Wonnementzpreis
viertehährlich 1 Marr 50 Pf. unck.
Eringerlohn. Auzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
zegenganommen zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal inck. Poſtauſchlag
Jrag= und Arzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Juſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzftraße Nr. 18, ſowie auzwärt
von allen Annonen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
füͤr die Bekanntmachungen des Großh. Breigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 13. April.
7L.
1880.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das nachſtehende Localreglement wird hiermit in Erinnerung gebracht.
Darmſtadt, den 9. April 1880.
Der Feldpolizeibeamte:
Ohly, Oberbürgermeiſter.
Localreglement, betreffend die Vertilgung der Blutlaus.
Auf Grund des Artikel 31 des Feldſtrafgeſetzes wird mit Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Ermüchtigung
Groß=
lerzoglichen Miniſteriums des Innern vom 25. März 1879 zu Nr. M. d. Js. 4032 hiermit für den Kreis Darmſtadt
ingeordnet:
8 1. Die Beſitzer von Apfelbäumen, gleichviel ob dies Hochſtumme, niedere Formbume oder veredelte und unveredelte
gäumchen in der Baumſchule ſind, ſind verpflichtet, dieſelben, ſobald ſich die Blutlaus an ihnen zeigt, von letzterer gründlich zu
einigen.
8 2. In jeder Gemeinde iſt eine Commiſſion aus einer den Umſtänden entſprechenden Anzahl von Sachverſtändigen auf
in Jahr zu ernennen, welche die Aufgabe hat, zwei Mal im Jahr, das erſte Mal im Monat Mai, das zweite Mal im Monat
September, in Begleitung der Feldſchützen und Baumwärter die Gemarkung zu begehen und unter Zuziehung der betheiligten
hrundbeſitzer die Apfelbäume auf die Blutlaus zu unterſuchen. Ebenſo ſind die Feldſchützen bezw. Baumwärter zu verpflichten,
von Frühjahr bis Herbſt die Bäume der Gemarkung genau zu controliren, um in jedem Fall, wo ſie die Blutlaus antreffen,
hfort dem Bürgermeiſter Anzeige davon zu machen.
8 3. Wird ein Beſitzer von Apfelbäumen zur Anzeige gebracht, daß an einem der letzteren Blutläuſe vorhanden ſind, ſo
vird er vom Bürgermeiſter aufgefordert, dieſe Bäume binnen ſechs Tagen gründlich zu reinigen. Wird dieſer Aufforderung nicht
utſprochen, wovon ſich jedesmal die Commiſſion zu überzeugen hat, ſo tritt für jeden inficirten Baum eine Strafe von 1 Mk.,
ür jedes Bäumchen in der Baumſchule eine ſolche von 10 Pf. ein, wobei jedoch die Strafe für die Bäume ein und desſelben
hrundſtücks nicht über 20 Mk. ſteigen darf. Die bezüglichen Bäume werden auf Koſten des Beſitzers gereinigt.
8 4. Jedes Jahr im Monat November iſt über das Reſultat der von der erwählten Commiſſion vorgenommenen
Be=
ſchtigungen von Seiten der Bürgermeiſterei Bericht an das Großherzogliche Kreisamt zu erſtatten.
5 5. Dieſes Reglement wird in jedem Jahr im Monat April in jeder Gemeinde ortsüblich öffentlich bekannt gemacht.
Darmſtadt, am 2. Mai 1879.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V. d. Kr.=R.:
von Hangen, Lreisaſeſſor.
492)
3478) Der Voranſchlag der Stadtkaſſe, der Armen=, Hoſpital= und
Pfandhaus=
kaſſe für die Etatsperiode vom 1. Januar 1880 bis Ende März 1881 iſt nach
rfolgter Feſtſtellung durch die Stadtverordneten=Verſammlung 8 Tage lang zur Einſicht/
uf dem Rathhauſe offen gelegt.
Darmſtadt, 9. April 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Holzpreiſe im Großherzoglichen Holzmagazin.
Es wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Preis per Rmtr. Buchen=/
scheiter 1. Claſſe von 13 M. auf 11 M. 50 Pfg. höheren Orts herabgeſetzt worden iſt.
Für die übrigen Sortimente bleiben die am 25. v. Mts. publicirten Preiſe in Kraft. offentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 11. April 1880.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
Muhl.
193)
8 Pferde=, Wagen= und
Geſchirr=Verſteigerung.
Donnerstag den 15. d. Mts.,
Bor=
mittags 10 Uhr, ſollen im Großherzogl.
Hofmarſtalle dahier:
5 bis 6 Wagenpferde (Stuten),
6 Wagen (2 Stadtwagen, 3
Kaleſchen-
eine mit und zwei ohne Glasverdeck-
und 1 Korbwagen,
ſowie verſchiedene Geſchirre, Sättl, Zaume,
Lederzeug ꝛc.
Darmſtadt, den 6. April 1880.
Großherzogliches Hofmarſtall=Amt.
Frhr. von Nordeck zur Rabenau=
187
Oelanntmachung.
Die zum Nachlaß des Gefängnißverwalters Ackermann
gehö=
rigen Mobilien, beſtehend in:
Gold und Silber, ſehr gut erhaltenen Kleidern und Weißzeug.
ferner Bettwerk, Möbel, als: 1 Sopha mit Stühlen, runde und
viereckige Tiſche, 2 Glasſchränke, 4 Kleiderſchränke, 3 Commoden,
1 Clavier; alsdann: Küchengeräthſchaften und allerlei ſonſtiger
Hausrath, ſollen
nächſten Mittwoch den 21. April 1880,
Vormittags 9 Uhr,
in deſſen Wohnung, Lindenhofſtraße Nr. 3, gegen Baarzahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 9. April 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
3367)
Berntheiſel.
S
Verſteigerungs=Anzeige.
Die zum Konkurs des Bäckermeiſters Emil Gann 1. dahier gehörigen
das Dorf,
Immobilien:
Flur I. Nr. 260. ⬜Mtr. 74 Garten,
357 Hofraithe,
I. „ 261.
Mittwoch den 14. April d. J., Nachmittags 2 Uhr,
werden
auf hieſigem Rathhaus zum Letztenmale und mit unbedingtem Zuſchlag verſteigert.
Die Hofraithe liegt in der Hauptſtraße, mitten im Orte, und wird in derſelben
ſeit vielen Jahren eine Bückerel und Wirthſchaft betrieben.
Sodann werden an demſelben Tage, Nachmittags 3 Uhr, in der Gann'ſchen
Wohnung die zum Wirthſchafts= und Bäckereibetrieb gehörigen Mobilien und
Geſchäfts=
geräthe, ſowie allerlei Hausrath an den Meiſtbietenden verſteigert.
Eberſtadt, den 6. April 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Eberſtadt.
Müller.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 14. April, Vormittags 9 Uhr,
werden Eliſabethenſtraße Nr. 10 Hinterhaus Parterre folgende
Gegen=
ſtände, als: 1 noch wenig gebrauchtes Wirths=Buffet, 3 Zuglampen,
1 Gartenlampe, 1 großer ov. Goldſpiegel, 1 ditto mit Uhr, 8 Tage gehend,
2000 feinere Cigarren, 2 Bettſtellen, 1 Küchenſchrank, 1 Kinderbettſtelle
u. verſchiedene andere Gegenſiände öffentlich gegen baare Zahlung verſteigt.
A. Kammler Taxator.
H
Bekanntmachung.
3373) Die Ausführung von
Weißbinder=
arbeiten (Leimfarbe=Anſtrich) veranſchlagt zu
624 M. 20 Pf. ſoll in öffentlicher
Sub=
miſſion vergeben werden.
Geeignete Unternehmer wollen Offerten
bis zu dem auf
Freitag den 16. April er.,
Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Bureau auf dem Artillerie=
Schießplatz bei Darmſtadt — Reſtaura
tionsgebäude - angeſetzten Termin, woſelbſt
auch die Bedingungen ꝛc. ausliegen und vor
dem Termin einzuſehen ſind, einreichen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 8. April 1880.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
Verſteigerung eines Hofraithe=
Steigſchillings.
Nächſten Donnerstag den 15. April
l. J., Vormittags 11 Uhr, ſoll ein
Reſtſteigſchilling im Betrage von 6750 Mark
zahlbar Martini 1880, 1881 und 1882
mit 5 pCt. Zinſen an den Meiſtbietenden
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 9. April 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
3370)
Berntheiſel.
