dt
ge
e.
W=
520)
550
735
9½
14
225
13
2½
45⁄₈
50
73⁄₈
73.
½
„8
„8
27
45
30
18
35
36
10
3
143.
Jahrgung.
Mbennementopreis
vlernteläahrlich 1 Mark. 50 Pf. ind.
Brlngerlohn Auswaͤrt werden von
allen Poſtümtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quarta meck. Poſtaufſchlag.
Grag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iuſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auswärtz
von allen Unnoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 9. Juli.
N 13D.
1880.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Seine Königliche Hoheit der Großherzog mittelſt Allerhöchſter
Ent=
ſchließung vom 26. v. Mts. zu genehmigen geruht haben, daß die Handhabung der Localpolizei zu Beſſungen dem Großherzoglichen
Polizeiamt Darmſtadt, unter Bildung eines eigenen Polizeireviers Beſſungen, bis auf Weiteres übertragen werde.
In Ausführung dieſer Allerhöchſten Entſchließung iſt die Localpolizeiverwaltung zu Beſſungen an Großherzogl. Polizeiamt
Darmſtadt übergegangen, und bis zur definitiven Einführung des Schutzmanninſtituts zu Beſſungen proviſoriſch ein Reviercommiſſür
daſelbſt von uns beſtellt worden.
Darmſtadt, den 2. Juli 1880.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
Betr.: Die Beſtellung von Wildſchadens=Taxatoren im Kreis Darmſtadt.
Darmſtadt, am 6. Juli 1881.
Bas Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes, mit Ausnahme von Darmſtadt und Beſſungen.
Sie wollen binnen 14 Tagen die Namen der Wildſchadenstaxatoren des Kreisamts, der Gemeinden und der Grundbeſitzer
angeben, welche in Ihren Gemeinden wohnen, bezw. für dieſelben beſtellt worden ſind, zugleich über den Abgang einzelner
Taxa=
toren, oder deren Unfähigkeit zum Functioniren wegen hohen Alters, Kränklichkeit oder dergleichen berichten und an Stelle derſelben
andere ſachverſtändige und zuverläſſige Perſonen, unter genauer Angabe der Perſonalien, in Vorſchlaa hringen.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 24. Juni d. J., beſtätigt durch den kommandirenden General des 11. Armee=Corps
unterm 29. Juni d. J., iſt der Rekrut Karl Queckbörner aus dem Bezirk des 1. Bataillons (Gießen) 2. Großh. Heſſ.
Land=
wehr=Regiments Nr. 116, aus Nieder=Ohmen, Kreis Alsfeld, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße
von 500 Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 1. Juli 1880.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
„
120
e
2¼
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 24. Juni d. J., beſtätigt durch den kommandirenden General des 11. Armee=Corps
unterm 29. Juni d. J., iſt der Gefreite Georg Zöller der 8. Compagnie l. Großh. Heſſ. Infanterie= (Leibgarde=) Regiments
Nr. 115, aus Gießen, Kreis Gießen, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 200 Mark
verur=
theilt worden.
Darmſtadt, den 1. Juli 1880.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 24. Juni d. J., beſtätigt durch den kommandirenden General des 11. Armee=Corps
unterm 29. Juni d. J., iſt der Rekrut; Johann Peter Hufnagel aus dem Bezirk des I. Bataillons (Darmſtadt I.) I. Großh.
Heſſ. Landwehr=Regiments Nr. 115, aus Offenbach, Kreis Offenbach, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine
9 Geldbuße von 500 Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 1. Juli 1880.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
348
1302
R6 132
B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche ihren Communalſteuerzettel pro 1880-81
noch nicht erhalten haben, wollen zur Vermeidung nachtheiliger Folgen innerhalb
8 Tagen auf unſerem Bureau Anzeige davon machen.
Darmſtadt, den 1. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6133)
Ohly.
Verſteigerungs=Anzeige.
Samstag den 10. Juli d. 3s.,
Bor=
mittags 9 Uhr
anfangend, werden „Aliceſtraße Nr. 32.
nachfolgende gut erhaltene Gegenſtände
gegen baare Zahlung öffentlich verſteigert:
1 viereckiger, nußbaumener Tiſch,
1 Glasſchrank, 1 ovaler Tiſch,
Lova=
ler Spiegel mit Goldrahmen, 2
ſilber=
plattirte Armleuchter, 1 nußbaumener
Schreibtiſch, 1 Penduluhr, 1
Copir=
preſſe, 10 Oeldruckbilder, verſchiedene
Glasbilder, 8 Bände Converſations=
Lexikon, 32 Hefte Juſtizgeſetze, 2 große
ſilberne Vorleglöffel, 1 einthüriger
Kleiderſchrank, 1 Pfeilerſpiegel mit
Goldrahmen, 1 Spieldoſe, 1
Küchen=
waage, 1 Nähmaſchine, 1 Cryſtall=
Ampel, 1 tannenes Eckſchränkchen,
ſo=
wie verſchiedene andere Gegenſtände.
Darmſtadt, den 7. Juli 1880.
Engel,
6336) Großh. Gerichtsvollzieher.
Verſteigerung eines Faſſelochſen
in der Gemeinde Eberſtadt.
Montag den 12. Juli l. J., Mittags
um 12 Uhr, ſoll ein der Gemeinde
Eber=
ſtadt gehöriger, zur weiteren Zucht nicht
brauchbarer, gut gehaltener Faſſelochſe an
den Meiſtbietenden verſteigt werden.
