143.
W.
37)
102
12
11
iert.
7„
½
615
18.
eim,
ein
3eit.
5
83
942)
21
6½
102
1½
8)
855
113₈₈
52
10.
Heuk
ſid.
enen
ſüge.
143.
Jahrgaug.
Abonnementspreis
viertelährlich 1 Marr 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pto Quartal incl. Poſtaufſchlag.
rag= und Arzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iuſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinflr. Nu. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Lreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N2 14D.
Freitag den 23. Juli.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Obergaſſe wird für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 22. Juli 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
In Vertretung: Seim, Polizei=Commiſſär.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Anlegung der Hauseinrichtungen für das ſtädtiſche Waſſerwerk.
Nachſtehend genannte hieſige Geſchäftsleute haben ſich bei uns zur Anlegung von Hauseinrichtungen angemeldet, das
Re=
gulativ unterzeichnet, ihre Preisliſten in vorſchriftsmäßiger Geſtalt eingereicht, und ſich über den Beſitz der erforderlichen
Geſchäfts=
einrichtung namentlich der Pumpen und Manometer ausgewieſen:
1) Jacob Ackermann,
2) Gebrüber Becker,
3) H. Brunner,
7) G. Hiſſerich,
8) H. Jung,
9) Valentin und Zimmer.
4) Joſ. Deutſch,
5) P. Gräf,
6) F. Heißner,
Die Preisliſten liegen anſtatt förmlicher Veröffentlichung zur Anſicht aller Intereſſenten auf unſerem Büreau offen.
Bei dieſer Gelegenheit machen wir zur Abwendung von Mißverſtändniſſen darauf aufmerkſam, daß die am 1. Auguſt
l. J ablaufende Friſt zur Anmeldung zum Waſſerbezug für diejenigen, welche die Zuleitung bis in ihre Liegenſchaft auf Koſten
der Stadt gefertigt haben wollen, weder verlängert worden iſt, noch verlängert werden wird.
Darmſtadt, den 20. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6659)
Ohly.
B e k a n n t m a ch u n g.
Ein zweites Nachtrag Hebregiſter über directe Steuern liegt 3 Tage lang zu
Jedermanns Einſicht auf unſerem Bureau offen.
Darmſtadt, den 21. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
6705)
Hickler, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung einer Floßrinne in
der Bahnhofſtraße und einer Mulde in der
Heinheimerſtraße vorkommende
Pflaſter=
arbeit und Chauſſirſteinlieferung ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 24. Juli l. 33.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 14. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
6701) Riedlinger, Beigeordneter.
6689)
Hausverkauf
auf den Abbruch.
Auf freiwilliges Anſtehen der
Eigen=
thümer laſſen dieſelben ihr Wohnhaus nebſt
Seitenbau Mühlſtraße Nr. 24
Samstag den 24. Juli d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
an Ort und Stelle auf den Abbruch an
den Meiſtbietenden verſteigern.
Darmſtadt, den 20. Juli 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
Verſteigerungs=Anzeige.
Samstag den 24. d. Mts.
Vor=
mittags 9Uhr, werden in dem Ritſert'ſchen
Saale „ Zum Schützenhof” dahier gegen
Baarzahluug verſteigert, als: 4 goldene
Damenringe, 1 Schließkorb mit 2
Vor=
häugſchlöſſern, 27 Notenblätter, 1 Fächer,
Frauenunterröcke, Frauenkleider, hierunter
ſeidene von verſchiedener Farbe, ſowie
ſon=
ſtige zur Frauen=Garderobe gehörende
Gegenſtände.
Darmſtadt, den 21. Juli 1880.
Engel,
6718) Großh. Gerichtsvollzieher.
Verſteigerungs=Anzeige.
