Darmstädter Tagblatt 1880


04. März 1880

[  ][ ]

143.
Jahrgang.

143.
Jahrgang.

Abonnementspreis
vierteſſhrlich 1 Mark 50 Pf. und
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengmommen
zu 1 Marl 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag.

rag= und Anzeigeblatt.)

Mit der Sonntags=Beilage:
hlluſtrirtes Unterhaltungsblatt.


Inſerate
werdenangenommeni inDarnſiadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
i Beſſungen von Friedr. Blößzer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auzwärtz
von allen Annonen=Erpeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

45.

Donnerstag den 4. März.

488o.

p


Edictalladung.
Nachdem wider den Rekruten Karl Theodor Bogler, aus dem Bezirke des 1. Bataillons 4., Großherzoglich Heſſiſchen
Landwehr=Regiments Nr. 118, geboren am 29. Mürz 1858 zu Bingen, der förmliche Deſertions=Prozeß eröffnet worden iſt, wird
derſelbe hiermit aufgefordert, ſich zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
½
Montag den 5. Juli d. J3. Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Teruin zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen,
er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.

Darmſtadt, den 25. Februar 1880.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen 123.) Diviſion.

Darmſtadt, den 26. Februar 1880.
Betreffend: Das Militär=Erſatz=Geſchäft pro 1880, hier,die Aufſtellung der Recrutirungs=Stammrollen.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Bezugnehmend auf meine beſonderen Verfügungen vom Heutigen, mit denen Ihnen die Stammrollen für 1880 wieder zu=
gehen
, beaufxage ich Sie, dieſe Verfügungen alsbald zu erledigen und, dann die perpollſtändigten und berichtigten Stammrollen
umgehend wieder vorzulegen.
v. Zangen.
Darmſtadt, am 1. März 1880.
Betreffend: Die Säuberung der Bäume, Geſträuche und Hecken von Raupenneſtern.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir beauftkagen Sie, nach Maßgabe des Art. 80 des Feldſtrafgeſetzes in Ihren Gemeinden einen Termin anzuberaumen,
bis zu welchem die Säuberung der Bäume, Geſträuche und Hecken von den Raupenneſtern vollzogen ſein muß. Nach Ablauf
dieſes Termins haben Sie eine Biſitation durch die Feldſchützen vornehmen und die Säumigen unnachſichtlich zur Anzeige bringen
zu laſſen, gleichzeitig aber für Entfernung der vorgefundenen Raupenneſter zu ſorgen.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.

Auf Grund der 88 11 und 12 des Geſetzes vom 21. October 1878 wurden verboten:
1) Laut Verfügung der Königl. Regierung. Abtheilung des Innern zu Schleswig vom 23. l. Mts. folgende Flugblätter:
9. Der letzte Schlagl Neujahrsgruß 1880 Ein Separatabdruck aus dem Socialdemokrat in ſieben Verſen. b. Der in der
Vereinsdruckerei Hottingen=Zürich gedruckte Vertraulich! Freunde und Geſinnungsgenoſſen! überſchriebene Aufruf in Anlaß der
bevorſtehenden Reichstagswahlen im 2. Berliner und 17. ſächſiſchen Wahlkreiſe Glauchau=Meerane.
2) Laut Verfügung der Königl. Kreishauptmannſchaft zu Leipzig vom 24. l. Mts. die Druckſchrift: Herr von Treitſchke
der Socialiſtentödter und Endziele des Liberalismus. Eine ſocialiſtiſche Replik. Leipzig, Druck und Verlag der Genoſſenſchafts=
Buchdruckerei 1875¼, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Darmſtadt, den 28. Februar 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

Submiſſion
auf Lieferung von Feuerwehr=
Requiſiten.
Die für 70 Feuerwehrleute erforderlichen
Ausrüſtungsgegenſtände, als: Lederhelme
mit Meſſingbeſchlag, Blouſen von Woll=
ſtoff
, Gurten, Beile, Pfeifen, Steigerleinen,

Aexte, Signalhörner, Helmbüſche, Haken=
und Dachleitern ꝛc., zuſammen veranſchlagt
zu 2160 M. 45 Pfg, ſollen
Dienstag den 16. März d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
ſanf hieſigem Rathhaus im Submiſſionsweg
vergeben werden.
Die Submiſſionen ſind verſchloſſen mit

ſenſprechender Aufchrift bis zum Termin
dahier einzureichen.
Voranſchlag, Bedingungen und Muſter
liegen bei uns zur Einſicht offen.
Pfungſtadt, den 24. Januar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schiemer.
1809)
109

[ ][  ][ ]

406

Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 2324. Febr.
l. J. aus der ſtädt. Tanne iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können vom 5. an bei
der Stadtkaſſe empfangen werden, und muß
das Holz bis zum 20. d. Mts. abge=
fahren
ſein.
Darmſtadt, den 3. März 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
2060) Hickler, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Samstag den 6. März 1880,
Nachmittags 3 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Hahn bei
Pfungſtadt zwangsweiſegegen Baarzahlung
meiſtbietend verſteigert:
3 Kühe, 1 Rind, 3 Schweine, 1 Mutter=
ſchwein
mit 9 Jungen, 1 Kalb, Küchen=
ſchrank
, Commoden ꝛc.
Darmſtadt, den 25. Februar 1880.
Dieter,
1967) Großh. Gerichtsvollzieher.

Bekanntmachung.
Dienstag den 9. März d. J.,
Nachmittags 2 Uhr,
wird auf dem=Rathhauſe zu Beſſungen
zwangsweiſe gegen Baarzahlung 1 Kuh
verſteigert.
Darmſtadt, den 2. März 1880.

Dieter
2061) Großh. Gerichtsvollzieher.

Vergebung von Bauarbeiten.
Die bei Erbauung eines Schuppens,
einer Anzahl Schulabtritten, Einfriedigung
des Schulhofs und eines Brunnens, zu=
nächſt
dem neu erbauten Schulhaus zu
Arheilgen erforderlich werdenden Arbeiten,
ſollen auf dem Weg der Submiſſion in
Accord gegeben werden, nämlich: M. Pf.
1) Maurerarbeit. veranſchl. zu 2930 21
2) Steinhauerarbeit 791 84
3) Zimmerarbeit
848 28

4) Dachdeckerarbeit
257 95

5) Schloſſerarbeit
385 10
6) Weißbinderarbeit
93 44
71 Spenglerarbeit
23 04

86 40
8) Pfläſtererarbeit.

9) Pumpenmacherarbeit
64
10) das Brechen, Fahren und
Aufjetzen von 200 Cbm.
Steinen, veranſchlagt zu 760-
Pläne, Voranſchläge und Accordbe=
dingungen
liegen am 8. 9. und 10. d.
Mts. in dem Geſchäftslocal der unterzeich=
neten
Stelle zur Einſicht der Intereſſenten/
offen und ſind die ſchriftlichen Offerten/
ſpäteſtens bis zum 13. März d. Js.,
Nachmittags 3 Uhr,
verſchloſſen und frankirt, mit Submiſſion
bezeichnet, an die Großherzogliche Lürger=
meiſterei
Arheilgen adreſſirt einzureichen.
Arheilgen, am 2. März 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
Frey.
2062)

R45
Holz=Verſteigerung
in den
Waldungen des Großherzoglichen Hauſes der Oberförſterei
Ernſthöſen.
Montag den 8. März d. J8., von Vormittags 9½ Uhr an, werden
in dem Domanial=Diſtrict Brandauer Oberwald nachbemerkte Holzſortimente
verſteigert:
Stämme, Derbſtangen. Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Stück. Ehm. Stück. Chm. Rm.
Rm. 100 Well. Rm.
18
Buche
5 028 630
16,42
130
23
110
Zuſammenkunft auf dem neuen Weg an der Ebertswieſe. Da nicht alles
Holz in den Abtheilungen 5 und 6 an Ort und Stelle unter Vorzeigen der einzelnen
Verkaufslooſe ausgeboten wird, ſo wollen Steigliebhaber ſolches vorher einſehen und
ſich wegen etwaiger Auskunft an den Großherzoglichen Forſtwarten Heleine zu Bran=
dau
wenden.
Ernſthofen, den 26. Februar 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen.
1802)
Preuſchen.

