Abonnementspreis
kerteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Hringerlohn. Uuzwärtz werden von
aUlen Boſtämtern Beſtellungen
ent=
ſegengmommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inck. Poſtauflſchlagz
rag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Blßer,
Holzſtraße N. 18, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditioner.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Mittwoch den 7. April.
R6T.
1880.
Gefunden: 3 Sacktücher, gez. 100 M., 1 Kinderkragen, 1 Halstuch, 1 Meſſer, 1 goldenes Medaillon und verſchiedene Schlüſſel.
Verloren: 1 ſchwarze Korallenkette, 1 gläſernes Medaillon mit Goldeinfaſſung, 1 gr. Schlüſſel, 1 Brille mit Stahlbügel.
Darmſtadt, am 5. April 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Darmſtadt, den 18. März 1880.
Betreffend: Das Muſterungsgeſchäft pro 1880, insbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befrelung Militärpflichtiger
vom Militärdienſt auf Grund häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich Sie auf meine Bekanntmachung vom Heutigen in rubr. Betreff hinweiſe, nehme ich zugleich Veranlaſſung Ihnen
die desfallſige Bekanntmachung vom 26. Februar 1877 (Tagblatt Nr. 45 von 1877) zur genaueſten Beachtung anzuempfehlen.
v. Zangen.
B e k a n n t m a ch u n g.
betreffend: Das Muſterungsgeſchäft pro 1880, insbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung Militärpflichtiger
vom Militärdienſt auf Grund häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß diejenigen Angehörigen von Militärpflichtigen oder
Militkür=
pflichtige ſelbſt, welche glauben, die nachſtehend abgedruckten Vergünſtigungen der 8 30. 2 d. E.=O. in Anſpruch nehmen zu
kön=
nen, ihre deßfallfigen Geſuche alsbald und ſpüteſtens bis zum Mnſterungs=Geſchäft im laufenden Jahr bei den
Großherzoglichen Bürgermeiſtereien vorzubringen haben und wird hierbei ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß Geſuche der
m br. Art, welche nach dem Muſterungsgeſchäft eingehen, keine Berückſichtigung mehr finden können, es ſei denn, daß die
Ver=
heltniſſe, welche einen Antrag rechtfertigen, erſt nach dem eingetreten find.
Darmſtadt, den 18. Mürz 1880.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Zangen.
ꝛ.
ꝛc.
Ubdruck.
2. Es dürfen vorläufig zurückgeſtellt werden:
a) die einzigen Ernährer hülfloſer Familien, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern oder Geſchwiſter;
b) der Sohn eines zur Arbeit und Aufſicht unfähigen Grundbeſitzers, Pächters und Gewerbtreibenden, wenn dieſer
Sohn, deſſen einzige und unentbehrliche Stütze zur wirthſchaftlichen Erhaltung des Beſitzes, der Pachtung oder des
Gewerbes iſt;
e) der nächſtälteſte Bruder eines vor dem Feinde gebliebenen oder an den erhaltenen Wunden geſtorbenen, oder in
Folge derſelben erwerbsunfähig gewordenen oder im Kriege an Krankheit geſtorbenen Soldaten, ſofern durch die
Zurückſtellung den Angehörigen des letzteren eine weſentliche Erleichterung gewährt werden kann;
d) Militärpflichtige, welchen der Beſitz oder die Pachtung von Grundſtücken durch Erbſchaft oder Vermächtniß
zu=
fallen, ſofern ihr Lebensunterhalt auf deren Bewirthſchaft angewieſen und die wirthſchaftliche Erhaltung des
Beſitzes oder der Pachtung auf andere Weiſe nicht zu ermöglichen iſt;
e) Inhaber von Fabriken und anderen gewerblichen Etabliſſements, in welchen mehrere Arbeiter beſchäftigt ſind,
ſo=
fern der Betrieb ihnen erſt innerhalb des dem Militärpflichtjahre vorangehenden Jahres durch Erbſchaſt oder
Ver=
mächtniß zugefallen und deren wirthſchaftliche Erhaltung auf andere Weiſe nicht möglich iſt. Auf Inhaber von
Handelshäuſern entſprechenden Umfangs findet dieſe Vorſchrift ſinngemäße Anwendung;
5) Militärpflichtige, welche in der Vorbereitung zu einem Lebensberufe oder in der Erlernung einer Kunſt oder eines
Gewerbes begriffen ſind und durch eine Unterbrechung bedeutenden Nachtheil erleiden würden;
8) Militärpflichtige, welche ihren dauernden Aufenthalt im Ausland haben.
358
R 67
B e k a n n t m a ch u n g.
Unter Bezugnahme auf die am 1. l. Mts. erlaſſene Bekanntmachung Großherzoglichen Polizeiamts, wonach der
Unter=
zeichnete mit Abwickelung der Geſchäſte des durch Entſcheidung der Reichs=Commiſſion vom 30. Januar l. Js. aufgelöſten
Ge=
ſangverein „Vorwärts” dahier betraut iſt, werden alle Diejenigen, welche Anſprüche an das Vermögen des gedachten Vereins zu
haben glauben, hiermit aufgefordert, ſolche bis zum 15. l. Mts. bei dem Unterzeichneten (Zimmer Nr. 7, Amtshauſes
Hügelſtraße Nr. 31-33) anzumelden. Spätere Forderungen bleiben unberückſichtigt.
Darmſtadt, den 6. April 1880.
Dr. Dietz, Großh. Polizei=Zuſpector.
Ueberſicht der Durchſchuittspreiſe
von ſolgenden Früchten vom 25. März bis 1. April 1880.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 25- 25. 50. Korn per
Sack 100 Kilo M. 20.50.- 21. Gerſte per Sack 100 Kilo
M.19-22. Hafer per Sack 100 Kilo M. 14-16.
Darmſtadt, den 1. April 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 21. bis 27. Mürz 1880.
Butter per ¼ Kilo M. 1.35., ditto in Parthieen 100 Kilo
M. 1. 20. Eler per Stück 7 Pfg., ditto per 25 Stück M. 1.30.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 8.50, ditto per 25 Kilo M. 2.13.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3. Heu per 50 Kilo M. 3.50.
Darmſtadt, den 1.½April 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Konkursverfahren.
Ueber den Nachlaß der geſchiedenen/
Ehefrau des Karl Döpfer, Margaretha,
geb. Bopp, in Firma „Georg Bopp
Wittwe=
zu Darmſtadt wird heute am 3. April 1880,
Nachmittags 3¼ Uhr, das Konkursverfahren
eröffnet.
Der Kaufmann Chriſtian Pettmann zu
Darmſtadt wird zum Konkursverwalter
ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum 30. April
1880 einſchl. bei dem Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl des Verwalters, ſowie über die
Be=
ſtellung eines Gläubigerausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120
der Konkursordnung bezeichneten
Gegen=
ſtände, ſowie zur Prüfung der angemeldeten
Forderungen auf:
Samstag den 8. Mai 1880,
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Konkurs.
maſſe gehörige Sache in Beſitz haben, oder
zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner
zu verabfolgen oder zu leiſten, auch ldie
Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Be=
friedigung in Anſpruch nehmen, dem
Kon=
kursverwalter bis zum 30. April 1880
Anzeige zu machen.
Darmſtadt, den 3. April 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
3262)
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 9. April 1880,
Vor=
mittags 11 Uhr, werden im, Ritſert'ſchen
Saale, Hügelſtraße dahier, die folgenden
Pfänder gegen Baarzahlung öffentlich
ver=
ſteigert, als:
1 Commode, 1 Kleiderſchrank, 1 Uhr
und 1 Küchenſchrank.
Darmſtadt, am 6. April 1880.
Kaiſer,
3263)
Großh. Gerichtsvollzieher.
Anlieferung von Saatkartoffeln,
für die Gemeinde Eberſtadt.
Donnerstag den 8. April 1880,
Mittags um 12 Uhr, ſoll die Anlieferung
von 70 Malter = 140 Centner
Saat=
kartoffeln, theils weißgelbe, theils Chardon=
Sorten, unter den bei der Verſteigerung
vorgeleſenen Bedingungen an den
Wenigſt=
bietenden verſteigt werden.
Eberſtadt, den 3. April 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
3211)
Müller.
Holz=Verſteigerung
in der Oberförſterei Eberſtadt.
Montag und Dienstag den 12. und
13. April,
ſollen im Domanialwalde Frankenſtein
ver=
ſteigert werden:
415 Rm. Buchen=Scheiter,
25 „ Kiefern=Scheiter,
174 „ Buchen=Knüppel,
40 „ Kiefern=Knüppel,
9900 Wellen Buchen=Reiſig,
1900
Kiefern=, Haſel= ꝛc. Reiſig,
150 Rm. Buchen=Stöcke,
12 „ Kiefern=Stöcke
200 Haſel=Stangen für Bierbrauer.
Die Zuſammenkunft iſt jedes Mal
Vormittags 9 Uhr, am
Hüttenhäuschen=
platze. Die Haſel=Stangen kommen den
zweiten Tag zum Ausgebot.
