Darmstädter Tagblatt 1880


28. Juli 1880

[  ][ ]

143.
ſhrgang.

Wonnementopreis
vierterjährlich 1 Mark 50 Pf. und.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal fucl. Poſtaufſchlag.

rog= und Anzeigeblaft.
Mit der Sonntags=Beilage:

Iuſerate
wedenangenommen in Darmſtad:
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auszwärtz
von allen Annomen=Expedilonen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

N8 145.

Mittwoch den 28. Juli.

Gefunden: 1 ziemlich altes Portemonnaie mit Inhalt, 1 Kinderkragen, 1 Arbeiterjacke, 1 Mauerkelle, 1 ledernes Futtral mit
verſchiedenem Inhalt, verſchiedene Schlüſſel, 1 Waldkarte zum Holz leſen an Erlaubnißtagen.
Verloren: 2 Notenbücher, 1 Taſchentuch, gez. J 8 7, 1 Sparklaſſenbuch Nr. 5053, 1 Hundehalsband mit Marke 567,
1 ſchwarzes wollenes Tuch (Eiswolle).
Zugeflogen: 1 junger Hahn.
Darmſtadt, den 27. Juli 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatze.
Darmſtadt, am 26. Juli 1880.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Eberſtadt, Eſchollbrücken, Griesheim, Hahn und Pfungſtadt.
Wir beauftragen Sie, in Ihren Gemeinden alsbald bekannt machen zu laſſen, daß das Großherzogliche 1. Infanterie=
Regiment Nr. 115 am 30.l. Mts. von Morgens 6 Uhr ab ein Geſechtsſchießen und am 31. d. Mts. von Morgens 7 Uhr ab
ein Prüfungsſchießen mit ſcharfen Patronen auf dem Artillerie=Schießplatze bei Griesheim abhalten wird. ¼
In Vertretung:
v. Zangen, Kreis=Aſſeſſor.

Ueberſicht der Durchſchuittspreiſe
von folgenden Früchten vom 11. bis 17. Juli 1880.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 24-25.50. Korn per
Sack 100 Kilo M. 20- 20.50. Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 18-19.50. Hafer per Sack 100 Kilo M. 14.50-15.50.
Darmſtadt, den 23. Juli 1880
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 11. bis 17. Juli 1880.
Butter per ¼ Kilo 96 Pfg., ditto in Parthieen 100 Kilo
85 Pfg. Eier per Stück 6 Pfg., ditto per 25 St. M. 1. 15.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 8. ditto per 25 Kilo M. 2.
Kornſtroh per 50 Lilo M. 3. Heu per 50 Kilo M. 3.50.
Darmſtadt, den 23. Juli 1880
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreſſend: Die Anlegung der Hauseinrichtungen für das ſtädtiſche Waſſerwerk.
Nachſtehend genanute hieſige Geſchäftsleute haben ſich bei uns zur Anlegung von Hauseinrichtungen angemeldet, das Re=
gulativ
unterzeichnet, ihre Preisliſten in vorſchriftsmäßiger Geſtalt eingereicht, und ſich über den Beſitz der erforderlichen Geſchäfts=
einrichtung
namentlich der Pumpen und Manometer ausgewieſen:
9 Valentin und Zimmer.
5) P. Grüf,
10) Bopp u. Reuther, Darmſtädter
6) F. Heißner,
Waſſerleitungsgeſchäft,
7) G. Hiſſerich,
11) Rockel, Spenglermeiſter,
8) H. Jung.
12) J. Rühl, Hofſpenglermeiſter.
Die Preisliſten liegen anſtatt förmlicher Veröffentlichung zur Anſicht aller Intereſſenten auf unſerem Büreau offen.
Bei dieſer Gelegenheit machen wir zur Abwendung von Mißverſtändniſſen darauf aufmerkſam, daß die am 1. Auguſt
l. J. ablaufende Friſt zur Anmeldung zum Waſſerbezug für diejenigen, welche die Zuleitung bis in ihre Liegenſchaft auf Koſten
der Stadt gefertigt haben wollen, weder verlängert worden iſt, noch verlängert werden wird.
Darmſtadt, den 20. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6659)
Ohly.
382

1) Jacob Ackermann,
2) Gebrüder Becker,
3) H. Brunner,
4) Joſ. Deutſch,

[ ][  ][ ]

1426
R 145
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Ehefrau des Schloſſers
Friedrich Rupp, geb. Beilſtein, Gartenſtraße Nr. 13 wohnend, unter die Zahl der
verpflichteten Armen=Hebammen aufgenommen worden iſt.
Darmſtadt, den 26. Juli 1880.
Städtiſche Armenverwaltung.
6864)
Ohly.

tung zur Ausſteuer für bedürftige Ver=(kursverwalter bis zum 17. Auguſt 1880
wandte iſt der Betrag für eine einmalige einſchl. Anzeige zu machen.
pacant.
Berechtigt ſind von dem Stifter oder
deſſen drei Brüdern Abraham Löb Bend=
heim
zu Sprendlingen, Gumpel Löb Bend=
heim
in Meſſel und Simon Löb Bend=
heim
in Groß=Bieberau in gerader Linie
ehelich abſtammende Frauensperſonen, welche) Donnerstag den 29. Juli l. J.,
ſich verheirathen. Die Bewerberinnen haben Nachmittags 2 Uhr, ſoll die zweite Schur
ſtiftungsmäßig nachzuweiſen:
1) ihre Verwandtſchaft mit dem Stifter
oder deſſen drei Brüdern,
2) ihre Bedürftigkeit,
3) daß ſie unter Zuſtimmüng ihrer Eltern) Darmſtadt, den 26. Juli 1880.
oder ihres Vormunds ſich verlobt, Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
das zwanzigſte Lebensjahr erreicht/
haben und der Moſaiſchen Religion
treu geblieben ſind.
Bewerbungen ſind binnen vier Wochen
bei unterzeichnetem Gerichte einzureichen, Die bei Herrichtung des I. u. 2. Stocks
anſonſt ſie leine Berückſichtigung finden. im ehemaligen Pfarrhaus in der Kapell=
Bemerkt wird, daß etwaige frühere ſtraße vorkommende Maurer=, Steinhauer=,
Bewerbungen erneuert werden müſſen.
Darmſtadt, den 15. Juli 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I. lerarbeit, ſowie die Eiſengußlieferung ſoll
Heß.
Bartha.
6660)
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Spenglermeiſters l bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Ludwig Luck in Darmſtadt wird heute
das Konkursverfahren eröffnet.
Der Kaufmann Heinrich Störger dahier Offerten zu erheben ſind.
wird zum Konkursverwalter ernannt.
1880 einſchl. bei dem Gerichte anzumelden.
b Es wird zur Beſchlußfaſſung über die 6867) Riedlinger, Beigeordneler.
Wahl eines Verwalters, ſowie über die Be=
ſtellung
eines Gläubigerausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120
Forderungen auf:
Nachmittags 4 Uhr,
anberaumt.
Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für, 6692)

Oeffentliche Aufforderung. welche ſie aus der Sache abgeſonderte Be=
In der Ephraim Löb Bendheim'3 Stif= friedigung in Anſpruch nehmen, dem Kon=
Darmſtadt, den 24. Juli 1880.
Vergebung im Betrag von 817 Mark großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
16865) Großh. Gerichtsſchreiber.

Klee=Verſteigerung.
Luzerner Klee auf der Großherzoglichen
Mathildenhöhe meiſtbietend öffentlich ver=
ſteigert
werden.
J. A.:
6866)
Nau, Hofſecretär.

Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Schreiners Wilhelm Engel=
hard
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
2 924⁄₁₀ 354 Hofraithe, Stifts=
ſtraße
,
2 924½ 282 Grabgarten daſelbſt,
Mittwoch den 1. September d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 12. Juli 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
6487)
Berntheiſel.

