Abonnementspreis
iertelſährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
bringerlohn. Auswärtz werden von
llen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
egengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
Jrag= und Arzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Epeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
R 38.
Dienstag den 2u. Februar.
1880.
Zu publiciren iſt aus dem Reichs=Geſetzblatt Nr. 3:
Verordnung, betreffend den Verkehr mit künſtlichen Mineralwäſſern.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Verfügung des Königlichen Polizei Präſidiums zu Berlin vom 17. l. Mis. iſt auf Grund des 8 12 des Reichsgeſetzes
m 21. October 1878 die von W. Jakobs zu Wien, 1 Schottenring 6, gedruckte und im Verlage von Bloch und Hasbach
bendaſelbſt, Kärnthnerſtraße 38, in dieſem Jahre erſchienene nicht periodiſche Druckſchrift; „Der Einfluß der Volksvermehrung auf
er Fortſchritt der Geſellſchaft, von Karl Kautsky, nach 8 11 des gedachten Geſetzes verboten, was man hiermit zur
offent=
ichen Kenntniß bringt.
Darmſtadt, den 20. Februar 1880
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Die Pfandhaus=Verſteigerung,
beginnt
Montag den 1. März 1880, Nachmittags 2 Uhr.
Ein Verzeichniß der zur Verſteigerung kommenden Pfänder liegt bis
um 29. d. Mts. auf Großh. Bürgermeiſterei zu Jedermanns Einſicht offen.
Von Beginn der Verſteigerung an können Pfänder nicht mehr
um=
erſetzt werden.
Darmſtadt, den 21. Februar 1880.
Die Pfandhaus=Verwaltung.
Bekanntmachung.
Die an den ſtädtiſchen Pumpen
vorkom=
nenden Unterhaltungs=Arbeiten ſollen auf
lem Submiſſionsweg vergeben werden.
Offerten ſind bis zum Samstag den
8. Febr. 1880, Vormittags 11 Uhr,
lei uns einzureichen.
Tarif und Bedingungen liegen auf dem
Stadtbauamt zux Einſicht offen.
Darmſtadt, den 21. Februar 1880.
hroßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
F. V. d. B.:
1678) Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Auf Verfügung Großherzoglichen
Amts=
gerichts Darmſtadt 1 ſoll die Hofraithe des
Kaufmanns Ludwig Fulda dahier und zwar:
Mtr.
Flur. Nr.
298
Hofraithe Bleich=
1 166
traße,
1 167 143 Grabgartendaſelbſt,
1 1110¾ 123 Grabgarten
Mittwoch den 10. Mürz l. J.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 6. Februar 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
1108)
Holz=Verſteigerung
in den Waldungen des
Großherzog=
lichen Hauſes der Oberförſterei
Meſſel.
Montag den 1. März l. J. von
Vormittags 10 Uhr an, werden aus
dem Diſtrict Sporneiche (in der Nähe der
Thomashütte und ca. 6 Km. von
Bahn=
ſtation Dieburg entfernt:
Scheiter II. El. Knüppel. Reiſer. Stöcke.
Rmtr.
Rmtr. 100 W. Rmtr.
Buchen 11
148 522 13
Eichen 3
130 570
—
7
125
Nadel=u. Weichholz
an Ort und Stelle verſteigert.
Zuſammenkunft auf der Eppertshäuſer
Straße am Steinbruch.
Meſſeler Forſthaus, 21. Februar 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
1679)
Heinemann.
Die Holz=Verſteigerung
vom 21. d. Mts. (Diſtrict Moosberg)
iſt genehmigt.
Erſter Zahltag: Dienstag 24. d. Mts.
Ende der Abfuhrzeit: 15. März.
Der Ludwigsweg iſt zur Abfuhr verboten.
Darmſtadt, den 22. Februar 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungne.
Muhl.
1680)
93
344
Holz=Verſteigerung.
Donnerstag den 26. Februar d. J,
Vormittags 9 Uhr, kommen aus dem
Laubwald der Gemeinde Beſſungen, auf
dem Rathhaus daſelbſt, aus den Diſtricten
Wüſteberg, Ständige Weide, ſowie zerſtreut
ſitzend, folgende Holzſortimente zur
Ver=
ſteigerung:
Scheiter. Kuüppel. Reiſig. Stöcke.
100Well. Rm.
Eichen
Buchen
Birken
Erlen
Nadel
Aspen
6810
6420
0,40
4630
56
16
und Freitag den 27. Februar,
Vor=
mittags 9 Uhr, im Walde:
110 Stück Eichenſtämme von 7- 97 Cim.
Durchm., 4-18 Mtr. Länge =
3143 Cbm.,
173 Stück Derbſtangen 984 Chm.,
„ 867 145 „ Reisſtangen-2,
Feilgebotenes.
R38
Feinſte
ree=Jager Frredr. Schaefer,
directer Import,
Qualitäten
Ludwigsplatz 7.
neue
Ernte.
u.
in eleganter
Verpackung.
Chineſiſcher u
Oſtindiſcher
E
8
Schwarze
Sorten:
Peceo,
Thee.
Kaiser-Souchors
Souchong,
Congo-Souchors,
Con30,
Theespilzen,
ſtaubfrei,
Friedr. Schaefer.
Thee Mischung.
564)
Ludwigsplatz 7.
Grüne
Sorten:
Perl. Thee,
Haysan-
und
9
Imperial-Thoe.
7 Rm. Eichen=Nutzknüppel - 6
Es wird darauf aufmerkſam gemacht,
daß 173 eichene Derbſtangen zur
Ver=
ſteigerung kommen, und ſich bei den Eichen=
Stämmen 4 ausgezeichnet ſchöne Klötze von
4- 7 Cbm. Maß befinden.
Der Anfang der Verſteigerung am 27.
Februar, Vormittags 9 Uhr, wird mit den
an der alten Roßdörfer Straße zunächſt der
Eiſenbahnbrücke lagernden Holzſortimenten
gemacht.
Beſſungen, 18. Februar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
1553)
Nohl.
23
Wegen Geſchäfts=Aufgabe
verkaufen wir unſere ſämmtlichen Artikel unter Fabrikpreiſen. Beſonders
empfehlen wir unſer reichhaltiges Lager in
Feinen Pariser Blumen, ſowie
Bändern in bekannter guter Qualität,
um raſch zu räumen, zu beſonders billigen Preiſen.
H. Strohmberg.
&am Co.
Ludwigſtraße 6
321)
Die Holz=Verſteigerung
vom 16. und 17. Februar l. J. im
Diſtrict Sensfelder Tanne iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können von Dienstag den
2. März an bei Großh. Nentamt Langen
in Empfang genommen werden, und findet
die Holzüberweiſung am Donnerstag den
4. März. von Morgens 8 Uhr an, ſtatt.
Mörfelden, den 20. Februar 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Mörſelden.
1681)
Marx.
Hoine vo beliobt gonordone, nleht durehsiehtliæ, aber nirklich Cohaltvoll=
Aeberall als vorzüglich anerkannte
Tuiversal-Alveerin-Seife
empfehle fur Jedermann als mildeste, billigste und fur die Gecundheit der Haut
zutrögllchate Waschsoiſe por Stüok 15, 20 und 30 Pfg. Unentbehrlich zum
Waschen für Kinder.
Fabrik von H. P. Beysehlag, Augsburg.
Alleinige Niederlage bei Herrn Wilh. Schäfer in Darmitadt.
Berichtigung.
In der Ankündigung der morgen Vormittag
9 Uhr im Ritſert'ſchen Saale dahier
ſtatt=
findenden Cigarren=Verſteigerung muß es
ſtatt 30000: 130,000 heißen. (1681a
1335) Meine vorzüglichen, ſelbſtgekelterten 74er und 73 er
Alingenberger Rohh- a. Nelssweine
halte ich beſtens empfohlen und garantire vollſtändige Reinheit
Ludwigsſtraße
Carl Wehiuger,
16.
