adt
nde,
66
895
99
120
227
450
547
748
15
5
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4¼
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4
hell.
H
8
21⁷
161
o2
185
[13,
loe
hir.
143.
Jahrgung.
ETURALT CWLUIhe
143.
Jahrgaug.
Mbonnementspreis
vlertellührlich 1 Mark 50 Pf. mck.
Bringerlohn. Auzwürtz werden von
allen Boſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengnommen zm 1 Marl bo Pf.
vw Ouaraul uck. Poſtauiſichlag.
Grag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr 23,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärt
von allm AnnotenExpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R. 12I.
Donnerstag den 24. Juni.
1880.
Bekanntmachung.Die Anlieſerung des Bedarfs an
Median=Schreib= und Concept=Papier,
jährlich 1000 Neuries, für die Formularien=
Verwaltungen des Großh. Minifteriums
der Finanzen ſoll auf dem Submiſſions=
wege vergeben werden.
Submiſſions=Anerbietungen nimmt die
unterzeichnete Stelle, bei, welcher die
Lieferungsbedingungen zu erfahren ſind, in
Empfang.
Darmſtadt, den 22. Juni 1880.
Die Buchhaltung des Großherzoglichen
Miniſteriums der Finanzen.
5854)
Ihm. Großfrüchtige Erdbeeren
werden abgegeben im Großh. Hofgarten
( Prinz Emil's Garten) zu Beſſungen.
Beſſungen, den 23. Juni 1880.
Großherzogliche Hofgärtnerei Beſſungen II.
5857)
R. Noack. BurgunderEssig.
Auch dieſes Jahr wurde mir wiedererum
Alleinverkauf für Darmſtadt in dieſem
hochfeinen, nur aus Wein fabricirtem Eſſig
übertragen.
Bei der großen Anerkennung, die dieſer
Eſſig bis jetzt ſowohl als Speiſe= wie Ein=
mach=Eſſig gefunden, glaube ich auch dieſes
Jahr wieder auf allſeitigen Zuſpruch rech=
nen zu dürfen.
Friedr. Schaefer,
5138)
Ludwigsplatz 7. Hedicinische Weine,
als: Tokayer=Kinderwein,
Malaga-Kinderwein,
Marſala, Madeira, Sherry.
Portwein, Ingelheimer Röthwein,
Nierſteiner,
Vordeaur, hochfein, per Flaſche M. 1.25
und M. 2,
Nierſteiner Tiſchmeinper Flaſche 90 Pf.,
letzterer auch in kleinen Fäßchen,
Kuiſer=Zect, für Kranke beſonders
empfehlenswerth.
Alle Flaſchen werden 15 Pfg. zurück=
genommen.
Friedr. Schaefer.
3609)
Ludwigsplatz 7. Freitag den 25. Juni d. J.,
Vormittags 11 Uhr, Darmſtadt, den 22. Juni 1880.
Die Buchhaltung des Großherzoglichen
Miniſteriums der Finanzen.
5855)
Ihm.
Bekanntmachung.
Die Leiſtungen von 4 Vorſpannfuhren
vom Bahnhof dahier nach dem Griesheimer
Schießplatz für das am 3. Juli d. J. hier
eintreffende Heſſ. Feld=Artillerie=Regiment
Nr. 11 ſoll im Wege der Submiſſion ver=
geben werden. Offerten ſind bis bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 22. Juni 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
5856)
Ohly.
Leilgebotenes.
5775) Eine Freimarken=Sammlung
zu verkaufen. Schloßgaſſe 25. [ ← ][ ][ → ]
1196
R 121
5858)
Damenſtiefeln
in Chagrinleder mit Lackappen und eleganten Abſätzen (ͤfriſche Arbeith per Paar von
6 M. an, ſowie alle übrigen Sorten Schuhwaaren billigſt.
Reparaturen, ſowie neue Arbeit nach Maaß werden ſofort u. prompt ausgeführt.
Achtungsvoll
J. G. Jacob, Schuhfabrikant,
Ecke der gr. Ochſengaſſe, gegenülber dem Löwenbrunnen.
Wein- und
in verſchiedenen Qualitäten, billigſt
Emanuel Fuld.
S
Holzkohlen,
büchene und tannene, in trockener Waare
empfiehlt billigſt
G. Schneider,
Holz= und Steinkohlenhandlung.
5813)
Zu verkaufen:
Ein eleg. 4ſitz. offenes Chaischen und
Geſchirr, ein gebr. ca. 28½ öhmig Faß, ein
Breungeſchirr, Blaſinh. 90 Mß. Näh. Exp.
Fiſch=Liqueur
von der internatlonalen
Pischeroi-Ansstellung, Borlin,
per Flaſche Mk. 1. 80,
ſowie im Anbruch.
Phil. Weber,
5829)
Carlsſtraße 24.
O=
0
8
Friſch eingetroffen:
Geräuch. Kammſtücke, mager u.
ohne Knochen, per Pfd. 75 Pfg.
Geräuch. Specku
Bauch=
lappen (Seitenſtck.) per Pfd 70 Pfg.
Obergaſſe
bei
H. Saal,
1.
5860) Von Donnerstag den 24. Juni
an koſtet:
M. Pfg.
Schweinefleiſch.
60
Schinken,
80
Dörrfleiſch
1 89
Gekochter Schinken
per ¼ Kilo täglich friſch
bei
Metzger Ch. Best,
Caſinoſtraße 13.
5861) Ein gebrauchter, noch guler Kinder
wagen ſteht billig zu verkaufen.
Gr. Ochſengaſſe 39 Manſarde.
Spaulsche Brüuellen,
Amerikan. Upfelschnitzen,
Türklsche Zwetschen ete.
Emanueſ Juld.
aOIIO
Extrafeine Waare per ¼ Liter 80 Pfg.
(garantirt rein)
60 „
Fſt. hieſ. Mohnöl „
40 „
Speiſeöl iſſt. Waare „
Philipp Weber
Carlsſtraße 24.
5862)
5863) Ein neuer Handwagen zum
Verſchließen, für Bäcker geeignet, iſt billig
zu verkaufen. Bleichſtraße 15.
Vermiethungen.
2443) Wendelſtadtſtraße 29 iſt die
bel Etage, enth. 5 Zimmer mit Balkon
und abgeſchloſſenem Vorplatz, 2 Dachzimmer,
bis 1. Mai zu verm. Gebr. Nover.
3662) Riedeſelſtraße 35 der
Par=
ſerre=Stock, aus 6 Zimmern, 2
Entreſol=
zimmern, Küche, Magdſtube, Bodenkammer,
Haushaltungs=, Holz= und Kohlenbehälter,
Bleichplatz ꝛc., ſofort zu vermiethen. Das
Nähere bei Fr. Schröder Sohn,
Marienplatz Nr. 6.