Bekanntmachung.
Donnerstag den 8. April l. J.,
Nachmittags 2 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Eberſtadt
zwangsweiſe gegen Baarzahlung verſteigert:
Kuh und 1 Wagen.
Darmſtadt, den 25. Februar 1880.
Dieter,
2963) Großh. Gerichtsvollzieher.

Feilgebotenes.


Eierkarben
in 9 verſchiedenen Farben empfiehlt per
Paquet 10 Pfg.
Georg lichig John.

Preisgekrönt auf mehreren Ausſtellungen!
Weiberahm'e
5
gTrap. Aalermen,
wohlſchmeckend, leicht verdaulich und
ſehr nahrhaft. Aerztlich empfohlen
als beſtens
20
uudernahrmite,
wie auch als vorzügliche Speiſe für
Blutarme, Magenleidende, Wöchner=
innen
ꝛc. Zur Herſtellung ſchmack=
hafter
und kräftiger Suppen für den
allgemeinen Familientiſch allen Haus=
frauen
ſehr zu empfehlen. Anwen=
dungsart
bequem und einfach. Preis
pr. Pfund=Paquet mit Anweiſung
50 Pfg.
In Darmstadt bei
den Herren Wilh. Manck, Ballon=
platz
5, Friedrich Schaefer, Lud=
wigsplatz
7. Carl Sattes, Ma=
thildenplatz
1, Adam Köhler, Carls=
traße
26, H. K. Jochheim, Eliſa=
bethenſtraße
22, Jul. Wüſt, Soder=
ſtraße
45. Man verlange ſtets
Weibezahn's Hafermehl; Schutz=
marke
: eine Krone.

798)

Dickwurz zu verkaufen.
Große Kaplaneigaſſe 43.

9627) Gegen Gicht u. Rheumatismus
zur Einreibung vorzüglich bewährt, empfiehlt
Kaſtanienblüthen=Eſſenz
1 Mark.
H. W. Frassel. Darmſtadt.

in

Steariliohter
von Hünzing & Co.
allen Packungen.
Strassburger

Stearinkérzen
mit Kanälen.
-Mausteuo,

1821)

Kirchſtraße I.

Ital. Zuchthühner
beſte Leghühner, 2-3 M. Beſtellungen
nach Auswärts werden prompt ausgeführt.
Alte Hühner werden in Tauſch genom=
men
bei
Aroh. Röhrioh,
1692)
Großh. Geflügelhof.

Hm
Daohpappe,
ſchwerſte prima Qualität, zum Fabrikpreis
bei
J. Wingeldev.

1765) Für Landwirthe, ſowie Garten=
beſitzer
und Blumenfreunde empfehle mein
Lager von
künſtlichen Düngern und
Peru-Cuano
zu den billigſten Preiſen.
Georg Liebig Sohn.

1814) Für 300 Zimmer
fehlerfreie Lapeten
zum Fabrikpreis.
Schulſtraße
F. Sohmidt

5

58
85¾
1220)
138
4.
635
96

5

A.

9.

605)
850
1115
1235
240
53
831
959

15
15

7a
1117
255)
88¼
929

A

o. ⁄₈. 841 19. 117) 255 R= 831 ⁵₈ 6 640 28l) 114 66 N. 911 Die nl
Zahlenb, [ ][  ][ ]

. 45

161)

J. GlBchert


Bleichſtraße 29.
Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle meinen Vor=
O rath in Särgen von den einfachſten bis zu den ele=
ganteſten
.
8
Für auswärtige Leichen=Transporte mache beſonders
Z
3 auf die Metall=Särge aufmerkſam, da deren Verſchluß
40
0 hermetiſch und eine doppelte Verſargung nicht nöthig iſt. 9
Catafalks ſind vorräthig und werden auf Wunſch 8
O aufgeſtellt.
0000eooodoeoooheeeeoeoeooooeo
DrtlUadhlt=lhuyyullhehlt.
Ludwigsſtraße 2.
Um mit unſerem Schuhlager möglichſt zu räumen, haben wir unſeren

7)
AuSvOTAamk

von jetzt an bis Oſtern zu bedeutend ermäßigten =Preiſen feſtgeſetzt, und empfehlen
unſeren Ausverkauf dem Wohlwollen des Publikums beſtens.
See Wuelt Sltilhrrie
in Baumwolle, Vigogne und Wolle, ſind eingetroffen, die ich hiermit
empfehle. Gleichzeitig habe Verſchiedenes zurückgeſetzt, als: Kragen, Manſchetten,
geſtickte Taſchentücher, Barben und ſeidene Shäwlchen, welche ich unter dem
Preis abgebe. Ebenſo unterhalte ein ſchönes Lager aller Arten Corſetten von 1 M.
an, bis zu den feinſten. Unterröcke und =Hoſen in weiß und farbig, zu jedem
Preis. Damen, Herren= und Kinder=Hemden, letztere von 40 Pfg. an. Für
Kinder: Corſettchen, gehäkelt und gewebt. Unterröckchen, Kleidchen, Ober=
jäckchen
und Hütchen in groß und klein, weiß und farbig. Für Herren: Kragen,
Hoſenträger und Cravatten in jeder Façon. Große Auswahl in fertigen
Strümpfen und Beinlängen in weiß und farbig.
Was noch in Wollwaaren auf Lager iſt, als: Hemden, Hoſen, Unter=
jacken
, Socken und Strümpfe, verkaufe von jetzt ab unter dem Fabrikpreiſe. Zu

recht zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein.
Bei Baarzahlung 5 pCt. Sconto.

1980)

Ph. Versbach.
Darmſtädter Carlgſtraße 29. gegenüber der Kiesſtraße.

Geſchüſts Verlegung und Empfehlung.
Hiermit mache die ergebene Anzeige, daß ſich mein Geſchäft von heute an
Carlsſtraße Nr. 20 befindet, und bitte ein verehrl. Publikum, die Gunſt mir auch
in meinem neuen Local zu Theil werden zu laſſen. Hochachtungsvoll
Heinrich Alter,
Carlsſtraße 20, neben Hrn. Schweinemetzger R i e h l.
2029)

407

Ernte Buszeichuungen
in Paris, Ulm, Wien é Philadelphia.
Lölunde
äohleHalz-Extradte.
reine concentrirte, gegen
Huſten, Heiſerkeit, Catarrhe, Athmungs=
beſchwerden
, Keuchhuſten, überhaupt
Bruſt= und Halsleiden,
mit Eisen für blutarme Perſonen,
mit Chinin als Kräftigungsmittel
für Frauen u. Reconvalescenten,
mit Kalk für ſchwüchliche, mit
engliſcher Krankheit behaftete Kinder
ſowie für Lungenleidende ärztl. empfohlen.
Löflunds.
Malz-Extract mit

Gleiche Theile Malzextract u. feinſter
Dorſch=Leberthran ſind hier zu einer
Emulſion verbunden, die, in=Waſſer
oder Milch gelöſt, ſehr viel leichter zu
nehmen und zu ertragen iſt- als der:
Leberthran für ſich; das läſtige Auf=
ſtoßen
wird vermieden und beſonders
Kinder nehmen ohne Schwierigkeit
dieſes ausgezeichnete neue Mittel, das
von Dr. Davis in Chicago vor=
geſchlagen
und von Löſlund ein=
geführt
wurde.
köflund's

bein Extract, welches durch einfaches Auf=
llöſen
in Milch das als Lebig'’sche
Suppeés bekannte, vortreffliche Kinder=
lnährmittel
bildet.
9191) Zu haben in allen Apotheken.

