Darmstädter Tagblatt 1880


09. April 1880

[  ][ ]

143.

PEuLUETAUAIT
ROTIUIh

143.
Jhrgang.

WonnementPpreis
viertenährlich 1 Mark 50 Pf. mel.
Bringerlohn. Auswürtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengnommen
zu 1 Mark 56 Pf.
vw Qnartal inc. Poſtaufichlag.

rag= und Anzeigescatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
PhUſtletes ufttegttungvoldil.

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auzwärts
von allen Annoneen=Erpeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamtz, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

N6o.

Freitag den 9. April.

1880.

Betreffend: Den Rundgang der Wieſenvorſtünde im Monat März 1880.
Darmſtadt, am 5. April 1880.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen, welche Ldie in rubriceirtem Betreff vorzulegenden Protocolle noch nicht eingeſandt haben, erinnern wir an deren
Vorlage binnen 14 Tagen.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir geben belannt, daß während der Dauer des diesjährigen Frühjahrs=Pferdemarltes am 12., 13. und 14. l. Mts. vor
der Blumenthal'ſchen Maſchinenfabrik in der Lagerhausſtraße eine Halteſtelle für Droſchken errichtet iſt.
Darmſtadt, den 7. April 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

70

Bekanntmachung.
Montag den 12. April 1880,
Nachmittags 2 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Arheilgen
zwangsweiſe gegen Baarzahlung verſteigert:
1 Pferd, 1 Kuh, 1 Rind, 3 Ziegen,
5 Schweine, 4 Wagen, 3 Gänſe und
15 Hühner, 10 Malter Hafer, 2 Wand=
Uhren, 2 Eßtiſche, 5 Küchenſchränke, 7
Kleiderſchränke, 4 Commoden, Bilder und
Spiegel.
Darmſtadt, den 25. Februar 1880.
Dieter,
1976) Großh. Gerichtsvollzieher.

Bekanntmachung.
Die am 5. und 6. April im Diſtrict Wieſen=
thal
abgehaltene Holz=Verſteigerung iſt
genehmigt. Die Abfuhrſcheine ſind vom
13. April an beim Großh. Rentamt Langen
abzuholen. Am 14. April, Morgens 7 Uhr,
beginnt Holzüberweiſung und erſter Fahr=
tag
, und endigt letzterer im Bucheck am
27. April.
Mörfelden, den 7. April 1880.
FGroßherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
3340)
Marx.

Nachdem die Veränderungen meines Verkaufslocals =beendigt ſind,
beehre ich mich, den Eingang der Neuheiten in
Beſatz= und Putz=Artikeln,
wie Knöpſe, Franzen, EGimben, Besatratoſſe ete.
und in Müten, Federn, Pariser Elumen, Bänsern
und Hutstoſken aller Art hiermit ergebenſt anzuzeigen, und ſichere
bei vergrößerter Auswahl ganz beſonders billige Preiſe zu.

3341)

Huaot
GtUhuhu,

Ludwigsſtraße 8.

8
; Billige Pantoffeln.
Eine Partie billige Franen=Stramin=
Pantoffeln (Handarbeit) werden das Paar
zu 3 Mark abgegeben. Ebenſo ſind von
den beliebten Herren=, Frauen= und Kinder=
ſtiefeln
(Kalbleder), für deren Güte garan=
tirt
wird, eine friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhofſtraße 1 eine Stiege hoch.

3118) Eine Hückſelmaſchine und ein
großer Eisſchrank zu verkaufen. Nüheres
in der Exp. d. Bl.

3232) Frühroſenkartoffeln zu ver=
kaufen
. Große Caplaneigaſſe 43.

2874) Stadt=Allee 2 ſind gute froſt=
freie
gelbe Martoffeln per Malter zu
7 Mark in größeren Partien zu verkaufen.
179

[ ][  ][ ]

674

E 60

DH2

4
BU
CGE,
A1
Mode Bazar. Frankfurt a. H. 4 Schillerplatn.

Vermauente Ausſellung

in erſter Etage unſerer Geſchäfts=Localitäten.

140

Promenade-Costiime. Trauer-Costiime.
Gesellschafts-Toiletter.
Wasch-Costiime. Horgerröcke. Schlafröcke.
Confections. Fichus. Umhünge.
Paletots.
Regenmäntel.

3265)

Vpterröche.

Musikalien Handlung & Leih-Anstalt

3342)

von

M. Boelling,

Wilhelminenstrasse 17.

Lager der Bditionen Peters, Litolſf, Breitkopf &a Härtel, Cotta, Steingräber ote.

ES- Lecht ialienlsche Violin- & Cello-alten. 22

3316) Die beim Neubau des Hoch=
reſervoirs
auf der Mathildenhohe ge=
brauchten
Ruſtbäume, Bretter, Maurer=
kaſten
, 2 Bretterbuden, ſowie ein
Theil übrig gebliebener Mauerſteine und
hydrauliſchen Kalk ſollen aus freier
Hand verkauft werden.
Nähere Auskunft ertheilt Maurerpolir
Damm, auf dem Bauplatze des Hochreſervoirs.

Vermiethungen.

3269) Magdalenenſtraße 18 ſind Neun=
wochen
=Kartoffeln zu verkaufen.

3276) Ruthsſtraße 9 gute Kartoffeln
per Kumpf 45 Pfg.

3343) Ein Gartenhaus und eiſern=
Gartenmöbel werden billig abgegeben.
Niedeſelſtraße Nr. 58.