3674) Ludwigſtraße 16 iſt ein
geräu=
miger Laden mit Comptoir und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Ph. Wondra, Hofjuwelier.
4132) Marktplatz 4 im Hinterhaus
ſind ſofort beziehbar zu vermiethen:
1 Laden oder Werkſtätte,
1 Magazin oder Werkſtätte,
1 Wohnung aus 4 Zimmern, Küche ꝛc.
beſtehend. — Näheres daſelbſt im
Vorder=
haus 1. Etage od. Rheinſt. 25 im Comptoir.
4979) Wilhelminenſtraße 31 ein
großer Laden mit Wohnung zu verm
4043) Grafenſtraße 35 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen u gleich zu beziehen.
5007) Heinrichſtraße 49 eine hübſche
Wohnung von 6 Zimmern, großer Garten,
ſofort zu vermiethen. Auf Wunſch möblirt.
5008) Ecke der Magdalenen= und
Lauteſchlägerſtraße¼ eine hübſche
Woh=
nung. 3 Zimmer mit Küche und
Glasab=
ſchluß, ſofort zu beziehen.
5076) Ludwigſtraße 4 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
5077) Schützenſtraße 8 ein Laden mit
Einrichtung und angrenzendem Zimmer bis
20. Auguſt zu vermiethen.
5145) Heinheimerſtraße 7 ein Logis
im Seitenbau ſoſort beziehbar.
5147) Bleichſtraße 44, 3. St., 1möbl
Zimmer an eine anſtknd. Dame zu verm.
5149) Stiftſtraße 46 der mittl. Stock,
3 Zimmer mit allem Zubehör, zu vermiethen
und Ende Juli zu beziehen.
5255) Lauteſchlägerſtraße 10 ein
Logis von 3 Zimmern nebſt vollſtändigem
Zubehör bis zum 16. Auguſt beziehbar.
5477) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis zu verm. und bald zu beziehen.
5494) Stiftsſtraße 46 ein möblirtes
Parterre=Zimmer zu vermiethen und gleich
zu beziehen.
5572) Herrmannſtraße 36 ein hübſch
möblirtes Parterezimmer.
5625) Mühlſtraße 8 ein ſchön möbl.
Zimmer zu vermiethen und gleich beziehbar.
5641) Aleranderſtraße 25ein ſchon
möbl. Zimmer zu vermiethen u.
als=
bald beziehbar. Luiſe Küchler.
5706) Kiesſtraße 3 ein neu
herge=
richtetes Logis zu vermiethen.
5783) Roßdorferſtraße 32 2. St.
zwei freundliche Zimmer mit oder ohne
Küche ſofort zu vermietheu.
5787) Eliſabethenſtraße 4 zwei möbl.
Zimmer zu vermiethen.
5789) Wilhelminenſtraße 31 eine
ſreundl. Wohnung von 4 Zimmern, Küche
und Zubehör im Seitenbau.
5821) Eliſabethenſtraße 1 bel Etage.
5827) Schloßgartenſtraße 55 ein
freundl. Logis zu verm. u. ſogleich zu bez.
5864) Grafenſtraße 21, 2. Stock, ein
Logis, 3 Zimmer, Küche, zu vermiethen.
Preis 180 fl.
5865) Ecke d. Carls=u. Heinrichſtr.72
im 2. Stock ein möblirtes Zimmer zu
vermiethen (ſeparater Eingang).
5866) Eliſabethenſtraße 4 eine
Man=
ſarde Ende September zu beziehen.
Vermiſchte Nachrichten.
5628) Nachhülfe wird billigſt ertheilt
im Griechiſch., Lalein., Franz. u. Rechnen.
Näheres in der Exped. d. Bl.
5753) Unterricht in der engl. u. franz.
Sprache, ſcwie Nachhülfe in allen
Schul=
arbeiten ertheilt eine geprüfte Lehrerin, die
mehrere Jahre im Auslande war.
Näheres Roßdörferſtraße 11 Parterre.
6831)
M ſot
119.
ſehenen
Giüg,
R 121
Aufforderung.
Die hieſigen Handel= und Gewerbetreibenden werden erſucht, die ihnen ſeiner Zeit
mitgetheilten Fragebogen möglichſt bald auszufüllen und dieſelben oder ſonſtige zux
Verwendung bei der Erſtattung des Jahresberichts für 1879 geeignete Mittheilungen
über den derzeitigen Stand ihrer Geſchäftsbranche alsbald an das unterzeichnete
Secretariat gelangen zu laſſen.
Darmſtadt, den 22. Juni 1880.
Das Secretariat der Großherzoglichen Handelskammer.
Dr. Meiſel.
Abonnements=Einladung
zum
1197
Geſucht
5
von kinderloſen Eheleuten eine freundliche
Wohnung von 3 Zimmern und Zubehör,
beziehbar ſofort oder bis 1. October. Offerten
mit Preisangabe übernimmt die Exped.
d. Bl. unter P H5567.
Veranlaßt durch die Anerkennung und täglich wachſende Ausdehnung unſeres
Leſerkreiſes werden wir vom 1. Jull d. J3. an abermals eine Erweiterung unſeres
Blattes ins Leben treten laſſen. Sie gllt
dem Handelstheile,
der fortan täglich eine volle Seite mehr Raum erhalten wird. Die Vergrößerung
wird dem Abendblatte zu Gute kommen, inſofern das Coursblatt wieder als
geſon=
derte Beilage erſcheint und der ſeither von demſelben eingenommene Raum den Börſen=
und Handels=Referaten zufüllt.
Wir werden dadurch im Stande ſein, eine räumlich umfangreichere
Berichter=
ſtattung nicht nur der Börſe, ſondern hauptſüchlich auch dem Producten= und
Waaren=
markte zu Theil werden zu laſſen. Der Courszettel, deſſen aparte Ausgabe
außer=
dem die Annehmlichkeit einer bequemeren Aufbewahrung bietet, wird neuerdings
ver=
vollſtündigt werden. Eine vergleichende Cours=Berichterſtattung wird dadurch
bewerk=
ſtelligt werden, daß eine beſondere Rubrik die Frankfurter und Berliner Courſe des
vorhergehenden Tags mit den Tagescourſen zuſammenſtellt. Von der Berliner
Börſe erhalten wir täglich einen umfangreichen telegraphiſchen Specialbericht.