Ubh olzot Ellhocidhou
von Suchard, - friſche Sendung.
Emanuel Fuld,
1836)
Kirchſträße .

E 1768) Das Wohnhaus Wilhelm=
A4IU ſtraße Nr. 12 in Beſſungen iſt per
A4l1. Juli d. J. zu verkaufen. Nühere
Auskunft bei Architekt E. Harres, Hügel=
ſtraße
4 dahier.

1769)
Direct importirten
Portwein
empfiehlt in reingehaltener Qualität billigſt
Georg Liebig Sohn.

8 Rouleauz & Vorhang
Gallerien,
Prima Waare, um damit zu räumen, unter
dem Fabrikpreis.
Schulſtraße
W. Schmidt,

[ ][  ][ ]

Pumpen, Closels, das- &dp Hassdr Anlagen

fertigt und reparirt
2028)
Eliſabethenſtraße!
JoL. Schmidt,
früher Steinſtraße 6.

2064)

Brenntannäpfel
erlaſſe ich vom 3. März ab zu 70 Pfg. per gehauſtes
Hectolitermaß=
40
Fichtenzapfen
frei in's Haus geliefert. ½
⁵³¾

Hemrich Keller =Kohn,
Forſt=; und landw. Samenhandlung.

2665)

per Dutzend 385. Pfo.
Phdlipp Heber
Carlsſtraße 24.

8 Bodenwachslücher, Bett=
Unterlagen, Ledertücher,
um damit zu räumen, zum Fabrikpreis.
Schulſtraße
W. Shiidt,
1.
1983) Ein gut erhaltenes weißes Kinder=
wägelchen
, ein Bettlädchen und eine Com=
mode
zuverk: Gr. Ochſengaſſe 16 Hinterbau.
2
Sm
Lederpappen,
beſtes Material für Verpackungen, in ver=
ſchiedenen
Dicken vorräthig bei
J. Ph. Reinhardt,
Schloßgraben J.

Liebig's
Bagot's
¹⁄₈ Kilo

Feisch-Extract,
dto.
¹⁄₈ Kilo ¼ Kilo

70 Pfg M. 1.10. M. 2.
Cond. Mileh,
Hesties Windermehl
zu herabgejetzten Preiſen=ſtets=friſch.
Phülipp Weber,
2066)
Carlsſtraße 24.

40) Eck der Cchufer= und Holz.
ſtraße 19, bei L. Hein, Metzger. iſt der
ganze 3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Kabinet, Küche und Bodenkammer, Keller,
bis. zum 1. April zu bezieben.

94) Wendelſtadtſtraße 48 in ein
ſchönes Logis, 3 große Zimmer nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.

1350) Ooderſtraße 53 zwei ſchön
möblirte Zimmer, auch einzeln, ſo=
gleich
zu beziehen.

r5.
Zu M. 1. 25
empiehle ich einen neuey 3 knöpfigen
Glaoshandschuh
in guter und friſcher Waare.
Antor. Schmidt,
Ludwigſtraße 8.

Vermiethungen.
376) Frankfürterſtraße 7 das Par=
terre
=Logis 6-7 Piecen, Küche, Magd=
kammer
, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, auf Wunſch auch Garten=
Vergnügen, Familienverhältniſſe halber An=
fangs
Mai, auch etwas früher, an eine ruhige
Familie zu verm. Auskunft bel Etage daſ.

1462) Heinheimerſtraße 7 iſt; eine
geräumige Schloſſer=Werkſtätte nebſt
Logis zu verm. u. den 15. Mai beziehbar.
1505) Lauteſchlägerſtraße 18 zwei
unmöblirte Zimmer mit ſchöner Ausſicht
ſofort zu vermiethen.
1588) Caſinoſtraße 26 die Parterre=
Wohnung, beſtehend aus 5 Zimmern mit
abgeſchloſſenem Vorplatz. iſt per 15. Mai,
auf Wunſch ſofort, zu, beziehen.
J. Glückert, Logis=Nachweiſungs Bureau.
1842) Dieburgerſtraße 20 ein möbl.
Zimmer zu=vermiethen.:
1867) Ruthsſtraße 4 zwei Logis zu
vermiethen, gleich=beziehbar.
1869) Stiftsſtraße 46 iſt die Man=
ſarde
zu verm. und Ende Mai beziehbar.
1877). Nicht zu überſehen.
Ein Logis, 2 Zimmer, 2. Cahinette,
Waſchküche, großer Bleichplatz nebſt allem
Zugehör in einem großen Garten zu ver=
ſmiethen
und gleich. zu beziehen. Näheres
bei der Expedition d. Bl.

2537) Eliſabethenſtraße 1
ein großr Weinkeller zu vermiethen und
per 1. April zu beziehen.

2068) Ballonplatz 2 iſt in meinem Hinter=
Hauſe ein ſchönes Logis, beſtehend aus 3
Zimmern, Küche, Keller, Boden und allen
Bequemlichkeiten, zu vermieth n.
2069) Steinſtraße 6 die bel Etage,
5 Zimmer nebſt Zubehör, ſofort zu verm.
2670) Mathildenplatz 7 Hinterbau
ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
2071) Das von Hrn. Oberſten von
Küchler bewohnte Logis, beſtehend aus
6 Zimmern, Küche, Speiſekammer ꝛc., iſt
vom 1. Juli d. J. ab zu vermiethen.
C. Backofen, Riedeſelſtraße 37.
2072) Ecke der Liebfrauen= und
Schwanenſtraße 8 ein ſchönes freundliche3
Logis, 2 Zimmer, Küche, Keller, Bleichpl. ꝛc.
2073) Kl. Ochſengaſſe 7 ein freundl.
Logis an eine ruhige Familie zu verm., im
Mai zu bez. Daſelbſt 1 möbl. Zimmer.
2074) Stadtkapelle gegenüber Nr. 68
im Seitenbau ein Logis gleich zu beziehen.
2075) 33 Eliſabethenſtraße 33
ein möbl. Parterrezimmer mit Ausſicht auf
die Straße.
2076) Bleichſtraße 26 iſt die Man=
ſardenwohnung
, beſtehend aus Stube, Ka=
binet
, Küche ꝛc., an eine einzelſtehende Dame
zu vermiethen.

an

2009) Mitleſer zum Leſezirkel ge=
ſucht
. Mühlſtraße Nr. 14. 2 St.

Im

Mittwoch den 10.1März 1880.
grossen Saale des Saalbaues:

Vermiſchte Nachrichten.

Während meiner Abweſenheit werden
8
3 DO mich in meiner Praxis gütigſt
vertreten die Herren:
Dr. Sohmidt, Neckarſtraße 22.
Dr. Kükhlér; Eliſabethenſtr. 14
Dr. Schmeider, Alexanderſtr. 17.
Dr. Weber, Georgſtraße 7.
Dr. E. Pöhn.


IInterzeichnete beabſichtigt, mit Beginn
2
10 des neuen Schuljahrs eine Elemen=
tarklaſſe
für 6jährige Kinder zu er=
öffnen
. Die andern Klaſſen beſtehen wie
bisher fot.
Anmeldungen nehme ich jederzeit entgegen.
Minna Lanz,

Juſtituts=Vorſteherin,
Sandſtraße Nr. 20.

4

Auucs Auauulls-Golturt
ausgeführt
von der Kapelle des Großh. Heſſ. Infanterie=
CLeibgarde.) Regiments Nr. 115.
Unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Theodor Adam.
Anfang des Concerts Abends 8 Uhr.
Programme an der Kaſſe.
Nach dem Concert: Réanion.
Abonnements=Karten ſind fortwährend bei dem Muſikdirector Adam,
Mühlſtraße Nr. 20, zu haben.

