Darmstädter Tagblatt 1880


20. Juli 1880

[  ][ ]

143.
Jahrgang.

Abonnementspreis
viertelährlich 1 Mark 50 Pf. und.
Bringerlohn Auswaͤrtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen em=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pwo Quartal uck. Poſtauſichlag

rag= und Arzeigeb(att.)

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtad=
von
der Expedition, Rheinſtr. Nr. 29,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Dieustag den 20. Juli.
1880.
N 13D.

Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen an den Nachlaß der Schneider=
meiſter
Philipp Mühlig Wittwe, Marie
geb. Pirmann, zu Darmſtadt ſind
binnen 14 Tagen
bei uns anzumelden, als ſonſt ſolche bei der
Nachlaßregulirung nicht berückſichtigt werden.
Binnen gleicher Friſt ſind die Ausſtände
der Maſſe an den beſtellten Curator, Herrn
Kaufmann Lecpold Schünemann, dahier,
abzuführen, als die betreffenden Schuldner
ſich ſonſt der ge ichtlichen Beitreibung aus=
ſetzen
würden.
Darmſtadt, den 10. Juli 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
6528)
Bartha.

Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Liqueurfabrikanten
Johann Wendel Diefenbach von
Beſſungen wird heute am 14. Juli 1880,
Vormittags 8½ Uhr, das Konkursverfahren
eröffnet.
Der Kaufmann Heinrich Störger dahier
wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum 10. Auguſt
1880 einſchl. bei dem Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl eines Verwalters, ſowie über die Be=
ſtellung
eines Gläubigerausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120
der Konkursordnung bezeichneten Gegen=
ſtände
auf:
Freitag den 13. Auguſt 1880,
Vormittags 11 Uhr,
und zur Prüſung der angemeldeten Forder=
ungen
auf:
Dienstag den 31. Auguſt 1880,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Konkurs=
maſſe
gehörige Sache in Beſitz haben, oder
zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner

zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die
Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte Be=
friedigung
in Anſpruch nehmen, dem Kon=
kursverwalter
bis zum 10. Auguſt 1880
einſchl. Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 14. Juli 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
6624)
Gerichtsſchreiber.

Bekanntmachung.
Die Schulabtritte in dem Zwinger hinter
dem Khritz'ſchen Stiſt ſollen Mittwoch
den 21. l. Mts., Vormittags 10 Uhr,
ſöffentlich an den Meiſtbietenden auf den
Abbruch verſteigert werden.
Die näheren Bedingungen werden bei der
Verſteigerung bekannt gemacht.
Darmſtadt, den 17. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
6625) Niedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Auf amtsgerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Johann Karl Friedrich Michael
dahier und zwar:
Flur. Nr. Mtr.
1 730 574 Grabgarten, Steinſtraße,
1 731 463 Hofraithe daſelbſt,
Dienstag den 17. Auguſt l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 5. Juli 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
6234)
Berntheiſel.

Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 21. Juli 1880,
Vormittags 10 Uhr
anfangend, wird der Ertrag an Frühkar=
toffeln
eines Ackers von circa 200 Klaftern
am vordernen Steinberg, in der Gemarkung

Beſſungen öffentlich meiſtbietend gegen gleich
baare Zahlung zwangsweiſe verſteigert.
Darmſtadt, den 19. Juli 1880.
6626) Wittich, Gerichtsvollzieher.

Arbeits=Vergebung
zur Erbauung eines neuen Schul=
hauſes
zu Weiterſtadt.
Die Arbeiten ſind veranſchlagt zu: M. Pf.

Maurerarbeit,
2082 85
Steinhauerarbeit
1124 61
Zimmerarbeit
3092 44
Dachdeckerarbeit
292 90
Schreinerarbeit.
1399 64
Schloſſerarbeit
511 50
Glaſerarbeit,
929 18
Weißbinderarbeit
1135 20
Spenglerarbeit
136

Die Lieferung von ca. 40,000
Stück gut gebrannten Ruſſen=
Backſteinen
1200
Lieferung von 15,700 Stück
Plattziegeln
471
Lieferung von 110 Bütten
blauem Kalk
385
Lieferung von 85 Bütten
weißem Kalk
255
Lieferung von 250,0 Cubm.
1000
Mauerſteinen
Die Arbeiten und Zieferungen ſollen auf
dem Wege der Submiſſion vergeben werden;
Luſttragende können die Pläne, Koſtenüber=
ſchlag
u. Bedingungen den 26. u. 27. d. Mts.
auf dem Bürgermeiſterei=Bureau Weiterſtadt
ſeinſehen. Die Eingaben ſind an die Bür=
germeiſterei
Weiterſtadt portofrei einzu=
reichen
, mit der Adreſſe; Uebernahme von
Bauarbeit an dem Schulhaus zu Weiter=
ſtadtv
. Die Eröffnung findet Freitag den
30. Juli d. J., Vormittags 10 Uhr,
ſtatt.
Weiterſtadt, den 17. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
Schuchmann.
6627)
367

[ ][  ][ ]

1372

E 139

Verſteigerung einer Brauerei.
Montag 26. Juli 1880, Vormittags 10 Uhr,
werden die zur Konkursmaſſe des Bierbrauers Heinrich Lutz dahier ge=
hörigen
Immobilien:
Flur. Nr. ⬜Meter.
2 233
471 Hofraithe Schloßgaſſe, worin ſeit vielen Jahren
eine frequente Brauerei betrieben wird,
3
81¹⁄₁ 552 Grabgarten mit Felſenkeller, Dieburgerſtraße,
3
81¹⁄₁₀
81 ſEinfahrt daſelbſt,
3
33 Grabgarten daſelbſt,
82¹⁄₁₀

von

3
82⁵⁄₁₀
8¹⁄₁₀ Einfahrt daſelbſt,
nebſt den zur Brauerei gehörigen Einrichtungen, Kühlſchiffe, Malzdörre ꝛc.
mit unbedingtem Zuſchlag verſteigert.
Darmſtadt, den 17. Juli 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
6628)
Berntheiſel.

Crescenz=Verſteigerung.
Donnerstag den 22. Juli 1880,
Vormittags 11 Uhr,
zu Beſſungen in der Behauſung, Kirch=
ſtraße
48. werden die folgenden in der
daſigen Gemarkung ausſtehenden Früchte
gegen Baarzahlung öffentlich verſteigert,
als:
1) Das Korn und die Dickwurzel von
ca. 300 Klftr. Acker an der Kehr=
wieſe
, neben Peter Meyer Wwe.
2) das Korn von ca. 314 Klftr. Acker
im Seelroth, neben Georg Kiefer,
3) die Kartoffeln von ca. 200 Klftr.
Acker am Griesheimer Weg, neben
Bäcker Fiſcher,
4) die Kartoffeln von ca. 200 Klftr.
Acker hinter der Saubach, neben Wwe.
Franz Grieſer,
5) die Kartoffeln von ca. 250 Klftr.
Acker, am Ludwigsweg, nebſt Georg
Wolff.
Nähere Auskunft ertheilt Herr Rühl I.
Feldſchütz in Beſſungen.
Darmſtadt, den 20. Juli 1880.
Kaiſer,
6629) Großh. Gerichtsvollzieher.

