ſll
55
5.
540
550
795
9r
114
122
18e
2½
455
540
73½
103
101
r9.
m.
Wbonnementzreld
Mertalſchrlich 1 Mark 50 Pf. und.
Bringelohn Audwirt werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
ww Qnarial fucd Poſtaufſchlag
(rag= und AnzeigebLaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Phuhſlleup zdterhuttudhovthii.
Inſerate
werdenangenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Büößer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auzwärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümintlicher Behörden.
Donnerstag den 22. Juli.
N 14A.
1880
Zu publiciren iſt aus dem Reichsgeſetzblatt Nr. 15:
Verordnung, betreffend das Verbot der Einfuhr von Schweinefleiſch und Würſten alls Amerika.
Darmſtadt, am 19. Juli 1880.
Betreffend: Aufſtellung der Urliſten derjenigen Perſonen, welche zu dem Amte eines Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem wir Sie benachrichtigen, daß wir Ihnen heute das nöthige Formularpapier zur Aufſtellung der Urliſten derjenigen
Perſonen, welche in 1881 zu dem Amte eines Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können, haben zuſenden laſſen,
ver=
weiſen wir Sie bezüglich dieſer Aufſtellung auf unſer Ausſchreiben vom 28. Juni v. J. (Amtsblatt Nr. 4) und bemerken, daß
die Einſendung dieſer Verzeichniſſe am 15. October an das Amtsgericht des Bezirks zu geſchehen hat.
In Verh. d. Kr.:
v. Zangen, Kreis=Aſſeſſer.
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen desſrehermeiſters
Ludwig Kuhn in Darmſtadt wird heute
am 17. Juli 1880, Vormittags 11 Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet.
Der Agent Leopold Schünemann dahier
wird zum Concursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind, bis zum
10. Auguſt 1880 einſchließlich bei dem
Ge=
richte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über di=
Wahl eines Verwalters, ſowie über di=
Beſtellung eines Gläubiger=Ausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände,
ſowie zur Prüfung der angemeldeten
Forder=
ungen auf
Donnerstag den 19. Auguſt 1880,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben,
oderizurKonkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
aufgegeben, nichts an den
Gemeinſchuld=
ner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch
die Verpflichtung auferlegt. von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Be=
friedigung in Anſpruch nehmen, dem Kon=
kursverwalter bis zum 9. Auguſt 1880
einſchl. Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 17. Juli 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel
6688) Großh. Gerichtsſchreiber.
Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung einer Floßrinne in
der Bahnhofſtraße und einer Mulde in der
Heinheimerſtraße vorkommende
Pflaſter=
ſarbeit und Chauſſirſteinlieferung ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 24. Juli l. 3s.,
Bor=
mittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für di=
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 14. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
6701) Riedlinger, Beigeordneler.
6689) Hausverkauf
auf den Abbruch.
Auf freiwilliges Anſtehen der
Eigen=
thümer laſſen dieſelben ihr Wohnhaus nebſt
Seitenbau Mühlſtraße Nr. 24
Samstag den 24. Juli d. J.
Vormittags 11 Uhr,
an Ort und Stelle auf den Abbruch an
den Meiſtbietenden verſteigern.
Darmſtadt, den 20. Juli 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Freitag den 23. Juli d. 3s.,
Vor=
mittags 9 Uhr,
werden in dem Verſteigerungslocal am
Jägerthor: Kleider, Weißzeug. Bettwerk,
Möbel, 40 Paar Frauen= u. Kinderſtiefel,
30 Paar Pantoffeln und ſonſtige Gegenſtände
gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 16. Juli 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
6562)
Berntheiſel.
5
Korn=Verſteigerung.
Montag den 26. Inli, Vormittags
10 Uhr wird in dem Wolfskehl'ſchen
Garten, Beſſunger Carlsſtraße, die Korn=
Ernte von ca. 1¼ Morgen gegen
Baar=
zahlung meiſtbietend öffentlich verſteigert.
J
Holzkohlen,
büchene und tannene, in trockener Waare
empfiehlt billigſt
G. Sohneider,
Holz= und Steinkohlenhandlung.
371
1388
R 141
C8o0ooooooooooooooooooooocoooocooooooooooso
G 6691)
EAAAN
3 Inſlaſſations=geſchäſt für Waſſerſeilungen,
d empfiehlt ſich den geehrten Hausbeſitzern zur Ausführung der
C
ADt. nuLiortungLu, G-
9 unter Zuſicherung reeller Bedienung, ſolider Preiſe und weitgehender Garantie.
C00000000000000000000000000000o0ooeooeccdc
Mein Lager in den beſten Fabrikaten
Heubles-Cretonnes, Belkkatkunen, Beltzengen,
Bell=
barohenden, sovie Tisohdecken in Cobelin, Rips.
Tuch und Jute, Fenpichen, Läufern,
ſowie eine große Auswahl
Gardinen gediegener Fabrikate
wird, um raſch damit zu räumen, bedeutend unterm Fabrikpreis ausverkauft.
L. BoelIingao.
6667)
Ecke der Wilhelminenſtraße.
Reslauralion FIllE, Friedrichsſtraße 26.
Möse
Durch vortheilhafte Einkäufe bin ich in den Stand geſetzt, einen
ausgezeich=
neten weißen Wein, in nur reiner und guter Waare, die Flaſche zu 60 Pfg.,
Feinst.
Emmenthalerschveizerkäs,
75 Pfg., 1 Mk. und höher zu verabreichen; ferner einen Rothwein, die Flaſche zu
„
Holl. Edamer Malkäse),
1 Mk., ſowie feinſter Bordeaux, die Flaſche zu 1 Mk. 60 Pfg., Oppenheimer
„
Lohenburger,
Goldberg. die Flaſche zu 1 Ml. 50 Pfg. Bei Abnahme von 12 Flaſchen eine
Flaſche gratis. Auf Verlangen wird der Wein in's Haus gebracht. Ferner empfehle
„
Romadouz
meine Reſtauration, verbunden mit Gartenwirthſchaft, prima Lagerbier aus der
Limburgerkäs.
