loc
4en
143½
143.
Jahrgang.
„) ilninmientneu
viertellährtich 1 Mar vo Pf.; mek.
Briherlohr Liwirn werden von
allen Boſämrn Bexellungen
em=
gengmumn i 1 Marl vo Bf.
wOuana uc. Pftauffchlaz
(rag= und Arzeigeblaft.)
.
Mit der Sonntags=Beilage:
ghUlſtetertp ſuttrhuttonhooiuir.
Irſerate
verden angenommen: in Darmſtad;
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 2,
m Beſſungen von Friedr. Blßer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auzwärt
von allen Annonen Expeditonen.
Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N 106.
Donnerstag den 3. Juni.
1880.
Betreffend: Die Aufnahme von Blinden in die Blinden=Anſtalt zu Friedberg.
Darmſtadt, am 31. Mai 1880.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die Erledigung unſerer Auflage vom 14. April l. J. (Tagblatt Nr. 76) erwarten wir von Denjenigen von Ihnen, welche
damit noch im Rückſtande ſind, binnen 8 Tagen.
In Vertretung:
Spamer, Regierungsrah.
—
.
Gen eral=Verſamml u n gl
Samstag den 12. Juni l. J., Vormittags 10 Uhr, ſoll in dem Saale des Gaſtwirths Herrn Germann zu Meſſel
eine Generalverſammlung abgehalten werden. Gegenſtände,der Tagesordnung ſind folgende:
1) Prüfung der Rechnung für 1879.
2) Aufſtellung des Voranſchlags für 1880.
3) Das Faſſelweſen im Kreiſe.
4) Geſchäftliche Mittheilungen und Beſprechung über etwa einlaufende Anträge.
Ich bringe dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß und erſuche die Herren Vereinsmitglieder, ſowie Freunde der
Londwirtk=
ſchaft, ſich zahlreich an der Verſammlung zu betheiligen.
Darmſtadt, den 1. Juni 1880.
Der Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Spamer, Regierunggrath.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Communal= und Kirchenſteuer=Hebregiſter hieſiger Stadt pro 1880-81
iſt von Samstag den 29. d. Mts. an acht Tage lang zu Jedermanns=Einſicht auf
unſerem Bureau offen gelegt.
Es wird dieſes mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß diejenigen, welche ſich
durch einen Anſatz in fraglichem Regiſter beſchwert glauben, ihre Beſchwerden in den
erſten vier Wochen nach der Bekanntmachung der Umlagen bei Großherzoglichem
Kreis=
rathe behufs der Entſcheidung durch den Kreisausſchuß vorzutragen habeu. Für=
Pe=
ſchwerden, welche nicht gegen die Erhebung der Umlage überhaupt, ſondern gegen die
Beitragspflicht oder gegen das angenommene Beitragsverhältniß gerichtet ſind, läuft
die vierwöchentliche Reclamationsfriſt erſt von dem Ende der Offenlegungszeit an.
Darmſtadt, den 27. Mai 1880
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohlh.
5049)
151)
Cahieyrshure
kuss-Bals am
von C. Berndt & Co. in Leipzig.
Das beſte Mittel gegen Fußſchweiß,
Wundgehen der Fuße-(Wolf),
Durchreiten, überhaupt beim
Wund=
ſein von Hautflächen und
Kürper=
theilen, Doſe 60 Pfg.
Depot in Darmſtadt bei
Carl vurzinper.
104
118₈
Ebenen
Mßge.
Heugras=Verſteigerung.
5102) Freitag den 4. Juni,
Vor=
mittags 10 Uhr, wird in dem
Wolfs=
kehl'ſchen Garten, Beſſ. Carlsſtraße, die
diesjährige Heugras=Ernte öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Feilgebotenes.
5065) Eine gute Milchkuh ſteht zu
verkaufen. Beſſunger Forſtmeiſterſtraße 18.
8
Eh=Chocolade
7
zur Reſtauration für Theater, Ausflüge
Reiſen per Paquet 25 u. 35 Pfg. empfiehlt
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
5069)
Zu verkaufen
wegen Wegzug eine noch ſehr gut erhaltene
Rips=Garnitur, 1 großer Pfeiler=Spiegel,
1 Regulator und 1 Pfeiler=Schrank
Wo? ſagt die Exped.
4335)
Lützelſachſer
LothWei,
ſelbſt gezogen, Garantie für Reinheit,
ſempfehlen
Eeiboldt ≈ Hrafl,
Lützelſachſen b. Weinheim.
5067) 3 Kranichſteinerſtraße 3
wird raſcher Räumung halber ſchwarzer u.
grüner Thee, als: Peces, Congo,
Imperial & Cunpowder, ſolunge
Vorrath reicht, jedoch nicht unter ¼ Kilo,
ſehr billig abgegeben.
281
R 106
Neu!
Neu!
Musikallsches.
Soeben erschien:
Bal Costumd.
Suite de morceaux caractéristiques.
pour Piano quatre mains composée par
AulUuu nAsudtoher
Op. 103.
Complet in 1 Bande M. 25.
No.
1.50
1. Introduictien.
2. Astrologue et
Bohé-
mienne (XVL siéele)
3. Berger et Bergere
VIIL sissle) .. 150
4 Marauiset Marquise
[XVIIL siscle)
1.50
5. Pécheur napolltain
et napolitaine
[VIII siéele)
1.50
6. Chevalier et Chate-
1.50.
laime tAll siécle) .
7. Torsadore et
Anda-
longe (XVIII sieele) . 1.50
S. Pélerin et Fantaiste
Etolle du solr). 1.
9. Polonais et,
Polo-
naise (XVIL siéole)
2.-
10. Bojar et Bojarine
(VL sisele). 1.50.
11. Cosaque et
Petite-
rusaienne ſVILsisele) 3.
