Darmstädter Tagblatt 1880


07. Mai 1880

[  ][ ]

143.
Jahrgung.

4
SBSTUUAUIIN
1
boLDd

143.
Juhrgang.

Monnementzpreis
viertellährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Brungerlohn. Auzwürtz werden von
allen Poſtümtern Beſtellungen ent=
oegengenommen
zu 1 Mari 50 Pf.
pw Quartal hnck. Poſtaufſchlag

Grag= und Anzeigeblaft.
Mit der Sonntags=Beilage:
29uſlietez unttthaiinugvothtl.

Inſerate
werdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auzwärts
von allen Annoncen=Expedilionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

R88.

Freitag den 7. Mai.

1880.

Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen an den Nachlaß des Groß=
herzoglichen
Hofgerichtsraths i. P. Georg
von Bechtold zu Darmſtadt ſind bei
Meidung der Nichtberückſichtigung bei Ord=
nung
des Nachlaſſes binnen 14 Tagen bei
uns anzumelden.:
Darmſtadt, den 29. April 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt !
Beisler.
4207)
Bartha.

75
Bekanntmachung.
Das Debitverfahren über das Vermöger
des Schirmfabrikanten Wilhelm Keller zu
Darmſtadt iſt eingeſtellt.
Darmſtadt, den 3. Mai 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Seibert.
4287)
Kümmel.

Bekanntmachung.
Montag den 10. Mai d. J., Nach=
mittags
2 Uhr, werden auf dem Rath=
hauſe
zu Arheilgen folgende Gegenſtände
zwangsweiſe gegen Baarzahlung öffentlich
verſteigert:
9 Kühe, 3 Pferde, 2 Rinder, 3 Ziegen
14 Schweine, 8 Wagen, 11 Hühner,
1 Futtermühle, 14 Mltr. Kartoffeln,
3 Mltr. Korn, 10 Ctr. Steinkohlen,
6 Meter Scheitholz, 1 Buchenſtamm,
50 Wellen, eine große Partie Commoden,
Eßtiſche, Bilder, Lehnbänke, Kleider
ſchränke, Küchenſchränke, Spiegel, Uhren ꝛc.
Darmſtadt, am 4. Mai 1880.
Dieter,
4288) Großh. Gerichtsvollzieher.

Große Verſteigerung
4289)
von
Herrſchafts=Mobiliar.
Montag den 10. und Dienstag den 11. Mai, präcis Vor=
mittags
9 Uhr und Nachmittags 2 Uhr anfangend,
werden Riedeſelſtraße 35 parterre nachverzeichnete elegante, theils hochfeine
und ſolid gearbeitete Mobiliar=Gegenſtände, als: eine gute Zimmereinrichtung,
beſtehend aus einer Rips Garnitur, 1 Cauſeuſe, 6 gepolſterten Stühlen,
1 Pfeilerſpiegel mit Conſol, 1 Pfeilerſchrauk, 1 Damenſchreibtiſch, 1 ovaler
Tiſch. 1 Verdure u. ſ. w.;
Wohnzimmer: 1 braune Peluſche=Garnitur, 1 Schreib=Commode,
Spiegelſchrank, 1 Canapee, 1 feiner pol. nußb. Kleiderſchrank, 1 Commode,
6 Rohrſtühle, 1 Nähtiſchchen, 1 ov. Tiſch, 1 ov. verg. Spiegel, 2 feine
franz. Bettſtellen mit Sprungfeder= und Wollmatratzen, 1 Waſchtiſch und
2 Nachttiſchchen m. Marmor, 1 nußb. Spiegel, 1 Canapee, 1 Commode,
1 Kleiderſchrank, 6 Rohrſtühle, 2 engl. Bettſtellen, 1WWaſchſchrank, 2 Nacht=
tiſche
, 1 Spiegel mit Trumeau, 1 Schreibſecretär, 1 Gallerieſchrank, 1 Glas=
ſchrank
; ferner 1 Küchenſchrank, 1 einthüriger und 1 zweithüriger Kleider=
ſchrank
, Küchentiſch, 6 feine engl. Tüll=Vorhänge mit Gallerien, 1 Kaffee=
u
. 1 Thee=Service in Britannia=Silber, verſchiedene Garten=Möbel, beſtehend
in größeren und kleineren Tiſchen, Stühlen und Bänken, ſowie verſchiedener
Hausrath öffentlich gegen Baarzahlung an den Meiſtbietenden verſteigert.
A. Kammler, Taxator.
Samstag Nachmittag von 4-5 Uhr ſtehen die Gegenſtände zur Anſicht.