Bekanntmachung
Nächſten Mittwoch den 14. April
d. J., Nachmittags 3 Uhr, ſollen nach
ſiehende zur Curatel des Landwirths
Adal=
bert Heß dahier gehörige Grundſtücke und
zwar:
tinsmühle, 28 1595 1424 Wieſe daſelbſt, 28 1605 2204 Wieſe daſelbſt, 29 76 237 Wieſe daſelbſt, 26 34 1987 Acker neben der
Löcherwieſe, 40 171 1481 Acker am Scheft=
heimerweg (links), 40 172 1612 Acker daſelbſt, 40 173 1032
925 Acker daſelbſt, 40 174 1944 Acker daſelbſt,
Gemarkung Beſſungen:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
4 54 1981 Acker im Soder,
4 85 2150 Acker daſelbſt.
ſlauf die Dauer von 6 Jahren an den
Meiſtbietenden verpachtet werden.
Darmſtadt, den 9. April 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
3376)
Bekanntmachung.
Mittwoch den 14. April d. J.,
Vor=
mittags 9 Uhr, werden in dem
Ver=
ſteigerungslocal am Jägerthor: Kleider,
Weißzeug, Bettwerk, Möbel und allerlei
ſonſtiger Hausrath gegen Baarzahlung
ver=
ſteigert.- Darmſtadt,Zden 12. April 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
3495)
Verſteigerung auf den Abbruch.
Montag den 19. d. Mts.,
Vormit=
tags 10 Uhr,
ſoll die Einfriedigung der offenen Reitbahn
im Großherzoglichen Hofmarſtall dahier
ſauf den Abbruch an Ort und Stelle
öffent=
lich gegen Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 12. April 1880.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
3496)
Köhler.
Bekanntmachung.
Donnerstag den 15. April 1880,
Nachmittags 2 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Nieder=
Beerbach zwangsweiſe gegen Baarzahlung
verſteigert:
3 Kühe, 5 Schweine, 1 Ziege, 2
Küchen=
ſchränke, 2 Kleiderſchränke, 1 Commode,
3 Tiſche.
Darmſtadt, den 25. Februar 1880.
Dieter,
1977) Großh. Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Die am 8. und 9. April l. J. in den
Diſtricten Schloßberg, Spieß und
Pfarr=
holz abgehaltene Holzverſteigerung iſt
ge=
nehmigt. Ausgabe der Abfuhrſcheine bei
Großherzogl. Rentamt Darmſtadt: Freitag
den 16. April l. J.: Ueberweiſung des
Holzes und erſter Abfuhrtag: Montag
den 19. April l. J.
Nieder=Ramſtadt, den 10. April 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=
Ramſtadt.
3497)
Löwer.
507
&K 7.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 14. April und Donnerstag den 15. April werden durch den
Unterzeich=
neten, immer Vormittags 9 Uhr und Nachmittags 2 Uhr aufangend,
die nachſtehende complette, hochelegante Wohnungs=Einrichtung, beſtehend in:
1) einer completen Saloneinrichtung, und zwar: 1 Cauſeuſe mit 6 Seſſel in Peluche nebſt 2 in demſelben Genre
gehal=
tene Gardinen und dazu gehörigen weißen Untergardinen und Rouleaux, 1 großer Goldſpiegel mit Trumeaux ꝛc. ꝛc. ꝛc.
2) Ein elegantes Buffet in Nußbaum, 1 Glasſchrank in Nußbaum, 1 Ausziehtiſch, 1 Ovaltiſch in Nußbaum, 1
Schreib=
tiſch in Nußbaum, 1 Sopha mit Damaſt=Ueberzug, 1 Trumeaux in Nußbaum, 1 Nähtiſch, 2 Nachttiſche. 2 Waſch=
Commoden mit Marmorplatten, ſämmtliches in Nußbaum, 3 complete Betten (franzöſiſche Bettſtellen, Sprungfeder=
und Roßhaar=Matratzen), 4 neue dreitheilige Roßhaar=Matratzen mit Polſter, 2 complete Geſindebetten, 2 elegante
Zug=
lampen, 1 großer und 1 kleiner Regulator, 1 große Pendule mit Glasglocke in Goldbronce, 1 ſchwere goldene Herren=
Remontoiruhr mit goldener Kette, 1 goldene Damenuhr, verſchiedene Spiegel in Goldrahmen, 20 Bilder, meiſtentheils
ſehr gute Stahlſtiche in Goldrahmen, 12 Rohr= und gepolſierte Stühle, 1 dreitheilige Brandkiſte, 2 Kleiderſchränke,
1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz. verſchiedene Vorhänge, Fußteppiche, Bettvorlagen und Zimmerteppiche in Peluche,
diverſe Eckbretter, Etagères, Bücher MMeyers Converſations=Lexikon, elegant gebunden, diverſe Kleidungsſtücke,
Weiß=
zeug, Bettteppiche, ſehr gutes Porzellan und Glaswerk, Küchen= und Kellergeräthſchaften.
3) Ein Pianino von Schott und Söhne in Mainz, 1 dito von Uebel und Vogel in Heilbronn, 1 Flügel von Mahr hier,
2 Pianino's noch nicht ganz fertig, jedoch mit ſämmtlichem Zubehör, 2 Pianino's noch nicht zuſammengeſetzt, jedoch
ebenfalls mit ſämmtlichem Zubehör, 1 Pack Rollen, 3 Pack Pianinoleuchter, 1 Kaſten mit Pedalen und Handhaben,
36 Pack Stimmnägel; ferner 1 eleganter Dogcar zum ein= und zweiſpännig Fahren, 4 Hobelbänke,
bffentlich gegen gleich baare Zahlung unwiderruflich zwangsweiſe verſteigert.
WEs wird bemerkt, daß die Verſteigerung der unter 1 bis 2 benannten Gegenſtände Mittwoch den 14. April
in der Liebigſtraße Nr. 6, und die unter 3 benannten Gegenſtände Pianinos ꝛc.) Donnerstag den 15. April,
Pro=
menadeſtraße Nr. 2 ſtattfindet.
Darmſtadt, den 10. April 1880.
Großh. Gerichtsvollzieher.
Wittich,
Holz=Verſteigerung
im Gemeindewald Nieder=Beerbach.
Donnerstag den 15. April l. J.,
Vormittags präcis 9 Uhr anfangend,
ſollen im Nieder=Beerbacher Gemeindewald,
Diſtrict Forſtbühl und, Schweizerloch,
360 Rm. Buchen Scheiter, 210 Knüppel=
und Stockholz und 3500 dergleichen Wellen,
30 Stück Buchenſtämme von 13 bis 49
Centimeter Durchmeſſer und 57 Meter
Länge. Desgleichen Nachmittags 3 Uhr
im Diſtrict Schöppenberg, 66 Rm. Kiefern
Scheiter, 65 Knüppel und Stockholz und
2500 dergleichen Wellen an Ort und Stelle
verſteigt werden.
Die Zuſammenkunft iſt Vormittags 9 Uhr
an der Vicinalſtraße nach Ober=Beerbach
im Wald, und Nachmittags 3 Uhr im
Schöppenberg am Frankenhäuſer Weg.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſchaft wird
Zahlungsfriſt bis. Ende Sept. l. J. zgegeben.
Nieder=Beerbach, den 8. April 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=
Beerbach.
3378)
Fiſcher.
Holz=Verſteigerung
io den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei Meſſel.
Die am 5. und 6. d. Mts. abgehaltene
Holzverſteigerung iſt genehmigt. Vom 16.
d. Mts. an können die Abfuhrſcheine bei
Großh. Rentamt Darmſtadt in Empfang
genommen werden. Holzüberweiſung und
erſter Fahrtag: 17. d. Mts. Letzter
Fahr=
tag: 22. Mai l. J.
Meſſeler Forſthaus, den 11. April 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
3498)
Heinemann.
Leilgebotenes.
Frima Kohlen jeder Art,
Briquettes,
kleingem. Bucheu= und Tannenholz
in jedem beliebigen Quantum, liefert billig
und prompt
Bernhard M. Hachenburger,
2240)
Eliſabethenſtraße 42.
338) Unſer Anweſen,
Pallaswieſen=
ſtraße Nr. 53. von etwa 3½ Morgen;
Flächengehalt, mit daraufſtehendem
Wohn=
gebäude, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, iſt zu verpachten.
Näheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier.
d.
5
3 Billige Pantoffeln.
Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeit) werden das Paar
zu 3 Mark abgegeben. Ebenſo ſind von
den beliebten Herren=,Frauen=und
Kinder=
ſtiefeln (Kalbleder), für deren Güte
garan=
tirt wird, eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhoſſtraße 1 eine Stiege hoch.