5 Heugras=Verſteigerung.
Künftigen Donnerstag den 22. Juli,
Nachmittags 4½ Uhr,
wird das Heugras von meinen Wieſen zu
Scheftheim loosweiſe au Ort und Stelle
verſteigert.
P. J. Har.
Ferner wird mitverſteigert das Heu=
gras
von den der Fräul. Anna Appfel,
dahier gehörende Scheftheimer Wieſen in
4 Looſe an Ort und Stelle.
Zuſammenkunft am Bernhardsbrunnen,
im ſtädtiſchen Oberwald, Nachmittags 4 Uhr.
P. J. Har.

Submiſſion.
Donnerstag den 22. Juli d. J.,
Vormittags 10 Uhr, werden die bei
Herſtellung der inneren Einrichtung im
neuen Schulhaus erforderlichen Arbeiten,
als:
M. Pf.
a) Schreinerarbeit, veranſchl. zu 2721
b) Spenglerarbeit, 57 60
C) Weißbinderarbeit, 31 64
1) Schloſſerarbeit,
86 40

6) Tapeziererarbeit,
140 -

im Submiſſionsweg vergeben.
Die Submiſſionen ſind bis zum Termin
verſchloſſen mit der Aufſchriſt: Sub=
miſſionen
auf Schreiner= ꝛc. Arbeit im
ueuen Schulhaus in den im Rathhaus
angebrachten Submiſſionskaſten einzulegen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen bei
uns zur Einſicht offen, und können die Sub=
mittenten
im Termin der Eröffnung bei=
wohnen
.
Nähere Auskunft ertheilt Herr Architekt
Kuhlmann in Darmſtadt.
Pfungſtadt, den 16. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
6630)
Schiemer.
Submiſſion auf Bauarbeit.
Donnerstag den 22. Juli d. J.,
Vormittags 10 Uhr, werden auf hieſigem
Rathhaus die beim Un bau des 2. Stock=
werks
im alten Schulhaus nüchſt der Kirche
erforderlichen Bauarbeiten, als: M. Pf.
a) Maurerarbeit, veranſchlagt zu 1679 43
b) Zimmerarbeit,
360 84

c) Steinhauerarbeit, 538 15
d) Dachdeckerarbeit, 135
6) Schreinerarbeit, 773 66
k) Glaſerarbeit,
105
8) Schloſſerarbeit, 487 50.
4) Weißbinderarbeit, 992 9,
1) Spenglerarbeit,
40 3:

im Submiſſionsweg vergeben.
Die Submiſſionen ſind verſchloſſen bis

zum Termin in den im Rathhaus ange=
brachten
Submiſſionskaſten mit der Auf=
ſchrift
: Submiſſion auf Bauarbeit ein=
zulegen
.
Voranſchlag und Bedingungen liegen bei
uns zur Einſicht offen, und können die Sub=
mittenten
der Eröffnung im Termin bei=
wohnen
.
Nähere Auskunft ertheilt Herr Architekt
Kuhlmann aus Darmſtadt.
Pfungſtadt, den 16. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
6631)
Schiemer.

Feilgebotenes.
338) Unſer Anweſen, Pallaswieſen=
ſtraße
Nr. 53. von etwa 3½ Morgen
Flächengehalt, mit daraufſtehendem Wohn=
gebäude
, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, iſt zu verpachten.
Nüheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier.

Billige Pantoffeln.

Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeit); ebenſo von den
beliebten Herren=, Frauen= u. Kinder=
ſtiefeln
(Kalbleder), für deren Güte garan=
tirt
wird, iſt eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1 eine Stiege hoch.

2 Zimmerſpähne
Sc
zu verkaufen bei
Wm. Holtz.
Beſtellungen angenommen Eſchollbrücker=
ſtraße
6 und Eliſabethenſtr. 31 Hinterbau.
C7.
2
Holzkohlen,
S.
buchene und tannene, in trockener Waare
empfiehlt billigſt
G. Schneider,
Holz= und Steinkohlenhandlung.
4335)
Lützelſachſer
WOUhWehm,
ſelbſt gezogen, Garantie für Reinheit,
empfehlen
Reiboldt & Fraffl
Lützelſachſen b. Weinheim.
6339) Aechten Hordhäuser
Korn, Zwetschen- a Hefen
Branntwein, ſowie F. Wein-
geist
, Rum, Arrae in aner=
kannt
beſten Qualitäten em=
fiehlt
zum Anſetzen
Lud. Heyl Sohn,
Holzſtraße I7.
6461) Eine Hofraithe mit Stallung
und Garten aus freier Hand zu verkaufen.
Näheres Heinheimerſtraße 22.

Da
ankr
u. 0
Bal

3

F. 28 825 1221 19 138 426 634 827 5 53 64 85 111. 122 44 42 556 In 76 118 24 18, 36) Nul 133 [ ][  ][ ]

R139

373

Unſer Ausverkauf
dauert nur noch
bis Sonntag den 25. ds. Monats.
Die Vorräthe unſeres Lagers beſtehen noch in
AEGEGG1SGhod Uul ger,
Rattun, Barchend, Bettzeug. Drell, vielen Weisswaaren, namentlich in beſſeren
Leinen, feinen Vorhangszeugen und Gebild, fertigen Hänteln und Jacken, Chäles,
Seidenzeug und Sammet, Lauferzeug und Vorlagen, Tuch und Bukskin, Turn-
tuch
und leinenen Stoffen, ferner in
Gerren- und Hnaben-Auzügen aller Art.
Eine günſtigere Gelegenheit zum Einkaufe dieſer Artikel zwird ſich nicht leicht,
wieder bieten, da dies Lager aus faſt ausſchließlich nur noch guten Qualitäten be=
ſteht
und während dieſer Woche alle Gegenſtände zu jedem annehmbaren
Preiſe abgegeben werden.
G. Hoyor Göhno.
6632)

6235)

Waſſer=Leilungen.

Den verehrlichen Hausbeſitzern empfehlen wir uns zur Ausführung der
benöthigten Einrichtungen und ſind zur Aufſtellung von Voranſchlägen gern bereit.
Den hieſigen Gewerbtreibenden, welche ſich mit Inſtallations=Arbeiten befaſſen
wollen, empfehlen wie die Erzeugniſſe unſerer Fabriken unter Einräumung von Engros=
Preiſen.
Valentin ≈ Limmier.

in hochfeiner Qualität.

Emanuel fürd.

Zur Zaarpflege!
Von unübertroffener Wirkung iſt das
vom Kgl. Staatsminiſterium und Ober=
medicinalausſchuß
geprüfte und genehmigte,
ſowie von allen Autoritäten begutachtete
Haarwaſſer von Retter, welches ſtatt Oel
und Pomade täglich gebraucht, das Haar
bis ins höchſte Alter glänzend, geſchmeidig
und Scheitel haltend macht, die Kopihaut
von allen Krankheiten und Unreinigkeiten,
Schuppen, Flechten ꝛc. befreit und dadurch
die Thätigkeit der Kopfhaut und Haarwurzel
erhöht. Zu haben per Flacon 40 Pfg. u.
M. 1.10 bei Hrn. H. W. Prassol, Darmſtadt.