8 abgelagerten Cigarren 8
53
50
⁄
1495) Um den bei meiner Geſchäftsübernahme von Frau Georgi übernommenen
großen Vorrath von
338) Unſer Anweſen,
Pallaswieſen=
ſtraße Nr. 53, von etwa 3½ Morgen
Flächengehalt, mit daraufſtehendem
Wohn=
gebäude, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, jiſt zu verpachten.
Näheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier
in feinen Qualitäten zu räumen, verkaufe von heute an:
die ſeitherigen 5 Pfg. Cigarren zu 4 Pfg. per Stück,
3 „
„ 2 „
„ „
"
Heurich Hesslor,
10 Wilhelminenſtraße 10.
N 38
315
1)
Grab-bemtauator
in Harmor, Granil, Syenit, Porphyr elo.
in reichhaltiger Auswahl ſtets vorräthig. Transport der Denkmäler nach jeder
Gegend und Verſetzen derſelben auf den Friedhöfen. Zeichnungen und
Preis=
verzeichniß der Monumente franco.
F. Hofmeister, Marmor-a; Steinmetzgeſchäſt,
Frankfurt a. M. 165 Eckenheimer Landſtraße, dem Friedhofe gegenüber
L. C. WIITIGILGGIL.
Brlauettes
der Grwerkſchaft Roddergrube.
Beſtes und angenehmſtes, ſowie billiges Brennmaterial.
Erfreuen ſich ſeit ihrer Einführung einer fortwährend ſich ſteigernden Beliebtheit.-
Dieſelben bieten die beſonderen Vortheile der Geruchloſigkeit, außerordentlich langes
Anhalten des Feuers, Reinlichkeit ꝛc., und eignen ſich hauptſächlich für Füll=
Regulir=, Thon= und Porzellanöſen.
Gebrauchsanweiſung wird auf Wunſch zugeſtellt.
Per Centner ca. 135-140 Stück M. 1.40 einſchl. Octroi.
Bei Abnahme von 10 Ctr. per Ctr. „ 1.30
Das Haupt-Vepot
Bernhard H. Hachenburger,
Eliſabethenſtraße 42.
9984)
Programme,
Naeate jeder Grösse,
Enladungen,
Gelegenheitsgedichte,
Billete ete.
.
Elogante Auskührung.
Billigste Preise.
Baumwolle, Vigonia u. wollene Strickgarne
empfiehlt zu den billigſten Preiſen:
1682)
Schuſtergaſſe
Philippine Petrz, N. 3.
HOVBVGIORVOIERVI.
ArtzAb”
höchſt gereinigtes Petroleum, von größter
Leuchtkraft und ſparſamem Verbrauch,
voll=
ſtändiger Gefahrloſigkeit ſowohl bei
Lam=
pen und Leuchtern als auch Kochheerden.
Verkauf: Jedes Quantum in Anbruch.
1413)
2½
FTIEdL. AaOOL,
Ludwigsplatz 7.
41
GAſſkt--ſtlh
in friſcher Sendung bei
G. L. Arregk.
C-
Gute
2
fortwährend bei Wermer, Ballonplatz 4.
Oberheſiſche Handkäſe
1340) Ein wenig gebrauchter
Ein=
ſpänner=Wagen wegen Mangels an Raum,
billig zu verkaufen. Beſſunger Sandſtr. 40.
Haffee candirt!
in ſelbſtgebrannter, ſtets friſcher und
aner=
kannt beſter Qualität, empfiehlt M. 1.50
per ½ Kilo.
H. W. Priassel.
Frische Hatzen
täglich zu haben bei
Bäcker Maiuzer,
Bleichſtraße 13.
382)
4 Samstags geſchloſſen.
1452) 4 Stück Aushüngekäſten ſind
billig zu verkaufen.
A. Baßmann.
Grafenſtraße 4.
K.
Chocolade
und Cacaopulver
(Fine ſechsjährige ſchwarzbraune Stute,
C fehlerfrei, ſehr gutes Zugpferd, zu
verkaufen.
Von wem? ſagt die Exped.
aus der Fabrik von G. A. Weiss,
königl. Hoflieferant in Stuttgart,
empfiehlt zu Fabrikpreiſen
G. L. Kriegke,
Rheinſtraße.
Die Fabrikate aus obiger Fabrik ſind
von anerkannt vorzüglicher Qualität, und
ſind ſämmtliche Tafeln ſowie Schachteln mit
Reinbeits=Garantiemarken verſeben.
Rafeo,
per Pfd. 90, 100, 105, 115, 120, 130,
135, 140, 148, 160, 170 Pfg.
Gebrannter katiee,
per Pfd. 115, 140, 148. 160, 170,
180, 190 Pfg., in reinſchmeckender
Qualität bei
Wilhelm Hanok,
5 von 100, 75, 50
2 Neue Fap 25 Lit. ſtets
vor=
räthig; auch empfehle ich mich mit
Repa=
raturen an Regenfäſſern, Bütten und
Zübern ꝛc. Ludwig Peter,
Stadtkapelle Nr. 68.
Friſch eingetroffen:
Gepökelte
Sohweinezungen
1526)
Kilo 70 Pfg. bei
H. SaO
Obergaſſe 1.
1497)
Ballonplatz 5.
1500) Hölgesſtraße 14, ein gut
erhal=
tenes 6½ octaviges Clavier von Lipp
zu verkaufen.
1574) 17 Stück ſtarcke Packfäſſer und
40 lſd. Mir. ſtarke Balken, zu Kellerlager
ge=
eignet, zu verkaufen. F. Büdinger,
Waldſtraße 2.
1683) Beſſungen. Wingertſtraße 12
iſt eine Kaute Kuhdung zu verkaufen.
O
S.
2 Limburger Käſe
hochfeinſte Qualität, per Pſd. 50 Pfg.
F. Caslav.
„
Non den beliebten Kinder= u. Mäd=
H D chenſtiefeln (Kalbleder), jür deren
Güte garantirt wird, iſt eine friſche Sendung
ingetroffen:
Bahnhofſtraße 1, eine Stiege hoch.
346
Rünſtl. Dünger
für Haus, Feld, Wieſen und Gärten
nach Angabe des Herrn Dr. Wagner,
Vorſtand der Landwirthſchafllichen Ver
ſuchsſtation Darmſtadt, zuſammengeſetzt:
1. Stickſtoffdünger für alle Pflanzen,
deren Vegetation angeregt werden ſoll,
insbeſondere Raſen und Blattpflanzen.
2 Kilo für 100 Quadrat=Meter.
II. Phosphorſaure=Kalidünger,
ſü=
alle ausdauernden, namentlich frucht
tragenden Pflanzen. 4-6 Kilo au
100 Quadrat=Meter.
II. Phosphorſaure-Stickſtoff=
Kali=
dünger für alle krautartigen einjähriger
Gewächſe, namentlich für Gemüſebau,
4 -6 Kilo auf 190 Quadrat=Meter.
Zu beziehen in jeder Quantität.
Für Blumen kleine Päckchen von 10 Pfg
an, von
Pr.SchnefOk,
1686)
7 Ludwigsplatz 7.
3 Gutes Sanerkraut
empfiehlt billigſt
Wilh. Müller,
Ecke der Soder= u. Aienersſtraße 5
Zwei fehlerfreie, ſehr gut=
Zngpferde (Stuten), 5 u.
7 Jahre alt, zu verkaufen
Von wem? ſagt die Exped
1688) Billlige Fantoffeln.
Eine Partie billige Frauen=Stramin=
Pantoffelu (Handarbeit) werden das Paar
zu 3 Mark abgegeben.
Bahnhofſtraße 1, eine Stiege hoch.
Ebendaſ. ſind billige Lederwaaren zu haben
Billig! Buug! Bullig
Durch einen billigen Gelegenheits=Einkauf
verkaufe ich nachverzeichnete Artikel:
Ceylon=Kaffee per Pfd. M. 1.10, 1.15
und M. 1.20,
Große ſchöne Linſen per Pfd. 23 Pfg.,
Perler=Bohnen per Pfd. 18 Pfg.,
Große geſchälte Erbſen per Pfd 20 Pfg.,
Türk. Zwetſchen, ſehrſüß, per Pfd. 30 Pfg.,
Sehr ſchöner, großkerniger Reis per
Pfd. 20 Pfg.,
Sehr ſchöne Gerſte (Graupen), ganz
weiß, per Pfd. 25, 26 u. 30 Pfg.