Bekanntmachung.
Zimmer=, Schreiner=, Schloſſer=, Glaſer=
Weißbinder=, Häfner=, Tapezier= u. Speng=
im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
10 Uhr,
am 24. Juli 1880, Nachmittags 5 Uhr, ſauf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, chinesischen Thee, Ernte 1879,
Darmſtadt, am 26. Juli 1880.
Konkursforderungen ſind bis zum 24. Auguſt Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt. 5779) Ein gut erhaltener Eisſchrank,
J. V. d. B.:

5 Verſteigerungs=Anzeige.
8
Samstag den 31. d. Mts., Bor
mittags 7 Uhr, werden in Arheilgen
gegen Baarzahlung öffentlich verſteigert, als:
Pferd, 1 Wagen mit Leitern, 2 Kühe,
8 Ziegen, 1 Handwägelchen, 3 Kleider=
ſchränke
, 4 Küchenſchränke, 2 Uhren, 10 Ctr.
Heu und 10 Ctr. Grummet, 1 Schwein
und 1 Acker Kartoffeln. Die Zuſammen=
kunft
der Steigliebhaber findet auf dem
dortigen Rathhauſe ſtatt.
Darmſtadt, den 26. Juli 1880.
Engel,
Großh. Gerichtsvollzieher.
Pflaumen=Verſteigerung.
6869) Samstag den 31. Juli, Vor=
mittags
10 Uhr, werden in dem Wolfs=
kehl'ſchen
Garten, Beſſunger Carlsſtraße,
15 Bäume Pflaumen gegen Baarzahlung
meiſtbietend öffentlich verſteigert.

Feilgebotenes.
Montag den 2. Auguſt, Vormittags Die Hof=Buchhandlung von
O.
8 Lugust Elingelhöfter
Voranſchlag und Bedingungen liegen ſempfiehlt garantirt reinen, direkt importirten
bei welchem auch die Formulare für die zu Mk. 7, 5.25, 4.75, 3.75, 2.95, 2.7
und 2.45 pr. Pfd.
Theespitzen ¼ Pfd. M. 125, 90 Pf.
ſowie ein Ladentiſch für Metzger zu ver=
kaufen
.
L. Lautz l., Ritzſtein.
Restauration FIllE, Friedrichsſtraße 26.
Durch vortheilhafte Einkäufe bin ich in den Stand geſetzt, einen ausgezeich=
der
Konkursordnung bezeichneten Gegen=neten weißen Wein, in nur reiner und guter Waare, die Flaſche zu 60 Pfg.,
ſtände, ſowie zur Prüſung der angemeldeten 75 Pfg., 1 Mk. und höher zu verabreichen; ferner einen Rothwein, die Flaſche zu
1 Ml., ſowie feinſter Bordeaux, die Flaſche zu 1 Mk. 60 Pfg., Oppenheimer
Mittwochgden 1. September 1880, Goldberg, die Flaſche zu 1 Mt. 50 Pfg. Bei Abnahme von 12 Flaſchen eine
Flaſche gratis. Auf Verlangen wird der Wein in's Haus gebracht. Ferner empfehle
vor dem unterzeichneten Gerichte Terminſmeine Reſtauration, verbunden mit Gartenwirthſchaft, prima Lagerbier aus der
Brauerei zum Hanauer Hofl, in Flaſchen und Glas. Bier über die Straße, die
Allen Perſonen, welche eine zur Konkurg= Flaſche zu 18 Pfg., das Liter zu 24 Pfg. Berliner Weißbier, in feinſter Qua=
maſſe
gehörige Sache in Beſitz haben, oder flität. Kaffee, kalte und warme Speiſen in großer Auswahl, den ganzen Tag über,
zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wirdſ guter Mittagstiſch, in und außer dem Hauſe, zu 60 Pfg., 90 Pfa., 1 Mr.
aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner 20 Pfg. und höher. Auch werden Geſellſchaftseſſen in und außer dem Hauſe ange=
zu
verabfolgen oder zu leiſten, auch dieſnommen. Ebenſo iſt ein Lokal für einige Abende in der Woche frei.
Hochachtungsvoll
A. Fiule.

[ ][  ][ ]

R145

1427

6834)
Die noch vorräthigen
Costumoo in Wollen- & Waſchloſſen,

ſowie

aatmees, adhatroote, Aelse, otallb- aRegenmante!
habe im Preiſe bedeutend reducirt.
S. Vosenheim.

Stückreiche Ruhrkohlen.
Hierdurch erlaube ich mir die ergebene Anzeige zu machen, daß die regelmäßigen
Zuſendungen von beſten ſtückreichen Ruhrkohlen nunmehr begonnen haben
und empfehle ich ſolche, ſowie gewaſchene Nuß= und Stückkohlen zur geneigten/
Abnahme zu den billigſten Preiſen. - Sconto bei Baarzahlung.
GCors SehmOider,
6222)
Holz= und Steinkohlenhandlung, Friedrichsſtraße Nr. 40.

4252

Spllzwegerloh.
Brust-Womboms

zur Heilung von Lungen= und Bruſtleiden, Huſten, Keuchhuſten, Heiſerkeit
und Bronchial=Verſchleimung.
Die unſchätzbare Pflanze, welche die Natur zum
Wohle und Heile der; leidenden Menſchheit hervorbringt,
ſchließt das bis heute unaufgeklärte Geheimniß in ſich, der
entzündeten Schleimhaut des Kehlkopfes und des Luftröhren=
ſyſtems
ebenſo ſchnell als wirkſam Linderung zu geben und
dadurch die Heilung der betreffenden erkrankten Organe
möglichſt raſch zu befördern. Da wir bei unſerem
Fabrilate für reine Miſchung von Zudker und Spit= H.z Dz41
wegerich garantiren, bitten wir um beſondere Be=
achtung
unſerer behördlich regiſtrirten Schutzmarke und Unterſchrift am Carton, da
nur dann dasſelbe echt iſt.
Victor Schmidt & Söhne,
k. k. landesb. Fabrikanten, Wien, Wieden, Alleegaſſe 48.
Nur echt zu haben bei Herrn CarL Walzinger in Darmſtadt.
Gemeral-
bei
C. Berndt & Co.
l das ſ6llsoh6 Röldh
Depot.
Leipzie.

Schuſtergaſſe Nr. 2 und
H. Holter, große Ochengaſſe Nr. 10,
Inſtallations=Geſchäft für Haus=Waſſerleitungen,
Bade=Einrichtungen, Cloſet=Anlagen und Canaliſirungen.
Saͤmmtliche Arbeiten werden unter Zjähriger Garantie ſolid u. billigſt ausgeführt.
Koſten=Anſchläge gratis.
(6870

1880 er. Incarnat-Aleesaamen,
enigen Eleesaamen, Wicken,
Lupinen eto.
Emanuel Fuld,

6693)

Kirchſtraße

Zum Einmachen!
Aecht ind. Rohraucker,
Foinste Raffinade,
Wolsser Champagner-Candls.
Alten Hordhäus. Hornbranntwein,
Feinst gereinigten Welngelst.
Rum. Arrao, Cognao,
Twetschen und Eirschwasser.

Veberrheiner Velnosslg.
Prima fevürze,
Pergament-Payler
empfiehlt

6493)

C. HammaII,
Caſinoſtraße 23.

Ruhrkohlen!
TrinoFettſchrot, Stückohlen, böhm.
Kohlen, kleingemachtes Tannen= und
Buchenholz billigſt.
1 Hugelſtraße 1. Max Renn,

Firma heinr Jochheim.

6735) Haus zu verkaufen.
Das Haus Langegaſſe 3,
ſeit Jahren Geſchäftshaus
und zu jedem Geſchäftsbetrieb
geeignet, unter günſtigſten Be=

ding. zu verk. Zu erfragen Wendelſtadtſtr. 13.

6871) Von heute ab jeden Mittwoch
Vormittag
friſche Zwiebelkuchen
W. Becker, Saalbauftr. 15.
bei

[ ][  ][ ]

Wegen vorgerückter Jahreszeit verkaufe dieſe
Waaren, um damit zu räumen, bedeutend unter
den ſeitherigen Preiſen.

Eine große Partie

prima Waare, jehr groß, erlaſſe unterm Fabrikpreis.
Mnſter befinden ſich im Schaufenſter.
Joseph Trier,
6731)
an der kathol. Kirche.

