzieher.
7510a) Montag den 23. Auguſt l. J.,
Mittags um 2 Uhr, ſollen in dem
Rath=
haus zu Griesheim die zur Aufſtellung
von Carouſſels und Schaubuden
vorhande=
nen gemeinheitlichen Plätze zur Benutzung
für die bevorſtehende Kirchweihe an den
Meiſtbietenden öffentlich verſteigt werden.
Griesheim, am 17. Auguſt 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
Leber.
—
Leilgebotenes.
Lagerbier.
4. Aus einer Concursmaſſe werden ca.
300 Hectoliter gutes Lagerbier in
Partien billigſt abgegeben.
Darmſtadt, am 16. Auguſt 1880.
Der Konkursverwalter:
C. Pettmann.
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überhaupt für alle Zwecke, wo Haferſchleim
verwendet wird, iſt dieſe Hafergrütze als
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benöthigten Einrichtungen und ſind zur Aufſtellung von Voranſchlägen gern bereit.
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wollen, empfehlen wie die Erzeugniſſe unſerer Fabriken unter Einräumung von Engros=
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[ ← ][ ][ → ]E. 161
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Logis zu verm. und bald zu beziehen.
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Lauteſchlägerſtr.” eine hübſche Wohnung,
drei Zimmer mit Küche und Glasabſchluß,
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Stock 2 hübſche unmöbl. Zimmer zu verm.
6973) Eliſabethenſtraße Nr. 1
iſt der dritte Stock zu vermiethen, enthält
5- 6Zimmer, wie alle anderen Räumlichkeiten.
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Logis zu vermiethen und bis Anfang
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tember zu beziehen.
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Adreßßuch 1880.
Am Donnerstag 19. d. Mts. von 2-6 Uhr,
Nachm. liegt zur Einſicht der Intereſſenten
1) im Zimmer Nr. 10 des Polizeiamts,
2) in den Büreaux der Polizeireviere
zu Darmſtadt und Beſſungen offen:
Correcturbogen,
enthält: Häuſer= und Straßen=Regiſter,
Mühlſtraße bis Pankratiusſtraße. (6885
7470) Während meiner Abweſenheit von
hier bis Anfang n. Mts. erſuche ich meine
Patienten, ſich an einen meiner Herren
Collegen zu wenden, und dieſelben mich im
betreffenden Falle gütigſt vertreten zu wollen.
Dr. Loob.
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Meine Wohnung und Geſchäftslokal
befindet ſich nunmehr Stiftſtraße 53.
W. Richter, Schreinermeiſter.
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1566
M6. 161
7516)
An die
Bewohner von Darmſtadt und Beſſungen!
Die feierliche Enthillung des Landes=Deukmals verurſachte im vorigen Jahre eine leicht erklärliche Unterbrechung der
ſeit Jahren in unſerer Stadt herkömmlichen Sedanfeier. In dieſem Jahre iſt dieſes deutſche Nationalfeſt zugleich die zehnjährige
Erinnerungsfeier des opfermuthigen Heldenſinns unſerer Brüder und der wunderbaren, von allen Patrioten erſehnten Einigung
des deutſchen Volks zu einem großen ſtarken Friedensreich.
Wir glauben deshalb dem Sinn und Geiſt unſerer von innigſtem Dank erfüllten, in Liebe zu Kaiſer und Reich
ver=
einten Bürgerſchaft zu entſprechen, wenn wir diesmal ganz beſonders zur zehuten Erinnerungsſeier der großen Tage des
Jahres 1870 auffordern.
Das in Ausſicht genommene Programm ſchließt ſich dem an, wie es jetzt ſchon ſeit Jahren bleibend ſich feſtgeſtellt hat.
Wir rechnen hierbei auf die Betheiligung unſerer Mitbürger und werden Näheres ſeiner Zeit bekannt machen. Schon jetzt bitten
wir freundlichſt um Beiträge zu den Koſten des Feſtes. Jeder der Unterzeichneten iſt bereit, ſolche anzunehmen, insbeſondere
auch der Rechner des Comité's, Herr Stadtverordneter Kaufmann Verbenich, Ludwigsſtraße Nr. 17.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1880.
Arnold, Amtsrichter. Baur, Geheimer Oberſteuerrath. Dr. E. Becker, Geh. Cabinetsrath. Th. Becker, Oberſchulrath.
Becker, Theophil, Reallehrer. Adam Becker, Schuhmachermeiſter. P. Berbenich, Stadtverordneter. A. Bergſträßer, Buchhändler.
Bernhardt, Director der Volksbank. Berntheiſel, Ortsgerichts=Vorſteher. K. Beſt, Maurermeiſter. H. Blumenthal,
Commerzien=
rath. Boſe, Großh. Ober=Forſt=Director. Dr. Boßler, Gymnaſiallehrer. Braden, Stadtbaumeiſter. Braun, Oberforſtrath.
Buchner, Rechtsanwalt. Dr. L. Büchner, Profeſſor. Buſch, General=Secretär. Dr. Conzen, Gymnaſiallehrer. Karl Daudt,
Metzgermeiſter. Wm. Diefenbach=Roemer, Kaufmann. Diefenbach, Stadtverordneter. Dingeldey, Stadtpfarrer. Dr. Eigenbrodt,
Geh. Med.=Rath. Eigenbrodt, Oberſtabsauditeur. Ed. Eimer, Rentner. Emmerling, Ober=Finanzrath. Balth. Emmel,
Weiß=
bindermeiſter. Ewald, Decan. Faix, David, Rentner. Fehrer, Hch., Kaufmann. Felſing. J., Profeſſor. Dr. Fölſing,
Stadt=
verordneter. Finger, Geh. Staatsrath. Fink, Miniſterialrath. Jacob Friedrich, Schuhmachermeiſter. Dr. Fuchs, Stabsarzt.
Karl Gaulé, Stadtverordneter. Dr. Gaquoin, Reallehrer. C. Gerſchlauer, Stadtverordneter. Peter Geuter, Schreinermeiſter.