Samstag den 24. d. Mts.,
Vor=
mittags 9 Uhr, werden in demRitſert'ſchen
Saale „ zum Schützenhofn dahier 1
Bohr=
maſchine, 2 Hobelbänke, 36 Schnur
Hoſen=
knöpfe, 2 ſeidene Vorhänge und 1
Glas=
ſchrank ꝛc. gegen gleich baare Zahlung
verſteigert.
Darmſtadt, den 22. Juli 1880.
Engel,
6706) Großh. Gerichtsvollzieher.
3
3 Korn=Verſteigerung.
Montag den 26. Inli, Vormittags
10 Uhr, wird in dem Wolfskehl'ſchen
Garten, Beſſunger Carlsſtraße, die Korn=
Ernte von ca. 11 Morgen gegen
Baar=
zahlung meiſtbietend öffentlich verſteigert.
373
R 142
1394
6707)
Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag den 27. Juli, Vormittags 9 Uhr
werden im Hauſe Steinſtraße Nr. 28 nachverzeichnete, ſehr gut erhaltene
Nobiliargegenſtände, als: Silber, 3 Kanapee's, Stühle, Seſſel, 1
Spiegel=
ſchrank, 1 Bücherſchrank, Ausziehtiſche, 1 eiſerner Kaſſenſchrank, Kommoden,
e vollſtuͤndige Betten, Kleider= und Weißzeugſchränke, =Spiegel, Teppiche,
Luſtres, Kücheneinrichtung, Gartenmöbeln, Kübelgewächſe, 1 Parthie
Wein=
flaſchen, Bilder, worunter einige Oelbilder, Jagdgeräthe, Bücher, dabei ein
Lexikon von Brockhaus, gegen baare Zahlung verſteigert.
M. Neuſtadt, Hofarator.
Bemerkt wird, daß die Bilder, Jagdgeräthe und Bücher Mittwoch den
28. Juli, Vormittags 9 Uhr, zur Verſteigerung kommen.
Einmachen
Aecht ind. Rohrzucker per½Kilo 49Pi
Cryſtallzucker
„ „ „ 44 „
3ſtn. Würfelabfall
von Brod Naffinade)
45 „
Wſt. Naffinade zum billigſten Preis,
ſowie ſämmtliche Gewürze in
an=
erkannt beſter Waare,
Perga=
mentpapier.
Fhil. Weber.
s710
Großherzogliches Landes=
Hoſpital.
Nachbenannte Gegenſtände, als:
1) circa 600 Liter Mohnöl,
9½ „ 400 „ Grüne=Kern, „ 1600 „ Kaffe, indiſcher, roh, 10) „ 300 „ Reis, 11) 300 „ Spelzgries, 12) „ 300 Melis=Zucker(150Kilo Würfel u. 150 Kilo Brod), 13) 200 Kilo Sago, 14) 200 „ Nudeln,
Roggenmehl, 15 „22000 „ 16) „ 11000 „ Kernmehl, 17) „ 11000 „ Schwingmehl, 18) „ 400 Schmierſeife, 19) 40 Liter Spiritus zu 90 Lo=
„ 20) „ 50 Kilo Beitfedern, 21) „ 8000 „ Kornſtroh, 22) „ 2200 „ Hafer, 23) „ 150 „ ordinären Rauchtabak
Gail Stern 4 4) 24) „ 20 „ Canaſter Nr. 0, 25) „ 30 „ Schnupftabak Nancy
Nr. 3, 26) „ 50 Wollgarn, 27) „ 50 Lier Rüböl, 28) „ 3000 Centner Steinkohlen, Ruhrer Fettſchrot 1. Qualität, 29) „ 12 Bettſtellen nach Muſter, ſollen für hieſige Anſtalt als Bedarf bis
1. April 1881 angekauft, die Ord. 15 u.
16 aber zuſammen an einen Lieferanten
vergeben werden.
