dß.
6
835
954½
120
22
450
547
748₈
C.
141
748₈)
02
12i2
24
414
6
r
her
[X]
Winevertprell
vlertehſihris 1 Mark éo Pf. uc
Brlmerlohn. Guzwirn werden von
allen Peſiimtern Beſtellungen en
egengenommen m 1 Mar so Pf.
wQuaii ud. Hſtauflchlag
N 107.
Jrag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2hUUſlieltp wiktiheangvotatt.
Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Freisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 4. Juni.
Betreffend: Die Schießübungen auf dem Schießplatze bei Griesheim.
Darmſtadt, am 1. Juni 1880.
Das Großherzögliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Eberſtadt, Eſchollbrücken, Griesheim, Hahn und Pfungſtadt.
Die nachſtehend abgedruckten Zeiteintheilungen für die Schießübungen der 13. (Königlich Württembergiſchen) Artillerie=
Bri=
gade, ſowie der Feld=Artillerie=Regimenter Nr. 11 und 27 beauftragen wir Sie, in Ihren Gemeinden bekannt machen zu laſſen.
In Vertretung: Spamer, Regierungsrath.
A.
Zeit=Eintheilung
für Schießübung der 13. Artillerie=Brigade (Königlich Württembergiſche) pro 1880.
Datum.
1. Württembergiſches Feld=Artillerie 2. Württenbergiſches Feld=Artillerie=Würtembergiſches Futz=Artillerie=
oes
LHeub.
mfidt.
ßen.
ſhenen
Fhüge.
Juni.
Samstag 5.
Sonntag 6.
Montag 7.
Dienstag 8.
Mittwoch 9.
Donnerstag 10.
Freitag 11.
Samstag 12.
Sonntag 13.
Montag 14.
Dienstag 15.
Mittwoch 16.
Donnerstag 17.
Freitag 18.
Samstag 19.
Sonntag 20.
Montag 21.
Dienstag 22.
Mittwoch 23.
Donnerstag 24.
Freitag 25.
Samstag 26.
Sonntag 27.
Montag 28.
Dienstag 29.
Mittwoch 30.
Regiment Nr. 13.
Regiment Nr. 29.
Eintreffen auf dem Schießplatz. Mu= Eintreffen auf dem Platz (vor dem,
nitionsanfertigung durch das Vor=
Regiment Nr. 13).
Commando ev. leihweiſe vom
Re=
giment Nr. 29, das zuerſt eintrifft.
Rühe.
Ruhe.
1. Schießtag: Belehrungsſchießen. Muntlionsanfertigung) oder
1. Unterrichtsſchießen. Zur Dispoſition
umgekehrt.
2. „
3.
2. Unterrichtsſchießen. 1. Schießtag: Belehrungsſchießen.
„
4.
1. kriegsm. Schießen.
Zur Dispoſition.
„
5.
2. kriegsm. Schießen. 2. Schießtag: 1. Unterrichtsſchießen. 3.
„
6.
Zur Dispoſition.
3. kriegsm. Schießen.
„
Bataillon Nr. 13.
Eintreffen auf dem Platz.
Ruhe.
Munitionsanfertigung.
Batteriebau.
1. Schießtag: 1. Unterrichtsſchießen.
2. „
8.
9.
10
2. Unterrichtsſchießen.
3. Unterrichtsſchießen.
4. Unterrichtsſchießen.
Ruhe.
5. Unterrichtsſchießen.
6. Unterrichtsſchießen.
1. kriegsm. Schießen.
Zur Dispofition.
„
4. „
Ruhe.
Ruhe.
4. kriegsm. Schießen. 3. Schießtag: 2. Unterrichtsſchießen. b. „
Kriegsm. Schießen in
Zur Dispoſition.
6. „
der Abtheilung.
Preisſchießen.
4. Schießtag: 1. kriegsm. Schießen. 7.
Prüfungsſchießen vor 5. „ 2. kriegsm. Schießen.
Sr. Excellenz dem
commandir. Herrn
General.