2298) Nieder=Ramſtädterſtraße 52
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion an
Herren oder Schüler zu vermiethen.
2578) Ecke der Eliſabethen= u. Wil=
helminenſtraße
17 iſt ein Laden in der
Eliſabethenſtraße und ein Laden in der
Wilhelminenſtraße mit Wohnung zu verm.
3006) Nieder=Ramſtädterſtraße 39
2 Treppen 1 freundliches möblirtes Zimmer
zu vermiethen.
3324) Eliſabethenſtraße 22 2 ſchöne
Zimmer mit oder ohne Möbel, gleich be
ziehbar, zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.

Abhanden gekommenes Sparkaſſe=
Büchlein.
Das angeblich abhanden gekommene Ein=
lagebüchlein
Nr. 31959 der hieſigen ſtädtiſchen
Sparkaſſe wird gemäß 8 11 der Statuten
als ungültig betrachtet, wenn es innerhalb acht
Wochen von heute an bei der Kaſſe nicht
vorgezeigt wird.

Darmſtadt, den 5. April 1880

Der Verwaltungsrath der Städtiſchen
3346)
Sparkaſſe: Buchner.

1Tnterzeichneter empfiehlt ſich in allen
11 vorkommenden Schuhmacher

Arbeiten. Reparaturen, ſowie Beſtellung
nach Maß werden ſogleich und billig an=

gefertigt.
Wihelm Gaydoul,
Schuhmachermeiſter, Marienplatz 7

3344) Marienplatz 8a der 3. Stock,
enth. 3 ſchöne Zimmer, Küche nebſt Zube=
hör
, ſofort zu vermiethen.
3345) Pankratiusſtraße 51 iſt die
Manſardenwohnung zu vermiethen.

8

6
t8l1

9
14.

19

[ ][  ][ ]

R 69
Wegen bevorſtehenden Bücherſchluſſes Großherzoglicher Cabinets= und
Hof=Kaſſe werden hiermit Alle, welche aus dem Jahr 1879 noch Forderungen an
dieſelbe haben ſollten, erſucht, ihre bezüglichen Rechnungen alsbald und
ſpäteſtens bis zum 15. April d. Js.,
zur Vermeidung unangenehmer Verzögerungen, einzureichen.
Rechnungen aus dem laufenden Jahre ſind, ſofern hierfür nicht ſchon kürzere
Perioden beſtehen, mindeſtens halbjährlich, Ende Juni und December, einzureichen.
Darmſtadt, den 5. April 1880.
Großherzogliche Cabinets= und Hof=Kaſſe.
Ackermann, Rechnungsrath.
3285)

L. 10bIu-

lallt

Beginn der Vorlesungen des Sommer-Semesters am 18. April. Anmeldungen
bis zum 15. April. Prograume gratls vom Secretariat.
Die Direction der Grossherzoglichen technischen Hochschule.
Koeb.
W. Wagner.
3348)
3169)
Hausfrauen=Verein.
Rückzahlungen. Alle dem Verein Ende 1879 angehörenden Mitglieder werden
erſucht, die von der letzten Generalverſammlung beſtimmten Rückzahlungen von M. 1.75
gegen Vorzeigung - reſp. Abſtempelung der Mitgliederkarten Dienstag 13.,
Mittwoch 14., Donnerstag 15. April in den Vormittagsſtunden von 9-12 Uhr
in dem Vereinslocale in Empfang zu nehmen. Spätere Auszahlungen ſind mit Um=
ſtänden
verbunden.
Der Vorſtand.
Darmſtadt, den 1. April 1880.
2
4=
Ooerentn.
Kaufmännuiſche
Samstag den 10. April, Abends 8½ Uhr,
im Vereins=Local:
Vortrag des Herrn Handelskammer=Secretär Dr. Holsol hier über:
Organiſation der Handels= und Gewerbekammern.
Der Vorstand.
3349)

AAAtGAAI

L. C. WITIIOILGOIB.

umm

mmnnnmunn

Greulaire, Avise,
Preiseourante,
Rechungen, Guittungen,
Wechsel,
Adressharten
eo.
Elogante Ansthhrung.
Billigste Preise.

Die Bleichgärtnerei
3352)
von
Phillipp Loos, Kunſtgärtner,
Landwehrſtraße 41,
empfiehlt ſich den geehrten Herrſchaften
beſtens; auch wird daſelbſt Wäſche aller
Art auf das Eleganteſte gewaſchen u. gebügelt.

3243)

Gewinne 26,000 Mark i. W. Ein Zweiſpänner.
Darmstädter Looso.
Ziehung 14. April a. c. Ein Loos 2 Mark.

3350)
Saal rur TraubO.
Samstag den 10. April, Abends 6½ Uhn
5
(erter aammeruUslk-Aend
von
Martin Wallensteln, unter Mitwirkung von Fräulein Harie
Bayrer, Sängerin aus Mainz, der Herren Concertmeiſter Willy Hess
aus Frankfurt und F. Rübsam.
Esdur Sonate - Beeſhoven; Chiaconno - Bach; Jarlatlonen - Brahms:
Arten und Lleder - Frlanger & Beethoven.
Eintrittskarten: Sperrſitz 3 M., Saal 2 M., Gallerie 1 M. ſind in den Buchhand=
lungen
der Herren Bergſträßer, Klingelhöffer und Thies, ſowie bei Herrn
Ruppel, Waldſtraße 18, und Abends an der Kaſſe zu haben.
3244)
Darmstädter Uiherchub.
Samstag den 10. April im Saalbau
Zweitr Abend-Anterhaltung.
Anfang 8 Uhr.
Karten 1 Mark in ſind der Muſikalienhandlung des Herrn Thies, Eliſa=
bethenſtraße
26, zu haben.