Offerten Ennen bis 1 Stunde vor dem
Eröffnungstermin in den auf dem Bureau
des Unterzeichneten befindlichen
Submiſſions=
kaſten eingelegt werden. Das Bedingnißheft
liegt ebmfalls auf genanntem Bureau zur
Einſicht offen. Die Eröffnung der Offerten/
ſindet
Dienstag den 3. Auguſt l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
ſtatt. - Bemerkt wird, daß die
Liefer=
ungen je nach Bedarf auf vorherige
Be=
ſtellung zu erfolgen haben.
Hofheim, den 21. Juni 1880.
Großherzogliche Direction des Landes=
Hoſpitals.
J. A.:
6708) Schäfer, Rechnungsrath.
Leilgebotenes.
Besten Weinessig,
Prima Gewürze
empfiehlt
Carl Watzinger,
6458)
Louiſenplatz 4.
4⁄
æ Sohottisches Hafermehl
(Scotsh Oatmeal).
Für Säuglinge, Ammen, Kinder, Kranken
überhaupt für alle Zwecke, wo Haferſchleim
verwendet wird, iſt dieſe Hafergrütze als
vorzüglich zu empfehlen.
Stetsfriſch vorräthig in Originalblechbüchſen
von 14 u. 7 Pfund und offen bei
Emanuel Fuld.
Lützelſachſer
4335)
RGlhuOIm,
ſelbſt gezogen, Garantie für Reinheit,
empfehlen
Reiboldl ≈ Erafll,
Lützelſachſen b. Weinheim.
6638)
Kartoffeln.
Frühreife Bisquit= und Roſenkartoffeln
täglich zu haben. Bei Beſtellung größerer
Quantitäten jeden Samstag Nachmittag frel
in das Haus geliefert. Hopfengarten.
6709) Nene Gemüſe, Bouquets und
Kränze billigſt bei
Roth, Heerdweg 97.
5162) Handſchuhe werden ſchön
ge=
waſchen das Paar zu 15 Pfg.
Sandſtraße Nr. 10 eine Stiege hoch.
Vermiethungen.
3674) Ludwigſtraße 16 iſt ein
geräu=
miger Laden mit Comptoir und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Ph. Wondra, Hofjuweller.
6027) Bleichſtraße 9 1 möbl. Zimmer.
6466) Eliſabethenſtraße 1 die erſte
und die zweite Etage zuſammen oder
ge=
trennt zu vermiethen. Jede Etage enthält
5- 6 Zimmer, ſowie alle dazu gehörigen
Räumlichkeiten.
6504) Verl. Kiesſtraße 70 iſt ein
großes, ſchönes, ſehr gut und vollſtändig
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6536) Arheilgerſtraße 64 ein ſchönes
Zimmer zu vermiethen, gleich beziehbar.
Vermiſchte Nachrichten.
2383) Das Bohnen und Anſtreichen
der Fußböden beſorgt
Ludwig Wenz,
Kiesſtraße 5.
Beſtellungen nimmt auch Herr Carl
Watzinger an.
6712) Ein in der frequenteſten Straße
der Stadt gelegenes
Colonialwaarengeschäſt
nebſt Einrichtung und vollſtändiger
Wohnung, mit Einrichtung der
Waſſer=
leitung, welches ſeit Jahren mit beſtem
Erfolg betrieben wird, zu vermiethen.
Wo? ſagt die Expedition.
3 ſFin geſetztes, reinliches, durchaus zu=
E verläſſiges Mädchen, das ſelbſt=
29
ſtändig kochen, waſchen und bügeln kann
und etwas Hausarbeit übernimmt, wird zur
Führung eines Haushaltes ſofort geſucht.
Nur Solche, die mit vorzüglichen Zeugniſſen
verſehen ſind, wollen dieſelben einſenden an
Bluntschli, 78 Mainzer Landſtraße,
Frankfurt a. M.
6714) Ein cautionsfähiger militärfr.
junger Mann ſucht Stelle als Hausburſche
oder Auslaufer. Näheres in der Exped.