Eberſtadt, den 5. Juli 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
6265)
Keilgebotenes.
Inſekten-Mittel,
ſicher wirkend gegen Motten, Wanzen ꝛc. ꝛc.
Friedr. Schaoſor,
Ludwigsplatz 7.
3610)
Pepſin-Wein,
vorzügliches Magenmittel für Erwachſene
und Kinder, empfiehlt
4) geora Cießig Sohn.
Lahnkörner (unſehlbar)
ſtillen ſofort den heftigſten Zahnſchmerz
für immer, geprüſt und genehmigt vom
Ober=Medicinalausſchuß und dem Königl.
Staatsminiſterium; ſind zu haben für
50 Pfg. bei Herrn
A. W. Prassel
5418) in Darmſtadt, Rheinſtr. 14.
Reiſehandbücher,
Karten und Cursbücher ſind ſtets
vorräthig bei
Carl Eöhler,
5210) Eliſabethenſtraße 4.
Zum Anſetzen!
Alten Hordhäus. Hornbranntwein
per ¼ Liter 30 Pfg.,
Weingeist, Rum, Arrac oto.,
ſowie alle Arten Gewürze in den
vorzüglichſten Qualitäten.
J
2
Emanuel Fuld.
DUUnn dursvedlkuſ:
Wegen Aufgabe meines Weinverkaufs verkauſe ich von heute an meine
ga=
rantirt rein gehaltene Weine zu folgenden Preiſen:
Weiße Weine.
Dahlheimer 1876r, ſeither pr. Flaſche - M. 80 Pfg, zu — M. 65 Pfg.
Laubenheimer 1875r „ „ „
80 „
Hattenheimer 1875r
1 „ 50 „ 1 „ „
Rothe Weine.
Ingelheimer 1876r
ſeither 1 M. 20 Pfg., zu 1 M. - Pfg.
Vordeaur St. Tullen
„ 1 „ 10 „ 95 „
Spanischer Rothwein
„ 85 „
Alles incluſive Flaſchen,
ſowie eine große Partie Rheinwein= und Bordeaux=Flaſchen zu billigen Preiſeu.
5975)
Wm. Hemsel,
Ernſt=Ludwigsſtraße 23.
5888) Zum Anſetzen von
Huss-Liqueur und
Eirsch Liqueur
empfehle ich in den feinſten Qualitäten:
Weingeiſt fuſelfrei,
Franzbranntwein,
Hefeubranntwein,
Fruchtbranntwein,
alten Nordhäuſer,
Jamaica=Rum,
alten Batavia=Arrac,
die feinſten Gewürze.
Gute Vorſchriften werden auf Wunſch
gerne gegeben.
Friedr. Hchaefer,
Ludwigsplatz 7.
8
Bordeaux-Nene
6268) Dr. Graham-
Schrothrod
inßbeſter Qualität.
6 Heinriob koch,
1. 4. Ecke der Hoch= u. Kiesſtraße.
6123) Großfrüchtige Johannistrauben
werden abgegeben. Dieburgerſtraße 45.
Präparirte Farben
zum Selbſtfärben aller Stoffe, mit leicht
ausführbarer Gebrauchsanweiſung.
Friedr. Bchaefer,
Ludwigsplatz 7.
5420)
in verſchiedenen Qualitäten von M. 1. 26.
per Flaſche an; Malaga, Marſala, Vort.
wein, Sherry und Cokayer empfiehlt in
beſter Qualtiät
ſoorg Liebig Cohn.
6255) Alle Arten ſeinſt gemäſtetes
Geflügel in lebender u. friſch geſchlachteter
Waare. Ital. Zuchthühneru. Hahnen,
beſte Leghühner. Täglich friſche Milch,
Butter, ſüßen u. ſauren Rahm, große
Eier, ſowie T neue Kartoffeln per
Kumpf 90 Pfg. in der Geflügel= u.
Wld=
handlung von
Heinrich Röhrich.
der kath. Kirche gegenüber.
6267) Großfrüchtige Johannisbeeren,
bei Abnahme von 5 Kilo per ½ Kilo 15 Pfg.
frei in's Haus.
Aloys Roeßner, Kranichſteinerſtr. 51.
6337) Wienersſtraße 63 iſt ein noch faſt
gar nicht gebrauchter Urne=Ofen mit Platte
und Rohr für 33 M., auch eine neue
Vogelhecke für 3 M. zu verkaufen.
Dar
anko
u. al
Ba
S 5⁄₈ E. ⁄. 80o V. 116 N. 66 „ 99 4. Nurb. Wi=
2 Nur bis L an Woc Die mit
1 Zahlen bez. [ ← ][ ][ → ]
1303
E 132
SUUl-tUSvivrutoy:
Da unſer Lager in den nächſten 14 Tagen unbedingt vollſtändig geräumt ſein
muß, ſo verkaufen wir bis dahin alle
Waarenvorräthe und fertigen Gegenſtande
zu jedem annehmbaren Preiſe.
Sämmtliche Sommer=Kleiderſtoffe, alle Reſte des Lagers, ſowie fertige
1l.
1)
jeder Art, werden zu halben Preiſen abgegeben.
S. Heyer Söhne,
6338)
Ludwigsſtraße 6.