12. Pacha, et Almée
EVIIL Siéele).
13. Seigneur et Dame
de la cour Heuryil) 1.50
4. SauvageetIndienne
XV viscle)
b. Patricien allemand
et Damoiselle
(VLsisele)
16. Chevaller et
Son-
brette (VIIL sisele) 2.
17. Corsuire et femme
grécque XVII sisele) 2.
18. Royal Tambour et
Vivandiere
[XVIIL Siscle) .
250
19. Tronbadour et Damie
souveraineſAlIL oiscle) 2.
20. Finale Danses)
5.
2.
1.50
. 1.5.
Vorräthig in der MuslkallenHandlung
von
5137)
H. Bollinc
Wilhelminenstrasse I7.
BurgunderEssig.
Auch dieſes Jahr wurde mir wieder der
Alleinverkauf für Darmſtadt in dieſem
hochfeinen, nur aus Wein fabricirtem Eſſig
übertragen.
Bei der großen Anerkennung, die dieſer
Eſſig bis jetzt ſowohl als Speiſe= wie
Ein=
mach=Eſſig gefunden, glaube ich auch dieſes
Jahr wieder auf allſeitigen Zuſpruch rech=
nen zu dürfen.
driedr. Schaefer
C)
Ludwigsplatz 7.
5138)
Durch vortheilhafte
Gelegenheitseinkäufe
verkaufe ich nachverzeichnete Waaren zu
ganz billigen Preiſen.
Sehr ſchöne Waſſerflaſchen, geſchweift
und geſchliffen 50 Pf., dazu zwei Gläſer
30 Pf., mit oder ohne Henke.
Biergläſer, Schöppchen, Stück 18 Pf.,
Schoppen 20 Pf.
Bier=Seidel, ¼ Liter, ohne, Henke,
35 Pf. do. mit ſehr ſchön bemaltem Deckel
Ml. 60 Pf.
Weingläſer, hellingend, 6 Stück
90 Pf., do. angeſchliffen. Stück 25 und
35 Pf., do. 11 Liter Stück 25 Pf.
AAtenhirch-Hecardt.
4630)
Frankfurt a. M., Zeil 69.
ROTTTALEAAIN.
Specialität: Garnirte Damen= und Kinderhüte, Handſchuhe, Cravatten,
Fichus, Sonnen= u. Regenſchirme, Fächer ꝛc.
Bad-Creuzunche Stadt und Bad.
2Dei meinem Lager in großen Gärgen halte einen Vorrath in kleineren
lfeinſten und gewöhnlichen) in allen Größen, und erlaſſe dieſe zu ganz
billigem Preis.
C.
Federlin,
Promenade
Nr. 14.
4973) Eine braune Stute,
4W6jährig u. gutes Zugpferd. ſteh=
EAbillig zu verkaufen. Zu erfrage.
Ein der Expedition d. Bl.
ſEin halbes Duzend gute Rohrſtühle,
„.
S C= 1 Mahagoni=Bettſtelle,
einſchläf=
rig mit Sprungrahmen, 1 ov. Tiſch und
ein nußbaum. Spiegel, alles noch gut
er=
halten, billig abzugeben.
Neue Liſſab. Kartoffeln pr. Pfd. 25 Pig
Matjes=Häringe per St. 12Pfg
empfiehlt in ſchöner Waare
Aug. Marbuug,
5066)
Beſſungen.
4946) Feine Birnlatwerge per Schopp.
35 Pfa., bei größerem Quantum billiger.
Hochſtraße 26 parterre.
Große Auswahl
porzellan-Naaren:
Suppenteller und Kaffeetaſſen, Stück
12 Pf., do. ſchön jaçonirt, Stück 15 Pf.,
bläulich Porzellan.
Mittelgroße Waſchſchüſſeln 60 Pf, die
Kanne dazu 65 Pf.
Mittelgroße Nachttöpfe, Stück 50 Pf.,
ſchön weiß.
Ferner große Auswahl Kaffee=Kannen,
Taſſen, Saladisres u. Compotiöres,
Fleiſchplatten, Suppen= und
Ge=
müſeſchüſſeln, Terrinen, Vogeltröge,
Bettpfannen, Leuchter, Seifen= und
Zuckerſchaalen, alles vom ordinärſten
bis zum feinſten.
Aechtes, braunes
Bunzlauer Irdengeſchirr
Kochtöpfe, Milchtöpfe, Kannen, Waſch=
Schüſſeln und andere Schüſſeln.
Stoingeschirr
Einmachtöpfe, Buttertöpfe,
Waſſer=
krüge, Bierkrüge und Bier=Seidel.
Sämmtliche Artikel in großer Auswahl
und zu erſtaunlich hilligen Preiſen.
„
1A8lah,
5139) Ecke der Stift= u. Roßdörſerſtr. 14.
1⁄.
5
fl.
Als=
14
4eh.
188
94
50
74e
14.
5
⁵⁄₈
74½
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22
„
248
414
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G65
5
14
50.
enr.
950.
8½ —
glo2
¾ hotim
Uim
⁹⁄₈
241
732⁄0
615
83
uR 9e
121
G6”
59
855
Uh13
P5=
1026
49bem
Liſt.
L.
henen
R106
Holz= und
Metall=arg=Lager.
J. EBchert,
161)
Bleichſtraße 29.
Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle meinen
Vor=
rath in Särgen von den einfachſten bis zu den
ele=
ganteſten.
Für auswärtige Leichen=Transporte mache beſonders
auf die Metall=Särge aufmerkſam, da deren Verſchluß,
hermetiſch und eine doppelte Verſargung nicht nöthig iſt
Catafalks ſind vorräthig und werden auf Wunſch
aufgeſtellt.