R 142
1395
1d1
de
de
ge.
lr-
510
550
735
91
114
122
13½
2½
455
13½
840
1020
1128
125₈
3-
322
5k
740
840
(01
1135
enen
ſüge.
6691)
Gn REUAUGN
Inſtaſſalions=geſchäſt für Waſſerſeilungen,
empfiehlt ſich den geehrten Hausbeſitzern zur Ausführung der
C
GD HUlStllIIgeh, G
unter Zuſicherung reeller Bedienung, ſolider Preiſe und weitgehender Garautie.
SaAlban Darmetadt.
Samstag den 24. Juli 1880.
Großeg Brillant-Feuerwerk
(beſtehend aus 14 reichhaltigen Piecen),
ausgeſührt von dem Raiſert. Rönigl. Hof=Runſiſeuerwerſier
Herrn W. Becker aus Wiesbaden.
Vor und nach dem Feuerwerk:
Großeg Concerk
ausgeführt von der
ganzen Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Inf.=(Leibgarde=MRegmis. Nr. 15,
unter der Leitung des Muſikdirectors Hrn. Th. Adam.
Anfang des Concerts 8 Uhr.
Bei eintretender Dunkelheit Abbrennen des Feuerwerls.
Eintrittspreis Perſon 1 Mark. Familienkarten 3 Perſonen M. 2.50.
Bei ungünſtiger Witterung wird das Feuerwerk an einem anderen noch zu
beſtimmenden Abend abgebrannt.
6715)
Näheres beſagen die Plakate und Programme.
Veſgem. Wuheb Cmuſert ve zrduh1U11 d. II.
Während des Feſtzuges der Turner ſind ſowohl ganze
Fenſter als einzelne Plätze in beſter Lage der Zeil zu vermieth.
Auskunft ertheilt unter Chiffre „Feſtzug: Rudolf Mosse,
(6675
Frankfurt a. M.
Hysclgiarz Dr. mod. Reyer,
Gerlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
orieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautfrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
534)
6654) Ein braves Müdchen findet bei
einer anſtändigen Familie Wohnung und
auf Wunſch auch Koſt. Sandſtraße 10,
eine Stiege hoch.
6681) Geſucht zum 1. Auguſt eine
Köchin, die ſelbſtſtändig kochen kann.
Frau Hauptmann Scheffer,
Heidelbergerſtraße 21.
6617) Ein Mädchen, das ſchön flicken
u. ſtopfen kann, wünſcht noch einige Tage
beſetzt zu haben. Nieder=Ramſtädterſtraße 9.
6716) Eln junger Mann, mit den
Comptoirarbeiten vertraut, guter
Hand=
ſchrift, ſowie der doppelt. Buchführung
mächtig, ſucht Stelle als Comptoiriſt.
Beſte Jeuguiſſe ſiehen zu Dienſten.
Gefl Offerten an die Exp. d. Bl.
erbeten unter G V 6716.
6717 Ein Mädchen ſucht Laufdienſt.
Waldſtraße Nr. 11.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. Juli.
- Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 20 vom
22. Juli enthält: 1) Bekanntmachung, die Beſtätigung von Stiftungen
und Vermächtniſſen betr. - 2) Bekanntmachung, den Vorbereitungsdienſt
und die Prüfung der Gerichtsſchreiber und Gerichtsvollzieher betr.-
3) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern und der
Ju=
ſtiz genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von Communalbedürfniſſen in
den israelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Worms.- 4)
Bekannt=
machung, die Erhebung von Umlagen der Stadt Gießen für 1880 betr.
- 5) Ordensverleihungen. - 6) Ermächtigung zur Annahme und zum
Tragen eines fremden Ordens. - 7) Namensveränderung. - 8) Dienſt=
achrichten. - 9) Dienſtentlaſſung. - 10) Ruheſtandsverſetzungen.-
1) Concurrenzeröffnungen. - 12) Sterbefälle.