Sämmtliche Artikel per 50 Kilo billiger.
Dieſe Preiſe gelten nur, ſo lange der
Vorrath des Gelegenheits=Einkaufs reicht.
F. Caſtan,
1689) Ecke der Stift= u. Roßdörferſtr. 14.
1690) Elegantes Halbverdeck
14
4einſpännig, auch zum Selbſtfahren,
Merſts Monate im Gebrauch, weg=
E
zugshalber ſofort zu verkaufen.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.
ä 38
GAIUUtuum
GelI- Strpbll,
per Flaſche 10 Pfg.
Bei Abnahme von 12 Flaſchen 35 Pfg.
1691)
exel. Flaſche.
Jinh
5101. Zzuchthugne!
S.
beſte Leghühner, 2-3 M. Beſtellunger
nach Auswärts werden prompt ausgeführt.
Alte Hühner werden in Tauſch genom=
Go
men bei
Aroh. 40LI0.
Großh Geflügelhof.
1692)
Rnentbehrlich für alle
Blumenſreunde.
G. Z Heſſes
E
„ Panzennahrung.
Enthält ſämmtliche Naͤhrſtoffe der Pflanze
in leicht löslicher Salzform. Für „
Topf=
gewächſe; das Praktiſchſte, um durch
regel=
mäßige Anwendung, ſchönſtes, üppigſte=
Gedeihen aller Blumen und Blattpflanzen
zu erzielen.
Verbrauch ſehr ſparſam, Erfolg über
raſchend, Doſe 60 Pfg. und M. 1.20,
empfiehlt
Carl Watzinger, Darmſtadt,
1693)
Louiſenplatz 4.
1694) Sauerkraut und Bohnen
werden centnerweiſe abgegeben, billig und
gut. Gr. Bachgaſſe 9, gegenüb. d. gr. Laub
1695) Alle Sorten Lürchen= u.
Fich=
tenpfoſten, Stangen, Stäbe, ſowie ganz
Garten=Umzännungen, Wald= und
Alleebäume liefert billigſt
Soderſtraße
Vehn, Nr. 52.
1696) Ein leichter Zweiſpänner=Wagen,
beinahe neu, iſt billig zu verkaufen:
Carlsſtraße Nr. 41.
Vermiethungen.
8159) Mathildenplatz 5 iſt der dritte
Stock, 4 Zimmer, 2 Kabinette mit allen
Bequemlichkeiten, ſofort zu bezieben.
11080) Rückertſtraße Nr. 17 ein
Logis zu vermiethen.
103) Dieburgerſtraße 62 iſt eire
ſchöne Manſarden=Wohnung, 4 Piecen,
Küche, Keller ꝛc., ſofort zu vermiethen und
zu beziehen.
254) 4 Wilhelminenſtraße 4
ein ſchönes Manſardenlogis, Anfangs April
beziehbar.
339) Bel Etage i. m. neuen 2ſtöck
Hauſe 5 Zimmer u. 1 i. d. Manſarde mit
allen Bequemlichkeiten alsbald zu vermiethen.
J. L. Buſchbaum, Victoriaſtraße 48.
54) Ecke der Schnſter= und Holz
ſtraße 19, bei L. Hein, Metzger, iſt der
ganze 3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Kabinet, Küche und Bodenkammer, Keller,
bis zum 1. April zu beziehen.
376) Frankfurterſtraße 7 das
Par=
terre. Logis, 6-7 Piecen, Küche,
Magd=
kammer, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, auf Wunſch auch Garten=
Vergnügen, Familienverhältniſſe halber
An=
jangs Mai, auch etwas früher, an eine ruhige
Familie zu verm. Auskunft bel Etage daſ
766)
Eliſabethenſtraße 1
ein großer Weinkeller, ſowie Comptoir
und Lagerräumlichkeiten zuſammen oder
getrennt zu vermiethen.
974) Wendelſtadtſtraße 48 iſt ein
ſchönes Logis, 3 große Zimmer nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
1222) Mühlſtraße 20, 3. Stock, ein
freundlich möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1354) Holzſtraße 9 iſt ein Logis,
be=
ſtehend aus 2 Zimmern, Kammer, Küche ꝛc.,
zu vermiethen, beziehbar 1. Mai.
1395) Goderſtraße o3 zwei ſchön
möblirte Zimmer, auch einzeln,
ſo=
gleich zu beziehen.
1422) Nr. 68 der Stadtkapelle
gegenüber, der 1. Stock, beſtehend aus
Zimmern, Küche, Vorplatz ꝛc., alsbald
zu beziehen; auch zwei unmöblirte Zimmer
ineinandergehend, daſelbſt.
1423) Victoriaſtraße 26 iſt der
mitt=
lere Stock, enth. 5 Zimmer mit Balkon,
Magd= und Bodenkammer, 2 Keller und
alle ſonſtigen Bequemlichkeiten, anderweit z1
vermiethen und Ende März zu beziehen.
G. W. Jacobi, Schreinermeiſter.
1424) Handſtraße 10, 1. Stock, eir
Logis, 5 Zimmer, abgeſchloſſener Vorplatz,
per 15. März zu vermiethen.
1425) Beſſunger Carlsſtraße57 eine
Scheuer und Stallung zu vermiethen.
1459) Laden mit oder ohne Logis zu
verm., Mitte der Stadt. Zu erfr. in d. Exp
1504) Kiesſtraße 3 ein Logis an eine
ruhige Familie ſofort zu beziehen.
1585) Carlsſtraße 34 eine Parterre=
Wohnung v. 6 Piecen, abgeſchl. Vorplatz von
einer ruhigen Familie im April zu beziehen.
1588) Caſinoſtraße 26 die Parterre
Wohnung, beſtehend aus 5 Zimmern mit
abgeſchloſſenem Vorplatz. iſt per 15. Mai,
auf Wunſch ſofort, zu beziehen.
J. Glückert, Logis=Nachweiſungs Bureau.
1697) Wilhelminenſtraße 9eine kleine
Wohnung von 2-3 Zimmern mit
Zubehö=
im Seitenbau abzugeben u. Anf. April beziehb.
1698) Heinrichſtr. 47 iſt eine Wohnung
im 3. St., neu hergerichtet, von 6 Zimmern,
abgeſchloſſ. Vorplatz, Zubehör u. Veranda
gegen den Garten, zu vermiethen und alsball
beziehbar. Näheres Wilhelminenſtraße 9.
1699) Heinrichſtraße 45 ſind 3 kleine
Wohnungen Parterre 1. und 2. Stock,
zu vermiethen und alsbald beziehbar.
Näheres Wilhelminenſtraße 9.
1200) Rückertſtraße 15 ein Logis an
oder 2 Perſonen im Mai zu beziehen.
1701) Neckarſtraße 15 bel Etage
4 ſchöne Zimmer mit Küche, Kammern,
Bleichplatz ꝛc. alsbald. Näheres o ben.
1702) Markt=Paſſage 1 Logis, 4
Zimmer per 1. Juni zu vermiethen.
Franz Gaydoul.
M3¾
34)
BürgerVGrelh.
Vermiſchte Nachrichten.
in Tonbildung u
Unterricht höherem Geſan=
8
ertheilt ergebenſt
Dalle Aste, Eliſabethenſtraße 37.
Sprechſtunde vou 2-3 Uhr Nachmittags.
Anterzeichnete beabſichtigt, mit Beginn
„.
3 IL des neuen Schuljahrs eine
Elemen=
tarklaſſe für 6jährige Kinder zu
er=
öffnen. — Die andern Klaſſen beſtehen wie
bisher fort.
Anmeldungen nehme ich jederzeit entgegen.
Hinna Lanz,
Inſtituts=Vorſteherin,
Sandſtraße Nr. 20.