[ ][  ][ ]

81
de

5

M 45
Höhere Mädchenſchule.
Anmeldungen von Schülerinnen können jetzt noch nicht ſtattfinden. Der Aufnahme=
termin
wird demnächſt bekannt gemacht werdea.
Großh Direction der höheren Mädchenſchule.
2078)
Dr. Nulckon.
Localgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 5. Marz l. J. Ahends 8 Uhr, im Gaſthaus zur Post dahier:
Fünfzehnte Verſammlung der Mitglieder.

Tagesordnung: Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. C. E. Thiel dahier über
Leuchtaas und ſeine Fabrikation mit Rückſicht auf die hieſigen Verhältniſſe.
Darmſtadt, den 3. März 1880.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
2079)
Buſch.
0
4
0
Heſſen in Gulden u. Mark,
zur Rückzahlung pro 1. Juni und 1. September beruſen, werden ſchon jetzt bei
mir eingelöſt.
Joſeph Mainzer,

2080)
Banl= und Wechſelgeſchäft.
Die Schweizeriſche Unfall= Verſtcherungs=
e
7
Actien=Geſellſchaft zu Winterthur
erſichert zu feſten und billigen Prämien:
1) Einzelne Perſonen gegen Unfälle aller Art.

2) Einzelne Perſonen gegen Unfallgefahr auf Seereiſen.
3) Arbeiter, Beamte ꝛc. einer Berriebsunternehmung gegen alle körperlichen Un=
fälle
im Beruf, einſchließlich der geſetzlichen Haftpflicht.
Nähere Auskunft ertheilen auf Wunſch:
Die Agenturen:
Die General=Agentur:
A. Kammler, Carlsſtraße 3. C. F. Kemmler, Ludwigsplatz 10
C. A. Lücken, Obergaſſe 15.

3 Unterricht.
in der italieniſchen Sprache wird gründlich
ertheilt. Näheres in. der Expedition.
Die Glanzwaſcherei von
G .
8 ſeorg
Ubrig
befindet ſich Kirchſtraße Nr. 8.
Herrenkragen, Damenkragen, Manſchetten
und Hemden, ſowie-Wüſche aller Art wer=
den
auf's Eleganteſte gewaſchen u. gebügelt.

Alle=Arten Handſchuhe
werden ſchön und geruchlos gewaſchen, das

Paar zu 15 Pfg.
Ebenſo werden Federn billig gekräuſelt.
Eoke der Schützen- und-Eügel.
1882) 8trasse 20, parterre.
9654)
Geſucht,
ein mit guten=Schulkenntniſſen verſehener
junger Mann als Lehrling in ein hieſiges
Bankgeſchäft. Näheres in der Expedition.

1671) Geſucht für Oſtern
ein feineres Hansmädchen im Nähen,
Bügeln und Waſchen=geübt. Gute Zeug=
niſſe
erforderlich.Wilhelminenſtraße 43,
Eingang Heinrichſtraße.

2083) 2-3 kleine Mädchen können
an einer Aufgabenſtunde Theil nehmen.
Näheres D. Carlsſtraße 46, 3 St.

450h

2084) Die Schüler des verſtorbenen
Herrn Ditector Lorey, welche ge=
ſonnen
ſind, ſich an deſſen Leichen=
begängniſſe
zu betheiligen, werden
gebeten, ſich um 2½ Uhr am Poly=
technikum
zu verſammeln.

per Pfund 30 und 40 Pfg.,
Eirschen, Mirabellen, Brünellen,
Amerik. Apielspalten, Französ.
Auckerdirnchen,
SCht
atal. aaccarohl,
Eier Gemlsenudeln.
Wxe.
uOU,
Bleichſtraße.
206) Es wird gründlicher Clavier=
Unterricht ertheilt gegen ſehr mäßiges
Honorar. Nüheres in der Buch= und
Muſikalienhandlung von Herrn Thies,
Eliſabethenſtraße.

8 Du Oſtern geſucht ein braves Mäd=
2 Ochen, das ganz ſelbſtändig kocht

2003) Ein gangbares Colonial, Tabak=
u
. Cigarren=Geſchäft iſt Krankheitshalber
per ſofort zu verm. Franco=Offerten A. M.
poſtlagernd Darmſtadt.

w Jum Verkauf von Prämien=Anleihen
SO und Staats=Looſen gegen Theil=
zahlungen
werden ſolide Agenten gegen hohe
Proviſion und ev. Firum geſucht. Adr.
sub W. 1210 bef. G. L. Daube
& Co. Berlin W.

und in feinen Häuſern gedient hat.
Zu erfragen in der Exp. d. Bl.
2088) Tüchtige Müdchen jeder Branche
m. guten Zeugniſſen ſuchen Stelle durch Frau
M. Wörner, Verdingerin, Rheinſtraße 41.
2089) Einen Lehrjungen ſucht gegen
Lohn
J. Faatz, Tapezier,
Ellſabethenſtraße 46.
2990) Eine ordentliche Frau ſucht einen
Laufdienſt. Langegaſſe 4, 4 Stiegen.

2008) Eine gewandte Köchin von ge=
ſetztem
Alter, wünſcht eine Stelle. Zu
erfragen in der Eliſabethenſtraße Nr. 60
eine Treppe hoch.

8
Balcon
Theaterplatz, Nr.3o.
für die Dauer der Saiſon abzugeben.
Wilhelminenſtraße 5. 3. Stock.
2092) Ein großer Haufen Sand zum
Wegfahren zu vergeben. Näheres bei
A. Beſt. Bleichſtraße 15.

welche etwas
5
Nähmädchen, Maſchinen=
nähen
können, geſucht. Langegaſſe 3.

2081) Für Oſtern finden eine erfahrene
Köchin, welche die Wäſche verſtehen muß,
und ein Hausmädchen, das Stärkwäſche
zu beſorgen hat und das Nähen verſieht,
mit guten Zeugniſſen Stelle.
Carlsſtr. 53½. Frau Major v. d. Oſten.

2082) Eine Frau ſucht Beſchäftigung im
Waſchen und Putzen. Roßdörferſtraße 40.

2
2
5 Todes=Anzeige.
209
Verwandten und Freunden die
ſchmerzliche Nachricht, daß unſer liebes
Töchterchen
L. ina
heute Morgen 3½ Uhr ſanft ver=
ſchieden
iſt.
Darmſtadt, den 2. März 1880.
Jakob Vierheller,
Eliſe Vierheller, geb. Stump.
Die Beerdigung findet Donnerstag
Nachmittag 4 Uhr ſtatt.

[ ][  ][ ]

416

K4

Große Mobiliar=Verſteigerung.

Wegen Aufgabe eines bedeutenden Möbelgeſchäftes werden im Auftrag vom Unterzeichneten
Dienstag den 9. und Mittwoch den 10. März, im Gartenſaale
des Hotel Köhleri, Rheinſtraße 48,
von Vormittags 9 und Nachmittags 2 Uhr an, folgende Gegenſtände, als: mehrere
vollſtändige Zimmer=Einrichtungen, beſtehend in feinen Peluche= und Rips=Garnituren, eine feine
geſchnitzte Speiſeſaal=Einrichtung von Eichenholz, verſchiedene franzöſiſche Bettſtellen mit Sprung=
federmatratzen
und gewöhnliche Tannen=Bettſtellen, Sopha's, Spiegel, Bücher, Eck= und Pfeiler=
ſchränke
, Schreibſekretäre, Schreibtiſche für Herren und Damen, Kleiderſchränke, Commoden,
Auszieh=, ovale und eckige Tiſche, Küchenſchränke und Küchentiſche, Näh= und Nachttiſchchen,
mehrere Dutzend Stühle, verſchiedene große und kleinere Spiegel u. ſ. w., öffentlich gegen baare
Zahlung verſteigert werden

A. Haymler, Taxator.
NB. Erlaube mir noch zu bemerken, daß ſich obige Gegenſtände für Ausſtattungen
ſehr eignen, und daß dieſelben von Montag, Mittags von 1 bis 3 Uhr zur Anſicht aus=
(2094
geſtellt ſind.