1428

R 145

6872)

Tapetan im Ausverkau
in nur guter Qualität von 15 Pfa. bis M. 1.90.
Glanztapeten von 35 Pfg. an.
Rouleaux, Vorhanggallerien
A. Scutzer, Schützenſtraße.

1II Von v.

L.

orlland=Cemeul,
in beſter Qualitüt, billigſt bei
3 Emanher Fuld.

6750) 1 Camseuse, 1 eck. Tiſch,
1 Waſchtiſch zu verkauf. Louiſenſtr. 42, 2. St

6569) Eine Laden=Einrichtung
verkaufen. Näheres in der Expedition.

zu

6275) Ein preuß. Wallach,
PWesiegenſchimmel, fehlerfrei, zu
jedem Dienſt brauchbar, ſteht
bis zum 29. Juli auf dem Schießplatz bei
Darmſtadt billig zum Verkauf.
Auskunft ertheilt Ober=Roßarzt Jorns.
6876) Eine gute Ziege zu verkaufen.
Hohlerweg Nr. 9.
Vogelſamen,
aller Arten, in beſter abgeſiebter Waare
ſempfiehlt billigſt.
4.
Emanle FAld.

Die neueſten Nummern dieſes Quartals enthalten die Aufſätze: 1) Die Sul=
tan
= und Papſtmacht beruhen auf keinem ethiſchen Familienleben und nicht auf ſitt=
licher
Arbeit und ſind unhaltbar. 2) Das frühe Taufen und Impfen beruhen auf
Aberglauben und verurſachen den Tod ſehr vieler Kinder. 3) Das Conſiſtorium und
die Lehrer in Heſſen.
Preis der einzelnen Nummer 10 Pfg., zu haben beim Zeitungsverkäufer Will
und Buchhändler Schlapp, vierteljährlich 1 M. 20 Pfg.
(6873
6749) Eine Parthie Schwarz-seldene
Circa 15000 Speichen
gostriokte Damenstrümpfe von

M. 4. 75 an das Paar empfiehlt die
Maſchinenſtrickerei von
W. Wosahlo,
Ecke der Eliſabethen= u. Louiſenſtraße.

akazien und eichen, verſchiedener Länge und
Stärke, haben billigſt abzugeben
(OE 10028)
Gebr. Vogel,
6874)
Nauheim bei Groß=Gerau

Vermiethungen.
3553) Ruthsſtraße 9 mittlerer Stock
2 Logis ſogleich beziehbar.
3674) Ludwigſtraße 16 iſt ein geräu=
miger
Laden mit Comptoir und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Ph. Wondra, Hofjuwelier.
3679) Liebigſtraße Nr. 6 die bel
Etage mit Balkon beſtehend aus 5 Zim=
mern
mit allem Zubehör ſofort zu vermie=
then
und zu beziehen.
3901) Rheinſtraße 8 im Vorderhaus
eine Wohnung von 3 Zimmern mit allem
Zubehör zu vermiethen.
4263) Rheinſtraße 25 iſt das Par=
terre
=Logis per 1. Auguſt zu vermiethen.
Näheres daſelbſt im Comptoir.
4363) Schloßgartenſtraße 15 der 3.
Stock, 4 Zimmer, Magd= und Bodenkam=
mer
, ſowie alle ſonſtigen Bequemlichkeiten
per 1. Auguſt beziehbar zu vermiethen.
4364) Annaſtraße 34 bel Etage zwei
möblirte Zimmer, 30 M. monatlich.
4451) Neckarſtraße18 der obere Stock,
beſtehend aus 7 Zimmern, 2 Manſarden ꝛc.
ſofort beziehbar zu verm. Näh. Parterre.
4771) Soderſtraße iſt das Parterre=
Logis, die bel Etage und Manſarde, je
3 Zimmer, abgeſchloſſenem Vorplatz, allen
ſonſtigen Bequemlichkeiten, zuſammen und
getrennt zu vermiethen und gleich beziehbar.
Einſicht und Auskunft ertheilt Schloſſe=
Ludwig, Grafenſtraße 35.
4979) Wilhelminenſtraße 31 ein
großer Laden mit Wohnung zu verm
Näh. Grafenſtr. 19 Hinterb., 2. Stock

[ ][  ][ ]

11
ge

58
5½
55
735
91
114
122
1.
1.
9
45)
54
73.
107
101
r9.
m.

5.
8e5
10½
112
12½
2i=
318
5.
735
826,
101
I13.

2.

8=
102
112
8
3.
32=
55
740
840
lo=
113,
ſehenen
ellzüge.

4982) Ecke der Arheilger= u. Fuhr=
mannsſtraße
ein Logis, beſtehend aus 3
Zimmern, Küche ꝛc. mit abgeſchloſſenem
Vorplatz und ſonſtigen Bequemlichkeiten
Wegzugshalber gleich zu beziehen.
5227) Hochſtraße 23 Hinterbou ein
Logis ebener Erde per 1. Sept. beziehbar.
5233) Ecke der Eliſabethen=u. Wil=
helminenſtraße
17 iſt ein Laden mit
Wohnung zu vermiethen.

9236) Eine freundliche Wohnung
im 1. Stock von 6 Zimmern und
allem Zubehör iſt ganz oder getheilt
zu vermiethen.
Lederhandlung S. Joſeph ∓ Co.,
am Löwenbrunnen.

5242) Louiſenſtraße 14 drei große
ineinandergehende Zimmer zu vermiethen.

5350) Kirchſtraße 5 iſt in meinem
Hauſe der 2. Stock, 4-5 Zimmer,
ganz neu hergerichtet, zu verm. u. als=
bald
beziehbar. Ga. Jacob Heß.

5466) Schützenſtraße10, Laden mit
oder ohne Wohnung zu verm. Fr. Hartter.
5458) Landwehrſtraße 11 die bel
Etage mit 5 Zimmern und allen Bequem=
lichkeiten
für den 15. October l. J. zu
vermiethen. Franz Ihm, Schloſſermſtr.
5601) Grafenſtraße 27 Vorderhaus
links 1 St. h. 1 möbl. Zimmer zu verm
5689) Schützenſtraße 17 ſehr ſchöne
Parterre=Wohnung im Seitenbau, 3 Zim=
mer
, Küche ꝛc., per 15. Septbr. zu verm.
5692) Ecke der Promenaden= und
Wendelſtadtſtraße 13 iſt ein Zimmer
mit Cabinet möblirt zu vermiethen u. gleich
zu beziehen. Ebendaſelbſt ein Keller zu verm.
5823) Den Bahnhöfen gegenüber
die bel Etage, beſtehend aus 5 Zimmern
mit Balcon, iſt mit allem ſonſtigen Zube=
hör
per 1. October l. J. anderweitig zu
vermiethen.
Georg Schneider.
5824) Elegante Parterre=Wohnung.
von 1 Salon, 6 Zimmern m. Zubehör u.
gr. Garten zu verm. Kranichſteinerſtr. 17.
5826) Kapellplatz 56 iſt eine Wohnun=
von
5 Zimmern nebſt Zubehör an eine
ruhige Familie per 1. October zu verm.
Näheres Parterre.
5928) Nieder=Namſtädterſtraße 13
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5946) Frankfurterſtraße 32 parterre
2 möblirte Zimmer zu vermiethen.
5960) Kiesſtraße 25 iſt ein Logis
zu vermiethen.
5963) Dieburgerſtraße 74 iſt der
neu hergerichtete mittlere Stock, 5 Zim=
mer
, Veranda, nebſt allem Zubehör gleich
beziehbar zu vermiethen.
6027) Bleichſtraße 9 1möbl. Zimmer.
6073) Carlsſtraße 33 1. St. ein nach
der Straße gehendes gut möbl. Zimmer wegen
Abreiſe gleich zu beziehen.
6074) Promenade Nr. 13 zwei gut
möblirte Zimmer.

h 145

6169) Friedrichſtraße 19 die Man=
ſardenwohnung
, 5 Piecen, abgeſchl. Vorplatz,
nebſt allem Zubehör, Mitgebrauch der Waſch=
küche
und des Bleichplatzes bis 1. October
ev. auch früher, zu verm. Preis 400 M.
6227) Darmſtraße Nr. 5 iſt ein
ſchönes Logis, beſiehend aus 3 Zimmern,
Küche und ſonſtigem Zubehör zu vermiethen
und ſofort zu beziehen.
6245) Friedrichſtraße 18 Parterre zu
vermiethen, kann täglich von 10- 12 Uhr
eingeſehen werden.
Näheres bei Wolff, Georgſtraße 12.
6277) Ernſt=Ludwigſtraße 7der dritte
Stock mit Waſſerleitung u. allen Bequemlichk
6279) Schützenſtraße 6 der 1. Stock
zu vermiethen u. vom 15. Juli ab beziehbar.
6281) Rheinſtraße 8 im Vorderhaus
3 Stiegen hoch eine freundliche Wohnung
mit allem Zubehör zu vermiethen.