Brauerei „zum Hanauer Hofl, in Flaſchen und Glas. Bier über die Straße, die
Mainzer Eümmelkäs,
„
Flaſche zu 18 Pfg., das Liter zu 24 Pfg. Berliner Weißbier, in feinſter Qua=
Parmesan. &
„
lität. Kaffee, kalte und warme Speiſen in großer Auswahl, den ganzen Tag über,
Sohweizerkräutsrkäse.
guter Mittagstiſch, in und außer dem Hauſe, zu 60 Pfg., 90 Pfa.K 1 Mt.
„
20 Pfg. und höher. Auch werden Geſellſchaitseſſen in und außer dem Hauſe
ange=
nommen. Ebenſo iſt ein Lokal für einige Abende in der Woche frei.
G. P. Polh.
Hochachtungsvoll
Bleichſtraße
5570)
A. Finke.
6692)
RDei meinem Lager in großen Särgen halte einen Vorrath in kleineren
2 Zimmerſpahne
lfeinſten und gewöhnlichen) in allen Größen, und erlaſſe dieſe zu ganz
S
zu verkaufen bei
billigem Preis.
Wm. Holtz.
Promenade
Beſtellungen angenommen Eſchollbrücker=
C. zoeveklin, Nr. 14.
ſtraße 6 und Eliſabethenſtr. 31 Hinterbau.
6
5
645
85
11
1229
144
242
582
832
956
1*
14
746
1is
124
540
e819
936
2 N.
I m
wäh.
⁵⁄a
1118
124
540
93=
6⁄₈
16
6=
9=
1 Ru
2 Nr
M
18ah
5¾
825
122]
188
426
634
827
D=
anl
U.
B.
hel
1
de
de
18i.
12
45.
H4=
740
5₈
74
02
21:
218
41
654
1
rt.
770
5e
31
942
27
5
friſch eingetroffen:
Carlsb. Schloss, Mühl & Sprudel,
Rissluger Racozy,
Marienhader Treuzbrunnen,
Wildunger Cg. Vietor Ouelle,
Schwalbacher Wein- & Stahlbr.,
Homburger Ellsabethenbrunnen,
Runyadi lanos, Friedrichshaller
Bitternasser.
Poth,
G. ½„
6482)
Bleichſtraße.
5
Flaſchenzug
neu, preiswürdig abzugeben.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.
9=Kuterzeichneter empfiehlt ſeinen
werthen Kunden und Gönnern
Anfertigung von
vor=
ſchriftsmäßigen
Jeder Art.
Durch langjährige Erfahrung in
dieſer Brauche ſichere gute Arbeit und
reelle Bedienung zu.
Wükhhll,
Ge
Hofſpengler.
Doege,
ſne ächte Race, wegzugshalber billig zu
ver=
kaufen Näheres in der Exped. d. Bl.
Frühe Roſen=Kartoffeln Carly Rose),
ſehr mehlreich, liefert frei in's Haus die
3
Mühle in Iſenburg.
1880 er Incarnat-Eleesaamen,
enigen Eleesaamen 8 Wicken,
Lupinen eto.
Emannel Tuld,
Kirchſtraße 1.
6693)
6694, Johannisbeeren per Pfd. 15 Pfg.
Kiesſtraße Nr. 72.
Vermiethungen.
2443) Wendelſtadtſtraße 29 iſt die
bel Etage, enth. 5 Zimmer mit Balkon
und abgeſchloſſenem Vorplatz, 2 Dachzimmer,
ſofort zu verm.
Gebr. Nover.
5076) Ludwigſtraße 4 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
R6141
3674) Ludwigſtraße 16 iſt ein gerä 3
miger Laden mit Comptoir und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Ph. Wondra, Hofjuwelier.
4132) Marktplatz 4 im Hinterhaus
ſind ſofort beziehbar zu vermiethen:
1 Laden oder Werkſtätte,
1 Magazin oder Werkſtätte,
1 Wohnung aus 4 Zimmern, Küche ꝛc.
beſtehend. — Näheres daſelbſt im
Vorder=
haus 1. Etage od. Rheinſt. 25 im Comptoir.
5077) Schützenſtraße 8 ein Laden mit
Einrichtung und angrenzendem Zimmer bis
20. Auguſt zu vermiethen.
5147) Bleichſtraße 44, 3. St., 1möbl.
Zimmer an eine anſtänd. Dame zu verm
5149) Stiftſtraße 46 der mittl. Stock,
3 Zimmer mit allem Zubehör, zu vermiethen
und Ende Juli zu beziehen.
5477) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis zu verm. und bald zu beziehen.
6027) Bleichſtraße 9 1möbl. Zimmer.
6068) Saalbauſtraßeſ? 1möbl. Zimmer.
6191) Mühlſtraße 60 am Kapellplatz
gegenüber dem neuen Realſchulgebäude, iſt
die bel Etage wegzugshalber von hier
an=
derweit zu vermiethen und bis den 1. Oct.,
vielleicht auch ſchon früher zu beziehen.
6397) Schloßgraben 11 ein ſchönes
Zimmer mit oder ohne Möbel.
6468) Heinrichſtraße 49 eine hübſch=
Wohnung von 6 Zimmern, großer Garten,
ſofort zu vermiethen. Auf Wunſch möblirt.
6469) Ecke der Magdalenen= und
Lauteſchlägerſtr. eine hübſche Wohnung,
drei Zimmer mit Küche und Glasabſchluß,
ſofort zu beziehen.
1359
6466) Eliſabethenſtraße 1 die erſte
und die zweite Etage zuſammen oder
ge=
trennt zu vermiethen. Jede Etage enthält
5-6 Zimmer, ſowie alle dazu gehörigen
Räumlichkeiten.