Der politiſche Theil des „Frankfurter Journals; wird unverändert in der
ſeitherigen ſachlichen und vorwiegend referirenden Weiſe fortgeführt werden. Unſere
Leſer werden uns das Zeugniß geben, daß wir uns von kaltem Indifferentismus
ebenſoſehr wie von excluſiven Partei=Intereſſen ferngehalten haben. Die harte
Noth=
wendigkeit verſchwiſtert heute mehr und mehr den demokratiſchen Gedanken mit dem
fortſchrittlichen und dieſem Bunde dürfen wir getroſt unſere Zuſtimmung geben, wenn
wir den Reſt freiheitlicher parlamentariſcher Errungenſchaften, der uns im Kampfe mit
der ſiegreich vordringengen reactionären Strömung noch geblieben iſt, ferner aufrecht
erhalten wollen.
Unſere telegraphiſchen Specialberichte aus den Hauptſtädten Europa's
bieten die Gewähr, daß nichts Bedeutendes dem Intereſſe des Leſers vorenthalten
wird. Vor Allem bildet der tägliche telegraphiſche Specialbericht aus Verlin
einen Leitfaden für alle wichtigen Vorkommniſſe in der Hauptſtadt.
In dem der Unterhaltung und Belehrung gewidmeten Beiblatte, der
„idaskahta'
werden wir auch im nächſten Quartal durch eine reiche Auswahl von hervorragenden
Erzählungen und Feuilletons die künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen Intereſſen
gleich=
mäßig zu vertreten beſtrebt ſein.
Eire umfaſſende Verlooſungs=Beilage wird unſerem Blatte wöchentlich und
zu Beginn jeden Jahres ein Verlooſungs=Kalender mit Serien=Verzeichniß
beigege=
ben. Auf letzteren machen wir ganz beſonders aufmerkſam. Derſelbe bildet in ſeiner
handlichen und überſichtlichen Form ein werthvolles Sammelwerk, und dürfte kaum in
Geſchäfts= wie in Privatkreiſen entbehrlich ſein.
Der Preis des vierteljährigen Abonnements beträgt wie ſeither 6 Mark in
Frankfurt (ohne Trägerlohn), 6 Mark 25 Pfg. auswärts ohne Beſtellgebühr.
finden bekanntermaßen die weiteſte Verbreitung. Der In=
Anzeigen ſertionspreis beträgt für die ſechsſpalige Betit=Zeile oder
deren Raum W 25 Pf. D An hervorragender Stelle (unter dem
poli=
tiſchen Theil) die Petit=Zeile 60 Pf.
Neu eintretende Abonnenten erhalten das Blatt vom Tage der Beſtellung an
gegen Einſendung des Poſtbeſtellzettels bis zum 30. Juni unentgeldlich. Beſtellungen
aus Darmſtadt auf das mit dem 1. Juli beginnende dritte Quartal 1880 wolle
man rechtzeitig bei unſerer dortigen Agentur, Herrn L. Vogelsberger,
Ludwigs=
platz 6, oder bei dem betreffenden Poſtamte aufgeben.
Frankfurt a. M., im Juni 1889.
Die Administration.
6867
5797) Für ein 17 Jahre altes Müdchen
wird eine Stelle in einem feinen Haushalt
geſucht. — Nähere Auskunft wird ertheilt
Etiſabethenſtr. 33 im Seitenb. ebener Erde.
5801) Wohnung geſucht.
Für drei Damen - ohne
Kinder-
wird eine Wohnung, am liebſten Hochparterre,
im ſüdöſtlichen Stadttheil geſucht. Näheres
bei der Expedition.
5802) Zwei kräftige Lehrlinge
für mein Inſtallations=Geſchäft;
ein Lehrling
für meine Metalldreherei können eintreten.
P. Graef, Aliceſtraße 5.
3994) 4300 Mark ſind gegen erſte
Hypothek vom 1. Juli ab auszuleihen.
Wo? ſagt die Expedition.
„ 5839) Ein Wachtelhundchen,
E kleine Race, nicht über ½ Jahr
Ealt, wird zu kaufen geſucht.
Schriftl. Offerten mit Beſchreibung u. Preis
unter W5839 an die Exp. d. Bl. zu richten.
5840) Ein junger Mann ſucht ein hübſch
möbl. Zimmer mit Penſion in feiner
Familie. - Gefl. Offerten sub D 113 an
die Expecition d. Bl.
5841) Reine goldgelbe Dachshunde
zu kaufen geſucht.
20 Weſtendſtraße, Frankfurt a. M.
5842) Wohnung geſucht, 5 Zimmer,
möglichſt Parterre, nebſt Zubehör mit
Gartenantheil, nicht zu weit vom Centrum
der Stadt. Offerten A. C.14.
5869) Ein junger verh. Manu ſucht
unter beſcheid. Anſprüchen Stelle als
Aus=
laufer oder dergl. Näheres in der Exped.
5870) Ein cautionsf. zuverläſſ. u. braver
Mann ſucht Stelle als Diener auf e. Bureau
oder in einem Geſchäft. Näh. in der Exped.
5871) Tüchtige Wagnergeſellen finden
Arbeit bei
Hofwagner Best.
5872) Penſion, auch Nachhülſe (
vor=
zügliche Zeugniſſe zur Einſicht)
für junge Mädchen, welche hieſige
Lehr=
anſtalten beſuchen. Geſunde freie Lage.
Mäßige Preiſe. Näh. bei der Exp. d. Bl.
5873₈Ein Mädchen ſucht Beſchäftigung
für Nachmittags, am liebſten zu einem
Kinde. Näheres gr. Bachgaſſe 29, 2 Tr.
5874) Ein Garten von ca. 1-1½
Mor=
gen, worin etwas Gürtnerei betrieben werden
kann, wird bis Auguſt, ſpäteſtens Septbr.,
auf lüngere Jahre zu miethen geſucht. Am
liebſten mit Wolznung. — Offerten mit
Angabe der Größe und Preis erbittet man
unter Ehiffre L 360 poſtlagernd hier.
1198
M 121
5875) Mein Geſchäftslocal befindet ſich jetzt
Wilhelminenſtratze 3 Cheſſiſches Baus=
R Parterre.
C. FChinger, Weinhandlung.
(früher M. Ströhmberg & Co.)
5876)
Saulbon Darustadt.
Donnerstag 24. Juni
MPOOO
CGT
ausgeführt von der Kapelle des 1. Gr. Heſſ. Leibgarde=Rgts. Nr. 15,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Anfang 18 Uhr. - Entree Perſon 25 Pfg. - Actionäre 20 Pfg.
II. Abtheilung: Carl Maria von Weber-Abend.
HTTISOOk.