6282) Neckarſtraße z4, 3 St. hoch,
hübſche Wohnung, 6 Zimmer nebſt allem
Zubehör, per 1. Octbr. d. J. beziehb., zu verm.

6320) Schulſtraße 3 Vorderhaus im
2. Stock eine Wohnung vou 3 Zimmern.
Küche, abgeſchloſſ. Vorplatz ꝛc. bis I. Oct.
6321) Schulſtraße 3 Vorderhaus eine
Manſarde von 2 Zimmern, Küche, abgeſchloſſ.
Vorplatz ꝛc. bis 1. October zu vermiethen.
6385) Ludwigsplatz 3 ein Logis im
Seitenbau an eine ruhige Familie zu ver=
miethen
per 1. October. Preis 180 M.
6367) Schwanenſtraße 31 iſt ein Lo=
gis
, beſt. in 3 Zimmern, Küche ꝛc., zu verm.
Zu erfr. bei A. Hufnagel, Eliſab=thſtr. 17.
6389) Ernſt=Ludwigſtraße 5 iſt der
mittlere Stock, neu hergerichtet, zu verm.
und alsbald zu beziehen. Näheres bei
Jean Kühn, gegenüber der Stadtkirche.
6400) Stiftſtraße 49 ein kleines Logis
an einzelne Perſonen od. kinderloſen Haushalt.
6403) Dieburgerſtraße 8 Manſarde,
3-4 Stuben, Küche u. Zubehör anruh. Leute.

6401) Ludwigſtraße 18 ein jeh:
hübſcher Laden mit Logis zum Preiſe
von 1200 Mark baldigſt zu bezieben.
Näheres bei B. L. Trier, Ludwigſtr.

6466) Eliſabethenſtraße 1 die erſte
und die zweite Etage zuſammen oder ge=
trennt
zu vermiethen. Jede Etage enthält
5-6 Zimmer, ſowie alle dazu gehöriger
Räumlichkeiten.
6499) Blumenthalſtraße 47 dritter
Stock und Nr. 49 2. Stock anderweit und
billig zu vermiethen. Näheres daſelbſt in
Nr. 43.
L. Riedlinger.
6536) Arheilgerſtraße 64 ein ſchönes
Zimmer zu vermiethen, gleich beziehbar.
6506)
Schützenſtraße 8.
ein Laden mit angrenzendem Zimmer bis
zum 20. Auguſt a. c. zu vermiethen.
6535) Heidelbergerſtraße 1 ein großer
Weinkeller ſofort zu verm. Näh. Parterre.
6537) Beſſungen. Holzſtraße 10, den
Herrngarten gegenüb., der 2. Stock, 3 Zimmer.
Küche u. alle Bequemlichkeiten, ſofort zu bez.

1429
5111) Müllerſtraße 14 ein Logis,
4 Zimmer enthaltend, ſogleich beziehbar.
Näheres Pancratiusſtraße 10.
6294) Martinſtraße302 Wohnungen
Parterre u. eine Treppe hoch), jede 5 Zim=
mer
mit allem Zubehör und Gartenantheil.
Näheres im Logis=Nachweiſungs=Bureau von
J. Trier, Wilhelminenſtraße 25.
6593) Krauichſteinerſtraße 25 (rechts
auf der Höhe) iſt ein Logis, beſtehend aus
4 Piecen mit Zubehör, an eine ſtille Fa=
milie
zu vermiethen. Daſelbſt iſt ein noch
gut erhaltener Kinderwagen zu verkaufen.
6598) Gr. Caplaneigaſſe 59 ein
Manſarder=Lo is zu vermiethen.
6605) Eine ſchöne Wohnung, 3 Zim=
mer
ꝛc. enthaltend, zu verm. Ebendaſelbſt
im Hinterbau 1 Zimmer mit Möbeln.
Näheres Schulſtraße Nr. 4 im Laden.
6642) Magdalenenſtr. 11 ein neu her=
gerichtetes
Manſardenlogis nebſt allem Zu=
behör
ſofort zu beziehen. M. Meyer.
6670) Schirmgaſſesein Logis im 2. St.
bis 1. October, auch früher zu vermiethen.
6671) Beſſunger Ludwigsſtraße 68
ein ſchönes Logis zu vermiethen.
6696) Kapellplatz 64 iſt die bel Etage
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
6697) Bleichſtraße 37 iſt ein Logis,
3 oder 4 Zimmer mit Küche, gleich zu bez.
56759) Holzſtraße 13 2 Zimmer, Kabinet,
Küche, Bodenkammer u. Keller gleich zu bez.
6766) Eliſabethenſtraße 42 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.

Martinſtr. 17 iſt eine Manſarde,

2 Carlsſtr. 16 ein Logis von 3 Zim=
S)
mern, alsbald beziehbar.
H. Lautz.
6777) Eoderſtraße 66 der mittlere
Stock, 3 Zimmer, ſonſtiges Zugehör, etwas
Garten iſt zu vermiethen und Anfangs Oc=
tober
auch vielleicht früher zu beziehen.
6779) Gr. Bachgaſſe 21 ein freundl.
Logis an eine ruhige Familie zu verm.
6791) Hochſtraße 26 iſt der mittlere
Stock von 5 Zimmern, 2 Kellern, 2 Bo=
denkammern
nebſt neuer Waſſeranlage, per
5. Oct. beziehbar. Preis 550 M.
6792) Stiftſtraße 63 ein Logis von
2 Zimmern, Küche, mit allem Zubthör.
6877) Rheinſtraße !Vorderhaus erſter
Stock 2 hübſche unmöbl. Zimmer zu verm
6878) Wienersſtraße 48 eine Man=
ſarden
=Wohnun; mit allem Zubehör, den
1. October d. J. beziehbar, zu vermiethen.
6879) Gr. Bachgaſſe 25 zwei Logis.
6880) Uutere Waldſtraße 54 eine
Wohnung, 3 Zimmer, Küche ꝛc., zu verm.
6881) Liebigſtraße5 6 Zimmer, Küche ꝛc.,
ofort zu veim. Zu erfr. ob. Hügelſtr. 13.
6882) Louiſenſtraße 40 2Wohnungen.
6883) Friedrichſtraße Oeine abgeſchloſſ.
Wohnung, 5 Zimmer u. Küche nebſt Zubehör,
Abreiſe helber ſofort zu vermiethen.
6884) Beſſunger Holzſtraße 3 ſind
2 Logis zu vermiethen, eins den 8. Sept.,
das andere den 24. November zu beziehen.
383

[ ][  ][ ]

1430
Vermiſchte Nachrichten.
Adreßbuch 1880.
Am Mittwoch den 28. Juli 1880½liegt
zur Einſicht der Intereſſenten
1) im Zimmer Nr. 10 des Polizeiamts,
2) in den Büreau's der Polizeireviere
zu Darmſtadt und Beſſungen offen:
Correcturbogen Nr. 4
enthält: Namens=Regiſter, Buchſtaben
(6885
Elbert bis Grün, Louiſe.
S
= Alle Rückſtände
S.
aus meinem, ſeit dem 1. April an Herrn
Adolph Rady übergegangenen Geſchäft,
wünſche ich alsbald geordnet zu ſehen, und
mache insbeſondere darauf aufmerkſam, daß
die von der Steinkohlen=Actien=Geſellſchaft
durch mich bezogene Kohlen in kürzeſter
Friſt an mich zu bezahlen ſind.
ſieorg Philippi Wiwe.,
vormals Carl Gerſchlauer.