6339) Aechten Hordhäuser
Korn,Lwetschen- ap; Hefen-
Branntwein, ſowie H.
Wein-
geist, Rum, Arrac in
aner=
kannt beſten Qualitäten
em=
fiehlt zum Anſetzen
Jud. Heyl Sohn,
Holzſtraße 17.
6341)
Rundreiſe=Verkehr.
6349) Tauben werden billigſt
abge=
geben: Schloßgaſſe Nr. 25.
Vermiethungen.
3674) Ludwigſtraße 16 iſt ein
geräu=
miger Laden mit Comptoir und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Ph. Wondra, Hofjuwelier.
7919) biheinnenrdie n r en
großer Laden mit Wohnung zu verm
Näh. Grafenſtr. 19 Hinterb., 2. Stock
5821) Eliſabethenſtraße 1 bei Etage.
6627) Bleichſtraße 9 I möbl. Zimmer.
6073) Carlsſtraße 33 1. St. ein nach
der Straße gehendes gut möbl Zimmer wegen
Abreiſe gleich zu beziehen.
Vermiſchte Nachrichten.
5162) Handſchuhe werden ſchön
ge=
waſchen das Paar zu 15 Pfg.
Sandſtraße Nr. 10 eine Stiege hoch.
Vom 8. l. Mts. ab verkaufen unſere Stationen Frankfurt, Darmſtadt und
Heidelberg Rundreiſebillete für folgende Tour:
Frankfurt=Darmſtadt=Heidelberg=Mannheim=Ludwigshafen-Neuſtadt=
Kaiſers=
lautern=Neunkirchen=Saarbrücken, (oder Heidelberg=Schwetzingen=Speier=Landau=
Annweiler=Zweibrücken=Saarbrücken)=Saarlouis-Trier=Bullay=Cochem=Coblenz=
Niederlahnſtein=Rüdesheim=Wiesbaden (oder Coblenz=St. Goar=Bingen=Mainz)
Frankfurt oder umgekehrt.
Die Billele haben eine Gültigkeitsdauer von 14 Tagen und berechtigen zur
Be=
nutzung der ſäumtlichen fahrplanmäßigen Füge, welche die enſprechende Wagenklaſſe führen.
Preis: I. Cl. 42,40 Mark. II. El 30,40 Mark, III. Cl. 18,50 Mark.
Die Direction der Main=Neckar=Bahn.
Carmstadter Rötéh-Alegelel.
Die ordentliche General=Verſammlung pro 1879.-80
findet Freitag den 30. Juli, Nachmittags 5 Uhr, im Burean der Actien=
Geſellſchaft, Kranichſteinerſtraße 71., mit folgender Tagesordnung ſtatt:
1) Geſchäftsbericht pro 1879-80 und Vorlage der Bilanz.
2) Bericht des Aufſichtsraths über Prüfung der Jahresrechnung und der Bilanz.
3) Entlaſtung der Direction und des Auſſichtsraths.
4) Erſatzwahl von 4 Mitgliedern des Aufſichtsraths.
Die Bilanz liegt vom 20. Jul an auf dem Bureau der Geſellſhaft zur Elnſicht
der Actionäre offen.
6312
Darmſtadt, den 7. Juli 1880.
Der Aufſichtsrath.
6127)
Bekanntmachung.
Bei der am 25. Auguſt d. J abzuhaltenden Generalverſammlung der
Spar=
kaſſe zu Groß=Vieberau ſollen unter den ſeither gebräuchlichen Bedingungen Prämien
an Dienſtboten gegeben werden. Es werden deßhalb die ſich bewerbenden Dienſtboten
ſaufgefordert, ihre deßfallſigen Zeugniſſe, ausgeſtellt von der Dienſtherrſchaft und
Bürgermeiſterei über die Dauer der Dienſtzeit (4 Jahre) und über die ſittliche
Auf=
führung, welch letztere von dem betr. Pfarramt mitbeſcheinigt ſein muß, bis längſtens
Ende Juli d. J. bei dem Rechner der Kaſſe einzureichen.
Bei Dienſtboten, welche außerhalb des Sparkaſſebezirks arbeiten oder gebürtig
ſind, iſt außerdem noch eine Beſcheinigung etforderlich, daß ſie keine Einlagen in einer
ſ anderen Sparkaſſe gemacht haben.
Groß Bieberau, den 1. Juli 1880.
DieDirection
der Sparkaſſe und Creditanſtalt für den Sparkaſſe Bezirk Groß= Bieberau.
Wörißhoffer.
R 132
304
Großherzogliche Handelskammer zu Darmſtadt.
Heffentliche Hitzung:
Freitag den 9. Juli 1880, Abends 6 Uhr.
Tagesordnung: 1) Neue Einläufe.
2) Delegirtentag rheiniſcher Handelskammern in Mannheim.
3) Eingabe des Fabrikanten Engelhardt in Rüſſelsheim, die
Eiſenbahnfrachttarife betreffend.
4) Fortſetzung der Berathung über den Jahresbericht für 1879.
6343)
en geehiten Beſuchern der Pfalrgau-Augstellung zu
Mann-
heim halte meine in nächſter Nähe derſelben gelegene altbekannte
Restauration „zum goldnen Sternéé, gegenüber dem Theater,
beſtens empfohlen. Table dhste 1 Uhr, la carte zu jeder Tageszeit.