Eberſtadt, den 4. April 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Eberſtadt.
3264)
Joſeph.
Feilgebotenes.
2567) Durch Gelegenheitskauf kam ich
in Beſitz einer bedeutenden Menge ſchönſter
igſenbohnenlandech.
welche ſich wegen ihrer Länge und Stärke
ganz beſonders, als billigſte Gartenum=
Zäunungen, Hüttchen, Blumenſtäbe,
Pinſel=
ſtiele u. ſ. w. eignen, und erlaſſe ſolche, um
ſchnell zu räumen, zu dem außergewöhnlich
billigen Preiſe von Ml. 6 pr. Hundert.
A. Castrituus,
Mühlſtraße 20.
Die Hof=Buchhandlung von
3 Lugust Elingelhöfier
empfiehlt garantirt reinen, direkt
impor=
tirten chinesischen Thee, Ernte
1879, zu Mk. 7,. 5.25, 4.75, 3.75, 2.95,
275 u 2.45 pr. Pfund.
Theespitzen Pid. M. 1.25., 90Pf,
— Meine reingehaltenen Weine in
3 2L Gebinden und Flaſchen halte ich
beſtens empfohlen. Bei Beſtellung von
12 Flaſchen frei in's Haus gebracht.
G. Stammler,
Baldſtraße 17.
Gioht und;
hismen
aller Art alv: Gevichte- Bru
als- und
Lahn=
ſehneriod Kopf., Hand- und Fulzgieht,
Ouodor-
roiaven. Rueken- und Lendenwoh.
Hu eAa i i Dart und haber m e0 fuo
G. Liebig Sohn, Louiſenſtraße. (129½
2995) Schönes Abfallholz, trockenes, in
ganzen u. halben Wagen (8 u. 16 Ctr.)
Fortwährender Verkauf: Neckarſtraße 26.
73
empfiehlt
Lalligsalat
C. Fölker,
untere Hügelstrasse 75.
GOTannl. 1auss
in hochfeiner und ſtets friſcher Waare
per ½ Kilo M. 1.20, M. 1.30, M. 1.40,
M. 150, M. 1.60, M. 1.70 u. M. 1.80
2 Al. W. Praſſel.
2874) Stadt=Allee 2 ſind gute
froſt=
freie gelbe Martoſkeln per Malter zu
7 Mark in größeren Partien zu verkaufen.
3044) Junge Zwetſchenbäume, beſte
Sorten, billigſt. Hohlerweg Nr. 11.
empfiehlt
2
6
p8
8
Saatkartoffeln.
66 verſchiedene Sorten zu verkaufen bei
Fr. Klein, Martinsmühle.
Darz
ankor
Na 65
659
Euadzand
Wah
ModeBanar. Frankfurt a. H. 4 Schillerplatn.
Vermanente Ausſtellung
in erſter Etage unſerer Geſchäfts=Localitäten.
Promenade-Costiime. Trauer-Costiime.
Gesellschafte-Toiletter.
Wasch-Costiime. Horgenröcke. Sehlafröcke.
Confections. Fichuts. Umhänge.
Paletots. Regenmäntel.
Vuterröckee.
3265)
vie Strohhntfabrik in Frankfurt d. M.
3015) von Jean M. Doerſching, Graubengaſſe 15,
empfiehlt alle Arten Strohhüte in den neueſten Façons. Da ich keine Ladenmiethe
zu zahlen habe, kann ich zu den billigſten Fabrikpreiſen verkaufen. Binnen 8- 10 Tagen
werden die Hüte gewaſchen, gefärbt und nach 40 neuen Pariſer Façons façonirt.
.
ET Lusverkeaul,
zurückgeſetzter Tapeten und Reſte
von 6 bis 20 Stück.
Wachsluch, gemalte Rouſeauz, Vorhanggaſſerieen
zu ſehr billigen Preiſen.
3266)
AIb. Stützer, Schützenſtraße.
Kartoffeln, Seeländer,
Malter=, Simmer= und Kumpfweiſe, pe=
Kumpf 55 Pfg.
3267) H. Herzberger, Langegaſſe 10.
3268: Arheilgerſtraße 14 ſind Neun
wochen=Kartoffeln zu verkaufen.
3269) Magdalenenſtraße 18 ſind
Neun=
wochen=Kartoffeln zu verkaufen.
Nahmen, Bretter, Die
halten, len, Steinplatten,
Weiß=
binderrohr, Steigleitern ꝛc. ꝛc.
V empfiehlt billigſt
Leopold Reinhard, Holzhandlung,
3270) 8 Nieder=Ramſtädterſtraße 8.
Kornbrod sspf.
2¼ Kilo
H. Herzberger.
Hunyadi lanos Bittervasser,
Frledrichshaller Bitternasser,
Emser, Selters,
Ludwigsbrunnen,
Carlsbader Sprndel,
Carlsbader Hühl,
Carlsbader Schlossbrunnen.
Ferner alle anderen natürlichen
me=
dieiniſchen Mineralwaſſer.
Ich erwähne beſonders, daß ich für
ſtets friſche Füllungen beſorgt bin.
Außer den ſchon bekannten Packungen
nehme ich jetzt auch die Flaſchen von
Hunyadi Janos und Friedrichshaller
Bitter=
waſſer zurück.
Fr. Schaefer,
Ludwigsplatz 2
2335)
Campher,
Hottenpulver,
Insectenpulver
empfiehlt in beſter Qualität
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.
3272)
3273) Ein weißes Kinderwägelchen
zu verkaufen. Friedrichſtraße II.
360
R67
16
uUlGülaſe”.
Sämmtliche hier eingeführten Schulbücher ſind gebunden zu haben
bei
Jobs. Wails,
Ernſt=Ludwigsſtraße 19.
3220)
2253)
Anzahl 20000 Stück.
Liehung 14. April 1880.
Darmstädter Loose
19 Pferde
Gem. 26000 Mark i. W.
Preis 2 Mark per Loos.
Ein eleganter Glaslandauer
mit 2 Pferden und completem Geschirr
und viele vonstige Geuinne.
Loose
Ex- zu haben bei allen Loosenverkäufern, 2N.
bei der Expedition dieses Blattes, sowie bei der unterzeichneten oinzigen
ſeneral Lgentur, wo auch die weiteren Bedingungen zu erfragen.
Horitz Strauss junior in Haiuz.
Staatseffeoten- u. Loosen-Geschäft.
NB. Gewinne in Pferden werden auf Wunsch gegen baar zurückgekanft.
V
„Piluſche Drtllt
aus der S. Hever'ſchen Niederlage.
Unterzeichneter erinnert bei Gelegenheit der Confirmationsfeſtlichkeit, daß er,
Stets im Beſitze ächter ſpaniſcher Weine, in den Stand geſetzt iſt, jedem Verlangen
nach guten Qualitäten nachkommen zu können. Nux durch Verkauf ganz reiner
Na=
turweine wird er ſich wie bicher das Vertrauen ſeiner geneigten Abnehmer zu
er=
halten ſuchen. Durch billige Preiſe und exprobte gute Eigenſchaften haben ſich
dlese Weine ſchon ſeit einigen Jahren hier eingeführt und bewährt.
3274)
Grelor
Ernſt=Ludwigsplatz (Haus Falx).
G(Din neues, reichverziertes Büffet,
501 neuer Angiehliſch mit 6
Ein=
lagen, 1 neues Pfeilerſchräukchen
ſowie mehrere gute Gelgemälde werden
von dem Unterzeichneten billig
abge=
geben. - Die Gegenſtände können
täglich, Nachmittags 2 Uhr,
einge=
ehen werden.
Hechler, Stadtbaumeiſter,
Steinſtraße 2, 3. Stock.
3276) Ruthsſtraße 9 gute Kartoffeln
per Kumpf 45 Pfg
3277) Beſſungen. Bruchwieſenſtraße 14
iſt ein gut gearbeiteter Schreibſecretär
billig zu verkaufen.
Vermiethungen.
8451) Grafenſtraße 33 iſt die bel
Etage, 5 Zimmer, abgeſchloſſ. Vorplatz, mit
allen ſonſt. Bequemlichkeiten, ſofort beziehbar.
10810) Soderſtraße 73 eine kleine
Manſarden=Wohnung nebſt Küche, möblirt,
zu vermiethen, mit oder ohne Penſion.
8452) Soderſtraße 33 iſt Parterre u.
die bel Etage mit Glasabſchluß und allen
ſonſtigen Bequemlichkeiten ſofort beziehbar.
Näh. bei J. Ludwig, Grafenſtraße 35.