Zur Dispoſition.
Rückfahrt.
8. Schießtag: 2. kriegsm. Schießen.
6. Schießtag: 3. kriegsm. Schleßen. 9. „
3. kriegsm. Schießen.
—
Ruhe.
Ruhe.
—
7. Schießtag: 4. kriegsm. Schießen. 10. „
4. kriegsm. Schießen.
—
Kriegsm. Schießen in 11. „
8. „
5. kriegsm. Schießen.
der Abtheilung.
Zur Dispoſition.
6. kriegsm. Schießen.
12. „
9. Schießtäg: Preisſchießen.
Zur Dispoſition.
Zur Dispoſition.
13. Schießtag: 1. kriegsm. Schießen
10. Schießztag: Prüfungsſchießen.
Ruhe.
Rückahrt.
im Bataillon.
14. Schietztag: Prüfungsſchießen vor
dem Brigade=
Com=
mandeur.
Ruhe.
15. Schießtag: 2. kriegsm. Schießen
im Bataillon und
Preisſchießen.
Abräumen des Platzes.
Rückfahrt.
283
1058
B.
Tag und Datum.
Sonnabend 3. Juli.
Sonntag 4. Jult.
Montag 5. Juli.
Dienstag 6. Juli.
Mittwoch 7. Juli.
Donnerstag 8. Juli.
Frettag 9. Juli.
Sonnabend 10. Juli.
Sonntag 11. Juli.
Montag 12. zuli.
Dienstag 13. Juli.
Mittwoch 14. Juli.
Donnerstag 15. Juli.
Freitag 16. Juli.
Sonnabend 17. Juli.
Sonntag 18. Juli.
Montag 19. Juli.
Dienstag 20. Juli.
Mittwoch 31. Juli.
Donnerstag 22. Juli.
Freitag 23. Juli.
Sonnabend 24. Juli.
Sonntag 25. Juli.
Montag 26. Juli.
Dienstag 37. Juli.
Mittwoch 28. Juli.
Donnerstag 29. Juli.
Freitag 30. Juli.
E107
Zeit-Eintheilung
für die Schießübungen der Feld=Artillerie=Regimenter Nr. 11 und 27.
Heſſiſches Feld=Artillerie=Regiment Nr. 1I.
Naſſauiſches Feld=Artillerie=Regiments Nr. 27.
Eintreffen auf dem Platze.
Ruhe.
Exerzieren.
Belehrungsſchießen.
Belehrungsſchießen.
Exercieren.
Exerzieren.
1. Unterrichtsſchießen.
1. Unterrichtsſchießen.
Erercieren.
Exercieren.
2. Unterrichtsſchießen.
2. Unterrichtsſchießen.
Exercieren.
Ruhe.
Beſichtigung im Exercieren durch Se. Excellenz den Herrn General=Inſpecteur.
Exercieren.
Kriegsmäßiges Schießen der Batterien 4.
Kriegsmäßiges Schießen der Batterien 6.
Exercieren.
Exercieren.
Kriegsmäßiges Schießen der Batterien 6.
Kriegsmäßiges Schießen der Batterien 6.
Exercieren.
Exercieren.
Ruhe.
Kriegsmäßiges Schießen der Batterien 6.
Kriegsmäßiges Schießen der Battertien 6.
Exercieren.
Kriegsmäßiges Schießen der Abtheilungen 1 6.
Exercieren.
Preisſchießen.
Exercieren.
Ruhe.
Dispoſitior
Exercieren.
Kriegsmüßiges Schießen der Batterien 6.
Exercieren.
Kriegsmäßiges Schießen der Abtheilungen 6.
Exercieren.
Preisſchießen.
Beſiſchtigung der Regimenter Nr. 11, 25 und 27 durch Seine Excellenz den Herrn Iuſpecteur insb.
Prüfungsſchießen derſelben.
Abmarſch nach den Garniſonen.
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des Großh.