Louise Seheerer Wöive.
283 WOTU
Donnerstag und Freitag in der
„Brauerer zum grünen CLauß=
6307)
in Zapf genommen.
Saalball.
Samstag den 10. Juli 1880.
Grosses Hililär-Conoorl
zum
Beſten des Invakidendanſ,
ausgeführt
von der ganzen Rapeſle des l. großherz. Heſſiſchen
Infanterie=(Leißgarde=Negmts. Nr. 15,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Hrn. Th. Adam.
Entree Perſon 50 Pfg.
6328)
Anfang um 2 Uhr Abends.
Programme an der Kaſſe.
Reskauration Danz.
Freitag den 9. Juli
GROSSESCONOERI
von der
Darmſtadter Concert-Capelle (Interlaken).
Anfang 7 Uhr.
6345)
Speclalarzt Dr. Rod. Koyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9i, heilt aud
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſten
[534
Erfolge.
6296) Ein leiſtungsfähiger, in den beſſeren
Kreiſen verkehrender Vertreter für
Darm=
ſtadt wird von einer alten ſoliden Feuer=
Verſicher.=Geſellſchaft geſucht. Gefl. Offerten!
sub VA 216 andie Central=Annoncen=
Expedition von G. L. Daube & Co.
in Frankfurt a. M.
6346) Während meiner ungefähr 4 Wochen
dauernden Abweſenheit von Darmſtadt werden
die Herren:
Dr. Buxmann, Heinrichſtraße 73.
Dr. Draudt, Frankfurterſtraße 18,
Dr. Fuchs, Sandſtraße 16,
Dr. Lipp, Ernſt=Ludwigſtraße 21,
mich zu vertreten die Güte haben.
Darmſtadt, den 8. Juli 1880.
Vr. Haufmann.
Relse-Saison.
Soeben erschien in der J. H.
Heuserechen Buchhandlung in
Heumied:
Der Laacher Seo
und seine vulkanische Uugebung. Ein
Pührer für die Besucher des
vulka-
nischen Maifeldes von Rudolk Blenke,
Gymnasiallehrer. Mit zwei Ansichten.
Klein Octav-Format, in eleg. engliseh.
Leinwandbavde. Preis 1 ME. 20 Pfg.
feologie und Botanik sind besonders
berücksichtigt.
Führer zum Laacher See und
dem Brohlthale,
an der Hand der Sage und Geschichte
von Loseph Steinbach. Uit drei
An-
sichten. Klein Octav-Pormat, elegant
cart. Preis 1 ME., in engl. Leinen geb.
Preis: ME. 1. 50 Pt.
Sage, Ceschichte, Poesio. Humoristisches
sind besonders berücksichligt.
Führer zum Ahrthal,
an der Hand der Sage und Gescebichte
von losoph Steinbach. Uit drei
An-
sichten. Klein Octav-Format, eleg. cart.
Preis: 1 ME. 20 Pfg., in engl. Leinen
geb. Preis 1 ME. 80 Pfg.
Führer zum Siebengebirge,
an der Hand der Sage und Geschichte
von Joseph Stelnbach. Uit drei
An-
sichten. Klein Oetav-Format, eleg. cart.
1 ME. 20 Pfg, in engl. Leinen
ME. 80 Pfg.
Nounied, Jali 1880.
Hochachtungsvoll
J. H. EEusRR'sche Verlags-
6347)
Buchhandlung.
6357) Todes Anzeige.
Mittwoch Abend 9 Uhr verſchied nach
mehrjährigem Leiden unſer Vater,
Groß=
vater und Schwiegervater,
Ludwig Weber, Stadtſchuldiener i. P.,
im Alter von 70 Jahren.
Anſtatt beſonderer Meldung bringen
wir dieſes Freunden und Bekannten mit
der Bitte um ſtille Theilnahme zur Nachricht.
Darmſtadt, den 8. Juli 1880.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag den
10. Juli, Abends 5 Uhr, ſtatt.
5
5.
he=
8
11
12
85¾
10
11
Die
Zahl=
1305
M 132
Lebensverſicherungsbank für Deütſchland
in Gotha.
Stand am 1. Juni 1880.
Verſichert 55132 Peiſonen mit
370056000 Mark.
Bankfonds
91,800,000
Die Bank erhebt keine Aufnahme=Gebühren, vertheilt alle Ueberſchüſſe voll und
unverkürzt an die Verſicherten und gewährt auf jede Normalprämie Dividende. Nach
dem Tode des Verſicherten wird die Verſicherungsſumme ſofort nach Beibringung der
vorſchriftsmäßigen Sterbefall Nachweiſungen ohne Zins=oder Disconto=Abzug ausgezahlt.
Verſicherungsanträge werden vermittelt durch
6630)
Dr. Ernst Emil Hoffmann, Rechtsanwalt.
6130) Eine geübte Büglerin wünſcht
Beſchäftigung in u. außer dem Hauſe. Daſelbſt
wird fein gewaſchen u. auf's Eleganteſte
ge=
bügelt. Beſſ. Karlsſtraße 16 Hinterhaus.
6348)
Verloren!
Ein mattgoldnes Medaillon. Der redliche
Finder wird gebeten, daſſelbe gegen
Be=
lohnung Wendelſtadtſtraße 13 abzugeben.