Greim, Ober=Schulrath. Grein, Hofprediger. Gros, Juſtizrath. Georg Habich, Weinhändler. Hallwachs, Geh. Staatsrath.
H. Hein, Metzgermeiſter. Heinzerling, Landgerichtsrath. J. A. Helfmann, Reutner. Jacob Herwegh, Metzgermeiſter. v. Heſſert,
Hauptmann. Heß, Geh. Oberrechnungsrath. J. Heumann, Rechtsanwalt. Hickler, Beigeordneter. Frdch. Hochſtätter,
Tapeten=
fabrikaut. Dr. E. E. Hofmann, Rechtsanwalt. Hüter, Stadtverordneter. A. Jacoby, Rentner. Ph. Jacoby, Metzgermeiſter.
K. Juſtus, Feuer=Inſpector. Karl Kahlert, Kaufmann. Gg. Karp, Uhrmacher. Dr. Kaufmann, Arzt. H. Keller,
Commerzien=
rath. C. C. Kleber, Kaufmann. Klein, Reutner. Köhler, Landgerichts=Director. König, Profeſſor. Königer, Ober=
Landes=
gerichtsrath. Kröh, Hofgemälde=Gallerie=Inſpector. Kraft, ſtädt. Secretär. v. Kraue, Geueral. Dr. Küchler, Provinzialdirector.
Dr. Landsberger, Rabbiner. Lauteſchläger, Hauptm. Robert Lautz, Stadtverordneter. H. Lehr, Stadtverordneter. Ld. Leißler,
Schuhmachermeiſter. Gg. Mahr, Hofzimmermeiſter. C. A. Mangold, Muſikdirector. G. Martin, Reichstagsabgeordneter.
Marx, Profeſſor. Marx, Turninſpector. Frdch. Maurer, Hauptmann a. D. H. Maurer, Hauptmann a. D. v. Muralt,
Hauptmann a. D. W. Merck, Stadtverordneter. Michell, Hauptſtaatskaſſe=Director. G. Möſer, Stadtverordneter. W. Möſer,
Schloſſermeiſter. Müller, Miniſterialrath. Hermann Müller, Profeſſor. L. B. Müller, Kaufmann. Carl Müller, Juwelier.
Hch. Müller, Bauunternehmer. Ph. Nieder, Kürſchnermeiſter. Dr. Carl Nies, Reallehrer. Noack, Profeſſor. Nodnagel,
Real=
lehrer. A. Ohly, Oberbürgermeiſter. Dr. Orth, prakt. Arzt. J. Petry, Schuhmachermeiſter. Pfaltz, Ober=Poſtmeiſter.
Dr. Pfeiffer, Ober=Medicinal=Rath. Pfuorr, Oberlehrer. Philippi, Lehrer. Reh, Major a. D. Reineck, Inſtitutsvorſteher.
Reinhardt, Reallehrer. E. Reuter, Fabrikaut. L. Riedlinger, Beigeordneter. K. Ritſert, Stadtverordncter. Gg. Roth, Buchhalter.
W. Rudolph, Photograph. A. Ruths, Stadtverordneter. Ferd. Sander, Banquier. Dr. Schäffer, Profeſſor am Polytechnikum.
R. Schlapp, Buchhändler. Dr. Schmidt, Profeſſor am Polytechnikum. Schmitz, Gymnaſiallehrer. G. Schneider, Stadtverordn.
Friedrich Schröder I, Rentner. Heinrich Schuchardt, Commerzienrath. W. Schulz, Kaufmann. Leopold Schünemann, Ageut.
Dr. Schweisguth, Rector. Dr. Sell, Stadtpfarrer. Dr. Sonne, Profeſſor. G. Stein, Reutner. Hch. Störger, Agent.
Dr. Stüber, Geh. Rath. Dr. Tenner, Apotheker. Dr. Thiel, Profeſſor. Adolph Trier, Kaufm. Theodor Trier, Kaufmann.
Louis Trier, Kaufmann. Dr. Uhrig, Profeſſor. Vietor, Hof=Silberwaarenfabrikaut. Voltz, Oberlehrer. Völſing, Stadtcantor.
Emil Waguer, Steinmetz. Eduard Wagner, Reutner. Walz, Weinhändler. Aug. Weber, Miniſterialrath. Franz Weber,
Kauf=
mann. Georg Weber, Gaſtwirth. Wilh. Weber, Sparkaſſerechner. Dr. Weis, Profeſſor an der Realſchule. Weitzel, Director
der Actien=Ziegelei. Wulkow, Director. Dr. v. Wedekind, Rentner. Dr. Weidner, Gymnaſial=Director. Welcker, Geh.
Ober=
ſteuerrath. Welcker, Ober=Poſtcommiſſär. Wendelſtadt, Geh. Commerzienrath. F. A. Wenck, Fabrikaut. Werner, Oberlehrer.
Wilh. Wetzel, Rentner. L. Wiener, Gaſthofsbeſitzer. Dr. Windhaus, Gymuaſiallehrer. F. Wittich, Buchdruckereibeſ. R. Wittich,
Buchdruckereibeſ. Otto Wolfskehl, Stadtverordneter. Wondra, Juwelier. E. Zernin, Hauptmann l. s. A. W. Zimmermann,
Inſtrumentenhändler.
7518)
S4AIBAL DARmsTIVI.
Donnerstag den 19. Auguſt
ausgeführt von der
Kapelle des 1. Gr. Heſſ. Infanterie= (Leibgarde=) Regiments Nr. 15
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Anfang 18 Uhr. Entree 25 Pf. Actionäre 20 Pf. - Bi ungüinſtiger
Witterung findet das Concert im großen Saale ſtatt.
Zweite Abtheilung (Streich=Muſik;: Wagner-Abend.