Amtsgerichts Darmſtadt L. wurden heute
nachfolgende Einträge vollzogen:
1) Die Firma W. u. H. Reichenback
zu Darmſtadt iſt vom 30. Mai 1880
an erloſchen.
2) Wilhelm Reichenbach von Darmſtadt
betreibt vom 31. Mai 1860 an ein
Bankgeſchäft unter der Firma W.
Reichenbach und hat dem Moſes
Hoffmann von da Procura ertheilt
3) Hermann Reichenbach von Darmſtadt
betreibt vom 31. Mai 1880 an ein
Bankgeſchäft unter der Firma
Her=
mann Reichenbach und hat ſeiner
Ehefrau Delphine, geborene Blank,
Procura ertheilt.
Darmſtadt, den 28. Mai 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
C. Küchler.
5163)
Bartha.
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des
unterzeich=
neten Amtsgerichts wurde heute folgender
Eintrag vollzogen:
Die Firma Friedrich Heißner von
Darmſtad= iſt in Folge Ablebens des
Friedrich Heißner auf Ludwig Heißner und
Wilhelmine Heißner von da als
gleich=
berechtigte Theilhaber übergegangen.
Darmſtadt, den 31. Mai 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
C. Küchler.
5164)
Bartha.
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des
Holzdraht=
fabrikanten Auguſt Schuchmanntin Firma
A. Schuchmann) hier wird beute am . Juni
1880, Nachmittags 5½ Uhr, das
Konkurs=
verfahren eröfftet.
Der Agent Leopold Schünemann in
Darmſtadt wird zum Konkursverwalter
ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum 15. Juli
1880 einſchl. bei dem Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl des Verwalters, ſowie über die
Be=
ſtellung eines Gläubigerausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120
der Konkurgordnung bezeichneten
Gegen=
ſtände — auf:
Freitag den 2. Juli 1880,
Nachmittags 4 Uhr,
und zur Prüſung der angemeldeten
Forder=
ungen auf:
Montag den 26. Juli 1880,
Nachmittags 4 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Konkurs=
maſſe gehörige Sache in Beſitz haben, oder
zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
ſaufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner
zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die
Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Be=
friedigung in Anſpruch nehmen, dem Kon=
kursverwalter bis zum 1. Juli 11880
einſchl. Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 1. Juni 1880.
Großherzogliches Amtsgerich: Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
5165)
Gerichtsſchreiber.
Bekanntmachung.
Betr.: Konkurs des Georg
Numerich 1. in Eſchollbrücken,
Heinrich Frick II. in
Pfung=
ſtadt und Jakob Lutz in
Eſcholl=
brücken.
Dienstag den 22. Juni d. J.
Vor=
mittags 11 Uhr, werden in rubr. Sache
auf dem Bureau des unterzeichneten
Ge=
richts mehrere Tauſend Mark Kaufſchilling
zur Verſteigerung kommen.
Darmſtadt, den 29. Mai 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Arnold.
5166)
Schmeckenbecher.
Feilgebotenes.
Juſekten-Mittel,
ſicher wirkend gegen Motten, Wanzen ꝛc. ꝛc.
Priedr. Schaeſor,
3610)
Ludwigsplatz I.
5167) Dickwurz=,Sellerie= u. alle Sorten
Gemüſepflanzen. D. Miſchlich, Hochſtr.8.
5168) Ein Morgen Klee iſt zu
ver=
kaufen. Zu erfragen in der Expedition.
Submiſſion.