Heute Donnerstag den 24. Juni
GaO
GRUSOAO ESOIAIN
ausgeführt von der
Darmſtädter Concert-Capelle (Interlaken).
5877)
Anfang 5 Uhr. Entree 40 Pf., Kinder frei.
Mainzer Anzeiger.
Unſtreiig das billigſte und ver=
31. Jahrgang. breitetſte aller Tagesblätter. Auflage 9000
Preis vierteljährlich: per Poſt 1 M. 80 pf. (ohne Poſtaufſchlag.)
Der „Mainzer Anzeiger=, welcher bereits 31 Jahre erſcheint, bietet ſeinen
Leſern eine umfaſſende politiſche Ueberſicht in Leitartikeln, Correſpondenzen und
tele=
graphiſchen Berichten, außerdem Coursnachrichten, Mittheilungen über Wiſſenſchaft,
Kunſt und Literatur, Vermiſchtes, ein Feuilleton ꝛc. ꝛc., und hofft ſo allen Anſprüchen
in vollem Maße zu entſprechen.
Als wirkſames Anzeigeblatt iſt der„Mainzer Anzeigeru beſonders zu empfehlen,
da derſelbe das verbreitetſte Blatt in Mainz und Umgegend iſt. Inſerate werden
mit 20 Pf. per Petitzeile berechnet und an 73 der frequenteſten Stellen der Stadt
angeſchlagen. Entgegennahme der Inſerate bei allen Annoncen=Bureaus des In= und
Auslandes. In Mainz bei der Expedition.
Jeden Sonntag wird das Unterhaltungsblatt „Der Hausfreund gratis
beigegeben. Daſſelbe enthält feſſelnde Erzählungen, Gedichte, Preisräthſel ꝛc. ꝛc. in
reicher Auswahl.
Auch erſcheint daſelbſt im 17. Jahrgange am 1., 8., 15. und 22. jeden
Mo=
nats die
„ Deulſche Wein=
Zeilung=
ülteſtes, im Weinhandel verbreitetſtes und unter Mitwirkung gediegener Fachleute
den Handels=Intereſſen entſprechend redigittes Fachblatt. - Für Weinverſteigerungs=
Anzeigen ſowohl, als auch für ſonſtige Fach=Annoncen wirkſamſte Verbreitung.
Abonnementspreis bei der Poſt ercl. Beſtellgebühr 2 Mark pro Quartal. -
Inſer=
tionspreis 20 pf. die viergeſpaltene Petitzeile.
Der Verleger: J. Gottsleben,
5878)
Eigenthümer von 73 Placat=Anſchlags=Tafeln.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 26. Junt: Vorabendgottesdienſt um 7½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr. - Gabbathausgang um 9 Uhr 20 Min.
5 Heugras=Verſteigerung.
Montag den 28. Juni l. J.,
Nachmittags 3 Uhr,
läßt Thomas Spengler Wittwe bet
Nieder=Ramſtadt das Heugras
von 3 Wieſen, circa 4 Morgen, öffentlich
meiſtbietend gegen Baarzahlung an Ort
und Stelle verſteigern.
Friſche u. lebende Fiſche,
Rhein=Salm, Aal,
Turbots,
Hechte,
Seezungen,
Karpfen.
Krebſe.
Gebr. Hösinger,
5880)
Hof.=Lieferanten.
5881) Ananas=Erdbeeren, neue Gemüſe,
Salat, Blumenpflanzen, einzelne Roſen,
Bouquets und Kränze. Heerdweg 97.
5793) Ein tüchtiger Werkzeugmacher
geſucht. Landwehrſtraße 75.
1
Dampttraft
mit entſprechendem Local ſind miethsweiſe
zu überlaſſen. - Anfragen erbeten unter
B 34 durch die Exp. d. Bl.
C.
5 fHewerbtreibende, welche brave Lehr=
H.b
jungen unvermögender Eltern
ſohne Vergütung gegen Stellung der Koſt,
Wohnung und Kleidung auf die Dauer
von drei Jahren annehmen, werden erſucht,
ſich an den Unterzeichneten zu wenden.
Alsfeld.
Hoffmann, Kreisrath.
S Lunonoen exiſtirende
für ſämmtliche
Zeitungen der Welt befördert zu den
günſtigſten Bedingungen die Central,
Annoncen=Exped. von G. L. Daube
& Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße 30.
1
8
4
6
/⁄
⁄5₈
6=
18₈
12*
½.
5½.
8½
9¾,
1½
2⁄„
111
15½.
ſ8”
94
4
9u
O
Bal
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Juni.
am 22. dſs. Mts. nach längerer Abweſenheit wieder dahier
ein=
getroffen.
— Militärdienſtnachrichten. Die Aſiſtenzärzte 2. Claſſe der
Reſerve: Dr. Rapp. vom 1. Bat. (Darmſtadt 1) 1. Großh. Heſſ.
Land=
wehr=Reg. Nr. 115, und Dr. Stamm, vom 1. Vat. (Gießen) 2. Großh.
Heſſ. Landwehr=Regts. Nr. 116, wurden zu Aſſiſtenzärzten 1. Cl. der
Reſerve befördert.
K. Schwurgericht vom 22. und 23. Juni. Unterſuchung gegen
Georg Ludwig Schneider in Langen wegen Brandſtiftung. Zu der
vor=
ſtehenden Verhandlung ſind 41 Jeugen geladen, und ſind für die
Ver=
handlung zwei Tage angeſetzt. Rubrikak ſteht unter der Antklage, „daß
er am Abende des 16. Februar d. J. ſeine Hofraithe vorſätzlich in Brand
geſteckt habe.: Dieſe Hofraithe iſt neu erbaut, das Feuer brach am
be=
ſagten Tage an drei verſchiedenen Stellen aus und wurde, ehe die Feuer
ſich erreichen konnten, gelöſcht, und iſt man darüber, daß es angelegt
worden iſt, außer allem Zweifel, nur über die Frage, wer es angelegt
hat, wird geſtritten. Für den Angeklagten der ſeik mehr als hundert
Tagen im Unterſuchungsarreſt ſitzt, ſpricht ſein guter Auf, der Umſtand,
daß er in günſtigen Verhältniſſen lebte, daß ſeine beiden Geſchäfte,
Wirthſchaft und Epecereihandlung, flott gingen und immer mehr in die
Höhe kamen. Gegen ihn ſpricht, daß er mit dem Bau unzufrieden
ge=
weſen ſein ſoll, daß ihm die Küche zu weit entfernt geweſen ſein, daß
der eine Bau ein ſehr ſchlechtes Fundament gehabt haben ſoll, der
Um=
ſtand, daß man an dem einen Brandplatze einen Topf mit Kohlen
ge=
funden hat, welcher noch ganz heiß war, ſowie auch ferner, daß das
Ge=
bäude etwas höher, als es werth geweſen, taxirt geweſen ſein ſoll. Nach
einer erſchöpfenden Unterſuchung haben die Geſchworenen die Schuldfrage
verneint, und wurde der Angeklagte von Strafe und Koſten freigeſprochen.