411) Ein möbl. Zimmer, auf Wunſch
mit Koſt. Zu erfragen im Laden des Hrn.
Vogt, Ecke d. Nieder=Ramſtädter=u. Hochſtr.
504)
Bleichſtraße 11
im Vorderhaus eine Stiege hoch ein großes,
ſchönes Zimmer ohne Möbel zuvermiethen,
gleich beziehbar.
513) Caſinoſtraße 18 ein fein
möb=
lirtes Parterre=Zimmer zu vermiethen.
626) Lauteſchlägerſtraße Nr. 17 im
3. Stock ein Logis zu vermiethen, 3
Zim=
mer, Küche, Bodenraum, Holzſtall,
Bleich=
platz, am 1. April zu beziehen.
693) Carlsſtraße 26 ein Laden mit
Logis, für jedes Geſchäft ſich eignend, zu verm.
1007) Neckarſtraße 18 der 2. Stock
beſtehend aus 7 Zimmern, 2 Manſarden ꝛc.
per Ende April zu verm. Näh. Parterre.
1008) Neckarſtraße 18 3 ſchöne
Zim=
mer im mittleren Stock an einen einzelnen
Herrn zu vermiethen. Näheres Parterre.
1460) Ein Logis zu vermiethen bei
Jean Kühn, gegenüber der Stadtkirche.
1150) Beckſtraße 69 iſt in meinem
Hauſe der erſte und zweite Stock, ſowie
eine hübſche Manſardenwohnung, je 4
Zim=
mer und allem Zubehör, zu vermiethen.
A. Weinreich, Zimmermeiſter.
1260) Landwehrſtraße 11 bel Etage
mit 5 Zimmern und allen Bequemlichkeiten
ſofort zu verm. F. Ihm, Schloſſermſtr.
1349) Herrngartenſtraße 27 in
Beſ=
ſungen, dem oberen Thor des Herrngartens
gegenüber, das Parterre=Logis, 4 Zimmer,
Küche, Keller, Bleichplatz ꝛc., per 1. Mal c.
zu vermiethen.
1351) Carlsſtraße 12 eine Wohnung
von 3 Zimmern und Zubehör, 2 Stiegen
hoch, Anfang Mai zu vermiethen.
1586) Waldſtraße 7 ein Laden mit
Logis zu vermiethen u. Ende April zu bez.
Ein Haus
mit Garten, in ſchöner geſunder Lage in der
Dieburgerſtraße, zum Alleinbewohnen
per 15. Mai, eventuell auch ſofort, zu
vermiethen.
Näheres bei Herrn
B. L. Trier,
Ludwigsſtraße.
1630) Zwei 'ſchön möblirte Wohn=
und Schlafzimmer mit Ausſicht auf den
Markt ſofort zu vermiethen.
Volz, Markt.
1737) Caſinoſtraße 23 iſt der 2. Stock
meines Hauſes, 4 Zimmer mit Zubehör,
nebſt allen Bequemlichkeiten, anderweit zu
vermiethen, per 22. Mai beziehbar.
C. Hammann.
1738) Nieder=Ramſtädterſtraße 37
der untere Stock, enthaltend 4 Zimmer,
Küche, abgeſchloſſenen Vorplatz und alle
Be=
quemlichkeiten, nebſt Gartenantheil, zu
ver=
miethen und per 15. April zu beziehen.
Näheres Nieder=Ramſtädterſtr. 39 parterre.
1775) Landwehrſtraße 27, 72. Stock
4 Zimmer und ſonſtige Bequemlichkeiten;
ſodann die Manſarde, 3 Zimmer, zu
ver=
ſ miethen und gleich zu beziehen.
1855) Dieburgerſtraße 72 fiſt der
3. Stock, 5 Zimmer und Zubehör, ſeit 10
Jahren von der Frau Steuerrath Pabſt
bewohnt, zum 1. April zu vermiethen.
1856) Beſſ. Carlsſtraße 5 im
Gar=
tenhaus ein ſchönes Manſardenlogis zum
7. Mai zu vermiethen.
1864) Riedeſelſtraße 68 iſt der dritte
Stock mit 5 großen, freundlichen Zimmern
und allem Zubehör zu vermiethen.
2036) Nieder=Ramſtädterſtraße 43
Wegzugshalber 1 kl. Logis für 1 oder 2
Perſonen. Zu erfragen im 2. Stock.
2040) Martinſtraße, 2. Stock, 5
Zim=
mer, 2 Kammern, Garten ꝛc. zu vermiethen.
Näheres Martinſtraße 18.
2042) Holzſtraße 16 ein Logis zu
vermiethen.
2043) Rheinſtraße 47. 2. Stock, ein
ſchön möbl. Zimmer. 14 Mark monatlich.
2163) Soderſtraße 63 ſind in meinem
Hauſe, bel Etage, 4 Zimmer ꝛc., Mitge
brauch der Waſchküche, ſowie des Bleich.
platzes, baldigſt zu vermiethen. Näheres
daſelbſt Parterre. Joh. Ph. Leuthner.
2165) Mühlſtraße 18. 2. Stock, ein
tl auch zwei möblirte Zimmer zu vermiethen.
2177) Promenadeſtraße 14 ein bis
2 Zimmer mit oder ohne Möbel zu verm.
2179) Neckarſtraße 15 im unteren
Stock 4 heizbare Zimmer mit Küche, drei
Kammern, Zubehör, beziehbar 1. Mai.
Oben zu erfragen.
5
2298) Nieder=Ramſtädterſtraße 52
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion an
Herren oder Schüler zu vermiethen.
2305) Eine elegante Wohnung von 6
auch 12 Zimmern, event. das ganze Haus mit
großem Garten, ſofort zu verm. Näh. in d. Exp.
2306) Heinrichſtraße 49 eine hübſche
Wohnung von 6 Zimmern ſofort zu
ver=
ol miethen; auf Wunſch möblirt.
4.
2307) Ecke d. Magdalenen= u.
Laute=
ſchlägerſtraße¼ eine hübſche Wohnung von 3
Zimmern u. Küche ꝛc. m. Glasabſchl. ſof. 3. bez.
2.
2338) Das Herrenhaus auf
l dem Carlshof iſt zu vermiethen.
ſt, Näheres Heinrichſtraße 94.
2478) Neckarſtraße 26 zunächſt der
13⁄
2
Kavaleriecaſerne bel Etage mit Balkon,
Zimmer enthaltend, nebſt allem Zugehör,
4 außerdem kann hierzu Stallung und Bur
ſchenzimmer mitvermiethet werden.
2578) Ecke der Eliſabethen= u. Wil=
„
helminenſtraße 17 iſt ein Laden in der
77)
hal Eliſabethenſtraße und ein Laden in der
Wilhelmineuſtraße mit Wohnung zu verm.
22
2583) Carlsſtraße 26 ein Logis pe=
Anfang Mai zu vermiethen.
2
352
8 Obere Hügelſtraße
913
eine Wohnung, 6 Zimmer ꝛc., auf Verl. gl. bez.
Nüh. zwiſch. 10-1 Uhr Vorm. Soderſtr. 14.
2621) Friedrichsſtraßeh der 2. Stock,
⁄
neu hergerichtet, aus 5 Zimmern nebſt aller
2) Bequemlichkeiten, alsbald beziehbar.
222 Nieder=Ramſtadterſtraße 15
ſ7ol ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
„ 2710) Kl. Ochſengaſſe 5 ein Logis
g8l zu vermiethen.
2715) Schirmgaſſe 2 ein geräumiges
9
Zimmer im Seitenbau gleich zu beziehen.
=
2725) Rückertſtraße 15 eine
Man=
ſarde für eine auch zwei Perſonen im
Jun=
zu beziehen.
3
2843) Dieburgerſtraße 22 ein hübſl
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2844) Dieburgerſtraße 20, 3. St.
70) 1 auch 2 möbl. Zimmer gleich zu beziehen.
20
7345) Elſabethenflraße 45 1 Tr.
92) 2 vollſtändig eingerichtete Zimmer mit oder
ohne Küche und Keller.
2918) Beſſ. Holzſtraße10, dem Herrn
garten gegenüber, der mittlere Stock und
1 Parterre=Zimmer zu vermiethen.
2919) Beſſ. Carlsſtraße 4 ein möbl.
8.
Zimmer zu vermiethen.
l.
2920) Grafenſtraße 27 Vorderh. links
5r½
1 St. h. 1 möbl. Zimmer zu vermiethen.
w 2925) Dieburgerſtraße 10 zwei möbl.
lnar
u. Zimmer in der mittleren Etage.
Rü 65
2927) Hochſtraße 23 ein neu
herge=
richtetes Manſarden=Logis.