IOVBVGIVRVOIERVI.
mnnnnnſininmiunn

3351) Ich bin zurückgekehrt und wohne
Bleichſtraße Nr. 26.
Sprechſtunden: von 78 Uhr Morgens,
2-3¼ Uhr Nachm.
Dr. H. Pöhn.

Speolalarzt Dr. mod. Reyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9i, heilt auch
rieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſlets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[634.

2667)
Stellengeſuch.
Ein verheiratheter, älterer, academiſch
gebildeter Mann, der durch die Ungunſt der
Zeitverhältniſſe ſeine ſeitherige Stellung bei
einer Privateiſenbahn, die er eine Reihe von
Jahren bekleidete, verloren, ſucht, bei be=
ſcheidenen
Anſprüchen, irgendwelche, ſeinen
Kenntniſſen angemeſſene Stellung. Als ge=
wandter
, tüchtiger, mit allen Comptoir=
Arbeiten vertrauter Kaufmann könnte der=
ſelbe
, durch ſeine Erſahrungen und früheren
Verbindungen, ſich namentlich jüngeren Ge=
ſchäften
ſehr nützlich erweiſen. Gefl. Offerten
unter B. R. 61 nimmt die Exped. d. Bl.
entgegen.

3023) Ein ſolides, gewandtes
Nähmädchen für Tapezier=
Arbeiten ſucht Joseph Trior,
Wilhelminenſtraße 25.
3299) Eine zuverläſſ. Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Zu erfr. Langegaſſe 22, 2 Treppen.
3331) Wüſche wird angenommen in und
außer dem Hauſe. Obergaſſe 9, 1 St. hoch.

[ ][  ][ ]

676

B 69

Canetem.
Naturell-Tapeten und Reste von 25 Pfg. an.
Satin-, Matt- und Gold-Tapeten in ausgewählten Muſtern und
den modernſten Farben empfehlen
V. Eooastatter a dannd.

mdaaoal zll Darmstadt.
Montag den 12. April 1880, Aberds 7 Uhr:

zum
Beſten der Barmherzigen Hchweſtern
dahier,
unter gefälliger Mitwirkung
der Concertſängerin Fräul. Loulso Kulspel, des Herrn Profeſſor Fälten
aus Frankfurt a. M. CClavier), des Herrn Opernſänger Dalle-Aste, des
Herrn Hofconcertmeiſter Miroslav Wober, ſowie der Herren Kammer=
muſiker
Bauer, Petr, Pfell, Reitz (Streich=Inſtrumente) und
Chr. Engel (Clarinette).

PROGRA H M.
Clavier=Quintett in Es=dur, Op. 44.
R. Hchumann.
a) Allegro brillante; b) In modo d'una Marcia;
c) Scherzo; d Allegro ma non troppo.
(Herr Profeſſor Fälten und der Quartettverein.)
II.
1) Der Hirt auf den Felſen; für 1 Singſtimme
mit obligater Clarinette=Begleitung.
(Fräulein Kniſpel.)
2) 32 Variationen in Gmoll für Pianoforte
J. v. Bethoven.
Herr Profeſſor Fälten.)
3) a. Adaglo in C-moll
Hoſ. Airosſay Weber.
b. Minnetto in 4. dur aus Streich=Quinteten
G. Bocherini.
(Der Quartettverein und Herr Pfeil.)
4) Lindenbaum; für 1 Singſtimme
Nr. Hcußert.
(Herr Dalle=Aſte.)
5) a. Ballado, Asdur, Op. 47.
Ar Ghopin.
für Pianoforte
b. Einde, Gdur, Op. 23,
Z. Rubinſlein.
(Herr Profeſſor Fälten.)

Jr. Hcuberk.

Eintrittspreiſe: Rummerirter Platz Rm. 3; Saallarte Rm. 2; Logen Rm. 2;
Vorſaal Rm. 1.
Billetverkaufsſtellen: Buchhandlung Bergfträßer, Muſikalienhandlung 8hies,
Kaufmann Horn (Kirchſtraße), Hofſchneidermeiſter Biegandt
(Soderſtraße).

des Darmſtädter Pferdemarkts 2 M.,
der Oppenheimer Kirchenbaulotterie 3 M.

ſind in der Expedition dieſes Blattes zu haben.

Fußboden=Glanzlack
empfiehlt in beſter Qualität
Carl Watzinger,
2376)
Louiſenplatz 4.
3091) Unterricht in franzöſiſcher und
engliſcher, (Ausländer) deuiſcher Sprache er=
theilt
Eleonore Anecht, Carlsſtr. 33.

CCallsucht) und alle Rorvenkrenk-
helten
heilt briedich der Speolalarzt
Or. RllIIsoh i Dresden Geustedt).
Boreit über Iooo Fälle behandelt.