Vertheidiger Rechtsanwalt Gallus.
In dem Geſchäftsjahre 1879 hatte die Knaben=Arbeits=
Anſtalt dahier eine Einnahme von M. 14900, dagegen erreichten die
Ausgaben den Betrag von M. 15600, wonach ſich ein Manco von M. 700
ergibt. Es iſt dies Reſultat weſentlich der Verminderung der
Mitglie=
der=Beiträge zuzuſchreiben, die ſeit 1866 eine ſtete Reducirung erfahren
haben und gegenwärtig M. 479 betragen (gegen M. 1242 in 1866).
Dem entgegen ſteht die erfreuliche Thatſache, daß ſich der Beſuch der
An=
ſtalt innerhalb 10 Jahren verdoppelt hat und jetzt 375 Knaben (gegen
173 im Jahre 1870) beträgt. Bei den hierdurch ſehr weſentlich
geſtiege=
nen Ausgaben wäre es höchſt wünſchenswerth, wenn der ſo anerkannt
ſegensreich wirkenden Anſtalt ein vermehrtes Intereſſe des Publikums
würde.
Der Verein für Vogel= und Geflügelzucht wird nach
Beſchluß des Vorſtandes eine Anzahl junge Houdan=Racehühner ankaufen
und dieſelben in der nächſten Monatsverſammlung unter den
Mitglie=
dern verſteigern oder verlooſen laſſen.
(Die Baufrage.) Ganz zufällig kam uns dieſer Tage ein
Local=
blatt einer norddeutſchen Provinzialſtadt zur Hand, welches die Lage
des dortiges Handwerkerſtands während der letzten drei Luſtra beſpricht.
Das daſelbſt entrollte Bild paßt ſo genau auf unſere hieſigen
Verhält=
niſſe, daß wir glauben, eine Pflicht im öffentlichen Intereſſe zu erfüllen,
wenn wir den betreffenden Artikel in nuce wiedergeben. Obwohl, ſo
heißt es unter Anderem, das zu immer größerer Entfaltung gekommene
Fabrikweſen unſeren Handwerkerſtand in ſeinem Erwerbe im Allge=
Meiſter doch möglich, ſich mehr als ein ausreichendes Einkommen zu
verſchaffen. Es fehlte nicht an Erſchütterungen aller Art. Die Kriege
im Jahre 1866 und 1870 warfen ihre Schatten auch in die Werkſtätke,
mehr noch der bald nachfolgende Krach, welcher bei ſeiner großen
Aus=
dehnung und der Schädigung vieler Millionen von kleinen und großen im Wachſen begriffen, auch der Main wächſt wieder.
Kapitaliſten auch indirekt das Einkommen des Handwerkers ſchmälerte.
Auch die Gründerzeit forderte ihre zahlreichen Opfer in der hleihe der
Handwerker. Vom Peſthauche dieſer Zeit, der unerſättlichen Habſucht,
angeſteckt, ſollten raſch Reichthümer errungen werden. Die Werkſtätte,
die bisherige Quelle ausreichenden Einkommens, wurde da und dort
er=
weitert, Maſchinen und mehr Arbeiter eingeſtellt, kurz, eine Fabrik
an=
gelegt. Da aber mit der vermehrten Production ſich nicht auch der
Abſatz in gleicher Weiſe vermehrte, ſo mußte bei dem meiſt
unbedeuten=
den Betriebskapital das Unvermeidliche, der Bankerott, hereinbrechen.
Nicht wenige Familien wurden auf dieſe Weiſe zu Grunde gerichtet.
Noch bedauerlicher waren die vielen Fallimente unter einem Theil der
Bauhandwerker, da hierbei immer eine Anzahl anderer Handwerker mit
geſchädigt wurden. Auch hier ſollten raſch Kapitalien gemacht werden.
Oft nur mit geringem eigenem Vermögen ging man an die Erbauung
eines Hauſes. Das zur Vollendung desſelben fehlende Geld lieferte
be=
reitwillig jene Sorte von Kapitaliſten, die man in jeder größeren Stadt jetzt überhaupt noch nicht ſagen.
als ſtille Banquiers findet. Der erſte Verluſt ſtellt ſich bald ein. Das
Haus iſt fertig, aber bei dem Ueberfluß an Wohnungen fehlen die und den feſtlichen Verlauf, welche der im verfloſſenen Jahre zu Frank=
Miether. Der ſtille Banquier weiß den Geſchädigten zu tröſten. Kommt
geplanten Nutzen ziehen kann. Sofort ſtellt er dem die Zeit und ſeine
Intereſſen ſo wenig prüfenden Bauunternehmer ein weiteres Kapital zur
Verfügung. Aber die Sache wird jetzt für den Unternehmer bedenklicher.
Se. Excellenz der Großh. Staatsminiſter Frhr. von Starck iſt Er arbeitet dieſes Mal ausſchließlich mit fremdem Gelde. Nachdem die
erſten Ausgaben für Bauplatz ꝛc. gedeckt ſind, verſtopft ſich die
Geld=
qüelle bei dem „ſtillen Freunde=, und für die am Bau beſchäftigten
Arbeiter ſind nür Vertröſtungen vorhanden. Doch dieſe halten nicht
lange vor. Die Arbeit wird von dem einen, bald auch vom anderen
Geſchäftsmann eingeſtellt und — der Concurs iſt da. Das neue,
un=
vollendete Gebäude reißt das andere mit fort. Um wahre
Schleuder=
preiſe gehen die zwangsweiſe verſteigerten Immobilien in andere Hände
über, da ſich namentlich für im Bau begriffene Häuſer ſelten Käufer
finden. Und ſo kommt es, daß ſolche Fallimente doppelt verderblich
wirken, da auch die verſchiedenen Handwerker leer abziehen müſſen. Nur
einer iſt geſichert, — es iſt dies der ſtille Banquier, der vielfach Beſitzer
der um Spottpreiſe weggekommenen Immobilien wird, und ſo ſein
Ka=
pital mit Wucherzinſen zurück empfängt - zur Schädigung aller
Haus=
beſitzer. Gehen aber ſolche Erſcheinungen fruchtlos vorüber? Faſt möchte
man es behaupten. Trotz des Ueberfluſſes an Wohnungen entſtehen
fortwährend, neue Bauten. Leider müſſen, wir es hier
aus=
ſprechen, daß unſere Bauunternehmer für die jüngſte, Gottlob ſo
ziem=
lich überſtandene Geſchäftskriſis, die ihre Haupturſache in
Ueber=
production hatte, kein Verſtändniß haben; denn mit unbegreiflicher
Kurz=
ſichtigkeit ſetzen ſie trotz der vielen leerſtehenden Wohnungen ihre
Bau=
thätigkeit fort und verſchulden ſo auf ihrem Gebiet eine eben ſolche
Ueberproduction, durch welche ſie mit den übrigen Hausbeſitzern unſerer
Stadt in ihren jährlichen Einnahmen um viele tauſend Mark geſchädigt
werden - Soviel aus dem angezogenen Artikel, dem wir nichts
hinzü=
zufügen haben, als den Wunſch, daß unſere hieſigen Intereſſenten
da=
von Notiz nehmen möchten.