2832) Meine in der Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße gelegenen Bauplätze
beabſichtige ich zu verkaufen.
Sophie Laubitz Wtw.,
obere Nieder=Ramſtädterſtr. 7.
3118) Eine Hückſelmaſchine und ein
großer Eisſchrank zu verkaufen. Näheres
in der Exp. d. Bl.
3226) Kohlrabi=, Witſing=,Blumenkohl=,
Sellerie= und Salatpflanzen abzugeben.
Schwanenſtraße 12.
Vorzigl. Wieſenerde
für Blumenbeete, Raaſen u. dergl. per
2ſpänn. Wagen 4 M. 30 Pf. ans Haus
geliefert.
3230)
Fr. Klein, Martinsmühle.
3233) Sehr schöne Fenzée's
zu verkaufen. Rückertſtraße 9.
3231) Eine friſchmelende Ziege zu
verkaufen. Hinkelsgaſſe 14.
3313) Eine noch neue Ladeneiurichtung
billig zu verkaufen. Hofſtallſtraße 6.
2874) Stadt=Allee 2 ſind gute
froſt=
freie gelbe Martoſteln per Malter zu
7 Mark in größeren Partien zu verkaufen.
C2
Saatkartoffeln.
60 verſchiedene Sorten zu verkaufen bei
Fr. Klein, Martinsmühle.
52
C5
5 Rahmläse,
„
feinſter Qualität,
per Pfund 50 Pig., bei Partieen billiger.
Edam Herbert, Soderſtr. 16.
l.
per Pfund 35 Pfg. allein bei
75 Soderſlraße
Adamueroet, 16.
3400) Ein Kleiderſchrank, 2 Pulte,
Ambos, Hpferdekr. Dampfmaſchine nebſt
Keſſel, Pockholzwalzen zu verk. Rheinſtr. 47.
3500) Eine Ziege zu verkaufen im
Sta=
tionsgebäude Hammelstrift (Täubcheshöhle).
3501) F. verk.: Bierpumpe. Martinſtr.18.
706
M. 7
Grosser reeller Lusverkauf!
Tapeten, Rouleaux, Vorhänge, Gallerien, ſämmtliche
Waaren ſind in jeder Weiſe ſchön und gut, zum Fabrikpreis.
W. Schmidt, Schulſtraße 1.
Die erwarteten Seidenſammtſtreifen
in ſchwarz und couleurt ſind wieder auf Lager bei
PP. Versbach,
D. Carlsſtraße 29, gegenüber der Kiesſtraße.
3382)
vm zondtato udou,
froſtfrei,
in den ſchönſten und dankbarſt blühenden Thea, Remontant und
Bourbon-
sorten, Centifollen, Moos- und Sehlingrosen:
Mark 6.
10 Sorten einzeln mit Namen
„ 13.
20 „
„ „
50
„ 30.
„
„ 50.
100 Stück in 55 Sorten
Verſandt gegen Nachnahme.
Albert Auapper, Roſengärtnerei,
3383)
Haximiliansau am Rhein.
Täglichfriſche Cier
per 2 Stück 11 Pfg., per 100 St. M. 5.30
bei
Geinrich Röhrioh,
3502)
Großh. Geflügelhof.
Solbstgekelterton Apfelwoin
bei
Wih. Hheber, Wirth
Mathildenplatz 18.
In Flaſchen, bei Abnahme von 12 Fla=
(3503
ſchen in's Haus geliefert.
H
4
Rettung
2
Pihi
4S gegen den Rothlauf, die
4N
.
4.
==Bränne und den
Milz=
brand der „Schweine; bringt nur ganz
ſicher das
66
Rolhlautgiit,
in Flaſchen 1 Mark zu haben bei
Julius Löhler in Darmſtadt,
alleiniger Verkauf für Stadt u. Umgegend.
3505) Fette, gelbe, ſchnittreife
Limburger Käſe per Pſd. 32 Pfg.
in Kiſten 9 Pfd. Netto zollfrei und
franco gegen Poſtnachnahme. 3 Kiſten 60Pfg.
Rabatt. In Kiſten 37 u. 57 Pfd. Netto
ab hier per Bahn als Frachtgut zollfrei
per Pfd. 23 Pfg. Jeder Käſe in
Perga=
mentpapier eingewickelt (wodurch das
Zer=
fließen verhindert wird) per Pſd. 1 Pfg.
theurer. Kiſten=Verpackung überall gratis.
Nichtconvenirende Qualität nehme gegen
Nachnahme zurück.
A. L. Mohr, Ottenſen b. Hamburg.
3506) 2 Pferde (Schimmel und
Falbe), Chaiſe und Jagdwagen
zu mäßigem Preiſe zu verkaufen.
Zu erfragen bei Wirth Molter,
Lagerhausſtraße 32.
zahle ich dem, der
500 Mark beim Gebrauch von
Kothe's Lahnwasser Fl. 60Pfg.
jemals wieder Zahnſchmerzen bekommt, oder
aus dem Munde riecht.
Joh. George Hothe, Hoflieferant,
Berlin S., Prinzen=Straße 85.
In Darmſtadt bei Hrn. Heiur. Aberl.
3508) Ein Kinderfahrſtuhl, ſowie eine
Wiege ſind abzugeben.
Näheres in der Expedition d. Bl.
3509) Beſſunger Sandſtraße 5 eine
Kaute Dung zu verkaufen.
Vermiethungen.
254) 4 Wilhelminenſtraße 4
ein ſchönes Manſardenlogis, Anfangs April
beziehbar.
344) Ecke der Schuſter=und Holz.
ſtraße 19, bei L. Hein, Metzger, iſt der
ganze 3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern
Kabinet, Küche und Bodenkammer, Keller,
bis zum 1. April zu bezieben.
316) Frankfurterſtraße 7 das
Par=
terre=Logis. 6-7 Piecen, Küche,
Magd=
kammer, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, auf Wunſch auch Garten
Vergnügen, Familienverhältniſſe halber
An=
fangs Mai, auch etwas früher, an eine ruhige
Familie zu verm. Auskunft bel Etage daſ.
1222) Mühlſtraße 20, 3. Stock, ein
freundlich möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2298) Nieder=Ramſtädterſtraße 52
oin ſchön möbl. Zimmer mit Penſion an
Herren oder Schüler zu vermiethen.
2327) Hochſtraße 30 iſt der mittlere
Stock, 3 Zimmer, Küche und Zubehör, per
1. Mai zu vermiethen.
Ebendaſelbſt die Manſarde, 3 Zimmer,
Küche nebſt Zubehör, per 1. Juni.
Näheres im Laden.
2443) Wendelſtadtſtraße 29 iſt die
bel Etage, enth. 5 Zimmer mit Balkon
und abgeſchloſſenem Vorplatz, 2 Dachzimmer,
bis 1. Mai zu verm. Gebr. Nover.
2578) Ecke der Eliſabethen= u.
Wil=
helminenſtraße 17 iſt ein Laden in der
Eliſabethenſtraße und ein Laden in der
Wilhelmineuſtraße mit Wohnung zu verm.
3147) Schützenſtraße 18 ein möbkrtes
Parterre=Zimmer zu vermiethen.
3149) Waldſtraße 2 im Seitenbau
iſt ein aus 4 Zimmern nebſt Zubehör
be=
ſtehendes Logis zu vermiethen.
F. Büdinger.
3150) Obergaſſe 40 iſt ein
freund=
liches Logis mit Glasabſchluß, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche und Zubehör per
1. Juli zu vermiethen.
3207)
Aliceſtraße 15
elegante Wohnung, bel Etage, 6 Zimmer,
Küche ꝛc., nebſt ſchönem Garten zu
ver=
miethen und ſofort zu beziehen.
Carl Berntheiſel, Magdalenenſtr. 7.
3235) Eck der Promenade= und
Wendelſtadtſtraße Nr. 13 iſt der zweite
Stock zu vermiethen und gleich zu beziehen.
3237) Eliſabethenſtraße 17 2 Zimmer
ohne Möbel ſofort beziehbar bei
Hermann Schäfer.
3240) Rückertſtraße 17 ein Logis,
4 Zimmer, 1 Küche mit allem Zugehör.
3324) Eliſabethenſtraße 22 2 ſchöne
Zimmer mit oder ohne Möbel, gleich
be=
ziehbar, zu vermiethen.