Pi lo Ratur maneh. Leiden hilt radlr. Patienten y
Waavon ad, dch e. erſadr., Cenlaionh. Arzte
innavrt. Wie bekanntz vind d. Thatzohe
häufe zum Nachthelle der Enuken ausgebeutet u.
durfte dah. Jod. Werk, wolsh. dem antges. Mviten
enoht, Fendig zu begrtin celn. - Ae ein volche=
Werk vordent dac in 15. Aufl. eroh. Must. Buohé
„aturrenlin Relverf.hren für Coohlechtz.
Ernket bezolehnet zu verden, donz a beiyrloht
Jene Lolden in rublger, lalchtvertindt Walze, ar.
thellt, durch Ertolgu bev. prakt. Hellvoraohllee n.
bietet den Fatenten zugindem Galerenh., alch eewa
Ath. ratL Aulelenngunentgelelleh zde
aut zvariohafen. DieLeetre d. Buchernirdauch
Jone, de berette aler Sabatvartr. verl., Mlz neuer
Hoſtuung ernuen. Der Preis d. in hochel tpogr.
Angttannns azahlenenen, z20 Setton gr.
Jote-
terken Buche it s U. u. via veren Einiendg.
von Mk. 50 Pé als Paoket ftranco-vornandt von
de. Fronnanz'" Buchindunz in Haint.
4899) 1 einjähr. zahmer Perl=Staar,
welcher ſingt und ſpricht, iſt Grafenſtr. 19,
Hinterbau 2 Stock, zu verkaufen.
4846)
ri ii
1
ſoeben eingetroffen.
Bleichſtraße.
G. P. PoIh
Feldſtuhle.
Eine Fabrik hat mich beauftragt, eine
Partie Feldſtühle zum Koſtenpreis
abzu=
geben, und bitte um gefl. Zuſpruch.
Hochachtungsvoll
A. TLuanre.
Alle Sorten
ineralwasse
in ſtets friſcher Füllung.
Philipp Weber.
5142)
Carlsſtraße 24.
5143) Ein im beſten Betrieb ſtehendes
Specerei=Geſchäft iſt zu verpachten, event.
unter günſtigen Bedingungen zu verkaufen.
Näheres bei C. Langelott, Liesſtraße 10.
5144)
Prima ueue
Mahes=Hürmge,
Stück 10 Pfa.
Holländ. Voll-Häriuge
prima Qualität, Stück 4 Pf.
F. Castay,
Ecke der Stift= und Roßdörferſtr. 14.
5140) Ein ſehr prakt. Eis=
Flaſchen=
kühler zu verkaufen. Einzuſehen
Neckar=
ſtraße 10, 1 Stiege.
5141) Stadt=Allee 2 ſind gute
Chardon=
ſowie Salat=Kartoffeln per Mltr. 6½ Mt.
zu verkaufen.
Vermiethungen.
2443) Wendelſtadtſtraße 29 iſt die
bel Etage, enth. 5 Zimmer mit Balkon
und abgeſchloſſenem Vorplatz, 2 Dachzimmer,
bis 1. Mai zu verm. Gebr. Nover.
3150) Obergaſſe 40 iſt ein
freund=
liches Logis mit Glasabſchluß, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche und Zubehör per
1. Juli zu vermiethen.
4025) Nieder=Ramſtädterſtraße 26
2 Treppen ein möbl. Zimmer für 9 Mark.
1058
5ſ0h Morklr. Sahr aonlan dlr.
mer.
J. Volz.
3662) Riedeſelſtraße 35 der
Par=
terre=Stock, aus 6 Zimmern, 2
Entreſol=
zimmern, Küche, Magdſtube, Bodenkammer,
Haushaltungs=, Holz= und Kohlenbehälter,
Bleichplatz ꝛc., ſofort zu vermiethen. Das
Nähere bei Fr. Schröder Sohn,
Marienplatz Nr. 6.
3674) Ludwigſtraße 16 iſt ein
geräu=
miger Laden mit Comptoir und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Ph. Wondra, Hofjuwelier.
4043) Grafenſtraße 35 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
4132) Marktplatz 4 im Hinterhaus
ſind ſofort beziehbar zu vermiethen:
1 Laden oder Werkſtätte,
1 Magazin oder Werkſtätte,
1 Wohnung aus 4 Zimmern, Küche ꝛc.
beſtehend. — Näheres daſelbſt im
Vorder=
haus 1. Etage od. Rheinſt. 25 im Comptoir.
4495) Beſſ. Carlsſtraße 1 iſt eine
fein hergerichtete Wohnung in der
Man=
ſarde, 3 Zimmer, 2 Cabinette, Küche,
ah=
geſchloſſener Vorplatz, Bleichplatz ꝛc., an
eine uhige Familie zu vermiethen.
4836) Promenadeſtraße 37
der 3. Stock, freundl. Logis von 7
Zim=
mern mit Zubehör, vom 1. Auguſt an zu
vermiethen. Näheres daſelbſt parterre.
4979) Wilhelminenſtraße A ein
graßer Laden mit Wohnung zu verm
4926) Kiesſtraße Nr. 3 ein Logis
zu vermiethen.
4008) Wilhelminenſtraßesl ime
freundliche Wohnuna im Seitenbau.
5074)
Rleiner Laden
mit Wohnung baldiaſt zu beziehen.
Eliſabethenſtraße Nr. 4.
5075) Schirmg. 16 (Eingang
Schlacht=
hausthor) ein kleines Logis. Preis 90 M.
5076) Ludwigſtraße 4 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
5077) Schützenſtraße 8 ein Laden mit
Einrichtung und angrenzendem Zimmer bis
20. Auguſt zu vermiethen.
5113 Ein möblirtes Zimmer für
l oder 2 Herren zu vermiethen.