Feinſten reinſchmeckenden
Tafelhonig
in Gläſern und Anbruch zu ſehr billigen
Preiſen empfiehlt
Friedr. Schaefer.
3614)
Ludwigsplatz 7.

Aug. Harburg,
empfiehlt ſo lange Vorrath:
4272)

Relneclauden.
Airschen,
Birnen, roth und weiß
Mirabellem
Aprikosen
Erdbeeren (Ananas)
Türsiche
Ananas Gowlen)

Beſſungen,

120.
1.30. 180 1.35. 2.35, 1.65. 2.55. 185. 2.15, 1.50 nen. 95.

3118) Eine Häckſelmaſchine und ein
großer Eisſchrank zu verkaufen. Näheres
in der Exp. d. Bl.

4019) Zwei kräftige Oleanderbäume
mit gut gehaltenen Külbeln ſind zu ver=
kaufen
. Näheres in der Expedition.

[ ][  ][ ]

874

B 88

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HetssmOk,
A0
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für Wasserleitungen
Den geehrten Herren Hausbeſitzern hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mit meiner Kupfer=
waaren
=Fabrik und Metall=Gießerei ein
Inſtallations=Geſchäft für Waſſerleitungen
verbunden habe. - Zugleich erlaube mir darauf aufmerkſam zu machen, daß ich fortwährend ein wohl=
aſſortirtes
Lager in allen Arten von Wasserleitungs=Gegenständen, Hiederschraub=Hähnen,
Fentllen, BadeFinrichtungen, Wasser-Glosets, geschwefelten Bleiröhren eto. elo, den gegebenen
Vorſchriften entſprechend, unterhalten werde, um ſämmtliche Aufträge ſofort effectuiren zu können.
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Champagner & Houssenz,
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Beſſungen.
A. Harburg.

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Ludwigsplatz 7.

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Pantoffeln (Handarbeit) werden das Paar
zu 3 Mark abgegeben. Ebenſo ſind von
den beliebten Herren=, Frauen= und Kinder=
ſtiefeln
(Kalbleder), ſowie eine Partie billige
Confirmandenſtiefel, für deren Güte garan=
tirt
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Bahnhofſtraße 1 eine Stiege hoch.
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5

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Zimmer mit oder ohne Möbel, gleich be=
ziehbar
, zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

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meinem Hauſe das Manſarden=Logis zu
vermiethen, beziehbar 1. Juli. Preis 100 fl.
Cornelius Guntrum.
3674) Ludwigſtraße 16 iſt ein geräu=
miger
Laden mit Comptoir und Wohnung
von 4 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
Ph. Wondra, Hofjuwelier.
4216) Kleiner Laden mit Logis im
Hinterbau baldigſt zu vermiethen.
Eliſabethenſtraße Nr. 4.
4220) Caſinoſtraße 17 eine Manſarde.
4294) Kiesſtraße. 3 ein Logis an eine
ruhige Familie zu verm. u. ſofort zn beziehen.

4295) 1 duch 2 Beſellen, welche auf
Stück arbeiten, können ein freundliches,
helles Logis erhalten bei Ad. Mager,
Kleidermacher, Kaupſtraße 1

Vermiſchte Nachrichten.
Hpeclalarzt Dr. med. Heyor,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
(534
Erfolge.

Wer hat einen ſchlechten Kochheerd,
Der gehe zu dem gut recommandirten
4228; Heerdſetzer Döring, Kirchſtraße l4.