3344) Marienplatz 8a der 3. Stock,
enth. 3 ſchöne Zimmer, Küche nebſt
Zube=
hör, ſofort zu vermiethen.
3345) Pankratiusſtraße 51 iſt die
Manſardenwohnung zu vermiethen.
3427) Steinſtraße 22 gut möblirte
Zimmer mit Cabinet zu 14 M.
3435) Promenadenſtraße 2 ein Logis,
2 Zimmer u. Cabinet, an eine ruhige
Fa=
milie zu vermiethen.
3443) Heinrichſtraße 58 die bel
Etag=
mit 5 Zimmern und Cabinet, Balkon und
allem ſonſtigen Zubehör zu vermiethen und
Anfangs Juli zu beziehen.
3444) Wilhelmsſtraße 18 eine
Man=
ſarde an eine ruhige Familie.
5910) Schwanenſtraße 37 iſt der
obere Stock mit allen Bequemlichkeiten
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
H. Henß, Handelsgärtner.
3511 Martinſtr.18ſchön. Stall, Burſchenz.
3512) Langegaſſe 3 zwei Zimmer,
Küche und Zubehör ſofort zu beziehen.
172)
3513) Eliſabethenſtraße 35 ein
freund=
lich möbl. Zimmer zu vermiethen.
3514) Rheinſtraße 47 eine Schloſſer=
Werkſtätte nebſt Wohnung, 3 Zimmer,
Küche, Keller ꝛc, zu vermiethen.
3515) Mühlſtraße 25, 2. Stock, ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
3516) Nieder=Ramſtädterſtraße 26
oberſter Stock ein freundl. möbl. Zimmer.
Vermiſchte Nachrichten.
3351) Ich bin zurückgekehrt und wohne
Bleichſtraße Nr. 26.
Sprechſtunden: von 7—8 Uhr Morgens,
„ 2-3¼ Uhr Nachm.
Dr. H. Pöhn.
Aoademie für Tonkunst,
Eliſabethenſtraße 36.
Conſervatorium für ſämmtliche Fächer
auf dem Gebiete der Muſik.
Protector:
Se. Gr. Hoheit Prinz Alexander von Heſſen.
Das Sommerſemeſter beginnt am
5. April. Klaſſen für Kunſtſchüler u. Klaſſen
für Dilettantenſchüler. Vorbereitungsklaſſen
für Kinder unter 10 Jahren mit ermäß.
Honorar. Proſpecte gratis. Anmeldungen
nimmt tägilch entgegen:
Der Director:
2187)
Ph. Schmitt, Großh. Muſikdirector.
Die Bleichgärtnerei
3352)
von
Philipp Loos, Kunſtgärtner,
Landwehrſtraße 41,
empfiehlt ſich den geehrten Herrſchaften
beſtens; auch wird daſelbſt Wäſche aller
Art auf das Eleganteſte gewaſchen u. gebügelt.
Speolalarzt Dr. med. Heyer,
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brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
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näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
[534
Erfolge.
3293)
Eichung.
ſchon 15. April
(Silbergewinne)
Oppenheimer Dombau=Looſe mur
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franco gegen Poſteinzahlung.
Haasenatein & Vogler
(16714) in Frankfurt a. M.
20
1.
8
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licher, billiger und reeller Bedienung.
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O1 confirmirt wird, Stelle zu
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707
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und Feiertage, Nachmittags von 2-3 Uhr.
Darmſtadt, den 10. April 1880.
3517)
Dr. Schäfer, Kreisthierarzt.
p
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Darmstädter Looso.
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Hittwoch den 14. April Abends halb 8 Uhr.
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Grossh. Hofschauspiolers August Hondel,
unter gütiger Mitwirkung der Damen: Fräulein Berl, Hofschauspielerin;
Fräulein Cxerwenka, Hofopernsängerin und Lina Hendel, sowie der
Herren: Hofschauspieler Fiala, Hofopernsänger B. Mayr, Bassist
G. Weber vom Stadtheater zu Frankefurt a. Main, Hofmusiker Kugler
und Reitz.
Karten (perrsitze 3 Mark, Saalplätze 2 Mark, Gallerie 1Mark),
sowie FProgramme sind zu haben in der Thiessehen Musikalienhandlung,
Elisabethenstrasse.
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führt zu billigen Preiſen in ganz ſolider
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W. Eill,
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Friedr. Schaofer, Ludwigsplatz 7,
gemacht werden.
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Schul=
hildung ſucht G. L. Kriegk, Rheinſtr. 17.
3255) Ein bis zwei junge Müdchen
können in einer anſtandigen Familie bei
guter Behandlung billige Penſion, ſowie
Nachhülfe in allen weiblichen Handarbeiten,
Weißnähen ꝛc. erhalten. Wo? ſagt die Erp.
3333)
in gewandter, mit guten Zeugniſſen, findet
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Offenbach a. M.
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3518) Gerüſtſtangen, auch gebrauchte,
zu kaufen geſucht. Näheres im Verlag.
3468) Etwaige Forderungen an Frau
Selma Habermehl Wtwe. ſind längſtens bis
zum 1. Mai 1880 bei Unterzeichnetem geltend
zu machen, da ſie nach dieſem Termin nicht
mehr berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 8. April 1880.
Eduard Harres, Architect, Hügelſtr. 4.
3465) Eine leiſtungsfähige Weinhandlung
ſucht für Darmſtadt einen geb. Agenten
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3489) Für ein lukratives, induſtrielles
Geſchäft wird ein Theilhaber mit einigen
Mille Mark geſucht. Derſelbe, am liebſten
Kaufmann, muß ſich auch am Geſchäfte
ſelbſt bethätigen. Adreſſen gub J. 8. an
die Exped. d. Bl.
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= ſicherungs.Geſellſchaft wünſcht
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die Haupt=Agentur für Heſſen neu zu
beſetzen und wollen geeignete Bewerber ihre
Offerten W. 74 an Hefkter & Co.,
Frankfurt a. M., zur Weiterbefoͤrderung
einſenden.
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dienſt od. für den Nachmitt. Beſchäftigung. Zu
erfragen Holzſtr. 24 bei Hrn. Jung im Laden.
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machen u. Ausbeſſern verſteht, wünſcht noch
einige Tage in der Woche beſetzt zu haben.
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708
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„2
79
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H. Henß, Handelsgärtner.
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geübt ſind, finden dauernde und lohnende
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graphie erlernen bei
F. Nichell, lith. Anſtalt, Ludwigſtr. 16.
Todes=Anzeige.
Heute früh ſtarb mein lieber Mann, der
Poſtſecretär Adolf Gros,
nach langen, ſchweren Leiden.
Dieß allen Verwandten und Freunden
ſtatt jeder beſonderen Mittheilung,
mit der Bitte um ſtille Theilnahme.
Darmſtadt, den 11. April 1880.
Anna Gros, geb. Falkenberg.
Die B erdigung findet Dienstag den
13. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, ſtatt.
c Lodes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die traurige
Mittheilung, daß meine theure Gattin
Helene, geb. Kircheis,
am 24. März nach kurzem, aber ſchweren
Leiden verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
In Auftrag von
C. A. Leonhard in St. Louis:
K. Höhn in Darmſtadt.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 14. April 1880,
Nachmittags 3½ Uhr, werden in der
Güterhalle der Heſſ. Ludwigsbahn hier
29 Gebund Roſenſtämme, unveredelt,
gegen Baarzahlung verſteigert.
3532) Chr. Wilh. Reh, Bahnſpediteur.
Lodes=-anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mittheilung, daß nach langem
und ſchwerem Leiden unſer unvergeßlicher,
innigſt geliebter Gatte und Vater
Schreiner Georg Dietrich Weber
heute Morgen 9¼ Uhr ſanft dem Herrn
entſchlafen iſt.
Beſſungen, den 12. April 1880.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch den
14. April, Nachmittags 5 Uhr, vom
Sterbe=
hauſe aus Holzſtraße 11, ſtatt.
Großherzogliches Hofthrater.
Dienstag 13. April.
13. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
D i e Rä u b e r.
Ein Schauſpiel in 5 Arten von Schiller.
Perſonen:
Maximilian, Graf von Moor Hr. Knispel.
Hr. Fiala.
Karl, ) ſeine Söhne
Franz..
Hr. Werner.
Amalie, ſeine Nichte
Frl. Berl.
Spiegelberg
Hr. Wisthaler.
Schweitzer
Grimm
Schufterle
Roller
Razmann
Koſinsky
Herrmann, Baſtard eines
Edelmanns
Ein Pater
Daniel, ein alter Diener
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Hr. Mickler.