- Unter den Stiftungen und Vermächtniſſen des 2.
Quar=
als 1880 ſind beſonders zu erwähnen: das Vermächtniß der Frau Louiſe
Zilmer von Darmſtadt zu Gunſten: der Prälat Dr. Köhler=
Schmitt=
gen Stiftung im Betrage von 3428 M. 57 Pf., der hieſigen
Kleinkinder=
chule im Betrage von 1714 M. 29 Pf., der Blindenanſtalt zu Friedberg
m Betrage von 857 M. 14 Pf., des Eliſabethenſtifts im Betrage von
57 M. 14 Pf., des Mathilden=Landkrankenhauſes im Betrage von
77 M. 14 Pf. und der Krippe zu Tarmſtadt im Betrage von 857 M.
14 Pf.; ſowie die Schenkung der Prinzeſſin Lucie zu Cayn=
Wittgen=
tein=Berleburg an die evang. Kirche zu Schlitz zur Herſtellung
neuer Chorfenſter und anderweitiger Reſtaurationenzim Betrage von 1000 M.
N6.
1396
Die D. Z. bringt aus den von der Großh. Diviſion bezügl. der
Zeiteintheilung für die dießjährigen Herbſtübungen getroffenen
Dispoſitionen das Nachſtehende: Die den eigentlichen Feldmanovres
vorausgehenden Regiments=Exercitien finden für die Infanterie=
Regimenter Nr. 115 und 116 bei Darmſtadt ſtatt. Für das Exerciren,
bei Darmſtadt iſt der Griesheimer Schießplatz, ſowie der Platz nördlich
der Griesheimer Chauſſee zwiſchen dieſer, der Geleitsſtraße, der Riedbahn
und dem weſtlichen Rande der Tanne, in Ausſicht genommen. Das
In=
fanterie=Regiment Nr. 116 trifft am 25. Auguſt am Uebungsplatze ein.
Das Infanterie=Regiment Nr. 117 hält ſein Regiments=Exerciren bei
Mainz ab, das Infanterie=Regiment Nr. 118 bei Gau=Algesheim, das
Dragoner=Regiment Nr. 23 bei Babenhauſen und das Dragoner=Regiment,
Nr. 24 bei Darmſtadt. Die darauf folgenden Brigade=Uebungen
finden für die 25. Cavallerie=Brigade vom 31. Auguſt bis 6. Septbr. bei
Darmſtadt, für die 49. Infanterie=Brigade vom 3. bis 7. September bei
Darmſtadt, für die 50. Infanterie=Brigade vom 2. bis 6. Septbr. bei
Gau=Algesheim ſtatt. Am 9. und 10. September exercirt die 49.
In=
fanterie=Brigade bei Darmſtadt im Terrain; die gleiche Uebung hat die
50. Infanterie=Brigade am 7. und 8. September bei Gau=Algesheim.
Für die nun folgenden Detachements=Uebungen mit gemiſchten
Waffen iſt von der combinirten 49. Brigade, die unter der Leitung des
Generals Graf v. Herzberg ſteht, am 11., 13. und 14. September die
Linie ſüdlich Modau und Odenwaldbahn in Ausſicht, genommen. Die
Detachements=Uebungen der combinirten 50. Brigade, welcher auch der
Stab der Feſtungs=Inſpection, ſowie die 3. Pionier=Compagnie des
Heſſiſchen Pionier=Bataillons Nr. 11 zugetheilt werden, ſpielen ſich
zwiſchen Gau=Algesheim-Wöllſtein-Oppenheim in den Tagen vom 10.