2928) Alexanderſtraße 15 im
Vorder=
haus 1 Stiege hoch ein möbl. Zimmer per
1. April zu vermiethen.
2935) Beſſ. Heidelbergerſtraße 57
ſt der mittlere Stock nebſt allem Zubehör
und Bequemlichkeiten zu vermiethen und
ſofort beziehbar. Auf Wunſch kann
Stal=
lung, Remiſe nebſt Bedientenſtube zugegeben
werden.
Chriſtian Eß.
2937) Dieburgerſtraße 74 der mittler=
Stock, fünf Zimmer nebſt allem
Zube=
hör pr. Ende Juni zu vermiethen.
Hermann Dingeldey.
3006) Nieder=Ramſtädterſtraße'39.
2 Treppen 1 freundliches möblirtes Zimmer
zu vermiethen.
3008) Per 1. Mai 2 möbl. Zimmer
Partecre, unweit der Poſt, zu vermiethen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
3010) Alexanderſtraße 9 der mittlere
Stock, 5 Zimmer, Glasabſchluß, Küche und
Magdkammer, doppeltem Keller, Mitgebrauch
der Waſchküche und des Bleichplatzes,
be=
ziehbar am 1. Juli 1880, zu vermiethen.
3011) Bleichſtraße 47, 3. Stock, ein
ſehr freundliches möblirtes Zimmer.
3012) Wendelſtadtſtraße 42 bel Etage,
5 Zimmer ꝛc., per 1. Juni beziehbar.
3056) Teichhausſtraße 14 ein ſchönes
möbl. Parterrezimmer zu vermiethen:
3057) Hohlerweg 11 Neubau, 1. St., ein
freundl. geſund. Log., 4 Zimmer, Küche, Keller,
Boden,Mitgeb. d. Waſchk. u Bleichpl., bld. bez.
3060) Waldſtraße Nr. 17 bel Etage,
5 Zimmer mit allen Bequemlichkeiten, per
1. Juli zu vermiethen. G. Stammler.
3063) In ſchöner Lage Darmſtadt's,
in der Nähe der Artillerie=Kaſerne, iſt die
bel Etage, 6 Piecen, Küche ꝛc, und der
obere Stock, 5 Piecen, Küche ꝛc., mit allen
Bequemlichkeiten, Garten, Waſſerleitung.
womöglich zuſammen auf 1. Juli zu
ver=
miethen. Näh. bei der Exp. d. Bl. zu erfr.
3133) Eliſabethenſtraße 33 1 bis
2 möblirte Zimmer.
3138) Wieſenſtraße 4 nächſt der
Promenade eine Parterre=Wohnung mit
4 Zimmern, abgeſchloſſenem Vorplatz mit
ſonſtigem Zubehör ſofort zu vermiethen.
3145) Hügelſtraße 51 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
3151) Niederramſtädterſtraße 11iſ.
ein freundliches Zimmer, möblirt, um
an=
nehmbaren Preis zu vermiethen.
3165) Beſſunger Holzſtraße 25 eine
freundliche Wohnung zu vermiethen.
3239) Kapellplatz 56 iſt eine Wohnung
von 5 Zimmern nebſt Zubehör per 1. Juli
zu vermiethen. Näheres Parterre.
3278) Zu vermiethen:
Ecke der Nieder=Ramſtädter= und
Roßdörferſtraße 1 (Fürſtenauer, Hof) der
mittlere Stock, aus 5 Zimmern beſtehend,
per Mitte Juni; daſelbſt der 3. Stock, aus
8 Zimmern beſtehend, per 1. Juli bezieh
bar. Näheres Neckarſtraße 18 Parterre.
3279) Ecke der Kies= u. Nieder=
Rumſtädter=
ſtraße 44 2 Tr. h. ein möbl. Zimmer m. Kab.
661
3280) Annaſtraße 10 iſt der mittlere
Stock, beſtehend in 4 Zimmern u. Kabinet,
zu vermiethen, ſſowie eine Manſarde.
3281) Gardiſtenſtraße 24 ein Logis
zu vermiethen.
3282) Ernſt=Ludwigſtraße 10 zwei
gut möblirte Zimmer 1 Tr. h. zu verm.
3283) Gartenſtraße 7 ſind 5 Zimmer,
1 Küche, 1 Magd= 1 Bodenkammer,
Mit=
gebrauch der Waſchküche u. des Bleichplatzes,
ſowie 2 Keller zu vermiethen.
3284) Kiesſtraße 3 ein Logis an eine
ruhige Familie ſofort zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
3094) Unterricht in franzöſiſcher und
engliſcher, (Ausländer) en ſch 7 Sprache
er=
theilt EleonoreKuecht, Carlsſtr. 33.
1512) Einen Lehrling ſucht gegen Lohn
J. Jacobi, Schloſſermſtr., Schützenſtr. 2I.
2816) Ein auch zwei Lehrlinge werden
gegen Bezahlung in der mechaniſchen
Werk=
ſtätte von L Hausso, Grafenſtr. 2, angenomm.
2466) Lauteſchlägerſtraße½ ein kleines
Haus, enth. Werkſtätte nebſt 3 Zimmer
m. Küche, ſofort zu beziehen.
2851) Schüler oder Schülerinnen finden
gute Penſion und freundliche Aufnahme
bei billigen Bedingungen. Roßdörferſtr. 1I.
3073) Einen Lehrling ſucht
N. Knöß, Schreiner, Neckarſtraße 22.
2988) Ein Lehrling kann eintreten
bei
Gg. Müller, Spenglermeiſter.
3186) Einen Lehrling ſucht
A. Thienemann,
Gürtler und Metallgießer.
3187) Einen Lehrling ſucht
G. Hild. Schreinermſtr., Kiesſtraße 2.
3188) Für unſer Verſicherungs=Geſchäft
ſuchen wir einen Lehrling mit guten
Schul=
kenntniſſen. J. G. Kahlert u. Söhne.
3195) Ein Break, ein Dogeart,
ein Jagdwagen zu verkaufen.
Carl Walther, Wagenbauer.
3196) Ein braver Junge gegen Koſt
und Logis oder Wochenlohn geſucht bei
Carl Walther, Schmied.
2359) Ein braver Junge kann die
Schloſſerei erlernen bei
Hch. Moeſer, Hochſtraße 23.
3022) Ein braver Junge kann gegen
Lohn die Stroh= und
Rohrſtuhlſchrei=
nerei erlernen.
K. Knaub, obere Schützenſtraße.
3023) Ein ſolides, gewandtes
Nähmädchen für Tapezier=
Arbeiten ſucht Joseph Trier,
Wilhelminenſtraße 25.
Einen Lehrling
2860)
mit guten Schulkenntniſſen ſucht
J. Ph. Leuthner.
176
R66
662
Wegen bevorſtehenden Bücherſchluſſes Großherzoglicher Cabinets= und
Hof=Kaſſe werden hiermit Alle, welche aus dem Jahr 1879 noch Forderungen an
dieſelbe haben ſollten, erſucht, ihre bezüglichen Rechnungen alsbald und
ſpäteſtens bis zum 15. April d. Js.,
zur Vermeidung unangenehmer Verzögerungen, einzureichen.
Rechnungen aus dem laufenden Jahre ſind, ſofern hierfür nicht ſchon kürzere
Perioden beſtehen, mindeſtens halbjährlich, Ende Juni und December, einzureichen.
Darmſtadt, den 5. April 1880.
Großherzogliche Cabinets= und Hof=Kaſſe.
Ackermann, Rechnungsrath.
3285)
3069)
Kunſt=Verein.
Unſere Mitglieder und das kunſtliebende Publikum laden wir zum Beſuch der in
unſerem Local (Saalbauſtraße 73) veranſtalteten, täglich von 11-1 Uhr und von
2- 4 Uhr geöffneten, Ansſtellung einer großen Sammlung Aquarelle ꝛc. von
Herrn Carl Köhler dahier ergebenſt ein.
Der Vorſtand des Kunſt=Vereins.
3169)
Hausfrauen=Verein.
Rückzahlungen. Alle dem Verein Ende 1879 angehörenden Mitglieder werden
erſucht, die von der letzten Generalverſammlung beſtimmten Rückzahlungen von M. 1.15
gegen Vorzeigung - reſp. Abſtempelung der Mitgliederkarten — Dienstag 13.,
Mittwoch 14.,. Donnerstag 15. April in den Vormittagsſtunden von 9-12 Uhr
in dem Vereinslocale in Empfang zu nehmen. Spätere Auszahlungen ſind mit
Um=
ſtänden verbunden.
Der Vorſtand.
Darmſtadt, den 1. April 1880.
3246)
Muſikverein.
Die nächſte Probe findet Freitag den 9. April, Abends 8 Uhr, im Probe=
Der Vorstand.
Local ſtatt.
urch Gegenwaͤrtiges zeige allen Kunden und Geſchäftsfreunden ergebenſt an, daß
ich durch Zuziehung eines tüchtigen Geſchäſtsführers in den Stand geſetzt bin,
das von meinem ſeligen Gatten betriebene Herren=Kleidergeſchäft in der
ſeitherigen Weiſe weiter zu führen.