7466) Ein gebildetes Mädchen zur Stütze
der Hausfrau nach Edinburg geſucht. Nähen,
Behandlung der Wäſche, Beaufſichtigung des
Kochens verlangt. Anmeldungen brieflich
Frau Lawſon, Weiterſtadt.
7472) Bohnenmaſchinen werden billig
verliehen und reparirt.
A. Bassmann, Grafenſtraße 4.
Durch das Schöne ſtets das Gute!
Eöluer MännergelangVeren
unter dem
Protectorate Sr. Allaj. des Kaisers fund Königs WILIELII I.
Dirigent.Yerr 8. de Lange.
Sonntag den 22. Auguſt 1880, Nachmittags 1 Uhr, im Sanlbaw.
GROSSES CONTUI
unter gütiger
Milwirſiung von Fräul. Louise Knispel, Concerſſängerin von Darmſladl, des
großh. Hofconcertmeiſters Profeſſors Herrn Erust Pauer und ſeines Sohnes
Max Pauer aus London, ſowie mehrerer Milgſieder der großh. Hoſmuſiſ.
Zer Ertrag iſt für das Abt Gogler-Denhmal in Barmſtadt beſtimmt.
RROSRAMN.
Erſte Abtheilung.
1) Morgenwanderung, Chor von H. Eſſer.
2) Allegro brillant, Op. 9', für das Pianoforte zu 4 Händen von Mendelsſohn=Bartholdh.
3) a. Gondelfahrt, Chor von N. W. Gade; b. Hüte dich, Chor von H. Girſchner.
4) Arie aus den „Jahreszeiten; für Sopran von J. Hahdn.
5) Aus dem Mittelalter, fünf Lieder von W. de Haan.
Zweite Abtheilung.
6) Frühlingsuetz, Chor mit Horn= und Clavierbegleitung von Goldmark.
7) a. Andante favori für Pianoforte von L. van Beethoben; b. Rondo Op. 62 von
C. M. von Weber.
8) Drei Volkslieder: a. „Heute ſcheid ich, von C. Jſenmann; b.„Serenader von Gd. Kremſer;
c. „Kärthnergmüath: von Th. Koſchatt.
9) Lieder für Sopran von F. Schubert und O. Klauwell.
10) Morgenlied, Chor von J. Ritz.
Eintrittskarten (Sperrſitze M. 3.50, Saal= und Galeriekarten M. 2.20, Karten für den
Vor= und Gartenſaal 1 M.), ſind bis zum 21. Auguſt in den Buch= und Muſilalienhandlungen
der Herren Bergſträßer, Bölling, Schödler und Thies, ſowie bei Herrn Apotheker Lauer in
Beſſungen, ſpäter nur an der Saalbaukaſſe zu haben.
Zu Ehren des Cölner Männergeſang=Vereins findet nach Beendigung des Concerts am 22. Auguſt
im großen Saale des Saalbaues ein Fest-Banlcett ſtatt. Zu demſelben ſind alle Freunde des Vereins mit
ihren erwachſenen Familienangehörigen eingeladen. Der Preis des Couverts - incl. Flaſche Wein -
be=
trägt 3 Mk. Subſcriptionsliſten ſind bei den Herren Bergſträßer, Bölling, Schödler und Thies in
Darmſtadt, Lauer in Beſſungen bis zum 21. Auguſt aufgelegt. Vom 21. Auguſt, Mittags 12 Uhr, werden
Anmeldungen nur noch von Herrn F. Hochſtätter, Eliſabethenſtraße 29, entgegen genommen.
Saalban zu Darnstadt. Sonntag den 22. Auguſit, Abds. 6 Uhr, jedoch nur bei günſtiger Witterung:
Gartenſest. 1) Concert, ausgeführt von der Capelle des 1. Großh. Heſſ. Inf.=(Leibgarde MRegts. Nr. 115,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Hrn. Th. Adam. 2) IIlumination des Gartens nach Eintritt der
Dunkelheit. Eintrittspreis 50 Pfg. pr. Perſon, Kinder in Begleitung von Erwachſenen ſind frei.
Das Comité des Abt Vogler-Denkmals.
[ ← ][ ][ → ] Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
un AſUou VOho
Lirchſtraße.
LöER,
SPEGlAtIT57:
aller ins
Kaffee,
Coſoniatwaarenſach/ Landes=Producte,
einschlagenden
Deſicakeſſen,
Artikel.
Mineratwaſſer,
Hakzlager.
Hämereien.
En gros & en détail.
7168) In Frankfurt a. M. wird ein
ganz zuverläſſiger, gewandter
Diener geſucht. Derſelbe muß ſehr
gute Zeugniſſe vorlegen können und
zu jeder Arbeit willig ſein Off.rten
nach Weſtendſtraße 20 Lohn
anfäug=
lich 35 Mk. und Alles frei.
7520) Eine reinliche Frau ſucht
Lauf=
dienſt, Hinkelsgaſſe 18.
5
Diener,
ein gewandter, mit guten Zeugniſſen, findet
ſofort Stelle.
Tranhfurterſtr. 108. Offenbach a. H.
7522) Als Voloatär wünſcht ein
an=
gehender Commis auf einem Comptoir
placirt zu werden. Näheres in der Exped.
7523) Tüchtige Inſtallateure können
dauernde Beſchäftigung erhalten.
Gebrüder Becker Rheinſtraße 3.
7524) Eine reinliche Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Bleichſtraße 5.
7525) Ein gebrauchtes
H a n d w ä g e l ch e n
zu kaufen geſucht.
A. Herz, Gardiſtenſtraße 15.
Wählerversammlung des VI. Bezirks
Samstag den 21. d. M., Abends 8½ Uhr, in Aachens Brauerei.
Tagesordnung:
1) Wahl eines definitiven Comites.
2) Wahl zweier Delegirten in den Centralausſchuß.
3) Beiprechung über die Aufſtellung eines Candidaten für die Stadtverordnetenwahl.
7527)
Das provisorische Comité.
Krieger-Derein Darmſtadt.