Buhl, Alexanderſtr. 5. Hinterbau.
5145) Heinheimerſtraße 7 ein Logis
im Seitenbau ſofort beziehbar.
5146) Müllerſtraße 23 Manſarde zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
5147) Bleichſtraße 44, 3. St, 1möbl.
Zimmer an eine anſtänd. Dame zu verm.
5148) Arheilgerſtraße 35. 1Tr. h., ein
möbl. Stübchen an einen brav n Arbeiter.
5149) Stiftſtraße 46 der mittl. Stock,
3 Zimmer mit allem Zubehör, zu vermiethen
und Ende Juli zu beziehen.
5150) Wendelſtadtſtraße 42 be Etage,
5 Zimmer ꝛc., ſofort beziehbar.
1054
K 106
Hiermit die ergebene Anzeige, daß die bisherige Firma
GuSOnUu,
A auAwardu
Tupferwaarenfabrik, Metallgiesserei und Installations.
Geschäft für Wasserleitungen,
in ungeänderter Form weiter beſtehen bleibt.
Geſtützt auf die mir geſicherte Hilfe bewährter Kräfte, bitte ich das
meinem ſel. Vater geſchenkte Vertrauen gütigſt auf mich übertragen zu wollen,
und werde ſtets beſtrebt ſein, mir dasſelbe auch fernerhin zu erhalten.
Darmſtadt, den 1. Juni 1880.
Hochachtungsvoll
515))
Laduig Heisener.
Wandtafelni
mit ſämmtlichen vom 15. Mai ab hier abgehenden und ankommenden Eiſenbahnzügen/
10 Pfg, wie Uhrenfahrpläuchen zum Einlegen in den Uhrdeckel 5 Pfg.
ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Saulbau.
3
Donnerstag den 3. Juni 1880.
V.
1
C IRN
ausgeführt von der Kapelle des 1. Gr. Heſſ. Leibgarde=Rgts. Nr. 15,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Anfang halb 8 Uhr. Entree 25 Pfg. Actionäre 20 Pfg.
5081)
Rheinbad Stockſtadt.
Die Eröffnung meiner Schwimm= u. Bade=Anſtalt
ſeige ergebenſt an.
H. Hahey.
5045) Ein Mädchen geſetzten Alters,
welches kochen kann und in einer
bürger=
lichen Haushaltung erfahren iſt, findet Stelle.
Näheres in der Expedition.
5085)
Geſucht
für einen jungen Mann, welcher 5 Jahre
bei einer Herrſchaft als Kutſcher u. Diener
thätig war, per 1. Juli anderweitige
Stel=
lung. Näheres auf dem Büreau aller
Branchen Carlsſtraße 3.
5089) Ein reinliches, zuverläſſ. Mädchen
empfiehlt ſich im Putzen u. Waſchen,
über=
nimmt auch Lauf= oder Aushülfſtelle.
Hinkelsgaſſe Nr. 16.
3994) 4300 Mark ſind gegen erſte
Hypothek vom 1. Juli ab auszuleihen.
Wo? ſagt die Expedition.
5153) Damenkleider werden ſchnell u.
elegant angefertigt in wie außer dem Hauſe.
Näheres in der Exp. d. Bl.
Aula des frossh. Gyunaslums.
e„
Vorleſung
5
von
Fräul. Matalie Höhler.
Donnerstag den 3. Juni:
LOMC.
A mti
Tragödle von Sophokles, in deutſcher
Ueberſetzung von Donner, als Melodrama,
Muſik von Mendesſohn, mit Pianoforte=
und Harmonium=Begleitung.
Eintrittskarten ſind in den bekannten
Verkaufsſtellen zu haben.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 8 Uhr.
5157) Unter Discretion wird ein Kind in
gute Pflege genommen. Wor ſagt die Exp.
Dankſagung.
15¼
11
13
8½
C3
93
10
5095) Eine Wohnung von 5 Zimmern
mit nöthigem Zubehör, wo möglich auch
Garten, wird bis Anfang Auguſt zu miethen
geſucht. Offerten mit Preisangabe unter
4 B 5095 an die Exp. d. Bl.
5155) Ein alleinſtehendes Mädchen
ſucht Laufdienſt. Große Bachgaſſe 14.
5156) Eine Frau ſucht Laufdienſt oder
Waſchen u. Putzen. Gr. Kaplaneigaſſe 53.
Für die vielen Beweiſe von Theilnahme
bei dem uns betroffenen ſchweren Verluſte
unſeres guten Gatten, Vaters und Bruders
Schreinermeiſter Friedrich Rettig
ſagen wir hiermit unſeren herzlichſten Dauk.
Die tranernden Hinterbliebenen.
13
[ ← ][ ][ → ] 4 106
Erſatzwahl der evangel. Kirchengemeinde=Vertretung
5115)
dahier.
Nach dem unerwartet in der letzten Woche erfolgten Ableben des Stadtverordneten/
Heißner ſind bei der auf Montag den 7. Juni, von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr
Nachm. und von 3 bis 6 Uhr Nachm. in der Stadtkapelle anberaumten Erſatzwahl
ein einem Wahlakt und durch einen Stimmzettel) ſtatt 42 nunmehr 43 Vertreter
neu zu wählen, von denen die erſten 35 ſechs Jahre, die letzten 8. d. h. die mit der
geringſten Stimmzahl Gewählten, drei Jahre fungiren werden. Die Gewählten müſſen
die geſetzlichen Eigenſchaften haben, welche im 8 18 des Verf.=Edikts beſtimmt ſind.
Darmſtadt, den 29. Mai 1880.
Der ebangeliſche Kirchenvorſtand.
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. 1euStAd6, ſraße.
5159) Hügelſtraße 75 ein Zimmer
mit 2 Betten zu vermiethen; auch kann
Koſt dabei gegeben werden.