6372) Eine Partie Goldwaaren,
neue moderne Sachen, 14caratig, Schmuck=
genſtände
für Damen und Herren, wird
faſt zum Goldwerth, einzeln oder auch zuſam=
men
abgegeben. Frankfurterſtr. 5 Parterre.

6551) Die erſten neuen
holländ. Vollhäringe
ſind eingetroffen.
F. Pröscher,
Kirchſtraße.
1.
Som Num alr,
in prachtvoller Waare.
G. L. 1010,
6612)
Bleichſtraße.

BurgunderEssig.
Alleinverkauf bei
Friodr. Schaofer,
Ludwigsplatz 7.
5310)

A nterzeichneter empfiehlt ſeinen
814 werthen Kunden und Gönnern
die Anfertigung von vor=
ſchriftsmäßigen

jeder Art.

Durch langjährige Erfahrung in
dieſer Brauche ſichere gute Arbeit und
reelle Bedienung zu.
J. Wühl,
Hofſpengler.

Ueberrheiner
6633)
blaue Kartoffeln,
ſehr gut, per Kumpf 40 Pfg.
18
F. Castan,
Ecke der Stift= u. Roßdörferftr. 14

[ ][  ][ ]

137¾

R 139

Dio vorzheliche Oualtät der mit nachstehonder Marke bereichneton Chocoladen
aus der rUhmlichst bekannten Fabrik von

Ph. SVCkAED in Neuchatel (Schweiz)

Ander Ui ſedem Tage nehe de Mr ſodudrende Anertenuns; der dtols sleigendle
Absatz dietet d-fur den besten Beweis.
Auf die grosse Auswahl zu Gegchenken geeigneter Phantasieschachleln mit Choco-
lade
wird noch ganz desonders autmorksam gemacht.

garantirt rein,
per ¼ Liter ausgemeſſen Mark I.
½ Flaſche M. 1.70. in
½ 120 weißen
½ - 65 Glas=
. 42 flaſchen
empfiehlt die Hofconditorei
Gebr. Echbors,
6635) gegenüber der neuen Realſchule.

5 Ausverkaufl
Wegen Vergrößerung meines Porzellan=
Lagers verkaufe ich wegen Mangel an
Platz meinen ſämmtlichen Vorrath von
ächtem, ſehr gutem braunem Bunzlauer
Kochgeſchirr, Kaffeekannen, Schüſſelu,
Milchtöpfen, Kochtöpfen, Kuchenfor=
men
, alles nur zum halben Preis wie bisher.
B. Castan,
Ecke der Stift= u. Roßdörferſtraße Nr. 14.

Frühe Roſen=Kartoffeln Carly Rose)
ſehr mehlreich, lieſert frei in's Haus die
5 Mühle in Iſenburg.
6638)
Kartoffeln.
Frühreife Bisquit= und Roſenkartoffeln
täglich zu haben. Bei Beſtellung größerer
Quantitäten jeden Samstag Nachmittag frei
in das Haus geliefert. Hopfengarten.

6639) 50 - 60 Ctr. gutes altes
Wieſenhen iſt zu verkaufen bei
J. H. Hottes in Groß=Zimmern.

Dogse.
eine ächte Race, wegzugshalber billig zu ver=
kaufſen
Näheres in der Exped. d. Bl.

Vermiethungen.
1222) Mühlſtraße 20, 3. Stock, ein
freundlich möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2443) Wendelſtadtſtraße 29 iſt die
bel Etage, enth. 5 Zimmer mit Balkon
und abgeſchloſſenem Vorplatz, 2 Dachzimmer,
ſofort zu verm.
Gebr. Nover.
3674) Ludwigſtraße 16 iſt ein geräu=
miger
Laden mit Comptoir und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Ph. Wondra, Hofjuwelier.
4132) Marktplatz 4 im Hinterhaus/
ſind ſofort beziehbar zu vermiethen:
1 Laden oder Werkſtätte,
1 Magazin oder Werkſtätte,
Wohnung aus 4 Zimmern, Küche ꝛc.
beſtehend. Näheres daſelbſt im Vorder=
haus
1. Etage od. Rheinſt. 25 im Comptoir.
4268) Heidelbergerſtraße lzwei möbl.
Parterrezimmer zu vermiethen.
4424) Martinſtr. 18 Manſarde zu verm.
4425) Frankfurterſtraße 7 ein Par=
terre
=Logis, 6-7 Zimmer, gleich beziehbar.
4426) Friedrichſtraße 36, nahe den
Bahnhöfen, 3. Etage, enthaltend 6 Zimmer
mit allen dazu gehörigen Bequemlichkeiten,
J. Baldner.
zu vermiethen.
5076) Ludwigſtraße 4 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
5077) Schützenſtraße 8 ein Laden mit
Einrichtung und angrenzendem Zimmer bis
20. Auguſt zu vermiethen.
5149) Stiftſtraße 46 der mittl. Stock,
3 Zimmer mit allem Zubehör, zu vermiethen
und Ende Juli zu beziehen.

5477) Arheilgerſtraße 37 ein lleines
Logis zu verm. und bald zu beziehen.
5500) Mathildenplatz 7, Hinterbau,
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
6027) Bleichſtraße 9 1 möbl. Zimmer.
6068) Saalbauſtraße 7 Imöbl. Zimmer.
6466) Eliſabethenſtraße 1 die erſte
und die zweite Etage zuſammen oder ge=
trennt
zu vermiethen. Jede Etage enthält
5- 6 Zimmer, ſowie alle dazu gehörigen
Räumlichkeiten.
6467) Eliſabethenſtr. 7ein frdl. möbl.
Zimmer alsbald zu bez. A. Schödler.
6504) Verl. Kiesſtraße 70 iſt ein
großes, ſchönes, ſehr gut und vollſtändig
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6536) Arheilgerſtraße 64 ein ſchönes
Zimmer zu vermiethen, gleich beziehbar.
6584) Gr. Ochſengaſſe ein Laden mit
Wohnung zu vermiethen und gleich zu be=
ziehen
. Näheres Bleichſtraße 37.
6589) Laden in der Marktpaſſage zu
vermiethen.
Franz Gaydoul.
6590) Steinſtraße 29 Man=
ſarde
, 6 Piecen mit allem Zubehör
per Octbr. zu verm. Anfrage parterre.
6620) Schloßgaſſe Nr. 23 ein kl.
Logis zu vermiethen.
6641) Magdalenenſtraße 21 iſt ein
Zimmer baldigſt zu beziehen.
6642) Magdalenenſtr. 11 ein neu her=
gerichtetes
Manſardenlogis nebſt allem Zu=
behör
ſofort zu beziehen. M. Meyer.
6643) Müllerſtraße 10ßeine Manſarde,
l Zimmer, 2 Cabinette nebſt allem nöthigen
Zubehör an eine ſtille Familie Mitte Septbr.