Hr. Hartig.
Hr. Franke.
Hr. Schimmer.
Hr. Wagner.
Hr. Peppler.
Herr Edward.
Hr. Ziehmann.
Hr. Leib.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. April.
General von Boſe, Commandeur des 11. Armeecorps, hat
unter Erhebung in den Grafenſtand den nachgeſuchten Abſchied erhalten;
als ſein Nachfolger wird Generallieutenant v. Schlotheim, ſeither
Com=
mandeur der 17. Diviſion in Schwerin, bezeichnet.
K. Schwurgerichtsverhandlung vom 10. April, in
Unter=
ſuchungsſachen gegen Philipp Pfaff von Nieder=Ramſtadt wegen Mords.
Ein düſteres Bild, ein Bild der Verderbtheit und Verkommenheit, dem
wir wohl öfters in Romanen, zum Glücke ſelten im Leben begegnen,
entwickelt ſich heute vor unſeren Augen im Sitzungsſaale des Aſſiſenhofs.
Auf der Anklagebank ſitzt der 29jährige Ph. Pfaff, angeklagt des
furcht=
baren Verbrechens des Muttermords. Er iſt von drei Söhnen der
Ver=
lebten der einzige, die beiden andern ſtarben in den Jahren 1876 und
1877. Dieſe waren brave und fleißige Söhne, ſie ſtarben, und der
Mörder blieb übrig. Als Schloſſer lief er aus der Lehre, arbeitete bei
verſchiedenen Meiſtern - die jedoch meiſtens ſehr zufrieden mit ihm
waren - und ging nach Amerika, von wo er aber bald zurückkam.
Seine Mutter hatte es ihm an Geld nie fehlen laſſen, und das mag
vielleicht zu ſeinem Leichtſinn Manches beigetragen haben. Später machte
er ſich in Mainz ſelbſtſtändig und miethete ſich eine Werkſtätte. Dort
hatte er bei einem Verwandten, dem Metzger Friedrich Leißler, den Tiſch,
und hat er dieſem mittelſt eines ſelbſtverfertigten Nachſchlüſſels eine
größere Summe Geldes nach und nach aus ſeiner Commode entwendet.
Als dies herauskam, gab er dem Beſtohlenen ſein vorhandenes Geld mit
995 M. 50 Pf. und ſtellte ihm über weiter entwendete 1200 M. einen
Schuldſchein aus. Wiees nun ſo häufig im Leben zu gehen pflegt, dachte
Pfaff ſich durch eine reiche Heirath zu helfen, und dazu war als
Ver=
mittler der Makler Peter Körner von Dexheim der rechte Mann. Gegen
Verſchreibung von 600 M. verſchaffte dieſer ihm auch ſeine jetzige Frau,
und ſollte der Angeklagte die Mühle des Schwiegervaters, des Müllers
Stark zu Bechtoldsheim, erhalten. Doch kam die Zuſchreibung nicht zu
Stande, da der Angeklagte keine Anzahlung leiſten konnte und ſeine
Mutter, der die ganze Sache nicht gefiel, ſich zu nichts verſtand und nichts
unterſchrieb. Die Heirath wäre auch wieder rückgängig geworden, wenn
die Braut nicht ſchwanger geweſen wäre. So wurde der Angeklagte
Mühlburſche bei ſeinem Schwiegervater gegen Verköſtigung. Seine
Stellung mag nicht die angenehmſte geweſen ſein, er war für reich
ge=
freit worden und brachte kein Geld, das doch ſein Schwiegervater ſo
gut hätte brauchen können, auch drohte ihm Leißler mit Klage und
wollte ſich nicht mehr zurückhalten laſſen; der Heirathsvermittler wollte
ſeine 600 M. und war ſchon Termin auf den 3. März zur
Verhand=
lung deswegen anberaumt, die Firma Salz von Remſcheid beanſpruchte
281 M. 7 Pf. für Feilen und hatte ſchon ſein Mobiliar in Mainz
ver=
ſteigern laſſen, deſſen Erlös jedoch dem Vermiether ſeiner Werkſtätte
Franz Dreſcher in Mainz überlaſſen werden mußte. Der
Gerichtsvoll=
zieher von Wörrſtadt fand ſich nun auch in Abweſenheit des
Angeſchul=
digten in Bechtoldsheim ein, um zu pfänden. Die Wellen ſchlugen über
ihm zuſammen, und in dem unbeſtimmten Gefühle, da Hülfe zu ſuchen,
wo ſie einzig für ihn zu finden war, beſchloß er, zu ſeiner Mutter zu
gehen. Er ging am Sonntag den 29. Februar d. J3. und wollte am
Montag wieder zu Hauſe in Bechtoldsheim ſein. Es eilte ihm mit der
Reiſe nicht ſehr, er ging zu Fuß nach Nierſtein, fuhr nach Mainz und
trieb ſich da herum. Hort kam ihm, der ſich mit unheimlichen
Ge=
danken trug, plötzlich die Idee, Rattengift zu kaufen. Er läßt ſein Bier
ſtehen, und kauft ſolches ſofort, obgleich er Zeit gehabt hätte, dasſelbe
auf der Rückreiſe anzuſchaffen, da er es nicht hätte mit nach Nieder=
Ramſtadt zu nehmen brauchen. Er geht nach Nieder=Ramſtadt, kommt
8 Uhr 55 Min. Abends an, findet ſeine Mutter nicht zu Hauſe, geht
bis etwa 11 Uhr in's Wirthshaus, verkehrt kurz mit der Mutter und
geht zu Bette, das er erſt des andern Tags etwa um 12 Uhr verläßt.
Des Nachmittags macht er ſich zu Hauſe zu ſchaffen. Die Gebrauchs=
4
Na.
anweiſung für das Rattengift hat ihn mittlerweile belehrt, daß dasſelbe
für Menſchen nicht ſchädlich ſei, und es iſt nothwendig, daß ein anderer
Plan gemacht, ein anderer Ausweg gefunden werde. Er ſagt ſeiner
Mutter, daß er andern Tags in der Frühe weiter wolle, ſie zieht ihre
Uhr auf und richtet ſie, damit er den Zug nicht verſäume, aber es eilt
ihm nicht, er ſteht ſpäter auf und geht, ſtatt mit dem Zug, zu Fuß nach
Darmſtadt, ſchlägt auch den weiteren Weg ein, kehrt beim Kaufmann
und Wirth Reinemer ein, läßt ſich Papier und eine Poſtkarte geben und
ſchreibt da einen Brief voll von Unwahrheiten an ſeine Frau, worin er
bemerkt, daß er erſt Donnerstag - es war Dienstag - kommen werde.