4978) Gr. Ochſengaſſe Nr. 6 ein
kleines freundliches Logis zu vermiethen.
5160) Geſucht wird ein noch gut
er=
haltener Kranken=Stuhlwagen. Adreſſen
unter 4 O 5160 in der Exped. erbeten.
3330) Ein kräſtiger Junge kann gegen Lohn
die Feilenhauerei erlernen. H. Sonnthal.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 5. Juni: Vorabendgottesdienſt um 7½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Prediat um 8½ Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr — Sabbathausgang um 9 Uhr.
1055
Rheinſalm, Aal,
Turbots, Karpfen,
Seezungen, Schleien,
Hechte
Krebſe.
Wd-adlugory
5161)
Hof=Lieferanten.
1 Um AIUhu FOILirchſtraße. ). LGER,
aller ins
Coloniatwaarenfach
einschlagenden
Artikel.
Hatzkager.
En gros ( Aeomunur:
Kaffee,
CLandes=Broducte,
Detticakeſſen,
Minerakwaſſer,
Haͤmereien.
en détail. 1 Um AILxh
Toul
Lirchſtraße. 90.
5162) Handſchuhe werden ſchön
ge=
waſchen das Paar zu 15 Pfg.
Hügelſtraße Nr. 20 Parterre
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Juni.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 18 vom 31. Mai
ent=
hält: 1) Geſetz. die Ausübung der Strafgerichtsbarkeit über die vor dem
1. Januar 1872 penſionirten und zur Dispoſition geſtellten Militärärzte
und Militärbeamten betr.
2) Bekanntmachung, die Ergänzung der
Militär=Convention mit Preußen vom 13. Juni 1871 in Bezug auf die
Regelung der ſtrafgerichtlichen Verhältniſſe der dem Königlich Preußiſchen
3) Be=
Armee=Verbande nicht angehörenden Großh. Offiziere betr.
kanntmachung, die Zutheilung der Feldgemarkung Bergheim zu dem
Amtsgerichtsbezirk Butzbach betr.
Als Geſchworne wurden geſtern folgende 30 Namen
herausge=
looſt für die Sitzungen des 2. Quartals 1880, welche am 21. d. Mts.
beginnen: Adam Ludwig Rothenhäuſer von Ober=Ramſtadt.
Philipp
Grünewald, Beigeordneter von Harreshauſen. Peter Ott, Bäcker von
Dieburg. Adam Schäfer III. von Goddelau. Johann Heinrich Grau,
Kaufmann von Offenbach. Heinrich Hainböhl II. von Groß=Gerau.
Georg Breidenbach III. von Groß=Zimmern. Jakob Keim, Metzger von
Egelsbach. Peter Köhler, Fabrikant von Neu=Iſenburg. Peter Bauer,
Ortsgerichtsmann von Urberach. Adolpy Klein, Kaufmann von
Offen=
bach. Heinrich Valentin Gunkel von Roßdorf. Johann Sauerwein VI.,
Beigeordneter von Langſtadt. Jakob Schrimpf von Erfelden. Philipp
Kiefer III. von Sprendlingen. David Schönhof, Fabrikant von
Offen=
bach. Ludwig Hornung von Dornheim. Tobias Boxheimer von
Lampert=
heim. Joſeph Salamon, Handelsmann von Reichelsheim. Friedrich
Kob Rentner von Auerbach. Tobias Ludwig, Gaſtwirth von Lorſch.
Philipp Knecht V Landwirth von Dietzenbach. Martin Brücher,
Land=
wirth von Groß=Zimmern. Peter Heyl V Landwirth von Klein=
Um=
ſtadt. Johann Zöller I1., Gaſtwirth von Griesheim. Ludwig Nieratzky,
Gaſtwirth von Erbach. Wilhelm Daudiſtel, Oberſt von Neu=Pſenburg.
Adam Langfelder von Büttelborn. Jakob Trautmann II. von Rimbach.
Ludwig Worner II., Landwirth von Reinheim.
1 Am 9. 10. und 11. Juni cr. findet die Beſichtigung des
Großh. Feld=Art.=Reg. Nr. 25 durch den Commandeur der 11. Feld=
Art.=Brigade, Generalmajor v. Bychelberg ſtatt. Am 12. Juni wird
genanntes Regiment durch den commandirenden General des X1.
Armee=
corps, Generallieutenant v. Schlotheim Exc. beſichtigt werden.
Im Laufe des 5. Juni wird die K. Württembergiſche
Feld=Artillerie=Brigade und das K. Württemb. Fuß=Art.=Bat. Nr. 13
per Bahn in Darmſtadt eintreffen und ſich von da direct nach dem
Barackenlager auf dem Griesheimer Schießplatz begeben. Die
Schieß=
übungen der gedachten Truppentheile beginnen am 7. Juni.
— Theater=Notizen. Die Herren Dalle=Aſte, Bögel und
Kugler haber eine Kunſtreiſe angetreten, die ſich in den Schwarzwald,
Baden= und die Rheinprovinz erſtrecken ſoll. — Für die Sommer=Saiſot
des Kurſaal=Theaters in Ems iſt der für unſer Hoftheater gewonnen
Herr Steude engagirt worden. Ebendaſelbſt wird auch Herr
Fial=
dem Vernehmen nach gaſtiren. Herr Peppler hat ein Engagement i
Poſen gefundc.
(T. A.)
Mainz. Geſtern; Mittwoch den 2. d., Nachmittags, fand eine Sitzun,
des Finanz=Ausſchuſſes ſtatt, in welcher zur Frage kam, ob gegen da=
Urtheil des Oberlandesgerichts zu Darmſtadt, nach welchem bekanntlid
die Stadt Mainz den Prozeß in Sachen der Gasfabrik in letzter Inſtan
verloren hat, Reviſion an das Reichsgericht zu Leipzig eingelegt wer
den ſoll. Reſultat noch unbekannt.