Indem ich um geneigten Zuſpruch bitte, ſichere relle und prompte Be=
Hochachtungsvoll
dienung zu und zeichne
S
Marie Hühlig Vwe.
3261)
Mittwoch den 7. April Ubends halb 8 Uhr.
Im Saale des Hétels „zur Traube.
AbochiedsJorét
des
Grossh. Hofschauspiolers August Mondol,
unter gütiger Mitwirkung der Damen: Fräulein Berl, Hofschauspielerin;
Fräulein Cxerwenka, Hofopernsängerin und Lina Mendel, sowie der
Herren: Hofschauspieler Fiala, Hofopernsänger B. Mayr, Bassist
G. Weber vom Stadtheater zu Frankfurt a. Main, Hofmusiker Kugler
und Reltz.
Marten (perrsitze 3 Mark, Saalplätze 2 Mark, Gallerie 1Mark)
sovie Frogramme sind zu haben in der Thles'schen Musikalienhandlung,
Elisabethenstrasse.
3288) Directrice
zum ſofortigen Eintritt in ein hieſiges
Ge=
ſchäft geſucht. Offerten unter A. 3288
beſorgt die Exp. d. Bl.
3289) Auf das Comptoir eines hieſigen
Fabrikgeſchäfts wird ein junger Mann als
Lehrling geſucht. Offerten an die Exp.
d. Bl. unter Chiffre A 132.
3290) Eine Frau ſucht Arbeit im Waſchen
u. Putzen, auch Monatſielle. Langegaſſe 27.
werden gründlich auf=
5
Möbel polirt und
ausge=
beſſert; auch werden andere Reparaturen,
ſowie auch neue Arbeiten verfertigt von
Gottlieb Fey, Schreinermeiſter,
Beſſungen, Schulſtraße 6.
3293)
Aiehungz.
ſchon . April
(Silbergewinne)
Oppenheimer Dombau=Looſe nur
e „E.
franco gegen Poſteinzahlung.
Haasenstein & Vogler
46714) in Frankfurt a. M.
3291) Eine Frau ſucht Arbeit im Waſchen
und Putzen oder Laufdienſt. Näheres bei
Kochfrau Rühl, Holzſtraße 23.
3295) Ein ſolides, junges Mädchen,
welches mit der Nähmaſchine ſehr
ver=
traut, findet das ganze Jahr Beſchäftigung.
Ludwig Alter,
Möbelfabrikt u. Hoftapezier, Saalbauftr. 37.
3296)
Lehrling=Geſuch.
Für einen jungen Mann mit guter
Schulbildung iſt in einem Colonial= und
Delicateſſen=Geſchäft eine Lehrlingsſtelle
unter den günſtigſten Bedingungen ſofort
zu beſetzen. Wo? ſagt die Expedition.
3297) Ein junges reinl. Frauenzimmer
ſucht Laufdienſt u. empfiehlt ſich zum Waſchen
und Putzen. Große Bachgaſſe 6.
3298) Eine reinl. Frau ſucht
Monat=
ſtelle. MNäheres Beſſunger Holzſtraße 7.
3299) Eine zuverläſſ. Frau ſucht Lauf,
dienſt. Zu erfr. Langegaſſe 22. 2 Treppen.
3300) Ein gewandter, unverheiratheter
Knecht, der mit Pferden umzugehen
ver=
ſteht und mit guten Zeugniſſen verſehen iſt,
wird ſofort geſucht. Näh. in der Exp. d. Bl
3301) Ein Kinder=Krankenfahrſtuhl
geſucht von
G. Neusel in Eberſtadt.
Für Bäcker.
Die in meinem Hauſe befindlichen
Bäckerei=Räumlichkeiten nebſt Laden und
Wohnung auf einem freien Platze in der
Stadt gelegen, ſind per 1. Juni billig
anderweitig zu verm. Auskunft ertheilt
WIIh. Hofmann, Römerberg 5,
3302)
Frankfurt a. M.
3303)
Zu vermiethen:
Wilhelminenſtraße 11 iſt ein Laden
nebſt Logis zu vermiethen. Näh. 1 St. h.
3304) Bauſchutt kann abgeladen werden
Ludwigſtraße 72 in Beſſungen.
3292) Vortheilhafte Lehrſtellen in einem
feinen Fabrikgeſchäft ſind frei.
Näheres Frankfurterſtraße 20.
Fr. Kleyer.
F
Lodes=Anzeige.
Heute Mittag 12 Uhr entſchlief nach
kurzem ſchweren Leiden im 67.
Lebens=
jahre
Frau Stadtförſter Marie Petſch,
geb. Struth.
Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 5. April 1880.
Die Beerdigung findet Donnerstag
den 8. April, Vormittags 9 Uhr, ſtatt.
N6
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. April.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 8 vom 5. April
ent=
üilt: Geſetz, die Errichtung einer Landescultur=Rentenkaſſe betr.
- (Poſt=Perſonal=Nachrichten.) 1) Uebertragen iſt
nnächſt commiſſariſch: die Ober=Poſtdirectorſtelle dem Poſtrath
Hage=
na nn von Cöln: 2) Ernannt ſind: Poſtinſpector Weberſtedt in
harmſtadt zum Poſtdirector, der Poſtſecretär Umbreit daſelbſt zum
hher=Poſtdirectionsſecretär, Poſtſecretär Käferſtein daſelbſt zum
Ober=
zoſtſecretär und Telegraphenaſſiſtent Erbe in Mainz zum Ober=
Tele=
raphenaſſiſtenten; 3) Angeſtellt: die Poſtaſſiſtenten Gutmann
1 Büdingen und Uhrhan in Heppenheim; 4) Verſetzt: Ober=
Poſt=
itector Deininger von Darmſtadt nach Aachen, Poſtkaſſirer,
Poſt=
nſpector Schmeller von Darmſtadt nach Gera unter Ernennung
um Poſtdirector, der Ober=Poſtdirectionsſecretär Heft von Karlsruhe
ach Darmſtadt unter Ernennung zum Poſtkaſſirer, die Poſtkaſſirer
zolfeld von Offenbach nach Frankfurt a. M. und Holtzheimer
bs on Berlin nach Offenbach; die Poſtſecretäre Bockſch von Laaſphe nach
Iffenbach und Werner von Friedberg i. Gr. H. nach Schirmeck: die
Lelegraphenſecretäre de Ahna von Gießen nach Mainz und Wieſe
von Mainz nach Gießen; die Ober=Telegraphenaſſiſtenten Brill von
darmſtadt nach Mainz, Faaſen von Mainz nach Coblenz, Horn von
Gießen nach Frankfurt a. M., Lenninger von Darmſtadt nach Gießen
und Priddat von Wiesbaden nach Darmſtadt; die Poſtaſſiſtenten
Freund von Oppenheim nach Darmſtadt und Gräff von Büdingen,
ach Mainz; der Telegraphenaſſiſtent Phil. Jul. Maurer von
Alten=
irchen R. B. Coblenz nach Oppenheim.
E. Schwurgerichtsſitzung vom 3. April. 1) Unterſuchung
jegen Ludwig Storm 1I. von Weiterſtadt wegen Urkundenfälſchung.
der Angeſchuldigte, früher Zimmermann betreibt ſeit ſeiner Verheirathung
m März 1877 den Hauſirhandel mit Schnittwaaren, welche er bis Mitte
1878 vorzugsweiſe von der Firma Jakob Mann in Ludwigshafen
be=
ogen. Im Anfange bemüht, vor Neubeſtellungen ſeine früheren
Rech=
ungen, möglichſt auszugleichen, geſchah dies in letzterer Zeit der
Ge=
chäftsverbindung nicht mehr, weßhalb die genannte Firma Anfang
rli v. Js. bei dem vormaligen Landgerichte Darmſtadt eine Klage
uf Zahlung einer ihr angeblich noch zu gut kommenden Reſtſchuld von
87 M. 56 Pf. gegen den Angeſchuldigten erheben ließ. Dieſe
Sach=
langte erſt am 29. October 1. J. vor Großh. Landgericht der Provinz
Ttarkenburg, Kammer für Handelsſachen, zur Verhandlung, nachdem der
Rechtsanwalt des Beklagten, jetzt Angeſchuldigten, Dr. Oſann in einem
vorbereitenden Schriftſatze die Richtigkeit der klägeriſchen Forderung an
ich zugeſtanden, u. A. auch eingewendet hatte, daß Beklagter noch eine
Eweitere, als die ihm gutgebrachten Abſchlagszahlungen geleiſtet habe,
und zwar am 19. Juli 1877, wie der in Abſchrift angeſchloſſene Schein
2uldes k. Poſtamts dahier über eine Einzahlung von 200 M. an Mann in
Ludwigshafen darthue. - Im Verhandlungstermin vom 29.