4229) Eine reinliche Wittwe ſucht Lauf=
dienſt
. Große Kaplaneigaſſe 66.

3764) Offene Lehrſtelle bei
Juwelier Carl Müller.

4279) Ein Mädchen nimmt noch einige
Kunden im Waſchen und Putzen an.
Nieder=Namſtädterſtraße Nr. 9.

4296) Ein braver Junge kann in die
Lehre treten bei
J. Blümlein, Handelsgärtner.

4297) Zwei tüchtige
Schieferdecker
können ſofort dauernde Beſchäftigung erhalten
bei C. Martel, Mainz. (D. F. 9810)

R88.
875
W Der nach amtlichen Quellen bearbeitete ſeither in unſerem Verlage
erſchienene Fahrplan der Eiſenbahnen, Dampfſchiffe und Poſten im Großher=
zogthum
Heſſen wird vorerſt nicht mehr ausgegeben, was wir der vielen Nachfragen
halber hiermit jetzt ſchon bekannt machen.
Darmſtadt.
L. C. Willich'ſche Hoſbuchdruckerei.

Gemälde-Ausstellung
des
Rheiniſchen Runſloereins
in Darmstadt, Saalbauſtraße Nr. 73,
vom S. bis 30. Mai 1880
täglich geöffnet von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 5 Uhr.
Eintrittspreis: 40 Pig.
4298)
Der Vorstand.

H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Neustadt,
ſtraße.

5 Hauls

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299
Geschift
wird mit Anzahlung einer guten 2. Hypo=
theke
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zurt a. W.

4300) 9000 Mark werden auf erſte
Hypothek gegen doppelte gerichtliche Sicher=
heit
zu leihen geſucht. Schriftl. Offerten
unter G E 4300 befoͤrdert die Exp.

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der Stadt, von 8-9 Zimmern parterre,
oder auch parterre und bel Etage
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2
8 Katze, jeit einigen Tagen ver=
mißt
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erſucht: Promenade 60.

4303) Ein Müdchen, welches bürgerlich
kochen kann u. ſich jeder Hausarbeit unter=
zieht
, ſucht Stellung. Näheres bei
P. Schmidt, kl. Bachgaſſe 9.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 7. Mai.
13. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
Die relegirten Studenten.
Luſtſpiel in 4 Aufzügen von Benedir.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Reinhold: Herr Steude von Köln als Gaſt.

Sonntag 9. Mai:
14. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
Der fliegende Holländer.
Romantiſche Oper in 3 Atten von R. Wagner.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Mai.
Das Großh. Heſſiſche Regierungsblatt, Beilage Nr. 12,
vom 28. April enthälk: Verzeichniß der auf Grund der Rechtsanwalt=
ordnung
vom 1. Juli 1878 bei Gerichten des Großherzogthums zuge=
laſſenen
Rechtsanwaͤlte der Provinz Starkenburg. (Sämmtlich in Darm=
ſtadt
wohnhaft, mit Ausnahme derjenigen, bei welchen ein anderer Wohn=
ort
angegeben iſt.) Theodor Amend in Langen. Heinrich Andres in
Offenbach. Otto Breidenbach. Adolph Buchner. Wilhelm Ceßner,
Landrichter i. P. Carl Davidſohn in Offenbach. Dr. Friedrich Delp,
Garniſons=Auditeur a. D. Carl Eigenbrodt, Oberſtabs=Auditeur a. D.
Dr. Carl Eigenbrodt, Bezirksſtrafgerichts=Secretär i. P. Dr. Wilhelm
Frank, Miniſterial=Regiſtrator i. P. Ferdinand Gallus. Dr. Georg
Gervinus. Jacob Grünewald. Julius Heumann. Friedrich Heyer I.,
Juſtizrath. Friedrich Heyer II. Dr. Emil Hoffmann in Offenbach.
Dr. Ernſt Emil Hoffmann. Wilhelm Kekule. Dr. Carl Kleinſchmidt.
Dr. Jacob Koch. Wilhelm Köhler. Theodor Kornmeſſer, Hofgerichts=
rath
i. P. Georg Krug.- Guſtav Krug. Bernhard Langenbach. Jacob