3354)
f er,
finden Arbeit bei
Küfermeiſter H. Bogen,
Rheinſtraße 28.
3355) Eine tüchtige Kleidermacherin
nimmt noch Kunden an.
Wendelſtadtſtraße 30 Manſarde.
3356) Ein halber Platz in der Loge
Nr. 20 erſter Rang gleich abzugeben.
Nachzufragen Heinrichſtraße Nr. 1II.
3357) Ein geübter Herrenſchneider
ſempfiehlt ſich außer dem Hauſe tagweiſe zu
arbeiten. Landwehrſtraße 11.

für ſämmtliche
T Aunonoeh exiſtirende
Zeitungen der Welt befördert zu den
günſtigſten Bedingungen die Central=
Annoncen=Exped. von G. L. Daube
&am Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße 30.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 9. April.
11. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Wohlthätige Frauen.
Luſtſpiel in 4 Akten von Adolph LArronge.
Perſonen:
Major Rudolf von Rodeck
Herr Gdward.
Llementine v. Praß, ſeine
Schweſter
Frl. Berl.
Emil von Praß, deren Sohn Hr. Peppler.
Generalin Weißling
Fr. Eppert.
Frau von Sänger
Frl. Krickſer.
Frau Commerzienräthin MarkusFrl. Limbach.
zprau Banquier Friedheim
Frau Kugler.
räulein von Sproſſen
Frl. Plößer.
Stadtrath Kieſel
Hr. Wagner.
Rentier Süßholz
Hr. Knispel.

Kirchenvorſteher Wurm
Hr. Schimmer.
Friedrich Möpſel, Lederhändler Hr. Werner.
Ottilie, ſeine Frau.
Frl. Weigel.
Julius, ihr Sohn
Lina Krickſer.
Martha Stein, Erzieherin
Frl. Ethel.
Hans Werner, Diener des
Majors,
Hr. Mickler.

Anna, ſeine Frau
Hubert.
Marie, Dienſtmädchen bei
Möpſel
Paula, Kammerjungfer der
Geheimräthin
Frau Seibold
Ein Metzgerburſche

Frl. Schütky
Hr. Franke.
Frau Killian.
Frl. Bernhard.
Frau Pichon.
Hr. Hartig.

Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Sonntag 11. April.
12. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilun
F a u ſt.
Große Oper in 5 Alten mit Vallet von Gouno=

[ ][  ][ ]

677

Ra 69

B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 ſind verboten:
1) Laut Verfügung des Königlichen Polizei=Präſidiums zu Berlin vom 31. v. Mts. das in der Genoſſenſchafts=Buchdrucke rei
zu Leipzig gedruckte und dortſelbſt im Verlage von W. Haſenclever erſchienene Wahlflugblatt mit der Ueberſchrift: Wähler
des II. Berliner Wahlkreiſes!
2) Laut Verfügung der Königlichen Kreishauptmannſchaft zu Leipzig vom 30. v. Mts. die im Selbſtverlag des Verfaſſers er=
ſchienene
Druckſchrift: Der Feldzug des Herrn Findel gegen die Soclaldemokratie, enthaltend die Verbotsverfügung der
binnen acht Tagen vergriffenen Broſchüre; Noch einmal Herr Findel und die Socialdemokratie mit einem Anhange
über die neueren Vorgänge nebſt einer Erklärung des Reichstagsabgeordneten Auer u. ſ. w. Von W. Haſenclever,
was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Darmſtadt, am 6. April 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

Getaufte, Getraute und Beerdigte bei der Beſſunger Gemeinde.
Im Monat März.
Getaufte.
rich Weckler ein S Guſtav, geb. 1. März. Dem Sandoz. L. von Schneider Georg Sandoz zu
Am 2. März: Dem Kutſcher Joh. Steiger eine Schreinermeiſter Kärl Hof ein S., Georg Lud==Arheilgen.
T., Hermine, geb. 22. Februar. Am 11.: Dem ſ wig, geb. 25. Februar. Dem Schloſſer Heinrich
Beerdiate.
Weißbinder Heinrich Aßmuth eine T., Katharine Henkel eine T., Margarethe, geb. 26. März.
Am ½. März: Cliſabeth Mann. Wittwe des

Eliſabeth, geb. 12. Januar. Am 14.: Dem
Gärtner Philipp Heinrich Held ein S. Wilhelm
Anton, geb. 13. Februar. Am 17.: Dem Stein=
drucker
Joh. Valentin Ludwig Engel ein S.,
Joh. Valentin Ludwig, geb. 11. December. Am
19.: Ein unehel. S. Jakob, geb. 24. Mai. Am
22.: Dem Taglöhner Jakob Gries eine T. Mar=
garethe
, geb. 20. Januar. Am 28.: Dem Fabrik=
arbeiter
Jakob Müller ein S., Martin, geb. den
11. Februar. Am 29.: Dem Ackersmann Hein=

Getrante.
Am 7. März: Taglöhner Jakob Wagner aus
Großzimmern und Barbara Unrath, L. von
Konrad Unrath zu Hammelbach. Weißbinder
Heinrich Geyer und Maria Hartmann, T. von
Bahnwärter J. Hartmann zu Alsfeld. Schuhmacher
Emil Burger zu Arheilgen und Marie Caſtritius,
L. von Maurer Georg Caſtritius zu Arheilgen.
Am 14.: Landwirth Friedrich Enes und Marie