Kriegerverein Darmſtadt.
ColEEkT und TAIL
Samstag den 6. März 1880, Abends 8 Uhr,
im großen Zaale des Darmſtädter Hoſeg.
Der Eintritt iſt nur gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte ge=
ſtattet
. Fremde können nur durch Mitglieder eingeführt werden,
und ſind Eintrittskarten (für Herren 1 M., für Damen 50 Pf.)
bei den Kameraden Adler, Rheinſtraße, Armbruſt, Ludwigſtraße,
und Meyer, Mühlſtraße 15. zu haben.
Der Vorstand.
2095)

Für Bolks, Lehrer=, Turner= und Militär=Geſangvereine zur
Anſchaffung ſich empfehlend.
2096)
Sammlung vierſtimmiger
Männerchöre. Cart. M. 2.,
G
oPeuk Clnherrunde. elegant in Leinwand geb.
M. 225; in Partien von
25 Exempl. zu je M. 1.bb, geb. M. 1.85. Nicht minder hohe Anerkennung,
als ihre Vorgängerin, die Sängerrunde hat auch dieſe neue Sammlung ge=
funden
. Sie enthält in 4 Abtheilungen (Rkeligiöſe Lieder, Vaterlandslieder, Lie=
der
vermiſchten Inhalts, Volkslieder), 117 Lieder, welche - unter Ausſchluß
minderwerthiger und allzuſchwieriger Stücke - mit größter Sorgfalt aus dem
reichen Schatze unſerer Männerchor=Literatur ausgewählt wurden. Die Namen
der beſten und beliebteſten Tondichter, als: Abt, V. E. Becker, C. Ecker,
Kücken, Mohr, Möhring, Scharff ꝛc., ſind durch eine ſtattliche Anzahl Original=
Compoſitionen vertreten.
Die Badiſche Landeszeitung ſchreibt u. A. über dieſes Werk: Einer
der bedeutenodſten Componiſten der Jetztzeit hat ſich über das Werk dahin ge=
äußert
, daß er in dieſem Genre noch nie etwas Beſſeres in Händen gehabt habe.
Druck und Ausſtattung harmoniren vollſtändig mit dem gediegenen Inhalte.
Verlag von Horitz Schauenburg in Lahr.

.

B. C.24.

Nicht. Brief für Dich liegt wie zuletzt,
ſauf der Poſt. Abholen.
2098) Zugelaufen ein Kützchen,
gefleckt. Beſſ. Carlsſtraße 25.

2099) Nr. 7 hat das Oelgemälde
gewonnen.
Dienſtmann Nr. 56.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 4. März.
Abonnement, suspendu.
Zum Beſten der Genoſſenſchaft Deutſcher
Bühnen=Angehöriger:
Joſeph und ſeine Brüder.
Oper in 3 Akten von Mehul.
Perſonen:
4 4
Zakob, Hirte aus Hebron
Joſeph, unter dem Namen
Kleophas
Hr. Bär.)
Benjamin,
Frl. Czerwenka.
Ruben,
Hr. Leib.
Simeon,
Hr. Kraze.
Levi,
Hr. Hedrich.
Juda,
Hr. Mickler.
Dan.
Jakobs Cöhne Hr. Weitgaß.
Naphtali,
Hr. Reichardt
Gad.
Hr. Schie.
Aſſar,
Hr. Lang.
Jſaſchar,
Hr. Nicolas.
Sebulon,
Hr. Mendel.
Utobal, Joſephs Vertrauter Hr. Bögel.
Zwei Mädchen von Mephish Frl. Schütky
Frau Roßmiann
Ein Offizier von Joſeph's
Leibwache
Hr. Knispel.
24
Jacok
Herr Dalle Aſte als Gaſt.
Anfang halb 5 Uhr. Ende 9 Uhr.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Camstag den 6. März: Vorabendbtesdienſt um 5½ Uhr. Morgengottsdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. Sabbathaußgang um 6 Uhr 85 M.

Freitag 5. März.
8. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
Bürgerlich und Romantiſch.
Luſtſpiel in 4 Akten von Bauernfeld.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Sonntag 7. März.
9. Vorſtellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
Eu r y a n t h e.
Romantiſche Oper mit Tanz in 3 Aufzügen von
C. M. von Weber.

[ ][  ][ ]

8)
5

11
1
145)

2100) Wa r n u n g.
Ich warne hiermit Jedermann, auf mei=
nen
Namen irgend etwas zu leihen oder
zu borgen, da ich in keiner Hinſicht für
etwas hafte. Frau Hautboiſt Bauer.
2101)
Verflogen
haben ſich 1 Paar gelbſcheckige und Troth=
ſcheckige
Bagdetten=Tauben. Gegen Be=
lohnung
abzugeben Mathildenplatz 20.

Waiſenhaus=Nachrichteu.
Im Monat Januar 1880 ſind einge=
gangen
:
1. Legate: Nichts.
II. In dem Opferſtock vor dem Waiſenhauſe
19 M. 81 Pf. theilweiſe mit folgenden Inſchrif=
ten
: 1) Den armen Waiſen 1 M. vereinnahmte
Hausmiethe von 2 Monaten mit der Bitte zu
Gott um Erfüllung eines Wunſches. D. 211. 80.
W. A. -2) Ihr armen Waiſen betet zum lieben
Gott, daß er unſere Mutter wieder geſund wer=
den
laſſe 20 Pf. E. H. -3) Den armen Waiſen
ſchon längſt verſprochen und nicht vergeſſen
50 Pf. M. R.
4) Vom erſten Verdienſt in
1880 den Waiſen 10 Pf. M. R. -5) Ihr lieben
Waiſen bittet den lieben Gott, daß er meinem
Mann Verdienſt ſchenke und daß es uns wieder

Na. 45
beſſer gehe. Darmſtadt den 9. Januar 1880.
N. N. 10 Pf. - 6) Den armen Waiſen die ver=
ſprochenen
5 Pfennige K. St. - 7) Gott führe
es herbei, daß meinem niedergebeugten Mann in
ſeinem ſchweren Dienſt eine Erleichterung werde
311. 80. 20 Pf. - 8) Du lieber Gott beſchütze
mich vor den gefährlichen Menſchen und gib, daß
ſie ſich aus meiner Nähe entfernen. Erhöre mein
Gebet ꝛc. 20 Pf. - 9) Ihr lieben Waiſen danket
Gott für die Wohlthaten, die er mir erwieſen
hat 10 Pf. - 10) Liebe Waiſen betet zu Gott,
daß mein Wunſch in Erfüllung gehe 10 Pf.
11) Ihr lieben Waiſen bittet Gott, daß er mei=
nen
Bruder wieder geſund werden laſſe. Darm=
ſtadt
181. 80. L. G. 20 Pf. - 12) Allmächtiger
Gott, ich bitte dich, erlöſe mein verzweifelndes
Herz von ſeinen fünf ſchwerſten Sorgen; damit
ich daran erkennen möge, daß du o Vater mich
nicht ganz vergeſſen haſt ꝛc. 10 Pf.
13) O
lieber Gott hilf uns, daß wir zur beſtimmten
Zeit aus dieſem Hauſe kommen 40 Pf.
14)
Den Waiſen 1 M. von K. H. - 15) Ihr lieben
Waiſen bittet Gott, daß er mich und mein=
Familie in ſeinen Schutz nehme und meiner
Frau eine glückliche Niederkunft ſchenken möge ꝛc.
10 Pf. - 16) Ihr lieben armen Waiſen betet
für mich zu dem lieben Gott, daß er meine
Wünſche in Erfüllung gehen laſſe. K. D. 20 Pf.
17) Den armen Waiſen für ein Gelöbniß 1 M.
- 18) Ferner den armen Waiſen aus Dankbarkeit
zu Gott für die Erhörung einer Bitte 1 M.-