6504) Verl. Kiesſtraße 70 iſt ein
großes, ſchönes, ſehr gut und vollſtändig
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6536) Arheilgerſtraße 64 ein ſchönes
Zimmer zu vermiethen, gleich beziehbar.
6584) Gr. Ochſengaſſe ein Laden mit
Wohnung zu vermiethen und gleich zu
be=
ziehen. Näheres Bleichſtraße 37.
6589) Laden in der Marktpaſſage zu
vermiethen.
Franz Gaydoul.
6620) Schloßgaſſe Nr. 23 ein kl.
Logis zu vermiethen.
6695) Beſſunger Heerdweg 28 iſt
ein Logis, beſtehend aus 4 Zimmern, Küche,
Keller u. allen Bequemlichkeiten zu verm.
6696) Kapellplatz 64 iſt die bel Etage
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
6697) Bleichſtraße 37 iſt ein Logis,
3 oder 4 Zimmer mit Küche, gleich zu bez.
Vermiſchte Nachrichten.
6644) Während meiner dreiwöchentlichen
Abweſenheit werden die Herren:
Dr. Draudt, Frankfurterſtraße 18,
Dr. Hüfkel, Hölgesſtraße 14,
Dr. Küchler, Eliſabethenſtraße 14,
Dr. Metzler, Wilhelminenplotz 2.
die Güte haben, mich in meiner Praxis zu
vertreten.
Darmſtadt, den 20. Juli 1880.
Dr. Er. Leydhecker.
6677)
Der Kindergarten
(Grufenstragte 39)
beginnt Donnerstag den 22. Juli, 9 Uhr Morgens. Das Honorar beträgt
per Quartal 15 Mark, bei Geſchwiſtern wird daſſelbe auf 12 Mark ermäßigt.
Anmeldungen werden Vormittags entgegen genommen. Aufnahme findet jederzeit ſtatt.
Chereſe Schultz,
Grafenſtraße 39.
6678)
Der Kindergarten
(Woogaplatz 3
beginnt Montag den 26. Inli, 9 Uhr Morgens. Das Honorar beträgt 12 Mark
per Quartal, bei Geſchwiſtern wird daſſelbe auf 10 Mark ermäßigt. Anmeldungen
werden von der unterzeichneten Vorſteherin und von der Leiterin Fräulein Fritz in der
Anſtalt ſelbſt entgegen genommen.
Thereſe Schultz,
Grafenſtraße 39.
kleine Ochſengaſſe 14,
14 kleine Ochſengaſſe,
L.. HaV.
kauft zu den höchſten Preiſen: Lumpen, Knochen, Metalle aller Art, Aeten zum
Einſtampfen, Zeitungspapiere, Roßhaare, getragene Kleider, Gold= u.
Silber=
borden.
L. May, 14 kleine Ochſengaſſe 14.
6431)
Beſtellungen erbitte per Poſt.
1390
S OI I
im Ausſchnitt 2 Mark.
Seezungen, Aal,
Karpfen
Hechte,
Krebſe.
Gebr. Hösinger,
6791)
Hof=Lieferanten.
6610) Ein tüchtiger, mit guten
Zeug=
niſſen verſehener junger Mann wird auf
Anfang Auguſt als Packer geſucht.
Schulſtraße Nr. 7.
Kutſcher
ein zuverläſiger, gut empfohlener ſucht Stelle
alsbald oder ſpäter. Nüheres in der Erp.
6615) Ein junges Mädchen aus
anſt. Familie, welches drei Jahre in einem
Weißwaaren=Geſchäft thätig war, ſucht, ge
ſtützt auf gute Zeugniſſe, per Mitte Auguſt
anderweitige Stellung. Dasſelbe würde
auch Stelle als Stütze der Hausfrau
annehmen. Näheres in der Exped.
ſn ein ruhiges Frauenzimmer
11 eine Stube zu vermiethen.
. F. Buhl, Alexanderſitr. 5 Hinterbau.
6681) Geſucht zum 1. Auguſt eine
Köchin, die ſelbſtſtändig kochen kann.
Frau Hauptmann Scheffer,
Heidelbergerſtraße 21.
6684) Berloren
wurde am Sonntag auf dem Wege von
Eber=
ſtadt nach dem Bahnhofe daſelbſt eine goldene
Damenuhr. Man bittet ſolche gegen
Be=
lohnung bei der Exp gefl. abgeben zu wollen.
6292) Zwei Lehrjungen ſucht gegen Lohn
L. Wenz, Schloſſermeiſter, Carlsſtr. 32.
6654) Ein braves Mädchen findet bei
einer anſtändigen Familie Wohnung und
auf Wunſch auch Koſt. Sandſtraße 10,
eine Stiege hoch.
46 141
Höhere Mädchenſchule und Lehrerinnen=Semnar
zu Da rm ſtadt.
Der Unterricht an unſerer Anſtalt wird, baulicher Veränderungen halber, acht
age ſpäter als urſprünglich angeſetzt, alſo Montag deu 2. Auguſt, beginnen.
Darmſtadt, den 19. Juli 1880.
Großherzogliche Direction der höheren Mädchenſchule.
J. A.:
6645)
Reil.
6425)
Z u m
Einmachen und Anſetzen.
Aooht Ind. Rohraucher, mit Schutz lechten Hordhäuser
Kornbrannt=
marke der Holländ. Regierung, per
½ Kilo 50 Pfg.
Felnste Raffinade, Grystallzuaker,
gest. Hells, hellbraunen Farin.
Weinessig u. BurgunderEssig eto.
Pergament-Papier zum Verbinden
der Einmachglüſer.
Alles zu den billigſten Preiſen.
wein, per ½ Liter 30 Pfg.
Weingeist, Cognae, Rum, Arrao
eto.
Sämmtliche
Gewürze
in bekannten, nur guten Qualitäten.
Glanduſllor 2 Uuc-
Saalbun Darustadt.
Donnerstag den 22. Juli
„OSLAON
Geſangverein Liederzweig.