Die Generalverſammlung des Bürgervereins
findet
Mittwoch den 3. März a. C., Abends 8 Uhr,
im Vereimslocal ſtatt, und ſind alle vorzukommenden Anträge 8 Tage vorher dem
Vorſtande einzureichen.
Der Vorstand.
1704)
1649) Das neu erbaute Haus,
Beſſunger Kirchſtraße 15, iſt zu verkaufen.
Daſſelbe eignet ſich vorzüglich zu jedem
Geſchäftsbetrieb. Nähere Auskunft ertheilt:
Cornelius Guntrum in Beſſungen.
(ür einen gebildeten jungen Mann,
G 3ß der nächſtens die Schule verläßt
Die Glanzwaſcherei von
5
Georg Ibig
befindet ſich Kirchſtraße Nr. 8.
Herrenkragen, Damenkragen, Manſchetten
und Hemden, ſowie Wäſche aller Art
wer=
den aufs Eleganteſte gewaſchen u gebügelt.
1126) Gründl. Nachhilfe im Franzöſiſchen
wird von einem jungen Mann ertheilt.
Honorar pro Stunde 70 Pfg. Zu erfragen
in der Expedition d. Bl.
e Om Anfertigen von Grabdenk-
Sa mälerm empfiehlt ſich das
Stein=
metzgeſchäft von Wilhelm Sohwarz,
in der Friedhofallee.
Sposistarz Dr. usd. Koyor,
Beriin, Leipzigerſtraße 9½, heilt aus
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[534
9654)
Geſucht
ein mit guten Schulkenntniſſen verſehenen
junger Mann als Lehrling in ein hieſiges
Bankgeſchäft. Näheres in der Expedition
534)
Lagerſpeicher
mit Rollaufzügen, ſowie ſonſtige trockene,
verſchließbare Räume, ganz oder getheilt,
ſofort billigſt zu vermiethen.
Hochſtraße Nr. 30.
S
iſt in unſerem Geſchäite eine
Lehrlings=
ſtelle frei. — Selbſtgeſchriebenen Offerten,
ſehen entgegen Wehner & Fahr,
Holzhof=Allee I.
1543) Ca. 30,000 Mark ſind gegen
doppelte gerichtliche Sicherheit auszuleihen.
Unter Chiffre K. W. 1543 nimmt die
Expedition Anfragen entgegen.
6
„ (Fin gut gelegenes, ſchönes Wohn=
C, haus wird ohne Zwiſchenhändler
S
zu kaufen geſucht. Anerbietungen mit
Preisangabe u. näheren Bedingungen bittet
man unter Chiffre L. A. 40 bei der Exp.
d. Bl. abzugeben.
1659) Einen Lehrling ſucht ſofort
Joh. Horſt, Handelsgärtner in Beſſungen,
Wittmannſtraße 55.
1663
Modes.
Eine eiſte Arbeiterin, die ſchon in
feineren Geſchäften ſervirte, wird in
der gleichen Branche nach Frankfurt
am Main geſucht.
Offerten unter Chiffre R. H.
be=
ſorgt die Expedition des Blattes.
Für Herrſchaften und Gartenbeſiher.
Ein Kunſtgärtner beabſichtigt ſich bis
1. März hier niederzulaſſen, um die
An=
legung, Unterhaltung ꝛc. von Anlagen und
Gärten zu übernehmen. Nähere Auskunft
ertheilt freundlichſt und nimmt gefällige
Offerten entgegen Herr H. Noack, Kunſt=
und Handelsgärtner zu Beſſungen. (1666
⁵⁄₈
E
1u
„
C
„
1673) Sechzig bis Siebzig Köchinnen,
Geſucht für Oſtern
feine Hausmädchen, Küchenmädchen, welche
niſſe haben, können auf Oſtern ſehr gute
1419) Eine reinliche Frau ſucht Be= Stellen nachgewieſen werden durch das
ſchäftigung im Waſchen, Putzen oder Mo= Stellen=Vermittluugs=Bureau von
Fr. Wagner, Mühlſtraße 14.
natdienſt. Näheres Soderſtraße 50.
1667) Gute Schenk=Ammen können
jederzeit nachgewieſen werden.
Fr. Wagner, Mühlſtraße 14.
Wilhelminenplatz 9 ein Mädchen, welches längere Jahre conditionirt und gute
Zeug=
die Küche gut verſteht.
1671) Geſucht für Oſtern
ein ſeineres Hansmädchen im Nähen,
Bügeln und Waſchen geübt. Gute
Zeug=
niſſe erforderlich. Wilhelminenſtraße 43,
Eingang Heinrichſtraße.
1705) Ein gew. Herrenſchneider
em=
pfiehlt ſich zur Anfertigung verſch.
Repara=
turen in und außer dem Hauſe. Näheres
Eliſabethenſtraße Nr. 41 im Laden.
(Geſucht ein zuverlüſſiges Mäd=
Ichen, das die Küche und Haus=
3
arbeit gründlich verſteht.
Näberes in der Expedition d. Bl.
1707) Geſucht per 1. März ein einfach
möbl. Zimmer in der unteren Waldſtraße
ſoder deren Nähe. Adreſſen erbittet man
Waldſtraße 50, 2 Treppen.
5 ſEine Verkäuferin geſetzten Alters
C= ſucht Stelle in einem f. Geſchäfte.
8
Koſt und Logis im Hauſe erwünſcht.
Offerten unter (180 an die Exp d. Bl
Agemtur.
Eine Liqueur= und Punſch=Eſſenzen=
Fabrik von altem bewährtem Ruſe ſucht
für den hieſigen Platz einen tüchtigen
Ver=
treter. — Offerten beliebe man sub C. C.
2393 an Rud. Monse, Lelpzig
einzuſenden.
1.
ſin junger Mann ſucht baldigſt
- C. Stelle als Hausburſche oder
Siener hier oder auswärts.
Näheres Neugaſſe Nr. 5, 2 St. hoch.
Mayer.
1711) Brave Dienſtboten werden
nachgewieſen Steinſtraße Nr. 6 bei
Frau Uhrig.
1712) Eine alleinſtehende Perſon
ſucht Laufdienſt oder Aushilfsſtelle. Zu
erfragen Langegaſſe Nr. 2 eine Stiege hoch.
Dum An= und Verkauf von Liegen=
2) ſchaften aller Art, als: Geſchäfts=
und Privathäuſer ꝛc, ſowie
zur Beſchaffung von Hypotheken,
zur Beſorgung von Commiſſionen
reeller Art
empfiehlt ſich unter Zuſicherung prompter
und reeller Bedienung, ſowie
unverbrüch=
licher Verſchwiegenheit, gegen Berechnung
mäßiger Proviſion:
das Agentur= und Commiſionsgeſchäft:
J. A. Caerter,
Soderſtraße 33 Parterre.
348
da 38
huk1aht,H. BiATuOOUy
Ernſt=Ludwigsſtraße 17, Darmstadt,
offerirt:
1713) A uster n
feinſte
Holländiſche. Cavlak,
prima neuer
Aſtrachan. Rheinlaehs,
geräucherten. See Loxe l l eD,
geräucherte. Sprotten,
feinſte Kieler. Gansleher-Pasteten. Friſch gewäſſerten
L. ab b e r d an,
ſchön weiß und zart. Obst-Gelée,
per Pfund 45 Pf.
von reinem Obſt. OraygeD,
ſüße Früchte. CITroneD.
pr. Stück 9 Pfg. RollmöpS6,
pr. Stück 8 Pfg. Häriuge,
feinſte Holländiſche, pr. Stück 8 Pf. Alle natürliche
Minerul-Wasser
friſcher Füllungen.
H a u h e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Veustadt, roke
des Darmſtädter Pferdemarkts 2 M.
er Oppenheiner Kirchenbanlotterie d3 M.
ſind in der Expedition dieſes Blattes zu haben.
1714) Der in ſo kurzer Zeit beliebt
gewordene Tannenduft zum Räuchern
der Zimmer iſt wieder vorräthig bei
L. Nachtigall, Hof=Friſeur.
1715) Ein noch wenig gebrauchter
Chor=
rock zu verkaufen. Näheres bei der Exp.