C5

Graveur=Arbeiten

in Elienbein jeder Art werden in eleganteſter
u. ſolideſter Arbeit zu billigſten Preiſen ange=
fertigt
, ſowie alle Reparaturen an Schnitz=
werken
auf das Prompteſte ausgeführt.

TL. Wirnesser.,
Elfenbeingraveur,
Louiſenſtraße 20, Seitenbau parterre.

5759) Zur Ausdehnung eines leiſtungs=
fühigen
Fabrikgeſchäfts wird ein tüchtiger
Kaufmann mit einigem Kapital als
Theilhaber,
geſucht. Offerten unter C. D. 36 an die
Expedition d. Bl.

6112)
Fremden Familien
kann ſchöne Wohnung, gute Penſion für
kurze oder lange Zeit in guter Lage durch
die Expedition nachgewieſen werden.
6698) Für einen gebildeten jungen Mann
iſt in unſerem Geſchäfte eine Lehrſtelle
offen. Selbſtgeſchriebenen Offerten ſehen
Wehner & Fahr,
entgegen
Holzhof Allee I.
6699)
Lehrling geſucht.
Für mein Manufacturwaaren= und
Herrenkleider=Geſchäft ſuche einen mit den
nöthigen Vorkenntniſſen verſehenen jungen
Mann in die Lehre.
Each. Oppenheimer.
6808) Eine perfekte Köchin ſucht
Stelle zur Aushülfe.
Näheres in der Expedition d. Bl.
68½9)
Geſucht
ein Mädchen, welches gut kochen kann und
etwas Hausarbeit unternimmt. Zu erfragen
Blumenthalſtraße 63.

6812) Ein gewandtes Mädchen em=
pfiehlt
ſich im Kleidermachen und Weißnähen.
Zu erfragen Waldſtraße 11. Auch iſt da=
ſelbſt
ein blühender Oleander zu verkaufen.

R145
vaA1aU 21 Darmstadt.
Samstag 7. Auguſt, Abends 7 Uhr:
hroheg Jommerſeſl.
Vereinigtes Sommer-Casino.)
Grosses Comeerd
ausgeführt
von der ganzen Nayelle des l. großh. Heſſiſchen
Leißgarde-Regiments Nr. 15,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Brillante bengaliſche Beleuchtung des Gartens.
Von 10 Uhr ab:
Canz im großen Saal.

Wir beehren uns hierzu höflichſt einzuladen:
1) Die Mitglieder der Vereinigten Geſellſchaft, Geſellſchaft Eintracht
und Bürgervereins. Die Eintrittskarten können von den betr. Hausmeiſtern be=
zogen
werden.
2) Die Mitglieder des Mozart= und Muſik=Vereins. Die Eintrittskarten
bitte man bei Herrn W. Pfeil, Eliſabethenſtraße 5 und bei dem Inſpector im
Saalbau zu beziehen.
3) Die Mitglieder des Kaufmänniſchen Vereins. Die Eintrittskarten kön=
nen
von dem Vereinsdiener bezogen werden.
4) Die Herren Officiere der Garniſon Darmſtadt und Beſſungen. Eintritts=
karten
bittet man bei dem Saalbau=Inſpector zu beziehen.
5) Die Herren Profeſſoren und Studirenden der techniſchen Hochſchule,
ſowie die Herren einjährig Freiwilligen der Garniſon Darmſtadt und Beſſungen.
Die Eintrittskarten können bei dem Juſpector im Saalbau bezogen werden.
6) Die Actionäre der Saalbaugeſellſchaft. Die Eintrittskarten ſind bei
den Herren Kaufmann Lerch, Ludwigsplatz, D. Faix & Söhne, Kürſchner Nieder,
Rheinſtraße 12, ſowie bei dem Inſpector im Saalbau zu haben.
Der Eintrittspreis iſt feſtgeſetzt:
a) für Einzelkarten auf
Mk. I.-.
b) für Familienkarten 3 Perſonen auf
M. 250.
Sollten am 7. Auguſt Abends noch Karten ausgegeben werden koͤnnen, ſo wird
für jede Karte M. 1.50 erhoben.
Bei ungünſtiger Witterung wird das Concert im großen Saal abgehalten.
6887)
Das Comits für gesellige Vereinigung im Saalbaul.

14 kleine Ochſengaſſe,
kleine Ochſengaſſe 14,
L. HaV.
kauft zu den höchſten Preiſen: Lumpen, Knochen, Metalle aller Art, Acten zum
Einſtampfen, Zeitungspapiere, Roßhaare, getragene Kleider, Gold=u. Silber=
borden
.
L. Ma2, 14 kleine Ochſengaſſe 14.

6431)

Beſtellungen erbitte per Poſt.

6888) Getragene Kleider, Stiefel u.
Möbel kauft zu den reellſten Preiſen
L. Fiſcher, kleine Ochſengaſſe 8.
6889) Mehrere größere Feigenbäume
mit Früchten in geſundem Zuſtande werden
zu kaufen geſucht. Offerten unter 16889
bittet man in der Exp. d. Bl. abzugeben.
6685) Eine Bückerei zu vermiethen
ſoder zu verkaufen. Kl. Ochſengaſſe 5.

Geübte Kleidermacherinnen
ſinden in unſerer Fabrik dauernde und
lohnende Beſchäftigung. Nachzufragen Vor=
mittags
von 11 bis 12 Uhr.
Rosenthal'ſche Puppenfabrik.
6890)
Moritz Strauß.

6859) Ein gut empfohlenes Mädchen ſucht
Monatsdienſt. Zu erfragen Louiſenſtraße 6.

[ ][  ][ ]

R 145

1431

gO
COxCruSeAauuaDh,
AEEOh-
(proviſor. Ludwigsbahnhof im Fürſtenzimmer).
Neue Anmeldungen für Auguſt ꝛc. ſind im Kindergarten und bei der erſten
Vorſteherin, Frau Ronge, Aliceſtraße 23 (Louvre), zu machen. Vierteljährlich 9 M.,
für 2 Kinder einer Familie pr. Kinder 7½ M., in monatlichen Raten zu zahlen
3 M., 2½ M. Junge Mädchen erhalten Unterricht im Syſtem.
6891)
Der Vorstand.

Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

15

4½
1
1⁄₈
21

55

2½

22
ub
N.