Zur
Feier des 18. Auguſl und Vorſeier
Sliflungsſeſtes.
des
1OULEII,
verbunden mit italieniſcher Nacht.
Samstag den 21. August 1880, Abends 7 Uhr,
in dem Garten des Reſtauration Markwort.
Freunde des Vereins ſind hierzu freundlichſt eingeladen.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im Saale ſtatt.
7528
Dey Vorstand.
Ganlbum Daruustadt.
Samstag den 21. Auguſt
II. Zommer-Abonnements-Concert
ausgeführt
von der Kapelle des 1. Gr. Heſſ. Juſanterie Leibgarde=Regiments Nr. 115
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Familienkarten Perſon zu 6 Mt., für 1 Perſon 3 Mk., ſowie Tageskarten
Perſon 1 Mk., ſind fortwährend in der Wohnung des Muſikdirectors Adam,
Mühlſtraße 20, bis Samstag Abend 6 Uhr zu haben.
An der Kaſſe Perſon Mk. 150. Anfang des Concerts Abends 8 Uhr.
1529)
Nach dem Concert: Rérmlon.
Darmstädter Cilher-Glub.
7534
Samstag den 21. Auguſt Erutez Stiſtungsſest
auf dem Carlshoſe.
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Für die vielſeitigen Beweiſe der innigſten
Theilnahme bei dem uns ſo ſehr ſchmerzlich
betroffenen Verluſte unſerer geliebten
un=
vergeßlichen Gattin, Mutter, Tochter,
Schweſter und Schwägerin
Johanna Fries, geb. Petri,
ſagen wir Allen, insbeſondere den Formern
der Reuling'ſchen Eiſengießerei, unſeren
herz=
lichſten Dank.
Der trauernde Gatte Heinrich Fries.
Familie Petri. Familie Fiſcher.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1880.
Es erlaubte ſich ein ſicherer Herr G. von Beſſungen, über eine bei Gaſtwirth
C= Fey abgehaltene Verſammlung, der er überhaupt gar nicht anwohnte, bei einer
Verſammlung in der Reſtauration Markwort in vielen unwahren Worten ſich zu verbreiten.
Es wäre dem Betreffenden anzurathen, nur dann ſprechen zu wollen, wenn er ſich von
einer Sache vollſtändig überzeugt hat. Der von ihm berührte Koſtenpunkt möge ihm
wenig Beſorgniß machen, weil er ja ohne ſeine Betheiligung gedeckt werden wird.
Mehrere der Verſammlung bei Fey.
753 ) Ein geſetztes Müdchen aus guter
Familie in ein nobles Haus zu Kindern
des Darmſtädter Herbſt. Hgeſucht. Nöh. bei C. Langelott, Kiesſtr. 10.
0 pferdemarktes Mark
7532) Nr. 208 hat den Schreibtiſch
ſind in der Expedition
gewonnen
ud. B. zu haben.
7533) Holz wird klein gemacht.
Kiesſtraße Nr. v.
Karl Möſer.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Sunagogel.
Samstag den 21. Auguſt. Vorabendgotesdienſt um 64 Uhr. Morgengottsdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr — Sabbathausgang um 8 Uhr.
1569
1
8
de
F.
⁄₈
51
335
354
120
22:
456
547
748
748
028
212
243
414
654
14
r.
M 161
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem 1.
Aſſiſtenz=
arzt bei der Landesirrenanſtalt Dr. E. Werle den Character als „
Me=
dicinalrath verliehen und den ſeitherigen proviſ. Aſſiſtenzarzt bei der
Landesirrenanſtalt Dr. med. E. Wittich aus Holzhauſen zum 2.
Aſſi=
ſtenzarzt bei der Landes Irrenanſtalt ernannt; ferner den
Landgerichts=
rath bei dem Landgerichte der Provinz Rheinheſſen K. Weber auf ſein
Nachſuchen ſeines Dienſtes entlaſſen.
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Luiſe von England,
Marquiſeof Lorne iſt geſtern Abend von Frankfurt kommend zu
Beſuch auf Jagdſchloß Wolfsgarten eingetroffen.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 27 vom 17. Aug. 1880
enthält: Bekanntmachung, die Vorbereitung zu der Stelle eines
Oeco=
nomen und Werkmeiſters an den Gefängniſſen zu Mainz betr.
Amanweiler bei Metz, 18. Auguſt, 11 Uhr 45 Minuten
Vor=
mittags. Soeben, um 9½ Uhr, erfolgte unter Betheiligung des Metzer
Krieger= und Turnvereins ſeitens der Deputirten des Kriegervereins
Darmſtadt die Niederlegung der Kränze Seiner Königlichen
Ho=
heit des Großherzogs, Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzeſſin Carl,
der Stadt Darmſtadt und des Kriegervereins, ſowie der
Krieger=
kameradſchaft Haſſia am Heſſendenkmal bei Gravelotte.
D. 3tg.
Im Großh. Muſeum, Kupferſtichcabinet, iſt gegenwärtig eine ſehr
intereſſante Sammlung von Handzeichnungen aus früheren
Jahrhunderten ausgeſtellt, die namentlich für die Kunſtgewerbe
mancherlei Anregung bieten dürfte.