1716) Ein Acker oder Garten in der
Nähe der Stadt geſucht. Schriftl. Offerten
unter G. J. 1716 beſorgt die Expedition.
1717) Laufmädchen geſucht.
Näheres bei der Expedition.
1718) Es wird für Oſtern ein
Mäd=
chen, welches kochen kann und Hausarbeit
übernimmt, geſucht. Näheres
Heidelberger=
ſtraße 19. Frau Premier=Lieut. Heridies.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 26. Februar 1880,
Vormittags 10 Uhr,
werden im Gartenſaale des Gaſthauſes
nzum Landsberg” dahier die folgenden
Pjänder gegen Baarzahlung öffentlich
ver=
ſteigert, als:
Commode, 1 Uhr, 8 Bilder, 1
Spiegel, 1 Canapee, 1 Caunitz, 2
Kleiderſchränke, 1 Kiſte, 1
Küchen=
ſchrank, 2 Tiſche, 1 Nachttiſchchen und
1 Nähtiſchchen.
Darmſtadt, den 23. Februar 1880.
Kaiſer,
1721) Großh. Gerichtsvollzieher
22) Frankfurt a. M.
Aelteſtes Annoncen=Bureau
aasenstein
d.
Vogler
Tägliche Expedition an alle
Zeitungen—
10 Liebfrauenſtraße 10.
Beſchwerden
1719) Verlor e n
am letzten Mittwoch auf der Chauſſee zwiſchen
Darmſtadt und Baierseich eine Wagen=
Achſenſchraube mit Neuſilberbeſchlag. Dem
Wiederbringer 2 M. Belohn. Näh. in d. Exp.
1720) F. S. 1800 wird gebeten, den
Brief zu beantworten. L. S. 1530.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoae).
Am Feſte der Eſther.
Mittwoch den B. Februar am Vorabend des Feſtes, Gottesdienſt: Anſang Abends um 54 Uhr.
Einleitende Betrachtung um 5½ Uhr.
Donnerstag den 26. Februar am Tage des Feſtes, Gottesdienſt: Anfang Morgens um 7 Uhr.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 24. Februar.
2. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung.
König Lear.
Trauerſpiel in 5 Atten von Shakeſpeare.
Perſonen:
Lear, König von Britannien Hr. Wünzer.
Goneril,
5rl. Berl.
Regan, deſſen Töchter
Frl. Ethel.
Cordelia,
Frl. Weigel.
König von Frankreich.
Hr. Wisthaler.
Herzog von Burgund.
Zr. Franke.
Herzog von Cornwall.
Herzog von Albanien,
Graf von Gloceſter
Graf von Kent,
Edgar, Gloceſter's Sohn
Edmund, Gloceſter's Baſtard Herr Edward.
Der Narr,
Oswald, Goneri's
Haushof=
meiſter
Hr. Knispel.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr
Hr. Schimmer.
Hr. Mendel.
Hr. Wagner.
Hr. Mickler.
Hr. Fiala
Hr. Werner.
1722) Ein Müdchen für Küche und
Hausarbeit, welches gute Zeugniſſe
aufzu=
weiſen hat, wird geſucht Heinrichsſtr. 79.
1123) Damen= und Kinderkleider
werden elegant und billig angefertigt.
Mauerſtraße 28, eine Stiege hoch.
über unregelmäßiges oder nicht rechtzeitiges
Ueberbringen des Tagblatts bitten wir, da
die Einrichtung derart getroffen, daß die
verehrlichen Abonnenten mit Ausnahme des
Samstags bis längſtens 1 Uhr
Nachmit=
tags im Beſitze des Tagblatts ſein müſſen,
umgehend an unſer Comptoir richten zu
wollen, um alsbald das Erforderliche
ver=
anlaſſen zu können.
Die Expedition des Tagblatts.
N6 38
349
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Februar.
0 Die zweite Kammer hat ſich am Samstag nach ſtattgehabter
weiten Leſung des Entwurfs der allgemeinen Bauordnung, der
ſchließ=
ſch mit 30 gegen 4 Stimmen Annahme fand, wieder auf unbeſtimmte
eit vertagt. Aus den deßfallſigen Verhandlungen iſt nur die Thatſache
4 conſtattren. daß die Handhabung der Baupolizei in den Städten, in
pelchen qualificirte Stadtbaumeiſter angeſtellt ſind, nach dem nunmehrigen,
bit 18 gegen 15 Stimmen gefaßten Beſchluß dem betreffenden
Bürger=
heiſter übertragen werden ſoll.
Die D. Z. bringt nachfolgenden Auszug aus einem Briefe
br. G. H. des Prinzen Alexander aus St. Petersburg: Am
Bahn=
hf wurde ich von allen Söhnen des Kaiſers und Sandro (Fürſt von
hulgarien) empfangen und nach dem Winterpalais geleitet. Auf der
Areppe erwartete mich der Kaiſer und wollte mich in meine Zimmer
ſihren, was ich ablehnte; wir begaben uns nun durch den großen
ſorridor nach ſeinen Appartements, als plötzlich eine ſurchtbare
Deto=
ſation erfolgte; der Boden unter uns hob ſich wie durch ein Erdbeben,
dle Gasflammen im Corridor erloſchen. Vollſtändige Finſterniß,
ent=
itzlicher Staub und Geruch von Pulver und Oynamit. Man rief uns
daß ein Kronleuchter in dem Salon herabgeſtürzt ſei, wo der Tiſch
ſir das Familiendiner gedeckt war. Ich eilte mit dem Thronfolger und
Vladimir dorthin, während Graf Adlerberg den Kaiſer zurückhielt in
hr Ungewißheit, was noch folgen könnte, da man an eine Gasexploſion
aubte. Wir fanden alle Fenſterſcheiben zerbrochen, die Wände geſprungen,
te Kronleuchter zertrümmert u. ſ. w. und einen erſtickenden
Pulverge=
lich: es war kein Zweifel mehr, daß unter dem Salon, in welchem der
haiſer ſeit der Rückehr ders Kaiſerin ſpeiſt, eine Mine geſprungen war;
urch meine Ankunft war die Dinerſtunde um eine halbe Stunde verlegt
norden, und ſo kam es, daß die Kaiſerliche Familie noch nicht in dem
ſzimmer verſammelt war. (Dieſes proviſoriſche Speiſezimmer gehört
dem Appartement, welches ich ſonſt immer bewohne, und nur weil
iy=gerne mit Ludwig zuſammen wohnen wollte, hatte ich mir diesmal
e anderes ausgebeten.) Die Mine befand ſich in einem Keller unter
dr Hauptwache und dieſe wiederum unter dem Speiſezimmer; ſie war
ver doch nicht ſtark genug, um die Gewölbe zu durchbrechen. Wir
prten von unten entſetzliches Jammergeſchrei: es waren die armen
Sol=
uten vom finnländiſchen Garde=Regiment, unſchuldige Opfer dieſes neuen
Lei brechens, die mit den Steinplatten des großen Wachtſaales erſt in
lé Höhe und dann in den Keller hinab geſchleudert worden waren: von
ken 60 Mann waren ungefähr 50 getödtet oder verwundet. Der Anblick
nar herzzereißend, als wir mit dem Thronfolger hineindrangen. Eine
kr großen Küchen war auch eingeſtürzt. Man hat bis heute früh
b Leichen gefunden, 8 Soldaten ſind ſterbend, 44 verwundet, darunter
ach Civiliſten.
In einem großen Theil des Winterpalais ſind die Doppelfenſter
zer=
tümmert, auch in meinen und Ludwig's Zimmern. Ein großes Glück
ü, daß die arme Kaiſerin, die bei meiner Ankunft ſchlief, gar nichts hörte.
ſeute früh hat ihr der Kaiſer einen Theil der Wahrheit mitgetheilt, die
ruhig und gefaßt anhörte. Geſtern hatten wir ihr nur von einer
Easexploſion geſprochen. Wir brachten noch die halbe Nacht in
Er=
urtung weiterer Schreckensereigniſſe zu, aber, Gott ſei Dank, erfolgte
uhts mehr.