Vermiſchte Nachrichten.
6644) Während meiner dreiwöchentlichen
Abweſenheit werden die Herren:
Dr. Draudt, Frankfurterſtraße 18,
Dr. Hüxkel, Hölgesſtraße 14,
Dr. Küchler, Eliſabethenſtraße 14
Dr. Metzler, Wilhelminenplatz 2.
die Güte haben, mich in meiner Praxis zu
vertreten.
Darmſtadt, den 20. Juli 1880.
Dr. Lr. Leydhecker.

7=
2GUhboden-Anſtrich.
Das Anſtreichen und Bohnen von
Fußböden, Vorplützen und Treppen
ührt zu billigen Preiſen in ganz ſolider
Weiſe raſch aus.
Rittergaſſe
J. Eill,
4.
Beſtellungen können auch bei Herrn
Friedr. Schaeſer, Ludwigsplatz 7,
gemacht werden.

6292) Zwei Lehrjungen ſucht gegen Lohn
L. Wenz, Schloſſermeiſter, Carlsſtr. 32.

1
34.

[ ][  ][ ]

K 139

dt
de
C.
fr.

Höhere Mädchenſchule und Lehrerinnen=Seminar
zu Darmſtadt.
Der Unterricht an unſerer Anſtalt wird, baulicher Veränderungen halber, acht
Tage ſpäter als urſprünglich angeſetzt, alſo Montag deu 2. Auguſt, beginnen.
Darmſtadt, den 19. Juli 1880.
Großherzogliche Direction der höheren Mädchenſchule.
J. A.:
6645)
KelI.

Gaulbnu im Daruustadt.
Dienstag den 20. Juli 1880
Erstes Damen-Concert,
ausgeführt von der
Streich=Capelle des 1. Großh. Heſſ. Infanterie=(Leibgarde) Regiments
unter der Leitung des Muſikdirectors Th. Adam.
Zweite Abtheilung. Walzer-Abtheilung.
Entree Perſon 25 Pfg.
Anfang des Concerts 4½ Uhr Nachmittags. Ende 7½ Uhr.
Kinder frei.
Von Seiten der Reſtauration iſt für ausgezeichneten Kaffee und guten Kuchen
beſtens Sorge getragen.

Von 8 Uhr ab:
ſrosses Mililär-Coneerl.
6646)
Entree 25 Pfg. Actionäre 20 Pfg.

Restauration Damz-

Mittwoch den 21. Juli

Darmſtädter Concert-Capelle (uterlaken).
6647)
Anfang 8 Uhr.

Geſangverein Liederzweig.
Zur 25jährigen Stiftungsfeier
Samstag den 24. Juli, Abends 8 Uhr, im Seating Rink:
Jeſt-Goncert ap; Baſl.
Fremdenkarten zu M 1. 50 zu haben bei Kaufmann W. Weber, Schloßgaſſe I,
ſowie zu 2 M. Abends an der Kaſſe.
6648)
Der Vorstand.

H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Barter anlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkauſen.
Alexander=
H. Neustadt, fraze.

1575

Adreßbuch 1880.
Am Dienstag Nachmittag den 20. Juli
1880 liegt zur Einſicht der Intereſſenten
1) im Zimmer Nr. 10 des Polizeiamts,
2) in den Büreau's der Polizeireviere
zu Darmſtadt und Beſſungen offen:
Correcturbogen Nr. 2
enthält: Namens=Regiſter, Buchſtaben V
bis D.
(6649

IR Chh roh
Kirchſtraße. 5. LEGE.
aller ins
Coſoniakwaaren
einschlagenden
Artikel.
Halzkager.
En gre. SEEGlatIruT:
Kaffee,
ſach, Landes=Producte,
1
Zekicateſſen,
Rinerafwaſſer,
Hämereien.
3 & en détail. HIVVVL VVV
Kirchſtraße. ).

Hpotigiarz Br. med. Reyor,
Gerlin, Leizzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Haulrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigfien
zaͤllen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[534

Für Lindwirthſchaffsbeamteh
u. Geſchäftsleute, welche mit Guts=
beſitzern
u. Landleuten verkehren,
bietet die Vertretung einer bedeutenden
Landwirthſchaftlichen Zeitung gegen
hohe Vroviſion lohnenden Neben=
verdienſt
. Referenzen werden verlangt.
Reflectanten wollen ihre Adreſſe mit
VO231 bezeichnet an die Expedition
[6478
d. Bl. portofrei einſenden.

6554) Ein Mädchen, das im Kleider=
machen
, Weißzeugnähen u. Ausbeſſern ſehr
geübt iſt, wünſcht noch einige Tage beſetzt
zu haben. Nieder=Ramſtädterſtraße 13.
6555) Ein Mädchen, im Kleider=
machen
, Weißnähen und Ausbeſſern geübt,
nimmt noch einige Kunden an. Zu erfragen
Pankratiusſtraße 53.
6556)
Zu kaufen geſucht
ein Haus zum Alleinbewohnen mit ſchönem
Garten. - Offerten zub G L Nr. 6556
an die Expedition d. Bl.
6610 Emn tuchtiger. mit guten Zeng=
niſſen
veiſehener junger Mann wird auf
Anfang Auguſt als Packer geſucht.
Schulſtraße Nr. 7.
368

[ ][  ][ ]

1376

R 139

In unterzeichnetem Verlage iſt vorräthig:
Hintoriache Rleinigkeiten
Darmatällter
336 Seiten groß Octav. Preis 1 Mark 50 Pf.
Inhaltsüberſicht: 1) Name der Stadt, Stadtmauern und Stadtthore, Bevölkerung.
2) Ein Geſammtbild von Darmſtadt, wie es war vor 100 Jahren und wie es darin herging.
3) Straßen=Namen und Beleuchtung, die Häuſer einzelner Straßen und ihre Beſitzer. 4) Plätze;
der Stadt. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche, Confeſſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß und ſeine
Umgebung, Namhafte Häuſer. 7) Leben am Hofe und in der Geſellſchaft. 8) Waſſewerſorgung,
Brunnen und Teiche. 9) Ackerbau, Weinbau und Gartenbau. 10) Gewerbeweſen, Handel und
Reiſeverkehr. 11) Preisverhältniſſe. 12) Juſtiz und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schöne
Künſte, Malerei, Muſik und Theater. 15) Feſtlichkeiten. 16) Brände. 17) Kriegsnöthen.
18) Sagen. 19) Oertlichkeiten bei Darmſtadt.
B. C. Wittich'ſche Zoſbuchdruckerei in Darmſtadt

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aus der Fahrik von HVL E IDIIOIL, Pagwit-Leipig.

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4

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6617) Ein Mädchen, das ſchön flicken
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beſetzt zu haben. Nieder=Ramſtädterſtraße 9.
6615) Ein junges Mädchen aus
anſt. Familie, welches drei Jahre in einem
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ſtützt
auf gute Zeugniſſe, per Mitte Auguſt
anderweitige Stellung. Dasſelbe würde
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ſannehmen. Näheres in der Exped.