Dem Vernehmen nach wird das Hofgut Kranichſtein nach
Ablauf der Pachtzeit des bisherigen Pächters von der Großh. Hofmeierei
bewirthſchaftet und auf demſelben namentlich die Rindviehzucht betrieben
werden. Die dabei befindliche Reſtauration ſoll beſonders verpachtet
N. H. V.
werden
Eingeſandt. Ueber den in Nr. 148 Ihres Blattes erwähnten
Unfall auf dem Griesheimer Schießplatz am 29. Juli erfahren
wir von einem Augenzeugen nachträglich Folgendes: Sofort nach
Be=
endigung des Schießens und noch bevor der Feuerwerker zum Aufnehmen
der nicht entzündeten Kanonenſchläge (Leinwandb utel mit Pulverfüllung
an die Scheibenſtellung gelangen konnte, wurden dieſe, wie es gewöhnlid
der Fall iſt, von einer größeren Anzahl Civiliſten umſchwärmt. Zwei
Jungen entleerten zwei durch Sprengſtücke aufgeriſſene Kanonenſchläge
und füllte der eine das Pulver in ſeine Hoſentaſche. Bei Annäherung
des Feuerwerkers entfernten ſie ſich und ſah dieſer nur noch eine
auf=
ſteigende Rauchwolke, veranlaßt durch die Entzündung des Pulvers. Die
traurigen Folgen des Vorganges ſind bereits bekannt. Leider laſſen ſich
derartige Vorkommniſſe trotz der umfaſſendſten Gegenmaßregeln der
Truppentheile nicht vermeiden, da beſonders die gewerbsmäßigen
Kugel=
ſucher, ungeachtet der Warnungen der Sicherheitspoſten, ſich während des
Schießens in der Schußlinie, auf Bäumen ſitzend oder hinter kleinen
Erdwellen liegend, aufhalten, um ſofort nach dem letzten Schuß in
dich=
ten Schwärmen den Platz aufzuſuchen und alles irgend Werthvolle
mit=
zunehmen. Möge der erwähnte bedauerliche Unglücksfall von neuem
als Warnung dienen, keinerlei Gegenſtände, die ſich nach dem Schießen
noch auf dem Platze finden, zu berühren.
O Trotz der gedrückten Geſchäftslage ſind dermalen mindeſtens 30
Läden im Umbau begriffen oder ſteht deren Neueinrichtung in aller Kürze
zu gewärtigen.
D. Beſſungen, 18. Auguſt. Tagesordnung für die Donnerstag
den 19. d. Mts., Nachmittags 5 Uhr, ſtattfindende Gemeinderaths=
Sitzung: 1) Mittheilung der Polizei=Commiſſion; 2) Brunnen= und
Waſſerleitung in der Carlsſtraße; 3) Geh. Sitzung: a. Bericht der
Com=
miſſion für die techniſche Schule, b. Mittheilungen.
Am Montag wurde mit den Arbeiten zur Erbauung eines
deſi=
nitiven Stationsgebäudes der Halteſtelle Beſſungen der Main=Neckar=
Bahn begonnen und ſoll dasſelbe in ca. 8-10 Wochen unter Dach
ge=
bracht werden. Das Gebäude wird zwei Stöcke nebſt Dachſtock erhalten
und als Rohbau in weißem Mainſandſtein und rothem
Odenwaldſand=
ſtein ausgeführt werden.
(D. Z.)
C Nunmehr iſt auch in Roßdorf ein landwirthſchaftlicher
Con=
ſumverein in's Leben gerufen worden, und ſei bei dieſer Gelegenheit
be=
merkt, daß dermalen eine Commiſſion aus Naſſau hier weilt, um
unſer landwirthſchaftliches Genoſſenſchaftsweſen, namentlich auch; die
Organiſation der ländlichen Darlehenskaſſen, gründlich zu ſtudiren.
Der große Tunnel, welche auf der Linie Erbach=Eberbach der
Heſſiſchen Ludwigsbahn die Waſſerſcheide zwiſchen Main und Neckar bei
Beerfelden durch den ſogenannten Krähberg durchſchneidet, iſt 3100 Met.
lang und ſomit nächſt dem Kaiſer=Wilhelm=Tunnel in Cochem a. d. Moſel
der längſte in Deutſchland. Der Bau, deſſen Führung dem Ingenieur
L. Arnoldt übertragen iſt, ſoll in 30 Monaten vollendet ſem. Das
Auffahren des Richtſtollens geſchieht mittelſt Maſchinenbohrung in ähn=
licher Weiſe wie am großen Gotthardtunnel. Der Durchſchlag des
letzteren (Richtſtollens) iſt auf den September nächſten Jahres
ange=
nommen.
Der „Mainzer Anzeiger' berichtet nachfolgenden Mieths prozeß.
Ein in der Neuſtadt wohnender Hausbeſitzer vermiethete jüngſt eine erſt
kürzlich erbaute Wohnung an einen hieſigen Geſchäftsmann. Letzterer
bewohnte die Räume kaum vier Wochen, als die darin herrſchende
Feuch=
tigkeit ſich nicht alleingan ſämmtlichen Mobiliargegenſtänden, ſondern
auch an der Frau des Mannes geltend machten, indem letztere erkrankte,
obwohl der Hausbeſitzer ihm vorher verſicherte, die Wohnung ſei
voll=
ſtändig trocken. Um die Wohnung, die total ungeſund war, verlaſſen
zu können, wendete ſich der Miether an die Medicinalbehörde, und dieſe
hat nach Einſichtnahme der Wohnung erkannt, daß die Wohnung
unge=
ſund und der Miether berechtigt ſei, dieſelbe ſofort zu verlaſſen. Der
Hausbeſitzer hat nun den Miether, der ohne Weiteres auszog, auf
Mieth=
entſchädigung verklagt. Auf den Ausgang des Prozeſſes darf man
ge=
ſpannt ſein, da derſelbe ſowohl für Hausbeſitzer, als auch für Miether
maßgebend ſein wird.
Frankfurt. Markthalle=Auction vom 17. Auguſt:
Soles 80- 90 Pf., Turbots 80-90 Pf., Salm 2-2.50 M. im ganzen
Fiſch 1.50 M., Hecht 70 Pf., Karpfen 80 Pf., Schleie 70 Pf., Hummer
1.50-180 M., Breſter Poularden 450-5.50 M., italieniſche Poularden
1-3 M., Makrelen per Stück 75-80 Pf., Gothaer Cervelatwurſt 1.40-
2.50 M., Matjes=Häringe das Fäßchen 4-4.50 M., Olivenöl per Flaſche
3.50 M. ¹ Flaſche 2 M.
Auf dem Cölner internationalen Wettgeſangfeſte
waren 116 Vereine mit 5300 Sängern vertreten. Der 1. Preis wurde
der Dresdener Liedertafel” Preis 2 der „Hilarial in Aachen, Preis 2a
dem Bonner „Männergeſangverein!, Preis 3 dem Düſſeldorfer,Quartett=
Verein” Preis Za dem Trierer „Männergeſangverein', Preis 4 dem
Wiesbadener„Männergeſangverein: zu Theil.