e.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Juli.
Die öffentliche Sitzung der Stadtverordneten, welche
Donnerstag den 29. Juli l. J. Nachmittags präcis 3 Uhr ſtattfindet,
hat folgende Tagesordnung: 1) Der Steinkohlenbedarf, pro 1880,81,
insbeſondere Accord über das Anfahren der Steinkohlen. 2) Handaccord
über Vergebung eines Asphaltbodens in der höheren Mädchenſchule.
3) Polizeireglement, die Controle des Milchhandels betr. 4) Verrech=
nung
der uneinbringlichen und zu liquidirenden Ausſtände aus 1879.
5) Octroi vonſ Abfallholz. 6) Regulativ, betr. die Verwaltung des
ſtädtiſchen Hoſpitals. 7) Geſuch des Wieſenwärters Gimbel um Be=
freiung
von ſtädtiſcher Hundeſteuer. 8) Waſſerangelegenheiten.
R. Schöffengericht vor Großh. Amtsgericht Darmſtadt I, den
27. Juli 1880. Heute wurden folgende Strafſachen verhandelt und ab=
geurtheilt
: 1) Die gegen Michael Fornoff und Conſorten von Darmſtadt
in der letzten Sitzung ausgeſetzte und auf heute vertagte Sache wurde
verhandelt. Die Angeklagten wurden freigeſprochen und die Koſten der
Staatskaſſe zur Laſt geſetzt. - 2) Carl Büttner, Sohn des Waſen=
meiſters
von Darmſtadt, ſteht wegen Thierquälerei vor Gericht. Er iſt
beſchuldigt, am 5. Mai ein Pferd, das wegen eines lahmen Hinterbeines
kaum mehr ſtehen konnte, und das 2 große Wunden an den Hüften
hatte und daran große Schmerzen litt, angeſpannt zu haben. Er wird
wegen Thierquälerei in eine Strafe von 15 M. und in die Koſten ver=
urtheilt
. - 3) Jacob Ziffel von Darmſtadt iſt beſchuldigt, ſeine Ab=
trittsgrube
ſchlecht gedeckt zu haben, ſo daß am 23. Mai 1880 zwei Leute
hineingefallen ſind. Da der Rahmen unter den Dielen gebrochen war,
was äußerlich nicht bemerkt werden konnte, ſo wurde der Angeklagte von
Strafe und Koſten freigeſprochen. - 4) Emil Ranzum aus Stettin ſteht
wegen Diebſtahls vor Gericht. Da er ſchon mehrere Male wegen Dieb=
ſtahls
beſtraft worden iſt, und die Aburtheilung des vorliegenden Ver=
brechens
der Strafkammer competirt, ſo wurde derſelbe dahin verwieſen.
5) Carl Friedrich Bernauer von Lampertheim iſt beſchuldigt, am 30. Juni
d. J. einem Hausburſchen, der mit ihm dasſelbe Zimmer bewohnte, ein
Zehnmarkſtück aus der Hoſe entwendet zu haben. Er wird wegen Dieb=
ſtahls
in eine Gefängnißſtrafe von 5 Wochen verurtheilt. - 6) Abraham
Ullmann von hier hatte ſeinen Laden nicht gehörig am Sonntag ge=
ſchloſſen
, und wurde ihm wegen Störung der Sonntagsfeier eine Strafe
von 16 M. angeſetzt. Der Angeklagte wurde in eine Strafe von 5 M.
verurtheilt. 7) In die gleiche Strafe wird H. Löb von hier ver=
urtheilt
, deſſen Metermaß das geſetzlich vorgeſchriebene Plättchen nicht
hatte, reſp. auf der einen Seite nicht geaicht war. 8) Der Ochſen=
metzger
Auguſt Ohl von hier wurde angetroffen, daß er etwas zu leichtes
Gewicht geführt. Die Differenz war höchſt unbedeutend. Der Einſpruch wird,
verworfen und der Angeklagte zugleich in die Koſten der Verhandlung ver=
urtheilt
. 9) Juſtus Weber von Pfungſtadt iſt beſchuldigt, einen Ueber=
zieher
entwendet zu haben. Er iſt geſtändig und überführt, iſt ein
arbeitsſcheues Subject, und lebt vom Bettel. Er wird in eine Gefäng=
nißſtrafe
von 14 Tagen verurtheilt. 10) Ferner wird verhandelt die An=
klageſache
gegen die Pfandleiher Gg. Lepper u. Feiſt Berger von hier wegen
Hehlerei. Die heutige Verhandlung wird ausgeſetzt und neuer Termin
ſpäter anberaumt. 11) Abraham Oppenheimer von Königſtätten iſt
beſchuldigt, am 2. Mai in der Viehmarktshalle, wo ſich Stroh befand,
geraucht zu haben. Da der Angeklagte nicht diejenige Perſon iſt, die
die Contravention begangen, ſo wird er freigeſprochen. - 12) Georg
Stauß, Wirth zu Beſſungen, hat in ſeinem Locale ohne Löſung eines
Tanzſcheines nach dem Clavier tanzen laſſen. Er wird in die Strafe,
die ihm angeſetzt geweſen und in die Koſten der heutigen Verhandlung
verurtheilt. 13) Karoline Klotzenberger von Mundelsheim iſt beſchul=
digt
, ihrem Dienſtherrn, dem Hofſilberarbeiter J. B. Schad dahier eine
Anzahl von Silber= und Goldwaaren im Taxationswerth von 45 M.
entwendet zu haben. Sie will das gethan haben, um zu ihrem aus=
gelegten
Gelde zu kommen. Die Verhandlung beſtätigt ihre Angaben
nicht und wird die Angeklagte in eine Gefängnißſtrafe von 3 Monaten,
woran die erlittene Unterſuchungshaft mit 3 Wochen aufgerechnet wird
(Schluß 2 Uhr.)
und in die Koſten verurtheilt.
In der früher berichteten Privat=Klageſache von H. Drach hier
wurde der Angeklagte W. Landzettel in eine Strafe von 15 M., wie
ſchon gemeldet, verurtheilt.
Die Vorſtände der Localgewerbvereine ſind von der
Großh. Centralſtelle aufgefordert worden, ihre Anſichten über die nach=

ſtehenden Fragen zu äußern: 1) Erfordert es das wirthſchaftliche Be=
dürfniß
, den nicht zu den Kaufleuten gehörenden Grundbeſitzern und Ge=
werbetreibenden
, namentlich Handwerkern, die allgemeine Wechſelfähigkeit
zu erhalten - oder ſcheint vielmehr eine Beſchränkung derſelben ſowohl
zuläſſig als erforderlich? 2) Welche geſetzlich beſtimmbare Grenzen ſind
im Falle der Bejahung der letzteren Alternative für die Beſchränkung der
Wechſelfähigkeit zu ziehen ? 3) Iſt rückſichtlich der genannten Kategorie,
von wirthſchaftlichem Standpunkt aus betrachtet, ein Unterſchied zwiſchen
gezogenen und eigenen Wechſeln zu machen, und iſt es überhaupt von
dieſem Standpunkt aus geboten, neben dem Inſtitute des gezogenen
Wechſels, das des eigenen (Sola=Wechſels) beſtehen zu laſſen ? Die be=
trefſende
Antwort des Vorſtandes des Gewerbe=Vereins wird dem
Miniſterium des Innern und der Juſtiz unterbreitet werden.
Eingeſandt.) Der Vorſtand der Saalbau=Geſellſchaft hat
am 24. Juli ihre prachtvollen Gartenräume dem K. K. Hofkunſtfeuer=
werker
, Herrn W. Becker in Wiesbaden, zum Abbrennen eines pom=
pöſen
Feuerwerks überlaſſen. Wir haben hier ſchon manches Schöne ge=
ſehen
, und dürfen, ohne den hieſigen Pyrotechnikern zu nahe zu treten,
kühn behaupten, daß Herrn Becker unbedingt die Palme gebührt. Die
2. Nummer, eine laufende Sonne, war wahrhaft brillant und enthuſias=
mirte
das Publikum. Der doppelte Mühlenflügel mit Ringſpiel, die
kleine Sonne, waren Meiſterwerke, die Kaiſerfontaine und das große
Bom bardement am Schluß übertraf indeß alles, was bisher hier in
der Feuerwerkerkunſt geſehen wurde. Ebenſo rühmlich iſt die Capelle des
Herrn Director Th. Adam für die exacte Ausführung des muſikaliſchen
Theiles des Programms zu erwähnen. Wir könnten hiermit ſchließen,
müſſen jedoch unſer größtes Bedauern ausſprechen, daß der Garten ſo
ſchlecht beſucht war, daß es wahrlich Künſtler von dem Rufe und der
Bedeutung des Herrn Becker nicht animiren kann, fernerhin in Darm=
ſtadt
zu gaſtiren, wenn das Publicum ſich ſo paſſiv verhält und ſo
wenig klingende Theilnahme zeigt, wie am 24. c. Wir ſahen Einwohner
unſerer Reſidenz, die ſog. Heckenbilleter gelöſt, in großer Zahl vor dem
Saalbaugarten ſtehen. Doch Sparſamkeit iſt nicht zu tadeln. Herr
Becker ſoll indeſſen, wie wir hören, und worüber wir uns aufrichtig
freuen, durch das ſchlechte Geſchäft, das er gemacht, nicht abgeſchreckt
ſein und bei paſſender Gelegenheit Darmſtadt wiederholt einen Beweis
ſeiner Kunſt geben wollen; hoffen wir, daß alsdann die Einwohner
Darmſtadts und die Actionäre des Saalbaues ſich revauchiren und Herrn
Becker der Beweis erbracht wird, daß auch in Darmſtadt tüchtige
Leiſtungen Anerkennung finden.
1 Der Stating=Rink war am Samstag Abend zur Feier eines
ſchönen Feſtes erſehen: Der Geſangverein Liederzweig feierte ſein
2jähriges Stiftungsfeſt. Ein Chor von Otto eröffnete dasſelbe, hierauf
hielt der Vorſitzende des Vereins, Herr Erk, eine Anſprache, in der die
Zeit und Zweck der Gründung, die Wirkſamkeit der einzelnen Dirigenten
und Thätigkeit der verſchiedenen Vorſtände eingehend gewürdigt wurden.
Dann traten die Feſtjungfrauen auf in weißem Gewand mit rothen und
blauen Schärpen. Eine derſelben ſprach eine Widmung, dann ſchlang ſie
einen Eichenkranz um die mit Bändern reichgezierte Fahne. Ein Chor
Die Stiftungs=Feier= folgte. Dann trat der Vorſitzende des Mozart=
Vereins, Herr Hochſtätter, vor und überreichte dem Dirigenten, als Zeichen
freundſchaftlichen Zuſammenwirkens, eine ſchöne Sammlung von Erk'ſchen
Volksliedern. Nach dieſem Feſtact folgten eine Reihe von Männergeſängen,
die unter Leitung des Herrn Muſikdirector Hahn mit aller künſtleriſchen
Feinheit, mit Geſchmack und Cleganz ausgeführt wurden. Zwiſchen dieſen
kamen einige Sologeſänge, eine Arie aus Haydn's Schöpfung=, geſungen
von Fräulein E. Glock und eine Arie aus Mendelsſohn'sPaulus- von
Herrn Th. Böttger, dann ein Duett Suleika und Halem' von
Mendelsſohn, geſungen von beiden Künſtlern. Fräulein Glock hat eine
große und ſchöne Stimme, die den weiten Raum aufs beſte ausfüllte.
Sie ſingt mit einfacher Anmuth, mit klarem, feſtem Ton und edler
Empfindung. Sie iſt eine Schülerin des Herrn Hahn, dem ſie zu allem
Ruhme ſang. Herr Böttger hat gleichfalls eine gute Stimme; iſt ſie
auch noch nicht zu der Klarheit wie bei Fräulein Glock entwickelt, ſo
zeigt ſie doch guten Klang und der Künſtler entwickelt Geſchick im Vor=
trag
. Herr Reitz hatte Mendelsſohns Arie mit dem Cello begleitet,
dann noch ein Solo=Stück geſpielt. Darin bewies er von neuem den
einfachen, ſinnigen Vortrag, den wir in dieſem Winter öfter zu bewundern
Gelegenheit hatten. Den Schluß der Geſänge bildete ein allgemeiner
Chor, Mozart's Bundeslied;, das, außer dem Liederzweig, von noch
ſechs anderen eingeladenen Geſangvereinen mitgeſungen wurde. Der