2
21
Vermiethung.
Durch Geſchäfts=Veränderung
beabſichtige, meinen Laden mit
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fort
zu vermiethen. Der vor=
züglichen
Lage halber eignet ſich
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6654) Ein braves Mädchen findet bei
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auf Wunſch auch Koſt. Sandſtraße 10,
eine Stiege hoch.
6655) Geſucht nach Heidelberg gegen
guten Gebalt ein zuverläſſiges feineres Müd=
chen
als Jungfer, ſowie ein geſetztes
Zimmermüdchen. Näh. Beſſ. Carlsſtr. 22.
6656) Auf unſerem Comptoir iſt für einen
jungen Mann, welcher das Gymnaſium oder
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Lehrling offen.
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Heinrichſtraße Nr. 103.
6658) Ein Beamter ſucht 350 M. bei
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[ ][  ][ ]

4
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Juli.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 24 vom 17. Juli ent=
hält
: Bekanntmachung, die Signal=Ordnung für die Eiſenbahnen Deutſch= des Herrn Commerzienrathes Blumenthal über den Verlauf des Bele=
lands
betr.
Militärdienſtnachricht. Unterarzt Görnandt beim
2. Großh. Inf.=Reg. Nr. 116 wurde unter ausnahmsweiſer Entbindung
von ſeiner noch reſtirenden beſonderen Dienſtverpflichtung zur Reſerve abſehen zönnen.
entlaſſen.
Dem Hülfsdiener an der techniſchen Hochſchule Garde=Sergeant
A. Zimmer von hier, wurde die Stelle eines Hofbibliothekdieners
übertragen.
Wie die D. 3. mittheilt, iſt an der von Mainzer Blätter gebrach=
ten
Nachricht, die hieſige Staatsanwaltſchaft habe im Auftrag Großh.
Regierung Schritte gethan wegen Anſchaffung von Fallbeilmäſchinen
kein wahres Wort.
R. Schöffengericht bei Großh. Amtsgerichte Darmſtadt II. vom
19. Juli. Schöffen Peter Arnold und Brauereibeſitzer Ulrich zu Pfung=
In Unter=
ſtadt
. Heute wurden folgende Strafſachen verhandelt:
ſuchungsſachen gegen Wilhelm Benz III. von Arheilgen wegen Beleidigung
wird der Angeſchuldigte von Strafe und Koſten freigeſprochen. Ver=
theidiger
Rechtsanwalt Schödler. 2) Georg Nord VIII. von Ober=
Ramſtadt iſt beſchuldigt, in der Nacht vom 10.11. Juni d. J. dem
Kohlenhändler Karg von Ober=Ramſtädt eine kleine Parthie, etwa ein
Centner Steinkohlen Schmiedekohlen, entwendet zu haben. Er läugnet
mit aller Beharrlichkeit und Energie, wird aber doch zu 10 Tagen Ge=
fängniß
wegen Diebſtahls verurtheilt. 3) Die Privatklageſache des Adam
Karg von Ober=Ramſtadt gegen Georg Nord VIII. von da wird durch
Vergleich erledigt. 4) Anna Seibert, Tochter der Konrad Seibert Wittwe
von Eberſtadt, hat Anklage wegen Körperverletzung gegen den Wilhelm
Dieter III. von da erhoben, weil er ſie öffentlich zweimal auf den Backen
geſchlagen. Wegen Körperverletzung wird er freigeſprochen, wegen Be=
leidigung
aber, da er gereizt worden war, in eine Geldſtrafe von fünf
Mark verurtheilt. 5) Wilhelm Egner von Ober=Beerbach hat den Abra=
ham
Reinheimer von Eberſtadt und den Wilhelm Schneider von Eber=
ſtadt
wegen Beleidigung verklagt, weil ſie ihm nachgeſagt haben ſollten,
er, Egner, habe einen Tout angeſagt (Schuldenweſen angezeigt). Es
wird eine Anzahl von Zeugen vernommen, da aber noch mehr Zeugen
vernommen werden ſollen, iſt hierzu Termin auf den 2. Auguſt an=
beraumt
.
Die Großherzogliche Handelskammer dahier hat in ihrer
am 15. Juli ſtattgehabten Sitzung an das Großherzogliche Miniſterium
und der Juſtiz und an das Reichsamt des Innern aus Veranlaſſung
eines Antrags des Herrn Karl Kahlert, das jüngſte Porgehen der
kaiſerlichen Tabaksmanufactur in Straßburg bekreffend, eine
Eingabe beſchloſſen, welche unter Weglaſſung der Eingangsworte fol=
genden
Wortlaut hat:
Wie allgemein bekannt, hat die kaiſerliche Tabaksmanufactur in
Straßburg, eine elſaß=lothringiſche Landesanſtalt, in jüngſter Zeit
ihren Betrieb und Vertrieb bedeutend ausgedehnt und macht dadurch
den beſtehenden Tabakfabriken, die namentlich in unſerem Bezirke ſtark
vertreten ſind, eine nicht geringe Concurrenz. Sie hat insbeſondere in
verſchiedeneu Städten, namentlich Süddeutſchlands, Filialen errichtet
und ſich direkt durch eine Maſſe von Circularen, die an zahlreiche Pri=
vate
verſandt wurden, mit den Conſumenten in Verbindung geſetzt und
ſich zur Lieferung vrn Waaren en détail zu ſehr billigen Preiſen bereit
erklärt. Dieſes Vorgehen einer Staatsanſtalt erregt einen großen
Sturm bei den ihre Exiſtenz gefährdet ſehenden Tabaksinduſtriellen und
wird außerdem vielfach als eine Vorbereitung zu dem von maßgebender
Stelle immer noch feſtgehaltenen Monopol betrachtet. Aber auch ſelbſt
in denjenigen Kreiſen, welche dem Monopol nicht feindſelig gegenüber=
ſtehen
, oder welche die vorſtehend geſchilderte Art und Weiſe des Ge=
ſchäftsbetriebs
nicht als eine Vorbereitung des Monopols betrachten,
findet man dieſelbe nicht loyal und einer ſo großen Anſtalt, die dazu
noch aus Staatsmitteln erhalten und auf Rechnung einesrStaates be=
trieben
wird, ganz unwürdig. Man weiſt namentlich darauf hin, und
wir müſſen dieſer Anſicht entſchieden beitreten, daß es im kaufmän=
niſchen
Verkehr bisher nicht üblich geweſen ſei, daß Fabrikanten direkt
mit den Conſumenten wegen des Abſatzes ihrer Waaren ſich in Ver=
bindung
ſetzen und in der Weiſe, wie geſchehen, ihre Waare en dstail
anboten. Es wird dadurch ein Gebiet betreten, auf dem die deutſche
Tabaksfabrikation, ein ganz anſehnlicher, und wie die jüngſten Steuer=
geſetze
gezeigt haben, auch ſteuerkräftiger Erwerbszweig, zu folgen nicht im
Stande iſt. Dieſe Erwägungsgründe veranlaſſen uns in Erledigung eines
Antrags des Handelskammermitgliedes Kahlert und einer Eingaͤbe der
ſüddeutſchen Abtheilung des Vereins deutſcher Tabaksfabrikanten und Händ=
ler
, welche beide nicht nur die ſofortige Siſtirung des oben geſchilderten
Vorgehens der kaiſerlichen Tabaksmanufactur in Straßburg, ſondern
auch die alsbaldige Aufhebung dieſes Inſtituts anſtreben, indem wir
die weitergehenden Wünſche an dieſer Stelle nach der einen oder der
anderen Richtung hin ganz unerwähnt laſſen, an hohes Miniſterium
die unterthänige Bitte zu richten: Dasſelbe wolle bei den competenten
Reichs= oder eſſaß=lothringiſchen Landesbehörden die geeignet erſcheinenden
Schritte thun zur Abhülfe der Beſchwerden, welche durch das jüngſte
Vorgehen der kaiſerlichen Tabaksmanufactur in Straßburg, insbeſondere