Frankfurt. Markthalle=Auction vom 1. Juni
Soles 80- 90 Pf., Turbots 80- 90 Pf., Barbues per Pfd. 70-75 Pfi
Hecht 70 Pf., Karpfen 80 Pf., Salm im Ausſchnitt 250 M., im ganze=
Fiſch 2 M. Blaufelchen per Stück 1-1.20 M., Maifiſche per Stü=
1.20-150 M., Krebſe das Hundert 6-10 M. Hummer, lebend
150- 1.80 M., Breſter Poularden 4.50-5 50 M.
Wiesbaden, 1. Juni 1880. Der Tag naht bald heran, an den
der geſammte Taunus=Club ein fröhliches Feſt zu feiern gedenkl=
Am Sonntag den 6. Juni a. er. ſoll die feierliche Einweihung und Er
öffnung des prächtigen Ausſichtsthurmes auf dem Kellers
Lopfe (bei Naurod) vor ſich gehen. Der Kellerskopf iſt ein 47
Meter hoher Ausläufer des Taunusgebirges, nach der Richtung Niedern
hauſen-Auringen-Medenbach-Naurod und Rambach zu, deſſen Rücke
von der „hohen Kanzel= gedeckt wird. Zugänglich von allen Seiten, lie
es ſich die Section Wiesbaden des „Taunus=Club' angelegen ſein, di
bequemſten und möglichſt ſchattigen Wege zu dem ca. 70 Fuß hohe.
Thurme auszukundſchaften und mittelſt weißen Tafeln mit rother Schrif
ſowie rothen Pfeilen an Stellen (reſp. Bäumen), an welchen Ir,
ungen bezüglich des richtigen Weges möglich ſind, zu bezeichnen. Vo
Wiesbaden geht es ſich am beſten durch die Anlagen bis zur Ruir
Sonnenberg, an dieſer vorbei an dem ſchönen, vom Wiesbadener Alte.
thumsverein angelegten Pfade entlang, bis zur Stickelmühle; an
letzter=
vorüber in den Wald und in demſelben ſich immer rechts haltend bi
Rambach. Von dem Wirthshaus zur Krone in Rambach iſt der
We=
nicht mehr zu fehlen. Die Entfernung beträgt von Wiesbaden bis zu=
Thurme 2 Stunden. Vom Bahnhofe zu Niedernhauſen bis zu=
Thurme braucht man etwa 1½ Stunde. Der Weg führt, laut dort al
gebrachter Tafel, vor dem Dorfe rechts ab durch den Bahnkörper, a
der ſog. Pulvermühle vorbei, bis zur Waldecke, woſelbſt eine Tafel a
gebracht, und die weitere Richtung durch rothe Pfeile an Bäume,
bezeichnet iſt. Von Naurod aus gelangt man auf verſchiedenen b
quemen Wegen, deren kürzeſter ca. 15 Minuten beträgt, zum Ziele. B
ondere Beſchreibung iſt nicht nöthig, indem man im Ort ſelbſt übera=
Auskunft bekommen kann und es zudem nicht an Tafeln reſp. roth=
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Pfeilen fehlt. Späterer Bezeichnung vorbehalten bleibt der Weg von der
Platte. Die Richtung iſt jedoch kaum zu fehlen, wenn man ſich immer
auf dem ſogenannten Rendspfade hält und am Bechtewald rechts
einbiegt; der Weg trifft zuletzt mit dem von Niedernhauſen und Naurod
kommenden zuſammen. Bezüglich des Fahrweges ſei erwähnt, daß
von der von Rambach nach Naurod führenden Chauſſe, beim Austritt
aus dem Walde, der zweite Weg links nach dem Fuße des Kellers=
Lopfs führt. Für den Tag der Einweihung ſollen proviſoriſche Schilder
an allen zweifelhaften Stellen angebracht werden, ſo daß ſich die
Fahrenden ſehr leicht orientiren können. Schließlich ſei noch auf das,
anläßlich der Einweihungsfeier erſcheinende „Gedenkblattu
aufmerk=
ſam gemacht. Das „Gedenkblatt;, aus 4 Seiten in großem Folio=
For=
mat beſtehend, ſoll vorausſichtlich außer Feſtprolog noch Programm, Lieder,
Bild und Beſchreibung des Thurmes, ſowie ein kleines
Orientirungs=
kärtchen enthalten, ſo daß die Feſtzeitung einen bleibenden Werth behält.
Der Preis iſt ſehr billig (auf ca. 25 Pfg.) geſtellt, und ſoll mit dem
Verkaufe bereits einige Tage vor dem Einweihungstage begonnen
wer=
den. Möge der Himmel am 6. Juni ein heiteres Geſicht zeigen und
mit zum Gelingen des Feſtes beitragen.