6319) Ein junger Mann wünſcht ſeine freien
Stund. mit Abſchreib. auszufüll. Caſinoſtr.26.
8 ſine alleinſtehende Dame ſucht eine
C.Wohnung von 3-4 geräumigen
Zimmern, Ende Septbr. dieſes Jahres
be=
ziehbar. Offerten mit Preisangabe bittet man
bei der Exp. d. Bl. unter E N6350 abzugeben.
6335) Ein Kanarienvogel hat ſich in
der Nähe der Riedeſelſtraße u. Sandſtraße
verflogen. Dem Wiederbringer eine gute
Belohnung Riedeſelſtraße 37.
6330) Ein zuverläſſ. Mädchen nimmt
Aushülfeſtelle an, auch Beſchäftigung im
Waſchen und Putzen. Waldſtr. 30 Hinterb.
6351) Ein Kanarienvogel (hellgelb)
entflogen. Gegen gute Belohnung
ab=
zugeben Heinrichſtraße 99.
5000 0.
auf gute erſte Hypotbek geſucht. Offerten
bittet man in der Expedition d. Bl. unter
P R 6352 niederzulegen.
125
Lodes=nzeige.
Freunden und Bekannten ſtalt
be=
ſonderer Anzeige hiermit die
ſchmerz=
liche Nachricht, daß unſere gute
unver=
geßliche Tante,
Anna Reinhardt, geb. Jordis,
heute Morgen 11 Uhr nach langem
Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag 5 Uhr
vom Schweſternhauſe, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße, ſtatt.
5
SOIu
im Ausſchnitt per Pfund M. 1.80, uuter
Garantie für friſch.
Gebr. Hösinger,
Hof. Lieferanten.
Todes=Anzeige.
Freunden und Belannten ſtatt beſonderer
Anzeige die traurige Nachricht, daß unſer
innigſt geliebter Gatte und Vater,
Gardeunteroffizier Johannes Schmitt,
geſtern Abend nach langem Leiden ſauft dem
Herrn entſchlafen iſt.
Die Beerdigung findet Freitag
Nach=
mittag um 5 Uhr ſtatt.
Mit der Vitte um ſtille Theilnahme:
Die trauernde Gattin und Kinder.
Lodes=-inzeige.
Verwandten und Freunden widme ich
hiermit die Trauernachricht, daß es Gott
gefallen hat, mein geliebtes Töchterchen
Emiilie
nach mehrwöchigen Leiden geſtern Abend
7 Uhr zu ſich zu nehmen.
Darmſtadt, den 7. Juli 1880.
Die tieftrauernde Mutter:
Johanna Korfmann,
geb. Bonhard.
Die Beerdigung findet Freitag,
Nach=
mittags 6 Uhr, ſtatt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. Juli.
S. K. H. der Erbgroßherzog frequentirt eben die
Militär=
ſchwimmſchule.
0 Stadtverordnetenſitzung vom 8. Juli. (Kurzer Bericht.)
Zunächſt brachte der Herr Oberbürgermeiſter den Dank der hieſigen
Tehrer hinſichtlich der in letzter Sitzung über Ertheilung des
Re=
ligionsunterrichts gefaßten Beſchlüſſe und bewilligten Gehaltserhöhungen
zum Ausdruck und theilte ſodann mit, daß der Uebergang der Gasfabrik
in das Eigenthum der Stadt ohne Anſtand ſtattgefunden, woran ſich eine
intereſſante Mittheilung über die Gründe reihte, aus welchen man
nach den in Paris und London gemachten Erfahrungen in
Ber=
lin von der dort beantragten theilweiſen eleetriſchen Beleuchtung
von Straßen und Plätzen Abſtand genommen.
— Sodann wurde
Kenntniß von dem Reſultat der chemiſchen Unterſuchung des
Eſchollbrücker Waſſers gegeben. Dieſelbe conſtatirte, daß
das=
ſelbe von ganz vorzüglicher Qualität iſt, da auf 100,000 Gewichtstheile
nur 21 feſte Beſtandtheile entfallen. - Hinſichtlich der Wahlbezirke für
die Ergänzungswahl der Stadtverordnetenverſammlung beſchloß
man, die ſeitherige Eintheilung beizubehalten. Die Zahl der
Wahlbe=
rechtigten beträgt 2571, worunter 2200 Bürger. - Die Stadtkaſſe
hatte im Jahr 1879 einen Einnahmeüberſchuß von 33900 M., der zur
Deckung verſchiedener nachträglich bewilligter Credite verwendet wird. germaniſchen Muſeum wurde als Beitrag für Errichtung
ines beſonderen Saales für Aufſtellung von Gegenſtänden aus den
andesfürſtlichen Städten die Summe von 100 Mark bewilligt. - Den
tädtiſchen Bauaufſehern Mauer und Pietz wurde eine Remuneration
on je 300 M. bewilligt, auch die proviſoriſche Anſtellung eines
Inge=
ieurs mit einem Taggeld von 5 M. gutgeheißen.
Die Wahl der
binſchätzungscommiſſion für 1881 fiel wieder auf die ſeitherigen
Mit=
lieder mit Ausnahme des ablehnenden Stadtverordneten Schneider, für
en Maurermeiſter Vogel eintrat. - Hieran reihte ſich eine geheime,
neiſt perſönlichen Angelegenheiten gewidmete Sitzung.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
Juni 109 Kranke mit 2170 Pflegetagen ärztlich behandelt und
verpflegt.