139
1379
durch den direkten Verſchleiß der Waaren an die Conſumenten, bei den
Intereſſenten hervorgerufen werden.
Die Eingabe iſt von dem Secretär Dr. Meiſel ausgearbeitet. Die
Kammer hörke außerdem noch in ihrer letzten Sitzung das Referat
girtentags rheiniſcher und ſüddeutſcher Handelskammern in Mannheim
und billigte unter dem Ausdruck des Dankes für die umſichtige Ver=
tretung
das Verhalten ihres Delegirten bei den einzelnen Abſtimmungen.
Die letzteren ſind ſchon zu häufig mitgetheilt worden, ſo daß wir davon
Zum Schluſſe verlas der Secretär einen weiteren Theil des Jahres=
berichts
für 1879, und wurde derſelbe in allen Stücken genehmigt. Da=
mit
iſt die Berathung des Jahresberichts für 1879 erledigt. Die Druck=
legung
hat bereits begonnen. Doch kann nicht genug bedauert werden
die ablehnende und faſt feindſelig zu nennende Haltung des kaufmän=
niſchen
und induſtriellen Theils der Bevölkerung dem Jahresbericht
gegenüber. Obwohl Hunderte von Fragebogen an die Vertreter der ein=
zelnen
Branchen verſandt wurden, kamen doch nur verſchwindend we=
nige
Antworten ein, und nur in Folge wiederholter und perſönlicher
Aufforderungen konuten nothdürftig ſo viele Mittheilungen zuſammen=
gebracht
werden, daß daraus wenigſtens einigermaßen ein Bild der Lage
des Handels und der Induſtrie des Bezirks hergeſtellt werden konnke.
Die Urſache dieſes Verhaltens mag ſein welche ſie wolle, jedenfalls iſt
eine Vermittelung von Wünſchen einzelner Branchen an die Staats= und
Reichsregierung in dem Jahresbericht der Handelskammer immer noch
wirkſamer, als das bloſe Raiſonniren am Biertiſch oder eine gelegenk=
liche
Notiz einer Zeitung.
J.L. Bekanntlich wurde bereits im Jahre 1870 gelegentlich der Ein=
weihung
der Stadteapelle und ſeitdem wiederholt der Wünſch von vielen
Seiten laut, das Andenken der 1 Stadtgeiſtlichen Ludwig und Keim
dadurch dauernd zu ehren, daß man eine oder auch zwei entſprechende
Gedenktafeln, wo möglich in der Stadtkapelle. in würdiger Weiſe an=
brächte
. Durch die verſchiedenſten hemmenden Einflüſſe von außen, wie
den Krieg, den Tod einiger Freunde des Gedankens ꝛc, war die Sache
merkwürdigerweiſe nicht weit über ihr Anfangsſtadium hinaus gediehen,
bis nunmehr vergangenen Montag, den 12. d. M., Herr Decan Ewald,
als Vorſitzender eines proviſoriſchen Comites, in einer in den Rathhaus=
ſaal
berufenen Verſammlung von Männern der hieſigen evangeliſchen
Gemeinde mit höchſt anerkennenswerther Pietät den Gedanken von Neuem
aufgriff und an die Verſammelten die entſchiedene Frage richtete, ob
überhaupt und was eventuell in dieſer Beziehung geſchehen ſolle.
Die beherzigenswerthen Worte die Herr Ewald bei dieſer Gelegen=
heit
geſprochen, laſſen wir ihrem Wortlaute nach folgen:
Die Stadtpfarrer Keim und Dr. Ludwig haben beide mit am
laͤngſten in den Pfarrämtern der hieſigen evangeliſchen Gemeinde geſtan=
den
. Keim von 1816-1850, Dr. Ludwig von 1801-1864; und wie ſie
in ihrem Privatleben durch innige Freundſchaft mit einander verbunden
waren, ſo auch in ihrer amtlichen Wirkſamkeit durch eine harmoniſche
Uebereinſtimmung ihrer theologiſchen Richtung. Als aufrichtige und
ehrliche Rationaliſten haben ſie keineswegs den farbloſen Indifferentis=
mus
gepflegt und gepredigt, ſondern das einfache, praktiſche Bibelchriſten=
thum
. Es iſt ihnen ſtets ein heiliger Ernſt geweſen, durch Wort und
That, durch Lehre und Vorbild den Auf= und Ausbau des Reiches
Göttes unter uns zu fördern und die Gemeinde für den Glauben zu ge=
winnen
, der feſt, entſchieden und ohne den Andersdenkenden zu ver=
ketzern
, das Heil in dem Einen was recht iſt, ſuchet - in der An=
eignung
des Geiſtes Jeſu Chriſti.
Von dem, was ihnen die gedeihliche Entwicklung unſerer Schulen
verdankt, um von Anderem abzuſehen, haben ſich Beide ein weſentliches
und unbeſtreitbares Verdienſt um das Zuſtaͤndekommen ünſerer
kirchlichen Vereinigung (Union) erworben, ja, man kann wohl
ſagen, daß ſie zumeiſt es waren, welche dieſer Vereinigung die erſte freie
Bahn gebrochen. Schon 1817. bei dem Herannahen des 300jährigen
Reformationsjubelfeſtes, war die Vereinigung faſt allgemeiner Wunſch in
unſerer Stadt - nur konnte damals äußerer Hinderniſſe halber weiter
nichts dafür geſchehen, als daß die beiden Gemeinden - die große
lutheriſche und die kleine reformirte - jede nach ihrem Ritus
in der Stadtkirche das heilige Abendmahl feierten, und bei dieſer
Gelegenheit reichte der lutheriſche Pfarrer Dr. Ludwig dem re=
formirten
Pfarrer Keim nach reformirtem Ritus, und dieſer,
der reformirte Pfarrer Keim dem lutheriſchen Pfarrer Dr. Ludwig
nach lutheriſchem Ritus Brod und Wein zur allgemeinen und ſonder=
lichen
Erbauung der im Geiſte bereits vereinigten Gemeinden.
Es war darum etwas ganz Natürliches, daß man ſich vor 10 Jahren
bei und nach der Einweihung unſerer neuen Stadtkapelle, recht lebhaft
wieder der beiden Stadtpfarker erinnerte denen es unter den Mitbegrün=
dern
der Union am längſten vergönnet war, uns in reichem Segen
das Evangelium, zu verkünden und uns eindringlich zu er=
mahnen
: Laſſet nicht Spaltungen unter euch ſeinl Nur Einer
iſt der Meiſter Jeſus Chriſtus; ihr aber ſeit untereinander Brüders=
und daß man ſich mit dem Gedanken beſchäftige, an irgend einer Stelle
der neuen Stadtcapelle für die beiden Ehrenmänner ein wohlverdientes
äußeres Gedenkzeichen anzubringen. Für dieſen Zweck war auf Wunſch
und Verlangen meine am 22. Mai 1870 gehaltene Einweihungsrede
gedruckt und von Herrn Buchhändler Bergſträßer in Commiſſions= Ver=
lag
genommen worden. Der anfangs günſtige Abſatz derſelben gerieth
jedoch durch den Ausbruch des Krieges ins Stocken, und erſt am 6. Mai