Oc=
ober l. Js. wurde das Original dieſes Scheins von dem Rechtsanwalt
Dr. Oſann im ausdrücklichen Auftrage ſeines Clienten zum Beweiſe einer
veiteren Zahlung von 200 M. vor Gericht produzirt, klägeriſcher Seits
tber hiergegen eingewendet, daß der Schein in Bezug auf ſein Datum
verfälſcht ſei, indem er urſprünglich das Datum vom 10. Auguſt 1877
getragen, an welchem Tage allerdings eine längſt dem Beklagten
gutge=
achte Einzahlung von 200 M. erfolgt ſei. Im Laufe der hiernach
ein=
zeleiteten Unterſuchung hat ſich dieſe Einwendung ſvollſtändig
bewahr=
ſertet. Der Angeſchuldigte leugnet nicht, daß ihm ſchon ſein eigner
Rechts=
inwalt, auf die ſichtbare Abanderung und das Bedenkliche der
Produc=
ion eines ſolchen Scheins aufmerkſam gemacht, er will aber dieſen
ſchein in dem Zuſtande von der Poſt erhalten haben, wie er ihn ſeinem
Anwalte übergeben, dieſer ihn vor Gericht als Beweismittel benützt,
und in dem er ſich noch heute befindet. Dies iſt aber völlig unwahr,
denn zunächſt läßt das verfälſchte Datum des Scheins heute noch das
urſprungliche Datum ſeſbſt für jeden Nichtſachverſtändigen erkennen, zu
Ullem Uebrigen hat ein Sachverſtändiger die Fälſchung conſtatirt, der
Musſteller des Scheins, Herr Poſtſecretär Scheer ebenfalls die Fälſchung
ſ2oldargethan und endlich trägt der angeblich vom 19. Juni 1877 datirende
Schein die Nr. 176, dieſelbe Nummer, unter welcher am 10. Auguſi
53.
1877 eine Einzahlung an Mann in Ludwigshafen in den
Poſtannahme=
üchern eingetragen iſt. Damit ſchwindet aber jeder Zweifel an der
ellPentität mit dem urſprünglichen, vom 10. Auguſt 1877. Hierzu kommen
vsloch eine ganze Reihe unterſtützende Momente, u. A. daß Angeſchuldigter
Joza 18. Juli 1877 perſönlich in Ludwigshafen bei Mann war, da ſeine
etzte vom 23. Mal 1877 datirende Waarenrechnung ausglich und eine
lneue beſtellte, auf welche er bereits am Tage danach eine Vorauszahlung
olvon 200 M. geleiſtet haben mußte, wenn überhaupt an dieſem Tage
ge=
ephahlt worden war. Nach den Ermittelungen ſteht feſt, daß
Angeſchul=
digter, der nach ſeiner eigenen wie ſeiner Frau Ausſagen die
Geldge=
häfte beſorgte, Quittungen und dergl. Papiere aufhob, am 19. Juli
677 nicht, namentlich keine 200 M. auf hieſigem Poſtamt oder deſſen
rnſnebenſtellen eingezahlt, daß er dieſen Betrag am 10. Auguſt 1877 an
el Mann in Ludwigshafen einzahlte und daß dieſer hierüber vom kaiſerlichen
IIIPoſtamte dahier ausgeſtellte Schein unverſehrt in ſeine Hände gelangt iſt,
ans welchen er verfälſcht von ihm ſeinem Rechtsanwalte und von dieſem
dern Gerichte übergeben worden iſt. Der Angeklagte wird als arbeits.
heu bezeichnet und iſt in ſeinen Vermögensverhältniſſen zurückgekommen
Die Fragen an die Geſchworenen lauten dahin, conform mit der An=
67
663
klage: „Iſt der Angeklagte ſchuldig, daß er nach dem 10. Auguſt 1877
in rechtswidriger Abſicht, um ſich einen Vermögensvortheil zu verſchaffen,
eine inländiſche öffentliche Urkunde verfälſchte und von derſelben zum
Zwecke einer Täuſchung Gebrauch machte, indem er eine über eine bei
hieſigem kaiſerlichen Poſtamte am 19. Auguſt 1877 an Jakob Mann in
Ludwigshafen gemachte Einzahlung von 200 M. ausgeſtellten
Poſtein=
lieferungsſchein dadurch abanderte, daß er das urſprüngliche Datum des
10. Auguſt in 19. Juli umänderte, auch dieſen Poſteinlieferungsſchein
dem Gerichte zum Beweiſe einer weiteren angeblich am 19. Juli 1877
erfolgten — auf ſeine Schuld bei J. Mann in Ludwigshafen gemachte
Zahlung von 200 M. vorlegte, beziehungsweiſe durch ſeinen Anwalt
vorlegen ließ 2o oder; „daß er wiſſend, daß der erwähnte
Poſteinliefe=
rungsſchein am 10. Auguſt 1877 verfälſcht, von demſelben als einer
öffentlichen Urkunde zum Zwecke einer Täuſchung Gebrauch machte,
in=
dem er ihn dem Gerichte zum Beweiſe einer weiteren angeblich am
19. Juli 1877 erfolgten auf ſeine Schuld bei J. Mann in Ludwigshafen
gemachten Zahlung von 200 M. vorlegte, bezw. durch ſeinen Anwalt
vor=
legen ließ Lu — Die erſte Frage wurde von den Geſchworenen verneint,
die zweite bejaht, und wurde der Angeklagte, der einen ſehr ſchlechten
Eindruck gemacht, und beharrlich geläugnet hatte, in eine
Zuchthaus=
ſtrafe von 1½ Jahren, wovon 3 Monate Unterſuchungshaft abgehen,
verurtheilt und wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer
von 2 Jahren aberkannt. Vertheidiger Rechtsanwalt Heyer II.
2) Unterſuchung gegen Margarethe Walz aus Mainz wegen Raubs.
Die Angeſchuldigte ſchon einmal wegen Diebſtahls beſtraft, hat am
4. December v. J3. geſtändigermaßen auf offener Straße am hellen
Tage, Mittagszeit die ſiebenjährige Auguſte Kaiſer, Tochter des
Mecha=
nikers Kaiſer in Offenbach beraubt, hat ihr ein Körbchen mit
Colonial=
waaren, einen Muff und einen Pelzkragen genommen, nachdem ſie dieſelbe
an ſich gelockt hatte, ihr ein Paar Ohrringe gezeigt und zu geben
ver=
prochen hatte. Ein Fabrikarbeiter kam hinzu, verfolgte und ſing ſie.
Sie ſitzt ſeit dem 4. December v. Js. in Unterſuchungshaft. Wegen
der großen Kälte hatte damals die Mutter des Kindes demſelben ihre
Pelzgarnitur angezogen, uud hat es die Diebin auf dieſelbe abgeſehen.
Das Kind machte heute bei der Vernehmung einen ſehr guten Eindruck.
Nach der Anſicht des Herrn Präſidenten liegt hier kein Raub, ſondern
nur ein Tiebſtahl vor, da eine Gewalt gegen die Perſon eigentlich nicht
angewendet wurde; wenn auch die Muffſchnur beim Abnehmen zerriß,
ſo war dies nur Gewalt gegen die Sache; in dieſer Richtung wurde die
Schuldfrage bejaht, die Angeſchuldigte wegen Diebſtahls in eine
Gefäng=
nißſtrafe von 3 Monaten verurtheilt, welche als durch die
Unterſuchungs=
haft verbüßt angeſehen wurden. Vertheidiger Rechtsanwalt Heyer II.
L. Schwurgerichts=Sitzung vom 5. April. Unterſuchung
gegen Adam Joſeph Dutine von Mühlheim wegen Meineids. Der
Ru=
brikat, welcher den Milchhandel betreibt, war Mitglied des in Mühlheim
beſtehenden Sparvereins „Ceres” und hatte bei demſelben Geld ſtehen.
Er ſoll nun am 5. April 1879, dem Tag vor Palmſonntag, von dieſem
Gelde bei dem Kaſſier des Vereins, Kaſpar Glock von Mühlheim, den
Betrag von 100 Mk. erhoben haben. Er ſtellt dies in Abrede und haben
ſich Kaſpar Glock und A. J. Dutins II., um einen Prozeß zu vermeiden,
dahin geeinigt, daß, wenn Dutins beſchwöre, daß er am 5. April 1879
nicht 100 Mk. von Kaſpar Glock erhalten habe, Kaſpar Glock dieſe 100 Mk.
auszahle. Dutine hat am 15. Juni 1879 den Eid vor Großh.