Ludwigshafen, 17. Auguſt. Das ſechſte pfälziſche
Ge=
ſangfeſt. (Schluß.) Nach dem Concert zerſtreuten ſich die Gäſte nach
allen Seiten, um ſich von der dreiſtündigen Anſtrengung des
Muſik=
machens und Anhörens zu erfriſchen. Der treffliche Pfälzer Wein und
das nicht minder gute Bier thaten überall ihre beſte Wirkung. Heitere
Stimmung, fröhlicher Sang überall. Der helle Sonnenglanz lockte dann
hinaus an des prächtigen Rheines grüne Fluthen. Die Dampfſchiffe
waren ſämmtlich im feſtlichen Schmuck, mit grünen Zweigen und bunten
bayeriſchen, badiſchen und deutſchen Fahnen geſchmückt und fröhliches
Treiben herrſchte auf deren Deck. Ich fuhr nach Mannheim hinüber,
wo eben die Regatta im Hafen beendet war, welches ſchöne
Schau=
ſpiel ich leider nicht ſehen konnte. Ich wand mich durch das Gedränge
nach dem Schloßgarten zu, in deſſen hochwipfeligen Laubgängen die ſchöne
Welt von Mannheim ſich bewegte, und ſodann ſeitwärts zum Thurm der
Sternwarte, um mir das bunte Treiben am Rhein aus der Vogel=
Perſpective zu betrachten. Das war wirklich ein überraſchendes Bild.
Vor mir die weit gedehnte Stadt mit ihren ſtattlichen Häuſerreihen,
ihren Kirch= und Fabrikthürmen - den Emblemen der pfalziſchen
Me=
tropole, - das bunte Treiben in den Straßen am Rhein, das Gewoge
der Schiffe, die wie Seevögel über die Fluthen glitten; weiter hinaus
die ſchöne grüne Pfalz, deren Wieſen, Felder und Wälder von der
unter=
gehenden Sonne vergoldet da lagen; hinter ihnen die Ausläufer der
Vogeſen, das Hardt=Gebirg und der hochragende Donnersberg, dann den
Blick nach der Heimath gewendet, ragte der ſtolze Melibocus aus der
Ferne, der Felsberg, die ganze Kette des ſüdlichen Odenwalds, dazwiſchen
am Fuß des Königſtuhls das reizvolle Heidelberg ſich erſtreckte.
Eben war der Mond emporgeſtiegen und hatte mit ſtillem Lächeln
unſere Bewunderung getheilt. Da mahnte er uns an höhere Genüſſe.
Der gefällige Hochwart führte uns ein paar Stufen hinab auf einen
nach Süden gelegenen Balcon. Dort ſtand ein großer Refractor, ein
prächtiges Fernrohr, das uns die geheimen Zauber des Mondes
ent=
hüllen ſollte. Wem es ſelten vergönnt iſt, dieſe Wunder zu ſchauen, dem
iſt dies ein Genuß ſo reiner, ätheriſcher Art, daß ſich kein anderer
irdi=
ſcher ihm vergleichen läßt. Hier lagen ſie vor uns, die Ringgebirge,
wi=
eine endloſe Kette von kleinen und großen Ringen, an den oberen Rän
dern glänzend weiß leuchtend, in der Höhlung tief beſchattet. Weiße
Silberfäden zogen dann, wie in einem Spinnennetz über die hellen Knoten
hin, mit glänzendem Geflimmer die ganze Scheibe erfüllend. Das Auge
ſchweifte mit Begier über die glänzenden Höhen, die Phantaſie träumte
von endloſen Prärien, von weiten Meeren, von den Weſen, die ſich dort
tummeln - und vergaß, daß drüben über dem Rhein die Kerzen
flim=
merten und fröhliche Bankettmuſik aus der Feſthalle ertönte.
Dort war inzwiſchen die ganze Sängerwelt und die Schaar der
Gäſte verſammelt. Ein fröhlich Getöſe erſcholl daraus und ein heller
Lichterglanz, und Tauſende von heiteren Geſichtern empfingen den
Ein=
tretenden. Das Muſikcorps vom badiſchen Grenadier=Regiment, das uns
am Tag durch die treffliche Ausführung der Quvertüren, wie der
Chor=Begleitung erfreut hatte, zog nun die großen Poſaunen und
rief zu dem neuen Wettkampf, der hier begann. Die einzelnen
Vereine zeigten der Reihe nach ihre Kunſt. Saarbrücken=St. Johann
führte den Reigen. Die „Eintracht: begann und zwar - wie man
von den Wächtern von Thermopylae, die heute ihre Waffenthaten noch
nicht ausgeſungen haben, nicht anders erwarten darf - mit zwei
politi=
ſchen Liedern. Es waren, glaube ich, die einzigen politiſchen Lieder, die
geſungen wurden. Sie gaben indeß einigen Rednern, welche ihre
Geſchichts=
kunde vom Jahr 1870 glaubten bereichern zu müſſen, genügenden Anlaß
zu patriotiſchen Toaſten. Es folgten dann Vorträge der Capelle und
der Sänger in mannigfachem Wechſel, dazwiſchen Toaſte politiſcher und
unpolitiſcher Natur, wie es gerade die Stimmung brachte. Von den
Geſängen wollen wir namentlich die der Ludwigshafener und der Speyerer
Geſangvereine hervorheben. Rheinbergers Lieder aus dem „Trompeter
von Säkkingen” in großem Styl angelegt, wenn auch etwas manierirt
im Rhythmus, von den Speyerer Sangern brillant geſungen, gehörten
zu dem Bedeutendſten, was an dieſem Tage geleiſtet wurde.