Dienstag den 8. Juni l. J.,
Vor=
mittags 11 Uhr, ſollen auf hieſigem
Rath=
hauſe nachverzeichnete Arbeiten für die
Her=
tellung von Abiritten und einer
Umfangs=
mauer für das neue Schulhaus dabier in
Submiſſion vergeben werden:
M. Pf.
1) Maurerarbeit, veranſchl. zu 2758 50
2) Steinhauerarbeit, „ „ 1249
3) Zimmerarbeit,
„ 393 10
4) Weißbinderarbeit, „ „ 208
5) Schreinerarbeit,
85
„
„
900
6) Schloſſerarbeit,
„
7) Spenglerarbeit,
„ 150 90
„
8) Pflaſterarbeit,
„ 270
„
Voranſchlag und Bedingungen liegen bis
dahin auf hieſiger Bürgermeiſterei offen
und kön en zu den gewöhnlichen
Bureau=
ſtunden daſelbſt eingeſehen werden. Offerten
müſſen verſchloſſen mit der Aufſchrift:
„Submiſſion für Arbeit für das neue
Schulhaus”
in den auf dem Vorplatz in dem Rathhauſe
aufgehängten Submiſſionskaſten, bis zu
obigem Termin eingelegt werden.
Pfungſtadt, den 28. Mai 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
5169)
Schiemer.
Neue dicke
ital. Kartoffeln
vorzüglicher Kochart,
neue Matzes-Haringe.
G. P Podh,
Bleichſtraße.
5170)
R
llolld HlahosHärings
5173) per Stück 8 Pfg.
⬜GUE1 eII0.
Vermiethungen.
3674) Ludwigſtraße 16 iſt ein
geräu=
miger Laden mit Comptoir und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
1059
Vermiſchte Nachrichten.
5162) Handſchuhe werden ſchön
ge=
waſchen das Paar zu 15 Pig.
Hügelſtraße Nr. 20 Parterre.
4927) Unterzeichnete empfiehlt ſich im
Anſtreichen von Fußböden ꝛc. Gefl.
Aufträge bitte große Ochſengaſſe 34 bei
C. Hopp abzugeben.
5174) Clavier= u Violin Unterricht
5176)
Mein Bankgeſchäft
befindet ſich vom 31. Mai cr. ab
9
Promenadestrasse
und halte mich zum An= und Verkauf von Staatspapieren, Actien,
Prioritäten, Looſen, Coupons ꝛc. beſtens empfohlen.
germann Reichenbach,
DAnusrAvr
5067) 3 Kranichſteinerſtraße 3
wird raſcher Räumung halber ſchwarzer u.
grüner Thee, als: Pecco, Congo,
Imperial & Cunpowder, ſo lanze
Vorrath reicht, jedoch nicht unter ½ Kilo,
ſehr billig abgegeben.
4956) Feine Birnlatwerge per Schopp.
35 Pfa., bei größerem Quantum billiger.
Hochſtraße 26 parterre.
5141) Stadt=Allee 2 ſind gute
Chardon=
ſowie Salat=Kartoffeln per Mltr. 6½ Mt.
zu verkaufen.
Biscuiks
EULI.
von
Huntley. E’Falmers, Reading.
Friſche Sendung eingetroffen, ebenſo die
ſo beliebt gewordenen unb ärztlicherſeits
ſehr empfohlenen Eindorbiscuits.
Pilh. Weber.
5171)
Eliſabethenſtraße 14.
5172) Wegzugshlb. e. neue nußb. Bettſtelle
m. Sprungrahmen u. e. neue Hängelampe
preisw. zu verk. Roßdoͤrferſtr. 25 Parterre.
Bürger=Verein.
Sonntag den 6. Juni 1880
Ausflug nach der=Bergſtraße.
Das Nähere beſagen die Programme, welche wir unſeren geehrten Mitgliedern
zuſtellen laſſen.
5177)
„
Die Vergnügungs=Commiſſion.