(4. )
— Die Kölner 3tg. ſchreibt: Bekonntlich hat man es zuerſt in
Heſſenhunternommen, der ſogenannten Engelmacherei durch directe
geſetzliche Vorſchrift entgegenzutreten, indem 1878 ein darauf zielendes
Geſetz unter dem Titel „den Schutz der in fremde Pflege gegebenen
Kin=
der unter ſechs Jahren betreffend” mit den Ständen vereinbart und
ver=
kündigt wurde. Dieſes Vorgehen hat ſeinerzeit auch in einzelnen andern
deutſchen Staaten lebhaftes Intereſſe erregt, ſo daß man dort mit
ähn=
lichen Maßregeln vorgegangen iſt, ja, esliſt vielfach der Wunſch nach
reichsgeſetzlich r Regelung ausgeſprochen worden, damit nicht, was aus
dem einen Bundesſtaate ausgetrieben werde, ſich in benachbartem
Ge=
biete wieder feſtſetze. Die Behandlung der Sache durch Reichsgeſetz würde
freilich die richtigſte und ſicherſte Löſung herbeiführen, indeſſen iſt dafür
zunächſt keine Ausſicht, und kann man es daher nur freudig begrüßen,
daß man bei uns die einmal ergriffene Führerſchaft beizubehalten ſucht.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 17 vom 29. Mai enthält nämlich eine
auf das obige Geſetz bezügliche, für die Kreisämter,
Kreisgeſundheits=
ämter, delegirten Kreisärzte und Ortspolizeibehörden beſtimmte Weiſung,
welche in eingehendſter Weiſe die noͤthigen Ausführungsbeſtimmungen
trifft. Wenn ſchon das Geſetz für ſich allein bisher von guter Wirkung
geweſen iſt, ſo werden dieſe Beſtimmungen der Abſicht desſelben um ſo
ſicherer zur praktiſchen Durchführung verhelfen. Auch anderwärts dürften
ſie der Beachtung werth ſein.
Sgraſitto=Malerei.
Sgraſitto, ein italieniſch Wort, dem Griechiſchen entlehnt, von
ex-
graphein, d. i. „auskratzen”, bedeutet in der Malerei urſprünglich ein
Bild aus einem Gegenſtand herauskratzen, aus einem Stein, Meſall oder
Holz, aus einer angeſtrichenen Wand u. dgl. Dann nennt man auch
ſolche Bilder mit dieſem Namen, die wie jene ausſehen, d. h. auf einem
hellen Grund ein einfarbig dunkles, oder auf dunklem Grund ein helles.
Urſprünglich ſind ſie mit Waſſer=Faͤrben „al Fresco- (d. h. auf friſchen
Kalk) gemalt. Weil aber dieſe unſrem nordiſchen Klima nicht
wider=
ſtehen, malt man ſie mit Oel auf den mit Oelfarbe geſtrichenen
Unter=
grund. Mit jenen al Presco gemalten Bildern iſt ein Haus in der
oͤberen Heinrichſtraße geſchmückt geweſen. Nach wenigen Jahren haben
aber Froſt, Regen und Sonne ſchon die Farben faſt zerſtört. Mit den
auf Oelgrund gemalten ſind zwei Häuſer. in der Ernſt=Ludwigſtraße
ge=
ziert und eins in der Hügelſtraße (Eck der Karlsſtraße). Herr Profeſſor
Hermann Müller hat die Bilder gezeichnet; die Herren
Hofweiß=
bindermeiſter Frank und Mahr haben dieſelben auf die Wand
ge=
tragen.
Von den Häuſern in der Ernſt=Ludwigſtraße enthält das
Eckhaus an der Paſſage nach dem Markt griechiſch=römiſche Verzierungen,
die auf Liſenen Flach=Pfeiler), auf Fenſter=Wandung und Sturz, bräun
auf thönweißem Grund, aufgetragen ſind, Es ſind griechiſchrömiſche
Verzierungen, Blätter und Ranken, Mäander u. dgl. Auf den vier
Liſenen einer Seite ſind kleine Medaillon=Bilder und Inſchriften:
Rafael (mit der Inſchrift„Picturau), Albrecht Dürer (nArehitecturauh
Holbein („draphicar), Michel Angelo (,Seulptura 1). Die Fenſter=Wände
und Stürze (einzelne mit Lympanon oder Giebel=Sturz) ſind mit
Blatt=
werk ꝛc. ausgeziert. Die beiden freiſtehenden Seiten des Hauſes, nach
der Paſſage und der Ernſt=Ludwigſtraße, ſind in gleicher Weiſe mit
dem=
ſelben Bildwerk geziert.
Das andere Haus zur Linken iſt durch Geſims und Liſenen in
9 Felder eingetheilt. Dieſe ſind bemalt; Geſims und Liſenen dagegen
unbemalt. Sie enthalten Porträts von Liebig und Abt Vogler,
zwei berühmten Männern von Darmſtadt, nebſt Emblemen der
Natur=
wiſſenſchaft und Muſik. Die Bilder ſind in Form von Medaillons auf
Goldgrund gemalt; zur Seite ſind je zwei Geſtalten, bei Liebig mit
chemiſchen Geräthen, bei Vogler mit Waldhorn und Clarinette. Zwiſchen
beiden Gruppen zwei Ibis, die Schlangen verſchlingen. Während die
Bilder des Nachbarhauſes braun auf weißem Grund noch an die
Sgrafitto=Malerei erinnern, ſind hier mannigfache Farben: der Grund
weißlich, die Schilder braun, die Geſtalten fleiſchfarben, die Köpfe von
Liebig und Vogler auf Gold gemalt.
Die Bilder ſind mit Geſchmack und Geſchick ausgeführt; ſie verrathen
ebenſo den begabten Erfinder und geſchickten Zeichner, wie den fertigen
Maler, der ſie auftrug. Was man vielleicht anders wünſchte, wäre die
Größe der Bildwerke. Sie ſind zum Theil ſo fein, daß man Mühe hat,
ſie zu erkennen. Sie dürften etwas grobſtyliger gehalten ſein, auch
min=
der reichhaltig. Der Architekt beider Häuſer hat ſchon zu viel decorirt.
Er hat das Eckhaus horizontal in zwei ungefähr gleich hohe Theile
ge=
theilt; den unteren in den höheren Laden und niederen Entreſol, die
zuſammen ſo hoch ſind wie der obere Theil, der dritte und vierte Stock.
Der untere Theil iſt durch Liſenen und ſtarke Geſimſe in einſtöckige
Felder geſchieden; der obere blos durch Liſenen, ohne Geſimſe, in
zwei=
ſtöckige Felder. Das iſt der Abtheilung zu viel und zu mannigfaltig.
