Abonnementsprels
vickhenährlich 1 Mark 50 Pf. inc.
Bringerlohn Auwärts werden von
alle Pofämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
p0 Quartal uek. Voſtauflchlg.
Grag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Eppeditionen.
Amtliches Organ
fir die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 10. Februar.
N2S.
1880.
Oeffentliche Bekanntmachung.
Die Curatel über Jacob
DiefenbachII. von
Eſcholl=
brücken betr.
In rubricirter Sache werden:
Dienstag den 24. Februar,
Vormittags 11 Uhr,
circa 7000 Mark Immobiliarkaufſchillinge
in dem Amtslocale des unterzeichneten
Ge=
richts (Zimmer Nr. 7) verſteigert werden.
Darmſtadt, den 3. Februar 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Aruold.
Schmeckenbecher,
Gerichtsſchreiber.
4203)
Bekanntmachung.
Die Reinigung des Parade= u. Marien.
platzes hierſelbſt für die Zeit vom 1. April
1880 bis Ende März 1831 ſoll an den
Mindeſtfordernden verdungen werden, und
iſt dazu ein Licitationstermin auf
Donnerstag den 12. Februar d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
im Geſchäftszimmer der unterzeichneten
Verwaltung anberaumt. Indem wir
Unter=
nehmungsluſtige zur Betheiligung auffordern,
bemerken wir gleichzeitig, daß die
Beding=
ungen im Termin vorgeleſen werden, aber
auch ſchon jetzt zur Einſicht aufgelegt ſind.
Darmſtadt, den 30. Januar 1880.
Großherzogliche Garniſon=
966)
Verwaltung.
Papier=Lieferung.
Die Lieferung des ſtädtiſchen Papier=
und Couvertenbedarfs bis zum 31. März
1881 ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei uns zur
Einſicht offen.
Angebote bittet man verſiegelt und mit
entſprechender Aufſchrift verſehen unter
Bei=
fügung von Muſtern bis zum
13. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
an uns gelangen zu laſſen.
Darmſtadt, den 5. Februar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
1070) Hickler, Beigeordneter.
Vergebung von Buchdrucker=,
Lithographie= und Buchbinder=
Arbeit.
Die zur Herſtellung der Formularien
für die ſtädtiſche Verwaltung bis Ende
März 1881 erforderlich werdenden
Buch=
drucker= und Lithographie=Arbeiten, ſowie
die für die Octroiverwaltung innerhalb
derſelben Zeit ſich ergebenden Buchbinder=
Arbeiten ſollen ſubmiſſionsweiſe unter den
bei uns zur Einſicht offen liegenden
Be=
dingungen vergeben werden.
Angebote bittet man verſiegelt und mit
entſprechender Aufſchrift verſehen bis zum
13. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
an uns gelangen zu laſſen.
Darmſtadt den 5. Februar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
1071) Hickler, Beigeordneter.
Holz=Verſteigerung.
Mittwoch, Donnerstag und Freitag
den 1., 12. und 13. Februar l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
kommen in dem Kyritz'ſchen Hauſe,
Kirch=
ſtraße Nr. 22, nachverzeichnete Sortimente
Brennholz zur Verſteigerung:
Mittwoch den 11. (Aus der ſtädtiſchen
Tanne):
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke
Wll. Rm.
Am.
Rm.
Oberwald):
Scheiter. Knüppel.
Rm.
Rm. ſtädt. Buchen 581 349 Eichen 14 Linden. 2 Freitag den 13. (Aus
Oberwald)
Reiſig.
Wellen dem ſtädtiſchen
1
Stöcke.
Rm. Buchen 9200 201 Eichen 440) 29 Linden 20
Sämmtliches Laubholz ſitzt in der
Wei=
denlache, circa 200 Schritt von der
Die=
burgerſtraße.
Darmſtadt, den 4. Februar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
1103) Hickler, Beigeordneter.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 1. Februar 1880,
Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden in dem Saale der Ritſertſchen
Brauerei „zum Schützenhofu dahier
Ca. 40,000 Cigarren.
beſter Qualität
öffentlich gegen gleich baare Zahlung
ver=
ſteigert.
Darmſtadt, den 6. Februar 1880.
Wittich,
1116) Großh. Gerichtsvollzieher.
Zwangs=Verſteigerung.
Mittwoch den 11. Februar 1880,
Vormittags 1 Uhr, werden im
Garten=
ſaale des Gaſthauſes „zum Landsberg”
dahier die folgenden Pfänder gegen
Baar=
zahlung öffentlich verſteigert, als: 1 Schrank
mit Glasaufſatz, 1 Schreibtiſch mit
Auf=
ſatz, 1 Kleiderſchrank, 1 Caſſaſchrank.
Darmſtadt, den 7. Februar 1880.
Kaiſer,
1204) Großh. Gerichtsvollzieher.
Die Holz=Verſteigerungen
in den Waldungen des Großherzog.
lichen Hauſes und des Landes=
Hoſpitals Hofheim
vom 4., 6. und 7. d. Mts. (bezüglich
welcher getrennte Bürgſcheine beizubringen
ſind), ſind genehmigt.
Ausgabe der Abfuhrſcheine bei Großh.
Rentamt Darmſtadt
Freitag den 13. d. Mts.
Die Schlagflächen müſſen bei
Vermei=
dung der geſetzlichen Nachtheile bis zum
6. März d. Js. geräumt ſein.
Darmſtadt, den 8. Februar 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Muhl.
1205)
69
450
R 28
Verſteigerung
einer Färbereieinrichtung und Farbwaaren
Mittwoch den 11. Februar d. J., Nachmittags 2 Uhr,
werden Kiesſtraße Nr. 12 gegen baare Zahlung verſteigert:
Farbwaaren: Blauholz, Blauholz=Extract, Rothholz, Alaun,
In=
digo Bengal, Indigo Carmin, Blauſtein, Alkaliblau, Methilgrün,
Olivenſeife, Soda ꝛc. ꝛc.
Sodann: 5 kupferne Keſſel, Drucktiſche, Bügelbretter,
Bügeleiſen, Druckformen, Bütten, Fäſſer, 2 Glasſchränke und
ſonſtige Fürbereigeräthe. Pr=
Darmſtadt, den 6. Februar 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
1105)
Berntheiſel
Verſteigerung.
Donners ag den 12. Februar l. J, Vormittaas 9 Uhr,
we den Nieder=Ramnädterſtraße Nr. 9 in Darmſtadt: Kleider, Weißzeug
Bettwerk, ſehr gut erhaltene Möbel, 1 Schreib=Commode,
Pfeilerſchränk=
chen, Kleiderſchränke, 1 ſehr ſchö er eichener neuer Schreibpult,
1 Wanduhr ꝛc, Meyer's Converſations=Lexikon, Göthe's und Körner'e
Werke, ſodann ca 9000 Exemplare Cubikpreierechner,
Hülfs=
buch für Forſtbeamte, Holzhändler ꝛc., gegen baare Zahlung
verſteigert.
Darmſtadt, den 30. Januar 1880.
Engel,
Großherzoglicher Gerichtsvollzieher.
1110)
Thee-Lager
directer Import,
neue
Ernte.
Schwarze
Sorten:
Pecco,
Raiser-Souchong.
Souchong,
Congo-Soucho's,
Congo,
Theespitzen,
ſtaubfrei,
Thee-Aisehung.
564)
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
Wriedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
Feinſte
Qualitäten
in eleganter
Verpackung.
Grüne
Sorten:
Ferl-Thee,
llaysan-
und
lnperiai-Thee-
Gegenſtände, Touren, Orden,
Mützen, Atrappen ꝛc. ꝛc.,
empfiehlt
die Fabrik von
Gelbke & Benediclus,
Dresden.
10580) Preis=Courante gratis und franco.
Straßburger,
Kaſſee=Eſſenz
friſcher Sendung bei
G. L. Kriegk.
107) Feinſtes hollaͤndiſches
Buchwaizenmehl und
Buchwaizengrütze
bei
Emanuel Tuld,
Kirchſtraße 1.
63
Gute
8 Oberheſiſche Handkäſe
fortwährend bei Wermer, Ballonplatz 4.
338) Unſer Anweſen,
Pallaswieſen=
ſtraße Nr. 53. von etwa 3½ Morgen
Flächengehalt, mit daraufſtehendem
Wohn=
gebäude, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, iſt zu verpachten.
Näheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier.
680
Frische Matzen
täglich zu haben bei
Bäcker Maluxek,
Bleichſtraße 13.
682)
C3 Samstags geſchloſſen.
Kaffee candirt!
in ſelbſtgebrannter, ſtets friſcher und
aner=
kannt beſter Qualität, empfiehlt M. 1.50
per ½ Kilo.
J
3 H. W. Prassel.
ſowohl ab
3 Saarſtückkohlen, Lager, als
auch ab Zeche, in Original=Waggons zu
den billigſten Preiſen empfehlen
Griesheim bei Darmſtadt.
L. Wolfk Söhne.
353)
Stets friſche
Kumsthefe
beſter Qualität empfiehlt
Jacob Sehlezzing,
Bleichſtraße 25.
André Hofer's
ächten FoigenHafiee,
Sacca-Maſſee, Haſſee-
Surro-
gate von Eller ꝛc.
Emanuel Fuld,
1081)
Kirchſtraße I.
1126) Mein Colonial= und
Farb=
waaren=Geſchäft, gr. Ochſengaſſe Nr. 14,
wird unter günſtigen Bedingungen
ver=
miethet oder verkauft.
Th. Fiſcher.
M. 28
ſeuer Gebrän
in der
Brauerei zum „Grünen
Laub=
von Freitag den 6. Februar d. J. ab auf die Dauer von circa 9 Tagen
in Zapf genommen.
ſo5)
Girab-Bemhmator
in Harmor, drauit, Syenlt, Porphyr eto.
in reichhaltiger Auswahl ſtets vorräthig. Transport der Denkmäler nach jeder
Gegend und Verſetzen derſelben auf den Friedhöfen. Zeichnungen und
Preis=
verzeichniß der Monumente franco.
F. Hofmeister, Marmor-K Steinmetzgeſchäft,
Frankfurt a. M. 165 Eckenheimer Landſtraße, dem Friedhofe gegenüber.
Hoino vo beliobt gewordene, nleht durehsichtiæ, aber wirklich gshaltvous
321)
Veberall als vorzüglich auerkannle
8=
Tmiversal-Alycerim-Gelfe
ompfehle fur Jedermann als mildeste, billigste und für die Gecundheit der Hant
zutröglichste Waschsaife por Stüek 15, 20 und 30 Pfz. Unentbehrlich zum
Waschen für Minder.
Fabrik von H. D. Beyschlag, Augsburg.
Alleinige Niederlage bei Herrn Wilh. Schäfer in Darmstadt.
973)
Ausverkauf.
Um mir meinen demnächſtigen Umzug zu erleichtern, verkaufe ſämmtliche Artikel
in Kurz=, Wolle= und Weißwaaren unterm Einkaufspreis.
Geinrich Aller,
Wilhelminenſtraße, neben der Caſerne.
3
Seugemene Chierſchutz= Henſchrift.
7. Jahrgang. Auflage 7000 Exemplare.
Inſertionspreis 30 Pfge. die 3 geſpaltene Zeile.
Alleinige Annahme von Anzeigen und Beilagen durch die
Annoncen=Expedition
Haasenstein & Jogler in Frankfurt a. M.
und Fihialen.
(6198)
AnImende cholee
of
Valentine-Cards
21
1206)
L. B. Müller's Stationery,
Schulstrasse 14
Wür Confrmanden.
Sohwarze Tuche, Bukskin & Cachemire
empfehle in großer Auswahl zu ſehr billigen Preiſen.
1207)
Franz Gaydoul.
9670) Eine Wheeler=Wilſon=
Näh=
naſchine, die ſich beſonders gut zum
Weiß=
ſeugnähen eignet, iſt billig abzugeben.
Näheres in der Expedition.
1208
bei
Frühlattig
Handelsgärtner Wenz
Beſſ. Hügelſtraße 16.
251
Prima Sleariulichler
von Münziug &am;Co. in allen Packungen,
Strassburger Stoarinlichtor
mit Canälen.
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße 1.
1084)
Prima Schweineſchmalz
per Pfd. 55 Pfg., bei 5 Pfd. 50 Pfg.
Prima Speiſeöl
per Schoppen 40 Pfg.,
Feinſtes Backmehl per Pfd. 24 Pfg.
Nieolaus Best,
bei
Magdalenenſtraße 23.
1080)
Amerik. Apfalspalten,
Türk. Lwetschen,
Hal. Hacaronl,
Eier-Gemüse-Nudeh,
Feinstes Mehl (Kaiſerauszug),
Prima Hohnöl,
Felnstes Speiseöl
empfiehlt billigſt
Ruhem mandk,
036)
190
Ballonplatz 5.
Das berühmte
ſraham) SohrotBrod
täglich friſch zu haben bei
Franz Mischlor,
Bäckermeiſter,
Nieder=Ramſtädterſtraße 52.
1193)
Friſch gebrannten
ROLIOD,
von vorzüglicher Güte, Mk. 1. 20,
Mt. 1. 40, Mk. 1. 60, Mt. 1. 80 per
Pfund.
Polh.
J. 1
Ecke der Caſino= und Bleichſtraße.
1201) Kaſſenſchrank, klein und gut
erhalten. Gaskrone von 6 Flammen,
große Ampel und diverſe Gasürme,
um=
zugshalber zu verkaufen.
Näheres in der Expedition.
Weiberzahn's patent. Hafermehl
per Paquet 50 Pfg.,
flrosse & Blackwell's Schottische
Hafergrütze in ¹. Pfd Paqueten,
in 14 und 7 Pfd. Originaldoſen und
offen,
Hestlé's Eindermehl,
Condensirte Milch von Cham,
Liebig's Flelsok-Extract
billig ſt.
Emanuel Fuld,
1209)
Kirchſtraße I.
[ ← ][ ][ → ]252
Wegen bedeutender Ausdehnung meines Confections=Geſchäftes nehme demnächſt zur Vergrößerun)
meines Geſchäftslocals bauliche Veränderung vor, und halte zuvor einen achttägigen
dvI-Uauuu,
meines ganzen Waarenlagers zu ſehr ermäßigten Preiſen.
Beſonders bezieht ſich dieſer Ausverkauf auf mein
Fuch- umd Bulzshzhm-Hager,
welches gänzlich zu räumen beabſichtige. — Ich empfehle darunter ganz beſonders eine Parthie Mark 2 per
heſſiſche Elle, und einen Poſten Reſte, v. 1-3 Meter Länge, für Knaben=Anzüge, zu ſehr billigen Preiſen.
Hausmacher und andere Leinen, Handtücher und Gebild, Bettzenge, Zwilch und
Bar=
chent ꝛc., Dowlas, Madapolam und Shirtings für Hemden, Alles zu ganz herabgeſetzten Preiſen.
Eine Partie zurückgeſetzte Regen=Paletots für Damen,
1210)
für Mädchen.
desgl.
Ebenſo noch vorräthige Winter= und Frühjahrs=Paletots werden zu ganz außergewöhnlich billigen
Preiſen abgegeben.
L. Markt Nr. 3.
Markt Nr. 3. Brmst,
10
Briauettes
der Gewerkſchaft Roddergrube.
Beſtes und angenehmſtes, ſowie billiges Brennmaterial.
Erfreuen ſich ſeit ihrer Einführung einer fortwährend ſich ſteigernden Beliebtheit.-
Dieſelben bieten die beſonderen Vortheile der Geruchloſigkeit, außerordentlich langes:
Anhalten des Feuers, Reinlichkeit ꝛc., und eignen ſich hauptſächlich für Füll=
Regulir=, Thon= und Porzellanöſen.
Gebrauchsanweiſung wird auf Wunſch zugeſtellt.
Per Centner ca. 135-140 Stück M. 1.40 einſchl. Octroi.
Bei Abnahme von 10 Ctr. per Ctr. „ 1.30
Das Häupt-Bepot
Bernhard H. Hachenburger,
Eliſabethenſtraße 42.
9984)
Geſchäfs=Aebergabe und Empfehlung.
Meinen ſeitherigen Gönnern und Freunden hierdurch die ergebene Mittheilung,
daß ich unterm Heutigen mein Gaſthaus „zum rothen Löwen' an Herrn
Jean Michel käuflich abgetreten habe.
Indem ich für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen meinen beſten Dank
aus=
ſpreche, bitte ich gleichzettig, dieſes auch auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen.
Hochachtungsvoll
Darmſtadt, den 1. Februar 1880.
Georg Biuer.
Auf Vorſtehendes Bezug nehmend, werde ich ſtets bemüht ſein, dem verehrlichen
Publikum in Stadt und Land, insbeſondere auch Gönnern und Freunden, ſowie den
alten Stammgäſten, durch aufmerkſame und prompte Bedienung, ein gutes Glas
Lager=
bier aus der Brauerei Diſchinger, gute Küche, ſowie auch den verehrlichen Reiſenden
durch ſaubere Logis mich beſtens zu empfehlen.
Hochachtungsvoll
Jean -Milhel,
Gaſthaus zum rothen Löwen.
1014
1211) Eine Tyroler Violine
Coöinst. raubor äole
iſt billig zu verkaufen.
ſempfiehlt per ¼ Kilo 50 Pfg.
Rheinſtraße Nr. 3 eine Treppe.
1212) Futterſchneidmaſchine, neueſte,
billigſt. L. Koch, Dieburgerſtraße 5.
H. Saal,
Obergaſſe 1.
und Cacaopulver
aus der Fabrik von G. A. Woiss,
königl. Hoflieferant in Stuttgart,
empfiehlt zu Fabrikpreiſen
G. L. Kriegk,
Rheinſtraße.
Die Fabrikate aus obiger Fabrik ſind
von anerkannt vorzüglicher Qualität, und
ſind ſämmtliche Tafeln ſowie Schachteln mit
Reinheits=Garantiemarken verſehen.
1215)
Kuorr's
Suppen Einlagen
liefern in 10-15 Min. fertige Suppen)
als:
Grünkornmehl, Hafermehl,
Gerſten=
ſchleimmehl, Kraftſuppengries (aus
Tapiocca), Reismehl.
Erbſen, Bohnen= und Linſenmehl.
Tapiocca Julienne (franz. Tapiocca),
franz. Sago= und Kartoffelmehl, in
Kilo=Paqueten, mit Kochanweiſung.
Julienne, franz. Suppe, loos, ganz
riſch).
Knorr's Eierfaden= und Eiergemüſe=
Nudeln.
Prima üchte Neapol. Maccaroni.
A. Feinmann,
Beſſunger Carlsſtraße.
Spratt's
Patent-Hundekuchen
friſch empfangen.
Emanuel Fuld,
1216)
Kirchſtraße I.
⁵⁄₈
6
[ ← ][ ][ → ] N 28
772) Neben meinen Specereiwaaren erſter Qualität führe ich nunmehr,
gezwungen durch die Concurrenz, auch Waaren untergeordneter Qualität, als:
LAnsen
per
Geschälte Erbsen,
Gold-Erbsen
„
Mittel-Gerzte
2 Kilo 18 Pfg.
„ „ 18 „
„ „ 16 „
„ 25 „
Perl-Gerste
Spelzengries
Reis
per ½
Kilo 35
„ 22
17
Pfg.
ꝛc.
ꝛc.
Emamuel Fuld,
Kirchſtraße
Austerm
heute friſch eingetroffen bei
VIh. Neber,
1217) Eliſabethenſtraße 14.
Vermiethungen.
2721) Rheinſtraße 8 eine freundliche
Wohnung im Vorderhaus, drei Treppen
hoch mit allem Zubehör.
8159) Mathildenplatz 5 iſt der dritte
Stock, 4 Zimmer, 2 Kabinette mit allen
Bequemlichkeiten, ſofort zu bezieben.
9383) Beſſ. Heidelbergerſtr. 57 iſt
in meinem neu erbauten Hauſe der mittlere
und untere Stock zu vermiethen und ſofort
Chriſtian Eß.
zu beziehen.
11080) Rückertſtraße Nr. 17 ein
Logis zu vermiethen.
103) Dieburgerſtraße 62 iſt eine
ſchöne Manſarden=Wohnung, 4 Piecen,
Küche, Keller ꝛc., ſofort zu vermiethen und
zu beziehen.
254) 4 Wilhelminenſtraße 4
ein ſchönes Manſardenlogis, Anfangs April
beziehbar.
339) Bel Etage i. m. neuen 2ſtöck.
Hauſe 5 Zimmer u. 1 i. d. Manſarde mit
allen Bequemlichkeiten alsbald zu vermiethen.
J. L. Buſchbaum Victoriaſtraße 48.
344) Ecke der Schnſter=und Holz
ſtraße 19, bei L. Hein, Metzger, iſt der
ganze 3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Kabinet, Küche und Bodenkammer, Keller,
bis zum 1. April zu bezieben.
40) rankturiehrdhe 1 dos Ber
terre= Logis 6-7 Piecen, Küche,
Magd=
kammer, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, auf Wunſch auch Garten=
Vergnügen, Familienverhältniſſe halber
An=
fangs Mai, auch etwas früher, an eine ruhige
Familie zu verm. Auskunft bel Etage daſ.
160)
Eliſabethenſtraße 1
ein großer Weinkeller, ſowie Comptoir
und Lagerräumlichkeiten zuſammen oder
getrennt zu vermiethen.
799) Ecke der Eliſabethen= u.
Wil=
helminenſtraße 17 ein Laden mit Wohnung
zu vermiethen.
974) Wendelſtadtſtraße 48 iſt ein
ſchönes Logis, 3 große Zimmer nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
1086) Laden zu vermiethen.
Ludwigſtraße 3: Laden nebſt Wohnung
per 25. März a. c. zu beziehen.
Ferdinand Mann.
1155) Bleichſtr. 27 eine ſchöne
Manſarde=
wohnung mit oder ohne Werkſtätte zu verm.
1156) Ruthsſtraße 8 ein Logis für
60 fl. zu vermiethen.
1164) Kleine Ochſengaſſe 16 ein
ſehr ſchönes noch in gutem Zuſtande
be=
findliches Logis, Stube, Kammer und
Ka=
binet zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
1218) Heidelbergerſtraße 17½ iſt
der erſte Stock, beſtehend aus 2-3
Zim=
mern mit Cabinet und allem Zubehör
weg=
zugshalber ſofort zu vermiethen.
Auf Wunſch auch möblirt.
1220) Kiesſtraße 5 iſt ein kleines Dach=
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
1221) Obere Eliſabethenſtraße 9
2 unmöblirte Zimmer zu vermiethen.
1222) Mühlſtraße 20, 3. Stock, ein
freundlich möblirtes Zimmer zu vermiethen,
1223) Ecke der Wald= u.
Saalbau=
ſtraße 19 iſt der Laden nebſt Logis ſofort
zu vermiethen.
1224) Ballonplatz 3 im Vorderhauſe
ein Manſardenlogis mit allem Zubehör an
eine ruhige Familie per 1. Mai zu beziehen.
1219) Ein Laden in ſrequenter Lage,
worin ſeit einer Reihe von Jahren ein
Specerei=
geſchäft mit beſtem Erfolg betrieben wurde, iſt
zu vermiethen. Reflectanten belieben ihre
Adreſſe in der Expedition d. Bl. unter
F. M. 100 abzugeben.
Vermiſchte Nachrichten.
Spesialarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(534
geſchloſſenen Wagen
vermittelſt der Bahn und in hieſiger Stadt
beſorgt pünktlich und unter Garantie billigſt
Ludvig Alker,
519
37 Saalbauſtraße 37.
9654)
Geſucht
ein mit guten Schulkenntniſſen verſehener
junger Mann als Lehrling in ein hieſiges
Bankgeſchäft. Näheres in der Expedition.
534)
Lagerſpeicher
mit Rollaufzügen, ſowie ſonſtige trockene,
verſchließbare Räume, ganz oder getheilt,
ſofort billigſt zu vermiethen.
Hochſtraße Nr. 30.
Laden Cesuoh
per Auguſt, September oder früher im
guter Lage für ein feines großes
Modegeſchäft. Franko=Offerten an die
Ex=
pedition d. Bl. unter M. S.
1081)
Herrenloſe Gegenſtände.
Im Laufe des Jahres 1879 wurden im Bereiche der Main=Neckar=Bahn eine
Anzahl herrenloſer Gegenſtände aufgefunden, deren Verzeichniß bei unſeren Stations=
Vorſtehern zu Frankfurt, Darmſtadt und Heidelberg eingeſehen werden kann. Etwaige
Eigenthumsanſprüche hieran wollen innerhalb der nächſten drei Monate geltend gemacht
werden, da nach Ablauf dieſer Friſt die nicht reclamirten Stücke zu Gunſten des
Unterſtützungsfonds der Bahn verſteigert werden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1880
Direction der Main=Reckar=Bahn.
„5)
Kunſt=Verein.
Die Plüne zur Wiederherſtellung der St. Katharinen=Kirche zu
Oppen=
heim ſind in der Permanenten Ausſtellung (Saalbauſtraße 73) ausgeſtellt.
Eintritt für Jedermann frei.
Der Vorſtand.
Samstag den 14: Febr Abends 8 Uhr, im Ritsert'ſchen Saale.
Mitgliederkarten 50 Pfg., einſchließlich 1-2 Damenkarten, beim
Vereins=
diener Rauch, gr. Caplaneigaſſe, bezw. Lindenhofſtraße 33.
Fremdenkarten für Herren 1 M., für Damen 50 Pfg. bei Hrn. Kaufmann
Pröſcher in der Kirchſtraße.
[170
Der Zutritt iſt in Masken und unmaskirt geſtattet.
70
Todes-Anzeige.
Freunden und Bekannten hiermit die tranrige Mittheilung, daß unſer
theurer, guter Gatte, Bruder, Schwager und Onkel,
Schreinermeiſter ſoorg Fey,
nach langem, ſchweren Leiden heute Nachmittag um 2 Uhr verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen
Darmſtadt, den 7. Februar 1880.
Carlotte Fey, geb. Böhler.
Die Beerdigung findet Dienstag den 10. Februar, Nachmittags
3 Uhr, ſtatt.
[1226
WAdpret,
Rehe, Hasen von 3-4 Mark, franzöſiſche Capauuen von 4-9½ Mk.,
Hahnen von M. 1.20-2.50, italieniſche Enten von 3-4 M., Kochhühner von
1.50 M., ſtets in friſcher Waare und größter Auswahl empfehle in dieſer
Woche an ſämmtlichen Markttagen; auf Beſtellung auch außer den Markttagen.
Hch- Arimm,
1227)
Wildpret= und Geflügelhändler von Jugenheim.
1228)
Heute 8 Uhr:
ourriſcher aoeno im Bathomenverem.
Nur Mitglieder und deren erwachſene Familien=Angehörige haben Zutritt.
Abzeichen für Damen und Herren, welche jolche nicht mitbringen, ſind in dem
Locale um wenige Pfennige offerirt.
22) Frankfurt a. M.
8 Ladnerin=Geſuch.
Aelteſtes Annoncen=Bureau
Wir ſuchen für unſer Garn= und
Kurzwaaren=Geſchäft eine tüchtige
Maasenstein
Ladnerin.
E
S. & L. Mander,
4
Vogler
Mannheim.
Tägliche Expedition an alle
Zeitungen—
15
10 Liebfrauenſtraße 10.
985)
Lioose
zur Normser deſlügelAusstellung
50 Pfg.
Ziehung am 1. März.
Zu haben bei
A. Dinkelmann, Worms.
Wiederverkäufer erhalten Rabatt.
1095) Ein junger Mann, verheirathet,
mit annehmbarer Handſchrift, wünſcht eine
Stelle als Bureaudiener. Derſelbe iſt auch
im Fahren bewandert, und iſt geneigt, eine
Kutſcherſtelle anzunehmen. Näh. in der Exp.
1229) Ein tüchtiges Mädchen für
Küche und Hausarbeit, oder eine Aushülfe,
wegen Krankheit der Köchin geſucht.
Zeughausſtraße 3 parterre.
1230) Einen Jungen gegen Lohn ſucht
F. Nichell, Steindruckerei,
Ludwigſtraße 16.
1231) 10- 20,000 Mark zuſammen
oder getrennt gegen gute Sicherheit zu
4¼ pCt. auszuleihen. Wo? ſagt die Exp.
1186) Eine geſunde Schenkamme ſucht
Stelle und kann ſogleich eintreten. Näheres
bei E. Steinius, Geburtshelferin,
Louiſenſtraße 14.
1232) Ein junger Menſch als Kutſcher
geſucht, der gleichzeitig in der Gärtnerei
kundig iſt. Näheres in der Expedition.
1233) Ein junger Mann, Gärtner, mit
guten Zeugniſſen, zu aller Arbeit willig,
ſucht baldigſt Stellung hier oder auswärts
in einer Gärtnerei oder einem Privathaus.
Näh. Grafenſtr. 31 Seitenbau bei Götz.
1234)
Köchin geſucht,
Iſraelitin, gegen hohen Lohn, zu Oſtern.
Näheres bei Frau M. Wörner,
Ver=
dingerin, Rheinſtraße 4I.
1235) Eine ältere, gut fundirte deutſche
Feuerverſicherungs=Geſellſchaft ſucht
für Darmſtadt und Umgegend tüchtige
Vertreter.
Gefl. Offerten beliebe man sub Ehiffre L.
197 an Rud. Monse in
Frank-
furt a. M. zu richten.
Zwangs=Verſteigerung.
Donnerstag den 12. Februar 1880,
Vormittags 10 Uhr, werden im
Garten=
ſaale des Gaſthauſes „zum Landsberg
dahier die folgenden Pfänder gegen
Baar=
zahlung öffentlich verſteigert, als: 1
Ka=
napee und 1 Pfeiler=Commode.
Darmſtadt, den 9. Februar 1880.
Kaiſer,
1236) Großh. Gerichtsvollzieher.
Dtenstag den 10. und
Mittwoch den 11. d. Mis.
Frischer Cabliau
J. Brüchweh,
bei
Hof=Lieferant,
1237)
Ernſt=Ludwigsſtraße 17.
Marktſtr.
Marktſtr.
3. Ew Harkl
3.
werden, alle Haararbeiten unzertrennt
unter Garantie der Haltbarkeit, vom tiefſten
Schwarz bis zum feinſten Blond längſtens
in 2 Tagen billig gefärbt.
lager in Odeurs, Pommaden,
oolen & Toilette-Seifen=
Hochachtungsvoll
J. Mold, Friſeur,
Marktſtraße 3.
Marktſtraße 3.
1239) Meine Wohnung befindet ſich
Mühlſtraße Nr. 45.
W. Cessner,
Rechtsanwalt.
Verehrlicher Redaction des Darmſtädter
Tagblatts in Darmſtadt beſcheinige ich hierdurch
mit verbindlichſtem Danke den Empfang des
in einzelnen Raten überſandten Geſammtbetrags
der Sammlung für die Waſſerbeſchädigten von
Biblis und Groß=Rohrheim mit Ein Tauſend
zwei Hundert acht und neunzig Mark
34 Pfennige unter dem ergebenſten Anfügen,
daß ich dieſen Betrag theils an die Großh.
Bürgermeiſterei Biblis und theils an die Großh.
Bürgermeiſterei Groß=Rohrheim überſendet habe,
von wo aus demnächſt die Vertheilung unter
die Beſchädigten beider Orte durch das Geſammt=
Hilfscomite erfolgen wird.
Bensheim, den 5. Februar 1880.
Namens des Hilfscomites
Dr. Uſinger,
Großherzoglicher Kreisrath.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 10. Februar.
Abonnement, suspendu.
Neu einſtudirt:
Schneewittchen und die Zwerge.
Komödie für Kinder in 5 Bildern von
C. A. Görner.
Im 1. Bild: Große Fackel=Polonaiſe, arrangirt
von Frl. Dittmann und ausgeführt vom
geſammten Balletperſonal.
Anfang halb 11 Uhr.
Dienstag 10. Februar.
9. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Robert und Bertram,
oder:
Die luſtigen Vagabunden.
Poſſe mit Geſang und Tanz in 4 Abtheilungen
von G Räder.
Anfang halb 7 Uhr. Ende vor halb 10 Uhr
255
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Geſchäfts=Verlegung.
Hiermit mache ich die ergebene Anzeige, daß ſich mein Geſchäftslocal von heute
an Elisabethenstrasse 17, nächſt der Wilhelminenſtraße, im Hauſe des
Herrn Hoſſattler Hufnagek befindet.
Achtungsvoll
Lr.
Hormann Sohäfor, Friſeur.
S
1093) Ein junges, braves Mädchen, 1240) Kleingemachtes Tannenholz
zu Kindern geſucht. Eliſabethenſtr. 55. wird billigſt in's Haus geliefert von
1242) Einen vraven Lehrjungen ſucht
L. Schupp, Zimmermeiſter,
B. Felmer, Glaſermeiſter.
obere Heinrichſtraße.
Schellfiſche.
5 ſebr. Hösinger.
n für ſämmtliche
AUG eiſtirende
Zeitungen der Welt befördert zu den
günſtigſten Bedingungen die Central=
Annoncen=Exped. von G. L. Daube
& C0. in Darmſtadt, Grafenſtraße 30.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 10. Februar.
In der am Samstag ſtattgehabten Sitzung zweiter Kammer
erneuerte Büchner ſeinen Antrag auf Conceſionirung und Subvention
einer Secundärbahn von der Station Eberſtadt nach Pfungſtadt, während
Lautz und Genoſſen die Herſtellung einer Bahnverbindung zwiſchen
Reinheim-Brensbach-Reichelsheim-Weinheim zum Gegenſtand eines
Antrages machten.-
Bei der fortgeſetzten, noch nicht zum Abſchluß
ge=
diehenen Berathung der allgemeinen Bauordnung wurde die Beſtimmung
des Entwurfs, wonach die Höhe der Privatgebäude in der Regel die
Breite der Straße nicht überſteigen ſoll geſtrichen und den Ortsſtatuten
überlaſſen, Beſtimmungen über die größte zuläſſige Höhe der
Privatge=
bäude zu treffen. — Die weitere Frage, auf welche Entfernung von
Friedhöfen weder Gebäude errichtet, noch Brunnen gegraben werden
dürfen, rief eine ſehr eingehende Debatte hervor, in welcher ſich die
über=
wiegende Mehrheit der Resner dahin ausſprach, daß es angezeigt ſei,
hierüber keine allgemeinen Beſtimmungen zu treffen, ſondern die
Ent=
ſcheidung gleichfalls den Ortsſtatuten zu überlaſſen, da die Schädlichkeit
der Friedhöfe in der Nähe von Ortſchaften ganz von der Durchläſſigkeit
des Bodes abhänge. Eine Abſtimmung über dieſe immerhin wichtige
Angelegenheit hat noch nicht ſtattgefunden.
9 Der Geſetzgebungsausſchuß zweiter Kammer hat ſich für
Er=
mäßigung des Stempels bei Schenkungen auf den Todesfall
unter Ehegatten ausgeſprochen, ebenſo für Herabſetzung des
Teſtaments=
ſtempels für geringere Verlaſſenſchaften - etwa unter 1000 M.
E. Strafkammer I. Sitzung vom 9. Februar 1880. Heute
wurde verhandelt: 1) Die Berufungsſache=Unterſuchung gegen
Nacht=
wächter Michael Ferger von Heppenheim wegen Körperverletzung. Der
Berüfung wurde ſtattgegeben, der Angeklagte freigeſprochen. 2) Adam
Miltenberger II. Ehefrau von Mitlechtern wurde wegen Urkundenfälſchung
in eine Gefängnißſtrafe von 3 Wochen verurtheilt. 3) Der Bautechniker
Heinrich Heyl und der Maurermeiſter Jakob Wilhelm Mersheimer ſind
angeklagt, daß ſie bei Leitung und bei Ausführung eines Baues,
näm=
lich des dreiſtöckigen Anbaues an dem Hauſe des Kaufmanns Dr. Reitz,
Ludwigsſtraße Nr. 8 dahier, im Herbſte v. J3. wider die allgemein
anerkannten Regeln der Baukunſt dergeſtalt gehandelt haben, daß für
Andere Gefahr entſtand, und daß ſie fahrläſſiger Weiſe und mit einer
Uebertretung einer Amts=, Berufs= oder Gewerbspflicht die 5
nach=
ſtehenden Perſonen, 1) Maurer Kahl, 2) Maurer Mendel 1I1., 3) Maurer
Schilling, 4) Maurer Diefenbach III. ſämmtlich in Griesheim, 5) E. Keil,
Sohn des Schuhmachers H. Keil dahier, körperlich verletzt und an ihrer
Geſundheit beſchädigt haben. Kaufmann Reitz dahier ließ im Herbſte
v. J3. zur Eweiterung ſeines Hauſes einen 3 ſtöckigen Anbauz nach
dem Hofe zu errichten. Als dieſer ſchon bis in den 3. Stock hinein
aufgebaut war, ſtürzte er am 18. Octbr. 1879 Abends zuſammen und
beſchädigte hierdurch die oben genannten Perſonen. Die Leitung des
Baues war dem Architekten Heinrich Heyl, die Ausführung der
Maurer=
arbeit dem Maurermeiſter Wilhelm Mersheimer dahier übertragen.
Dieſelben hielten ſich im Weſentlichen an den polizeilich genehmigten
Bauplan. Die Materialien hat der Bauherr geſtellt und wurden zu dem
Bau, den Fundamenten und Widerlegmauern alte, ſchon einmal gebrauchte
Bruchſteine, aus dem Abbruch der Stadtmauer herrührend, verwendet.
Es wurde nicht nur ſpät, bei häufigem Regenwetter gebaut, es wurde ſtets
auch noch Waſſer in den Hof gegoſſen, das an die Fundamente trat und
die=
ſelben nicht trocknen ließ. Nimmt man nun noch dazu, daß der Bau raſch
unter Dach kommen ſollte, daß in ganz kurzer Zeit die Mauer drei Stockwerke
hoch war, daß die alten Steine ſich nicht ſo leicht mit dem Mörtel verbanden,
ſo wird es Niemanden, auch den Nichtſachverſtändigen wundern, daß
die Grundmauer das Gewicht nicht tragen Lonnte und
ge=
borſten iſt. Der Grund des Unglücks iſt eben das Zuſammentreffen
ungünſtiger Umſtände. Der Bauherr hat das Material geliefert, der
Speis war aus blauem Kalk gut gearbeitet, der Maurer hat manche
alte Steine ausſortirt, die ſpäter doch wieder zu dem Bau genommen
beiden Angeklagten iſt Alles gethan worden, was in ihrer Macht und
in ihren Kräften lag. Wäre nicht von den Mägden immer noch Waſſer
in den Hof gegoſſen worden, ſo wäre nach Anſicht der Maurer das
Unglück wohl nicht geſchehen. Sicher wäre es allerdings vermieden
worden, wenn das Fundament aus guten Steinen und breiter
ausge=
führt worden und vor dem Weiterbau trocken geworden wäre. Die Herren
Sachverſtändigen, die Hofmaurermeiſter L. Harres und L. Riedtinger,
geben an, daß bei dem Zuſammenſtürzen des Baues der Mörtel noch
nicht gehärtet - hart geworden - wäre, und daß ſie in einem ſolchen
Falle ſolche Steine nicht genommen hätten. Auch ſie glauben, daß in
vorliegendem Falle verſchiedene ungünſtige Umſtände mitgewirkt hätten.
Der Vertheidiger Rechtsanwalt Metz III. plädirte für Freiſprechung,
nachdem von Seiten des Staatsanwalts Gefängnißſtrafe beantragt
worden war. Der Gerichtshof ſprach die Angeklagten von Strafe und
Koſten frei. Schluß 2 Uhr.
R. Schöffengerichtsſitzung bei Großh. Amtsgericht
Darmſtadt II. vom 9. Februar 1880. Nachdem heute zuerſt die
bei=
den Schöffen Jakob Breitwieſer von Ober=Ramſtadt und N. Erzgräber
von Arheilgen beeidigt worden waren, wurde Folgendes verhandelt:
1) In Unterſuchungsſachen gegen Chriſtian Heim von Ober=Ramſtadt
wegen Beleidigung wurde die Verhandlung vertagt, weil der eine Schöffe
ein Bruder des Anklägers iſt, und wurde Termin auf Montag den 8. k.
Mts. früh 9 Uhr anberaumt. 2) Wilhelm Peter Emig, Karl Fiſcher
und Peter Mink von Ober=Ramſtadt haben am Abend des 1. September
1879 — der Bürgermeiſterwahl - groben Unfug verübt, indem ſie auf
einem Pferde herumritten, ein Täfelchen, auf dem der Name des
Neuge=
wählten ſtand, herumtrugen und einen Zuſammenlauf von Menſchen
ver=
urſachten. Nachdem der Amtsanwalt fuͤr Jeden eine Haftſtrafe von 8
Tagen beantragt hatte, wurde Emig und Mink, jeder in eine Geldſtrafe
von 3 M., Fiſcher, der Eigenthümer des Roſſes, in eine Geldſtrafe von
5 M. Jeder in ½ der Unterſuchungskoſten unter ſolidariſcher
Haftver=
bindlichkeit verurtheilt. 3) Peter Finger von Ober=Ramſtadt hat am
10. October 1879 einen Theil eines Gewannwegs umgepflügt und
einge=
ſäet. Er wird in eine Geldſtrafe von 20 M., event. 5 Tage Haft
ver=
urtheilt.
Am Sonntag frütz verſchied dahier der Großh. Oberförſter z. D.
Georg Frhr. Schenck zu Schweinsberg=Rülfenrod in Folge
eines Lungenleidens im Alter von 54 Jahren. Seine zahlreichen Freunde
werden dem Dahingeſchiedenen ein ehrendes Andenken bewahren.
In der am 7. dis. Mts. ſtattgehabten ſehr zahlreich beſuchten
Generalverſammlung der Actionäre der Gasfabrik wurde mit nahezu
ſEinſtimmigkeit beſchloſſen, die Offerte der Stadt bezüglich Uebernahme
des Röhren=Netzes und des Terrains der Gasfabrik um den Preis von
345000 M. zu acceptiren, ſowie ferner Herrn Oberrechnungsrath Heß,
im Verein mit einem Mitglied der Verwaltung, zu beauftragen, mit der
Stadt wegen eventueller Uebernahme des ganzen Gaswerkes Verhandlung
zu pflegen.
n. Donnerstag den 12. d. M. hält Herr Oberlehrer
Klingen=
ſtein von Ober=Ingelheim im Volksbildungs=Verein einen
Vor=
trag über die Geſchichte des deutſchen Bundes vön 1813 bis 1820.
O Im Landkrankenhaus liegt dermalen ein bjähriges Bürſchchen,
dem während er bei ſtrenger Kälte in einer Scheuer übernachtete ſeine
Füße derart erfroren ſind, daß dieſelben amputirt werden mußten.
Am Samstag wurden in der Suppenanſtalt 1583 Portionen
Linſenſuppe abgeſetzt.
0 An der Frankfurter Börſe wurde am Montag eine große Hauſſe
in den ſo lang vernachläſſigten Ludwigsbahnactien in Scene geſetzt;
dieſelben eröffneten zu 103 und ſtiegen auf 105½.
O Ziemliches Aufſehen erregte die am Sonntag Nachmittag
ſtattge=
habte polizeiliche Aufhebung einer Spielhölle in der Altſtadt.
S Geſtern iſt eine bekannte Perſönlichkeit, der Arreſthausbeſchließer
Farnkopf, plötzlich an einem Hirnſchlag verſtorben.
Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 3. bis
7. Februar: Kartoffeln Weisgelbe 100 Kilo 7 M. 25 Pf. bis 7 M.
wurden, wie der Herr Vertheidiger ausführte, und von Seiten der 50 Pf., im Kumpf 45 bis 50 Pf., Seeländer 8 M. bis 8 M. 25 Pf.,
im Kumpf 60-65Pf., Schafnaſen 100 Kilo 9-10 M., im Kumpf 60 Pf.,
Kohläpfel 10 bis 11 M., im Kumpf 70 bis 80 Pf., Graue Reinetten
13 M., im Kumpf 85 bis 90 Pf., Goldreinetten 15 M. bis 15 M.
266
28
60 Pf., im Kumpf 1 M. 15 Pf. bis 1 M. 25 Pf., Borsdorfer 17 M.
50 Pf., im Kumpf 1 M. 30 Pf. bis 1 M. 50 Pf., Betzelbirnen 100 Kilo
10 M., im Kumpf 70-75 Pf., gedörrte Zwetſchen 50 Kilo 25-27 M.,
4 Kilo 30 Pf., gedörrte Aepfelſchnitzen 28-30 M. ½ Kilo 32-35 Pf.,
Birnen 11-12 M. ½ Kilo 15 bis 20 Pf., Birnſchnitzen 17-18 M.,
1¼ Kilo 20 bis 22 Pf., Butter per ½ Kilo 95 Pf., in größeren
Par=
thien billiger, Käſe per Stück 4 bis 6 Pf., Bauernkäſe 6 bis 10 Pf,
Schmierkäſe per ¼ Liter 18 bis 20 Pf., Deutſche Eier 100 Stück 6 M.,
1 Stück 7 Pf., 2 Stück 13 Pf., Kalkeier100 Stück 6 M. 20 Pf.,
1 Stück 6 Pf., 2 Stück 11 Pf., Italieniſche Eier 100 Stück 9 M.,
1 St. 9 Pf., 2 St. 18 Pf., Weißkraut 1 St. 8-15 Pf., Rothkraut 1 St.
10-25 Pf., Blumenkohl 30 bis 50 Pf., Wirſing 5-12 Pf., Sellerie 3
bis 10 Pf., Schwarzwurzel per ¼ Kilo 35- 40 Pf., Zwiebeln 100 Kilo
25 bis 27 M., ein Stuck 1 bis 4 Pf, Meerrettig 100 Stangen 1.
Sorte 16 bis 18 M., 1 Stange 12 bis 20 Pf., 2. Sorte 10 bis
11 M., 1 Stange 6 bis 12 Pf. Kaſtanien per ½ Kilo 18-20 Pf.,
Orangen per Stück 8, 10 und 12 Pf., Nüſſe per Hundert 30 bis 35 Pf.,
Rehziemer 5-12 M., Keule 4 bis 8 M. Bug 1 M. bis 2 M. 20 Pf.,
Ragout per ¼ Kilo 40 Pf., Haſen 1 Stück 3 M. bis 3 M. 80 Pf.,
Lapins 60-80 Pf., Hahnen per Stück 1 M. bis 2 M. 50 Pf., Hühner
per Stück 80 Pf. bis 2 M., Italieniſche Kapaunen 1 Stück 3 M.
bis 4 M. 50 Pf, franzöſiſche 5-9 M., alte Tauben per Stück 40 bis
50 Pf., junge 70 Pf., Hechte per 7 Kilo 80 Pf., Karpfen 80 Pf.
bis 1 M. Schellfiſch 30 Pf., Bräſſen 25 Pf., Weißfiſche 20.25 Pf.
L. Beſſungen 7. Febr. Die Großh. Kreisſchulcommiſſion
Darm=
ſtadt hat die Penſionirung unſerer Induſtrielehrerinnen, Fräulein Frieda
und Sophie Lipp vom 1. April d. J. an genehmigt und die erledigte
Stelle der Induſtrielehrerin Fräulein Fanny Gutfleiſch übertragen.
7 I. Beſſungen 7. Febr. Das dem Herrn Rentner H. Felſing
ge=
hörige, von ihm ſelbſt bewohnte Haus in der Eichbergſtraße wurde geſtern
für 15400 M. an Herrn Lehrer Courſchmann verkauft.
L. Beſſungen. E3 iſt unglaublich mit welch eminenter Frechheit
jetzt die vagabundirenden Handwertsburſchen und Strohmer auftreten.
Dieſelben benehmen ſich bei ihren Fechtgängen ſo anmaßend, befehlend
und herausfordernd, daß nur ein Auftreten in gleicher Weiſe, Seitens
eines männlichen Gliedes der angebettelten Familie, ſie in Reſpect zu
halten vermag. Es vergeht faſt kein Tag, wo nicht Diebſtähle angezeigt
werden, und ſcheinen es die Burſchen hauptſächlich auf Ueberzieher
ab=
geſehen zu haben. Die Fälle ihres brutalen Auftretens ſtehen nicht
ver=
einzelt. Erſt vor einigen Tagen wurde eine Frau, die krank zu Bette
lag und deren Mann momentan ſich entfernt hatte, in ſolch grober
un=
verſchamter Weiſe inſultirt, daß der Schrecken recht nachtheilige Folgen
für die Frau hatte. Ein Anderer focht Abends noch zwiſchen 7 und 8
Uhr den Heerdweg ab und drang mitunter zweimal in eine und ſdieſelbe
Wohnung, in Intervallen von Viertel= zu Viertelſtunde. Es iſt dringend
geboten, daß man ſeine Thüre wohl verſchloſſen hält und jede Familie
dafür beſorgt iſt, daß ſtets Jemand im Hauſe iſt, der den Zudringlichen
den nöthigen Reſpect einzuflößen vermag. Daß es vorkommen
wird, daß mitunter auch wirklich Bedürftige abgewieſen werden, liegt
anf der Hand, allein für dieſe ſorgt ja der Verein gegen Verarmung
und Bettelei.
- Getreide= und Fettviehpreiſe im Großherzogthum
Hiͤeſſen in der Woche vom 26. Januar bis 1. Februar: Weizen:
hierlän=
diſcher pro 100 Kilo M. 24.50 bis 26, ruſſiſcher M. 25.50 bis
26.50, ungariſcher M. 26.50 bis 2750, amerikaniſcher M. 25.50 bis
2750. — Roggen: hierländiſcher M. 17.75 bis 19, ruſſiſcher
M. 1750 bis 1850. - Gerſte: M. 19bis 2050. -Hafer: M. 13
bis 14,75. - Ochſen 1. Qual. M. 68 bis 70, 2. Qual. M. 58 bis
60. — Kühe: 1. Qual. M. 56 bis 58, 2. Qual. M. 44 bis 48 pro
50 Kilo. - Kälber: 1. Qual. 50 bis 55 Pf. - Hämmel: 1.
Qual. 54 bis 56 Pf., 2. Qual. 38-40 Pf. - Schweine 54 bis 58 Pf.
per ⁄ Kilo.
(Zeitſchrift f. d. landw. V. d. G. H.)
- Für das laufende Jahr kündigen die Aſtronomen zwei Kometen
an: den Winneke'ſchen und den Fay'ſchen. Der erſtere wurde ſchon vier Mal
beobachtet, das letzte Mal 1875; er hat eine Umlaufszeit von 5½ Jahren.
Der Fay'ſche Komet, der eine Umlaufszeit von 7413 Jahren hat, wird zwar
erſt im Januar 1881 durch ſeine Sonnennähe gehen, der Erde aber ſchon
am 3. Oct. d. J. am nächſten ſein. Fur Unglückspropheten Stoff genug
zu allerlei Combinationen und Vorherſagungen, aber auch fur Glückspropheten.
1811 war das beſte Weinjahr. Der „Kometenwein; wurde von aller Welt
beſungen.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 6. Februar. Das Concert der Fräulein J. und W.
de Bulewski aus Paris bildete die beſondere Attraction der
Freitagsvor=
ſtellung. Die jungen Damen rechtfertigten vollkommen den Ruf, der ihnen
vorherging. Die ältere insbeſondere iſt eine Violinvirtuoſin von hoher
Be=
gabung, ſie verbindet mit eminenter Technik einen brillanten Vortrag und
feinen künſtleriſchen Geſchmack: die jüngere entfaltete ähnliche Vorzüge in der
Behandlung ihres Inſtrumentes, des Klaviers. Die vorgetragenen concer=
tirten Piecen für beide Inſtrumente waren: a. Andante und Rondo von
Bériot. b. Ballade und Polonaiſe von Vieuxtemps. In dem Vortrag dieſer
vier Piecen brachte die Violinſpielerin den vollen Zauber ihres Inſtrumentes
in faſt allen nur denkbaren Nüancen meiſterhaft zu Gehör. Der Execution
der Volonaiſe folgte ein dreimaliger ſtürmiſcher Hervorruf, dem die jungen
Künſtlerinnen mit einer weiteren Piece entſprachen. Die Rummern b. c. d.
des Programms beſtanden aus: Polonaiſe, und Walzer, beide von Chopin,
und Scherzo=Trio=Coda von Beethoven; dieſelben gaben Frl. W. de Bulewskl
Gelegenheit, ſich als brillante Pianiſtin zu produciren. Dem Concert
vor=
her ging das dreiaktige Luſtſpiel „Ein heimliches Verhältnißl. Die
Aufführung war eine ganz vorzügliche, wohl abgerundete, und gebührt den
Trägern des Stücks Fr. Steck,Fr. von Buße=, Fr. Haſemann=Kläger
„Leontine: Herr Butterweck „Bankier Spangenberg;, Herr Edward
„deſſen Sohn Reinhold=) gleiches Lob für die Art, wie dieſelben ihre
re=
pectiven Rollen zur Geltung brachten. Beſondere Erwähnung verdient Herc
Franke, der in der kleinen Epiſode als der alte Austräger bei
Spangen=
berg „Hinze; ein Meiſterſtückchen komiſcher Charaktermalerei lieferte. Deſſen
„Hans Taps” in der den Schluß der Vorſtellung bildenden ſcenirten Anecdote
öu Befehl, Herr Lieutnantl lieferte hierzu ein Gegenſtück ganz
ver=
ſchiedener Art, in welchem Herr Franke ſich als einen ausgezeichneten
Dar=
ſteller ſogenannter „Dümmlinger erwies.
(A. H.)
Sonntag, den 8. Februar. Don Juan. Die vorſtehende
Auf=
führung von Mozart's Don Juan hatte ein ungemein zahlreiches Publicum
verſammelt, obgleich die Oper erſt vor vier Wochen in Scene gegangen war.
Abgeſehen davon, daß Mozart's Meiſterwerk nie verfehlt ſeine
Anziehungs=
kraft auf Kenner wie Nichtkenner auszuüben, ſo bot die diesmalige Repriſe
noch eine ſpecielle Veranlaſſung für Kunſtfreunde und Habituss des Theaters,
ſich in voller Zahl einzufinden. Dieſe beſondere Veranlaſſung und
An=
ſiehung war ſonder Zweiſel das angekündigte Gaſtſpiel des Herrn Dalle
Aſte, eines früheren vieljährigen und hervorragenden Mitgliedes unſerer
Oper. Wir glauben uns nicht zu irren, wenn wir dieſes Gaſtſpiel als den
Magnet bezeichnen, der einen großen Theil der Theaterbeſucher zu dieſer
Vorſtellung angezogen hatte, und erkennen darin ein gleich ehrenvolles
Zeug=
niß für den Künſtler, wie für den Kunſtſinn unſeres Publicums, das einem
alten Liebling, trotz mehrjähriger Trennung, ein freundliches Andenken
be=
wahrt hat. Da die Beſetzung der Rollen bis auf den „Leporello' des Gaſtes
und die „Zerline: der Frl. Czerwenka im Uebrigen die frühere war, und
wir die Einzel=Leiſtungen der Mitwirkenden in Nr. 8 bereits eingehend
be=
prochen, ſo glauben wir gerechtfertigt zu ſein, wenn wir uns heute mit dieſen
beiden Darſtellern ausſchließlich beſchäftigen.
Herr Dalle Aſte brachte den „Leporello' geſanglich und dramatiſch
in ächt künſtleriſcher Vollendung und in einer Weiſe zur Geltung, wie wir
die Rolle lange nicht ſo ſchön geſehen haben. Die alte bewährte
Meiſter=
ſchaft des Sängers, an dem die Jahre faſt ſpurlos vorübergegangen zu ſein
ſcheinen, erfreute auch diesmal wieder das muſikaliſche Ohr durch den edlen
Klang der Stimme, die breite Phraſirung, den geſchmackvollen, fein
nuan=
cirten Vortrag, wobei wir insbeſondere die ungemein deutliche Text=Ausſprache
rühmend hervorheben wollen, ein Vorzug des Sängers, der die höchſte
An=
erkennung verdient. War die Geſangsleiſtung des Gaſtes eine künſtleriſch
vollendete, ſo war es deſſen dramatiſche Geſtaltung der Rolle nicht minder.
Mit feinem Geſchmack alles zu ſtarke Auftragen der Farben und Ueberladen
mit zu grellen Lichtern verſchmähend — ein leider nur allzuhäufiger Fehler
anderer Darſteller - war das Spiel des Gaſtes gleichwohl ſcharf markirt
genug, um den Charakter der Rolle zu veranſchaulichen; dieſer Leporello war,
was der vertraute Diener eines Cavaliers wie Don Juan nicht anders ſein
kann und was die Engländer ſo ſehr charakteriſtiſch bezeichnen, ,a gentleman's
gentleman” Wir ſehen einem weiteren Gaſtſpiel des geſchätzten Künſtlers
mit Zuverſicht entgegen und wünſchen
und gewiß das Publikum mit
uns - daß ſolches zu einem Engagement führen möge. Die Beſetzung der
Partie der „Zerline= durch Frl. Czerwenka war ein unläugbarer Gewinn,
indem dadurch dieſe Rolle geſanglich zu ihrer vollen Geltung kam. Wenn
eingewendet wird, daß die Zerline eine ſogenannte erſte Opernſoubrettenpartie
ſei, alſo dem Fache unſerer jugendlich dramatiſchen Sängerin fern liege, ſo
wollen wir dagegen nur daran erinnern, daß eine Adeline Patti es nicht
ver=
ſchmäht hat, dieſe Rolle in ihr Repertoire aufzunehmen.
CA. H.)
Tages=Kalender.
Dienstag den 10. Februar: Großer Maskenball im Saalbau. — Narren=
Verſammlung der Liedertafel bei Reſtaurateur Schmidt. — Närriſcher
Abend im Katholiken=Verein.
Mittwoch 11. Februar: General=Verſammlung des Verſchönerungs=Vereins
in der Saalbau=Reſtauration.
Samstag 14. Februar: Maskenball des Geſangvereins Sängerluſt im
Ritſert'ſchen Saale.
Sonntag 15. Februar: General=Verſammlung des Darmſtädter
Kranken=
kaſſe=Vereins im oberen Rathhausſaale.
Am 14., 15. und 16. Februar: Erſte Ausſtellung der Geſellſchaft Canaria
in Darmſtadth, verbunden mit Verlooſung, im Gartenſaale des
Darmſtädter Hofes.
Donnerstag 19. Februar: Generalverſammlung der Gewerbehalle=
Mit=
glieder bei Gaſtwirth Engelter.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.