5178) In einem Colonialwaaren=
Geſchäfte ſindet ein junger Mann aus
Lodesanzeige.
einer hieſigen guten Familie Stelle alsll3
Verwandten, Freunden und Bekannten
Lehrling. Offerten unter 4 R 24 be= widmen wir hiermit die traurige
Nach=
ſorgt die Exp. d. Bl.
richt von dem nach kurzem, aber
5179) Ein junger Mann (Kaufmann, P ſchweren Leiden am 8. Mai a. c. zu
ſ welcher mit allen Comptoir=Arbeiten ver= Brooklyn erfolgten Hinſcheiden
un=
traut iſt und gute Referenzen aufzuweiſen E ſerer innigſt geliebten Gättin, Mutter,
hat, ſucht eine Stelle als Comploiriſt oder Tochter, Schweſter, Schwägerin und
Magazinier. Schriftliche Offerten unter zm Tante
Friederike Jacob, geb. Emmel,
RS5179 an die Exp. d. Bl.
in noch nicht ganz vollendetem 34. Lebens=
5180) Eine Frau ſucht Aushülfſtelle
jahre und bitten um ſtille Theilnahme.
oder Laufdienſt. Schloßgaſſe 23.
Brooklyn u. Darmſtadt, 2. Juni 1880.
5181) Ein braver Arbeiter kann
Schlaf=
ſtelle erhalten. Kl. Ochſengaſſe 7, 2 St.
Ferd. Jacob,
Familie Emmel.
Bickerle. Gr. Hofmuſiker. 4979) Wilhelminenſtraße 31 ein
großer Laden mit Wohnung zu verm Spogislarzt Dr. Red. Hoyer,
Herlin. Leipzigerſtraße 91, heilt aud
rieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
and Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtew
Ertolge
(534 9113 Ein movlirtes Zimmer für
oder 2 Herren zu vermiethen.
Bubl. Aiexandernr. 5 Hinterbau 195)5) Wlnelmmenfrayedr uke
A freundliche Wohnuna im Seiſenbau. 5175) Eine reinl. Frau ſucht Arbeit im
Waſchenu. Putzen Gr. Kaplaneig 58. St. h. [ ← ][ ]
1060
Aus Stadt und Land.
R 107
Darmſtadt, 4. Juni.
- J. M. die Kaiſerin von Rußland iſt geſtern, den 3. Juni,
nach langem und ſchwerem Leiden in St. Petersburg geſtorben.-
Ihre Majeſtät war am 8. Auguſt 1824 geboren und am 28. April 1841
mit Sr. M. dem Kaiſer Alexander vermählt, mit welchem ſie am 2. März1855
den ruſſiſchen Thron beſtieg. - S. Königl. Hoheit der Großherzog und
das Großherzogl. Haus ſind hierdurch in tiefe Trauer verſetzt, welche
von dem heſſiſchen Volke aufrichtig getheilt wird.
Der K. Ruſiſche Geſandte Graf Oſten=Sacken wird dem
Vernehmen nach in Kürze nach München überſiedeln.
R. Strafkammer l. Sitzung vom 3. Juni. Heute wurden
folgende Sachen verhandelt: 1) Michael Rupp IV. von Ober=Roden
hat im letzten Jahre im Walde ein Reh in einer Schlinge gefangen,
Adam Röhrig hat das Reh aus dem Walde nach Hauſe getragen, und
deſſen Frau ſollte in der Nacht das Reh nach Frankfurt bringen. Die
Förſter bekamen Wind von der Sache und faßten die Geſellſchaft ab,
als das Reh in der Nacht um 2 Uhr nach Frankfurt verbracht werden
ſollte. Heute befinden ſich ꝛc. Rupp und die Röhrig's Eheleute auf der
Anklagebank. Rupp leugnet beharrlich, während die Röhrig Eheleute
ihr Vergehen offen bekennen. Mich. Rupp IV. wird in eine
Gefängniß=
ſtrafe von 6 Monaten, Adam Röhrig's Cheleute werden in je 1 Woche
und in je ¹⁄₁₀ der Koſten und Rupp in ⁶⁄₄₀ der Unterſuchungskoſten
verurtheilt. Auch werden dem Mich. Rupp IV. von Ober=Roden die
bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren aberkannt.