penſionirten Oberwachtmeiſters Peter Konrad
Mann, ſtarb den 2. März, 65 J. Luiſe Maurer,
T. von Bäckermeiſter Ludwig Michael Maurer,
ſtarb den 2. März. 4 J. Am 28.: Georg Peter
Lotter, S. von Georg Jakob Lotter ſtarb den
26. März, 23 J. Am 30.: Auguſte Joſſe, T.
von Fabrikbeſitzer Dominique Joſſe zu Hanau,
ſtarb den 28. März, 68 J. Katharine Heberer,
T. von Polizeiſoldat Friedrich Heberer, ſtarb zu
Darmſtadt den 2. März, 45 J.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog, welcher bekanntlich Chef
des 1. Heſſ. Infanterie=Regiments Nr. 81 iſt, begab ſich am Mittwoch
Nachmittags nach Frankfurt, um dem aus Anlaß der Vereinigung des
ganzen Regiments in der neu errichteten Kaſerne veranſtalteten Feſte
beizuwohnen. Se. Königl. Hoheit verbrachten einige Stunden im Kreiſe
des Offiziercorps, das ſich in dem neuen Regiments=Caſino vereinigt
hatte und kehrten Abends 7 Uhr 30 Min. wieder hierher zurück. Im
Gefolge befanden ſich Hofmarſchall Oberſt v. Weſterweller und Flügel=
Adjutant Major Wernher.
D. Z.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Rittmeiſter
und Escadronschef im 2. Dragoner=Reg. Nr. 24 Frhr. Röder v. Diers=
burg
zum Kammerherrn ernannt.
0 Die erſte Kammer arbeitete, da ſie erſt Ende Juni zur Be=
rathung
des Entwurfs der allgemeinen Bauordnung wieder zuſammen=
treten
wird, in ihrer am Donnerstag ſtattgehabten Sitzung alles noch
rückſtändige Material auf. Erledigt wurden insbeſondere die Geſetzes=
entwürfe
die Ausübung der Stafgerichtsbarkeit über die vor
dem 1. Januar 1872 penſionirten heſſiſchen Offiziere, Militärärzte und
Militärbeamten, der Geſetzesentwurf Maßregeln gegen die Reb=
laus
betr., ſowie die Vorlage den Verkehr mik exploſiven
Stoffen betr. Ferner wurde dem Antrag des Abg. Schröder auf
Reviſion der Verordnung vom 30. Auguſt 1879 die Gerichtskoſten
und Gebühren betr., zugeſtimmt, insbeſondere auch die Regierung er=
ſucht
auf baldige Abänderung des jetzigen Zuſtandes des Gerichtskoſten=
weſens
hinzuwirken, ferner die Aufbeſſerung der Ruhegehalte der vor
dem Jahr 1872 penſionirten Volksſchullehrer gutgeheißen, und end=
lich
wie auch in zweiter Kammer der Antrag des Abg. Oſann wegen
Aufhebung der Verordnung über die Amtstracht der Rechtsan=
wälteabgelehnt
.
K. Verhandlungen vor dem Schwurgericht. Sitzung vom
7. April. 1) Unterſuchung gegen Georg Heinrich Helfrich Eheleuke und
Heinrich Giebenhain's Eheleute von Dorf Erbach wegen betrügeriſchen
Bankerotts. Die Angeklagten Gg. Hrch. Helfrichs Eheleute von Dorf
Erbach ſind überſchuldet und hat die Ehefrau um Sicherſtellung ihres
Vermögens gebeten. Es ſtellte ſich heraus, daß die Activa ſich auf
5713 M. 85 Pf. und die Paſſiva auf 19000 M. beliefen. Wilhelm
Hildebrand II. von Pfungſtadt, ein Gläubiger, wurde durch ein ano=
nymes
Schreiben benachrichtigt, daß verſchiedene werthvolle Sachen bei
Seite gebracht und verheimlicht worden ſeien. Eine daraufhin einge=
leitete
Unterſuchung ergab die Wahrheit des Inhalts des Briefs und
ſpeziell, daß eine goldene Uhr mit Kette, Würſte, Fleiſch, Dürrobſt,
Weißzeug, Porzellan, Bettzeug ꝛc., auf die Seite geſchafft und zum Theil

der Heinrich Giebenhain's Ehefrau zur Aufbewahrung übergeben worden
waren. Letztere hat von dieſer Aufhewahrung keinerlei Nutzen gezogen.
Die drei Angeklagten ſind je durch einen Anwalt vertreten, und fungiren
die Herren Rechtsanwälte Köhler, Krug I1. und Metz III. Der Leßtere
für den Ehemann Helfrich, der Rechtsanwalt Krug II. für die Ehefrau,
während die Ehefrau des Heinrich Giebenhain von Herrn Rechtsänwalt
Köhler vertheidigt wird. Nachdem die Geſchworenen die Schuldfrage
verneint, würden die drei Angeklagten von Strafe und Koſten freige=
ſprochen
. 2) Unterſuchung gegen den Leinweber Johannes Jäger von
Waldmichelbach wegeu Brändſtiftung. Der Angeſchuldigte iſt angeklagt,
am 7. Januar d. J. zu Waldmichelbach ſein in der Spechtbach daſelbſt
gelegenes Wohnhaus vorſätzlich in Brand geſteckt zu haben. In der
Vorunterſuchung hat er ein freiwilliges Geſtändniß abgelegt, angeblich,
um aus der Unterſuchungshaft zu kommen. Heute nimmt er ſein Ge=
ſtändniß
zurück. Der Brand brach am Morgen in der Frühe halb
7 Uhr aus, nahm jedoch keine weiteren Dimenſionen an, weil das Feuer
in der Nachbarſchaft bemerkt, und ſchnell gelöſcht wurde. Auf der
Brandſtelle fanden ſich Spuren, die darauf hinzudeuten ſchienen, als ob
der Brand angelegt geweſen wäre, auch waren die Kinder des Ange=
klagten
des Morgens um halb 7 Uhr ſchon vollſtändig angezogen. Die
vernommenen Zeugen haben den Angeklagten durchweg belaſtet. Die
an die Geſchworenen gerichtete Frage lautet: Iſt der Angeklagte ſchul=
dig
, am 7. Januar d. J. ſein in Waldmichelbach in der Spechtbach be=
legenes
Wohnhaus vorſätzlich in Brand geſetzt zu haben? Der Herr
Vertheidiger plaidirt auf Freiſprechung, eventuell nur auf Beſtrafung
des Verſuchs der Brandſtiftung und beantragt eine Frageſtellung wegen
Verſuchs. Die erſte Frage wird von den Geſchworenen verneint, die
Frage wegen Verſuchs dagegen wird von denſelben bejaht. Die Staats=
anwaltſchaft
beanträgt 1 Jahr Zuchthausſtrafe, die Vertheidigung da=
gegen
beantragt 14 Jahr Gefängnißſtrafe. Der Gerichtshof verurſheilte
den Angeklagten in eine Gefängnißſtrafe von 5 Monaten unter Auf=
rechnung
von 4 Wochen Unterſuchungshaft. Vertheidiger Rechtsanwalt
Weidenbuſch.
0 Stadtverordneten=Sitzung vom 8. April. Vor Eintritt
in die Tagesordnung ſprach der Herr Ober=Bürgermeiſter den
Damen und Herren, die mit aufopfernder Thätigkeit dem Betrieb der
Suppenanſtalt mitgewirkt, den Dant Namens der Stadt aus und gab ſo=
dann
Kenntniß von einem an den Rector der Mittelſchule für Knaben,
Herrn Eiſenhut, gerichteten ſrlaß der oberen Schulbehörde, worin
dieſelbe über den vorzüglichen Zuſtaͤnd, in welchem die Viſitation die
Anſtalt befunden hatte, ihre vollſte Anerkennung ausſpricht. Hieran
reihte ſich nach vorausgegangener entſprechender Anſprache die Vorſtel=
lung
und Verpflichtung des neuen Stadtbaumeiſters Herrn Braden,
worauf der Herr Oberbürgermeiſter der 14jährigen Thätigkeit des mit Ende
d M. aus dem ſtädtiſchen Dienſt ausſcheidenden Herrn Stadtbaumeiſters
Hechler, der ſich als ein durchaus theoretiſch gebildeter und praktiſcher

[ ][  ]

678
No.
Baumeiſter bewährt, der freilich nicht immer auf Roſen gebettet geweſen,
gedachte, und dem Wunſch für ſein ferneres Wohlergehen in ſeiner neuen
Laufbahn Ausdruck verlieh. - In die Budgetberathung für die Etat=
periode
vom 1. Januar 1880 bis Ende März 1881 eintretend, beſchäftigte
man ſich zunächſt mit dem Voranſchlag der Polizeikaſſe, die eine
Ausgabe von 79757 M. erheiſcht, genehmigte für die Armenkaſſe
einen Zuſchuß von 142,000 M., und für die Hoſpitalkaſſe einen ſolchen
von 83,800 M.
Bei der Berathung des Voranſchlags der Stadt=
kaſſe
ſelbſt wurde die geſammte Einnahme mit 1580,631 M. 78 Pf.
gutgeheißen, im Ausgabebudget, welches mit gleicher Summe abſchlietzt,
nennenswerthe Abſtriche nicht vorgenommen.
Herr Hofſchauſpieler Butterweck befand ſich wegen eines nicht
unbedenklichen Augenleidens ſchon ſeit einiger Zeit in der Klinik des
Herrn Geh. Medicinalrath Dr. Weber. Wie wir vernehmen war eine
ſtattgehabte Operation vom beſten Erfolg und hat Herr Butterweck be=
reits
die Klinik verlaſſen können, um wie wir hoffen und wünſchen, recht
bald ſich der vollſtändigen Geneſung zu erfreuen.
Wie wir berichtet werden, konnte die auf Mittwoch angekündigte
Abſchieds=Soiree des Herrn Hofſchauſpieler Mendel, wegen Un=
päßlichkeit
eines Mitwirkenden, nicht ſtattfinden. Von der zunächſt in
Ausſicht genommenen Verſchiebung auf nächſten Montag hat inzwiſchen
der Künſtler Abſtand genommen, da an jenem Abend das Concert für
die barmherzigen Schweſtern ſtattfindet und iſt nunmehr die Soiree
auf nächſten Mittwoch unwiderruflich verſchoben.
In Folge Auffindung der Leiche eines jungen 16jährigen Man=
nes
von hier am Mittwoch Nachmittag ein der Nähe der Windmühle,
entſtand das Gerücht von einem an demſelben begangenen Verbrechen.
Dem Vernehmen nach fanden ſich an der Leiche keinerlei Verletzungen
vor und erſcheinen die erwähnten Gerüchte ſomit wohl als unbegründet.
Der Vater des jungen Mannes ſoll ubrigens geſtern verhaftet wor=
den
ſein.
Am Dienstag wurde in Worms Polizeidiener Greb von einem
Landſtreicher den er verhaften wollte, mit einem Meſſer in den Unter=
leib
geſtochen und iſt wenig Hoffnung zu ſeiner Wiederherſtellung. Das
betr. Individuum iſt ein Landſtreicher der ſchlimmſten Sorte, der ſchon
ca. Amal wegen Führung falſcher Legitimationspapiere, Landſtreicherei,
Bettelei und groben Unfugs ꝛc. verhaftet war.
In Abenheim bei Worms ſind die Menſchenblattern
ausgebrochen. Eine Wöchnerin iſt bereits daran geſtorben, zwei Perſonen
ſind noch in aͤnztlicher Behandlung. Diehnöthigen Vorſichtsmaßregeln
wurden ſofort angeordnet.
- Unſere Leſer werden ſich gewiß noch des Klavier=Virtuoſen
Heymann erinnern, der vor 2 Jahren hier in einem Concerte auftra.
und durch ſein Spiel alle Hörer begeiſterte. Soviel uns bekannt, war
der talentvolle Künſtler damals noch Muſik=Director eines Geſang= Ver=
eins
in Bingen; inzwiſchen aber iſt er, wie wir hören, auf ſeiner künſt=
leriſchen
Laufbahn bedeutend vorgeſchritten. Er iſt jetzt Profeſſor an dem
Conſervatorium in Frankfurt geworden, hat verſchiedene Kunſt=Reiſen
nach den bedeutendſten Städten Deutſchlands unternommen und ganz
ungewöhnliche Erfolge errungen. Man kann jetzt mit Recht behaupten,
daß Heymann neben Rubinſtein und Bülow zu den erſten jetzt leben=
den
Künſtkern zu zühlen iſt. Wir entnehmen einer Kritik aus der Feder
des bekannten Muſik=Kritiker Ehrlich zu Berlin über Heymanns Auf=
treten
in der Sing=Academie in Berlin u. A. Folgendes: Herr
Heymann, der im vorigen Jahre bei ſeinem erſten Auftreten von Seiten
der Kritik wie des Publikums die günſtigſte Aufnahme gefunden, hal
am verfloſſenen Montag ein ſehr zahlreich beſuchtes=Concert in der Sing=
Academie gegeben und neue Beweiſe ſeiner glänzenden Begabung
gebracht. Er beſitzt eine außerordentlich ausgebildete, vielſeitige Tech=
nik
, dämoniſches Feuer und, was wir beſonders ſchätzen, ein ſehr
lebendiges Gefühl für Rhythmik und für Phraſirung. Dieſes
Gefühl bewährte ſich merkwürdigerweiſe noch viel mehr im ſchwierigen
Vortrage klaſſiſcher Compoſitionen, als bei den romantiſchen. Eine
glänzende Laufbahn wird Herrn Heymann nicht fehlen, denn er iſt ein
genialer und ernſter junger Künſtler. Reicher und verdienter
Beifall ward allen ſeinen Leiſtungen zu Theil."

Polizei=Vericht vom 8. April.
Der Sohn eines hleſigen Fuhrmanns iſt geſtern plötzlich auf dem Felde
verſchieden. Die Todesurſache iſt bis jetzt nicht ermittelt und wird die ange=
ordnete
Leichenbeſichtigung das Nähere ergeben.

Tages=Kalender.
Samstag 10. April: Zweite Abend=Unterhaltung des Darmſtädter
Zitherelubs. Abend=Unterhaltung mit Theater des Beſſunger ülteren
Geſangvereins in der Reſtauration Markwort.
Vierter Kammermuſik=
Abend im Saal zur Traube. Vortrag im Kaufmänniſchen Verein.
Montag 12. April: Concert zum Beſten der barmherzigen Schweſtern im
Saalbau.
Am 12. 13. und 14. April: Darmſtädter Fruhjahrs=Pferde= und Fohlen=
Markt mit Verlooſung und Prämilrung auf dem Viehmarktplatz nächſt
den Bahnhöfen.

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Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. S. D. Hermann Fürſt zu Solms=Hohenſolms=Lich
mit Familie und Bedienung von Lich. S. E. Graf v. Görtz mit Bedienung
von Schlitz. S. E. Graf zu Solms=Laubach mit Bedienung von Laubach.
Frhr. Riedeſel zu Eiſenbach und Ludwigsdorf von Lauterbach. Billhart, Forſt=
meiſter
von Romrod. G. Buchholz und Gemahlin, Kaufmann aus Leipzig.
C. Lauteren, Geh. Commerzienrath aus Mainz. Schönhoff, Fabrikant aus
Offenbach. Louis Eller, Fabrikant aus Worms. Klingel, Student aus
Heidelberg. A. Schurholz, Kaufmann aus Frankfurt a. M. Boeming aus
Bremen. C. Koch aus Berlin, Buhlmann aus Elberfeld, M. Heilner aus
Stuttgart, Stöckicht aus Barmen, Pappenheim aus Berlin, Theod. Heußer
aus Frankfurt a. M., Bürſelin aus Gladbach, A. Temme aus Mühlheim a.
Rh., Mengel aus Barmen, Kaufleute. Muhlberger, Fabrikant aus Erbach
i. O. Diefenbach, Kaufmann aus Frankfurt a. M.

Vermiſchtes.
Die Publication des Reichsanzeigers mit Bezug auf die Zu=
laſſung
des Herzogs Karl Theodor in Bayern zur mediciniſchen Praxis geht
Uber eine gewöhnliche Courtoiſie gegen den Prinzen reſpective eine wiſſen=
ſchaftliche
Laune deſſelben bedeutend hinaus. Herzog Karl Theodor, durch
eine morganatiſche Vermählung ſeines ülteren Bruders, des Herzogs Ludwig,
der künftige Chef des herzoglich bahriſchen Hofes, wurde bei der Unioerſitäts=
jubelfeier
der Münchener Univerſität im Jahre 1872 zum Ehrendoctor der Me=
diein
ernannt und hat vorher und nachher die ernſtlichſten und reellſten
Studien, namentlich in der Operationslehre bei den berühmteſten medicini=
ſchen
Lehrern gemacht. Seine Specialität iſt die Augenheilkunde und in
dieſer hat er in Gegenwart der erſten wiſſenſchaftlichen Autoritäten durch
glückliche Operationen ſozuſagen das. practiſche Examen beſtanden. Der
40jährige Prinz übt auf dem von ſeinem Oheim und Pathen, dem Feld=
marſchall
Prinz Carl von Bayern ererbten Schloßſitze Tegernſee eine bedeutende
ärztliche Praxis aus. Mitten in der Nacht geweckt, fährt er meilenweit über
Land, um den Leidenden wie ein Berufsarzt Hilfe zu bringen. Jene amt=
liche
Mittheilung ſollte jene Thätigkeit des Furſten mit den beſtehenden geſetz=
lichen
Beſtimmungen auch in der ſcrupulöſeſten Auslegung in vollen Ein=
klang
bringen. Hinzugefügt verdient zu werden, daß der ſehr wohlhabende
Herzog, wo es Noth thut auch die Medicin zahlt, für ſtärkende Weine und
Speiſen ſorgt, Geldunterſtlltzung u. ſ. w. gewährt. Man kann hier wohl
einmal mit Recht ſagen noblesse oblige.
Aus Köln wird berichtet: Ein Herr kaufte in einem hieſigen Deli=
cateſſen
=Geſchäft) eine Partie rother Radieschen. Als er dieſelben bald
nachher verſpeiſte, färbten ſich ihm vom Anfaſſen der kleinen Wurzeln die
Finger roth. Nachher ſtellte ſich Uebelkeit und heftiges Erbrechen bei ihm
ein. Nun kam er auf den Gedanken, den Radieschen moͤchte die Schuld an
dem eingetretenen Unwohlſein beizumeſſen ſein. Es wurde in demſelben Hauſe
abermals eine Partie derſelben Wurzeln gekauft und dieſe nun in einen Be=
hälter
mit Waſſer gelegt. Nach etwa einer Stunde war dieſes intenſiv violett
gefärbt. Kein Zweiſel alſo, daß man der rothen Farbe der Radieschen, die,
wie man erfahren hatte, aus Paris gekommen waren, durch eine ſchädliche
Subſtanz nachgeholfen hatte.
Naſenbluten ſoll man nach Bekanntmachung der mediciniſchen
Geſellſchaft in London durch folgendes Mittel ſtillen können: Man nehme
einen gewöhnlichen Korkpropfen und brenne dieſen an einem Lichte tüchtig
an, ſo daß er verkohlt. Alsdann ſchabe man die Kohle mit einem Meſſer
ab und ſchnupfe dieſelbe. Die Blutſtillung wird bald eitreten.
- Es wird gegenwärtig die Frage geprüft, obi es möglich ſei, den
großen Gotthard=Tunnel bis gegen Ende dieſes Jahres wenigſtens in
theilweiſen Betrieb zu ſetzen. Es handelt ſich vornehmlich darum, die Poſt
möglichſt bald auf dieſer Route zu ſpediren, um den koſtſpieligen und zu=
weilen
gefährlichen Wintertransport über den Berg zu erſparen.
Das Stuttg. Tagbl. veröffentlicht folgende Statiſtik der Jahre 80
als Frucht= und Weinjahre: 1180. Günſtige Witterung. Treffliches Ge=
deihen
der Gewuchſe. Wohlfeile Zeit. 1280. Gutes Gewächs. Große
Wohlfeilheit. Ein Scheffel Dinkel galt 3½ Kreuzer, 7 Eier 1 Heller. 1380.
Fruchtbares Jahr. 1480. Viel und köſtliche Frucht. Dinkelpreis per Schef=
fel
24 kr. Der Wein hat im Blühen vom Wetterleuchten Schaden genom=
men
, daher wenig aber guten Wein, und koſtete per Eimer (3 Hectoliter) zu
Stuttgart 1 fl. 45 kr. 4 Heller. 1580. Zwar eine feine Ernte, aber kein
Obſt. Ueble Traubenblüthe durch langwieriges Regenwetter, daher wenig und
ſauren Wein. Der Scheffel Kernen galt 5 fl. 20 kr. Der Wein koſtete zu
Stuttgart 7 fl. 20 kr. - Hllr. 1680 ließ ein Komet ſich ſehen. Frucht=
preiſe
fallend; an Martini: Kernen 6 fl., Dinkel 2 fl. 38 kr., Haber 1 fl.
44 kr. Wein gab es vielen und guten, und koſtete zu Stuttgart 7 fl. End=
lich
1780. In Folge der vorjährigen guten Ernte galt der Scheffel Dinkel
1 fl. 52 kr. 8 Pf., Kernenbrod 9 kr., im April 8 kr., im Juli dagegen 10
kr. und ſtieg, ungeachtet der guten Ernte, im September auf 11 und 12 kr.,
der Scheffel Dinkel auf 3 fl. 15 kr. Herbſtertrag ziemlich viel von mittel=
mäßiger
Güte. 18802

Gold=Courſe.
Holländ. fl. 10 Stücke 16 M. 65 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 38-43 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 17-21 Pf. Dollars in Gold 4 M. 22-25 Pf.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.