In der letzten Sitzung des Oberlandesgerichts zu Darm=
1dt wurde ein Proceß zu Ungunſten der Stadt Mainz entſchieden, der
lir letztere von beſonderer Tragweite ſein wird. Die
Dampfmühlen=
bſitzer Herren Gebrüder Schäferzin Mainz wurden im September des
hres 1878 von der Stadt angehalten, nicht allein von demjenigen
lehl, welches ſie produciren und zu Brod fabriciren, ſondern auch von
hm Mehl, welches ſie produciren und wieder aus der Stadt ausführen,
ſ.troigebühren zu bezahlen. Auf dieſes Anſinnen gingen aber die Herren
Ebrüder Schäfer nicht ein, und ſo ſtrengte die Stadt Mainz einen
Pro=
t3 an. Sowohl das Polizei= als auch das Bezirksgericht Mainz ſprachen
be Angeſchuldigten frei, von der Anſicht ausgehend, daß Octroigebühren
ur von denjenigen Artikeln erhoben werden konnten, welche in der Stadt
mſumirt würden, Octroi ſei überhaupt eine Conſumtionsſteuer. Durch
deſen Proceß erwächſt der Stadt Mainz - derſelbe dauert ſchon über
ſt Jahr - wieder ein bedeutender Koſtenaufſchlag.
Strafkammer L. Sitzung vom 23. Februar. Heute wurden
ſlgende Fälle abgeurtheilt: 1) Peter Lautenſchläger von Winterkaſten
nd noch 22 Genoſſen haben ſich der Wehrpflicht entzogen. Jeder wird
eine Geldſtrafe von 150 M. und ſeinen Antheil Koſten verurtheilt.-
2 Der Scheerenſchleifer Adam Schweikert von Mörlenbach hat am Tage
uch ſeiner Entlaſſung aus dem Zuchthauſe, in Langen eine Uhr geſtohlen
und ſpäter in Darmſtadt auf dem Markte einer Frau ein Geldtäſchchen
nt elf Mark Inhalt aus dem Gretchentäſchchen genommen. Er ſtiehlt
4 1839, iſt 'ſchon elfmal beſtraft worden und hat 27 Jahre im
Ge=
ſengniß zugebracht. Den letzten Diebſtahl will er ausgeführt haben, um
le3 Warme zu kommen. Er wird in eine Zuchthausſtrafe von 3 Jahren
Monaten verurtheilt, die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die
Auer von 3 Jahren aberkannt und die Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht
tsgeſprochen. - 3) Philipp Greim, Stahlſchleifer von Fürſtengrund,
und Adam Wickenhöfer, Gerber von Hochheim, haben im vorigen Herbſte
auf dem Karlshofe und ſonſt aus verſchloſſenen Gärten, Bleich= und
Trockenplätzen Kleidungsſtücke und Bettzeug, Wäſche ꝛc. entwendet, und
dieſe Sachen zum Theil der Wittwe des Heinrich Blecher in Darmſtadt,
ſowie der Wittwe des Adam Ritſcher verkauft und zum Theil der Barbara
Rehberger ledig von Unterſchönmattenwag geſchenkt. Die beiden Diebe
ſind geſtändig. Die der Hehlerei beſchuldigten Frauenzimmer wollen von
dem rechtswidrigen Erwerb der Sachen nichts wiſſen und glauben, daß
die Sachen gekauft worden ſeien. Philipp Greim iſt außerdem eines
Vergehens gegen die Sittlichkeit angeklagt, und ferner beſchuldigt, den
Kutſcher Delp von Darmſtadt mit einem Todtſchläger an ſeinem Körper
verletzt zu haben. In der Verhandlung ſind 21 Zeugen geladen und
ver=
ſchiedne Bündel Wäſche und Kleider liegen auf dem Zeugentiſche. Wegen
Diebſtahls, Körperverletzung und Verbrechens wider die Sittlichkeit wird
Philipp Greim in eine Zuchthausſtrafe von 4 Jahren, wegen 7 ſchwerer
Diebſtähle und 2 Diebſtahlen mit Einbruch Adam Wickenhöfer in eine
Zuchthausſtrafe von 3 Jahren 6 Monaten verurtheilt, die bürgerlichen
Ehrenrechte werden beiden auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt und
Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht ausgeſprochen; Heinrich Blecher Wittwe
wird wegen Hehlerei freigeſprochen, gegen Adam Ritſcher Wittwe wird
wegen Hehlere eine Gefängnißſtrafe von 8 Monaten, gegen Barbara
Rehberger, ledig, wird wegen Hehlerei eine Gefängnißſtrafe von 1 Jahre
erkannt. Den beiden Erſtgenannten werden je 3 Monate, der Barbara
Rehberger 2 Monate Unterſuchungshaft aufgerechnet.
Die hieſige Handelskammer hat den Beſchluß gefaßt, die
Handelskammer in Mainz zu dem von den Ständen bewilligten
Brücken=
bau zu beglückwünſchen. Unter der Mainzer Bürgerſchaft iſt in
An=
regung gebracht, den hieſigen Verfechtern der Brückenbauvorlage eine
Ovation zu bringen, und ſoll ein Fackelzug in Ausſicht genommen ſein.
0 Der Landespferdezucht=Verein hat die Beſchaffung von
Zuchtſtutenmaterial ſowohl für die landwirthſchaftlichen
Bezirks=
vereine, wie für ſeine Mitglieder in die Hand genommen und ſteht eine
ziemlich rege Betheiligung zu gewärtigen.
7. Donnerstag den 26. Februar hält Herr Dr. Wislicenus aus
Coburg, Wanderlehrer der Geſellſchaft für Verbreitung von Volksbildung,
im hieſigen Volksbildungs=Verein einen Vortrag über die
öffent=
lichen Zuſtände in Amerika.
Am Mittwoch den 3. März findet im großen Saale des
Saal=
baus eine dramatiſch=muſikaliſche Aufführung von
Stu=
direnden der techniſchen Hochſchule ſtatt. Der Text der zur
Aufführung kommenden Oper „Don Juan” iſt von einem Mitglied des
academiſchen Vereins gedichtet, die Muſik hierzu iſt von den Herren
Hof=
muſiker Wenzel, Petr und Concertmeiſter Weber componirt. Aus den
früheren derartigen Aufführungen der Studirenden der techniſchen
Hoch=
ſchule iſt genügend bekannt, daß Tüchtiges geboten und geleiſtet wird,
und bedarf es daher wohl nur noch des Hinweiſes, daß der Ertrag zum
Beſten armer Lehrerwittwen des Großherzogthums Verwendung findet.
— Wie wir vernehmen, wird der hieſige ruſſiſche Geſandte Graf
Oſten=Sacken, aus Anlaß des am 19. Februar alten Styls alſo am
2. März ſtattfindenden 25 jährigen Regierungsjubiläums Sr. M. des
Kaiſers Alexander eine Feſtlichkeit veranſtalten.
Der Schluß der hieſigen Suppenanſtalt wird vorausſichtlich
am 20. März erfolgen.
O Im ſüdöſtlichen Stadttheil iſt bereits wieder eine große Anzahl
Keller unter Waſſer geſetzt.
Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 17. bis
21. Februar: Kartoffeln Weisgelbe 100 Kilo 7 M. 50 Pf. bis 7 M.
80 Pf., im Kumpf 50 Pf., Seeländer 8 M. bis 8 M. 20 Pf., im
Kumpf 55 bis 65 Pf., Blauaugen 10 M., im Kumpf 70-75 Pf.,
Schaf=
naſen 100 Kilo 9 M. bis 9 M. 50 Pf., im Kumpf 50-60 Pf., Kohläpfel
10 M. bis 10 M. 50 Pf., im Kumpf 65 bis 70 Pf., Graue Reinetten
12 M. bis 12 M. 50 Pf., im Kumpf 75 bis 85 Pf., Goldreinetten
15-16 M., im Kumpf 1 M. 10 Pf. bis 1 M. 20 Pf., Borsdorfer
16 M. 50 Pf. bis 18 M., im Kumpf 1 M. 20 Pf. bis 1 M. 40 Pf.,
Betzelbirnen 100 Kilo 9 M. 50 Pf. bis 10 M. 50 Pf., im Kumpf 60
bis 70 Pf., gedörrte Zwetſchen 50 Kilo 25-27 M., ½ Kilo 30 32 Pf.,
gedörrte Aepfelſchnitzen 28-30 M. ½ Kilo 30-35 Pf., gedörrte
Bir=
nen 12-14 M. ½ Kilo 15 bis 18 Pf., gedörrte Birnſchnitzen 16 bis
18 M., 1 Kilo 16 bis 20 Pf., Butter per ½ Kilo 95 Pf., im Centner
83-85 Pf., Käſe per Stück 4 bis 6 Pf., Bauernkäſe 6 bis 10 Pf,
Schmierkäſe per ¼ Liter 18 bis 20 Pf., Deutſche Eier 100 Stück 6 M.,
1 Stück 7 Pf., 2 Stück 13 Pf., Kalkeier 100 Stück 5 M. 20 Pf.,
1 Stück 6 Pf., 2 Stück 11 Pf.., Italieniſche Eier 100 Stück 8 M.
40 Pf., 1 St. 9 Pf., 2 Stück 17 Pf., Weißkraut 1 Stück 9-15 Pf.,
Rothkraut 1 Stück 15-25 Pf., Blumenkohl 25 bis 45 Pf., Wirſing 6bis
10 Pf., Sellerie 3 bis 10 Pf., Schwarzwurzel per ½ Kilo 35 Pf.,
zwiebeln 50 Kilo 15-16 M., ein Stück 1 bis 3 Pf., Meerrettig
100 Stangen 1. Sortei 12 bis 15 M., 1 Stange 15 bis 20 Pf.,
2. Sorte 8 bis 10 M., 1 Stange 6 bis 12 Pf., Kaſtanien per ³⁄ Kilo
18-20 Pf., Orangen per Stück 10-12 Pf., Nüſſe per Hundert 30 bis
40 Pf., Rehziemer 5-6 M., Keule 4 bis 8 M. Bug 1 M. bis 2 M.
25 Pf., Ragout per ½ Kilo 40 Pf., Hahnen per Stück 1 M. bis 2 M.
50 Pf. und 3 M., Hühner per Stück 80 Pf. bis 2 M., Italieniſche
Kapaunen 1 Stück 3 M. bis 4 M. 50 Pf, franzöſiſche 5-9 M.,
alte Tauben per Stück 40 bis 50 Pf., junge 70 Pf., Hechte per ½ Kilo
80 Pf., Karpfen 80 Pf. bis 90 Pf., Schellfiſch 30 Pf., Bräſſen 25 Pf.,
Rothaugen 25 Pf., Weißfiſche 20 Pf.
L. Beſſungen, 20. Februar. Nachdem von dem Fleiſchbeſchauer
dahier vor kurzer Zeit die Anzeige gemacht, daß eine hier geſchlachtete Kuh
von der Perlſucht befallen, dieſes auch durch Großh. Kreisveterinäramt
Darmſtadt conſtatirt und feſtgeſtellt wurde, daß dieſelbe in Folge
Ein=
dringens einer Nadel von dem Magen aus erkrankt war und deren
Fleiſch als ungenieß bar, mit Petroleum übergoſſen, dem Waaſenmeiſter
über=
geben werden mußte, wurde am Freitag abermals eine bei einem hieſigen
Metzger geſchlachtete Kuh als an derſelben Krankheit befallen zur Anzeige
gebracht. Dieſe jedoch konnte, da die Krankheit nur in geringem Grad
vorhanden war, ausgehauen werden und wurde deren Fleiſch, wie durch
die Schelle bekannt gemacht, am Montag den 23. d. M. das ½ Kilo zu
30 Pf. verkauft.
- Bei einem in Mainz im, Cafe de Tritons veranſtalteten Billard=
Turnier wurden im Ganzen auf 2 Billards in 13 Stunden von
16 Spielern 15 Partien 100 Points geſpielt und 2615 Carambolagen
gemacht, was auf die Zeit berechnet auf 2 Billards per Minute
7 Points ergibt.
Mainz. Fruchtpreiſe vom 20. Februar: Waizen 23 M. 50 Pf.
bis 25 M., Korn 19 M. 50 Pf. bis 20 M. 50 Pf., Gerſte 16-20 M.
Hafer 14 M. bis 15 M. 75 Pf., Spelz 15 M. 75 Pf., Linſen 29 bis
50 M., Erbſen 21-29 M., Bohnen 25 bis 31 M. per 100 Kil.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 20. Februar. Die Grille. hLändliches Charakterbild in
5 Acten von Charlotte Birch=Pfeiffer. Unter den zahlreichen Stücken der
fruchtbaren Bühnenſchriftſtellerin nimmt das vorſtehende mit Recht eine
her=
vorragende Stelle ein, denn es beſitzt, wie die beſſern ihrer Dramen, - wenn
auch nicht hervorragende Bedeutung - jedenfalls unleugbare Vorzüge, die
demſelben eine bleibende Stelle im deutſchen Bühnen=Repertoire ſichern. Zu
dieſen Vorzügen gehört: intereſſante, ſpannende Handlung, ſcharfe
Charakteri=
ſirung, fließender natürlicher Dialog nebſt bühnengerechtem und effektvollen
Scenenaufbau. Welcher Meinung man Ubrigens auch Uber den dramatiſchen
Werth Birch=Pfeiffer'ſcher Stücke ſein möge, ſo viel wird wenigſtens
zuge=
ſtanden werden müſſen, daß die Verfaſſerin der „Griller, von „Dorf und
Stadt”, von, Mutter und Sohn”, der „Waiſe von Lowood” u. ſ. w. die Kunſt
verſtanden hat, ihre Stoffe bühnengerecht und wirkungsvoll zu behandeln und
ſomit den Schauſpielern dankbare Rollen zu liefern. Auch nimmt es dieſem
Berdienſte nichts an ſeinem Werthe, darauf hinzuweiſen, daß faſt ohne
Ausnahme der Plan und die Charakteriſirung ihrer Dramen nicht ihre
eigne Erfindung war, und daß letztere vielmehr zumeiſt nur dramatiſirte
Romane ſeien - ſind denn unſere allgemein anerkannten beſten Stücke
nicht aus ähnlichen Quellen geſchöpft? — Wenden wir uns ſonach zur
Be=
ſprechung der vorſtehend genannten Aufführung.. Dieſelbe war eine in jeder
Beziehung vortreffliche, zu der alle Darſteller ihr Beſtes beitrugen. Die
„Fanchon Vivieux, die Grille: der Frau Haſemann=Kläger war eine
ſo vollendete Kunſtleiſtung, wie ſie ſchwer zu übertreffen ſein dürfte; alle
Zuge des aus Contraſten beſtehenden Charakters, - die Wildheit und der
beißende Spott der armen verachteten Grille, ihre unverdorbene Natur und
angeborne Herzensgüte, das Erwachen der Liebe in dem verwahrloſten von
Niemand, geliebten Waldkinde, die dadurch in demſelben hervorgerufenen
Wandlungen - das alles war mit unübertrefflicher Friſche und
Natur=
wahrheit gezeichnet und wurde durch die aus dem Herzen quellende
Ge=
fühlswärme und ergreifende Innigkeit in den ſich weiter entwickelnden Phaſen
der Darſtellung von der Künſtlerin zu einem harmoniſch geſtalteten
Geſammt=
bilde zuſammengefaßt. Das ſcharf gezeichnete Charakterbild der „alten
Fadet: Frau Steck war in Maske wie Darſtellung in wahres
Cabinets=
ſtück. Die Zwillinge „Landry und Didier” fanden vorzügliche Vertreter in
den Herren Fiala und Franke. „Mutter Barbeau; war in beſten
Händen mit=Frau Eppert.” Der „Vater Barbeau” des Herrn Mickler war
gleichfalls eine tüchtige, richtig aufgepaßte und gut charakteriſirte Leiſtung,
die den Beweis geliefert, daß derſelbe die Mittel beſitzt, Aufgaben dieſer Art,
und wohl auch höhere, recht befriedigend zu löſen. Um ſo weniger glauben
wir mit einer Ausſtellung zurückhalten zu dürfen, zu der ſein Spiel in der
2. Scene des 5. Actes die Veranlaſſung gegeben. Hier that der Darſteller
des Guten zu viel. Barbeau iſt in dieſer Scene ürgerlich, mit ſich ſelbſt im
Zwieſpalt und drückt ſeinen Aerger in energiſcher Weiſe dadurch aus, daß er
mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlägt. Das iſt ein ganz natürlicher Ausdruck
dieſes Gemüthszuſtandes und würde ein oder zweimal angebracht von dem
beabſichtigten Effekt geweſen ſein; das wiederholte Behämmern des Tiſches
aber brachte auf den Zuſchauer faſt eine lächerliche Wirkung hervor. Richtige
Vertheilung von Licht und Schatten im Spiel iſt eine Kunſt, die mindeſtens
eben ſo ſorgfältig ſtudirt ſein will, als die Rolle an und für ſich ſelbſt, und
die nicht ganz der momentanen Inſpiration allein überlaſſen werden darf.
Die Praxis vieler unſerer eminenteſten Kunſtgrößen, ihre Rollen vor dem
Spiegel einzuſtudiren, ſteht unſerer Behauptung unterſtüthzend zur Seite und
enthält jedenfalls einen beherzigenswerthen Wink für jüngere Schauſpieler.-
Die übrigen Rollen waren entſprechend beſetzt.
[A. H.)
Sonntag, 22. Februar. An Stelle der angekündigten neuen Oper
„ Ceſarine; die wegen plötzlicher Heiſerkeit des Herrn Bölhoff nicht gegeben
werden konnte, wurden die Hugenotten ſubſtituirt, und da auch Frl. Schrötter
als unwohl annoncirt war, ſo hatte Frl. Czerwenka die Partie der
„Valentine” übernommen. Dieſes war die Hauptveränderung in der
Be=
ſetzung gegenüber der vorhergehenden vom 18. Januar, und, können wir gleich
hinzufügen, nicht zum Nachtheile der Oper. Unſere jugendlich dramatiſche
Sängerin - die, wie wir annehmen müſſen, die Partie bereits ſtudirt, wohl
auch ſchon geſungen hat - löſte ihre Aufgabe in höchſt befriedigender Weiſe.
Ihre friſche, jugendlich kräftige Stimme brachte alle Nummern zur vollen
Geltung. Die große Scene und das Duett mit „Raoul' (Herr Bär) am
Schluſſe des 4. Aktes erntete einen wohlverdienten zweimaligen ſtürmiſchen
Hervorruf. Herr Bär war prächtig disponirt und vermeinen wir die Partie
nie ſchöner von ihm gehört zu haben. An Stelle des Herrn Bölhoff trat
Herr Reichardt als=Boisroſs” ein, der ſich, indem er ſomit dieſe Rolle
mit der des „Tavannes” doppelte, als tüchtiger verwendbarer Erſatzmann
erwies. Bezüglich der übrigen Leiſtungen wollen wir, der Kürze halber, nur
auf junſeren ffrüheren Bericht in Nr. 13 verweiſen. Eine Abänderung in
der diesmaligen Aufführung müſſen wir noch ſchließlich erwähnen. Durch
Weglaſſung der 1. und 2. Scene des 5. Aktes und Zuſammenziehung der
Schlußſeene mit dem vorhergehenden Akte wurde die Oper diesmal in 4 Akten
gegeben. Als Grund dieſer Verkürzung und Zuſammenziehung glauben wir
annehmen zu dürfen, daß unter den obwaltenden dringlichen Umſtänden Frl.
Czerwenka nicht Zeit hatte, das ſchwierige Recitativ und Terzett mit Raoul
und Marcel, welches die erwähnte 1. und 2. Scene des 5. Aktes ausfüllt,
mit Muſe ſtudiren zu können. Sämmtliche Enſemblenummern und Chöre
waren tadellos ſchön. Herr de Haan dirigirte die Oper.
(A. H.)
Tages=Kalender.
Samstag 28. Februar: Abend=Unterhaltung mit Tanz des Beſſunger
älteren Geſangvereins. - Ball der Vereinigten Geſellſchaft.
Sonntag 29. Februar: 20. ordentliche Generalverſammlung des
Seibel=
ſchen Kranken= und Sterbekaſſe=Vereins für Darmſtadt und
Beſſungen.
Montag 1. März: Vortrag des Herrn Heinrich Becker über Mozarts
Don Juan.
Mittwoch 3. März: Dramatiſchemuſikaliſche Aufführung im großen Saale
des Saalbaus, zum Beſten der armen Lehrerwittwen des
Großherzog=
thums, veranſtaltet von Studirenden der techniſchen Hochſchule.
Generalverſamimlung des Bürgervereins.
Am 12. 13. und 14 April: Darmſtädter Frühjahrs=Pferde= und Fohlen=
Markt mit Verlooſung.
Großh. Muſeum und Bildergalerie im Schloß, geöffnet Sonntags
von 11-1 Uhr, Dienſtag, Mittwoch, Donnerſtag und Freitag von
11-12 Uhr.
Großh. Hofbibliothek im Schloß, geöffnet täglich von 9-12 Uhr
Vormittags und (außer Samſtags) von 2-4 Uhr Nachmittags.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt:
Gewerbeſtreit=
ſachen: Montag, Mittwoch und Freitag, Vormittajs von 11-12 Uhr.
Armen= und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags
von 10-11 Uhr. Schulangelegenheiten: Donnerſtag und
Sams=
tags von 11-12 Uhr. Octroiangelegenheiten: Täglich
Vormit=
tags von 11-12 Uhr.
Vermiſchtes.
— (Neue Form einer Geburts=Anzeige.) In der „K. Z.u vom 3. v.
M. leſen wir Folgendes: „Geburts=Anzeige. Nürnberg, 30. December 1879.
Als Neugeborene empfiehlt ſich Freunden und Bekannten Clara, Tochter des
Kgl. Profeſſors Walther und Anna Walther geb. Schrimpff.
— Das „Weilburger Kreisblatt' ſchreibt unterm 18. Februar: Weder
der Umſtand, daß wir ſeither in einer dem Unſinne außergewöhnlich holden
Zeit gelebt, noch der, daß die Sache einer müßigen Erfindung übermäßig
ühnlich ſieht, darf den Glauben an folgende Geſchichte erſchüttern, für deren
Wahrhaftigkeit wir uns verbürgen koͤnnen. In dieſen Tagen verordnete ein
hieſiger Arzt einer ülteren Frau im nahen Löhnberg eine Arznei, welche auf
dem an's Glas gehefteten Zettel die vom Apotheker zugefügte Bemerkung
trug: „Vor dem Einnehmen aufzurltteln. Der Arzt kommt einen Tag
ſpäter zu der Kranken und fragte ſie, wie ihr die Arznei ſchmecke und bekäme.
Dieſe antwortete: „Die Arznei will ich gern einnehmen und ſie bekommt mir
gut, aber das jedesmalige Schütteln kann ich gar nicht vertragen, das greift
mich zu axg an. Dem Arzt iſt es Anfangs unklar, was die Kranke ſagen
will, erführt aber dann bei weiterem Fragen, daß der gewiſſenhafte Ehegatte
und der liebevolle Sohn genau nach Vorſchrift mit vereinten Kräften die
Gattin, reſp. Mutter jedesmal, bevor ſie Arznei nahm, tüchtig aufgerüttelt
hatten. Der Arzt klärte den obwaltenden Frrthum auf und die Kranke
be=
findet ſich, ſeitdem die Arznei vor dem Einnehmen aufgerüttelt wird,
be=
deutend wohler.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.