2) Wilh. Frank und Anton Heilmann von Offenbach ſtehen wegen
Jagd=
vergehens in Unterſuchung. Die beiden Angeſchuldigten haben
Reh=
ſchlingen geſtellt und ſollen im Grafenbruch bei Offenbach den ganzen
Rehwildſtand nach und nach weggefangen haben. Sie leugnen
beharr=
lich. Der Gerichtshof hat die Ueberzeugung von der vollen Schuld
der=
ſelben und verurtheilt den Anton Heilmann, der ſchon früher wegen
des=
ſelben Vergehens beſtraft wurde, zu 4 Monaten und den Wilh. Frank
zu 3 Monaten Gefängniß und jeden in die Hälfte der
Unterſuchungs=
koſten unter ſolidariſcher Haftbarkeit. 3) Peter Müller, Schiffsknecht,
und Georg Müller, beide von Nackenheim, ſtehen wegen Diebſtahls von
L Centner Aepfeln in Unterſuchung. Der Aeltere, Peter Müller, iſt ſchon
einmal wegen Diebſtahls beſtraft, während der Jüngere, Georg Müller,
welcher zur Zeit der Begehung des Diebſtahls 15 Jahre alt geweſen,
noch nicht beſtraft iſt. Peter Müller wird in eine Gefängnißſtrafe von
4 Monaten, Georg Müller wird in eine ſolche von 8 Tagen verurtheilt.
Jeder hat die Hälfte der Unterſuchungskoſten unter ſolidariſcher
Haft=
barkeit zu tragen. 4) Bartholomäus Schmidtnägel von Offenbach hat
am 30. März d. Js. aus dem Bebraer Bahnhof durch Einſteigen aus
der Güterhalle eine Kiſte Porlefeuillewaaren im Werthe von 319 Mrk.
entwendet und ſolche dem K. A. Kranich, welcher aufgepaßt, über den
Zaun gereicht, dieſelbe mit= ihm in das Feld verbracht, dort eröffnet
und einen Theil der Waaren herausgenommen und dem Wendel Martin
gebracht, welcher ſofort einen Theil der Waaren, 3 Stück, dem Wirthe
Franz Koberger für 1 Mrk. 86 Pf. verkaufte. Ferner hat er am
näch=
ſten Morgen; nachdem=die Kiſte in der Nacht zuvor entleert war, dem
Chriſtian Lau; Hütmacher, der in ſeiner Mutter Rückkaufsgeſchäfte
thätig iſt, 7 Stück für 3 Mrk. verkauft, reſp. verſetzt, und dem
Tag=
löhner Johann Friedrich 5 bis 6 Stück gegeben, damit er ſolche verkaufe.
Letzterer hat demſelben einiges Geld dafür gegeben. Dieſe 6 Perſonen
ſitzen auf der Anklagebank, angeſchuldigt des Diebſtahls und der Hehlerei.
Der Gerichtshof verurtheilte den Bartholomäus=Schmittnägel aus
Wal=
lenfels, zuletzt in Offenbach, in eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahe 6
Mo=
naten, die gleiche Strafe trifft den Karl Andr. Kranich. jeden der beiden
in ⁶⁄₁₀ der Koſten, Wendel Martin in eine Zuchthausſtrafe von 8
Mo=
naten und, 2ie der Unterſuchungskoſten, jedem der beiden
Erſtge=
nannten werden die bürgerlichen =Ehrenrechte auf die Dauer von
2 Jahren, dem, Wendel Martin=desgleichen auf die Dauer von
1 Jahre aberkannt, auch die Zuläſigkeit der Polizeiaufſicht
ausge=
ſprochen. Die übrigen drei Angeklagten werden freigeſprochen.
5) Peter Vetter von Winterkaſten, Franz Hartig von Nieder=Roden,
Peter Schneider und Georg Meyerhöfer, beide von Seidenbuch, haben
ohne obrigkeitliche Erlaubniß Sachen ausſpielen laſſen und werden wegen
ſtrafbaren Eigennutzes in geringe Geldſtrafen von 3-5 M. genommen.
Schluß 1½ Uhr.