Er treibt ſich darauf in Darmſtadt in verſchiedenen Wirthshäuſern
um=
her, geht frühſtücken in die „Krone= und trinkt Wein in der „
Bocks=
haut= und zwiſchen 12 und 1 Uhr wird beim Seiler Link in der
Schuſtergaſſe, ganz in der Nähe beider Wirthſchaften, ein Strick gekauft,
wie ſolche nur von Seiler Link gekauft werden, und woran am
darauf=
folgenden Tage die Mutter des Angeklagten hing. Die Figur und
Klei=
dung des Angeklagten ſtimmen mit der des Käufers überein Der
Ver=
käufer iſt ein alter Mann von 75 Jahren und kann ſich ſo genau nicht
erinnern. Auffallend in dieſer Beziehung iſt das Benehmen des
Ange=
klagten, er will um dieſe oder nach dieſer Zeit durchaus mit dem Müller
Burger von Heppenheim an die Bahn gegangen ſein, was dieſer jedoch
ganz entſchieden verabredet. Bis zum Abend trieb ſich Pfaff in
Darm=
ſtadt herum, ging dann zu ſeiner Mutter nach Nieder=Ramſtadt, welche
ihn mit den Worten empfing: „Ei, da biſt Du ja ſchon wiederl Er
antwortete darauf nichts, ging mit ihr in die Stube, und ſoll ihr da
geſagt haben, „wenn etwas käme, ſo ſolle ſie nichts unterſchreiben, er
ſei zurückgekommen, um ihr dies zu ſagen” worauf ſie erwidert haben
ſoll, daß er deswegen nicht hätte zu kommen brauchen, er wiſſe ja, daß
ſie ſo leicht nichts unterſchreibe. Der Angeklagte ging in's Wirthshaus
und gegen 11 Uhr heim, am andern Morgen hing ſeine Mutter todt an
der Kammerthüre, angethan mit einem ſchmutzigen Nachthemd. An
dieſem Morgen, etwa um 7 Uhr, war der Angeklagte der Erſte, der
dem auf demſelben Gange wohnenden Schneider Bender die
Todesnach=
richt mittheilte. Er war in Strümpfen, ohne Rock, und ſeine Hoſe war
auf der rechten Seite des Hoſenbeins und der Hüfte weiß. Die Wand,
an der die Mutter hing, farbt leicht ab, die Hoſe war am Abend
vor=
her im Wirthshaus nicht weiß und konnte an der Hüfte nicht weiß ſein
wegen des Rocks, der darüber ging. Der Zeuge ſagte ſogleich zu Pfaff;
„wenn Du nicht gekommen wäreſt, ſo wäre das nicht geſchehen”: auch
der Onkel Wilhelm Pfaff faßte gleich Verdacht gegen den Angeklagten
und ſagte: „Was haſt Du angerichtet mit dem Prozeßkram und der
Heirath?7 Auf beide Aeußerungen gab er keine Antwort, und als ſeine
Lante, die Schweſter der Mutter kam, und ſein gemachtes und gedecktes
Bett ſah und ihn zur Rede darüber ſtellte, bemerkte er, er ſei am Tiſche
geſeſſen und da eingeſchlafen. Nach anderen und ſpäteren Ausſagen will
er die ganze Nacht im Bette und zwar ſo feſt geſchlafen haben, daß er
die Schreie ſeiner Mutter, die durch den Fußboden durch gehört wurden,
nicht gehört habe, und doch hat er ſonſt einen leiſen Schlaf. Das
Haus war geſchloſſen, wer konnte wohl in die Wohnung der Wittwe
Pfaff gelangen ſie erwürgen und dann aufhängen, ohne daß ihr
Sohn, der nebenan leiſe ſchläft, es hört? Wer konnte eine Urſache dazu
haben? An der Leiche fanden ſich am Halſe Spuren von Eindrücken,
ein Zeichen von eingedrückten Daumen, während ſich hinter den Ohren
und im Geſicht die Spuren von Nägeln zeigten; die Nachthaube war da,
wo die Bänder angenäht ſind, zerriſſen. Die Verlebte war ge= oder
er=
würgt worden, bevor ſie aufgehängt wurde. Nach der Depoſition des
Ober=Medicinalraths Dr. Reißner thut dies Niemand ſelbſt, denn er
hört auf, ſobald die Luft auszugehen droht, es liegt das in der Natur
der Sache; ſie iſt alſo unbeſtreitbar von dritter Hand ge= oder erwürgt
worden; die Wwe. Pfaff hing da nur angethan mit einem ſchmutzigen
Nachthemd; ſie war eine ſehr ſchamhafte Frau und hätte dieß um alle
Welt nicht gethan, es war ihr ärgerlich, wenn ihr Jemand auf die
Strümpfe ſah. In der Nacht der That hörte der Schneider Nieß im
Schlafe Schreie einer Weibsperſon, er wachte darauf auf, die Schreie
waren im Anfange ſehr laut, wurden nach und nach dumpfer und
hör=
ten nach etwa zwei Minuten ganz auf. Erſt glaubte er, ſie kämen von
außen, ging ans Fenſter um zu ſehen, ſah aber nicht hinaus, denn nun
bemerkte er, daß die Schreie von oben her kamen, in der Richtung, wo
ſich das Kopfende des Bettes der Frau Pfaff befand. Ferner hörte er
ſchwere Tritte von bloßen oder nur mit Socken bekleideten Füßen, wie
ſie einige Male hin und hergingen, von dem Kopfende des Bettes der
Frau Pfaff nach der Kammerthüre. Das Ganze dauerte eine viertel
Stunde bis zwanzig Minuten. Mit dieſer Ausſage ſtimmt diejenige der
Chriſtine Gebhard Ehefrau, welche dem Hauſe gegenüber im unteren
Stocke auf einem Sopha lag, mit ihrem Geſichte dem Fenſter zugekehrt,
welches dem der Frau Pfaff unmittelbar gegenüber liegt. Sie hörte
nach Mitternacht drei Mal hintereinander einen Ton, wie wenn ein
Kind winſelt. Sie ſetzte ſich auf, da war es wieder ruhig und ſie hörte
und ſah weiter nichts. Auf einmal aber ſah ſie, daß ein Lichtſtrahl in
ihr Zimmer fiel und raſch wieder verſchwand. Das Fenſter, nach
wel=
chem ſie hinſah, war mit einem weißen Vorhange, Rouleau, bedeckt.
Es iſt nun in der Dunkelheit der Verſuch gemacht worden, daß man
eine brennende Petroleumlampe an den Tiſchplatz, wo Frau Pfaff ihre
Lampe gewöhnlich ſtehen hatte, und dann auf den Ofen der Kammer
ſtellte, wo ſie am Morgen bei der Leiche brennend gefunden wurde. In
beiden Fällen fiel kein Lichtſchimmer in das Fenſter gegenüber; als
man jedoch die Lampe in die Nähe des Fenſters der Frau Pfaff brachte,
ſo daß die Lichtſtrahlen direkt hinüber fallen konnten, wurde drüben der
7
109
weiße Vorhang in gleicher Weiſe beleuchtet, wie Frau Gebhard ihn in
jener Nacht geſehen hatte, und ſo verſchwand auch der Schimmer wieder
beim Tragen der Lampe in das Innere der Kammer. Da zunächſt dem
Kopfende des Bettes der Frau Pfaff kein Tiſch oder dergl. ſtand, hoch
genug, um das Licht der darauf ſtehenden Lampe durch das Fenſter
fallen zu laſſen, konnte die Beleuchtung in jener Nacht nur dadurch
her=
vorgebracht ſein, daß Jemand - nach den gehörten Schreien - die
Lampe neben dem Kopfende des Bettes, als wolle er dieſes beleuchten,
zunächſt dem Feuſter in der Hand hielt. Abgeſehen von allem dem
An=
geführten, war die Frau Pfaff eine lebensfrohe Frau, die nicht im
Ent=
fernteſten an Selbſtmord, viel eher, trotz ihrer 55 Jahre, ans Heirathen
dachte, die ſich kurz zuvor ein Paar neue Schuhe gekauft und geſagt
hatte, ſie wolle ſolche nur Sonntags tragen, um länger daran zu haben,
die Abends vor ihrem Ende noch ihr Holz zum Feueranmachen zurecht
legte, und ſich Milch und Kaffee holte und zum Scherzen aufgelegt war,
die ſich lebhaft mit der Beſtellung ihres Feldes und ihrer Arbeit für
das künftige Jahr abſorgte ꝛc. ꝛc. wie ſollte derſelben mitten in der
Nacht der Gedanke an den Selbſtmord und gleich auch an die
Aus=
führung kommen. Es iſt dies ganz undenkbar. Auch die Stellung der
Gehängten ſpricht dagegen. Sie ſtand mit gekrümmten Knieen,
unfern davon ſtand ein Schemel; hätte ſie den benutzt, ſo wäre er
um=
geſtürzt. Und all dieſes ſo geräuſchlos, daß der Sohn, der
augen=
ſcheinlich nicht in das Bett gekommen war, gar nichts davon gemerkt
hätte? Der nämliche Sohn, der einen ſo leiſen Schlaf hat, hat nicht
ein=
mal die Löne gehört, die durch zwei Wände über die Straße drangen
und die deutlich durch den Fußboden hindurch vernommen wurden?
Zu allen dieſen Indicien kommt der Ruf des Angeklagten und die Furcht
der der Verlebten näherſtehenden Menſchen; die Anverwandten drangen
in die Wittwe Pfaff, ſie ſolle Jemand zu ſich nehmen und bei ſich
ſchlafen laſſen zu ihrer Sicherheit, ſie that es nicht; der Zeuge Bender
ſagte lange zuvor zu ihr: Geben Sie einmal acht, wenn Ihr Sohn nichts
mehr an Sie zu fordern hat, kommt er eines Tags zu Beſuch, bleibt
über Nacht, und drückt Ihnen die Kehle zu. Iſt das prophetiſche Gabe
oder ſchlechtes Geſchwätz, wir wollen es nicht näher unterſuchen, es kann
etwas von Beiden ſein, aber es beweiſt auch, daß man es dem
Ange=
klagten zugetraut hat. Und die vox populi hat alsbald nach der
That den Angeklagten als Mörder bezeichnet, „das hat Niemand als der
eigene Sohn gethan,” hieß es in ganz Nieder=Ramſtadt. Der
Ange=
klagte, ein unheimlicher Menſch, machte mit ſeinem verſchloſſenen Weſen
einen nicht günſtigen Eindruck; er läugnete, was zu läugnen war. Die
Anklage war durch Herrn Staatsanwalt Hallwachs glänzend vertreten.