In heiterem Frohſinn ward ſo die Nacht verbracht. Wann ſie
ge=
endet, weiß ich nicht. Ich hatte mich frühzeitig zur Ruhe begeben wollen,
wohnte aber nur ein Häuſer=Quadrat von der Feſthalle und mußte alle
Viertelſtunde die Hochrufe vernehmen, ſowie die Züge der an meinem
Fenſtern vorbeiziehenden Sänger, die erſt da ein Ende fanden, als die
erſten Arbeiter den neuen Tag verkündeten, ſo daß ich kaum Zeit fand,
bis zu dem Frühconcert mich durch ein wenig Schlaf zu erholen. Das fand
dann bei kühlem Biere im Heimiſchen Garten ſtatt, das fröhliche Ende
durch fröhlichen Anfang erneuernd.
Der Nachmittag ſammelte die Gäſte zu einer Rheinfahrt. Drei
Dampfer mit grünem Aſtwerk und bunten Fahnen geſchmückt harrten
der Gäſte, und als die Letzten endlich beiſammen waren, riefen noch
einige Nachzügler gebieteriſch Halt. Es waren die Träger ſüßer Freuden,
ohne die man niemals fortfahren ſoll, die Träger unzähliger Körbe
ge=
füllt mit Flaſchen edlen Rheinweines, ſowie trefflichen Bieres. Als auch
dieſe geborgen waren, zogen die Dampfer davon, begleitet von
Freuden=
rufen der am Ufer harrenden Menge, mit Hörner= und Trompetenſchall
hinausjauchzend und mit Böllerſchüſſen den Rheinlanden verkündend, daß
die Rheinländer zu fröhlichem Zuge hinausfahren.
Den ganzen Tag ſingen und jauchzen und mit immer neuen Späßen
die ewige Erfindungskraft zeigen, können nur die Rheinländer, und mit
Anſtand alle Tollheiten der Männer begleiten, vermögen nur die
Rhein=
länderinnen. Im Tact der Muſik gleiten die Schiffe dahin, - der
Maſchinenmeiſter ſelbſt ſcheint ſeine Maſchine im Tacte arbeiten zu laſſen
- von hüben und drüben winken hundert Arme herab, die mit Geſchick
und Grazie den Tact ſchlagen. Den Tactſtock erſetzt ein Hut, eine
Flaſche, ein Laibs Brod, ein Stück Band, ein Tuch oder Schleier; die
ganze Geſellſchaft ſcheint im Tact ſich zu heben, zu neigen.
Von den Schiffen wird die Rheinfluth in rhythmiſchem Schlage
ge=
troffen, die Wogen tauchen herauf und hinab, in tauſend und tauſend
Perlen ſchlagen um den Bord die Wellen. Wir landen und noch tanzt
unter unſeren Füßen der Boden. Wir reißen uns los aus dem
bannen=
den Zauber; wir wandern über die Brücke, das Schauſpiel im flüchtigen
Blick uns wiederholend; der raſche Dampfwagen entführt uns zur
Hei=
math. Wir lehnen uns in eine Ecke und träumen von vergangenen
Zeiten, als ſei die entſchwundene Herrlichkeit vor unſeren Augen
er=
ſchloſſen. Wir gedachten der Zeiten, in denen frohe Burgunder hier
hauſten, wir dachten an Friedrich Rothbart und ſeinen anmuthvollen
Sohn, dem die Feſte zu Mainz dargebracht wurden; wir dachten an
Heinrich Frauenlob, dem Rheinlands Frauen die weihevollen Sänge
ent=
lockten; wir dachten an dies und tauſend Anderes, was in der Geſchichte
vergeſſen ſchien - wir hatten es geſtern und heute erſchaut, das
Rhein=
land, in ſeiner Pracht und Herrlichkeit, es bietet heute wie zu allen
Zeiten denſelben Zauber; die Menſchen, die es bewohnen, werden von
ihm hingeriſſen, wer ihren Kreis betritt, iſt gleich ihnen vom Zauber
gebannt. Mit Wehmuth reißt er ſich los, wenn zwingende Pflicht ihn
davonruft. Die Sehnſucht aber füllt ſein Herz und er müht ſich, den
Zauber dem Geiſte von neuem zu wecken. Er greift zu Griffel und
Feder, und findet geringen Erſatz, wenn er im Kleinen die Umriſſe
zeich=
net, die zuvor in der Größe, mit der Gluth des Lichtes, den Farben,
mit dem Glanz und dem Geiſte des Lebens erfüllt er geſchaut hat.
I. B.
Tages=Kalender.
Donnerstag 19. Auguſt, Großes Concert im Saalbau.
Samstag 21. Auguſt: Sommer=Caſino des Geſangvereins Sängerluſt
bei Ritſert. 2. Sommer=Abonnements=Concert im Saalbau.
Con=
cert des Krieger=Vereins Darmſtadt in der Reſtauration Markwort.-
Erſtes Stiftungsfeſt des Zitherclubs auf dem Karlshof.
Sonntag 22. Auguſt: Großes Concert des Kölner Männer=Geſangvereins im
Saalbau.
Am 11., 12. und 13. October. Darmſtüdter Herbſt=Fohlen= und Pferde=
Markt mit Verlooſung und Prämiirung.
Großh. Muſeum und Bildergalerie im Schloß, geöffnet Sonntags
von 10—1 Uhr, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von
11-1 Uhr.
Großh. Hofbibliothek im Schloß. geöffnet täglich von 9-12 Uhr
Vor=
mittags und (außer Samstags) von 2-4 Uhr Nachmittags.
Redaction und Verlag: L. C.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem Jägerthor
Mathilden=
höhe) iſt dem Publikum täglich, der Beſſunger Hofgarten jeden Montag und
Donnerstag geöffnet.
Geſchäftsorduung der Bürgermeiſterei Darmſtadt:
Gewerbeſtreit=
achen: Montag, Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr.