[ ][  ]

mächtige Geſang ſcholl wider die hohe Wölbung des Kuppeldaches und
gab einen impoſanten Klang. Hieran reihten ſich Vorträge der einzelnen
geladenen Vereine, des Beſſunger älteren Geſangvereins (unter Leitung
des Herrn Planz), des kameradſchaftlichen Kriegervereins (Feldhaus)
der Liedertafel (Reitz), der Melomanen (Reichard), der Sängerluſt
(Ströher) und der Teutonia (Exel). Unter dem vielen Trefflichen, was
dieſe Vereine boten, waren beſonders hervorragend der Vortrag der
Liedertafel= und der von den Melomanen Nach dem überreichen
Concert folgte ein fröhlicher Ball, der die Gäſte bis zum ſinkenden Mond.
andere bis zur aufgehenden Sonne zuſammenhielt.
( Am Louiſenplatz fand man geſtern bei Herſtellung eines Rohrgrabens
für die neue Waſſerleitung ein noch ziemlich gut erhaltenes menſch=
liches
Skelett, ſowie Knochen eines Hundes.
- Am Montag wurden im Sitzungsſaale des Schöſſengerichls
Mainz mehrere Wagenladungen geſtohlener Gegenſtände ver=
ſteigert
. Dieſelben waren von den Eigenthümern nicht reclamirt worden
und hatten ſich im Laufe der Jahre derart angehäuft, daß Platz geſchaffen
werden mußte.
Mainz, 26. Juli. Auf einem Wege zwiſchen Wackernheim und
Heidesheim ſanden dieſer Tage heimkehrende Burſchen einen betrunkenen
herumziehenden Korbmacher auf der Straße liegen. Im Uebermuth fielen
die jungen Burſchen über den Betrunkenen her und ſchlugen denſelben in
einer wahrhaft empörenden Weiſe, und um dieſer Rohheit noch die Krone
aufzuſetzen, nahmen ſie den ſchwer Verletzten und banden ihn mittelſt
Stricken an einen Baumſtamm feſt. In der brennenden Sonnenhitze
hing nun der Unglückliche zwiſchen Leben und Tod und halb verſchmach=
tend
an dem Baume, bis ein des Wegs daherkommender Mann ihm die
Banden löſte. Der Mißhandelte ſchleppte ſich noch bis nach Heidesheim,
wo er alsbald ſeinen Leiden erlag. Die hieſige Staatsbehörde begab ſich
am geſtrigen Sonntag nach Heidesheim, um den Thatbeſtand feſtzuſtellen
und Unterſuchung gegen die Schuldigen einzuleiten.
- Fünftes deutſches Turnfeſt. Ueber den 2. Feſttag ſchreibt
die F. Pr.: Während der Stabübungen, welche die Frankfurter
Turner am Montag kurz vor 4 Uhr unter Muſikbegleitung und nach
den Signalen der Commandoglocke begannen, ſtieg am ſüdlichen Himmel
eine unheilverkündende Gewitterwolke auf, die ſich mit raſender
Schnelligkeit über den ganzen Horizont ausbreitete. Erſt ein kleiner,
eindringlicher und mahnender Regenſchauer, dann ein Sturm, vor deſſen
entſetzlichem Toben ſich die ganze große Zuſchauermenge wie ein ge=
ſcheuchtes
Hühnervolk vor dem Habichte flüchtete. Von dem Steig=
thurme
, in dem der Turnausſchuß ſein luftiges Quartier aufgeſchlagen,
wurden Bretter und Stangen vom Winde abgeriſſen und mitten unter
die nach allen Seiten erſchreckt auseinanderſtiebende Geſellſchaft gejagt.
Die Fahnenſtangen brachen zumeiſt ab, die transparenten, aus olge=
tränkter
Leinwand hergeſtellten Fenſter des Oberbaues der Feſthalle
hingen einzelne im Moment in Fetzen. Plötzlich praſſelte ein Regen
nieder, der an Rückſichtsloſigkeit Nichts zu wunſchen übrig ließ. Die
ganze papierne Eleganz unſeres Zeitalters ging in die Bruche. Durch
die dreiſeitig offene Halle ſtrömte das Waſſer in unverkennbaren Bächen,
und aus dem Bretterdache ergoß ſich der reiche Segen des Julihimmels.
Die aufgejagte, im Uebrigen troßdem gut gelaunte Feſtverſammlung
ſpannte in ſtiller Reſignation die programmwidrigen Regenſchirme auf.
Es war ein unbeſchreiblicher Anblick. Den Muſikanten lief das zu=
dringliche
Waſſer in die Inſtrumente. Nach dem Feſtregen ſammelten
ſich die zerſtreuten Getreuen wieder einträchtig innerhalb der Barrièren.
An Reck und Barren zeigten ſich die ſtammverwandten Vereine in regem
Wetteifer. Ein Kaſſeler Verein insbeſondere that es allen anderen zu=
vor
. Es war erbauend und zugleich ein ſprechender Beweis für das
Exiſtenzberechtigte der Turneret, einen alten Herren mit ehrwürdigen
grauen Haaren ſich in den Reihen der jüngſten Commilitonen meſſen
und auszeichnen zu ſehen. Alle ſeine Uebungen, die zumeiſt noch die
auf den Effect berechnete Nichtung der älteren Jahn'ſchen Schule charak=
teriſirten
, waren hübſch und elegant ausgeführt. Trotz ſeiner Mithewerber
um die Gunſt des zuſchauenden Publikums vermochte er es - wir ver=
zeichnen
es hier mit beſonderer Freude -, durch Muskelkraft und ge=
wandte
Bewegungen allgemein zu impouiren. Mittlerweile waren auch
die Tribünen von unternehmenden Feſtgäſten geſtürmt worden. Die
Mitgkieder des dort fungirenden Comite's ſahen ſich einfach durch die
Macht der Thatſache hors de combat geſetzt. Im Nu ſaß Mann an
Mann zu vielen Hunderten auf den faſt brechenden Bänken; unten ſpielte
das Orcheſter den Turnermarſch des Dr. Hartung, und oben ſtimmte
die fidele Verſammlung kräftig in den Cantus ein. Unſtreitig das
meiſte Intereſſe erregten die Freiübungen und die Voxerkämpfe der Eng=
länder
. Sind uns derartige Kraftproben eben nicht beſonders vertraut,
vielleicht auch nur um ihrer Eigenartigkeit willen nicht ſympathiſch, ſo
wollen wir doch hier berichten, daß ſich dieſelben der beifälligſten Auf=
nahme
erfreuten. Um 9 Uhr des Abends begann dann pünktlich die
Freiwillige Feuerwehr ihre ſehr intereſſante Uebung. Die Lohe brach
im unterſten Stockwercke des Steighauſes aus, drang dann langſam in
die oberen Etagen vor, ſtets bekämpft von den ſachgemäß geleiteter
Exercitien, der Mannſchaft, um endlich durch Ergreifen, des
Dachſtuhles den Brand zu beſchließen. Dazwiſchen rauſchten die
mächtigen Waſſerſtrahlen der angefahrenen Spritzen, thaten der Ret=
tungskorb
, die Leine, und der Schlauch ihre Schuldigkeit und

