Darmstädter Tagblatt 1880


03. Februar 1880

[  ][ ]

143.
Jahrgang.

Abonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Gringerlohn. Auzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Marl 50 Pf.
pr Quartal inck. Poſtaufſchlag.

(rag= und Arzeigeskaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärt
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

N23.

Dienstag den 3. Januar.

1880.

B e k a n n t m a ch u n g.
Nachdem der hieſige Bürger und Stadtverordnete Peter Berbenich zum Adminiſtrator der Regierungsrath Mayſchen
Schulunterſtützungs=Stiftung beſtellt worden iſt, wird dies hiermit zur Kenntniß der Betheiligten gebracht.
Darmſtadt, den 27. Januar 1880.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz,
Abtheilung für Schulangelegenheiten.

Kn o r r.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Inhaber der Obligationen Lit. A., B. und G. des ſtädtiſchen Anlehens
vom 26. September 1825 werden hierdurch benachrichtigt, daß die neuen Coupons=
bogen
für die Zeit vom 1. Januar 1880 bis Ende 1897 gegen Vorlegung der Obli=
gationen
bei unſerer Stadtkaſſe in den Vormittagsſtunden in Empfang genommen wer=
den
können.
Darmſtadt, den 26. Januar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
848)
Ohly.

Achenbach.

Concursverfahren.
In dem Concursverfahren über das Ver=
mögen
des Kaufmanns Heinrich Alter
zu Darmſtadt iſt zur Prüfung der nach=
träglich
angemeldeten Forderungen Termin auf
Samstag deu 14. Februar 1880,
Nachmittags 4 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte
Darmſtadt l. anberaumt.
Darmſtadt, den 29 Januar 1880.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen
962) Amtsgerichts Darmſtadt I.
Concursverfahren.
In dem Concursverfahren über den
Nachlaß des Kaufmanns und Buchbinders
Adam Wagner zu Darmſtadt iſt zur
Prüfung der nachträglich (oder nachträglich
verbeſſert) angemeldeten Forderungen Ter=
min
auf
Freitag den 20. Februar 1880,
Nachmittags 4 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte
Darmſtadt 1. anberaumt.
Darmſtadt, den 27. Januar 1880.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen
963) Amtsgerichts Darmſtadt I.

Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen an das Vermögen des wegen
Geiſtesſchwäche unter Curatel geſtellten
Müllermeiſters Wilhelm Dörner II.
von Eberſtadt ſind um ſo gewiſſer binnen
4 Wochen bei dem unterzeichneten Gerichte
geltend zu machen, als dieſelben ſonſt bei
der bevorſtehenden Vermögensauseinander=
ſetzung
nicht berückſichtigt werden könnten.
Darmſtadt, den 24. Januar 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
v. Diemar.
Zur Beglaubigung:
Schmeckenbecher,
Gerichtsſchreiber.
964)

Bekanntmachung.
Die Lieferung des Petroleums für die
hieſigen Garniſon=Anſtalten und für die
Garniſon=Verwaltung auf dem Artillerie=
Schießplatz bei Darmſtadt in der Zeit vom
1. April 1880 bis 31. März 1881, im
Ganzen etwa 141 Centner betragend, ſoll
am 5. Februar er., Vormittags
10 Uhr,
im Büreau der Unterzeichnung, Riedeſel=
ſtraße
Nr. 60, öffentlich verdungen werden.
Die desfallſigen Lieferungsbedingungen
liegen in dem genannten Geſchäftslokale

während der täglichen Dienſtſtunden zur
Einſicht der Reflectanten aus und ſind vor
der Abgabe der Offerten zu unterſchreiben.
Die auf Grund derſelben bis vor Er=
öffnung
des Termins abzugebenden Offerten
ſind zu verfiegeln und außer der Adreſſe
noch mit der Bezeichnung Submiſſion
ſauf Petroleumlieferung! zu verſehen.
Darmſtadt, den 24. Januar 1880.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
3

Verſteigerung.
Mittwoch den 4. Februar 1880,
Vormittags 9 Uhr anfangend, werden
in Ritſert's Saal (Schützenhof) dahier
folgende Gegenſtünde gegen baare Zahlung
verſteigert:
1 Kanapee, 1 Glasſchrank, 1 Standuhr,
1 Trümeau mit Spiegel, 1 Commode,
1 Servirtiſch, 2 Kleiderſchränke, 1 Wand=
Uhr, 1Nähmaſchine, 1 Waſchtiſch, mehrere
verſchiedene Stühle, 1 Küchenſchrank,
1 Handkoffer, 1 Zuckerkaſten, 1 Schirm=
geſtell
, 6 Portraits, 2 Oeldruckbilder,
1 Ofenſchirm.
Darmſtadt, 29. Januar 1880.
Engel,
878) Großh. Gerichtsvollzieher.