[ ][  ]

1380
Rk.
1874 konnte ich die betr. Abrechnung erhalten. Den mir abgelieferten
Erlös hatte ich ſofort einſtweilen in die Sparkaſſe gegeben, und daß
ſolches geſchehen ſei, öffentlich angezeigt. Manche von Denen, welche die
fragliche Sache in Anregung gebracht, ſind unterdeſſen geſtorben und
das Ergebniß verſchiedener Unterredungen, die ich hin und wieder mit
Anderen gepflogen, waren der Art, daß ich mich gedrungen fühlte, eine
gemeinſame Beſprechung der noch ſchwebenden Angelegenheiten zu veran=
laſſen
und eine Erörterung der Frage: Wollen die ehemaligen Schüler,
die zahlreichen Freunde und Verehrer der beiden ſeligen Stadtpfarrer
Keim und Ludwig etwas dafür thun, daß denſelben die früher
proiectirte Gedächtnißtafel in unſerer Stadtcapelle
demnächſt errichtet werde? Bejahenden Falles würden dann
weitere Beſchlüſſe gefaßt und die geeigneten Anordnungen getroffen
werden müſſen. Verneinenden Falles werde ich das erwähnte Depoſi=
tum
bei der Sparkaſſe an den Kirchenvorſtand zu anderweitiger Ver=
fügung
abliefern.
Nach dieſen vortrefflichen und von ächt chriſtlichem Geiſte durch=
wehten
Worten wurde enſtimmig der Beſchluß gefaßt, zur raſchen Durch=
führung
des vorliegenden Planes ſofort ein definitives Comits mit dem
Rechte weiterer Cooptation zu wählen, welches die nothwendigen An=
ordnungen
in der Sache treffen und demnächſt einer weiteren Ver=
ſammlung
über die gethanen Schritte Rechenſchaft ablegen ſollte. Die
Namen der 7 Comitsmitglieder: Ewald, Eigenbrodt, Wetzel, Reinhardt,
Ohly, Pfnor, Schwab, laſſen, wohl erwarten, daß die Sache energiſch
in: die Hand genommen und baldigſt zu allſeitiger Zufriedenheit ihren
würdigen Abſchluß finden werde. Von der regen Betheiligung Darm=
ſtadt's
ev. Bürger, an der wir jedoch keinen Augenblick zweifeln, wird
natürlich in erſter Linie das Gedeihen des ganzen Pietätswerkes ab=
hängen
; ſodann aber dürfte wohl keine beſſere Gelegenheit ſich darbieten
können, einen ächt chriſtlichen Sinn durch Verehrung dieſer beiden,
um das religiöſe und ſittliche Leben unſerer Stadt hochverdienten, Män=
ner
zu beweiſen und zugleich dadurch offen ſeine Anhänglichkeit an
die von beiden Geiſtlichen verbreitete und 1833 wirklich durchgeführte
Union kundzugeben.
Der Lehrling eines hieſigen Buchdruckereibeſitzers iſt mit einem
ihm zum Einwechſeln übergebenen Schein von 1000 M. - reſp. mit dem
Geld ſeit Samstag verſchwunden.
D. Beſſungen, 17. Juli. Nach dem uns vorliegenden Programm
für die in der zweiten Hälfte des Monats September l. J. in Oppenheim
ſtattfindenden Ausſtellung von Lehrlingsarbeiten aus dem
Großherzogthum Heſſen, welche in Verbindung mit der=Ausſtellung von
Zeichnungen und Schülerarbeiten aus den inländiſchen Handwerkerſchulen
veranſtaltet wird, können auch ſolche Lehrlinge ſich an der Ausſtellung
betheiligen, welche bisher nicht die hieſige Handwerkerſchule beſucht ha=
ben
. Wir wollen nicht verfehlen, darauf die hieſigen Meiſter, welche
Lehrlinge haben, aufmerkſam zu machen, bemerken aber noch, daß An=
meldungen
zur Ausſtellung nur bis 25. ds. Mts. bei dem techniſchen
Lehrer Herrn Schauppner, Wittmannsſtraße Nr. 47 dahier gemacht
werten koͤnnen. Es mögen ſich daher Lehrlinge beeilen und baldigſt ihre
Anmeldung erfolgen laſſen.
L. Beſſungen 17. Juli. Bei der heutigen Submiſſionseröffnung
für Erbauung eines Armenhauſes wurden folgende Abgebote einge=
legt
: Maurerarbeit 10 pCt., Zimmerarbeit 30½ pCt., Schreinerarbeit
13 pCt., Schloſſerarbeit 10½ pCt., Glaſerarbeit 17 pCt., Weißbinder=
arbeit
15 pCt., Eiſenlieferung 25pCt. unter dem Voranſchlag, Spengler=
arbeit
20 pCt. Aufgebot. Auf ſämmtliche Arbeiten 5½ pCt. unter
dem Voranſchlag.
Dem Vernehmen nach ſoll auf dem Felsberg ein Logirhaus
errichtet werden und hat der Felsberg damit Ausſicht in die Reihe der
Luftkurorte einzutreten.
* Der Landes=Pferdezucht=Verein wird am 25. Juli Nach=
mittags
4 Uhr in Notdheim, im Gaſthauſe zum Lamme, eine Verſamm=
lung
und Beſprechung=über den gemeinſchaftlichen Ankauf von nord=
deutſchen
Stutenfohlen durch den Verein und über den Nutzen von
Fohlenweiden abhalten, wozu Pferdezüchter und Pferdefreunde, ſowie die
Vereinsmitglieder eingeladen ſind.
Herr Gärtner Struth in Nieder=Ingelheim beſitzt in ſeinem
Garten bereits reife Trauben.
44 Im Kreis Gelnhauſen ſind nach amtlicher Zählung in die=
ſem
Winter in 71 Törfern über 40000 Obſtbäume erfroren, 16336
Apfelbäume, 685 Virnbäume, 21,424 Zwetſchenbäumen, 1195 Kirſchen=
bäume
, 1026 Nußbäume. Von Apfel= und Zwetſchenbäume ſind alſo
die meiſten zu Grund gegangen; von Kirſch= und Nußbäumen ſcheinbar
nicht viele, da dieſe aber kaum den zehnten Theil unter den Obſtbäumen
bilden, doch eine verhältnißmäßig große Zahl, namentlich von den gro=
ßen
, gewaltigen Nußbäumen. Von Birnbäumen ſind nur ſehr wenig
erfroren, weil dieſe am meiſten von allen Obſtbäumen aushalten können.
In den einzelnen Bezirken war der Schaden größer, je nachdem der Ort
m Thal oder auf der Höhe lag. Im unteren Kinzigthal ſind im Amte