Landge=
richt Offenbach abgeleiſtet, Glock hat die 100 Mk. ausbezahlt, aber es
wurde auch Anklage wegen Meineids erhoben. Der Vater des Dutins
hat zur Verhütung der Unterſuchung mit dem Glock einen Vergleich
ab=
geſchloſſen, den auch der Angeklagte mitunterſchrieben hat, wonach dem
Glock 100 Mk. ausbezahlt werden ſollen, wenn die Unterſuchung
nieder=
geſchlagen werden ſollte. Glock hat die 100 Mk auch richtig erhalten.
Heute werden eine große Anzahl Zeugen vernommen, und iſt der
Zu=
ſchauerraum mit einer großen Anzahl Mannsperſonen aus Mühlheim
angefüllt. Die Geſchworenen haben die Schuldfrage verneint und wurde
der Angeklagte von Strafe und Koſten freigeſprochen. Vertheidiger:
Rechtsanwalt Dr. Oſann.
E. Schwurgerichtsſitzung vom 6. April. Unterſuchung gegen
Johann Meier III. von Lorſch wegen Brandſtiftung. Am 21. Januar
d. J3. entſtand in Lorſch in der Nacht Feuerlärm und hieß es, es brenne
in dem Hauſe des Johann Meier III. Die Leute glaubten zum Theil,
ſie ſeien gefoppt, denn man ſah keinen Feuerſchein und kein Feuer. Erſt
beim Näherkommen bemerkte man Rauch und etwas Feuer im Keller,
das jedoch auch bald ſein Ende fand. Im Keller waren eine
An=
zahl Beſen im Brande geweſen. In dieſem Keller von ganz
ge=
ringen Raumverhältniſſen befand ſich Petroleum, auch Branntwein, von
welchem ein Faß bei dem Brande geronnen hat. Uebrigens hat der
Branntwein, als man ihn ſpäter anzuzünden verſuchte, nicht gebrannt,
und hätte man mit dem ſ. g. Branntwein die Beſen recht wohl löſchen können.
In dem Keller wurde ein Petroleumlämpchen von Blech vorgefunden,
deſſen Boden durchgefreſſen war. Der Angeklagte, welcher der
Brand=
ſtiftung beſchuldigt iſt, betrieb ein Specereigeſchäft, eine Wirthſchaft und
einen Mehlhandel. Seine Geſchäftslage wurde als nicht günſtig bezeichnet.
Auch ſoll er ſich öfter geäußert haben, daß er nicht in Lorſch zu bleiben
gedenke. Er ſoll öfter andere Wirthſchaften beſucht haben, und auch hier
und da mehr zu ſich genommen haben, als er vertragen konnte. Am
Abend des Vorfalls hat er auch außerhalb ſeiner Wirthſchaft gezecht.
Er iſt ſonſt nicht ſchlecht beleumundet und macht auch einen ganzzguten
Eindruck. Der Vertheidiger Rechtsanwalt Krug II. fnahm ſich warm
ſeines Clienten an. Die Geſchworenen verneinten die Schuldfrage und
ward der Angeklagte von Strafe und Koſten freigeſprochen.
664
R.
E. Strafkammer L. Sitzung vom 5. April. Heute wurden
folgende Fälle abgeurtheilt: 1) Ludwig Ewald von Darmſtadt und
Guſtav Becker von Beſſungen, zwei Leute, die wegen Diebſtahls ſchon
Zuchthausſtrafe erlitten, haben bei Wirth Hotz in Eberſtadt und im
Cyauſſeehauſe in Beſſungen ſchwere Einbrüche verübt. Sie befinden ſich
im wiederholten Rückfalle und werden a) Ewald mit 2 Jahren 9
Mo=
naten, b) Becker mit 3 Jahren Zuchthaus beſtraft. Beiden werden die
bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt und
wird die Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht ausgeſprochen. Jedem wird zu
je 1 Monat Unterſuchungshaft aufgerechnet. 2) Der vierzehnjährige
H. Bender von Friedberg iſt in vier Fällen des Verbrechens gegen die
Sitt=
lichkeit angeklagt und geſtändig. Er wird freigeſprochen, da der
Ge=
richtshof nicht annahm, daß er die Erkenntniß der Strafbarkeit ſeiner
Handlung hatte. Er wird einer Beſſerungsanſtalt überwieſen. 3) Gegen
ein Erkenntniß des Schöffengerichts Fürth, welches dem Jacob Bickel zu
Rimbach 10 Mark Geldſtrafe wegen Pfandveräußerung zuerkannte,
hatte der Amtsanwalt Berufung eingelegt, da wegen dieſes Vergehens
keine Geldſtrafe, ſondern Gefängnißſtrafe zu erkennen war. Das Urtheil
wird als nichtig aufgehoben, und Jacob Bickel in eine Gefängnißſtrafe
von 2 Tagen verfällt.
— Die öffentliche Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung,
welche Donnerstag den 8. April l. J. Nachmittags präcis 2½ Uhr
ſtatt=
findet, hat folgende Tagesordnung: 1) Verpflichtung des neu
er=
naunten Stadt=Baumeiſters. 2) Berathung und Feſtſtellung des
Vor=
anſchlags der Stadtkaſſe und der übrigen ſtädtiſchen Kaſſen für das
Etatsjahr 1880I. 3) Baugeſuch. Geheime Sitzung: 4)
Ortsbürger=
aufnahme. 5) Sonſtige perſönliche Angelegenheiten.
— Nach der bekannt gegebenen Marktordnung des Pferdemarkt=
Vereins beginnt der Markt Montag den 12. April 1880, Vormittags
7 Uhr und endet Mittwoch den 14. April, Nachmittags 5 Uhr. Die
Thiere können jedoch ſchon Donnerstag den 8. April in die auf dem
Marktplatze errichteten Stallungen eingeſtellt werden und daſelbſt bis
Donnerstag den 15. April Abends verbleiben. Das Stallgeld für
die Stallungen beträgt für die ganze angegebene Zeit pro Stück (Pferd
oder Fohlen) 5 M. Die nöthige Fourage wird zu den jeweiligen
Markt=
preiſen geliefert. Die Handhabung der Marktordnung wird unter
Ober=
aufſicht des Großh. Polizeiamtes von dem Marktcommiſſär ausgeübt.
Das Protocollbureau befindet ſich auf dem Marktplatze. Die
Protocoll=
gebühr beträgt 50 Pf. Das Auskunftsbureau befindet ſich während des
Marktes in der Markthalle. Die Abnahme der zur Verlooſung
ange=
kauften Pferde findet am 3. Markttage (14. April) Nachmittags 1 Uhr
ſtatt. Lie Anmeldungen zur Prämiirung haben in dem
Aus=
ſtellungsgebäude auf dem Viehmarktplatze gegen Empfangnahme einer
ſEintrittskarte zum Muſterungsraum zu geſchehen: am 11. April
Nach=
mittags 3-4¼ Uhr, am 12. April Vormittags 7—9 Uhr; ſpätere
An=
meldungen finden keine Berückſichtigung. Die Muſterung der
con=
currirenden Pferde und Fohlen beginnt nach den beiden
Hauptabthei=
lungen 1. und I1. der Prämiirungsordnung getrennt, gleichzeitig am
erſten Markttage (12. April), Vormittags 9 Uhr, unter Leitung und
Beaufſichtigung der Prämiirungscommiſſäre, und zwar für im
Eigen=
thum inländiſcher Züchter befindliche Stuten und Fohlen auf der
Wittich=
ſchen Wieſe in der Lagerhausſtraße, für zu Markt gebrachte Pferde im
Alter von 4-7 Jahren und Fohlencollectionen in der Reitbahn (
Weber=
ſcher Platz) auf dem Pferdemarktplatze. Das Auskunfts= und
Markt=
bureau iſt vom 1. bis zum 20. April im Gebäude auf dem
Pferdemarkt=
platz täglich von 9-12 und von 3-5 Uhr, während des Marktes ſelbſt
jedoch den ganzen Tag geöffnet. Herr Oeconom Klein wurde zum
Marktcommiſſär und Herr Jockel zum Bureauſecretär vom Ausſchuß
ernannt, und hat man ſich wegen Anmeldungen, Erledigung von
An=
ſtänden oder Anfragenꝛc. zunächſt an dieſe Herren, welche in den
Burcau=
ſtunden auf dem Pferdemarktplatze anweſend ſein werden, zu wenden.
Mitglieder der Commiſſionen für die Darmſtädter Pferdemärkte ſind:
1) Markt=Commiſſion: v. Perglas, Freiherr, Vorſitzender. Blumenthal,
Commerzienrath, Stellvertreter. Reh, Major. Schuchard,
Commerzien=
rath. v. Wangenheim, Hofgutspachter zu Hof Heina. 2) Prämiirungs=
Commiſſion: v. Schäffer=Bernſtein, Freiherr, Hofſtallmeiſter, Vorſitzender.
v. Nordeck zur Rabenau, Major a la suite, Stellvertreter. Herpel,
Bürgermeiſter zu Groß=Zimmern. Leichtweiß, Beigeordneter zu Hahn.