Zur 25jährigen Stiftungsfeier
Samstaſt den 24. Juli, Abends 8 Uhr, im Seating Rink:
Jeſt-Honcerk ap; Jall.
Fremdenkarten zu M 1. 50 zu haben bei Kaufmann W. Weber, Schloßgaſſe !I,
ſowie zu 2 M. Abends an der Kaſſe.
6648)
Der Vorstand.
6656) Auf unſerem Comptoir iſt für einen
jungen Mann, welcher das Gymnaſium oder
die Realſchule beſucht hat, eine Stelle als
Lehrling offen.
Rogenthal'iche Puppenfabrik.
Moritz Straußz.
6698) Für einen gebildeten jungen Mann
iſt in unſerem Geſchäfte eine Lehrſtelle
offen. Selbſtgeſchriebenen Offerten ſehen
Wehner & Fahr,
entgegen
Holzhof Allee I.
Lehrling geſucht.
6699)
Für mein Manufacturwaaren= und
Herrenkleider=Geſchäft ſuche einen mit den
nöthigen Vorkenntniſſen verſehenen jungen
Mann in die Lehre
Aach. Oppenheimer.
ausgeführt von der
Kapelle des 1. Gr. Heſſ. Infanterie=(Leibgarde=) Regiments Nr 15
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Anfang 8 Uhr Abends.
Entree 25 Pfg. Actionäre 20 Pfg.
Zweite Abtheilung: Hendelssohn-Bartholdy-Abend.
6702) In einem hieſigen Bankgeſchäfte
kann ein Lehrling ſofort eintreten. Offerten
unter X T L beſorgt die Exped. d. Bl.
6653) Eine perfekte Köchin wird gegen
hohen Gehalt nach London geſucht.
Zu erfragen bei der Expedition d. Bl.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
HHauvt=Synaaoge).
Samstag den 24. Juli: Vorabendgottesdienſt um 74 Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Predigt um 834 Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr. — Cabbathausgang um 8 Uhr 40 M.
1391
M. 141
W. allgem. deutſches Curnſeſt in Fralkfurt a. Il.
Während des Feſtzuges der Turner ſind ſowohl ganze,
Fenſter als einzelne Plätze in beſter Lage der Zeil zu vermieth. weſtlichen Stadttheil. - Gartenantheil
Auskunft ertheilt unter Chiffre „Feſtzug: Budolk Mosse.
6675
Frankfurt a. M.
6703)
Geſucht
für Mitte September oder 1. October für
zwei Damen eine Wohnung von 4
Zim=
mern nebſt Zubehör, womöglich im
ſüd=
erforderlich. — Offerten mit Preisangabe
unter R6703 an die Expedition d. Bl.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Juli.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog wohnten geſtern
Vor=
mittag auf dem Artillerieſchießplatz bei Griesheim der durch den
com=
mandirenden General des 11. Armeecorps, Frhr. v. Schlotheim, Exc.
vorgenommenen Beſichtigung der Feld=Artillerie=
Regi=
menter Nr. 11. 27 und 25 an. Die Beſichtigung wird heute
fortge=
ſetzt. Wie die „D. Z.u mittheilt, nahmen S. Konigl. Hoheit der
Groß=
herzog geſtern Abend an der kameradſchaftlichen Vereinigung im
Militär=
caſino des Griesheimer Barackenlagers Theil.
Von S. M. dem König von Preußen wurde dem Oberſt
Weſterweller v. Anthoni, Flügeladjntänt er. K. H. des
Groß=
herzogs und beauftragt mit den Functionen des Generaladjutanten, die
Erlaubniß zur Anlegung des Großkreuzes des K. Oeſterr. Franz=Joſeph=
Ordens und dem Major v. Herff, Flügeladjutant Sr. K. H. des
Großherzogs die Erlaubniß zur Anlegung des K. Oeſterr. Ordens der
Eiſernen Krone 2. Cl. ertheilt.
- Poſtdienſtnachricht. Mit dem 1. Auguſt d. J. wird das
Poſtauftragsverfahren im Verkehr zwiſchen Deutſchland und
Frankreich=Algerien eingeführt. Einziehung von Geldern im Wege
Poſt=
auftrags kann hiernach bis zu 400 Mark oder 500 Franes erfolger.
Sendungen unterliegen der Frankirung. Deutſcherſeits kommt das
bis=
herige deutſche Poſtaͤuftragsformular in Anwendung.
80
o
0
k. Schöffengerichts=Sitzung bei Großh. Amtsgericht 1 in
Darmſtadt vom 20. Juli 1880. Heute wurden folgende Strafſachen
verhandelt und abgeurtheilt: (Schöffen: Seifenfabrikant Grodhaus und
Uhrmacher Karp.) 1) Die Ehefrau des Phil. Marx von Darmſtadt hat
eine Mauer beſchädigt welches in der Rheinſtraße die Häuſer Nr. 47
und 49 trennt. Die Beſchädigung iſt eine geringe. Sie wird wegen
Sachbeſchädigung in eine Geldſtrafe von 15 Mr. verurtheilt. 2)
Hein=
rich Opper, Weißbinderlehrling von Weiterſtadt, ſteht wegen Diebſtahls vor
Gericht. Er hat am 1. Juli d. J3. dem Hofkirchendiener i. P.