bis 13. Septemberab; während dieſer Uebungen werden dreimal Bivouaks
der Vorpoſten bezogen. Die Diviſions=Manöver beginnen am
16. September mit einem dreitägigen Manöver der Diviſion in zwei
Ab=
theilungen gegen einander, mit einmaligem Bivouak des Ganzen und zwei
Bivouaks der Vorpoſten auf der Linie Groß=Gerau-Darmſtadt-Groß=
Umſtadt. Der 19., ein Sonntag, iſt allgemeiner Ruhetag, worauf am
20., 21. und 22. September ein Manöver von der vereinigten Diviſion
gegen einen markirten Feind in der Gegend Groß=Umſtadt-Reinheim-
Dieburg mit einem Bivouak des Ganzen ſtattfindet. Am Schluß des
Manövers, noch am 22., kehrt die 50. Infanterie=Brigade mit Ausnahme
des Füſilier=Bataillons Infanterie=Regiments Nr. 118, ſowie der Stab
der 5. Feſtungs=Inſpection und die Pionier=Compagnie per Eiſenbahn in
ihre reſp. Garniſonen zurück, während die übrigen Truppentheile am
23. September per Fußmarſch — das Infanterie=Regiment Nr. 116 am
gleichen Tage per Eiſenbahn - ihre Garniſonen erreichen. Nur die drei
Schwadronen des 24. Dragoner=Regiments treffen erſt am 24. September
in Butzbach wieder ein.
In den Kreiſen der Erſahreſerviſten iſt vielfach über die
Wirkung des Geſetzes vom 6. Mai d 43säUnklarheit verbreitet, und die
Uingewißheit, ob ſie noch zur Uebung herangezogen werden können,
ver=
aulaßt viele, von der Berliner militäriſchen Centralbehörde Auskunft zu
erbitten. Zur Beruhigung der Betreffenden dürfte Folgendes
Verbrei=
tung verdienen. Das Geſetz vom 6. Mai, welches den Erſatzreſerviſten
erſter Klaſſe vier Uebungen (von 10, 4 und je 2 Wochen) während des
Friedens auferlegt, hat keine rückwirkende Kraft, findet vielmehr nur
Anwendung auf diejenigen Militärpflichtigen, welche nach Erlaß dieſes
Geſetzes wegen hoher Loosnummern und
—
erſt in zweiter Reihe
wegen geringer körperlicher Fehler der Erſatzreſerve erſter Klaſſe
über=
wieſen ſind. Da die endgiltige Entſcheidung bei dem Ober=Erſatzgeſchäft
gefällt wird, ſo kommt es darauf an, ob daſſelbe vor oder nach dem
10. Mai d. J., mit welchem Tage die Militärnovelle Geſetzeskraft
er=
langt hat, ſtattgefunden. Die Uebungen werden erſt im künftigen Jahre
zum erſten Male abgehalten werden. Zur Erſatzreſerve wird man im
22. Lebensjahre überwieſen und die Verpflichtung zu derſelben dauert bis
zum vollendeten 31. Lebensjahre. Denjenigen, welche das Recht zum
Dienſt als Einjährig=Freiwillige erworben haben, ſteht für die erſte
Uebung unter denjenigen Truppentheilen die Wahl frei, welchen für das
betreffende Jahr die Ausbildung von Erſatzreſerviſten übertragen iſt.
Dieallzugroße Inanſpruchnahme der Poſtſchalter.