Laudenheimer. Anton Lanteren. Carl Lindt. Carl Ludwig. Dr. Abolph
Lochmann. Eduard Lotheißen, Juſtizrath und Diviſions=Auditeur. Dr.
Baruch Mainzer. Hermann Maſſot. Jgnatz Metz. Adolph Metz. Her=
mann
Metz. Johannes Müller. Guſtav Oppenheimer. Dr. Arthur
Oſann. Friedrich Pfaff. Dr. Ernſt Pfeffinger in Offenbach. Friedrich
Purgold. Carl Reh. Dr. Carl Reuling. Carl Sandhaas. Ferdinand
Schenck, Juſtizrath und Diviſions=Auditeur. Carl Schenck, Juſtizrath
und Stabs=Auditeur a. D. Dr. Carl Seibert. Ernſt Schmeel. Dr.
Robert Schmidt. Eberhard Schödler. Dr. Carl Schüler. Ludwig
Strecker in Offenbach. Carl Volhard. Dr. Carl Warthorſt. Dr. Her=
mann
Weber in Offenbach. Carl Weidenbuſch. Dr. Wilhelm Wenck.
Philipp Werle, Juſtizrath. Ernſt Wörner. Wilhelm Zimmermann.-
Bemerkungen: 1) Die in Darmſtadt wohnhaften Rechtsanwälte ſind, ſo=
weit
nachſtehend nichts Abweichendes bemerkt iſt, bei Großherzoglichem
Landgerichte der Provinz Starkenburg und bei Großherzoglichem Ober=
landesgerichte
zugelaſſen. Rechtsanwalt Dr. Carl Eigenbrodt, Bezirks=
ſtrafgerichtsſecretär
1. P., iſt bei Großherzoglichem Landgerichte der
Provinz Starkenburg zugelaſſen. 2) Die in Offenbach wohnenden Rechts=
anwälte
ſind bei Großherzoglichem Amtsgerichte Offenbech, bei Großher=

[ ][  ]