bargen die bedienenden Feuerwehrleute die Habe und die Menſchen=
leben
des dem verheerenden Elemente verfallenen Hauſes. Das
Schauſpiel wurde mit begeiſterten Zurufen der Anweſenden begleitet.
Es ſchloß ſich daran die Abbrennung des durch den Nachmittagsregen
etwas gefährdeten, übrigens nur wenig alterirten Feuerwerks. Darüber
können wir uus nun kurz faſſen: Raketen, Sonnen, Feuerräder, Flam=
menſchrift
, Sprühregen, Funkenwolken, Sterne in blauer, rother und
weißer Farbenpracht es iſt Alles ſchon dageweſen. Gegen die nieder=
fallenden
Funken mußten ſich beſonders die Damen durch Auſſperren der
Regenſchirme ſchützen. Es mögen gegen 20,000 Zuſchauer geweſen ſein.
Zur ſelben Zeit ging es in der Feſthalle, aus der die Spuren des Feſt=
regens
mittlerweile entfernt worden waren, in hergebrachter Weiſe hoch
her. Derſelbe Menſchenſtrom wie am Sonntag ergoß ſich durch die glän=
zend
erleuchteten, von freudiger Feſtesluſt erregten Hallen. Es fehlte
auch nicht an komiſchen Intermezzo's, die eben die Würze aller Feſtfreude
bilden. Für Dienstag ſteht Wetttturnen, Banket, Concert und Abends
die Geſangsvorträge der vereinigten ca. 1200 Sänger Frankfurts auf der
Tagesordnung.
- Am Montag richtete eine Windhoſe in Wiesbaden coloſſalen
Schaden beſonders in den Kurſaal=Anlagen an. Eine große Zahl von
Bäumen iſt mit der Wurzel aus der Erde geriſſen.
Als Preisrichter bei der Pfalzgau=Ausſtellung in Mannheim
werden aus dem Großherzogthum Heſſen fungiren die Herren: Dr. A. Hoff=
mann
in Marienberg, Baurath v. Hügel, Baurath Buſch und Bergrath
Tecklenburg in Darmſtadt, Fabrikant J. P. Knipp in Offenbach und
Geh. Commercienrath C. W. Heyl in Worms.
Der Brand in der Pfalzgau=Ausſtellung in Mannheim
erwies ſich, obwohl er ſchon nach kaum einer Viertelſtunde gelöſcht war,
doch nicht ſo ganz unbedeutend, als Anfangs geglaubt wurde. Einen
empfindlichen Verluſt hat Herr Lanz in Mannheim, deſſen Ausſtellungs=
objecte
mancherlei Schädigungen davon getragen, dadurch erlitten, daß
ſeine ſämmtlichen Diplome von anderen Ausſtellungen, ſowie ſeine Ge=
ſchäftsſtatiſtik
von 1860 an, die an der abgebrannten Wand aufgehängt
war, ein Raub der Flammen wurde. Eine Störung des Betriebes der
Ausſtellung iſt unausbleiblich geworden, doch wird alsbald der Schaden
wieder ſo weit gebeſſert ſein, daß der Keſſel, deſſen Armatur vollſtändig
vom Feuer zerſtört iſt, wieder in Betrieb geſetzt werden kann. Leider
hat den ſehr thätigen Vorſitzenden des Central=Comites, Herrn Ferd.
Scipio, als er Einſicht nahm, ein bedauerlicher Unfall betroffen. Er
ſtand gerade unter dem vom Keſſel zur Maſchine führenden, auf Stützen
ruhenden Rohr, als dieſes, da es eben abgeſchraubt worden war und
nicht mehr Halt genug hatte, herunterfiel und ihn am Hinterkopf ſo
traf, daß er ſchwer verletzt und bewußtlos zuſammenſtürzte. Es dauerte
geraume Zeit, bis es gelang, ihn wieder zum Bewußtſein zu bringen,
worauf er in ſeine Wohnung gebracht wurde.

Polizei=Bericht vom 27. Juli.
Geſtern Abend entſtand in der Schirmgaſſe eine Nauferei, welche mit der
Verhaſtung eines Exeedenten endigte. Gleichzeitig wurde gegen dieſen An=
llage
wegen Widerſetzung eingeleitet.
Ein Formſtecher, der ſich des in
8 236 des Reichsſtrafgeſetzes bezeichneten Vergehens ſchuldig machte, wurde
verhaftet. Einem Makler wurde von einem Uhrmacher eine Uhr zum
anderweiten Verkaufe anvertraut; ſtatt dies zu thun, verſetzte er die Uhr für
einen geringen Betrag und verkaufte alsdann den Pfandſchein. Strafver=
folgung
iſt eingeleitet.

Tagels=Kalender.
Freitag 30. Juli: Ordentliche General=Verſammlung der Darmſtädter Actien=
Ziegelei.
Samstag 7. Auguſt: Großes Sommerſeſt im Salbau.

Vermiſchtes.
- Verfehlte Frage. Der Director eines Gymnaſiums war da=
hinter
gekommen, daß die Zöglinge der Pflanzſtätte alles Edlen und Schö=
nen
: des Gymnaſiums, beſonders die Herren Primaner, eine bedenkliche Ver=
ehrung
für das verbotene Naß des Gambrinus an den Tag legten und ſchon
die Freiviertelſtunde um 10 Uhr des Vormittags dazu benutzten, ſich in einer
nahe gelegenen Kneipe zur geiſtigen und leiblichen Erheiterung und Stärkung
einen Frühſchoppen zu genehmigen. Da nun bekanntlich ein Paragraph der
Gymnaſialgeſetze den jungen Muſenſöhnen ein für alle Male unterſagt, die
geheiligten Hallen des Gambrinus, wenigſtens ſofern dieſelben im Innern
der Stadt gelegen ſind, zu betreten, beſcheidet der Director eines Sountags
Morgens in aller Frühe den primus omnium, Seidel, zu ſich und richtete
die Frage an ihn: Trinken Sie ſchon des Morgens Bier?½ - Sie ſind
zu gütig, Herr Director,; entgegnete der Muſenſohn mit beſcheidenem
Lächeln, aber es iſt mir doch noch zu früh, es würde mir nicht bekommen,
und ſo muß ich denn Ihr freundliches Anerbieten ablehnen.

Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 70-75 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 38.-42 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 20-24 Pf. Dollars in Gold 4 M. 18-21 Pf=

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.