Jagd=Verpachtung.
Montag den 16. Februar l. J.,
Vormittags um 11 Uhr, ſoll die Jagd
im Münſterer Gemeindewald = 508 Hec=
taren
auf dem Gemeindehaus daſelbſt unter
den bei der Verpachtung bekannt zu machenden
Bedingungen auf weitere 6 Jahre öffentlich
meiſtbietend verpachtet werden.
Münſter, den 29. Januar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Münſter.
Tilger.
965)
56

[ ][  ][ ]

209

Verſteigerungs=Anzeige.

Mittwoch den 4. Februar d. J., Nachmittags 2 Uhr,
werden in der Th. Rodberg'ſchen Keſſelfabrik, Landwehrſtraße Nr. 63,
gegen baare Zahlung verſteigert:
1 ausziehharer Röhrenkeſſel, 12 ⬜Meter Heizfläche, 12 Atm.
Ueberdruck (Syſtem Farcoth, 1 ausziehbarer Röhrenkeſſel, 9 ⬜Met.
Heizfläche, 5 Atm. Ueberdruck, 1 desgleichen 6 ⬜Met. Heizfläche,
5 Atm. Ueberdruck, 4 kleine Reſervoirs, ſämmtliche Theile zu einer
Locomotivhebewinde, 1 Kabel mit 2 Rollen und Seil, 1 große
Richtplatte, 2 Schraubſtöcke, 2 eiſerne Rollwagen, Keſſelrollen,
diverſe Ventile, 1 Truckpumpe mit Reſervoir, circa 25% neue
Keſſelnieten, 1 Partie Siedröhren, Holzmodelle, Guß= und Schmiede=
eiſentheile
, Meſſingguß, Keſſelblech, Schrauben, Hammerſtiele ꝛc. ꝛc
Darmſtadt, den 29. Januar 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
871)
1 Eichenſtamm mit 20 Emtr. Durchm.,
Bekanntmachung.
7 Met. Länge, 022 Feſtm. Inhalt.
Die Reinigung des Parade= u. Marien.
platzes hierſelbſt für die Zeit vom 1. April 3 Lürchen= und Fichtenſtämme mit 14
bis 27 Emt. Durchm., 5-12 Met.
1880 bis Ende März 1881 ſoll an den
Länge, 063 Feſtm. Juhalt,
Mindeſtfordernden verdungen werden, und
162 Lärchen= und Fichten=Derbſtangen mit
iſt dazu ein Licitationstermin auf
591 Feſtm. Inhalt,
Donnerstag den 12. Februar d. J.,
203 Lürchen= und Fichten=Reisſtangen mit
Vormittags 10 Uhr,
292 Feſtm. Inhalt.
im Geſchäftszimmer der unterzeichneten
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Verwaltung auberaumt. Indem wir Unter=
Rm.
Rm. 100 W. Rm.
nehmungsluſtige zur Betheiligung auffordern.
28
Kiefern
287 826
13
bemerken wir gleichzeitig, daß die Beding=
Zuſammenkunft auf der Eppertshäuſer
ungen im Termin vorgeleſen werden, aber
Straße am Steinbruch. Der größere
auch ſchon jetzt zur Einſicht aufgelegt ſind.
Theil des Brennholzes im Diſtrict Ober=
Darmſtadt, den 30. Januar 1880.
Großherzogliche Garniſon= ſwäldchen wird bei der Verſteigerung nicht
vorgezeigt, und wolle man von demſelben
Verwaltung.
966)
deßhalb vorher Einſicht nehmen.

Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Heinrich
Menges IV. Eheleute zu Beſſungen laſſen
dieſelben die nachſtehenden Immobilien, und
zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
I. 261 145 Hofrailhe, Sandſtraße,
I. 262 235 Grabgarten daſelbſt,
Montag den 9. Februar d. J.,
Nachmittags 5 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus öffentlich zum dritten
und letzten Male meiſtbietend verſteigern.
Bemerkt wird hierzu, daß in dem fragl
Hauſe ſeit längeren Jahren ein Specerei=
geſchäft
mit gutem Erfolg betrieben wird,
und kann die betr. Ladeneintichtung auf
Wunſch beigegeben werden.
Beſſungen, den 31. Januar 1880.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
967)
Holz=Verſteig rung
in den Waldungen des Großherzog
lichen Hauſes der Oberförſterei
Meſſel.
Es werden öffentlich verſteigert, jedes
Mal von Vormittags 10 Uhr an:
Donnerstag den 12. F bruar l. Js.,
aus Diſtrict Oberwäldchen und Sporn=
eichen
(in der Nähe der Thomashütte):

Freitag den 13. Februar l. Js.,
im Saale der J. Germann'ſchen Gaſt=
wirthſchaft
zu Meſſel aus Diſtrict Die=
burger
Mark (ca. 3 Kilomet. von der
Bahnſtation Meſſel entfernt):
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Rm.
Rm. 100 W. Rm
Kiefern
30
902 1843 15
Das aus Diſtricten der Dieburger
Mark zur Verſteigerung kommende Holz
wird der Großh. Forſtwart Germann
zu Meſſel auf Verlangen vorzeigen.
Meſſeler Forſthaus, 30. Januar 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
968)
Heinemann.

Holz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzog=
lichen
Hauſes der Oberförſterei
Woogsda m m
Donnerstag den 5. Februar ſollen
in dem Diſtrict Trieſch verſteigert werden:
Kiefern: 20 Rmtr. Scheiter, 397 Rmtr.
Knüppelholz, 30 Hundert Wellen Reiſig,
9 Rmtr. Stöcke.
Da das Holz bei der Verſteigerung nicht
ſämmtlich vorgezeigt werden kann, ſo wollen
die Steigliebhaber von demſelben vorher
Einſicht nehmen und ſich wegen etwa ge=
wünſchter
Auskunft an Großh. Forſtwarten
Roth zu Weiterſtadt wenden. Die Zu=
ſammenkunft
iſt Vormittags 10 Uhr an
dem Schnittpunkte des Weiterſtädter Wegs
und der Hirſchſchneiſe.
Woogsdamm, den 27. Januar 1880.
Großherzogliche Oberförſterei Woogsdamm.
969)
Frey.

Leilgebotenes.
Vorzüglich gegen
Huſtenu. Heiſerkeit=
Malzzucker, verſchiedener Art,
Halz-Extraol und
Gummi-Augeln.
Friodr. Schaefer,
470)
Ludwigsplatz 7.

C19
Gute
5 Oberheſſiſche Handkäſe
fortwährend bei Wermer, Ballonplatz 4.
338) Unſer Anweſen, Pallaswieſen=
ſtraße
Nr. 53. von etwa 3½ Morgen
Flächengehalt, mit daraufſtehendem Wohn=
gebäude
, dicht am Uebergange der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gelegen, iſt zu verpachten.
Näheres Rheinſtr. 25. Gebrüder Trier.
Frische Halzen
täglich zu haben bei
Bäcker Mainzer,
682)
Bleichſtraße 13.
44 Samstags geſchloſſen.

Hichael Ooomannu
bEAUIO
793
Kol. Bayr. Hof=Schaumweinfabrikant,
empfiehlt ſeine auf vielen Ausſtellungen prämirten, den franzöſiſchen Champagner
vollſtändig erſetzenden
Schaum=Weine.
Vertreier: Herr V. Waegner, Darmſtadt;
Saalbauſtraße 3.
Haupt=Niederlage bei den Herren:
WiIh. Weber, Eliſabethenſtraße. Jul. Köhler, Ernſt=Ludwigsſtraße.
Carl Will, Ernſt Ludwigsſtraße.
L. Brüchweh, Ernſt=Ludwigsſtraße.

J
1

10
h1

[ ][  ][ ]

203

M 23

mee-lazer Friedr. Schaefer,
directer Import,

neue
Ernte.

Schwarze.
Sorten:
Pereo,
Raiser-Seuchors,
Souehong,
Congo-Souchor,
Con50,
Theesplizen,
ſtaubfrel,
Thre Aischung
564)

Ludwigsplatz 7.

4

Jriedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
ArubzuAeuAaAatOr

Feinſte
Qualitäten
in eleganter
Berpackung

Grüne
Sorten:
Perl-Thee,
Haysan
und
luperia-Ihoe

i Harmor franit, Syenll, Porphyr eto.
in reichhaltiger Auswahl ſiets vorräthig. Transport der Denkmäler nach jeder
Gegend und Verſetzen derſelben auf den Friedhöfen. Zelchnungen und Preis=
verzeichniß
der Monumente franco.
F. Hofmeieer, Marmor-K Steinmetzgeſchäſt,
Frankfurt a. M. 165 Eckenheimer Landſtraße, dem Friedhofe gegenüber.