Bal=
thaſar Bechtold hier, bei welchem er gearbeitet, ein Portemonnaie mit
etwa 20 Mk. Inhalt entwendet. Das Geld fand ſich nicht mehr
voll=
ſtändig vor, es fehlte einiges. Der Junge hat ſich etwas zum Brod
kaufen wollen. Er iſt 15 Jahre alt und geſtändig. In Anſehung der
Jugend und ſeines Geſtändniſſes, und des reumüthigen Benehmens des
Angeklagten, ſowie des Umſtandes, daß es mit ſeiner Verköſtigung des
Tags über nicht gut beſtellt war, wird er in eine Gefängnißſtrafe von
4 Tagen und in die Koſten verurtheilt. 3) Adam Krämer Ehefrau von
Bickenbach iſt angeſchuldigt, einem Telegraphenbeamten 140 Pfund ſtatt
200 Pfund Kartoffeln geliefert zu haben. Sie ſteht wegen Betrugs in
Unterſuchung und wird in eine Gefängnißſtrafe von einer Woche und
in die Koſten verurtheilt. 4) Karl Ewald und Margarethe Seyd ſtehen
wegen außerehelichen Zuſammenlebens in Unterſuchung. Da ſie ſchon
zur Zeit der Anzeige die nöthigen Schritte zur Verehelichung gethan,
und ſich auch inzwiſchen geheirathet haben, ſo wird Jedes nur in eine Strafe
von 16 Mk. verurtheilk. 5) Margarethe Merkel von Groß=Hauſen hat
ſich wegen Uebertretung der Geſinde=Ordnung zu verantworten. Sie
hatte ſich hierher verdingt, verließ nach 8 Tagen den Dienſt und kehrte
nicht zurück. Sie will wegen Wanzen fortgegangen ſein. Sie wird in
eine Strafe von 15 Mk. event. 3 Tage Haft verurtheilt. 6)
Marga=
rethe Göttmann, Ehefrau des Martin Göttmann aus Pfaffenbeerfurth,
z. 3t. hier, ſteht wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt vor Gericht.
Sie hat dem Octroiaufſeher Kraft ihren Korb, den er viſitiren wollte,
entriſſen und ihn beleidigt. Sie wird in eine Strafe von 4 Wochen
Gefängniß und in die Koſten verurtheilt. 7) Chriſtian Schulz von
Pfungſtadt ſteht wegen Betrugs vor den Schranken. Er iſt
angeſchul=
lol digt, daß er zwei Säcke Tannäpfel ablieferte und ſich zehn Cäcke
be=
zahlen ließ. Er iſt ſchon einmal wegen Betrugs geſtraft und wird in
eine Gefängnißſtrafe von 4 Wochen und in die Koſten verurtheilt, auch
werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer eines Jahres
aberkannt. 8) Walpurga Gilch iſt wegen Uebertretung des 8 361 des
Strafgeſetzbuchs angeklagt. Sie iſt nicht erſchienen. Wegen Ausbleibens
der Geladenen wird Verwerfung des Einſprüchs beantragt. Sie wird
unter Verwerfung des Einſpruchs in die Koſten des Verfahrens
verur=
heilt. Schluß 1 Uhr.
—
— Dem früheren Director des Mainzer Gewerbvereins, Herrn
Pro=
eſſor Albert, Director der hieſigen Realſchule, wurde am Montag den
19. ds. von dem jetzigen Präſidenten des Vereins ein ſehr werthvolles im
eutſchen Renaiſſanceſtyl gehaltenes ſ. 9. Schreibbüreau übergeben in
Anerkennung ſeiner erſprießlichen Thätigkeit im Intereſſe des Mainzer
Gewerbvereines.
0 Die Waſſerleitungsarbeiten innerhalb der Stadt ſowohl, wie an
den verſchiedenen Brunnen im Griesheimer Eichwäldchen, gehen nach und
nach ihrer Vollendung entgegen, ſo daß man annehmen darf, im
Spät=
herbſt dieſes. längſtens Anfang kommenden Jahres das ganze Wert in
Betrieb zu ſehen. Bei der gegenwärtigen heißen Jahreszeit, in welcher
ſo Viele nach Erfriſchung ſchmachten und in Ermangelung ausreichender
zweckmäßiger Badeeinrichturgen ſich faſt nur auf den „großen
Woog=
welcher tagtäglich von Tauſenden benutzt wird, beſchränkt ſehen, wird in
verſchiedenen Privatkreiſen lebhaft die Frage ventilirt, warum denn
eigentlich über die vor Inangriffnahme des Waſſerwerks von bekannter
Seite mit ſo viel Eclat in Ausſicht geſtellten Bleich=, Waſch= und
Badeanſtalten bis jetzt gar nichts mehr in die Oeffentlichkeit
ge=
drungen iſt. Sollte nicht ſo viel Waſſer vorhanden ſein, wie iman
ur=
ſprünglich vermuthete, ſo erſcheint dieſe Zurückhaltung gerechtfertiat; ſind
jedoch, wie man aus Allem, was bis jetzt über das neue Waſſerwerk
bekannt geworden, annehmen darf, die genügenden Waſſermaſſen in dem
Griesheimer Eichwäldchen gefunden, ſo ſcheint es an der Zeit, der
Ver=
wirklichung der für unſere Stadt ſo jegensreichen Idee, eine größere
Badeanſtalt zu errichten, endlich näher zu treten. Vielleicht fände ſich
auf dieſe Anregung hin eine Geſellſchaft, oder ein ſpeculationsluſtiger
Privatunternehmer, welcher dieſem Project ſeine Aufmerkſamkeit zuwendet.
Nach Beſchaffung der nöthigen Mittel, die bei entſprechender Ausführung
des gewiß nicht unrentablen Unternehmens ſicher leicht aufzubringen
wären, ſtünden der Ausführung, vorausgeſetzt daß die Hauptſache
näm=
lich die genügende Waſſermaſſe hierzu vorhanden, gewiß keinerlei
Schwie=
rigkeiten mehr im Wege. Ein paſſender Platz in Mitte der Stadt ließe
ſich in der „Schuchardpaſſaget finden. Vielleicht geben dieſe Zeilen
Veranlaſſung, die erwähnte Angelegenheit in Fluß zu bringen.
Für den vom hiſtoriſchen Verein für Sonntag, den 25. Juli
beabſichtigten Ausflug iſt folgendes Programm vorgeſehen: Abfahrt
von Darmſtadt: 5 Minuten vor 7 Uhr. — Ankunft in Babenhauſen:
7 Uhr 30 Minuten. - Beſichtigung der Kirche (Altarſchrein,
Grab=
denkmäler), des Schloſſes, der Stadtbefeſtigung und Burgmannsſitze.