Es kann unſerem Publikum nicht oft genug eingeſchärft werden, daß der
kleinere Hausbedarf an Freimarken und Poſtkarten jederzeit von den
Poſtboten ſelbſt zu beziehen iſt. Auch hilft faſt jedes Ladengeſchäft in
der Materialwaaren= und Tabaksbrauche mit dieſem Artikel aus,
abge=
ſehen davon, daß eine ganze Anzahl ſolcher Geſchäfte den officiellen
Ver=
trieb poſtaliſcher Werthe übernommen haben. Es iſt oft wahrhaft
jam=
mervoll mitanzuſehen, wie während der lebhafteſten Poſtverkehrsſtunden
die Schalter an den Poſtbüreaux belagert ſind. Es ſcheint immer noch
nicht in alle Kapillaren des öffentlichen Bewußtſeins gedrungen zu ſein,
daß der jetzige Poſtverkehr für die deutſchen Lande incl. Oeſterreich auf
dem einheitlichen Zehnpfennigtarif begründet iſt, und Briefe und Karten
nach Poſemuckel, München und Wien ebenſo billig befördert werden,
wie ſolche in's nächſte Dorf. Aber abgeſehen von dieſer
Totalver=
finſterung mancher Geiſter in Poſtalibus, welcher durch einige
Inſtruc=
tion namentlich ſeitens der Herrſchaften zu begegnen wäre, tragt
Ge=
wohnheit und Kurzſinn viel zur unnöthigen Belaſtung des
Schalter=
dienſtes bei. Man denkl eben nicht daran, ſich mit einigen Poſtmarken
und Karten im Voraus zu verſehen, da man doch zu jeder Zeit in die Lage
kommen kann, einer ſolchen zu bedürfen, oder eintretenden Falles ſich
dieſelben von den täglichen Poſtboten reſp. in einem Ladengeſchäft
zu beſorgen. Die Macht der Trägheit in öffentlichen Dingen iſt
142
leider eine der ſchlimmſten Eigenthümlichkeiten deutſcher
Schwer=
fälligkeit, ſonſt müßte die Jedermann augenſcheinliche Schwere
des Schalterdienſtes jede unnöthige Inanſpruchnahme des
be=
treffenden Beamten dauernd verhindern. Man bedenke nur, daß
dieſer Beamte für den ganzen Betrag des ofl auf Hunderttauſende
ſich ſteigernden Geldverkehrs verantwortlich iſt und keine Hilfe
heran=
ziehen kann, da eben die Verantwortlichkeit wie in politiſchen, ſo auch in
finanziellen Dingen eine untheilbare iſt und auch zedwede zeitweilige
Unterbrechung des Dienſtes, reſp. deſſen Uebergabe an den Vertreter
einen völligen Abſchluß der Rechnung bedingt. Ferner bedenke man, daß
ohnehin unabweisbare Unterbrechungen, zur Richtigſtellung einer
Adreſſe ꝛc. im Verkehr mit dem Publikum die Zeit rauben und manchen
wirklich eiligen Brief, deſſen Wichtigkeit das Prädicat „Eingeſchrieben”
bedingt, in der rechtzeitigen Expedition behindern. Man rechne ferner
nicht, daß der Andere ſich dieſe Lehren zu Herzen nimmt, ſo daß wir
ſelbſt etwa daraufhin ſündigen können, ſondern man gehe in Rückſicht
auf die oft überlaſteten und deßhalb mürriſchen Schalterbeamten mit
gutem Beiſpiele voran.
Nach dem Inſeratentheil unſeres Blattes findet morgen Abend
bei günſtiger Witterung das bereits aviſirte Brillantfeuerwerk
des Kaiſerl. Königl. Kunſtfeuerwerkers Herrn W. Becker aus Wiesbaden
mit einem großen Concert der Capelle des Leibgarde=Regiments Nr. 115
im Saalbau dahier ſtatt.
2) Am Donnerstag Morgen fand man ſowohl in der Alt= wie
Neu=
ſtadt gedruckte Placate aufrühreriſchen Inhalts an den
Straßenecken.
0 Dieſer Tage verlor ein hieſiger Schloſſermeiſter eine über 300 M.
betragende Summe, die ihm ein redlicher Finder in Geſtalt eines
Bäcker=
jungen wieder behändigte.
L. Beſſungen. Der Gemeinderath hat, auf Anregung des Großh.
Bürgermeiſters, in Anbetracht, daß die Gemeinde=
Mobiliar=
gegenſtände bis jetzt noch nicht gegen Feuersgefahr verſichert waren,
in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, dieſelben, auf Grund einer von dem
Gemeindebaumeiſter Herrn Drott eingehend vorgenommenen Reviſion und
Taxation, durch den Agenten Duball bei der
Feuerverſicherungsgeſell=
ſchaft Colonia mit der Summe von 26,180 M. zu verſichern.