Die Vertheidigung wurde von dem Rechtsanwalt Metz III. geführt, und
hatte derſelbe einen ſchwierigen Stand. Trotz aller Mühe, welche ſich
der=
ſelbe gab, bejahten die Geſchworenen die Schuldfrage, und wurde der
Angeklagte vom Gerichtshof wegen Mords zum Tode verurtheilt. Der
Zuſchauerraum war zum Erdrücken gefüllt, doch hätten wir von dem
ge=
bildeten Publikum ein ruhigeres Benehmen erwarten zu dürfen geglaubt.
Der Angeklagte behielt ſeine Ruhe bis zum Ende bei, nur nahm dann
und wann während des Plaidoyers ſein Geſicht tiefere Schattirungen
an. Die glänzende Replik des Staatsanwalts, der ihn direct des Mordes
anklagte, machte äußerlich nicht den geringſten Eindruck auf den
ver=
härteten Sünder. Die Verhandlung dauerte bis nach 10 Uhr. Mit
dieſem düſteren Falle ſchließen die Sitzungen des Schwurgerichts des
1. Quartals 1880, und richtete vor dem Scheiden der Praſident noch
einige herzliche Worte an die Geſchworenen.
Strafkammer L, Sitzung vom 12. April 1880. Heute
wurden folgende Unterſuchungsſachen abgeurtheilt: 1. der ſchon oft
be=
ſtrafte Schieferdecker Konr. Loos aus Worms hat dem Philipp Schneider II.
von Königſtädten eine Uhr geſtohlen. Er wird in eine Zuchthausſtrafe
von 1 Jahre 4 Monaten verurtheilt, auch werden ihm die bürgerlichen
Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren aberkannt; 2. Gegen das
frei=
ſprechende Urtheil des Schöffengerichts Fürth in Unterſuchungsſachen
gegen Johann Adam Hörr von Ober=Oſtern wegen Körperverletzung hat
der Amtsanwalt die Berufung eingelegt, dieſelbe wurde heute verworfen
und das erſtinſtanzliche Urtheil beſtätigt; 3. Abraham Bößmann von
Bürſtadt hat das Oel zum Glockenſchmieren für die Gemeinde Bürſtadt
geliefert, hat ſich die Rechnung über 3 Liter Oel beſcheinigen laſſen und
ſpäter 1 Liter Oel als geliefert zugeſetzt. Er ſteht wegen
Urkunden=
fälſchung vor Gericht. Es handelt ſich hier um geläutertes Oel, das
von der Gemeinde gebraucht wurde zum Glockenſchmieren, und wurde
die Oellieferung von der Gemeinde aus der Hand vergeben, das Oel
ſollte zum Ladenpreis geliefert werden. Der Angeklagte hat für das Oel
den Preis von 1 M. 60 Pf. per Liter angeſetzt. Den höheren Preisanſatz
ſucht der Angeklagte dadurch zu rechtfertigen, daß er nur für dieſen
Zweck das Oel gebraucht, ſich keinen Vorrath angeſchafft und das Oel
jedesmal extra von Worms habe müſſen holen laſſen. Das geläuterte Oel
ür die Kirche wurde für 97 Pf. pro Liter geliefert. Der Gerichtshol
ſprach den Angeklagten von Strafe und Koſten frei. Vertheidiger
Rechts=
anwalt Dr. Mainzer; 4. eine weitere Unterſuchungsſache wird wegen
Ausbleibens des Angeklagten vertagt.
— Sicherem Vernehmen nach hat die Großh. Hoftheater=Direction
mit Herrn Siebenhoff in deſſen Eigenſchaft als Regiſſeur des
Schau=
ſpiels und der Oper auf weitere zwei Jahre neuerdings Vertrag
abge=
ſchloſſen. Mit einer Reihe anderer hieſiger Mitglieder wurden dies reſp.
Verträge nur auf ein Jahr verlängert, wiez. B. mit den Damen Schrötter,
Schütky, Haſemann und Ethel, ſowie mit den Herren Kraze
und Edward. Außer Herrn Siebenhoff hat hiernach jetzt nur noch
410
No
Fräul. Czerwenka von allen hieſigen Bühnenmitgliedern einen längeren
als einjährigen Contract. Ihr Neuengagement wurde auf drei Jahre
fixirt. — Wir können obiger Mittheilung der „N. H. V.” noch beifügen,
daß Herr Köhler vom Stadttheater in Cöln hier engagirt worden iſt
und daß Herr Ziehmann ausſcheiden wird. Der Vertrag mit Herrn
Bär iſt ebenfalls auf ein Jahr verlängert worden.
— Die diesjährigen 12tägigen Uebungen der Landwehr wozu
die Jahrgänge 1871 und 1872 eingezogen werden, ſollen am 15 d. M.
beginnen.
Samstag, 10. April, fand der IV. „Kammermuſik=
Abend=
des Großh. Kammervirtuoſen Martin Wallenſtein im Saal „zur
Traube' ſtatt. Die Mitwirkenden waren: Frl. Marie Bayrer,
Opern=
ſängerin vom Stadttheater in Mainz, Herr Concertmeiſter Willy Heß
aus Frankfurt a. M. und Herr Franz Rübſam, letzterer, wofern wir
nicht irren, ein Schüler des Concertgebers. Die bekannte Es-dur Sonate
(für Clavier und Violine) bildete die Nr. 1 des Programmes und
wurde von den Herren Wallenſtein und Heß mit bewährter Meiſterſchaft
vorgetragen. Beide Inſtrumente flochten, wie in liebender Verſchlingung,
in muſikaliſchem Wettſtreit den Zauber ihrer Harmonien innig
inein=
ander. Nr. 3. war eine Solo=Piece für Violine,, Chiaconnel von J. S. Bach,
eine eigenthümliche Compoſition, die, obgleich fern von den blendenden
Fiorituren moderner Violincompoſitionen, gleichwohl der Execution
be=
deutende Schwierigkeiten darbietet in der charakteriſtiſchen und kunſtvollen
Verwebung von Doppelgriffen mit der Melodie. In der ſpielenden
Be=
handlung dieſer Schwierigkeiten bewährte ſich wiederum die vollendete
Meiſterſchaft des Herrn Heß in bewunderungswürdiger Weiſe. Die
Ge=
ſangs=Piecen beſtanden aus zwei Liedern von G. Erlanger und Arie der
Fides aus dem „Prophet” von Meyerbeer (Nr. 2. des Programmes),
ſowie Nr. 4 Arie aus „Fideliol von Beethoven. Frl. Bayrer trug die
beiden Lieder in ſeelenvoller Einfachheit und die beiden Arien mit
zün=
dender Verve vor; in den letzteren insbeſondere entzückte die Sängerin
die Zuhörer durch Entfaltungihrer prächtigen Stimmmittel, eines Alto von
bedeutendem Umfang und äußerſt ſympathiſchem Klang. Wir glauben
nicht allein zu ſtehen in dem Wunſche, die Dame in einer der genannten
Opern auf unſerer Bühne als Gaſt hören zu können. Den Schluß des
Programms bildeten „Variationen' über ein Thema von R. Schumann
von J. Brahms (zu vier Händen) vorgetragen von Herrn Franz Rübſam
und dem Concertgeber.
A. H.)
Die Darmſtädter Pferdemarkt=Looſe werden gegenwärtig
mit einem Agio von 10 reſp. 20 und ſelbſt 40 Pf. verkauft.
- Bei günſtigſter Witterung erfreute ſich der heutige erſte Tag
unſeres Frühjahrs=Pferde= und Fohlen=Marktes eines ſehr lebhaften
Zu=
ſpruchs aus Stadt und Land. Der Markt bietet eine reiche Auswahl an
ſeinen Luxus=Pferden, ſowie Arbeits=Pferden jeder Art und wurden
bereits eine nahmhafte Anzahl von Verkäufen protocollirt. Nachbemerkten
Händlern wurden Prämien zuerkannt: a. für ſchwere Zugpferde 1. Preis
Sal. Bohrmann von Mannheim; b. für leichte Zugpferde 1. Preis Gebr.