D. Beſſungen. Tagesordnung für die am 24. Juni Nachmittags
5 Uhr ſtattfindende Gemeinderathsſitzung: 1) Bauſachen. 2)
Gelände=
verkauf. 3) Thurmuhr. 4) Geheime Sitzung: Armenſachen, verſchiedene
Angelegenheiten und Geſuche.
Sterblichkeit im Großherzogthum Heſſen. Im Monat
April l. J. waren im Großherzogthum im Ganzen verſtorben 1966
Per=
ſonen; es entfallen hiervon auf die Provinz Starkenburg 864, auf
Oberheſſen 531 und auf Rheinheſſen 571. Kinder waren unter der
Ge=
ſammtfumme der Verſtorbenen 806 und hiervon innerhalb des erſten
Lebensjahres verſtorben 473, im Alter von 2 bis 16 Jahren 383; dem
Alter der Erwachſenen gehörten an 1160. In Folge epidemiſcher
Krank=
heiten verſtorben waren 141 Perſonen und zwar' in Starkenburg 52,
in Oberheſſen 48 und in Rheinheſſen 41, und was die Krankheitsformen
anlangt, an Blattern 1, an Maſern 10, an Scharlach 17, an Roſe 7, an
Hals= und Rachenbräune 67, an Keuchhuſten 19 und an
Abdominal=
entgegen gebracht und derſelben eine Anzahl neuer Mitglieder gewonnen ſyphus 20. Die Todesfälle im Wochenbett beliefen ſich auf 16, diejenigen
gewaltſamer Art auf 39; von letzteren waren durch Verunglückung 15,
durch Selbſtmord 22 und durch Mord und tödtliche Körperverletzung
2 verurſacht. Von den wichtigeren Krankheiten nicht ſepidemiſcher Art
hatten Lungenſchwindſucht 249, acute entzündliche Krankheiten der
Athem=
organe 285, Gehirnſchlagfluß 54, acuter Gelenkrheumatismus 5 und
Diarrhöe und Brechdurchfall 47 Sterbefälle veranlaßt. Anderen bekannten
Krankheiten erlegen waren 852 der Verſtorbenen, an unbekannter
Krank=
heit deren 280.
Nachſpiel zur Mainzer Regatta. Bei dem erſten Wettgang
der Regatta vom vorigen Sonntag wurde berichtet, daß der Mainzer
Ruderverein (,Boot Rhein=) den Mannheimer Ruderclub (,Boot
Ar=
miniuss) um 2½ Bootslängen beſiegt habe. Die Mannheimer haben nun
aber den Sieg angefochten und behaupten, das „Boot Rheinr hätte bei
meinen ſchmälerte, ſo war es bis jetzt dem geſchickten und verſtändigen der Wendung am Drehpunkt einen unberechtigten Vorſprung genommen.
Die Preisrichter ſollen daher zur Beilegung dieſes Streites beſchloſſen
haben, an einem der nächſten Conntage dieſen Wettlauf der beiden Böote
noch einmal vor ſich gehen zu laſſen.
Der Rhein iſt in Folge der anhaltenden Regengüſſe wieder ſtark
- (Weinbau.) Aus dem unteren Rheingau, 20. Juni, wird
geſchrieben: Für die Traubenblüthe iſt das jetzige Wetter ſo günſtig, daß
ſie in den beſſeren Lagen vielleicht ſchon in acht Tagen ganz vorüber
ſein wird. In den beſten Lagen iſt die Blüthe faſt ſchon jetzt als
been=
digt zu betrachten. Wenn hier auch im Allgemeinen nur auf einen
ge=
ringen Ertrag gerechnet werden kann, um ſo wünſchenswerther wäre es
doch für die Winzer, wenn das Wenige recht gut würde. Ein ſo
auf=
fallender Unterſchied in dem Ertrag der verſchiedenen Weinberge, wie er
dieſes Jahr in Ausſicht ſteht, iſt vielleicht noch nicht erlebt worden. Es
kommt nicht ſelten Vor, däß ein alter Weinberg, welcher ſtark vom
Froſt gelitten hat, faſt keinen Ertrag liefert, dagegen kann es in einem
jungen kräftigen Weinberg, der nebenan liegt, noch ½ oder gar ⁄
Herbſt geben. Die Meinungen über den durchſchnittlichen diesjährigen
Ertrag gehen ſehr weit auseinander, etwas Beſtimmtes läßt ſich indeſſen
Frankfurt a. M., 22. Juni. Durch die zahlreiche Betheiligung
furt a. M. labgehaltene Commers von alten Burſchenſchaftern
doch für ihn, den „Stillen', jetzt erſt die Situation, aus welcher er den aus Darmſtadt, Frankfurt, Mainz und Umgegend genommen hatte, war
321
vielſeitig der Wunſch rege geworden, auch in dieſem Jahre einen
Kneip=
abend in alter fröhlicher Studentenweiſe zu feiern. Es hat ſich denn auch
bereits vor einiger Zeit ein Feſtcomite conſtituirt, welches Einladungen
zu einem am 3. Juli zu Frankfurt in den Räumen des Zoologiſchen
D. 3tg.
Gartens abzuhaltenden Commerſe ergehen läßt.
Warum feiern die Buchdrucker den Johaunis=Tag.