— Wagenfahrt nach Seligenſtadt, Abfahrt vom Thore aus. Ankunft
11 Uhr. - Frühſtück in der Mainluſt. — Beſichtigung der Reſte des
Palatiums, der Abteikirche, der Abteigebäude, der Waſſerburg, der
ſtädti=
ſchen Gebäude jund der Reſte der Skadtbefeſtigung. — Mittageſſen im
Frankfurter Hofn ſCouvert 1 M. 50 Pf.) um 4 Uhr. — Wagenfahrt
nach Babenhauſen 6 Uhr 15 Minuten. - Abfahrt von Babenhauſen
7 Uhr 41 Minuten. — Ankunft in Darmſtadt 8 Uhr 27 Minuten.”
— Sämmtliche Ausſteller aus dem Großherzogthum haben bei der
Preisvertheilung auf der Welt=Ausſtellung in Sydney
Aus=
zeichnungen erhalten und zwar: 1) Guſtav Böhm von Offenbach
Seife - 2. Preis. 2) Dörr und Reinhart von Worms — Kalbleder
- I. Pr. 3) Cornelius Heyl von Worms — Kalbleder - 1. Preis.
4) H. Keller von Darmſtadt - Herbarium - 2. Pr. 5) Kilian Keller
von Mainz - Cognac - 4. Pr. 6) C. A. Kupferberg von Mainz
Rheinwein - 1. Pr. 7) Mayer, Michel und Deninger von Mainz
Saffiane - 1. Pr. 8) E. Merck von Darmſtadt - Chemiſche
Präpa=
rate - 1. Pr. 9) Mayer und Coblenz von Bingen a. Rh —
Ver=
ſchiedene Weinel 1. Pr. 10) A. Neubecker von Offenbach — Deſtillir=
Apparat - 1. Pr. 11) C. Schröder von Darmſtadt - Lehrmittel
1. Pr. 12) S. Wolff von Mainz - Stiefel und Schuhe - 1. Pr.
Statiſtiſches. Am Schluß des vorigen Jahres zählte man
im Großherzogthum Heſſen einſchließlich der activen Militärärzte 343
frei practicirende Aerzte, ſo daß auf je 2668 Einwohner ein Arzt
ent=
fällt. Die Zahl der Apotheken betrug 107, mithin auf 8551
Seelen eine.
Die Zeitſchrift für die landwirthſchaftlichen Vereine im
Groß=
herzogthum Heſſen= veranſchlagt den durch Froſt im vergangenen Winter
verürſachten Schaden an den Obſtbäumen im Großherzogthum
Heſſen auf 6 bis 7 Millionen Mark; mehr als der dritte Theil
ſämmt=
licher Obſtbäume ſei erfroren und es werde eine Zeit von 14 bis 16
Das Großherzog.
Jahren erforderlich ſein, um den Verluſt zu erſetzen.
thum Baden, namentlich ſüdlich von Freiburg, iſt nicht beſſer wes=
gekommen.
In dem Etatsjahr 1879-1880 wurden an Reichsſteuern in
Brutko im Großherzogthum vereinnahmt: Eingangsabgaben
3099125 M. 32 Pf. (davon fließen in die Großh. Hauptſtaatskaſſe
19000 M. 36 Pf.) für Salzſteuer 876169 M. 80 Pf. (8747 M. 36 Pf.),
372
1392
R 141
für Tabakſteuer 41223 M. 80 Pf. (6183 M. 57 Pf.) für
Branntwein=
ſteuer 302,802 M. 73 Pf. (46,173 M. 99 Pf.), für Brauſteuer 670721 M.
64 Pf. 1100,608 M. 25 Pf. ). für Spielkarten=Stempelſteuer 129,009 M.
58 Pf. (6890 M. 36 Pf.). Im Ganzen 5,120045 M. 57 Pf.
Reichs=
ſteuer, von welcher Summe 187510 M. 90 Pf. an die Staatskaſſe
abgeführt werden. An Eingangszoll hat während dieſer Zeitperiode der
Hauptſteueramtsbezirk Mainz mehr Einnahmen erzielt, als
ſämmt=
liche Hauptſteueramtsbezirke des Großherzogthums zuſammen, nämlich
1340613 M.
D. Beſſungen, 2. Juli. Tagesordnung für die nächſten
Freitag Nachmittag 5 Uhr ſtattfindende Gemeinderathsſitzung
da=
hier. 1) Geheime Sitzung: Vergebung von Arbeiten, insbeſondere die
Anwendung des 5 80 der Landgemeinde=Ordnung. 2) Mittheilungen.
Beſſungen. (Anfrage.) Wie kommt es, daß die Weißbinder=
Arbeit bei dem zu erbauenden Armenhauſe, die doch zu 39 pCt.
abge=
boten, mit 15 pCt. veröffentlicht wurde ? Um Antwort wird gebeten.
- In Mainz, dem an katholiſchen Kirchen reichen, hat ſich ein
Kirchenbau=Verein gebildet, welcher die Errichtung einer
katholt=
ſchen Kirche im Gartenfeld bezweckt. Mitglied iſt, wer einen einmaligen
Beitrag von wenigſtens 100 Mark, oder einen jährlichen von mindeſtens
5 Mark bezahlt. Es wird nun intereſſant ſein, zu erfahren, welcher der
beiden Kirchenbau=Vereine unſerer größten heſſiſchen Städte am ſchnellſten
zum Ziel kommt: der evangeliſche in Darmſtadt, oder der katholiſche
(Ev. Bl.)
in Mainz.