411
19) 50 Pf. für die armen Waiſen für Erfüllung
eines Wunſches B. F. - 20) Für die armen
Waiſen 50 Pf. M. B. - 21) 63 Pf. den armen
Waiſen aus Dankbarkeit ſür Erfüllung eines
Wunſches und mit der Bitte um ferneren Schutz
K. B. W.
22) Ihr lieben Waiſen betet zu
dem lieben Gott, daß er alles zum Beſten wende
20 Pf. B. - 23) Gewonnen 75 Pf. den armen
Waiſen. D. 5.1. 80. 24) Den armen Waiſen
die verſprochenen 2 M. aus Dankbarkeit zu Gott
für das Gelingen eines Vorhabens; bittet Gott
er möge ferner über meinen Sohn wachen, ihn
auf guten Wegen führen und ihm Kraft und
Gedeihen zu ſeinem Vorhaben geben. 25.) Ihr
lieben Waiſen bittet mit mir den lieben Gott,
daß er meinen häuslichen Frieden erhalte, im
Januar 1880. C. 40 Pf
26) Ihr lieben
Waiſen bittet den lieben Gott, daß wir Alle ge=
ſund
und munter noch viele, viele Jahre vereint
bleiben. Den armen Waiſen 2 M. - 27) Ihr
lieben Waiſen bittet den lieben Gott, daß er mir
doch bald Arbeit gebe. Meine letzten 5 Pfennig.
L. H. Schreiner 1571. 1880. - 28) Bittet den
lieben Gott, daß er mir auch ferner ſeine Gnade
verleihe 1 M. 29) Ach Gott verlaß mich nicht
50 Pf.
30) Den armen Waiſen von meinem
erſten Verdienſt. Darmſtadt zim Januar 1880.
D. 50 Pf. - 31) Für die armen Waiſen 50 Pf.
Der liebe Gott erhöre mein Gebet. E. G.
Darmſtadt den 13. Februar 1880.
Langsdorf.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. März.

Der Soiree bei dem K. ruſſiſchen Geſandten, Grafen Oſten=
Sacken, aus Anlaß des Regierungs=Jubiläums Sr. Maj. des Kaiſers
von Rußland, wohnten Se. Königl. Hoheit der Großherzog, J. Königl.
Hoheit die Frau Prinzeſſin Carl, die Prinzen Heinrich und Wilhelm, J.
Durchl. die Frau Prinzeſſin Battenberg, ſowie zahlreiche Mitglieder der
hohen Ariſtokratie bei. Se. Königl. Hoheit der Großherzog erſchien
kurz nach halb 9 Uhr in der Uniform ſeines ruſſiſchen Huſaren= Regi=
ments
und verweilte bis gegen halb 12 Uhr. Bei der Tafel wurde zum
erſten Male der von Herrn Muſikdirector Adam componirte Kaiſer=
Alexander=Jubiläumsmarſch geſpielt. Das vorgeſehene Feuerwerk im
Garten konnte wegen des herrſchenden Sturmes nur theilweiſe abge=
brannt
werden.
(N. H. V.)
Wie aus Petersburg berichtet wird, erhielt S. G. H. Prinz
Alexander von Heſſen den Wladimir=Orden 1. Claſſe.
Von dem Anlehen vom 1. Juni 1876, Oberheſſiſche Eiſenbahnen
betr., ſind die Obligationen Nr. 24897 bis 44900 M. 200 zur Rück=
zahlung
auf den 1. Ceptember 1880 gekündigt. Dieſelben werden vom
1. September 1880 ab nicht mehr verzinſt und ſind deßhalb die zur Rück=
zahlung
berufenen Obligationen vom 20.- 31. Auguſt bei der Haupt=
ſtaatskaatskaſſe
dahier vorzulegen. Auf Wunſch der Inhaber können die
Obligationen ſchon vom 6. April ab unter entſprechendem Zinſenabzug
zurückgezahlt werden.
In dem Reichs=Militär=Etat für 1880181 ſind für Militär=
bauten
in Darmſtadt vorgeſehen 26,805 M. als 3. Rate für den
Bau eines Stalles ꝛc. für die Pferde von 2 Escadrons; hierfür waren
ſchon früher 300,000 M. bewilligt, ſo daß alſo im Ganzen hierfür
826,805 M. verausgabt werden.-Ferner für den Neubau eines Caſerne=
ments
für 3 Compagnien Infanterie und Ergänzung der inneren Ein=
richtung
500,000 M. vorgeſehen, wovon als 1. Rate per 1880,81 für
Terrainerwerb ꝛc. 40000 M. angeſetzt ſind. Die ſ. g. kleine Caſerne
wird wegen Baufälligkeit abgebrochen und würde durch den Neu= reſp.
Anbau die vor ca. 50 Jahren erbaute Infanterie=Caſerne vervollſtändigt
werden.
Militärdienſtnachricht. Dr. Winther, Aſſiſtenzarzt
I. Cl. vom 2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116 wurde zum Stabs= und
Bataillonsarzt des 2. Bat. 8. Pommer'ſchen Inf=Regt. Nr. 61
befördert.
R. Strafkammer I. Sitzung vom 3. März. Heute wurde
verhandelt und zwar in der Berufungsinſtanz, die Unterſuchung gegen
Adam Rühl von König wegen Körperverletzung. Der Angeklagte hat
den Wilhelm Kabel, mit dem er in einem Hauſe wohnt, mit einem
Prügel auf den Kopf und blutig geſchlagen. Er wurde von dem
Schöffengericht deshalb in eine Gefängnißſtrafe von 2 Monaten und
14 Tagen und in die Koſten verurtheilt. Er hat Berufung angezeigt
und beantragt heute der Staatsanwalt eine geringere Gefängnißſtrafe,
während die Vertheidigung für Freiſprechung plaidirte. Der Gerichts=
hof
verurtheilte den Angeklagten in eine Gefängnißſtrafe von 8 Tagen
und in die Koſten des Verfahrens. Vertheidiger: Rechtsanwalt
Metz II.