In den Zeiten, da der Bauer einſam in ſeinem von Pfühlen und Mauern
umſchloſſenen Gehöft hauſte, im Kampf mit dem wilden Element, mit Auer=
Stieren und Keulern, da brauchte man keine Schrift. Das Wenige, was ſich
zutrug, ward vom Nachbar dem Nachbar erzählt und es dauerte
Monate und Jahre, bis nur das wichtigſte über die nächſten Betge
in die „Wäld=, (Wülder-Welt) getragen wurde. Selbſt wenn das Volk zur
Heerfolge aufgeboten ward, ging ein Bote mit einem Stab, als Stütze und
Heugnitß, zu den einzelnen Hofbauern. Auf ſeinem Stab ward die ganze
Botſchaft mit ein paar Rumen eingeſchnitten; daher wurde dieſer „Run=
Stab' genannt und, weil aus Buchenholz geſchnitten, der „Run=
Buchſtab=
oder auch blos„Buchſtab=
Jahrhunderte gingen voruber, bis die Menſchen zuſammenrückten, ſtatt
der vielen Mauern um die einzelnen Höfe eine einzige um ihre Häuſer und
Städte bauten. Der Bürger begann neben dem Ackerbau ſein Gewerb: die
Bürger ſammelten ſich auf dem Markt, unter dem Glocken=Strang, im
Rath=
haus, zur Berathung der gemeinen Dinge. Hier ſprachen ſie das Recht über
die Markung, hier urtheilten ſie uber Vergehen, hier beſchloſſen ſie Krieg und
Frieden. Von einem Gericht zum andern ging die Berufung; von einer Burg
zur andern lief der Fehderuf. Hier brauchten ſie die Schrift; denn
deut=
lich, faßbar mußte der Rechtſpruch, klar und bündig mußte die
Krieg=
verkündung ſein.
So kam die Zeit heran, in der Barbaren im Oſten die Männer der
Wiſſenſchaft nach dem Weſten von Europa trieben, wo dieſe, mit ihren
Kunſtſchätzen beladen, nach deutſchem Lande kamen. Nun genügte nicht mehr
die einfache Schrift. Das Fell des Eſels war zu theuer, die Schreiber zu
koſtbar; nur wenige Reiche mochten ſich die hohen Schätze kaufen. Das
Pa=
pier mußte gefunden werden; dazu das Mittel der Vielfältigung,
da=
mit die Tauſende, die den Prediger nicht hörten, doch ſeine Gedanken
ver=
nahmen. Das war die That von Gutenberg: er löſte den Gedanken von
dem Bann, der ihn an das Pergament feſſelte; er trug ihn hinaus und
lehrte alle Völker. Kein Zwingherr konnte ihn mehr erdrücken; mochte man
auch den Urheber in Feſſeln ſchlagen, mochte man ſeine Werke öffentlich
ver=
brennen; ſie waren nicht alle zu finden, denn in allen Gegenden waren ſie
verbreitet und Millionen von Köpfen hatten ſie geleſen, die erzeugten den
Gedanken von Neuem.
Durch Gutenbergs Kunſt war die Form geſchaffen, durch die ein
Reuch=
lin, Erasmus, Luther, Zwingli, Calvin ihre Gedanken zu den Völkern
ſandten. Dieſe konnten durch Gutenbergs Kunſt den Boden umroden, der ihn
fähig machte, den Samen des 18. Jahrhunderts empor ſchießen zu laſſen, den
ein Rouſſeau, Voltaire, Leſſing, Göthe, Schiller zum Heil der Menſchheit
ausſtreute. Und ſo konnte erſt die Cultur geſchaffen werden, die es heute
Tauſenden und Millionen möglich macht, alles Große zu erfaſſen und zu
er=
kennen, was die Welt da draußen erfüllt, was ſie im Innerſten
zu=
ſammenhält.
Dies die Motive für dieFeier des Gutenberg. Warum deſſen Junger den
Johannis=Tag feiern, iſt nicht ganz klar. Man weiß nicht genau, wann
die Buchdruckerkunſt erfunden ward. Man hält an dem Jahre 1440 feſt;
einen Tag kann man aber nicht angeben, weil eine Erfindung ſich nicht, wie
ein Ereigniß, an einem Tag bemerkbar macht. So ſuchte man den
Geburts=
tag des Meiſters. Auch der war nicht zu finden; deßhalb nahm
man-
geſtutzt auf den katholiſchen Brauch, den Namen des Heiligen, an deſſen Tag
ein Kind geboren wird, dem Kinde zu geben
den Namenstag als
Tag von Gutenbergs Geburt.
Hiermit hatte man aber eine That begangen, deren ganze Bedeutung
die Leute wahrſcheinlich ſelber nicht kannten. Denn Johannes der Täufer,
der „Vorläufer Chriſti”, wie er in der Kirchen=Geſchichte genannt wird, war
ſelber ein belehrender, bildender Prediger geweſen, der die Gedanken der
Beſſerung zu allen Menſchen im Geiſte hinaustrug, wie es Gutenberg ſpäter
leiblich gethan hat. Es ziemte ſich alſo für einen modernen Helfer der
Pre=
digerkunſt, einen hohen, weisheitsvollen Prediger zum Schutzherrn anzurufen.
Des Johannes Namenstag aber hatte für die Völker noch eine tiefere
Be=
deutung, als ihnen durch die Kirchengeſchichte gelehrt ward.
Man wußte und weiß heute noch nicht, wann Johannes geboren oder
geſtorben iſt - trotzdem man in Sebaſte (Paläſtina) ſeine Gebeine ſammt
Schädel im 4. Jahrhundert gefunden haben will. Man ſuchte alſo nach
einem paſſenden Tag in der heidniſchen Götter=Lehre. Da fand man für
für ihn den Todestag des germaniſchen Sonnengottes Baldur, den
24. Juni.
Baldur, der zweiße: Gott, iſt der Ahnherr von Johannes dem
Täufer und von Gutenberg. Baldur iſt als Lichtgott nicht bloß ein zweißer”
ſondern auch ein zwiſſender” ein zweiſer= Denn er beleuchtet alles und
ſieht alles; er beleuchtet der Menſchen Köpfe außen und innen, ſeine Wärme
entlockt ihnen die Gedanken, ſie erwärmt ihnen die Herzen und treibt ſie zu
guten Thaten. So konnten die chriſtlichen Apoſtel keinen beſſeren Ahnherrn
für ihren „Vorläufer' finden, wie dieſen ſchönen, lichten Gott Baldur. Und
daß die Germanen ihn nur als den Nachfolger Baldurs annahmen, beweiſen
die trotz dem Fanatismus des heiligen Auguſtinus feſtgehaltenen und noch
bis in die neueſten Tage in Schleſien, Schleswig=Holſtein, Schweden und
Norwegen gebräuchlichen Johannis=Feuer. Und wenn heute die Jünger
Guten=
bergs den Tag des Johannes in hohen Ehten halten, ſo iſt es auch bei
ihnen die Ueberzeugung, daß ſie nicht blos, wie Johannes, zur Buße mahnen
und die Menſchen beſſern helfen, ſondern, wie Baldur, ein großes Feuer
ent=
zünden wollen, was den ganzen Erdkreis erhellt und erwaͤrmt, und die
Men=
ſchen zu friſchem, rührigem Schaffen, wie zu lauterer heiterer Lebensfreude
erweckt.