Wir erhalten die erfreuliche Mittheilung, daß die
Abendunter=
haltung zum Beſten der Ober=Lauſitzer im Ensling'ſchen Locale einen
Reinertrag von ca. 100 M. ergeben hat.
Der Profeſſor a. O. Dr. Zöppritz in Gießen, der nach
Zam=
miner die mathematiſch=phyſikaliſchen Vorleſungen mit Auszeichnung
ver=
trat, hat einen Ruf als ordentl. Profeſſor der Erdkunde an die Univerſität
Königsberg angenommen.
Gießen, 6. Juli. Der „G. A. bringt nachfolgenden Auszug
aus den Verhandlungen der Großh. Handelskammer zu Gießen: „Das
Vorgehen der Elſäſſiſchen Tabaksmanufactur in Straßburg,
welche der deutſchen Privatinduſtrie durch Vertriebsverſuche an
Conſu=
menten, Errichtung von Verkaufsſtellen und Fabrikations=Filialen immer
mehr Concurrenz zu machen ſtrebt, wird in den betheiligten Kreiſen als
Mittel zur Vorbereitung des Tabaksmonopols betrachtet, und hat aufs
Neue eine Bewegung hervorgerufen, an deren Spitze der ſüddeutſche
Ver=
ein deutſcher Tabaksfabrikanten und =Händler getreten iſt. Dieſer
Ver=
ein überſendet der Kammer eine Zuſammenſtellung von Materialien zur
Beurtheilung dieſer Tabaksmanufactur und bittet, eine zugleich
ange=
fügte diesbezügliche Eingabe in geeigneter Weiſe zu unterſtützen. Nach
eingehender Berathuug des Gegenſtandes beſchließt man in Anerkennung
des Umſtandes, daß jene Geſchäftsgebahrung die Intereſſen
Deutſch=
lands, insbeſondere aber diejenigen unſeres engeren Vaterlandes und
vorab unſeres Bezirks aufs Aeußerſte zu ſchädigen geeignet iſt, eine
Petitition an Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz.
durch welche dieſes erſucht wird, dafür einzutreten, daß die Großh.
Staatsregierung mit aller Entſchiedenheit der mißbräuchlichen Hand
lungsweiſe der Straßburger Tabaksmanufactur entgegenwirken und
deren ſchon frühex in Ausſicht geſtellte Aufhebung als Staatsanſtalt
be=
fürworten wolle.
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- Gegenüber der gegen die Straßburger Tabaksmanufactur
gerich=
teten Agitation erklärt die „Elſaß=Lothr. 3tg.", daß die Verwaltung im
Intereſſe des Landes und in voller Uebereinſtimmung mit der
Landes=
vertretung verpflichtet ſei, das Inſtitut ſo nutzbringend als möglich zu
machen. Gegenüber der ausgiebigen Concurrenz der geſammten deutſchen
Fabrikation hier im Lande ſelbſt bleibe nur übrig, den allgemeinen
deut=
ſchen Markt aufzuſuchen und das deutſche Publikum mit dem elſäſſiſchen
Tabak zu befreunden. Gleichwie bei dem bisher unangefochten
gebliebe=
nen Vorgehen des Münchener Hofbräuhauſes werde den Conſumenten
die Reinheit und Preiswürdigkeit der ſtaatlichen Fabrikate von
Genuß=
mitteln nur zu Statten kommen. Der urſprünglich im Drange der
Er=
eigniſſe projectirt geweſene Verkauf der Tabakmanufactur ſei längſt und
definitio aufgegeben. Die Landesvertretung habe bereitwillig die Mittel
zur Vergrößerung des Betriebes gewährt und die auf den Verkauf der
Tabaksmanufactur gerichtete Agitation werde ſich daher als reſultatlos
erweiſen.
Wie aus Gießen berichtet wird, ſoll dort demnächſt auch eine
Filiale der K. Tabaksmanufactur in Straßburg errichtet werden.
k Der ſ. 9. „Landwirthſchaftslehrer” alias Schuſtergeſelle
Göth=
ling iſt nun endlich auch in Heſſen mit der Behörde in Conflict
ge=
rathen und ſteht in Bingen wegen Betrugs in Unterſuchung. Der Mann
hätte den Wahrſpruch ſeines eigentlichen Berufs beherzigen ſollen:
„Schuſter bleib bei Deinem Leiſten.”
Das Octroi in den Städten des Großherzogthums Heſſen.
Es wird erhoben für:
Ochſen. Kühe und Rinder. Schweine. Kälber. Hämmel.
M. Pf. M. Pf. M. Pf.
M. Pf.
M. Pf
3 60
35
55
1
12 12
In Darmſtadt 19 75
„ Mainz
Gießen
6 86
„ Offenbach 14
4
reſp. 2
10
58
75
75 70 50
1 72 - 58 58
85
3
85
Wir geben vorſtehende Zahlen nach den Aufſtellungen Mainzer
Blätter und dürfte das Octroi für Mühlenfabrikate ꝛc. wohl ähnliche
Zahlenverhältniſſe bieten.
Frankfurt a. M., 8. Juli. Vorige Woche iſt dahier der Anfang
mit den Abonnements für das neue Opernhaus gemacht worden.