Die Einheit des Hauſes wird in eine Vielheit von verſchiedenen
Stock=
werk=Formen aufgelsſt. Der untere Stock iſt röthlich angeſtrichen, der
zweite grau, der dritte und vierte weißlich. Dieſem Vielerlei hat der
Maler wenigſtens etwas Einheit gegeben, indem er auf den weißlichen
Grund der oberen Stockwerke nur eine braune Farbe auftrug, und die
hervortretenden Liſenen alle mit gleicher Zeichnung decorirte.
Das Nachbar=Haus links iſt durch zwei Geſimſe regelmäßig in drei
Stockwerke getheilt, ſenkrecht aber nochmals durch Liſenen in drei mal
drei Felder. Geſims und Liſenen ſind braun angeſtrichen, die Felder
weiß Hier ſind die Felder mit Bildwerk geſchmückt, die Rahmen
ein=
farbig. Dies wirkt vortheilhafter wie drüben, weil ein Bild mit glatten
Rahmen intereſſanter iſt, wie ein geſchnitzter Rahmen ohne Bild.
Das Haus Ecke der Hügel= und Karlsſtraße hat dieſen faſt zu
viel gezierten Häuſern den Vortheil der Einfachheit voraus. Doch fehlt
ihm jeder künſtleriſche Ausdruck, da nur der untere Stock durch einen
fortlaufenden Sims gekrönt iſt. Die großen Wände ſind zu leer; außer
den Fenſtern mit vortretender Wandung und Sturz iſt keine
Auszeich=
nung, als im zweiten Stock nach der Hügelſtraße zu eine Niſche.
In
dieſe hat der Maler ein Bild geletzt, ſchwarzbraun auf gelblichem
Grund. Die dargeſtellte Scene ſcheint faſt der neulich geſchilderten'
Scene aus Shakeſpeares„Winter=Märchen” nachgebildet: zwei Spieler,
die zum Feſt der Schafſchur ſpielen. Der eine bläſt die Schalmei, der
andre ſchlägt die Triangel dazu. Es ſind zwei muntere Cameraden;
man ſieht ihnen die Spielluſt an und könnte ſich die Tänzer dazu denken:
Schön Perdita lugt aus einer Luke darunter hervor und lauſcht
ſehn=
ſüchtig der neckiſchen Weiſe und mehr noch der Tritte des lang ſäumenden
Florizel. - Das Bild iſt ſehr ſchön componirt und ſauber ausgeführt.
Es iſt auch für die Höhe und Entfernung vom Auge des Beſchauers in
der rechten Größe gemalt und macht, weil das Auge durch keine
wei=
tere Zier abgelenkt wird, einen wohlthuenden lieblichen Eindruck.
Es ſind dies hübſche Anfänge einer künſtleriſchen Geſtaltung von
Häuſern, die das Beſtreben zeigen, aus der Einförmigkeit des Caſernen=
Styls, der Darmſtadt lange Jahre beherrſchte, herauszukommen. Fehlt
auch noch hier und da das rechte Maß, der kritiſch bewußte Sinn für
das, was dem Auge des gebildeten Beſchauers wohlthut, dann ſind
es doch ſchon hübſche Anfänge eines lebensvolleren künſtleriſchen
Schaffens.
Verlooſungen.
Gadiſche 4 pCt. 100 Thlr.=Looſe). Gewinnziehung vom
1. Juni. Es fielen 175,00) Gulden auf Nr. 61184, 28,000 fl, auf
Nr. 70150, 10500 fl auf Nr. 4305, 2800 fl. auf Nr. 45491, je 1400 fl.
auf Nr. 37358, Nr. 76365 und 79589 700 fl. auf Nr. 3712, 24785,
24791, 37352, 38676, 60845 und 8177I.
(adiſche 35 Gulden=Looſe.) Ziehung vom 31. Mai.-
Ge=
zogene Serien: Nr. 291 670 889 1020 1259 1411 1420 1841¼850
C
1971 23772576 2642 2899 3039 3052 3068 3080 3233 3322 3657 3879
3936 4196 4274 4736 4772 5005 5204 5485 5556 5816 5853 6343
7036 7079 7257 7517 7640. Prämienziehung am 30. Juni.
(Oeſterreichiſche 100 Gulden=Looſe von 1864.) Ziehung
vom 1. Juni. Auf Serie 2541 Nr. 28 fie. der Haupttreffer von 200,000 fl.,
Serie 2195 Nr. 97 20000 fl., Serie 1902 Nr. 14 15,000 fl., Serie
1902 Nr. 5 10,000 fl.; Serie 2100 Nr. 63 und Serie 2393 Nr. 90 je
5000 fl. Im Ganzen wurden folgende Serien gezogen: 329 1781 1902
2100 A41 2195 2393 2501 241 2922 3134 3138 3276 3724.
Tages= Kalender.
Donnerstag 3. Juni: In der Aula des Graßh. Gymnaſiums: Vorleſung von
Fräulein Natalie Köhler. — Concert in Saalbau.
Mittwoch 9. Juni: General=Verſammlung der Darmſtädter Gewerbehalle.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imveriales 16 M. 68-72 Bf. Cpgl. Sovereians 20 M. 38-42 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 15-19 Pf. Dollars in Gold 4 M. 19-22 Pf.
Der heutigen Nummer unſeres Blattes liegt ein ſeparates Blatt, betreffend das Mineralwaſſer des Kronthaler Apollinis=
Brunnen, bei, deſſen Inhalt wir ſeines mediciniſchen Intereſſes wegen, namentlich auch der Du=chſicht der Herren Aerzte
empfohlen halten.
Redacion und Verlag Le L. Hltriaige beſbundruderer.