— Das Corps„Haſſiar feiert am 3. und 4. Auguſt in Bingen ſeinen
Erinnerungscommers. Die Betheiligung dürfte eine außerordentlich
zahl=
reiche werden, es iſt zu dieſem Zweck ein Muſikeorps engagirt und ein
Salondampfer gepachtet, welcher, reich beflaggt, die Feſigenoſſen von
Mainz nach Bingen bringen wird. Das Rendezvous iſt am 3. Auguſt
in dem Gaſthaus „zur Stadt Coblenz' in Mainz. Viele alte Herren
haben bereits ihre Theilnahme an dem Feſte zugeſagt Die Abfahrt von
Mainz erfolgt am 3. Auguſt, Nachmittags 3 Uhr: in Bingen wird im
„Deutſchen Hauſe; die Verſammlung der Feſtgenoſſen ſtattfinden, welche
ſich dann Abends 7 Uhr im feierlichen Zuge nach dem „Pariſer
Hofe-
begeben, woſelbſt der Feſtcommers präcis 8 Uhr beginnt; am 4. Auguſt
findet großes Katerfrühſtück und darauf ein Ausflug nach irgend einem
noch näher zu beſtimmenden Punkte ſtatt.
- In Rheinheſſen, überhaupt in den überrheiniſchen Provinzen, iſt
immer noch in den notariellen Urkunden die ſ. 3. dem franzöſiſchen Rechte
entlehnte Ausdrucksweiſe geltend, die mitunter etwas ſtark Komiſches hat.
Es dürfte z. B. außerhalb wenig bekannt ſein, daß ein rheiniſcher Kauf=
und Pachtvertrag noch immer mit der pathetiſchen Klauſel ſchließt: „Wir
befehlen und verordnen allen dazu erſuchten Gerichtsvollziehern,
Gegen=
wärtiges zu vollſtrecken, Unſerem General=Prokurator und Unſeren
Pro=
kuratoren bei den Landgerichten, dasſelbe zu handhaben, allen
Comman=
danten und Offizieren der bewaffneten Macht oder deren Stellvertretern,
auf Erſuchen ſtarke Hand zu leiſten.” Es iſt zu wünſchen, daß etwas
mehr Vereinfachung und Klarheit in die amtliche Sprache der Rheinprovinz
kommt.
- Herr Rendant Bieber in Gießen feierte am 20. d. M. mit
ſeiner Gattin das ſeltene Feſt der Brillant=Hochzeit.
- Herr James Collins von der Redaction des Frankfurter
„General=Anzeigers” publicirt über die in Gemeinſchaft mit Frau
Se=
curius am Montag unternommene Lufballonfahrt nachfolgende intereſſante
Mittheilungen: Meine zweifelhaften Gefühle, mit denen ich unten
als Neuling den Ballon beſtieg, wurden ſehr raſch durch das reſolute,
kampfesſichere Weſen meiner Begleiterin in ſehr zuverſichtliche
umge=
wandelt, und ſelbſt in dieſer Region, in welcher der Korb einge
Schaukelbewegungen machte, empfand ich keine Spur von Angſt oder
Schwindel. Die Windſtrömung drehte ſich, nachdem wir einige
hun=
dert Fuß weiter geſtiegen waren, in eine ruhigere entgegengeſetzte
Richtung, wie wir es ſchon unten durch den kleinen Probeballon
prophezeit bekommen hatten. Nun glitt der Ballon ſo ruhig, daß
wir nicht die geringſte Bewegung ſpürten. Wir paſſirten noch
ein=
mal den Zoologiſchen Garten, deſſen Weiher von dieſer Höhe aus wie
eine Pfütze ausſah, und befanden uns bald auf dem Wege nach
Offen=
bach in einer Höhe von 2500 Fuß. Hier war die Ausſicht wo möglich
noch ſchöner als die vorherige. Der Lauf des Maines trat hier ſchon
in weiter gezogenen Umriſſen auf und vis-avis in gleicher Höhe grüßte
uns das hochſte Wahrzeichen der Taunusgegend, das Feldberghaus.
20 Minuten nach 7 Uhr zeigte das Manometer den Höhenſtand von
5000 Fuß und ſtolz ob des errungenen Sieges konnten wir nun auf
das Feldberghaus hinunterblicken, ſogar von recht beträchtlicher Höhe.
Der Anblick, der ſich jetzt bot, iſt ſchwer zu beſchreiben, ein Anblick,
wie er nur Wenigen vergönnt iſt, nur ſolchen, die ſich eben einer
Luft=
ballonfahrt anvertrauen, weil man von einem Berge nie eine ſo nach
allen Seiten gleichzeitig ungeſchmälerte Ausſicht genießen kann. Und
dabei die hier oben ſo unendlich wohlthuende Ruhe, verbunden mit
dem ſtolzen Gefühle, daß in dieſem Bischen Weltall noch nie ein
menſchliches Weſen geathmet hat. Wir näherten uns jetzt der Stadt
Hanau. Menſchen konnten wir von dieſer Höhe aus nicht mehr
erken=
nen. Der gleichzeitige Anblick der Städte Frankfurt, Offenbach und
Hanau mit den übrigen Ortſchaften hatte etwas ungemein Intereſſantes.
Dieſe drei Städte ſahen ungefähr aus wie drei in einer Entfernung
von einem bis zwei Schuh daliegende offene Spielſchachteln mit
Häus=
chen, aus denen einige Klötzchen herausgefallen ſein mußten, was
die kleinen Ortſchaften vorſtellte. Der Ballon hatte noch nicht genug
und hob ſich immer noch. Bald hatten wir, es war etwas über halb
8 Uhr, unſere höchſte Höhe von etwas über 7000 Fuß erreicht. Das
Thermometer zeigte hier eine Temperatur von fünf Grad Reaumur über
Null. Wir paſſirten Hanau und trieben nach der Gegend von
Geln=
hauſen zu, indem nun der Ballon ſtetig zu fallen anfing. Nun folgte
der ſchwierigere Theil unſerer Luftpartie; jetzt hieß es aufgepaßt. Ich
muß hier nochmals wiederholen, daß mich das männlichſichere Verhalten
der Ballonleiterin zu lauter Bewunderung hinriß, welche ſich ſpäter
bei der weiteren Handhabung des Fallens noch mehr ſteigerte. Das
Terrain war Anfangs ſehr ungünſtig. Wir fuhren über einen großen
Wald. Unmöglich konnten wir landen. Es hieß alſo wieder: aufſteigen,
und folglich Ballaſt auswerfen. Nachdem zwei Säcke in raſcher Folge
entleert waren, erhob ſich der Ballon wieder etwas und bekam ich jetzt
die Lection, wie ich mich beim Herunterkommen zu verhalten hätte.