Tagesordnung für die öffentliche Sitzung der Stadtver=
ordnetenverſammlung
, Donnerstag den 4. März, Nachmittags präcis
halb 5 Uhr. 1) Mittheilungen. 2) Vertrag mit dem Fabrikanten
G. Kuhn in Stutgart=Berg über Lieferung des Waſſerhebewerkes. 3
Definitive Beſetzung einiger weiteren Schulſtellen. 4) Reviſion der Sta=
tuten
der Sparkaſſe. 5) Verlegung des Rechnungsjahres derſelben. 6)
Arzneitarif für das Hoſpital pro 1880. 7) Vergebung verſchiedener
Schulmaterialien aus freier Hand. 8) Geſuch der Garniſon=Schul= Com=
miſſion
, betr. das Schulgeld in den Mittelſchulen. 9) Wahl von
Armenpflegern und Bezirksvorſtehern. 10) In geheimer Sitzung: 4)
Erledigung und Wiederbeſetzung der Stadtbaumeiſterſtelle; Wahl eines
Stadtbaumeiſters. b) Verſchiedene perſönliche Angelegenheiten.
Das 8. Stiftungsfeſt des Kaufmänniſchen Vereins,
welches nächſten Samſtag im großen Saale des Saalbaues abgehalten
wird, verſpricht nach dem uns vorliegenden Programm ſeinen Vorgängern
in jeder Beziehung ebenbürtig zur Seite zu ſtehen. Wie in früheren
Jahren kommen auch dieſesmal wieder außer Geſang= und Inſtrumental=
vorträgen
2 Theaterſtückchen Die Hochzeitsreiſel von Benedix und
Schwarzer Peter von Görner zur Aufführung und befinden ſich ſämmt=
liche
Rollen in Händen von Dilettanten. Da auch Freunden des Ver=
eins
der Zutritt zu dieſem Feſte nach erfolgter Anmeldung zugänglich iſt,
darf man hoffen, daß dasſelbe nicht nur zahlreich beſucht, ſondern auch
in jeder Beziehung einen befriedigenden Verlauf nehmen wird.
Die Beerdigung des Herrn Realſchuldirector Lorey findet
Donnerstag Nachmittag 3 Uhr ſtatt.
Vor dem Rheinthor wird gegenwärtig ein tiefer Schacht ausge=
mauert
, in welchen ein großer Windkeſſel eingelaſſen wird, der bei
dem Betriebe des Waſſerwerks als ausgleichendes Zwiſchenglied zu
ungiren hat.
Verkauft wurde das Haus des Herrn F. Krämer, Ar=
heilgerſtraße
68, durch Vermittlung des Herrn Commiſſionär P. Thü=
ringer
, an Herrn P. Kindinger, um die Summe von 12,400 M.
Der kürzlich von uns erwähnte Dampf=Perſonenwagen,
welcher demnächſt auf der Odenwaldbahn in Betrieb genommen werden
ſoll, hat drei weſentliche Eigenthümlichkeiten: erſtlich iſt der Wagen mit
der Maſchine dermaßen zuſammengebaut, daß beide Theile ein ungetrenn=
tes
Ganze bilden; zweitens hat der Wagen zwei Stockwerke und drittens
iſt derſelbe im Hauptraum fünfſitzig behandelt. Die Heſſiſche Ludwigs=
bahn
hat Seitenlinien, die wenig rentabel ſind. Um auf dieſen Linien
die Koſten des Betriebes ſo ſehr als möglich herabzudrücken, kam die
Direction nothgedrungen auf den Gedanken, durch möglichſte Verein=
fachung
und Concentrirung des Materials zu Erſparniſſen zu gelangen.
Dieſe ſind mit Hülfe des neuen Waggons nicht unbeträchtlich; bei jedem
Zuge werden etwa drei Bedienſtete erſpart; nicht unbedeutend iſt auch
die Erſparniß an Brennmaterial und wohl noch größer diejenige in Ab=
nützung
des Materials. Das neuconſtruirte Fahrzeug ſtammt aus zwei
altberühmten Quellen; der Wagen wurde bei Cramer=Klett in Nürnberg,
die Maſchine in der großen Maſchinenfabrik zu Eßlingen erbaut, hier
wurde auch die Maſchine an den Wagen anmontirt. Beide laſſen ſich
trennen und unabhängig von einander bewegen, reinigen, repariren. Starke
Quereiſen tragen das Dach und das obere Stockwerk. Zu dieſem gelangt
man vermittelſt einer bequemen Treppe; am oberen Ende der Treppe

[ ][  ]

E
412
bildet ſich eine Plattform, eine bedeckte Altane, welche einen höchſt ange=
nehmen
Ausſichtspunkt bietet. Hier oben ſitzen die Fahrenden mit Front
gegen die Längenachſe, im unteren Stockwerke haben die Sitzenden Front
zur Querachſe. Der untere Raum iſt mit der größten Umſicht ausge=
theilt
; unmittelbar hinter der Maſchine, an dieſe anſchließend, iſt ein
Raum für das Gepäck. Der Quergang, der hier durchführt, iſt zugleich
der Eingang für die erſte und zweite Klaſſe, die Paſſagiere dritter Klaſſe
ſteigen an der Treppe ein, ihnen ſind ſo ziemlich vier Fünftel des ge=
ſammten
Raumes gewidmet. Das Fahrzeug, welches in ſeiner äußeren
Frſcheinung ganz weſentlich von den gewohnten Formen abweicht, veran=
kaßt
auf den erſten Anblick einen Ausruf der Verwunderung und die
Frage: Wie iſt es möglich, mit dieſem Thurm die Tunnels zu paſſiren?
Die künftigen Paſſagiere mögen ſich beruhigen, das Fahrzeug, obgleich
breiter und höher als die übrigen, hat immer noch 150mm Spielraum.
Aber was im Fahren ein behagliches Gefühl hervorbringt, iſt der Um=
ſtand
, daß das Fahrzeug einen auffallend ruhigen Gang macht, und ſelbſt
im oberen Stockwerke iſt von einem Schwanken nicht das Geringſte zu
bemerken. Unter gegebenen Verhältniſſen iſt das neue Fahrzeug in hohem
Grade leiſtungsfähig und nützlich.
V Beſſungen. Tagesordnung zu der Donnerstag den
4. März d. J3. Nachmittags 4 Uhr ſtattfindenden Gemeinderathsſitzung:
1) Baugeſuche. 2) Wegbau. 3) Geſuch um definitive Uebertragung
einer Schulſtelle. 4) Localpolizeireglement. 5) Geheime Sitzung: Ver=
ſchiedene
Angelegenheiten und Geſuche.
Der 5. Jahresbericht der Verwaltung der Unterſtützungskaſſe für
bedürftige Pfleglinge der Großh. Landesirrenſtalt zu Heppen=
heim
für das Jahr 1878 iſt erſchienen und conſtatirt eine erfreuliche
ſteigende Theilnahme an den Beſtrebungen des Vereins.
Die Großh. Bürgermeiſterei Offenbach bringt zur öffentlichen
Kenntniß, daß ſich bei der Unterſuchung der amerikaniſchen Fleiſchwaaren
des dortigen Fleiſchwaarenhändlers M. H. Thiemer in einem ſchon im
Ausſchnitt befindlichen als auch in einem noch im Verkaufslocal hängen=
den
ſ. 9. Halsſtück Trichinen vorgefunden haben, trotzdem das letztere
Stück mit einer Plombe verſehen war, auf der die Worte unterſucht,
Wunderlich ſtanden.
- Die Blüthenentwickelung in den Seitengalerien des Frank=
furter
Palmenhauſes ſchreitet erfreulich vorwärts. Blühende
Camelien und Acacia de albata, Primula sienensis mit Azaleen, Hya=
zinthen
, Tulpen, Maiblumen ſind in Hülle und Fülle entwickelt und ver=
breiten
einen berauſchenden Geruch und blenden in ihrer Pracht das
Auge, das ſich erſt wieder im Palmenhaus beim Anblick des ſaftigen
Gruns der Tropenpflanzen erholt. Seit Eröffnung des neuen Geſell=
ſchaftshauſes
hat nicht allein die Zahl der Abonnenten, ſondern auch der
Verkehr bedeutend zugenommen.
Frankfurt. Markthalle=Auction vom 1. März:
Gänſe 5-6 M., Schellfiſche 35 Pf., Turbots 1.20 M., Hecht 70 Pf.,
Karpfen 80 Pf. per Pfund,, Poularden per Stück 3-5 M., Schinken
66- 70 Pf., Cervelatwurſt. 1.20 M., Sprotten die Kiſte 250-3 M.,
Orangen per Kiſte 34-35 M.
Dem Vernehmen nach wird die Frage der deutſchen Ortho=
graphie
anläßlich des für Preußen erlaſſenen Reſcriptes des Miniſters
v. Puttkamer zu einer Interpellation oder zu einem Antrage im Reichs=
tage
führen zum Zwecke der Herſtellung einer einheitlichen allgemeinen
deutſchen Orthographie.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, den 2. März wurde wegen Unwohlſeins einer Sängerin
ſtatt der angekülndigten Oper die luſtigen Weiber von Windſor Dr. Töpfer's
Original=Luſtſpiel Roſenmüller und Finke' oder=Abgemacht/U wieder=
holt
. Dieſes Luſtſpiel bietet wie wenig andere bei der Fülle trefflich ge=
zeichneter
Charaktere und ſonſtigen Vorzüge den Darſtellern Gelegenheit dar
ihre Vorzüge im beſten Lichte erſcheinen zu laſſen. Das war denn auch der
Fall bei der vorgeſtrigen Vorſtellung. Die Einzelleiſtungen, ſowie das En=
ſemble
können als durchweg gut bezeichnet werden. Sollten wir Einzelnes
hervorheben, ſo ſind dies die ausgezeichneten Leiſtungen der Herren Werner
und Butterweck. Das Theater war nur ſchwach beſucht und erklärt ſich
hieraus wohl die. kühlere Stimmung, die im Hauſe gegenüber der früheren
Vorſtellung am 30. Januar herrſchte. Damals war der Beifall wahrhaft
demonſtrativ, diesmal perhältnißmäßig lau, und doch war die Dienstag=
vorſtellung
in allen Theilen eine mindeſtens eben ſo abgerundete und vor=
zügliche
wie die frühere.
(A. H.)