Tages=Kalender.
Donnerstag 24. Juni: Concert im Saalbau. - Großes Concert im
Karlshof.
Freitag 25. Juni: Außerordentliche General=Verſammlung der Darmſtädter
Actiengeſellſchaft für Gasbeleuchtung.
Samstag 26. Juni: Sommer=Caſino des Bülrger=Vereins.
Vermiſchtes.
— Die verſtorbene Kaiſerin von Rußländ wendete der Schule eine ganz
beſondere Aufmerkſamkeit zu, insbeſondere den weiblichen Unterrichtzanſtalten.
Sie hegte in dieſer Richtung liberale Auffaſſungen und war eine Gegnerin
der klöſterlichen Abgeſchloſſenheit. Man erzählt ſich von der Anſicht der
Kaiſerin in Betreff der Erziehung der Mädchen Folgendes: Das ſogenannte
Inſtitut Smolnoje hatte zur Directrice die Generalin Leontiew, eine an den
alten Traditionen feſthaltende Dame. Bei einer Prüfung daſelbſt ſtellte die
Kaiſerin in Gegenwart der Directrice an eine der Schülerinnen die etwas
ſonderbare Frage: „Was iſt Liebe ?o. Das Mädchen erröthete und blieb die
Antwort ſchuldig. Die Directrice trat in großer Verlegenheit hervor und
machte die Kaiſerin aufmerkſam, daß über dieſen Gegenſtand hier nichts
gelehrt worden ſei und das Mädchen wahrſcheinlich das Wort gar nicht
ver=
ſtanden habe. Die Kaiſerin antwortete ziemlich ſtrenge: „E3 iſt das ſehr zu
bedauern, weil das Leben einer Frau nur aus Liebe beſteht, zuerſt aus der
Liebe zu ihren Eltern, dann zu ihrem Manne und endlich zu ihren Kindern.
Wenn die Mädchen keinen richtigen Begriff von der Liebe haben, ſind ſie
ſchlecht für ihr Leben vorbereitet.” Es blieb nicht bei dieſer Rüge allein,
denn unmittelbar darauf verfügte die Kaiſerin die Abſetzung der Directrice.
- Unfreiwilliger Dauerlauf. Dieſer Tage wollte, wie
das „J. B.1 mittheilt, ein auf der Durchreiſe begriffener ſehr corpulenter
Herr aus München dem Palmengarten einen Beſuch abſtatten und bediente
ſich zur Hinfahrt einer Droſchke. Zu ſeinem Unglück hatte er eine ſehr
alters=
ſchwache Kutſche gewählt, die dem ziemlich bedeutenden Gewichte des
Fahr=
gaſtes nicht Stand zu halten vermochte, ſondern während der Fahrt auf der
Bockenheimer Landſtraße durchbrach. Ber dem ſtarken Fuhrverkehr und dem
dadurch hervorgeruſenen Lärm waren die Hülferufe des unglücklichen
Müncheners für den etwas harthörigen Droſchkenkutſcher ungehört verhallt
und mußte Erſterer, mit den Füßen auf dem Erdboden ſich befindend, zwiſchen
den Brettern der Droſchke eingeklemmt im Trabe des Droſchkenpferdes eine
ziemlich bedeutende Strecke mitlaufen. Endlich aufmerkſam gemacht, hielt der
Droſchkenkutſcher an, und es wurde der keuchende und in Schweiß gebadete
Münchener aus ſeiner wenig beneidenswerthen Lage befreit.
Der Elephant als Klavierſpieler. Welche Mittel die
Amerikaner anwenden, um ein , volles Haus= zu erzielen, dafur möge
folgen=
des Beiſpiel ſprechen. Ein Menagerie=Beſitzer zeigt an, daß ſein gelehriger
Elephant zu ſeinem Benefiz auf einem prachtvollen Erard einige Klavierſtücke
vortragen werde. Alles rennt hin, um den neuen Virtuoſen zu hören, und
eine große Einnahme wurde erzielt. Vor Schluß der Vorſtellung wird ein
ſchönes, nagelneues, Pianoforte milten in den Circus hineingeſtellt und der
Deckel abgehoben. Lautloſe Stille. Der Elephant tritt nach den üblichen
Verbeugungen an das Inſtrument, hebt endlich ſeinen Fuß und ſetzt ihn auf
die Klaviatur. Plötzlich erhebt er ein ſchreckliches Geſchrei, dasiwie Weinen
klingt und die Zuſchauer mit nicht geringer Angſt=erfüllt.—Der Beſitzer des
Thieres tritt endlich hinzu, und nachdem er ſeinen Kopf in den Rachen des
Elephanten geſteckt, um dort die Urſache des Weinens zu erfahren, läßt er
den Virtuoſen vom Klavier wegführen, indem er der ſtaunenden Menge
ver=
kundet: „der Elephant könne auf dieſem Klavier nicht ſpielen, da er zu tief
ergriffen ſei, weil er in den Taſten der Klaviatur die Zühne ſeiner armen
Mutter erkannt habe”
Literatur.
Deutſche Jugend. Herausgegeben von Jul. Lohmeyer.
In=
halt des Juni=Heftes. Künſtleriſcher Leiter O8car Pletſch. Verlag von
Alphons Dürr, Leipzig. Das ſoeben erſchienene Juni=Heft (and XVI.,
Heft 3) enthält: Ein Licht in dunkler Gaſſe, von U. v. Vinke, mit Original=
Zeichnungen von K. Weigand. Adrian Ludwig Richter, von W. H. Riehl
(Schluß) mit Zeichnungen von Ludwig Nichter. Deutſche Kaiſerbilder von
Fedor v. Köppen (Schluß, mit Original=Zeichnungen von W. Friedrich.
Herzlieb und der Ziegenbock, Mürchen von Werner Hahn, mit Original=
Zeichnungen von Jul. Kleinmichel. Schweizer Sagen, erzählt von Adolf
Frey. Gedichte, Sprüche, Räthſel und Knackmandeln von Felix Dahn,
Friedr. Gull, Robert Löwicke, Julius Lohmeyer u. A., mit Zeichnungen von
J. Schnorr v. Carolsfeld, E. Haſſe u. A. (Preis des Heftes 1 Mark.)
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 68-72 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 38-42 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 16-20 Pf. Dollars in Gold 4 M. 18-21 Pf
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei