Darmstädter Tagblatt 1880


08. April 1880

[  ][ ]

143.
Jahrgang.

143.
Jahrgang.

Jrag= und AnzeigebCaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

WonnementPpreis
iertehährlich 1 Mark 50 Pf. unck.
Bringerlohn. Auzwärzz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
egengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inck. Voſtaufichlag.

Juſerate
nedemengenommen in Darnktadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auzwürt
von allen Annonen=Expeditionen.

68.

Donnerstag den 8. April.

1880.

B e k a n n t m a ch u n g.

Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, das das laufende Schuljahr für die ſtädtiſchen Schulen (eigentliche Volls=
ſchulen
und Mittelſchulen) am 17. d. Mts. endigt und das neue Schuljahr 1880-81 Montag den 26. April l. J. beginnt.
Die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder ſchulpflichtiger, d. h. ſolcher Kinder, welche am 1. Mai l. J. das ſechſte Lebens=
jahr
zurückgelegt haben, werden hiermit aufgefordert, dieſe Kinder, ſoweit dieſelben nicht in andere Schulanſtalten eintreten, recht=
zeitig
anzumelden und in die betreffenden Schulen aufnehmen zu laſſen. Bei der Anmeldung iſt der Impfſchein, oder Beſchei=
nigung
über Befreiung von der Impfung vorzulegen. Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß diejenigen Kinder,
welche bei vollendetem vierzehnten Lebensjahre die Schule nicht volle acht Jahre beſucht haben, alsdann nicht aus der Schule ent=
ſaſſen
, ſondern noch ein weiteres Jahr zur Schule zugezogen werden.
Die Anmeldungen haben zu erfolgen: Freitag den 23. April und Camstag den 24. April, Vormittags von 8
his 12 Uhr und zwar:
1) für die Knabenmittelſchule: im Schulhaus in der Friedrichsſtraße;
2) für die Stadknabenſchule: im Schulhaus auf dem Ballonplatz;
3) für die Mädchenmittelſchule: im Schulhaus hinter der Stadtkirche;
4) für die Stadtmädchenſchule: im Schulhaus in der Blumenſtraße (Eingang in der großen Caplaneigaſſe).
Die Nichtanmeldung in den vorgeſchriebenen Terminen kann bei den Mittelſchulen die Folge haben, daß bei ſpäterer
Anmeldung die Aufnahme auf Schwierigkeiten ſtößt.
Mit Rückſicht darauf, daß amtliche Biſitationen der ſtädtiſchen Schulen in Ausſicht ſtehen und bereits begonnen haben
ſinden aw Schluß des laufenden Schuljahres öffentliche Prüfungen diesmal nicht ſtatt.
Darmſtadt, den 5. April 1880.
Der Vorſitzende der Schulvorſtände:
Ohly, Oberbürgermeiſter.
3306)

3307)
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Schuldner, welche mit Communalſteuer und Schulgeld in hieſiger Stadtkaſſe
ſaus vorigem Jahr in Rückſtand ſind, werden erſucht, binnen 14 Tagen Zahlungen
zu machen.
Wenn dieſelben in obigem Termin nicht geſchehen, ſo werden die gepfändeten einzureichen, woſelbſt auch die Bedingungen
Gegenſtände ohne alle Rücſicht verſteigert.
Naumann.
Darmſtadt, den 5. April 1880.

Bekanntmachung.
Die zu 4100 Mark veranſchlagte Anlage
von 5 Piſſoirs auf dem Artillerie= Schieß=
patz
bei Darmſtadt ſoll an einen General=
Unternehmer in öffentlicher Submiſſion
vergeben werden.
Verſiegelte, portofreie Offerten ſind bis
zu dem auf
Dienstag den 13. d. Mts,
Vormittags 11 Uhr,
inr unſerem Bureau auf dem gedachten
Schießplatze - Reſtaurationsgebäude
antgeſetzten Termin, woſelbſt auch die Be=
dingungen
ꝛc. täglich von Morgens 8 bis

Nachmittags 4 Uhr ausliegen und vor dem
Termin einzuſehen ſind, einreichen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 4. April 1880.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
3210)
Petroleum=Lieferung.
Die Lieferung des Petroleums für das
Großh. Provinzial=Arreſthaus dahier ſoll
ſ auf die Zeitperiode vom 1. Mai bis 1. No=
vember
1880 in dem Termin:
Mittwoch den 21. April 1880,
Vormittags um 1 Uhr,

im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Angebote ſind verſiegelt mit der Auf=
ſchrift
: Submiſſion für Petroleum bis
dahin bei der unterzeichneten Verwaltung
zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 6. Aprfa880.
Großherzogliche Provinzialarreſthaus=
Verwaltung.
3308)
Neuhaus.

Bekanntmachung.
Die am 6. l. Mts. zu Forſthaus Fa=
ſanerie
abgehaltene Holzverſteigerung iſt
genehmigt.
Ausgabe der Abfuhrſcheine bei Großh.
Rentamt Darmſtadt, Holzüberweiſungu. erſter
Fahrtag: Dienstaß den 13. April l. J.
Darmſtadt, den 1. April 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein=
v
. Werner.
3309)
177

[ ][  ][ ]

666
Verſteigerung.
Freitag den 9. April er., Vormit=
tags
präcis 9 Uhr
anfangend, werden im Ritſert'ſchen Saale
Hügelſtraße' gegen baare Zahlung öffent=
lich
verſteigert:
1) Wegen Abreiſe von hier: 2 Sopha
(darunter ein ganz neues), Strohſtühle,
Seſſel, 1 runder Tiſch, 1 Kinderbettſtelle,
1 Wanduhr, 1 Waſſerbank, Commode,
Küchenſchrank, 1 Nähmaſchine, 1 Schreib=
ſekretär
, 1 Schreibpult, 1 Waſchtiſch, 48
Betttücher von feinem Leinen ohne Naht,
12 rothe Bettdecken, 15 wollene Bettteppiche,
6 Steppdecken, 10 Vorlagen, 18 große faſt
neue Tiſchtücher, 10 Cachemirtiſchdecken und
eine Partie Tapeziergeräthſchaften.
2) Zwangsweiſe: 1 Kommode, 1 Klei=
derſchrank
, 1 Handſchnellpreſſe für Stein=
drucker
, 1 Bohrmaſchine.
Engel,
3310) Großh. Gerichtsvollzieher.

Brennholz=Verſteigerung
Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes.
im Gemeindehaus zu Beſſungen, jedesmal
Vormittags 9 Uhr beginnend,
1) Montag den 12. April
aus dem Diſtricte Ludwigshöhe (mit Herr=
gottsberg
und Spitze:
Scheiter: Rmtr. 7 Buchen, 4 Eichen.
Knüppel: 129 10
Stöcke:
3
32
Reiſer=Wellen 2670
560
2) Dienstag den 13. April
aus den Diſtricten Glasberg, Kohlberg
und an der Katzenſchneiſe (Nr. 1bis 169):
Scheiter: Rmtr. 132 Buchen, 6 Eichen.
Knüppel:
29 34

Stöcke:
54 16

Reiſer: Wellen 3300 1000
190 Nadelholz.
3) Mittwoch den 14. April
aus den Diſtricten Gebranntes u. Grüner
Teich (Nr. 170 bis 398):
Scheiter: Rmtr. 11 Eichen, 30 Nadelholz.
Knüppel: Rmtr. 6 Buchen, 276 Eichen,
134 Nadelh., 16 Erlen.
Reiſer: Wellen 460 Buchen, 7300 Eichen,
2200 Nadelh., 280 Erlen.
4) Donnerstag den 15. April:
aus den Diſtricten Haſenruh, Grüner Teich,
Wenzenwieſenſchlag und Reiherwäldchen
NNr. 399 bis 657
Buchen. Eichen. Kiefern. Erlen.
Scheiter: Rmtr. 27 29
8
14
31 29
Knüppel: 27 175
8 26
Stöcke:
6
Reiſer:Wellen 1600 6700 700 3400
Das Holz iſt bereits lufttrocken. Die
Großh. Forſtwarte zu Bellenfallthor und
Beſſunger Forſthaus zeigen daſſelbe auf
Verlangen vor.
Darmſtadt, den 2. April 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Muhl.
3213)

R
Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag den 13. April 1880, Vormittags 9 Uhr,
werden die zum Nachlaſſe des Herrn Oberſt von Bechtold, Steinſtraße 3,
nachverzeichnete, ſehr gut erhaltene Gegenſtände, als: Gold, Silber,
Kleidungsſtücke, Weißzeug, 3 Canapee's, Stühle, Seſſel, 1 Damen= und
1 Herren=Schreibtiſch, Commoden. 1 Glasſchrank von Mahagony, mit
Ahorn einglegt (Meiſterſtüch, 1 Nähtiſch, Pfeilerſchränke, Spiegel, Spiel=
tiſche
, Bilder, 2 Standuhren, 3 vollſtändige Betten, 1. Tafelſervice,
Porzellan, Glaswerk, Nippſachen, worunter einige ältere Stücke, Küchen=
Möbel und Küchengeſchirr; ferner eine Bibliothek, ca. 2000 Bände, gegen
baare Zahlung verſteigert.
M. Neuſtadt, Hof=Tarator.
Bemerkt wird, daß Gold, Silber und Nippſachen Nachmittags 2 Uhr,
ſowie die Bibliothek Mittwoch den 14., Nachmittags 2 Uhr, zur Ver=
ſteigerung
kommen.
[3311

3

Verſteigerungs=Anzeige.
Die zum Konkurs des Bäckermeiſters Emil Gann 1. dahier gehörigen

das Dorf,

Immobilien:
Flur I. Nr. 260. J⬜-Mtr. 74 Garten,
357 Hofraithe,
I. 261.
werden Mittwoch den 14. April d. J., Nachmittags 2 Uhr,
auf hieſigem Räthhaus zum Letztenmale und mit unbedingtem Zuſchlag verſteigert.
Die Hofraithe liegt in der Hauptſtraße, mitten im Orte, und wird in derſelben
ſeit vielen Jahren eine Bäckerei und Wirthſchaft betrieben.
Sodann werden an demſelben Tage, Nachmittags 3 Uhr, in der Gann'ſchen
Wohnung die zum Wirthſchafts= und Bäckereibetrieb gehörigen Mobilien und Geſchäfts=
geräthe
, ſowie allerlei Hausrath an den Meiſtbietenden verſteigert.
Eberſtadt, den 6. April 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Eberſtadt.
Müller.

Holz= und

Melall=Zarg=Lager.

0) J. EllGelzert,
Bleichſtraße 29.
Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle meinen Vor=
rath
in Särgen von den einfachſten bis zu den ele=
ganteſten
.
Für auswärtige Leichen=Transporte mache beſonders
auf die Metall=Särge aufmerkſam, da deren Verſchluß
hermetiſch und eine doppelte Verſargung nicht nöthig iſt.
Catafalks ſind vorräthig und werden auf Wunſch
aufgeſtellt.

3232) Frühroſenkartoffeln zu ver=
kaufen
. Große Caplaneigaſſe 49.

3313) Eine noch neue Ladeneinrichtung
billig zu verkaufen. Hofſtallſtraße 6.

[ ][  ][ ]

M. 68

14
BD 1 uſbuyt-
erhält
man durch den Herausgeber S. Michelbacher in Augsburg ein
Probeblatt des wöchentlich erſcheinenden Algom. Börsen- u. Verloosungs-
blattos
. Lein Kapitaliſt oder Looſebeſitzer ſollte verſäumen, ſich zu über=
zeugen
, wie überaus reichhaltig und billig dieſes Finanzorgan iſt. Nicht
nur enthält es die Ziehungen aller europäiſchen Werthpapiere und Looſe,
ſondern es bewahrt auch ſeine Leſer durch gediegene unparteiſche Original=
Artikel, durch Mittheilung aller finanziellen Ereigniſſe n. ſ. w. vor Ver=
luſten
. Außerdem ſind dem Blatte umfangreiche Courstabellen und Börſen=
Berichte der bedeutenderen Börſenplätze beigegeben.
Trotz des ungemein reichen Inhaltes beträgt der Abonnementspreis
nur Eine Mark für die Monate April, Mai und Innt.
Neu eintretende Abonnenten erhalten die in dieſem Jahre erſchienene
No. ſowie die Looſereſtantenliſte und den Verlooſungskalender unentgeltlich.

frosser reeller Lusverkaufl

Tapeten, Rouleaux, Vorhänge, Gallerien, ſämmtliche
Waaren ſind in jeder Weiſe ſchön und gut, zum Fabrikpreis.
Me Schmkadt, Schulſtraße 1.

3315)

15
Extraſeme
AollOpelioul
von
Henrh Verhage in Cncinnati.
An Wohlgeſchmack u. Friſche alle bisherigen Wurſtſorten bei Weitem übertreffend.
2 Im Ausſchnitt per Pfund 1 Mark
bei den Herren:
L. Brüchweh, Hof=Lieferant, Ernſt=Ludwigſtraße 17.
Carl Hammann, Caſinoſtraße 23.
Julius Köhler, Ernſt=Ludwigſtraße 11 u. Heidelbergerſtraße 17½
A. Marburg, Beſſunger Carlsſtraße 54.
G. F. Poth, Bleichſtraße.
Heury Saal, Obergaſſe
Ph. Wober, Carlsſtraße 24.
General=Depot für Heſſen:
AlbertRosemthal, Frankfurt a. M.

2611)
Steckkartoffeln,
ſpäte und frühe, ſowie ſächſiſche Zwiebel=
Kartoffeln. Dieburgerſtraße 45.
2832) Meine in der Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
gelegenen Bauplätze
rabſichtige ich zu verkaufen.
Sophie Laubitz Wtw.
obere Nieder=Ramſtädterſtr. 7.
2
Dachpappe,
Zwerſte prima Qualität, zum Fabrikpreis
bei
J. Dingeldey.

2874) Stadt=Allee 2 ſind gute froſt=
freie
gelbe Hartoffeln per Malter zu
7 Mark in größeren Partien zu verkaufen.

3218) Kleingemachtes Tannenholz
wird billigſt in's Haus geliefert von
L. Schupp, Zimmermeiſter,
obere Heinrichſtraße 59.

S5
Neufundländ.
gJunge Hunde, Rae, zu ver=
kaufen
. Große Bachgaſſe 12.

Saatkartoffeln.
verſchiedene Sorten zu verkaufen bei
Fr. Klein, Martinsmühle.

667
3316) Die beim Neubau des Hoch=
reſervoirs
auf der Mathildenboͤhe ge=
brauchten
Ruſtbäume, Bretter, Maurer=
kaſteni
, 2 Bretterbuden, ſowie ein
Theil übrig gebliebener Mauerſteine und
hydrauliſchen Kalk ſollen aus freier
Hand verkauft werden.
Nühere Auskunft ertheilt Maurerpolir
Damm, auf dem Bauplatze des Hochreſervoirs.
2 Kilo
Gutes Kornbrod soPfo.
3225)
J. Küßner.
3276) Ruthsſtraße 9 gute Kartoffeln
per Kumpf 45 Pfg.
3317) Bei gegenwärtiger Waldmeiſter=
Zeit erlaube mir, meinen vorzüglichen,
ſelbſtgekelterten
Aofelwem
in empfehlende Erinnerung zu bringen.
G. W. Hüter,
zum Ritter
3318) Beſſunger Carlsſtraße 51 iſt eine
friſchmelkende Ziege zu verkaufen.
3319) Verſchiedene gute Sorten Kar=
toffeln
werden billig verkauft bei
B. Roth, Heerdweg 97.

und alle nervöſe Leiden werden am
ſicherſten und in kürzeſter Leit durch
A. Rrachmer's weltberühmte electro.
galvanioche Rettenbänder geheilt.
Von vielen Aerzten angewendet und
empfohlen. Proſpecte gratis u. franco.
G. Kraehmer, Dresden.
Zeugniß: Frau von Panlinh aus
Cremona hat ſeit 17 Jahren nur mit
Mütze mitteiſt 2 Krücken langſam ſich
ſortbewegen können. Nachs=wöchigem
ebrauch Ihres Kettenbandes hat ſie
vergangene Woche einen Berg, ¾Etd.
Entſernung beſteigen können, ohne
Hinterlaß irgend welcher Beſchwerden.
hemnitz, 11. 9. 70.
Dr. mod. xonmor, pract. Arzt.
Et

Vermiethungen.
376) Frankfurterſtraße 7 das Par=
terre
=Logis, 6-7 Piecen, Küche, Magd=
kammer
, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, auf Wunſch auch Garten=
Vergnügen, Familienverhältniſſe halber An=
fangs
Mai, auch etwas früher, an eine ruhige
Familie zu verm. Auskunft bel Etage daſ.
342) Ecke der Schuſter= und Hol
ſtraße 19, bei L. Hein, Metzger, iſt der
ganze 3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Kabinet, Küche und Bodenkammer, Keller,
bis zum 1. April zu bezieben.

1462) Heinheimerſtraße 7 iſt eine
geräumige Schloſſer=Werkſtätte nebſt
Logis zu verm. u. den 15. Mai beziehbar.

[ ][  ][ ]

668
1505) Lauteſchlägerſtraße 18 zwei
unmöblirte Zimmer mit ſchöner Ausſicht
ſofort zu vermiethen.
1842) Dieburgerſtraße 20 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
2298) Nieder=Ramſtädterſtraße 52
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion an
Herren oder Schüler zu vermiethen.
2327) Hochſtraße 30 iſt der mittlere
Stock, 3 Zimmer, Küche und Zubehör, per
1. Mai zu vermiethen.
Ebendaſelbſt die Manſarde, 3 Zimmer,
Küche nebſt Zubehör, per 1. Juni.
Näheres im Laden.
2443) Wendelſtadtſtraße 29 iſt die
bel Etage, enth. 5 Zimmer mit Balkon
und abgeſchloſſenem Vorplatz, 2 Dachzimmer,
bis 1. Mai zu verm. Gebr. Nover.
62578) Ecke der Eliſabethen= u. Wil=
helminenſtraße
17 iſt ein Laden in der
Eliſabethenſtraße und ein Laden in der
Wilhelminenſtraße mit Wohnung zu verm.
3006) Rieder=Ramſtädterſtraße 39
2 Treppen 1 freundliches möblirtes Zimmer
zu vermiethen.
764) Andwastrahe Nr. 5f.
der zweite Stock meines Hauſes zu
vermiethen und ſofort zu beziehen.
Ferdinand Mann.
55) Schnſtergaſe 1 ein freundl.
Manſarden=Logis, Stube, Kabinet, Küche ꝛc.
enthaltend, zu vermiethen.

3083) Markt5: freundl. u. geräumige
Wohnung im 2. Stock zu vermiethen.


3147) Schützenſtraße 18 ein möblirtes,
Parterre=Zimmer zu vermiethen.
3150) Obergaſſe 40 iſt ein freund=
liches
Logis mit Glasabſchluß, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche und Zubehör per
1. Juli zu vermiethen.
3159) Rheinſtraße 50 2 gut möbl.
Zimmer mit Balkon zu vermiethen.
3160) Rheinſtraße 50 mehrere ein=
zelne
möbl. Zimmer mit Penſion zu verm.

3164) Markt. Scon modlirtes Zim=
mer
.
J. Volz.

3207)
Aliceſtraße 15
elegante Wohnung, bel Etage, 6 Zimmer,
Küche ꝛc., nebſt ſchönem Garten zu ver=
miethen
und ſofort zu beziehen.
Carl Berntheiſel, Magdalenenſtr. 7.
3321)
Louiſenplatz 4
1 Laden mit 2 Zimmern, Keller ꝛc.,
1 Logis, 2 Stiegen hoch, 3 Zimmer,
Küche, Magdkammer, Keller ſſchöne
Ausſicht)
ſofort zu vermiethen.
3322) Obergaſſe 11 zwei Logis zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
Wörner, Schweinemetzger.
3323) Friedrichſtraße 26 der 3. Stock,
5 Zimmer nebſt allem Zubehör, und
Wendelſtadtſtraße 51 2 freundliche
Logis mit Glasabſchluß, je 2 Zimmer und
Zubehör. Näh. Wendelſtadtſtr. 13 Parterre.

R68
3324) Eliſabethenſtraße 22½2 ſchön=
Zimmer mit oder ohne Möbel, gleich be=
ziehbar
, zu vermiethen.
3325) Elegante ParterreWohnung
von 1 Salon, 6 Zimmern mit Zubehör u.
großem Garten zu verm. Kranichſteinerſtr.17.
3326) Beſſ. Kirchſtraße 11 iſt in
meinem Hauſe das Manſarden=Logis zu
vermiethen, beziehbar 1. Juli. Preis 100 fl.
Cornelius Guntrum.

Vermiſchte Nachrichten.
9392) Oppenheimer
Dombau-Looso.
Verlooſung am 15. April 1880.
Per Stück 3 Mk. (eliebte Lotterie mit
Silbergewinnen u. dgl., welche im Großh.
Reſidenzſchloſſe zu Darmſtadt permanent
ausgeſtellt ſind).
Einzige General=Agentur Carl Gauls
in Darmſtadt. Looſe ſind zu haben
bei den Herren: L. Ohnacker, G. L. Kriegk,
Ph. Baumbach, G. Reichardt, G. Colmar,
G. Hiſſerich. A. Anton, Julins Braun)
im Lokale der Ausſtellung, und bei der
Expedition d. Bl.

2 Sandſchuhe werden ſchön gewaſchen
8 2 das Paar zu 15 Pfg., ſowie

Federn billig gekräuſelt.
ſtraße 20, parterre.

Obere Hügel=

Academie für Tonkunst.

Eliſabethenſtraße 36.
Conſervatorium für ſämmtliche Fücher
auf dem Gebiete der Muſik.
Protector:
Se. Gr. Hoheit Prinz Alexander von Heſſen.
Das Sommerſemeſter beginnt am
5. April. Klaſſen für Kunſtſchüler u. Klaſſen
für Dilettantenſchüler. Vorbereitungsklaſſen
für Kinder unter 10 Jahren mit ermäß.
Honorar. Proſpecte gratis. Anmeldungen
nimmt tägilch entgegen:
2187)
Der Director:
Ph. Schmitt, Großh. Muſikdirector.

3327)

Ahee-deverbeschule.

3243)
Gewinne 26,000 Mark i. W. Ein Zweiſpänner.
Darmstidter Looso.
Ziehung 14. April a. c. Ein Loos 2 Mark.

S

befindet, ſich vom 1. d. Mts. an
e Mein Geſchäftslocal Ecke der Mühl= u. Rundethurm=
ſtraße
Nr. 17. Gelegentlich dieſer Kundgebung biete ich meine Dienſte zur Ver=
mittelung
von Verſicherungen in jeder Verſicherungsbranche für die Magdeburger
Verſicherungs=Geſellſchaft ergebenſt an.
Darmſtadt, den 1. April 1880.
Alberk Cullmann
Haupt=Agent der
Magdeburger Feuer=Verſicherungs=Geſellſchaft,
Magdeburger Hagel=Verſicherungs=Geſellſchaft,
Magdeburger Allgemeinen Verſicherungs=Actien=Geſellſchaft.

geſchloſſenen Wagen

vermittelſt der Bahn und in hieſiger Stadt
beſorgt pünktlich und unter Garantie billigſt
kudwig Alker,
519) 37 Saalbauſtraße 37.

3094) Unterricht in franzöſiſcher und
engliſcher, (Ausländer) deutſcher Sprache er=
theilt
EleonoreHnecht, Carlsſtr. 33

Die Eröffnung der Sommer=Curſe findet ſtatt: Mittwoch den 14. April,
Vormittags 10 Uhr, Liebigſtraße 1I.
Der Vorstand.
40GL. gekündigte Hess. Obligationen
tauſche ich ſchon jetzt unter beſonders vortheilhaften Bedingungen gegen andere
Werthpapiere um, oder zahle ſolche baar aus.
8
Verdtmamd Samdor,
Darmstadt,
Frankfurt a. M.,
Louiſenplatz 7,
Große Gallusſtraße 21,
Ecke der Rheinſtraße.
Ecke der Neuen Mainzer Straße.

8

11 M=
6⁄t.
ſe)

[ ][  ][ ]

R6 68

Die Unterzeichneten empfehlen ſich zur Anfertigung von Plünen, Werk=
zeichnungen
und Koſtenvoranſchlägen, zur Vornahme techniſcher Reviſionen und
Gutachten, zu vollſtändigen Projectsverfaſſungen und Bauleitung bei der Aus=
führung
, wie auch zur Uebernahme ganzer Bauten und allen ſonſtigen in das
Architectur= und Bauingenieurfach einſchlagenden Arbeiten.
Das Büreau befindet ſich wie ſeither Hügelſtraße 4.
H. Harres, Archilect.
C. Bartth, Ingenieur.
2856)
Darmſtadt, im März 1880.

Im Saalbau zu Darmsladt.
Montag den 12. April 1880, Abends 7 Uhr:

zum
Beſten der Barmherzigen Hchweſtern
dahier,
unter gefälliger Mitwirkung
der Concertſängerin Fräul. Lonise Eulspol, des Herrn Profeſſor Fälten
aus Frankſurt a. M. CClavier), des Herrn Opernſänger Dalle-Aste, des
Herrn Hofconcertmeiſter Miroslav Weber, ſowie der Herren Kammer=
muſiker
Bauer, Petr, Pfeil, Reitz (Streich=Inſtrumente) und
Chr. Engel (Clarinette).
EROGRA MM.
Clavier=Quintett in Es-dur, Op. 44.
B. Haumann.
a) Allegro brillante; b) In modo d'una Marcia;
c) Scherzo; d Allegro ma non troppo.
(Herr Profeſſor Fälten und der Quartettverein.)
II.
1) Der Hirt auf den Felſen für 1 Singſtimme
Jr. Hcußerk.
mit obligater Clarinette=Begleitung.
(Fräulein Kniſpel.)
2) 32 Variationen in Gmoll für Pianoforte
G. v. Beethoven.
Herr Profeſſor Fälten.)
Hoſ. Airoslav Weber.
3) a. Adaglo in Gmol
aus Streich=Quintetten
b. Kinuetto in 4 dur
J. Bocherini.
(Der Quartettverein und Herr Pfeil.)
4) Lindenbaum= für 1 Singſtimme
Jr. Hchuberk.
(Herr Dalle=Aſte.)
Ar Ghopin.
5) a. Ballade, Asdur, Op. 47.
für Pianoforte
31. Rubinſtein.
b. Etude, Cdur, Op. 23,
Herr Profeſſor Fälten.)
Eintrittspreiſe: Rummerirter Platz Rm. 3; Saalkarte Rm. 2 Logen Rm. 2;
Vorſaal Rm. 1.
Billetverkaufsſtellen: Buchhandlung Bergſträßzer, Muſikalienhandlung Phies,
Kaufmann Horn (Kirchſtraße), Hofſchneidermeiſter Wiegand.
Soderſtraße).

3255) Ein bis zwei junge Mädchen
können in einer anſtandigen Familie bei
guter Behandlung billige Penſion, ſowie
Nachhülfe in allen weiblichen Handarbeiten,
Weißnähen ꝛc. erhalten. Wo? ſagt die Exp.

3248) Krankenfahrſtuhl geſucht.
Louiſenſtraße Nr. 2 Laden.

3249) Einige Arbeiter können Koſt und
Logis erhalten. Magdalenenſtraße 9.

669
Hiermit die ergebenſte Anzeige, daß
ich ſtets
Vorrath von Sürgen
von den einfachſten bis zu den eleganteſten,
auf Lager habe und halte mich zbei vor=
kommenden
Sterbfällen beſtens empfohlen.
Georg Geyer
Schreinermeiſter,
3020)
Beſſ. Carlsſtraße 14.

3293)
Aichung
ſchon 15. April
(Silbergewinne)
Oppenheimer Dombau=Looſe nur
2½ H.
franco gegen Poſteinzahlung.
Hausenstein & Vogler
16714) in Frankfurt a. M.

3023) Ein ſolides, gewandtes
Nähmädchen für Tapezier=
Arbeiten ſucht Joseph Trier,
Wilhelminenſtraße 25.

3258) Ein geräumiger Weinkeller wird
zu miethen geſucht. Näheres bei der Exp.

3294) Eine Frau ſucht Arbeit im Waſchen
und Putzen oder Laufdienſt. Näheres bei
Kochfrau Rühl, Holzſtraße 23.

3301) Ein Kinder=Krankenfahrſtuhl
geſucht von
G. Neusel in Eberſtadt.
3304) Bauſchutt kann abgeladen werden
Ludwigſtraße 72 in Beſſungen.

Cr.
Nan ſucht für eine Waiſe,
3 Pe confirmirt wird, Stelle
Kindern. Näheres Bleichſtraße 43.

die
zu

3330) Ein kräftiger Junge kann gegen Lohn
die Feilenhauerei erlernen. H. Sonnthal.

333)) Wäſche wird angenommen in und
außer dem Hauſe. Obergaſſe 9, 1 St. hoch.

6 ſEin Mädchen vom Lande Waiſe)
3 Cſucht in einem kl. Haushalt eine Stelle;
es wird mehr auf gute Behandlung als hohen
Lohn geſehen. Näh. Rheinſtraße 23. 3. St.
3333)

Diener,

ein gewandter, mit guten Zeugniſſen, findet
ſofort Stelle bei
Geh. Commerzienrath Wecker,
Frankfurterſtraße 108,
Offenbach a. M.

5334)

Verloren

am 5. d. Mts. Abends auf dem Wege
von dem Saalbau nach der oberen Rhein=
ſtraße
ein Fücher, ſchwarz mit weißen
Blumen. Dem Finder eine Belohnung.
Rheinſtraße Nr. 5.

3335) Ein Sperrſitz iſt abzugeben.
Näheres in der Expedition.
178

[ ][  ][ ]

670

R68

8
LOOtOh.
Naturell-Tapeten und Reste von 25 Pfa. an.
Satin-, Matt- und Gold-Tapeten in ausgewählten Muſtern und
den modernſten Farben empfehlen
C. Hochstätter & Söhne.

H ä u ſ e r
in zden beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.,
Alexander=
H. Neustadt,
ſraße.

5
8
Beſſunger älterer Geſangverein.
Samstag den 10. April, Abends 8 Uhr.
Unter gütiger Mitwirkung von Fräulein Marie Alt, Fräulein Bertha Martin,
Fräulein Marie Heberer, Herrn F. Horſt und F. Glöckner.
Abend-Untsrkahiüug wi Theater.
in der Reſtauration Markwort.
Zur Aufführung kommt: 1) Schneider Fips, oder die gefährliche Nachbar=
ſchaft
. Luſtſpiel in 1 Akt von A. v. Kotzebue.
2) Werther und Lotte, oder Nachtwüchters Erdenwallen. Poſſe mit Ge=
ſang
in 1 Akt von G. Belly.
Karten für Nichtmitglieder Perſon 50 Pfg. werden Abends an der Kaſſe
Der Vorstand.
abgegeben.

Waiſenhaus=Nachrichteu.
Im Monat Februar 1880 ſind einge=
gangen
:
1. Legate: 1) des Johann Philipp Fuchs zu
Darmſtadt 8 M. 57 Pf., 2) der Michael Däub=
ner
Eheleute zu Leeheim 1 M., 3) Vermächtniß
der Philipp Kraft I. Ehefrau zu Crumſtadt
200 M.
II. In dem Opferſtock vor dem Waiſenhauſ=
26 M. 57 Pf. theilweiſe mit folgenden Inſchrif=
ten
: 1) Am 18. Februar den Waiſen 2 M. mit
der Bitte zu Gott um fernere Geſundheit meiner
lieben Kinder. - 2) Lieber Gott, habe Dank für
Deine Güte und ſtehe meinem Sohne bei. M.
Der
50 Pf. - 3) Den armen Waiſen 10 Pf.
liebe Gott wolle mich erhören und meinen ſehn=
lichſten
Wunſch in Erfüllung gehen laſſen. K. S.
- 4) Ihr lieben Waiſen bittet mit mir den lie=
ben
Gott, daß er mich und meine Familie jetzt
geſund laſſe. 1 M. G. R.
5) Für die Er=
füllung
eines Wunſches den armen Waiſen 1 M.
- 6) Ihr lieben Waiſen bittet mit einer Waiſen
zum lieben Vater im Himmel um ſeinen Segen,
damit ihr Vorhaben zu ſeinem Lob und Preis
gelingen möge. 1 M. - 7) Den armen Waiſen
verſprochen 50 Pf. aus Dankbarkeit, daß Gott
mich von meinen Schmerzen befriit hat. J. K.
8) Ihr lieben Waiſen betet mit mir zu Gott,
daß er meine Bitte in Erfüllung gehen laſſe.
1 M. - 9) Wegen Erfüllung meines Wunſches

1 M. Jhrig. - 10) Das längſt Verſprochene
40 Pf. - 11) 1 M. 50 Pf. Ihr lieben Waiſen
bittet Gott, daß er mich geſund bei meinen Kin=
dern
läßt und mich nicht ſolche ſchreckliche Tage
erleben läßt, wie früher. - 12) 43 Pf. für die
Waiſen. K. B. W. Aus Dankbarkeit. - 13)
Nicht der iſt in der Welt verwaiſt, dem Vater
und Mutter geſtorben, ſondern wer für Herz
und Geiſt nicht Liebe und Wiſſen erworben.
55 Pf. - 14) Ihr lieben Waiſen bittet den lieben
Gott, daß ich in der Fremde eine gute Stelle
bekomme, wie ich mir es wünſche. Sch. Meine
letzten 5 Pf. - 15) Ihr lieben Waiſen bittet
den lieben Gott, daß er uns unſere Geſundheit
wieder ſchenke. 2 M. - 16) Den armen Waiſen
verſprochen 30 Pf. 17) 1 M. Ihr lieben Wai=
ſen
betet zu Gott, daß er uns Unſeren Wunſch
erfülle. - 18) Den lieben Waiſen die ſchon
längſt verſprochene 1 M. 19) Die erſte Ein=
nahme
im neuen Geſchäft den Waiſen 82 Pf.
H. S. 1612. 79. 20) Ihr lieben Waiſen betet
oft zu Gott, daß er mir meine Geſundheit gebe
und mich ferner beſchütze. 40 Pf. - 21) Den
armen Waiſen 5 Pf., betet, daß mir Gott auch
weiter beiſtehe. 42. 80. G. S. - 22) Herr
bleibe uns mit Deinem Segen, ſei uns gnadig
und barmherzig, ſchenke uns Arbeit, Geſundheit
und Zufriedenheit.
Den armen Waiſen 20 Pf.
E. x.
23) Am 5. Februar den Waiſen ver=
ſprochen
6 M. W.
Darmſtadt den 23. März 1880.
Langsdorf, Rechnungsrath.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 10. Aprll: Vorabendgottesdienſt um 64 Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr Sabbathausgang um 7 Uhr 80 M.

3337) Reifen Limburger Käve
per Pfd. 40 Pfa., ſo lange Vorrath reicht.

lean Eühn,
gegenüber der Studtkirche.

Die Glanzwaſcherei von
Georg
Uhrie
befindet ſich Kirchſtraße Nr. 8.
Herrenkragen, Damenkragen, Manſchetten
und Hemden, ſowie Wäſche aller Art wer=
den
aufs Eleganteſte gewaſchen u. gebügelt.

3338) Geſucht ein fleißiges, ſauberes
Dienſtmädchen auf ſofort.
Zu erfragen bei der Exp. d. Bl.

2 Lunonoeh eriſtirende

8
für ſämmtliche
Zeitungen der Welt befördert zu den
günſtigſten Bedingungen die Central=
Annoncen=Exped. von G. L. Daube
&E Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße 30.

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und
Bekannten hiermit die traurige Nach=
richt
, daß unſere innigſtgeliebte Frau,
Mutter und Tochter
Lino Brandt,
geb. K m er,
geſtern nach unſäglichen Leiden in
ihrem 36. Lebensjahre dem Herrn
entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
A. Brandt nebſt Angehörigen.
Die Beerdigung findet Freitag Vor=
mittag
9 Uhr ſtatt.
Darmſtadt, den 7. April 1880.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 8. April.
10. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Figaro's Hochzeit.
Komiſche Oper in 4 Akten von W. A. Mozart.
Perſonen:
Graf Almaviva.
Hr. Kraze.
Die Gräfin
Frl. Schrötter.
Cherubin, Page des Grafen Frl. Czerwenka.
4 4
Figaro, Kammerdiener
Suſanne, Figaro's Braut
Fr. Mayr=Obrich
Marzeline, Ausgeberin
Frau Pichon.
Bartolo, Arzt
Hr. Leib.
Baſilio, Muſikmeiſter
Hr. Reichhardt.
Don Gußmann, Richter
Hr. Lang.
Antonio, Gärtner,
Hr. Bögel.
Bärbchen, ſeine Tochter
Frl. Krickſer.
Figaro
Herr Köhler, vom
Stadttheater in Coln, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.

Freitag 9. April.
11. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Wohlthätige Frauen.
Luſtſpiel in 4 Akten von Adolph PArronge.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.

Sonntag 11. April.
12. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
F a u ſt.
Große Oper in 5 Akten mit Ballet von Gounod.

[ ][  ][ ]

R6 68

611

48
65
0
195
loo=
nhim

Standegamtliche Nachrichten
aus Beſſungen.
Geborene:
Am 27. Februar: Dem Schloſſer Friedrich Wilhelm Franke ein S.,
Friedrich Wilhelm Ludwig. Am 29.: Dem Schuhmacher Karl Beck ein
S., Heinrich.
Am 1. März: Dem Landwirth Heinrich Weckler ein S.,
Heinrich. Dem Polizeiamtsgehülfen Valentin Köhler ein S. Am 6.:
Dem Schloſſer Johann Heinrich Henkel eine T., Margaretha. Am 8.:
Dem Kaufmann Jean Straßburger eine T., Wilhelmine Katharina Helene.
Am 12.: Dem Vicefeldwebel im Großh. Feld=Art.=Reg. Nr. 25 Heinrich
Ludwig Pfeiffer ein S., Heinrich Otto Karl. Am 14.: Dem Lapezier
Philiop Klar ein S., Eduard Joſeph. Am 16.: Dem Schreiner Wilhelm
Müller ein S., Adam. Am 18.: Dem Großh. Hauptſtaatskaſſebuchhalter
Friedrich Vietor ein S., Rudolph Wilhelm Karl Friedrich. Am 25.:
Dem Schneidermeiſter Philipp Keßler eine T., Chriſtiane.
Cheſchließungen:
Am 7. März: Taglöhner Joſeph Wagner von Kirch=Beerfurth, mit
Barbara Unrath von Hammelbach. Weißbinder Johann Heinrich Geyer

hier, mit Marie Hartmann von Bieben Kr. Alsfeld. Schuhmacher Emill
Burger, mit Maria Caſtritius zu Arheilgen. Am 14.: Landwirth Fried=
rich
Enes hier, mit Maria Sandoz zu Arheilgen. Am 25.: Seine Er=
laucht
Graf Franz Eberhard zu Erbach=Erbach und von Wartenberg=Roth,
ein Wittwer, wohnhaft zu Erbach, mit Maria Wilhelmine geb. Luck
dahier.
Geſtorbene:
Am 1. Mürz: Dem Kartenmacher Franz Ruppert ein S., Friedrich,
2 M. 20 T. Dem Zimmermann Philipp Schmidt 11. ein S., Philipp,
3 M. 4 T. Am 2.: Eliſabethe Mann, ein Wittwer, 64 J. 2 M. Dem
Landwirth Michael Maurer eine T., Louiſe, 3 J. 9 M. Am 4.: Sophie
Becker, unverehelicht, 50 J. 11 M. Am 16.: Dem Sattlermeiſter Karl
Alexander Schorn ein S Guſtav, 20 J. 1 M. Am 19.: Dem Brief=
träger
Friedrich Auguſt Göller ein S., Chriſtian Philipp, 11 M. 6 T.
Am 26.: Der Georg Lotter Wittwe ein S., Peter, 22 J. 11 M. Dem
Gärtner Johann Peter Ernſt Schulz ein todtgeb. S. Am 28.: Auguſte
Joſſe, unverehelicht, 67 J. 4 M. Dem Schreiner Gottlieb Fey eine T.
Liſette, 2 J. 1 M. Am 20.: Anna Eliſabetha Schwalm, eine Wittwe
62 J. 4 M.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Amtsrichter
P. Störger zu Nidda zum Oberamtsrichter bei dem Amtsgerichte
Herbſtein ernannt.
G Die erſte Kammer tral geſtern Mittwoch - zu einer kur=
zen
Sitzung zuſammen, um zunächſt und zwar einſtimmig, der Vor=
lage
wegen Erbauung einerſtehenden Brücke zwiſchen Mainz
und Caſtel anzunehmen, wobei S. Gr. Hoheit Prinz Alexander
bedauerte, daß ſich Preußen nicht wie es die Billigkeit erheiſcht, zu einem
Beitrag verſtanden hätte. Der Geſetzentwurf die Disciplinverhältniſſe der
nicht richterlichen Beamten betr. wurde genehmigt, ebenſo die Vorlage wegen
Aufbeſſerung der älteren Civilpenſionäre, für welche nament=
lich
S. Gr. Hoheit Prinz Alexander warm eintrat.
6 Eine Folge haben die neuen Juſtizgeſetze bis jetzt unbeſtritten
gehabt, nämlich die ziemlich erhebliche, in den letzten Monaten beſonders
ſtark bemerkbare Verminderung der Klagen, die freilich in erſter
Linie auf die Höhe der Gebührenſätze zurückzufuhren ſein wird.
O Von dem eigentlichen Stadtrohrnetz der Waſſerleitung ſind
immer noch etwa 7000 Meter, hauptſächlich im nördlichen und ſüdöſt=
lichen
Stadttheil zu legen und iſt nicht ausgeſchloſſen, daß einige bisher
nicht berückſichtigte Straßen in den Waſſerverſorgungsplan aufgenommen
werden, in welchem Falle das Rohrnetz noch eine weitere Ausdehnung
erfahren würde.
O Das verzinslich angelegte Kapitalvermögen der ſtädtiſchen Ar=
menkaſſe
betrug zu Anfang dieſes Jahres 177,119 Mk. 20 Pfg. mit
einem jährlichen Zinsertrag von 8756 Mk. 41 Pfg.
5 Das Meßſtandgeld hat im vorigen Jahre der Stadtkaſſe
5576 Mk. 75 Pfg. ertragen.
O Angeſichts des Umſtandes, daß hier bedeutende Capitalien in
Prioritäten der heſſ. Ludwigsbahn angelegt ſind, dürfte ein
Hinweis darauf am Platz ſein, daß eine ziemlich große Anzahl genannter
Obligationen ſchon längſt gezogen ſind, deren Verzinſung daher aufge=
hört
hat.

- Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 30. März
bis 3. April: Kartoffeln Weisgelbe 100 Kilo 7 M. 50 Pf., im Kumpf
50 bis 55 Pf., Seeländer 8 M., im Kumpf 55 bis 60 Pf., Blau=
augen
10 M., im Kumpf 70 bis 75 Pf., Schafnaſen 100 Kilo 9 M.
50 Pf., im Kumpf 60 bis 65 Pf., Kohläpfel 10 M. 25 Pf. bis 10 M.
50 Pf., im Kumpf 65 bis 70 Pf., Graue Reinetten 12 M. 25 Pf. bis
12 M. 50 Pf., im Kumpf 85 bis 90 Pf., Goldreinetten 15 M., im
Kumpf 1 M. 20 Pf. bis 1 M. 30 Pf., gedörrte Zwetſchen 50 Kilo
25 bis 27 M. 4 Kilo 30 bis 33 Pf., gedörrte Aepfelſchnitzen 24
bis 25 M., 4 Kilo 35 Pf., gedörrte Birnen 12-14 M., 4 Kilo
15 bis 18 Pf., gedörrte Birnſchnitzen 16 bis 18 M. ¼ Kilo 15 Pf.,
Butter per ³⁄ Kilo 1 M. 30 Pf. bis 1 M. 35 Pf., im Centner 1 M.
15 Pf. bis 1 M. 20 Pf., Käſe per Stück 5 bis 7 Pf., Bauern=
käſe
7 bis 11) Pf., Schmierkäſe per ¼ Liter 20 Pf., Deutſche Cier
100 Stück 5 M. 15 Pf., 1 St. 6 Pf., 2 Stück 11 Pf., Italieniſche Cier
100 Stück 6 M. 25 Pf., 1 St. 7 Pf., 2 St. 13 Pf., Rothkraut
1 Stück 15-25 Pf., Blumenkohl 20 bis 40 Pf., Wirſing 4 bis 10 Pf.,
Häupterſalat 20 bis 25 Pf., Sellerie 3 bis 10 Pf., Schwarzwurzel
per ¼ Kilo 30 bis 35 Pf., Zwiebeln 50 Kilo 18 M., ein Stuck
1 bis 3 Pf., Meerrettig 100 Stangen 1. Sorte 11 bis 12 M.,
1 Stange 12 bis 20 Pf., 2. Sorte 8 bis 10 M., 1 Stange 6 bis
12 Pf., Orangen per Stück 8, 10 bis 12 Pf., Spargeln ½ Kilo 2 M.
50 Pf. bis 3 M., Radieschen per Stück 2 Pf., Rehziemer 9 bis 15 M.,
Keule 5 bis 9 M. Bug 1 M. 25 Pf. bis 2 M. 50 Pf., Ragout per
1 Kilo 40 Pf., Hahnen per Stück 1 M. 20 Pf. bis 2 M. 50 Pf.,
Hühner per St. 1 M. bis 2 M. 50 Pf., Italieniſche Kapaunen
1 Stück 3 M. bis 5tM., franzöſiſche 5-9 M., Welſche Hahnen
1 Stück 7-12 M., Welſche Hühner 1 Stück 5-9 M., Schnepfen
1 Stück 2 M. 50 Pf. bis 3 M. 50 Pf., Enten 1 Stück 2 bis 4 M.,
Lapins 1 Stück 60 bis 80 Pf., junge Tauben per Stück 50 Pf.,
alte 40 Pf., Aale per ½ Kilo 2 M., Hechte 1 M., Karpfen 1 M.,
Schellfiſche 35 Pf., Bräſſen 85 Pf., Weißfiſche 20 bis 25 Pf.
Dick, Marktmeiſter.
Im Großherzogthum Heſſen fanden im verfloſſenen Jahre im
Ganzen 58 Confeſſions=Uebertritte ſtatt. Zur evangeliſchen
Kirche traten 14 Katholiken, 8 Deutſchkatholiken, 2 Jsraeliten, zur katho=
liſchen
Kirche 8, zur franzöſiſch=reformirten 5, zur altlutheriſchen 1 Evan=
geliſcher
über.

Die hieſigen Sammelſchiffchen der Deutſchen Geſellſchalft
zur Rettung Schiffbrüchiger; wurden zu Anfang vorigen
Monats geöffnet und enthielten aus dem verfloſſenen Jahr in den Gaſt=
höfen
: zur alten Poſt 1 M. 79 Pf., zum weißen Schwanen 81 Pf.,
zur Traube 39 Pf. zum Darmſtädter Hof 1 M. 65 Pf., Hotel Köhler
14 M. und zum Prinz Carl 6 M. 6 Pf.; in Reſtaurationen:
von Fink 2 M. 66 Pf. von Fritz Köhler 6 M. 8 Pf., von Heinrich
Böttinger 4 M. 46 Pf. von Mengeringhauſen 2 M. 14 Pf. von Wolff
(Soderſtraße) 3 M. 55 Pf. und Schmitt (vormals Stengel) 3 M. 36 Pf.
in den Läden der Herren: Faix und Söhne 3 M. 70 Pf., Friedrich
Eichbergi7 M. 43 Pf., Louis Brüchweh 2 M. 70 Pf. und Wilhelm
Pfeil 3. M. 58 Pf.; in denBrauereien: zur Eiſenbahn (Rummel!
2 M. 50 Pf. von Fritz Böttinger 5 M., zum grünen Laub (Diehl
40 Pf., zur Krone 1 M. 93 Pf., zum Hanauer Hof 6 M. 16 Pf. und
zur Harmonie 70 Pf.; dann bei Anſtalten und Vereinen: Vereinigte
Geſellſchaft 2 M. 62 Pf., Geſellſchaft Eintracht 2 M. 66 Pf, Volksbank
83 Pf., Turnverein 1 M. 30 Pf., Freimaurerloge 12 M., Rentenanſtalt
13 M. 24 Pf. und Kaufmänniſcher Verein 9 M. 30 Pf. Zuſammer
124 M. 21 Pf., in großen und kleinen Poſten, alle erwünſcht und mit
Dank angenommen, was nicht den Wunſch ausſchließt, daß auch da,
wo diesmal nur ein kleiner Ertrag zu verzeichnen war, übers Jahr
ein großer zu melden ſein möge.

Am 14. April ſoll die feierliche Schlußſteinlegung des neuen
Gymnaſial= und Realſchulgebäudes in Worms ſtattfinden.
Für Michverkäuferinnen. Bei der Viſitation der Milch
wurde bei einer Händlerin in Offenbach eine Kanne vorgefunden, welche
zu ſehr mit Waſſer getauft war, weshalb ſie, um ſich der Strafe zu ent=
ziehen
, raſch entſchloſſen die Kanne im Beiſein des Schutzmanns ausgoß.
Zum Ungluck für dieſelbe blieb indeß noch ſoviel Milch in der Kanne,
daß ſolche, wenn auch nicht mehr gewogen, ſo doch aber chemiſch unter=
ſuchtz
werden konnte, wobei ſich herausſtellte, daß die Milch bedeutend ge=
wäſſert
war. Nun wird die Händlerin nicht allein die Strafe, ſondern
auch die Koſten der chemiſchen Unterſuchung zu tragen und zudem Straf=
befehl
wegen Straßenverunreinigung zu erwarten haben.
Ein in Offenbach wohnender Ehemann wurde nebſt ſeiner Frau
auf die Denunciation der eigenen Tochter hin wegen Kuppelei durch die
Volizeibehörde feſtgenommen, während dann aus Rache die Eltern ihre
Tochter, welche nebenbei bemerkt, unter ſittenpolizeilicher Controle ſteht,
eines bereits vor 2 Jahren ſtattgefundenen Diebſtahls beſchuldigten, in
Folge deſſen dieſe auch hinter Schloß und Riegel wanderte. Ihrem Bräu=
tigam
, einem ſchon beſtraften Louis=, gönnte ſie jedenfalls allein die
Freiheit nicht und geſtand ſie bei ihrer Vernehmung zu, zdaß dieſer ſ. Z.

[ ][  ]

den Löwenantheil bei dem Diebſtahl in Anſpruch nahm, ſowie ſich auch
neuerdings wieder der Kuppelei ſchuldig gemacht habe, was zur Folge
hatte, daß dieſer nunmehr das Schickſal ſeiner Braut theilt. Die Hoch=
zeit
wird jetzt wahrſcheinlich etwas verſchoben werden müſſen, trohdem das
Aufgebot ſchon erfolgt war.
(O. 3.)
Die ſoeben abgehaltene deutſche Realſchulmänner=Verſammlung
in Berlin hat in Sachen der Ueberbürdung der Schüler bei den Real=
ſchulen
1. Ordnung folgende Theſen angenommen: 1) Die Klagen über
Ueberbürdung von Schulern der Realſchulen 1. Ordnung laſſen ſich nach
den Erfahrungen der vverſammelten Fachmänner faſt in allen Fällen
zurückführen: a) auf eine zu geringe Begabung des Schülers; b) auf
eine Lähmung der Energie und des Intereſſes durch ſein Leben außer=
halb
der Schule; e) auf den Mangel richtiger Anleitung zur häuslichen
Arbeit und genügender Ueberwachung derſelben; d) auf unzweckmäßige
Ausführung des Lehrplans, namentlich wo ein einheitliches Zuſammen=
wirken
des Lehrercollegiums fehlt; e) häufig auch auf ungenügende me=
thodiſche
Vorbereitung der Lehrer zur Ausübung ihres Berufes. 2) Da=
gegen
haben die Verſammelten in dem Lehrplan der Realſchulen 1. Ord=
nung
an ſich einen Grund der Ueberbürdung nicht finden können.
3) Wohl aber ſehen ſie eine Gefahr in der immer ſtrenger ſich geſtalten=
den
Ausführung des Prüfungs=Reglements zu welcher das Letztere durch
unbeſtimmte Faſſung bezüglich der Zielleiſtungen in mehreren Gegen=
ſtänden
die Möglichkeit und der geſteigerte Wetteifer zwiſchen den höheren
Lehranſtalten die Veranlaſſung gibt. 4) Um ſo nachdrücklicher betonen
die Verſammelten ihre Ueberzeugung, daß eine Theilung der Arbeit
unter möglichſter Vereinfachung der Ziele nothwendig iſt. Eine ſolche
hat aber die volle Gleichberechtigung der höheren Lehranſtalten zur un=
abweislichen
Vorausſetzung.

Das neue Panorama von Sedan.
Seit Jahr und Tag wird das Auge aller Beſucher des Frankfurter
Palmengartens von dem Anblick eines originellen Bauwerks gefeſſelt,
welches i einiger Entfernung gegenüber der Palmengartenſtraße neu
entſtanden iſt. Ganz von geſchloſſenen Mauern umgeben, von einer
Kuppel ſtatt eines Daches überwölbt, ſteht ein großer Rundbau da, noch
beſonders gekennzeichnet durch die auf der Spitze prangende, in Schmiede=
eiſen
ausgeführte, koloſſale Kaiſerkrone. Dieſer auffällige Neubau iſt
zur Aufnahme großer Panorama=Gemälde beſtimmt, und dient gegen=
wärtig
als Werkſtatt für das erſte der demnachſt aufzuſtellenden Kunſt=
werke
, die Schlacht bei Sedan. Im Auftrage des Unternehmers,
Herrn Diemont in Arnheim, hat Herr Profeſſor Braun aus Munchen
ſeit dem 12. Januar dieſes Jahres die Ausführung des ungeheuren
Rundgemäldes begonnen und gedenkt, die Arbeit bis zum zehnjährigen
Sedanfeſte, am 2. September, vollſtändig zu beenden. Die Leinwand
des Panoramas hat die enorme Länge von 120 Meter, bei einer Höhe
von 15 Meter. Sie iſt rings an den Wänden des Rundbaues aufge=
ſpannt
, wird von dem im Centrum des Gebäudes errichteten hohen
Podium aus geſehen und bietet das getrreue Bild der Umgebung von
Sedan in jener Geſtalt, welche ſie vor zehn Jahren hatte, als das Schick=
ſal
des zweiten franzöſiſchen Kaiſerreichs vor den Thoren der Feſtung
entſchieden wurde. Der Beſchauer ſteht erhöht auf der Weſtſeite der
Fabrikſtadt, über deren Dächern und hohen Rauchfängen die Citadelle
ſich erhebt. Auf dem ganzen Rundgemälde wird des Zuſchauers Blick
von den Höhen begrenzt, die das Thal von Sedan bilden, und der Stand=
punkt
iſt ſo gut gewählt, daß alle beim großen Kampfe in Mitleiden=
chaft
gezogenen Ortſchaften, ferner alle durch den glänzenden Sieg und
ſeine Erfolge hiſtoriſch berühmt gewordenen Punkte ſichtbar ſind. Auf
12 Meter Entfernung von unſerem Podium iſt die Leinwand aufge=
ſpannt
. Um die optiſche Täuſchung zu erreichen, müſſen die betheiligten
Künſtler, Herr Profeſſor Braun mit ſeinen beiden Aſſiſtenten, Herren
Architekturmaler Froſch und Landſchaftsmaler Biberſtein, die exacteſte
Ausführung aller Einzelheiten ſich zur Aufgabe machen. Der Meiſter
hat Gelegenheit gehabt, ſeinen Schauplatz ſehr genau zu ſtudiren; Pro=
feſſor
Braun hat nicht nur als Specialartiſt der Schlacht bei Sedan bei=
gewohnt
, er hat auch einige Zeit nachher die ganze Gegend bereiſt und
aufgenommen, ſo daß ſein großes Kunſtwerk eine abſolut getreue Dar=
ſtellung
der Scenerie des großen Kampfes darbietet. Für die Schilde=
rung
der Kriegsſeenen wählte er den Moment am Nachmittag des
2. September 4 Uhr, eine halbe Stunde vor der Capitulation. Eine
Beſchreibung der dargeſtellten Ereigniſſe müſſen wir uns vorbehalten, da
die Arbeit der Maler noch nicht ſo weit gediehen iſt. Sie konnte An=
fangs
nur unter großen Schwierigkeiten vor ſich gehen. Als man am
12. Januar begann, herrſchte eine außergewöhnliche Kälte, der große
Raum des Panoramagebäudes war nicht heizbar, die Maler mußten
offene Coaksöfen anwenden, deren Dunſt zeitweiſe ihre Geſundheit beein=
trächtigte
. Gleichwohl iſt die rechtzeitige Vollendung des Ganzen nicht
in Zweifel zu ziehen, und zwar wird nicht nur das Gemälde bis Ende
Auguſt fertig daſtehen, es ſoll auch der anderweitige ſceniſche Apparat
beendet ſein. Ein Panorama dieſer Art wird nämlich im Vordergrunde
mit allen Requiſiten verſehen, die der Darſtellung entſprechen; es werden
lebende Bäume um das Podium gepflanzt, Häuſer gebaut, Armatur=

ſtücke auf dem Boden zerſtreut, der Boden ſelbſt wird mit Kies, Mergel
und Raſen natürlich hergeſtellt. Dem Vernehmen nach ſoll der Unter=
nehmer
, Herr Diemont, beabſichtigen, zur Eröffnung des Panoramas
Einladungen an die militäriſchen Behörden des Deutſchen Reiches er=
gehen
zu laſſen, und es wird alſo das bevorſtehende Sedanfeſt in Frank=
furt
vorausſichtlich einen beſonderen Glanz erhalten. (. Fr. Pr.)

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 6. April brachte eine Repriſe von Lortzing's gemüth= und
poeſievoller Oper Der Wafſenſchmied mit einem Gaſte in der Titel=
rolle
, Herr Köhler vom Stadttheater in Cöln. Derſelbe iſt im Beſitze eines
guten Stimmfonds von friſchem ſympathiſchem Klange, der in den ver=
ſchiedenen
Lagen durch ebenmäßige Tonbildung, welche auf eine gute Geſangs=
methode
ſchließen läßt, ſehr anſprechend wirkt. In den Enſemble=Rummern,
namentlich in dem Sextett des 2. und dem Sextett des Z. Aktes, machte ſich
der markige Timbre der Stimme befonders vortheilhaft geltend. Den Glanz=
punkt
der Geſangsleiſtung bildete indeſſen Stadinger'8 Arie im 3. Akt: Auch
ich war ein Jüngling mit lockigem Haar die dem Sänger lebhaften Applaus
und Hervorruf eintrug. Ein weiteres Gaſtſpiel des Herrn Köhler wird uns
wohl Gelegenheit geben, über deſſen dramatiſche Begabung unſer Urtheil feſt=
zuſtellen
. Die Beſetzung der Ubrigen Rollen war die frühere, mit Ausnahme
des ſchwäbiſchen Ritters -Adelhoft, der in Herrn Franke, einen recht wir=
kungsvollen
Repräſentanten fand. Ueber die Leiſtungen des Frl. Czerwenka
als Marie, des Waffenſchmieds Töchterlein, der Frau Pichon Irmen=
traut
der Herren Kraze Graf von Liebenau und Reichardt Liebe=
nau's
Knappe Georg' können wir nur das in unſerem früheren Referate
Geſagte Nr. 230 v. J.) in allen Theilen beſtätigen, wozu wir indeß hin=
zufügen
müſſen, daß Herr Reichardt diesmal die Partie unter dem Ein=
fluſſe
einer cartharraliſchen Indispoſition zu ſingen genöthigt war, und ver=
dient
deſſen Bereitwilligkeit, eine abermalige Störung des Repertoires zu
verhindern, alle Anerkennung; eine Verſtändigung des Publikums in ſolchem
Falle dürfte aber in der Folge nicht überfluſſig ſein.
A. E.)

Polizei=Bericht vom 2. April.
In der Manſarde eines Hauſes der Fabrikſtraße verſuchten zwei Burſche
im Alter von 22-24 Jahren einzubrechen, woran fie jedoch gehindert wur=
den
und die Flucht ergriffen. - Zwei Hausbewohner geriethen wegen zu
zahlender Hausmiethe in Streit, bei welchem uan ſich gegenſeitig mit Spaten
und Hammer blutig ſchlug.
Ein Bäckerburſche, welcher mit dem
Austragen von Wecken beauftragt war, machte ſich, nachdem er den größten
Theil der Wecken verkauft und den Betrag hierfür einkaſſirt hatte, fluchtig.
Den Korb mit noch ca. 55 Wecken ließ er in einer Wohnnng zurück.

Tages=Kalender.
Samstag 10. April: Zweite Abeud=Unterhaltuug des Darmſtädter
Zitherelubs. Abend=Unterhaltung mit Theater des Beſſunger ülteren
Geſangvereins in der Reſtauration Markwort.
Montag 12. April: Concert zum Beſten der barmherzigen Schweſtern im
Saalbau.
Am 12. 13. und 14. April: Darmſtädter Frühjahrs=Pferde= und Fohlen=
Markt mit Verlooſung und Prämiirung auf dem Viehmarktplatz nächſt
den Bahnhöfen.
Samstag 17. April: General=Verſammlung der Darmſtädter Actien= Geſell=
ſchaft
für Gasbeleuchtung.
Montag 3. Mai: 27. ordentliche General=Verſammlung der Bank fur Handel
und Induſtrie.

Großh. Muſeum und Bildergalerie im Schloß, geöffnet Sonntags
von 10-1 Uhr, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von
11-1 Uhr.
Großh. Hofbibliothek im Schloß, geöffnet tüglich von 9-12 Uhr Vor=
mittags
und ſaußer Samstags) von 2-4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem Jägerthor ( Mathilden=
höhe
) iſt dem Publikum täglich, der Beſſunger Hofgarten jeden Montag und
Donnerstag geöffnet.
Geſchaftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt: Gewerbeſtreit=
achen
: Montag, Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr.
Armen= und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samstags
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
11-12 Uhr.

Gold=Courſe.
Holländ. fl. 10 Stücke 16 M. 65 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 39-44 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 17-21 Pf. Dollars in Gold 4 M. 22-25 Pf.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.