Es wurden 50 Logen 4 Plätze in Parquet und Balkon an die 50
Logen=
zeichner vergeben. Die Vergebung erfolgte mittelſt Auslooſung. Das
Abonnement dieſer 50 Logen wird der Theaterkaſſe 235,000 M.
ein=
bringen. Nun ſind noch im Abonnement zu vergeben: 5 Logen im
Proſcenium des Parquets, 28 Logen im erſten Rang (dem entſprechend,
was man bisher in Frankfurt als zweiten Rang bezeichnete) und eine
verhältnißmäßige Quote der 354 Sperrſitze. Wie man erfährt ſind für
einen großen Theil dieſer Plätze ſchon Reflektanten vorhanden.
Außer=
dem wird ein Sonntags=Abonnement eröffnet werden, zu welchem von
den geſtern vergebenen 50 Logen wieder 40 disponibel ſind. Neben einer
mäßigen Schätzung wird ſich daher der Betrag des Geſammtabonnements
auf 500,000 bis 550,000 M. ſtellen. Abgeſehen von Paris dürfte kaum
ein Theater des Continents derartige Abonnementseinnahmen erzielen.
Nach dem finanziellen Ergebniſſe iſt auch noch die Dauer der
abgeſchloſſenen Abonnementsverträge von Iutereſſe. Dieſelben lauten
nämlich auf die Zeit von - 99, ſage neunundneunzig Jahren. Einen
ſolideren Abonnentenſtand wird wohl kaum ein Theater der Welt
auf=
zuweiſen haben.
Rathſchläge, wie man den vom Froſt beſchädigten Obſtbäumen
helfen ſoll.
Aus allen Gegenden laufen fortwährend Berichte über den großen
Scha=
den ein, welchen der Froſt an ſo vielen Obſtbäumen und namentlich an den
Aepfelbäumen angerichtet hat. Eine ſehr große Zahl dieſer Bäume iſt
voll=
ſtändig abgeſtorben und ebenſo viele haben nur in der dürftigſten Weiſe
aus=
getrieben, mit Mühe ihr Leben friſtend. Wenn wir dieſen Bäumen nicht in
der einen oder der andern Weiſe zu Hilfe kommen, ſo werden noch viele
da=
von an Erſchöpfung zu Grunde gehen oder von dem Froſte des nächſten
Winters getödtet werden.
Iſt es nun auf der einen Seite nicht möglich, die durch den Froſt
zer=
ſtörten Rinden= und Holztheile wieder lebensfähig zu machen, ſo können und
ſollen wir doch andererſeits verſuchen, die Bäume in ihrem Bemühen, unter
der todten Rinde eine neue und lebensfähige Holz= und Rindenſchichte zu
er=
zeugen, thunlichſt zu unterſtützen. Je mehr ein Baum Nährſtoffe aus dem
Boden aufnehmen kann, deſto leichter wird die Bildung der genannten
Schichten vor ſich gehen und deſto ſicherer wird ſich der Baum erholen.
Dieſe Zuſuhr von Nährſtoffen bewerkſtelligen wir durch eine zweckmäßige
Düngung. Da flüſſiger Dünger am ſchnellſten wirkt, ſo bereiten wir uns
eine Miſchung von Stalljauche (Puddel) und Waſſer zu gleichen Theilen und
ſetzen dieſer Miſchung auf jede Gießkanne ein Hand voll Holzaſche zu. Das
Ganze bleibe vor der Anwendung 24 Stunden ſtehen, damit ſich die Aſche
gehörig auflöſen kann
Schütten wir den Dünger um die kranken Bäume auf den Boden, ſo
wird nur ein ganz kleiner Theil oder gar nichts davon den Wurzeln zu Gute
kommen, weil die Wurzeln des Graſes und die Feldfrüchte den Dünger für
ſich in Anſpruch nehmen. Bedenken wir, daß nur die äußerſten und feinſten
Wurzelſpitzen im Stande ſind, Nahrung aufzuſuchen und bedenken wir ferner
daß dieſe Wurzelſpitzen ſich beim erwachſenen Baume zum größten Theile 1
und 2 Meter tief an den äußerſten Enden der Wurzeln im Boden befinden,
ſo werden wir begreifen, daß die Düngung nur dann wirkſam werden kann,
wenn wir unter den äußerſten Zweigen (alſo da, wo feine Wurzeln in großer
Zahl für uns erreichbar ſind) je nach der Größe des Baumes mehr oder
weniger Löcher (3-8) von 70 Centimeter bis 1 Meter Tiefe um den Baum
herum graben oder mit dem Erdbohrer bohren und in jedes dieſer Löcher
eine oder zwei Gießkannen unſeres flüſſigen Düngers hineinſchütten.
Dieſe Düngung iſt möglichſt bald auszuführen und nach 14 Tagen zu
wiederholen; es handelt ſich daaum, den Bäumen ſchnell zu helfen. Die
Löcher können offen bleiben, da das Eindringen der Luft in den Boden höchſt
wahrſcheinlich einen günſtigen Einfluß auf die Wiederbelebung der Bäume
ausüben wird. Es empfiehlt ſich; aus demſelben Grunde, den Boden um
die Stämme herum ſorgfältig und tief zu lockern und alle Schädlinge, wie
z. B. Miſteln, zu entfernen.