0 Stadtverordnetenverſammlung vom 3. Juni. Bei
Eröffnung der Sitzung wurden dem verſtorbenen Stadtverordneten
Heißner ehrende Worte der Anerkennung gewidmet und hierauf der
Armenhausverwalter verpflichtet. In Betreff des Vertrags mit der
Gemeinde Griesheim, betr. die Ableitung des Waſſers von der
Pump=
ſtation im Eichwäldchen, wird der Großh. Oberburgermeiſter ſich
perſön=
lich nach Griesheim begeben, um die Sache dorten im Gemeinderathe zu
erledigen. Die Verrechnung der Kapitalaufnahme für das Waſſerwerk
und die Kanäle betr. wurde das Abkommen nach Antrag erneuert.
Bezüglich Poſition III. der Tagesordnung wurde dem Antrag des
Weiß=
binders. Emmiel von hier willfahrt. Ebenſo wurde Poſition IV.: „Die
von Großh. Rentamt Darmſtadt an die hieſige Stadtkaſſe zu
entrichten=
den Beſoldungstheile der Schullehrer dahier, ſtattgegeben. Die
Polizei=
verordnung. mitgetheilt von Großh. Polizeiamt hier, wird genehmigt.
doch ſoll in dem Antwortſchreiben der Polizei anheimgegeben werden, ob
nicht „Lumpen in größeren Quantitäten' auch in den Bereich der
Verord=
nung gezogen werden ſollen. Die Poſ. VL „Antrag des Herrn
Stadt=
verordneten Diehm betr. Rückvergütung von Octroi für zu gewerblichen
Zwecken verwendeten denaturirten Spiritus= wird angenommen.
In der letzten Monatsverſammlung des
Gartenbauver=
eins, präſidirt von Herrn Ober=Stabsauditeur Eigenbrodt, waren
62 Mitglieder anweſend. Der Herr Präſident ſprach zunächſt über die
Schäden des letzten Winterfroſtes, namentlich an dem Weinſtock, und
be=
merkte, daß in dieſem Jahre von demſelben höchſtens eine Zehntel=Erndte
erzielt würde, daß aber nach verhältnißmäßig kurzer Zeit der Schaden,
den der Froſt dem Weinſtocke gebracht, ausgeglichen ſei, während erſt in
ca. 30 Jahren der Schaden an den Obſtbäumen wieder gutgemacht
werden könne. Als Erſatz für den Wein wurde ein Rezept des Herrn
Diehl für Johannisbeerwein empfohlen; es lautet im Allgemeinen dahin,
daß auf 1 Schoppen Saft 2 Schoppen Waſſer und 1 Pfund Zucker zu
nehmen ſei, nachdem das Faß, in das er gefüllt werden ſolle, mit einer
Muskatnuß aufgebrannt worden. Beſſer werde der Wein, wenn man
ein Siebentheil ſchwarze Johannisbeeren dazu nehme. Ferner wurde
be=
züglich der Anpflanzung von Alpenpflanzen bemerkt, daß im
Rieſen=
gebirge Edelweiß angepflanzt ſei, und auch noch Alpenroſen angepflanzt
werden ſollen, daß dieſe Pflanzen viele Feuchtigkeit bedürfen, und daß
ein ſtarker Luftwechſel ſehr viel zu ihrem Gedeihen beitrüge. Die Frage,
ob die Anpflanzung einer Nelkenart, Dyanthus semperſtorens, zu
em=
pfehlen ſei, wurde verneint und ſodann ein Artikel aus der Kölner
Zei=
tung über das Schwefeln des Weinſtocks als Mittel gegen den
Trauben=
pilz verleſen. Nachdem noch über die Reife und das Einſammeln des
Samens der Penſée, ſowie über Erkennung von unreifem Samen
de=
battirt worden, ſchloß die Verſammlung mit der üblichen
Gratis=
verlooſung.