LLLhot

10580)

Gegenſtände, Touren, Orden,
Mützen, Atrappen ꝛc. ꝛc.,
empfiehlt
die Fabrik von
Gelbke & Benedialus.
Dresden.
Preis=Courante gratis und franco.

1879er mportrte
Havanz-Ciguren
in feinen Qualitäten empfiehlt
9
RTASGATGI-AAUIIIu,
970)
Ernſt=Ludwigsſtraße 19.

971)

Hashencostume,
neue und gebrauchte, für Damen und Herren leihweiſe bei
C. Hebrich, Stiftſtraße 40.

Moine vo bellobt gewordene, nieht durchslehtiæ, aber wirklich gohaltvolle
321)
Leberall als vorzüglich auerkauule
Hrotl.
Vmiversnl-Afyaerim-Galfe
ompfehle for Jedormann als mildeste, billigéte und fur die Gocundhoit der Hant
rntrüglichste Waschsciſe per Stüek ib, 2o und 50 Pfg. Unentbehrlich zum
Waschen für Kinder.
Fabrik von H. P. Beyschlag, Augsburg.
Alleinige Hiederlage bei Herrn WIh. Schüfer in Darmstadt.

Haffee candirt!
in elbſtgebrannter, ſteis friſcher und aner=
kannt
beſter Qualität, empfiehlt M. 1.50
per ½ Kilo.
3
H. V. Prassel.

ſowohl ab
3 Saarſtückkohlen, gager, als
auch ab Zeche, in Original=Waggons zu
den billigſten Pri iſen empfehlen
Griesheim bei Darmſtadt.
L. Wolfk Söhne.

M
der Luftroͤhre, überhaupt dſe meilen Adnithäften
Zuſtände des Halſes, Kehlkopſes und der Luftröhre
werden ſofort gelindert und beſettigt durch den
Gebrauch von

W

von C. L. Aſche in Zamburs,
von Aerzten angewaͤndt und empfohlen.
Jeder Schachtel iſt ein Auszug von Gutachten
über die vorzügliche Wirkung dieſer Paſtillen bei=
gefügt
, worunter die erſten Coryphüen pextreten
ſind. Preis Käſtchen M. 1.
Depots in den meiſten Apotheken des In=
und Auslandes.

886)

Frima

gebrannten candirten
rASdAdhov,
von A. Zunz ſeel. Wittwe in Bonn,
in wöchentlichen Zuſendungen.
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße I.

853)
Stets friſche
Humsttote
beſter Qualität empfiehlt
Jacob Schleuring,
Bleichſtraße 25.
382)
Pri m a
Emmenthaler käse
in vollſaftiger Waare friſch eingetroffen.
A. Nerumiarr,
Carlsſtraße.

3 Futterſchueidmaſchine,
neueſte Conſtruction, billig zu verkaufen.
Lud. Koch, Schloſſermſtr.,
Dieburgerſtraße 5.
Chocoladen
nur gut, wenn friſch. Ich empfehle ſolche
in monatlich friſchen Sendungen, den
vorzüglichſten Sorten der Fabrik von Ph.
Suchard in Neuſchatel.

888)

Emanuel Fuld,

Kirchſtraße 1.

[ ][  ][ ]

9383) Beſſ. Heidelbergerſtr. 57 iſt
in meinem neu erbauten Hauſe der mittlere
und untere Stock zu vermiethen und ſofort
Chriſtian .
zu beziehen.
11080) Rückertſtraße Nr. 17 ein
Logis zu vermiethen.
101) Victoriaſtraße 26 iſt der zweite
Stock, enthaltend 5 Zimmer mit Balkon,
Magd= und Bodenkammer, 2 Keller und
alle ſonſtigen Bequemlichkeiten anderweit
zu vermiethen und Ende März zu beziehen.
G. W. Jacobi, Schreinermeiſter.
103) Dieburgerſtraße 62 iſt eine
ſchöne Manſarden=Wohnung, 4 Piecen,
Küche, Keller ꝛc., ſofort zu vermiethen und
zu beziehen.
254) 4 Wilhelminenſtraße 4
ein ſchönes Manſardenlogis, Anfangs April
beziehbar.
339) Bel Etage i. m. neuen 2ſtöck.
Hauſe 5 Zimmer u. 1 i. d. Manſarde mit
allen Bequemlichkeiten alsbald zu vermiethen.
J. L. Buſchbaum Victoriaſtraße 48.