Fernerhin iſt es bei Bäumen mit ſtarkgebräunter Rinde rathſam, mit
der Düngung ein Schröpfen der Rinde mittelſt Längsſchnitten in dieſelbe zu
verbinden, weil die bei uns angeſtellten Beobachtungen gezeigt haben, daß
durch den Froſt beſchädigte Rinde ihre Dehnungsfähigkeit verliert und unter
ihrer Spannung Holz= und Rindenſchicht in der Entwicklung weſentlich
be=
hindert ſind. Die durch das Schröpfen hervorgebrachten Längsſchnitte heben
alsdann den Druck der Rinde auf und die Neubildung kann bedeutend leichter
vor ſich gehen. Man bringe die Schröpfſchnitte nur mäßig und, um das
Austrocknen zu vermeiden, nicht auf der Südſeite an.
Obgleich das Steinobſt gegen Düngung empfindlich iſt und infolge
deſſen gern den Harzfluß (Gummifluß) bekommt, ſo ſoll obige Düngung doch
auch für froſtkranke Steinobſtbäume empfohlen werden; nur verdünne man
der Vorſicht halber den flüſſigen Dünger mit dem doppelten Quantum
Waſſer.
Steht auch keineswegs zu erwarten. daß die Düngung bei allen Bäumen
helfen wird und daß alle froſtkranken Bäume infolge eines ſolchen Mittels
wieder neues Leben und Wachsthum zeigen werden, ſo wird es doch ſicherlich
gelingen, eine große Zahl von Bäumen zu retten und am Leben zu erhalten,
die ohne Düngung abgeſtorben wären, ein Reſultat, welches ſich in Anbetracht
des langſamen Heranwachſens junger und der hohen Erträge alter Bäume
immerhin der Mühe lohnt, welche die Düngung verurſacht.
Königl. Lehranſtalt für Obſt= und Weinbau in Geiſenheim a. Rhein.
Goethe.
Polizei=Bericht vom 8. Juli.
In dem Hauſe große Caplaneigaſſe Nr. 64 iſt heute Mittag ein kleiner
Brand dadurch entſtanden, daß ein im unterſten Stockwerk dem Schornſtein
zu nahe liegender Holzbalken vollſtändig durchgebrannt war. Um des
Feuers Herr zu werden, mußte an dem Hauſe zunächſt des Schornſteins
das Mauerwerk theilweiſe herausgeſchlagen werden.
Tages= Kalender.
Freitag 9. Juli: Generalverſammlung der Renten= und Lebensverſicherungs=
Anſtalt zu Darmſtadt. — Oeffentliche Sitzung der Großh. Handelskammer
zu Darmſtadt. — Großes Concert in der Reſtauration Danz.
Samstag 10. Juli: Großes Militär=Concert zum Beſten des
Invaliden=
dank im Saalbau.
Freitag 30. Juli: Ordentliche General=Verſammlung der Darmſtädter Actien=
Ziegelei.
Vermiſchtes.
So ſehr der Ernſt der Situation in der letzten Sitzung des
Abge=
geordnetenhauſes auch alle Betheiligten ergriffen hatte, fehlte es doch nicht an
einem Momente der ausgelaſſenſten Heiterkeit während der
Abſtim=
mung. Das Centrums=Mitglied für Saarburg, Kaufmann Barthel Haanen
aus Köln, war, wie das „Tagebl.” berichtet, von den Schriftführern nicht
verſtanden worden. Präſident v. Köller interpellirt ihn alſo: Herr Abg.
Haanen, Sie hauen mit Nein geſtimmt? „Nein!” antwortete der Gefragte
unter großer Heiterkeit des Hauſes - denn man wußte nun ebenſo wenig
als vorher, wie die Abſtimmung gelautet hatte. Der Präſident wiederholte
alſo; Herr Abgeordneter ich bitte Sie, Ihre Abſtimmung zu wiederholen!
„Neink” replicirte der Angeredete. Erneuter Ausbruch der Heiterkeit, denn
eigentlich war man noch ebenſo klug als vorher.
Literatur.
— Koenigs Coursbuch für Mittel= und Nord=Deutſchland, 30 Pf.,
und Koenig's Fahrplanbuch für Süd=Deutſchland, 40 Pf. Verlag
von Albert Koenig in Guben. Von dieſen beiden Büchern, die ſich
be=
reits beim reiſenden Publikum durch ihren billigen Preis, überſichtliche
Zu=
ſammenſtellung, ſichere Angaben und bequemes Format feſt eingebürgert
ha=
ben, liegen uns die Juli=Ausgaben vor. Während das Norddeutſche
Cours=
buch die Fahrpläne ſämmtlicher Länder und Provinzen bis an die
Oeſterrei=
chiſche und Bairiſche Grenze und bis zur Provinz Weſtfalen, ſowie die
An=
ſchlüſſe auch über die Grenzen hinaus und die Dampfbootfahrten nach den
Oſtſeebädern enthält, bringt das Fahrplanbuch ſämmtliche Fahrpläne der
Bahnen Süd=Deutſchlands, Elſaß=Lothringens, ſowie die Hauptrouten der
Schweiz, des Salzkammergutes, Dampfſchifffahrt auf dem Rhein, dem
Bodenſe ꝛc. Beide Bucher ſind mit einer Eiſenbahnkarte verſehen.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 68-72 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 38-42Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 18-22 Pf. Dollars in Gold 4 M. 18-21 Pf.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.