- Herr Rendant Bieler in Gießen erhielt aus Anlaß ſeiner
Diamant=Hochzeit nachfolgendes Schreiben Sr. Kgl. Hoheit des
Groß=
herzogs. „Mein lieber Rendant Bieler. Es iſt zu meiner Kenntniß
gekommen, daß Sie am 20. d. Mis. der 60jährigen Feier Ihres
Hoch=
zeitstages entgegenſehen. Ein ſo ſeltenes Feſt, zumal wenn es einen
alten Veteranen betrifft, welcher bereits während der glorreichen
Frei=
heitskriege unter den heſſiſchen Fahnen geſtanden, möchte Ich nicht unbeachtet
vorüber gehen laſſen, und ſpreche Ihnen hierdurch Meine aufrichtigen
Glückwünſche für dieſen Tag aus, indem Ich Sie zugleich Meiner
Wohl=
gewogenheit verſichere. Wolfsgarten, 18. Juli 1880.
Ludwig.
O In Wixhauſen war dieſer Tage ein Mann auf einem
hochbe=
ladenen Erntewagen beſchäftigt, als der ſogenannte Wiesbaum brach,
wodurch der Betreffende mit großer Gewalt in die Luft geſchleudert
wurde und beim Niederfallen - der Kopf rein nach unten gekehrt
wahrſcheinlich den Tod gefunden hätte, wenn es nicht der Zufall gewollt,
daß er auf den Rücken ſeines Sohnes fiel, wodurch ſich die Gewalt des
Sturzes brach und der Mann mit einer nicht ſonderlich erheblichen
Ver=
letzung davon kam.
Während des Turner=Feſtzugs am Sonntag Morgen wird die
Fontaine auf dem Kaiſerplatze in Frankfurt mit vollem Drucke ſpringen;
ebenſo auch Abends bei brillanter Beleuchtung.
Kürzlich fand im Lobetheater in Breslau die erſte Wiederholung
der Original=Comödie von L. Nötel von Darmſtadt „Der deutſche
Michel” ſtatt. Das Stück, von dem Verfaſſer namentlich im erſten Act
weſentlich gekürzt, errang beſten Erfolg, der ſich in vielfachem Hervorruf
der Hauptdarſteller bei offener Scene und an ſämmtlichen Actſchlüſſen
bekundete. Wie die Breslauer Morgen=Zeitung ſchreibt, iſt dort
ſei=
langer Zeit keiner Novität eine gleich glänzende Aufnahme zu Theil
geworden.
Polizei=Bericht vom 22. Juli.
Ein 11jähriger Junge zündete am großen Wooge einen Weidenbaum
an, wodurch ein Schaden von etwa 7 M. entſtand.- Ein Frauenzimmer nahm
bei ihrem Auszug den Miethsleuten gehöriges Bettzeug rechtswidrig an ſich,
weßhalb Strafverfolgung beantragt iſt.—
Aus einem Rocke, der in einem
Pferdeſtall aufbewahrt war, wurde eine ſilberne Cylinderuhr entwendet; den
Thäter glaubt man zu kennen.
Tages=Kalender.
Samstag 24. Juli: Zur 25jährigen Stiftungsfeier des Geſangvereins
Lieder=
zweig: Feſt=Concert und Ball im Scating=Rink. - Großes Brillant=
Feuer=
werk und Großes Concert im Saalbau.
Freitag 30. Juli: Ordentliche General=Verſammlung der Darmſtädter Actien=
Ziegelei.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 70-75 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 38-42 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 10-23 Pf. Dollars in Gold 4 M. 18-21 Pf.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.