Das von Herrn August Korſk in Bremen fabricirte Kaiſersl iſt
bis. zu einem ſehr hohen Entzündungspunkt gereinigtes Petroleum, niemals
explodirend; ſelbſt beim=Umfallen einer brennenden Lampe erliſcht dieſelbe
durch das ausfließende Oel. Die Leuchtkraft iſt um 25 pCt größer, der Ver=
brauch
16 pCt. geringer wie bei gewöhnlichem Petroleum, ergibt im Ganzen
41 pCt. zu Gunſten des Kaiſeröls.
Ich erlaube mir noch zu bemerken, daß dasſelbe zu jeder gewöhnlichen
Lampe, ſowie Petroleumheerd anwendbar iſt.
Der Verkauf geſchieht in eigens dazu angefertigten Kannen, die mit Schutz=
marke
verſehen und gratis dazu vorliehen werden.
Groͤße der Kannen.
Preis.
5 Kilo = 6.25 Liter.
Mark 2.20.
10 = 125
4,40.
15
= 1875
6,60.
680)
Der Liter berechnet ſich demnach auf 35 Pfg.

972)

in

Um
Kurz=,

Ausverkauf.
mir meinen demnächſtigen Umzug zu erleichtern, verkaufe ſämmtliche Artikel
Wolle und Weißwaaren unterm Einkaufspreis.
Hoinrich Aller,
Wilhelminenſtroße, neben der Caſerne.

Allgemeine Chierſchutz deitſchrift.

944) Ecke der Schuſter= und Holz.
ſtraße 19, bei L. Hein, Metzger, iſt der
ganze 3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Kabinet, Küche und Bodenkammer, Keller,
bis zum 1. Aprilzzu bezieben.

Ocht
anh.

859
220
138)

4.

7. Jahrgang. Auflage 7000 Exemplare.
Inſertionspreis 30 Pfge. die 3geſpaltene Zeile.
Alleinige Annahme von Anzeigen und Beilagen durch die
Annoncen=Expedition
Haasonstenn & Jogler in Franklurt a. M.
(6198)
ernd Kllelen.

g eines 3ſtöckigen Hauſes,
&a Treppe gut erhalten, ſehr bil=
lig
, getrennt oder im Ganzen, zu ver=
kaufen
. Adreſſen in der Expedition.

Vermiethungen.

8927) Schützenſtraße 9 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen, eine Stiege hoch.

2721) Rheinſtraße 8 eine freundlich=
Wohnung im Vorderhaus, drei Treppen,
hoch mit allem Zubehör.
7505) Eliſabethenſtraße 44, möblirte
Zimmer bel Etage, nach der Straße, ſofort
zu vermiethen.
8159) Mathildenplatz 5 iſt der dritte
3tock, 4 Zimmer, 2 Kabinette mit allen
Bequemlichkeiten, ſofort zu bezieben.

6) Frankfurterſtraße 1 das Par=
terre
Logis 6-7 Piecen, Küche, Magd=
kammer
, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, auf Wunſch auch Garten=
Vergnügen, Familienverhältniſſe halber An=
fangs
Mai, auch etwas früher, an eine ruhige
Familie zu verm. Auskunft bel Etage daſ.
658) Heerdwegſtraße 37 iſt ein Man=
ſarden
=Logis, beſtehend aus 1 geräumigen
Zimmer mit 2 Kabinetten, Küche, Mit=
gebrauch
der Waſchküche ꝛc. vom 1. April,
event. vom 1. März an, zu vermiethen.
Sodann in der 2. Etage 1 möblirtes
Zimmer mit Kabinet.
659) Riedeſelſtraße 35 iſt die Man=
ſarde
, 3 Zimmer, 3 Kammern, Küche, Keller
und Zubehör, ſofort beziehbar, zu verm.
Näheres bei Fr. Schröder Sohn,
Marienplatz Nr. 6.
766)
Eliſabethenſtraße 1
ein großr Weinkeller, ſowie Comptoir
und Lagerräumlichkeiten zuſammen oder
getrennt zu vermiethen.
761) Carlsſtraße 34 iſt eine Parterre=
Wohnung, beſtehend aus 6 Piecen mit ab=
geſchloſſ
. Vorplatze an eine ruhige Familie
zu verm. und Anfangs April zu beziehen.
798) Heerdwogstrasse 56 der untere
Stock, moiner schön golegenen Filla
an olne ruhige Familie auf 1. Mal
zu vermiethen. - Die Wohnung kann
eingesehen werden jeden Tag zwischen
11 und 4 Uhr.
Sch warz.
801) Darmſtraße 8 iſt ein ſchönes
Logis pr. 15. April beziehbar.
759) Ecke der Eliſabethen= u. Wil=
helminenſtraße
17 ein Laden mit Wohnung
zu vermiethen.
974) Wendelſtadtſtraße 48 iſt ein
ſchönes Logis, 3 große Zimmer nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.