Polizei=Bericht vom 3. März.
Die Criminalpolizei nahm heute verſchiedene Durchſuchungen
und Beſchlagnahmen mit Erfolg vor.
In der Mühlſtraße iſt zum
Trocknen aufgehängte Wäſche entwendet worden.

45.
Tages=Kalender.
Donnerstag 4. März: Generalverſammlung des Vereins für Verbreitung
von Volksbildung.
Freitag 5. März: 15. Verſammlung der Mitglieder des Localgewerb=
vereins
Darmſtadt; Tagesordnung: Vortrag des Herrn Profeſſor
Dr. C. E. Thiel dahier über Leuchtgas und ſeine gabrikation mit:
Rückſicht auf die hieſigen Verhältniſſe.
Samstag 6. März: 8. Stiftungsfeſt des Kaufmänniſchen Vereins.
Concert mit Tanz des Krieger=Vereins Darmſtadt.
Montag 8. März: Vortrag des Herrn Heinrich Becker über Mozarts
k. Don Junn. General=Verſammlung des Hausfrauen=Vereins.
Muſikaliſch=theatraliſche Aufführung von Dilettanten im Saalbau zum
Beſten der Heilanſtalt in der Mauerſtraße.
Dienstaa 9. März: Generalverſammlung der Steinkohlen=Bezugs= Geſell=
ſchaft
Friede.
Mittwoch 10. März: Generalverſammlung des Vereins der Heydenreich
v. Siebold'ſchen Stiftung für arme Wöchnerinnen in Darmſtadt und
Drittes Abonnements=Concert im Saalbau.
Beſſungen.-
Am 12. 13. und 14. April: Darmſtädter Frühjahrs=Pferde= und Fohlen
Markt mit Verlooſung.


Vermiſchtes.
Die arme Droſſel.
Alle Zeitungen wimmeln von pro und contra Amſel oder Droſſel. Ein
Profeſſor Semper in Würzburg iſt wegen Wilderei verklagt worden, weil
er Amſeln in ſeinem Garten ſchoß. Er ſelber und andere Sachverſtändige
vertheidigten die Wilderei, weil die Amſel ein verkappter Raubvogel ſet.
Darauf haben nun große und kleine Naturforſcher ihr Gutachten über die
Beſtie abgegeben, nach dem ihr Uber kurz oder lang der Proceß und in einem
Treibjagen der Garaus gemacht werden ſoll. Ein Profeſſor Baldamus in
Coburg verſucht nachzuweiſen, daß die Amſel ſeit 30- 40 Jahren aus einem
Waldvogel ein Garten= und Hausvogel geworden ſei, der ſich in dem Maße
dem Menſchen nähere, daß er im Winter nicht mehr fortziehe, ſondern zu
den Menſchen ziehe und ſich füttern laſſe. Durch die Fleiſchnahrung des
Menſchen ſei auch die Amſel an das Fleiſch gewöhnt und ſo aus einem
beſcheidenen Körnerfreſſer ein wildes Raubthier geworden, das auch die zarten
Jungen kleiner Singvögel fortſchleppe, trotz dem Geſchrei und Wider=
ſtand
der jammernden Eltern.
Es iſt wirklich rührend dieſe Sympathie für die zarten Geſchöpfe, dabei
die ſubtile Gewiſſenhaftigkeit der Gelehrten bei der Abſchätzung des Ver=
brechens
und die juriſtiſche Abwägung des Leumundzeugniſſes, bei der die
Nützlichkeit und Annehmlichkeit der kleinen und großen, Singvögel gegen
einander abgewogen wird. Der naturöconomiſche Haushalt muß ſchließlich:
herhalten, um die Berechtigung der Vertheidigung oder Vertilgung des kleinen
Raubvogels zu begründen. Der natursconomiſche Haushalt! Als ob nicht
die ganze Natur an das Geſetz gebannt wäre:
Das eine rückt, das andere weicht, wer nicht vertrieben ſein will,
muß vertreiben.
Die Bäume im Walde, die einander nicht auffreſſen, zerſtören ein=
ander
. Die ſtärkere Kiefer verdrängt die ſchmüchtige Birke, die ſchattige Buche
raubt der Kiefer das Leben und die ſtarkäſtige Eiche verbreitet ſolches Dunkel
um ſich, daß kein Buchenpflänzchen in ihrem Bereiche aufkommt. So iſt. das
Gleiche im Thierreich: ſo geht es - leider ſelbſt unter den Menſchen!
Was alſo die Sympathie für das kleine Sängervolk anlangt, von denen
die Amſel den einen oder anderen vertilgen ſoll, ſo glaube ich, es geht hier
wie bei dem Sängervolk unter den Menſchen. Einel große Sängerin ſtellt
ein Dutzend ſchmächtige Dilettantinnen in den Schatten.Man wird ihr nicht
den Garaus machen, damit das kleine Getön deſto größer laute. Es hat auch
bis jetzt noch kein hervorragender Poet das kleine Volk der Sänger eines
Lobes würdig gehalten. Die Nachtigall und Lerche ausgenommen, iſt in kei=,
nem rechten Dichterwerk etwas von Meiſen, Bachſtelzen, Zaunkönigen u. dgl. zu
leſen. Wohl aber können wir ein Loblied der Droſſel citiren, das allein
ſchon für ihren Werth ſpricht, ja um deſſenwillen unſere Nachkommen, die
nach hundert Jahren - wenn längſt alle Droſſeln ausgerottet ſein werden-
das
Lied noch leſen, uns Vandalen ſchelten müßten. Der Verfaſſer iſt kein
geringerer, wie Ludwig Uhland, und das Gedicht iſt ein
Jäger=Lied.

Kein' beſſre Luſt in dieſer Zeit,
Als durch den Wald zu dringen,
Wo Droſſel ſingt und Habicht ſchreit,
Wo Hirſch und Rehe ſpringen.


O ſäß mein Lieb im Wipfel grün,
Thät wie ne Droſſel ſchlagen!


O ſpräng' es, wie ein Reh dahin,
Daß ich es. könnte jagen!

Heinrich Becker.

Gold=Courſe.
Holländ. fl. 10 Stücke 16 M. 65 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 38-42 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 22-24 Pf. Dollars in Gold 4 M. 19-21 Pf.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.