Ich paßte genau auf, denn ſie ſagte, es hinge davon Leben oder Tod ab.
Auch warfen wir jetzt zur Beluſtigung einige Papierſchnitzel aus und konnten
wir an denſelben dadurch, daß dieſelben ſcheinbar in die Höhe gingen,
ſehen, daß der Ballon ziemlich raſch fiel. Wir waren aber dabei immer
noch über dem Wald, zum Glück hatten wir jedoch jetzt eine leichte
Windſtrömung, die uns in ſüdöſtlicher Richtung nach einer Wieſe zu
führte. Schon hörten wir in einer Höhe von 900 Fuß das Rauſchen
des unter uns befindlichen Waldes. Jetzt hieß es doppelt aufgepaßt.
Langſam glitten wir in ſchiefer Richtung nach unten, uns immer der zu
erreichenden Wieſe nähernd. Endlich waren wir in einer Höhe von
fünf=
hundert Fuß direct über derſelben. Ich bekam mein erwartetes
Com=
mando. Wir ſtellten uns ſofort auf die Brüſtung des Korbes und
hiel=
ten uns krampfhaft an den am oberen Holzgürtel befindlichen Klammern
feſt. Viel weiter durften wir nicht mehr fahren, weil in der Nähe ein
Waſſer war. Sie zog alſo die Ventilklappe und wie ein Pfeil ſchoß der
Ballon nach unten, nach unſerem Ziele, der Wieſe. Wir bereiteten uns
auf einen tüchtigen Anprall vor und war die Hauptſchwierigkeit dabei,
trotz des Anpralls ja nicht los zu laſſen, weil davon Alles abhinge,
wie ſie ſagte. Einige Secunden darauf ſahen wir der Boden dicht unter
uns, ein furchtbarer Ruck, dann hüpfende Bewegung des Ballons,
Aus=
werfen des Ankers und wir ſpürten feſten Boden unter uns.
Frankfurt. Markthalle=Auctilon vom 20. Juli: Soles
80-90 Pf., Turbots 80- 90 Pf., Salm im Ausſchnitt 2- 250 M.,
Forellen 2 M., Blaufelchen per Stück 1-120- M, Hecht 70 Pf.,
Karpfen 80 Pf., Zander 85-90 Pf. Schleie 70 Pf., per Loos 5-6 Stück
1 M. Hummer lebend 1.50-180 M., Oder=Krebſe 6-10 M. per
100 Stück, Breſter Poularden per Stück 4.50-5.50 M., italieniſche
Pou=
larden per Stück 2-3 M., Rehbock per Pfund 75-80 Pf., Rehſchlegel
per Stück 3-6 M. Rehziemer 10-11 M., Ananas friſche 2-3 M.,
Thunfiſch per Pfd. 1.10-1.20 M., im ganzen Fiſch 90 Pf. bis 1 M.,
Makrelen per Stück 70-80 Pf., Cervelatwurſt 1.40-1.50 M. per Pfund,
das Fäßchen Maties=Häringe 4-450 M.
Frankfurt. Viehmarkt vom 19. Juli. Die Preiſe
ſtell=
ten ſich für Ochſen 1. Qual. 67 bis 68 M., 2. Qual. 60 bis 63 M.,
Kühe und Rinder 1. Qual. 58-60 M., 2. Qual. 42 bis 45 M.,
Käl=
ber 1. Qual. 50 bis 54 M., 2. Qual. 40 bis 44 M., Hämmel 1. Qual=
56 bis 62 M., L. Qual. 45 bis 50 M. pro 100 Pfund
Schlacht=
gewicht.
Literatnr.
- In A. Bergſträßers Verlag dahier erſchien ſoeben: AusReligions=
und Kirchengeſchichte, ſieben Vorträge von Dr. Karl Sell, ev. Pfarrer.
Dieſelben wurden, wie im Borwort erwähnt, „auf beſondere Einladung zu
Worms (1873, 1), Berlin (1878. II), Büdingen (1875, I1I), Darmſtadt
(1874,. IV-VI), Frankfurt a. M. 11880, VII) vor einem größeren Kreiſe
gebildeter Zuhörer gehalten und ſollen dem gleichen Leſerkreiſe dienen. Der
Abdruck erfolgte weil nach der Meinung urtheilsfähiger Hörer dieſe Galerie
religiöſer Miniaturporträts, die in engem Rahmen weite Ausſichten eröffnen,
ſinnigen Gemüthern zur Belehrung und Erhebung dienen könne.-
Möge
das gehaltvolle, anſprechend ausgeſtattete Buch den zahlreichen Verehrern
des Verfaſſers zur Kenntnißnahme empfohlen ſein. Der Preis iſt auf 4 M.
brochirt, 5 M. elegant gebunden, geſtellt.
Tages, Kalender.
Donnerstag 22. Juli: Concert im Saalbau.
Samstag 24. Juli: Zur 25jährigen Stiſtungsfeier des Geſangvereins
Lieder=
zweig: Feſt=Concert und Ball im Scating=Rink.
Freitag 80. Juli: Ordentliche General=Verſammlung der Darmſtädter Actien=
Ziegelei.
Gold=Courſe.
Ruſiſche Imperiales 16 M. 70-75 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 38-42 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 18-22 Pf. Dollars in Gold 4 M. 18-2 Pf.
Redaction und Verlag: 8. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.