Belmont von Alzey; c. Fohlen=Collection ausgefallen; d. Wagenpferde
ſchweren Schlags 1. Preis J. Bodenheimer von Heidelberg, 2. Preis
W. Wolf von Heidelberg; e. Wagenpferde mittleren Schlags 1. Preis
W. Wolf von Heidelberg. 2. Preis Sal. Bohrmann von Mannheim;
L. Wagenpferde leichten Schlags 1. Preis W. Wolf von Heidelberg.
2. Preis J. Roſenthal von Bodenheim; 8. ſchwere und halbleichte
Reit=
pferde 1. Preis J. Bodenheimer von Heidelberg.
5 Die Taſchendiebe, welche bis jetzt hauptſächlich auf dem
Wochen=
markt ihr Unweſen trieben und als welche ſich ſogar in neuerer Zeit
einzelne noch nicht der Schule entwachſene Jungen entpuppten, ſcheinen
ihre Thätigkeit nun auch bis in den geweihten Ort der Kirche ausgedehnt
zu haben, indem bei der am Sonntag ſtattgefundenen Confirmation der
Kinder der Stadtmädchenſchule einer Dame das Portmonnaie aus einem
durch den Mantel bedeckten ſogenannten Gretchentäſchchen gezogen wurde.
Einer anderen Dame iſt ein ganz neuer ſeidener Schirm abhanden
ge=
kommen. Die größte Vorſicht iſt unter ſolchen Umſtänden leider ſelbſt
an dieſen Orten erforderlich.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 9. April: „Wohlthätige Frauen.” Dieſes geiſtreiche
Luſtſpiel gelangte zum dritten Male zur Aufführung und bedarf es daher
wohl keiner weiteren Entſchuldigung, wenn wir unſere Leſer auf unſere beiden
früheren Referate in Nr. 50 und 57 dieſer Blätter verweiſen, da wir in
den=
ſelben das Stück wie die Leiſtungen der Darſteller einer eingehenden
Be=
ſprechung unterzogen haben, und ohne weſentlichen Zuſatz die darin
ausge=
ſprochene günſtige Beurtheilung beider nur abermals beſtätigen können.
(A. H.
Sonntag 11. April ging Gounod's große romantiſche Oper „
Fauſt=
in neuer großartiger Ausſtattung in Scene. Stücke und insbeſondere Opern,
deren wirkſame Aufführung zum großen Theil eine ſolche ungewöhnliche
Aus=
ſtattung erfordern, laſſen ſich darum nicht ſo leicht in würdiger Weiſe vor=
7⁄1
führen was von manchen Seiten mit der Forderung nach beſtändiger Ab
wechslung im Repertoire nicht genug berückſichtigt zu werden ſcheint. Die
vorſtehende Auffuhrung der genannten Oper verdient nach allen Richtungen eine
wahrhaft glänzende genannt zu werden und kann die artiſtiſche Leitung
unſe=
rer Hofbühne dieſelbe als einen neuen Triumph verzeichnen in ihrem
unver=
kennbaren Beſtreben, Vorſtellungen zu liefern, die durch tadelloſe
Vollſtändig=
keit der Ausfuhrung möglichſt allen Kunſtanforderungen entſprechen. - Die
Beſetzung der Oper war die folgende: Die beiden Hauptpartien „Fauſt und
Margaretha; waren in den Händen des Herrn Bär und der Frl.
Czer=
wenka. Die Leiſtungen beider Repräſentanten dieſer Rollen verdienen das
höchſte Lob für die vortreffliche Ausfuhrung der ihnen zugefallenen Aufgabe:
beide ſchienen um den Preis des Abends zu wetteifern und wurde derſelbe
von dem Publikum beiden zuerkannt, womit die Kritik ſich nur vollſtändig
einverſtanden erklären kann. Sollten wir Einzelnes hervorheben, ſo wäre es
„ Fauſt's” Arie in der Gartenſcene im 3. Akt: „Gegrüßt ſei mir, o heilge
Stätte”, Margarethen's Spinnerlied und die Schmuck=Arie, ſowie das Duett
(Fauſt und Margaretha) in der gleichen Scene, wie denn überhaupt die
ganze Garten=Scene, von beiden Darſtellern mit wahrhaft lyriſchem Schmelz
und glühendem Liebeshauch in Geſang und Spiel zur Anſchauung gebracht,
von zündender Wirkung war und durch zweimaligen ſtürmiſchen Hervorruf
ausgezeichnet wurde. Nicht minder gelungen war die Kirchen= und
Gefäng=
nißſeene und ſtand Frl. Czerwenka in beiden vollkommen auf der Höhe
ihrer Aufgabe. Herr Hofmann war recht gut als „Mephiſtopheles=;
deß=
gleichen Herr Kraze als „Valentin” welcher dieſe Partie an Stelle des als
unwohls annoncirten Herrn Bögel ubernommen hatte, und dünkt uns dieſe
Beſetzung, des vorwiegend dramatiſchen Charakters der Rolle wegen, die
richtigere. Frl. Schütky befriedigte als „Siebel= und Frau Pichon
ge=
nügte als „Marthe Schwertlein” Die Chöre griffen feſt und ſicher ein und
gebührt ſowohl dem Chor=Dirigenten Herrn Jatho wie den executirenden
Mitgliedern unſeres vortrefflichen „Chores” volle Anerkennung für ihren
An=
theil an der gelungenen Aufführung der in Rede ſtehenden Oper. Das von
Frl. Bohns, Dittmann und dem Balletcorps ausgeführte „Bachanale:
im 5. Akt war ebenſo geſchmackvoll arrangirt, wie es künſtleriſch executirt
wurde. Die neue Decoration dazu, einen Tempel der Freude im
orientali=
ſchen Sthle vorſtellend, wurde von einem Beifallsſturm begrüßt, ebenſo das
wunderbar arrangirte Schlußtableau, „Margarethe von Engeln gen Himmel
getragen: ein Meiſterwerk der Maſchinenkunſt und Technik. Zwiſchen Fauſt
und Margarethe erſchien Herr Maſchinendirector Brand t am Schluſſe, um
den verdienten Tribut der Anerkennung zu empfangen. Derſelbe gebülhrte
Ubrigens nicht minder den wirklich genialen Leiſtungen des Regiſſeurs Heren
Siebenhoff.
(4. H.)
Polizei=Bericht vom 12. April.
Mittelſt Einbruchs wurden einem in der Stadtallee dienenden
Dienſt=
mädchen aus der Geſindekammer über 10 M. entwendet. Der Thäter iſt
noch nicht ermittelt.
Tages=Kalender.
Am 12. 13. und 14. April: Darmſtädter Frühjahrs=Pferde= und Fohlen=
Markt mit Verlooſung und Prämiirung auf dem Viehmarktplatz nächſt
den Bahnhöfen.
Mittwoch 14. April: Abſchieds=Soirke des Großh. Hofſchauſpielers Auguſt
Mendel im Saal zur Traube.
Samstag 17. April: General=Verſammlung der Darmſtädter Actien=Geſell
ſchaft für Gasbeleuchtung.
Samstag 24. April: General=Verſammlung des Kauſmänniſchen Vereins im
Vereins=Local.
Montag 3. Mai: 27. ordentliche General=Verſammlung der Bank für Handel
und Induſtrie.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. J. Exc. Frau Geh. Rath v. Breidenbach mit
Be=
gleitung von Stuttgart. Hellbach und Gemahlin, Amtsrichter von
Bocken=
heim. Barthel und Gemahlin von Frankfurt a. M., H. Wentzler von
Zwey=
brücken, Rentiers. Frau E. Krauß von Zweybrücken. Becker, Major z. D.
von Hungen. H. Seckel und Gemahlin, Banquier von Frankfurt a. M.
F. Carleton Philips von London, J. Floech und Gemahlin von
Mühl=
heim, H. Garny und Gemahlin von Frankfurt a. M., H. Heuſer von
Inſterhütte, H. Mayer von Eßlingen, Rentiers. A. Janſen von Aachen,
Th. Dehlinger von Gingen, Steinberg von München, A. Stein von Aachen,
Diefenbach von Frankfurt a. M., C. Banger von Hückeswagen, C. Baerwindt
von Frankfurt a. M., Hausmann von Iſerlohn, Maher von Frankfurt a. M.,
Aronſohn von Hamburg, Greiß von Ulm, Schielke von Dresden, Fabrikanten.
Gießen, Kaufmann von Rheydt. Dr. Jul. Gryſar, Advokat von Wien.
C. Born von Stuttgart, Rieß von Berlin, Kaufleute.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.