(Eingeſandt.) In Folge der von verſchiedenen hieſigen
Blättern gemachten Mittheilungen über ſtattgehabte Exceſſe von
Seiten Studirender der techniſchen Hochſchule (, Ueberfall” zweier
Spazier=
gänger im Walde, „Sturm aufs Polizeirevier=), ſehen die bei der Sache
Betheiligten ſich zu der Erklärung veranlaßt, daß beſagte Mittheilungen
auf Entſtellung der vorliegenden Thatſachen beruhen. Weitere Schritte
behalten ſich die Betreffenden bis zum Schluß der eingeleiteten
Unter=
ſuchung vor.
Am Dienstag den 1. d. M. fuhren die früheren Mitglieder der
Burſchenſchaft„Teutonia” in Gießen von Mainz ab, wo ſie ſich in großer
Anzahl im „Heiligen Geiſt verſammelt hatten, mit einem feſtlich
ge=
ſchmückten Dampfboot der heſſ. Ludwigsbahn und Muſik, nach Bingen,
um dort das 41. Stiftungsfeſt zu begehen. Das Feſt dauert
3 Tage.
Beleuchtung des Heidelberger Schloſſes. Anläßlich
der vom 9. bis 12½ Junt in Heidelberg tagenden Verſammlung deutſcher
Gas= und Waſſer=Techniker wird Sonnabend den 12. Juni das Schloß
bengaliſch beleuchtet werden.
Telegraphie. Für Telegramme nach Großbritannien und
Irland beträgt vom 1. Juni ab die Wortgebühr 20 Pf. nebſt einer
Grundtaxe von 40 Pf.
Wir hatten in ganz Europa einen ungewöhnlich kalten Mai,
dagegen hatte Nordamerika zur Ausgleichung eine ungewöhnliche Hitze.
Ein Bericht aus New=York vom 28. Mai ſagt: Längs der atlantiſchen
Seeküſte herrſcht eine ſtarke Hitze; in manchen Gegenden iſt das
Thermo=
meter bis auf 100 Grad Fahrenheit geſtiegen und es werden zahlreiche
Fälle von Sonnenſtich gemeldet. In New=York ſtarben in Folge deſſen
geſtern 6 Perſonen, in Philadephia 5, in Jerſey 2 und in Newburg 2.
Eine ſolche Hitze im Mai iſt bis jetzt nicht dageweſen.
Verlooſungen.
- (Kurheſſiſche 40 Thaler=Looſe.) Bei der Verlooſung
am 1. Juni wurden folgende Serien gezogen: 185 216 346 367 580 816
912 1020 1160 1212 1294 1356 1371 1374 1527 1533 1568 1656 1761
1959 1982 2079 2169 2278 2325 2412 2883 2974 3036 3187 3188 3231
3271 3331 3378 3395 3418 3450 3457 35183593 3653 3684 3745 3749
3930 4002 4117 4262 4361 4366 4423 4464 4741 47534790 4851 4904
5063 5094 5115 5265 5296 5469 5541 5574 57155832 587658785882
5896 5907 5970 5985 6047 6051 6093 6112 6595. Prämienziehung
am 1. Juli.
- Köln=Mindener 100 Thlr.=Looſe) Bei der Serienziehung
am 1. Juni wurden folgende Herien gezogen: 12198. 2338 3095 3382.
Prämienziehung am 1. Auguſt.
Polizei=Bericht vom 3. Juni.
Wegen des bei Weinheim an einem Goldarbeiter verülbten Raubmords
kann mitgetheilt werden, daß ſich Anhaltspunkte bezügl. der Thäterſchaft
er=
geben haben, und wird es hoffentlich den Bemühungen der Polizei gelingen,
die Feſtnahme der Thäter veranlaſſen zu können. - Auf einem Borplatze
der Frankfurterſtraße Nr. 5 wurde ein Ueberzieher geſtohlen.
Gold=Conrſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 68-72 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 38-42 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 15-19 Pf. Dollars in Gold 4 M. 19-22 Pf.
Hierzu für Nicht=Poſtabonnenten eine Beilage, betr.: „Aufruf an unſere evangeliſchen Mitbürger zu Darmſtadt”.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.