123l)
TlL=

[ ][  ][ ]

5

766) Lauteſchlägerſtraße ½ ein kleines
Haus, enth. Werkſtätte nebſt 3 Zimmern
mit Küche, Anfang März zu vermiethen.
894) Holzſtraße 10 ein kleines Logis.
975) Alexanderſtraße 18 ein fein möbl.
Zimmer mit Kabinet zu vermiethen und,
gleich zu beziehen.
976) Ecke d. Saalbau= u. Waldſtraße 17
ein ſchönes Logis, 4 Zimmer mit abge=
ſchloſſenem
Vorplatz und ſonſt allen Be=
quemlichkeiten
, per 1. April. Näheres bei
Bäcker Becker im Laden.
Vermiſchte Nachrichten.
Durmſtädter Volksbank e. G.
Abtheilung Sparkaſſe.
Die Auszahlung und Zuſchreibung der
Jahreszinſen erfolgt vom 2. Februar ab.
803)
Der Vorſtand.
804) Gründliche Nachhülfe in allen
Elementarfächern wird gegen ſehr mäßiges
Honorar ertheilt. Näheres in der Expedition.
Hposiglarzt Dr. Rod. Heyer,
Verlin, Leipzigerſtraße 9½, heilt aus
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hari=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(534
575) Für die Holländiſchen Cigar=
retten
und Rauchtabakfabrikate von
Gebr. Pbilips in Maſtricht ſuche ich für
alle Städte geeignete Agenten als Ver=
käufer
gegen Proviſion.
Friedrichsthal a. d. Saarbrücker Eiſen=
bahn
, den 1. Jan. 1880. G. Linz.
581) Eln Mädchen, im Kleidermachen
perfect und im Bügeln geübt, wünſcht noch
einige Tage in der Woche beſetzt zu haben.
Roßdorferſtraße 46.
732) Ein auswärtiger Kapitaliſt,
vertreten durch einen hieſ. verſchwieg. Mann
(Jsraelit), gewährt Darlehen an Officiere,
Beamte, Geſchäfts= u. Kaufleute. Offerten
H. H. beſorgt die Expedition d. Bl.
Geſucht
9654)
ein mit guten Schulkenntniſſen verſehener
junger Mann als Lehrling in ein hieſiges
Bankgeſchäft. Näheres in der Expedition.
3655) Eiſerne Wendeltreppe zu kaufen
geſucht. Adreſſe in der Expedition.
859) Zum ſofortigen Eintritt wird ein
geſittetes, braves Hausmädchen geſucht.
Steinſtraße 3 mittlerer Stock.
860) Durch den Froſt beſchädigte Kar=
toffeln
werden zum Füttern angekauft.
Dieburgerſtraße 45.
864) Bis zum 1. Juni oder Jull ge=
ſucht
: eine Wohnung von circa 10 bis
11 Zimmern, in einem oder zwei Stock=
werken
vertheilt, oder auch ein Haus zum
Alleinbewohnen von dieſer Zimmerzahl,
nicht zu weit vom Mittelpunkt der Stadt.
Offerten unter Preisangabe zu richten
an die Expedition unter Chiffre K F.

N. 23
977) Ich leehre mich hierdurch anzuzeigen, daß ih heute in
unter der Firma:

205
Frankfurt a. M.

Fandiuand Samd

5 ½₈.

ein

9
BAhA-GGddlUudeUIAn
errichtet habe.
Meiu dahier beſtehendes Bankgeſchäft wird in ganz unveränderter
Weiſe von mir fortgeführt, und werde ich durch meine ſtändige Vertretung in
Frankfurt die Intereſſen meiner geehrten Auftraggeber in jeder Beziehung auf das
Beſte wahren können.
Indem ich für das mir bisher in ſo reichem Maße geſcheukte Vertrauen ver=
bindlichſt
danke, halte ich mich zu allen in das Börſenfach einſchlagenden Aufträgen,
unter Zuſicherung reeller und billiger Bedienung, auch ferner beſtens empfohlen.
Darmſtadt, den 1. Februar 1880.

Verdinand
Sander

Darmstadt,
Louiſenplatz Nr. 7.
Ecke der Rheinſtraße.

Frankfart a. H.,
Große Gallusſtraße Nr. 21,
Ecke der Neuen Mainzerſtraße.

378)

Vereinigte Cegollschafl.
Montag den 9. Februar 1880, äbends 8 Uhr:

42

Die Maskenkarten, deren abgetrennte Coupous von den maskirten Mitglie=
dern
beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen und bis zur Demaskirung aufzubewahren
ſind, werden auf ſchriftliches oder perſöuliche3 Anfordern der Mitglieder nächſten
Samstag von 3 bis 5 Uhr, Sonntag von 11 ois 1 Uhr und Montag von 3
bis 5 Uhr im Geſellſchaftslocale ausgegeben.
Die Karten zum Beſuch des Balles für fremde Herren nebſt deren Maskenkarten,
ſowie die Karten auf die Gallerien, welche jedoch nur für die Perſon gültig ſind, auf
deren Namen ſie lauten, werden auf ſchriftliches oder perſönliches Anfordern der
zur Einführung berechtigten Mitglieder (88 10, 13 und 16 der Statuten) nächſten
Montag von 3 bis 5 Uhr (Galleriekarten in beſchränkter Zahl) ebenfalls in dem
Geſellſchaftslokale ausgegeben.
Das obere Lokal wird um 7 Uhr geöffnet.
Darmſtadt, den 2. Februar 1880.
Der Ausschuss der Vereinigten Gesellschaſt.

93*)
von
Darmstadl und Lassungen
werden hiermit zu einer Beſprechung, bezüglich der Feier des 25jährigen Prieſter=
Jubiläums des Herrn Dekan Beyer
auf Mittwoch den 4. Februar, Abends 8 Uhr, im Saale
des Katholiken=Vereins (Waldſtraße 33),
eingeladen.
Das provisorische Comité.
772) Neben meinen Specereiwaaren erſter Qualität führe ich nunmehr,
gezwungen durch die Concurrenz, auch Waaren untergeordneter Qualität, als:
LAnsen
per Kilo 18 Pfg. Perl-Gerste, per Kilo 35 Pfg.

Geschülte Erbsen
Gold-Erbsen
Mittel-Gerste

18
16
25

Spelzengries
Reis
ꝛc.

ꝛc.

Eaaamueh Fuld,

22
17
Kirchſtraße

57

[ ][  ][ ]

No. 23
206

Dienstag den 3. Februar, Abds. 11 Min. vor halb 9 Uhr:
Letzter, großer carnevaliſtiſcher
Damen- und Herren-Abend.
Prinz Carnevaſs Damen=Begrüßung
Neue urnärriſche Aufzüge. Vorträge und Geſänge.
Auf vielſeitiges Verlangen:
ouverture zu Fra Diavolo. Dirigent: Carnevals Capellmeister.
Feierlicher Abſchied des Prinzen Carneval.
Abmarsch der Ranzengarde.
Sterne für die Säle für Damen 70, Herten 110 Pfg. Für die Gallerien:
Damen 100,. Herren 130 Pfg., bei den Herren D. Faix Söhne, G. Ph. Nieder,
Rheinſtraße, Wilh. Pfeil, J. Hirſch. Eliſabethenſtraße, Schorlemmer, Ritters=
haus
, Ludwigsſtraße, Eintracht, Kaufmänniſcher und Bürgerverein, Inſpector
Belten, Saalbau, Aug. Marburg, Beſſungen, bis Dienstag Vormittag 11 Uhr,
Abends an der Kaſſe werden 10 Pfg. mehr erhoben.
Kappe ſowie Damen=Abzeichen werden im Feſtlocal gratis verabreicht.
931)
Carneral-Gesellechaſt.