M
876
Loglichem Landgerichte der Provinz Starkenburg und bei der Kammer
für Handelsſachen mit dem Sitze in Offenbach zugelaſſen. 3) Rechts=
anwalt
Amend zu Langen iſt bei Großherzoglichem Amtsgerichte Langen
zugelaſſen.
Das Großh. Regierungshlatt Beilage Nr. 13 vom
4. Mai enthält: 1) Bekanntmachung, Abänderung der Statuten der
Bank für Süddeutſchland betr. - 2) Bekanntmachung, die Beſtätigung
von Stiftungen und Vermuͤchtniſſen betr. - 3) Bekanntmachung, die
zur Ausfertigung und Erledigung von Uebergangsſcheinen ermächtigten
Stellen betr. - 4) Ueberſicht der im Jahre 1879 in den Irrenanſtalten
des Großherzogthums verpflegten Kranken. - 5) Bekanntmachung, die
für die Zeit vom 1. Januaͤr bis Ende März 1880 zur Beſtreitung der
Communalbedürfniſſe der Stadt Mainz zu erhebenden Umlagen betr.
- 6) Bekanntmachung, den Steuerausſchlag zur Bezahlung des Gehalts
- 7) Ordensverleihungen.
des Rabbinen zu Offenbach für 1880 betr.
Ermächtigung zur Annahme und zum Tragen eines fremden Ordens.
- 8) Charakterertheilungen. - 10) Namensveränderungen.-11) Dienſt=
entlaſſungen
. - 12) Concurrenzeröffnungen. - 13) Sterbefälle.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 13 vom 5. Mai ent=
hält
: Geſetz. die Disciplinarverhältniſſe der nicht richterlichen Staatsbe=
amten
betreffend.
(Militärdienſtnachrichten.) Dr. Weſtphal, Aſſiſtenz=
arzt
1. Kl. vom 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, wurde zum Stabs=
und Bat=Arzt des Schleswig. Fuß=Art.=Bat. Nr. 9; Dr. Röder Aſſiſtenz=
arzt
2. Kl. der Reſerve vom 1. Bat. (Darmſtadt L.) 1. Großh. Landw.=
Regts. Nr. 115, zum Aſſiſtenzarzt 1. Kl. der Reſ.; Dr. Riedel, Unter=
arzt
vom 3. Großh. Inf.=Reg. Nr. 117, unter Verſetzung zum 1. Bad.
Feld=Art.=Regt. Nr. 14, zum Aſſiſtenzarzt 2 Kl.; Dr. Keller, Unterarzt
der Reſ. vom 1. Bat. (Mainz) 4. Großh. Landw.=Regts. Nr. 118, zum
Aſſiſtenzarzt 2. Klaſſe der Reſerve - befoͤrdert.
Die hieſige Polizeibehörde läßt bekanntlich neben der unausge=
ſetzten
Reviſion der hier zum Verkaufe gelangenden Milch durch die
- im erſten Quartale 1880 fanden über 8000 Re=
Schutzmannſchaft
viſionen ſtatt - auch eine Prüfung dieſer Waare auf chemiſchem Wege
vornehmen, um hierbei conſtatiren zu laſſen, ob und in welchem Grade
bie Milch burch Entrahmung verſchlechtert iſt. In den Monaten Januar
bis April wurden demgemäß 172 Milchproben erhoben und der chemiſchen
Station zur Unterſuchung überliefert. Die letztere ergab die befremd=
liche
Thatſache, daß bei 58 Proben, alſo bei einem Drikttheil derſelben,
die Milch theils größtentheils, theils ganz abgerahmt und in vielen Fäl=
len
auch noch mit Waſſer vermiſcht war, obgleich die Milch als
ganze Milch= und nicht mit der Beclaration abgerahmte Milch=
zum
Verkaufe gebracht war. Insbeſondere ſind es die Zwiſchenhändler
bei welchen dieſe Entwerthung der Milch ſich ergeben hatte. Der Polizei=
behörde
wird natürlich das öbige Reſultat Anlaß zu ſtrengern Maßregeln
geben müſſen und iſt es nicht mehr wie recht und billig, daß gegen alle
Milchverkäufer, bei welchen eine Milchverſchlechterung burch ganze oder
theilweiſe Entrahmung feſtgeſtellt wird, ohne daß die Milch durch geeig=
nete
Aufſchriften auf den Gefäßen ausdrücklich als a bgerahmte Milch=
declarirt
iſt. Strafantrag nach Maaßgabe des Reichsgeſetzes vom
14. Mai 1879 erhoben wird.
- Die ſeit dem 31. December 1876 präckudirten Noten alter
Währung der Bank für Süddeutſchland werden noch fort=
während
bis zu dem anderweitigen Beſchluſſe einer ſpäteren Generalver;
ſammlung der Actionäre eingelöſt.
Mainz. Am Dienstag nach Pfingſten (18. Mai), wird eine fröh=
liche
Sängerſchaar unſere Stadt paſſiren, nämlich der wegen ſeiner
muſikaliſchen Leiſtungen hochgefeierte-Wiener Männergeſangverein=, welcher
von Wien nach Brüſſel fährt, um der belgiſchen Prinzeſſin Stefanie, der
Braut des öſterr. Kronprinzen Rudolph, ein Ständchen zu bringen. Die
Reiſe ſoll am oben genannten Tage ſtattfinden. Dabei wird der Verein,
über Aſchaffenburg kommend, hier die Bahn verlaſſen und mit einem
für den Päuſchalpreis von 800 Mark gemietheten Dampfer die Reiſe
nach Köln fortſetzen.
(M. A.)
In J8la in Ungarn hat ſich der Bagatellrichter den Ruf eines
Salomo erworben. Nicht wenig trug dazu folgender Fall bei. Ein
Mann war geſtorben und hatte ſeiner Wittwe keinen Pfennig, aber eine
Unbezahlte Wirthshausrechnung hinterlaſſen. Sie wollte nicht zahlen,
wurde aber dazu verurtheilt, weil ſie durch ihr zänkiſches Weſen ihren
Mann gleichſam gezwungen habe, im Wirthshauſe Troſt zu ſuchen. So
entſchied der Richter.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 4. Mai: -Zweite Gaſtdarſtellung des Herrn Steuder.
In der getroffenen Wahl der beiden Stucke für ſein zweites Erſcheinen vor
dem hieſigen Publikum documentirte ſich ſofort der gewiegte routinirte Schau=
ſpieler
, der mit wohl bemeſſener Berechnung des zu ſteigernden Effectes den
liegreichen Erfolg zu ſichern verſteht. Wenn der Gaſt in ſeiner erſten Rolle
als Conrad Bolz', nach ſeiner Auffaſſung in dieſer Figur denz geſetzte=
ren
Bonvivant zu zeichnen beabſichtigte, ſo bot ihm der Baron Crnſt von
Walbach in dem Luſtſpiel Im Warteſalon erſter Claſſe Gelegen=