Armen= und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samstags
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
11-12 Uhr
Sparkaſſe. Zahltag an jedem Werktage von 9-12 Uhr Vormittags.
Die Büchlein werden ſogleich ausgefertigt. Die niedrigſte Einlage beträgt
1 Mark.
Vermiſchtes.
- Die „Verl. Wespen= bringen nachfolgenden poetiſchen Bericht
aus Oberammergau: „Für's Paſſionsſpiel voll Paſſion - Bis nach
Murnau — Endſtation — Eiſenbahnbillet genommen. - Halb gerädert
an=
gekommen.
Poſt beſetzt, kein Platz mehr kriegbar, — Andres Fuhrwerk
nicht verfügbar, — Leiterwagen nehmen müſſen, -— Ohne Federn, ohne
Kiſſen, — Stundenlang umhergeſchüttelt, — Durchgerollt und durchgerüttelt,
Körperflecke braun und blau — Endlich Oberammergau! Schachmatt durch
die Ortſchaft trollen, — Gaſthaus ſuchen, - Zimmer wollen, — Durch die
Rechnung großer Strich, - „Zimmer freiz” höchſt lächerlich! — Alles längſt
vermiethet, denn — Vorbeſtellung, Engliſhmen. — Schließlich Kuhſtall
auf=
getrieben, — Nothgedrungen dageblieben, — Morgens Rechnung überdies-
Mit Bougie und mit Service.
Nachtruh ſchwach, Bezahlung ſtark,
Zwanzig Mäuſe - dreißig Mark. — Umgekleidet ohne Pauſe,
Hinge=
eilt zum Feſtſpielhauſe. — Gutes Spiel und böſe Miene,
Zwiſchen
mei=
nem Platz und Bühne - Luftdiſtanz ein Hektometer — Oder etwas mehr
peut-ètre. — Aus der Näh' gewiß ſehr ſchön, — Nichts gehört und nichts
geſehn. — Fünfthalb Stunden ausgehalten — Plötzlich Krach und
Wolken=
ſpalten — Donnerwetter, Regenguß, — Ueberſchwemmung, Feſtſpielſchluß.-
Schleunigſt fliehen, Obdach ſuchen, - Bitten, weinen, fluchen, — Kuchen!
Schnell entſchloſſen weggerannt, — Rücken Ammergau gewandt;
Murnau=
wärts bei Regenſtrömen, — Ohne Weitres Fußweg nehmen, - Schirm
auf, Hoſen aufgekrempelt, — Aufgeweichter Gottestempel! — Endlich
Bahn=
hof, ſchön heraus, — Tuhzing, München, Krankenhaus. - Graue Schweſtern,
gute Pflege, - Gottlob auf dem Beſſrungswege.
Alſo ſelber,
unbe=
ſtritten, — Hier Paſſionsgeſchicht, gelitten.
Die Zuckerzange war ſeit ungefähr 50 Jahren von der feinen
Geſellſchaft ausgeſchloſſen und friſtete ihr Daſein nur mehr auf einſamen
Landſitzen. Die launiſche Mode, welche ſie verworfen, hat ſie plötzlich wieder
zu Ehren angenommen und gegenwärtig ſoll ſie auf keinem Kaffeetiſche fehlen.
Es iſt übrigens nicht ganz leicht, mit der Zuckerzange umzugehen, ſie hat ihre
kleinen Bosheiten, und es bedarf immer einer gewiſſen Doſis Vorſicht und
Selbſtvertrauen, um ſich ihrer mit Grazie zu bedienen. Herr 3. iſt nun ein
geſcheiter und liebenswürdiger Mann und ein freier Schweizer dazu
und
mag ſich mit der Zuckerzange nicht befreunden. Vor Kurzem war er mit
Andern bei dem reichen Bankier M. in Frankfurt zur Tafel geladen. Der
Kaffee ward in einem Salon neben dem Speiſeſaal ſſervirt und die Dame
des Hauſes nahm mit ein paar Auserwählten auf dem Balkon Platz. Als
Herrn 3. der Kaffee präſentirt wurde, legte er die Zuckerzange auf das ſilberne
Plateau und nahm ſich, ſeiner Gewohnheit gemäß. den Zucker mit den Fingern.
Die Dame runzelte die Stirne und winkte dem Diener. Wortlos leerte ſie
die Zuckerbüchſe über den Balkon aus. Die Gäſte ſahen einander beſtürzt
an, Herr M. war in tödtlicher Verlegenheit über die beleidigende Handlung
ſeiner Frau, nur Derjenige, dem die ſchroffe Lehre galt, blieb unbekummert.
Herr 3. trank mit größtem Behagen ſeinen Kaffee aus, dann erhob er ſich,
trat an ein Fenſter und warf die reigende, ächt chineſiſche Taſſe mit ſammt
dem goldenen Löffelchen ebenfalls auf die Straße.
Literatur.
11 Die Sedanſeier in der Schule, von Dr. Nordheim. Zweite,
völlig umgearbeitete Auflage. Kattowitz, G. Siwinna. Das vorliegende,
ſehr empfehlenswerthe Buchlein iſt in zwei Ausgaben erſchienen; die eine,
ausſchließlich für die Hand der Schüler beſtimmt, gibt eine kurze, aber
zweck=
entſprechende Darſtellung des deutſch=franzöſiſchen Krieges und eine
Samm=
lung von Liedern und Gedichten, die zur Feier des Tages vorgetragen
wer=
den können. Die andere, für den Gebrauch des Lehrers eingerichtete
Aus=
gabe enthält aufzer dem Vorigen den verbindenden Vortrag des
Feſtred=
ners. Der Prefs der erſteren Ausgabe iſt 20 Pf. (25 Exemplare 4 M.;
der der zweiten 50 Pf.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperi ales 16 M. 70-75 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 38-42 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 19-23 Pf. Dollars in Gold 4 M. 21-24 Pf.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.