Müller, Dr., Hofveterinärarzt. Renner, Kreisveterinärarzt zu
Reichels=
heim i. O. Rothermel, Kreisveterinärarzt zu Groß=Gerau. Schönenberg
Fabrikant zu Groß=Gerau. Wernher, Major und Flügeladjutant.
v. Willich, Landſtallmeiſter.
Ankaufs=Commiſſion 1. (Ankauf der
lebenden Gewinne ). Rüti, Oberſt, Vorſitzender. Zimmer, Stabsveterinärarzt,
Stellvertreter. Fuchs, Bürgermeiſter zu Hähnlein. Goder, Stallmeiſter.
Hofmann, Poſtmeiſter zu Brensbach. Namendorf, Stallmeiſter. Schäfer, W.,
Gutsbeſitzer zu Wolfskehlen. 4) Ankaufs=Commiſſion II. (Ankauf nicht
lebender Gewinne): Anſchütz, Oberſt, Vorſitzender. Schäfer, Dr.,
Kreis=
veterinärarzt, Stellvertreter. Nold, Steinkohlenhändler zu Erfelden.
5) Verlooſungs=Commiſſion: Anſchütz, Oberſt, Vorſitzender. Diefenbach,
W., Kaufmann, Stellvertreter. Dörner, Friedrich, zu Pfungſtadt. v. Gagern,
Regierungsrath. Kaſt, A., Kaufmann. Ritſert, C., Stadtverordneter.
Stimmel, Secretär. Ulrich, Bierbrauereibeſitzer zu Pfungſtadt.
Wendel=
ſtadt, Geh. Commerzienrath. Weidenhammer, Dr., Generalſecretär.
6) Renn=Commiſſion: v. Bachmayr, Rittmeiſter und Diviſionsadjutant,
Vorſitzender. v. Riedeſel, Lieutenant, Stellvertreter. Heyl, Ritt=
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meiſter la suite zu Worms. v. Jungenfeld, Lieutenant. Schönfeld,
Kreisaſſeſſor zu Dieburg.
Am Montag Abend führte der Mozart=Verein Mendelsſohns
Muſik zu Sophokles „Oedipus in Kolonos” auf. Es hatte ſich
eine Zuhörerſchaft verſammelt, wie ſie der Saalbau in dieſem Winter
noch nicht geſehen: bis zum letzten Raume war alles überfüllt. In der
Hof=Loge war die Großherzogliche Familie ſehr zahlreich verſammelt.
Hem „Oedipus' gingen zwei Chöre von Schubert voraus, „Nachtgeſang
im Walde= und „Geſang der Geiſter über den Waſſern” jenes mit
Hörnern, dieſes mit Geigen begleitet, beide vom Chor mit aller Feinheit
ausgeführt. Den „Oedipusv eröffnete Herr Hoftheater=Director Wünzer
mit einem Gedicht (wenn wir nicht irren von Eduard Devrient)
das einleitend die Handlung des erſten Actes ſchildert. Der Chor der
Koloner erſcheint und ſucht den Oedipus aus dem Hain der Eumeniden
hervor zu locken. Die ängſtliche Sorge der Bürger um Entweihung des
Haines iſt in der Muſik recht deutlich ausgedruckt. Oedipus weigert
ſich, den Hain zu verlaſſen, die Koloner rufen ihren Fürſten Theſeus zur
Entſcheidung; der gelobt den Oedipus zu ſchützen. Der Chor beginnt
darauf ein Loblied auf das ſchöne Attika und preiſt Oedipus glücklich, daß
er zu einem weiſen Fürſten und zu einem mild denkenden Menſchen
ge=
kommen ſei. Die anmuthige Schilderung des Sophokles von ſeiner
ſchönen Heimath iſt in dieſem Chor am beſten wiedergegeben. Es
er=
ſcheint dann der böſe Verfolger Kreon, der Oedipus erſt mit
Ueber=
redung, dann mit Gewalt nach Theben zurückbringen will, weil
die Götter nur dem von den ſtreitenden Söhnen des Oedipus den Sieg
verleihen wollen, auf deſſen Seite der Vater ſteht. Er raubt dem
Oedipus die beiden Töchter. Auf ihren Hülferuf erſcheint Theſeus, der
die Fremdlinge verfolgt und die Töchter zurückbringt. Der Chor füllt
die Scene der Verfolgung, die hinter der Bühne ſich ereignet, mit einem
lebendigen Geſang aus, in dem die Kampf= und Siegesluſt gemalt wird.
Die vierte Scene bildet dann das Erſcheinen des Polyneikes, des
Oedi=
pus vertriebener Sohn, der gegen den beſitzenden Bruder die Vaterſtadt
erobern will und um des Vaters autoritativen Beiſtand fleht. Der
König weiſt ihn ab, ihm den Fluch des Bruder=Zweikampfes nachſendend.
Der Chor hatte ihm prophetiſch den Spruch vorausgeſagt: „Aie
ge=
boren zu ſein iſt der Wünſche größter; und wenn du lebſt, iſt das
Andere: ſchnell dahin wieder zu gehn, woher du kameſtl. Die Größe
dieſes Satzes, des Sophokles höchſte Lebensanſchauung, iſt in der Muſik
am ſchwächſten von allen Stücken des „Oedipus; ausgedrückt.
Poly=
neikes ſagt deshalb mit etwas Jronie: „Nicht melden werd ich
Schlim=
mes. Ein erfahrener Heerführer ſagt das Beſſere, nicht was
mang=
elt.” Mit Donner und Blitz wird dann die fünfte Scene eingeleitet,
die den Tod von Oedipus darſtellt. Hier war dem Muſiker, der an
umſtändliche Malerei gewöhnt iſt, ein beſſeres Feld für ſeine Kunſt
ge=
geben. Das Blitzen und Lonnern und unterirdiſche Erdbeben des Aides
- von dem Paukenſchläger recht naturgetreu hervorgebracht - das
Angſtgeſchrei des Chores, das Wehklagen der Antigone, alles dies war
in der Muſik recht lebendig gemalt. Es gab für das Werk einen guten
Abſchluß. - Herr Wünzer hatte außer dem erzählenden Dichter auch
noch die Rolle des Oedipus und des Kreon. Seine umfaſſende
Bariton=
ſtimme geſtattete ihm die Darſtellung dreier ſo bedeutender Geſtalten,
wie des Sophokles und ſeiner beiden Helden mit Effect zu Ende zu
führen. Fraulein Weigel ſprach die Rollen der Antigone und Jsmene.
Ihr edler Geſchmack, die feine, ſinnige Sprache, befähigen dieſe Künſtlerin
ganz beſonders für die Darſtellung ſolch lauterer reiner Charaktere.
Chöre und Orcheſter führten die Muſikſtücke mit einer künſtleriſchen
Fertigkeit, wie mit allem pathetiſchen Schwung aus. Beſonders gut
gelungen war die Zwiſchen=Akt=Muſik zwiſchen dem 2-3 und zwiſchen
dem 4-5 Akt, jene das weinlaubumkränzte Attika, dieſe die Schauer des
Eumeniden=Haines malend.
Herr Capellmeiſter de Haan hat ſich
mit dieſer Aufführung wieder ein neues Verdienſt um die Steigerung
des Darmſtädter Muſik=Lebens erworben.
I. B.
- Am Montag Abend wurde eine ſehr zahlreiche
Zigeuner=
bande durch Schutzmannſchaft um die Stadt herum auf die
Gries=
heimer Chauſſee geleitet, von wo ſie ihren Weg fortſetzten.
- Freunde des Zitherſpiels machen wir auf die am 10. d. M. im
kleinen Saal des Caalbau's ſtattfindende Abendunterhaltung des
Zitherclubs aufmerkſam.
0 Ein vor längerer Zeit heimlich nach Amerika entwichener
Ehe=
mann hat unlängſt ſeine ſchnode verlaſſene Ehehälfte, die ſich hier noch im
Beſitz einiger ſauer erworbener Sparpfennige befindet, brieflich unter den
lebhafteſten Betheuerungen der Reue über ſeinen Fehltritt gebeten ihm
doch die erforderlichen Mittel zur Rückreiſe zu ſenden, da es ihm
ganz jämmerlich ergehe, worauf die Verlaſſene jedoch nicht
einge=
gangen iſt.
Polizei=Bericht vom 6. April.
Einem Dienſtmädchen unterſchlug ein Schneider Stoff zu einem Kleide
und 14 Mark baares Geld.
Gold=Courſe.
Holländ. fl. 10 Stücke 16 M. 65 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 39-44 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 17-21 Pf. Dollars in Gold 4 M. 24 Pf.
Hierzu eine Beilage für Nicht=Poſtabonnenten, betr.: „G. M. Heſſe's Pflanzennahrung'.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.