139
Meerholz an 13,000 Stück, im Amt Gelnhauſen über 11,000 Stück er=
roren
; im oberen Kinzigthal im Amt Wächtersbach 8000 in einem
Seitenthal des Speſſart im Amt Bieber 4600, in einem Seitenthal des
Vogelsberg, im Amt Birſtein, an 4000. Einzelne Gemeinden im Kinzig=
thal
wurden ſehr hart betroffen, ſo im unteren Thal N.=Mittlau mit
4800, Lieblos mit 2800, Rothenbergen 1400, Meerholz mit 1100, Com=
born
2200: im oberen Thal, das Städtchen Wächtersbach mit 1800 Stück.
Weiter nach dem Gebirg zu nimmt die Zahl der erfrorenen Bäume
immer mehr ab; in Fiſchborn und Völzberg, die über 1000 Fuß über
der Meeresfläche liegen, ſind gar keine erfroren. Freilich iſt man auch
hier ſchon faſt an der Grenze der Obſtbäume, denn nur zwei Stunden
weiter nach dem Oberwald hin, in Hartmannshain, ſieht man ſtatt des
Obſtbaumſchmuckes unſerer Dörfer nur Hainbuchen und Ahornhecken.
Der einzige Obſtbaum im Dorf ſteht im Garten des Herrn Pfarrers
und dieſer iſt - ein alter Holzbirnbauml
Mainz. Fruchtpreiſe vom 16. Juli: Waizen M. 24
bis 25. Korn M. 19.25 bis 20.70, Gerſte M. 16.20 bis M. 17.40,
Hafer M. 15.50 bis 1650, Spelz M. 16, Linſen M. 23 bis 29, Erbſen
M. 19.50 bis 26.50, Bohnen M. 23 bis 2750 per 100 Kgr.
In den Tagen vom 14. bis 17. Auguſt findet in Köln am
Rhein ein großer internationaler Geſang=Wettſtreit ſtatt
ein Muſikfeſt, wie es in Curopa kaum noch geſehen worden ſein dürfte.
Es werden ſich 120 Vereine mit 7500 activ mitwirkenden Sängern pro=
duziren
. 43 Ehrenpreiſe, von Kaiſer Wilhelm, der deutſchen Kaiſerin,
dem Kronprinzen, dem Großherzoge von Baden und anderen fürſtlichen
Gebern geſtiftet, gelangen zur Vertheilung.

Literatur.
Nachdem Brockhaus Converſations=Lexikon in der zwölf=
ten
Auflage vor kurzem vollſtändig geworden, läßt die Verlagshandlung eine
neue Lieferungsausgabe deſſelben in 180 Heften zum Preiſe von
50 Pf. für das Heft erſcheinen, die bis zum Schluß des nächſten Jahres be=
endet
ſein ſoll. Es wird damit den Wünſchen derjenigen zahlreichen Kreiſe
des Publikums entſprochen, in welchen man es vorzieht, das berühmte und
unübertroffen daſtehende Werk, ſtatt auf einmal, während eines längern
geitraums nach und nach zu beziehen, und wir zweifeln daher nicht, daß die
hier dargebotene Gelegenheit zur allmählichen Anſchaffung vielfach benutzt
werden wird.
Brockhaus Converſations=Lexikon bildet ſeit länger als einem halben
Jahrhundert einen weſentlichen Beſtandtheil jeder größern oder kleinern deut=
ſchen
Hausbibliothek. Im zweiten Decennium dieſes Jahrhunderts von Fried=
rich
Arnold Brockhaus begründet, wurde es in den folgenden Auflagen durch
ſorgfältigſte Umarbeitung immer mehr vervollkommnet und ſo zu einer ency=
klopädiſchen
Darſtellung der geſammten Wiſſensgebiete entwickelt, welche den
Anſprüchen der wiſſenſchaftlich Gebildeten wie den Bedürfniſſen der nach Bil=
dung
Strebenden Genüge zu leiſten beſtimmt iſt. Namentlich die zwölfte
umgearbeitete, verbeſſerte und vermehrte Auflage hat im Innern wie im
Aeußern wichtige Bereicherungen und Vervollkommnungen aufzuweiſen; der
neu hinzugekommene Stoff wurde bis zur unmittelbaren Gegenwart ſo voll=
ſtändig
darin verarbeitet, daß nun das Werk ganz auf der Höhe der Zeit
ſteht. Eine lange Reihe von hervorragenden Gelehrten und Fachmännern in
Deutſchland wie im Auslande, in England, Frankreich, Italien, Spanien,
Portugal, Griechenland und Amerika, war an der Herſtellung dieſer Auflage
betheiligt; von den deutſchen ſeien hier nur genannt: Bartſch (Literatur des
Mittelalters), Koehler (ültere deutſche Literatur), Boxberger (neuere deutſche
Literatur), Burſian (alte Geographie). v. Kloeden (neuere Geographie), Lep=
ſius
(Aegypten), Gregorovius (neuere Geſchichte Roms), Adolf Schmidt und
Wattenbach (allgemeine Geſchichte), Brämer (Statiſtik), Gneiſt lengliſche Ver=
faſſung
), v. Holtzendorff (Gefüngnißweſen), v. Rönne (deutſches und preußi=
ſches
Staatsrecht). v. Friedberg (Kirchen= und Eherecht), Lipſius (Theologie),
Hettner (Aeſthetik und Kunſt), Max Jordan (neue deutſche Kunſt), Bruhns
(Aſtronomie), Credner (Geologie), Zirkel (Mineralogie), Willkomm (Botanik),
J. Müller und F. J. Pisko (Phyſik, Karl Vogt (Zoologie), Contre= Ad=
miral
R. Werner (Seeweſen); ebenſo ſind die verſchiedenen andern Fächer
durch anerkannte Autoritäten baarbeitet worden.
Fur bildliche Ergänzung des Converſations=Lexikon ſorgte die Verlags=
handlung
durch den Bilder=Atlas, ein populäres Prachtwerk, das auf 500
Tafeln eine ſyſtematiſche Illuſtration der Wiſſenſchaften, Künſte und Gewerbe
bietet und ebenfalls lieferungsweiſe oder auch in Separatausgaben der einzel=
nen
Abtheilungen bezogen werden kann.

Tages=Kalender.
Dienstag 20. Juli: Erſtes Damen=Concert und großes Militär=Concert
im Saalbau.
Mittwoch 21. Juli: Großes Concert in der Reſtauration Danz.
Samstag 24. Juli: Zur 25jährigen Stiftungsfeier des Geſangvereins Lieder=
zweig
: Feſt=Concert und Ball im Scating=Rink.
Freitag 30. Juli: Ordentliche General=Verſammlung der Darmſtädter Actien=
Ziegelei.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.