88
und zu beweiſen, daß er über einen friſchen prickelnden Humor verfüge, der
es errathen ließ, daß er wohl auch gelegentlich champagnerartig überſchäumen
könne. AlzSchummrichſ in dem Benedip'ſchen dreiaetigen.Luſtſpiel Die
zärtlichen Verwandtenu lieferte ſodann Herr Steude ein vortrefflich
concipirtes, wohl gelungenes Portrait eines jungen, beſchränkten, etwas bla=
ſirten
Gecken, das eine ſehr ergötzliche und wirkſame Miſchung des pkati
und des nigis: darbot. Erſcheinung, Sprache und Charakteriſirung waren:
in dieſer Rolle ſo total verſchieden von den beiden vorgenannten, daß ſie einer=
ganz
verſchiedenen Perſönlichkeit anzugehören ſchienen, ein unzweiſelhaftes,
glänzendes Zeugniß ſchauſpieleriſcher? Tuchtigkeit. Nach den=-abgelegten
Proben glauben wir uns zu der Annahme berechtigt, daß Herr
Steude noch nicht ſeinen höchſten Trumpf ausgeſpielt'hat.- Die
Leiſtungen desſelben in den beiden letztgenannten Rollen fanden verdiente
Anerkennung durch wiederholten Beifall und Hervorruf, ſelbſt bei offener
Seene. Seitens unſerer heimiſchen Künſiler wurde der Gaſt aufs Wirkſamſte
unterſtutzt, und wenn wir eine namentliche Aufzählung derſelben unterlaſſen,
ſo geſchieht es blos, weil wir nicht nochmals den Theaterzettel abſchreiben
wollen. Wir können jedoch nicht umhin - unbeſchadet der den übrigen
Mitwirkenden gebührende Unerkennung - die Leiſtungen der Damen Ep=
pert
und Berl in dem zweiten Stuck als -Ulriken und =Irmgard her=
vorzuheben
, welche durch die gelungene Charakteriſirung ihrer reſpectiven
Rollen ein eben ſo ergötzliches, als wirkungsvolles Paar alter Jungfern lie=
ferten
, wie man es nür zu ſehen wünſchen kann. Frau Eppert lieferte als
Irmgard: ein höchſt draſtiſches und doch naturwahres Bild des alten,
koketten Mädchens, das auf Männer Jagd macht. Daß ſich in der
Charakterzeichnung der Ulrike des gelehrten Blauſtrumpfes, eine milde
Familienähnlichkeit mit des Verfaſſers =Theudelinden in ſeinem Dr. Wespe
nicht verkennen lüzt, ebenſo wie eine Nachahmung bekannter Situationen in
den Scenen zwiſchen Thusnelde= (Frl. Ethel und Bornau- (Herr
Edward) in dem Forigange und der Entwickelung der Handlung mag hier
on pussant bemerkt werden, thut Ubrigens der Wirkung des Stückes keinen
Abbruch. Fur Rollen wie Dr. Wismar, die zum Fache der geſetzten Lieb=
haber
gehören, iſt Herr Wisthaler kaum mehr der paſſende Repräſentant.
Auch einiges vorgekommene Verſprechen wollen wir Uberſehen in Anbe=
tracht
des wackeren Zuſammenſpiels und der lobenswerthen Einzelleiſtungen.
A. H.)
Polizel=Bericht vom 5. Mai.
In dem Hinterbau eines Hauſes in der Waldſtraße iſt in den letzten
Tagen aus einer Manſardenſtube verſchiedenes Bettwerk entwendet worden.
An einem Neubau, Ecke der Kies= und Wienersſtraße, wurden geſtern Abend
mehrere Fenſterſcheiben im Werthe von ca. 15 Ml. durch Steinwürfe zer=
trümmert
. In keinem der beiden genannten Fällen iſt man bis jetzt der
Thäter habhaft geworden.
Tages=Kalender.
Donnerstag 6. Mai: Großes Militär=Concert auf dem Karlshof.
Samstag S. Mai: Geſelliger Herren=Abend der Geſellſchaft Eintracht.,
Dienstag 11. Mai: General=Verſammlung der Darmſtädter Gewerbehalle.
Vom 8. bis 30. Mai: Gemälde=Ausſtellung des Rheiniſchen Kunſtvereins in
der Saalbauſtraße 73.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube.- S. D. Furſt Uruſſow aus Rußland. Graf von
Wittgenſtein von Wien. v. Küchler und Gemahlin, Oberſt la suite und
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Koenigs, Geh. Commercienrath von Cöln. Dieterich und C. Lauteren von
Mainz, Kempf von Nürnberg, Geh. Commercienräthe. Stein, Banquier von
Cöln. Lang. General=Direckor von Wiesbaden. Binge und Gemahlin, Dr.
juris von Frankfurt a. M. Fräulein Cornelie van Zanten von München.
Kahn und Gemahlin, Kaufmann von Kaiſerslautern. Dornewaß und Ge=
mahlin
, Königl. Opernſänger von Wiesbaden. Dr. Reatz, Rechtsanwalt
von Gießen. C. Roggk von Cöln, V. Jahn von Plauen, M. Albrecht von
Harburg, Friedlander von Berlin, Kayſer von Frankfurt a. M., Kaufmann
von Lahr. Schuhmann von Stuttgart, U. Schwarz von Fulda, Uhlmann
von Stuttgart, Händler von Schneeberg, Bonhote von Neuchatel, Nagel von
Hamburg, A. Oeſer von Hukezwagen, Kaufleute. E. Knackfuß, Aka=
demiker
von Düſſeldarf. Stephan, Kaufmann von Leipzig. H. Lang,
Fahrikant von Plauen. M. Magerſtedt, Kaufmann von Berlin. C. Hey=
mann
, Tonkünſtler von Frankfurt a. M. E. Wedemeyer von Hannover,
R. Baumbach von Berlin, Whatt von Wien, Langenbruch von Elberfeld,
von der Heyde von Bielefeld, Doernberg von Eſchwege, Niemann von
Bremen, Nagel von Hamburg. Wriggers von Hanau, Kaufleute. C. Laepple,
Ingenieur von Lichtenau. C. J. Heyderer von Cöln, Mall vou Stuttgart,
Schumacher von Mannheim, W. Belthaus von Elberfeld, J. Lory von Berlin,
Kunkel und E. Jung von Mannheim, H. Wilſon von London, C. Buer=
mann
von Aachen, G. Frieder von Stuttgart, Pleaut von Zißwitz. Branden=
burg
von Cöln, Blum von Karlsruhe, Aron von Muhlhauſen, Pfennig von
München, Kaufleute.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperiales 16 M. 69-74 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 38-42 Pf.
helt, dieſes Genre in einer der erſteren entgegengeletzten Weiſe zu illuſtriren. 1 20 Franfenäüdke 16 M. 16.20 Pf. Dallars in Gald ½ A.2-AL.

Hlerzu eine Beilage für Nicht=Poſtabonnenten von F. Soennecken's Verlag, Bonn und Leipzig.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.