979) Meine Wohnung befindet ſich
von heute an Ernſt=Ludwigſtraße 4 im
Hauſe Schwab.
H. Bender, Damen=Confection. 81
8Nicht zu überſehen
Ein kleines Haus mit Manſarde nebſt
5.
. Morgen Garten und 130 Obſtbäumen,
Stallung und Waſchküche, ſehr empfehlens=
werth
für einen Gärtner, gleich beziehbar,
zu vermiethen reſp. zu verpachten. Näheres
Neckarſtraße 3 Hinterbau. 937) Damen= u. Kinderkleider werden
ele gant und billig angefertigt bei
Frau Spengler, Hofſtallſtraße 8.
534)
Lagerſpeicher
mit Rollaufzügen, ſowie ſonſtige trockene,
verſchließbare Räume, ganz oder getheilt,
ſofort billigſt zu vermiethen.
Hochſtraße Nr. 30. 953) Ein braves Mädchen, welches
alle häuslichen Arbeiten verſteht und gute
Zeugniſſe beſitzt, wird zu engagiren geſucht.
Näheres Rheinſtraße 25. II. Etage. 955) Für einen gebildeten Mann,
der im Verwaltungsweſen, Buchführen,
Correſpondiren wohl bewandert iſt, wird
in einem Geſchäftshauſe oder bei Privaten ein
Vertrauenspoſten geſucht. Gefl. Offerten
erbittet man sub E. C. durch die Exped.
818) Eine geſunde Amme ſucht ſo=
gleich
Stelle Näheres Neugaſſe Nr. 8.
980) Ein gewandter Eiſendreher jür
kleine Arbeit findet dauernde Stelle. Ziehung am 1. März.
Zu haben bei
A. Dinkelmann, Worms.
Wiederverkäufer erhalten Rabatt.
986) Geſucht auf 4- 6 Wochen
ein freundliches, hübſch möblirtes
Zimmer in der Promenadeſtraße oder deren nächſter Nähe für einen gebildeten
ſehr ſoliden, jungen Mann, ſowie ein
zweites ebenſolches Zimmer auf längere
Zeit. Offerten richte man gefl. au
C. J. Winter, Promenadeſtraße 37.
8 (Fine Herrſchaft ſucht für ein gebildetes
B C Mädchen, welches Kochen, Bügeln u.
Nähen, ſowieſalle Haus=u. Handarbeiten gründ.
lich erlernt hat, Stelle als Haus hälterin oder Buch= und Muſikalien=Handlung.
982) In einem gröͤßeren kaufmänniſchen
Bureau iſt die Stelle eines Expedienten
zu beſetzen. Kaufmänniſche Bildung und
ſchöne Handſchrift erforderlich. Schriftliche
Offerten ſind unter T R 982 an die Exp.
d. Bl. zu richten.

Cabliau,
Sohellfische,
Dienstag und Mittwoch: 30 Pf.
uedL. Rosiger.

9r0 Ein erfahrener Fuhrmann findet
Stelle in einem größeren Geſchäfte.
Näheres Rheinſtraße 25.
8 Laduerin=Geſuch.
Wir ſuchen für unſer Garn= und
Kurzwaaren=Geſchäft eine tüchtige
Ladnerin.
S. & L. Kander,
Mannheim,

reunden und Bekannten hiermit die
T
d 25 ſchmerzliche Nachricht, daß unſer
lieber Sohn, Bruder und Schwager
Ferdinand Friedrich Hensing
heute Abend 7 Uhr nach längerem Leiden
ſanft verſchieden iſt.
Eupen, Stuttgart und Darmſtadt,
den 31. Januar 1880.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung wird Dienstag Nach=
mittag
4 Uhr auf dem Darmſlädter Fried=

hofe ſtattfinden.

Großherzogliches Hofthrater.
Dienstag 3. Februar.
4. Vorſtellung in der b. Abonnements=Abtheilung.
Philippine Welſer.
Hiſtoriſches Schauſpiel in 5 Akten von Redwitz.
Ferdinand, römiſcher König. Hr. Wünzer.
Erzherzog Ferdinand, ſein
Herr Edward.
Sohn
Graf Franz von Thurn
Hr. Wisthaler.
Hr. Mickler.
Franz Welſer, Patrizier,
Fr. Steck.
Anna Welſer, deſſen Frau
Philippine, deren Tochter
Frl. Ethel.
Catharina, Schweſter der
Frau Welſer
Frl. Verl.
Mathias Overſtolz
Hr. Schimmer.
Hans Overſtolz, deſſen Sohn Hr. Franke.
Ladislaus, des Erzherzogs
Page.
Fr. Haſem=Klägel
Conrad
Hr. Knispel.
Hr. Mendel.
Wenzel, Diener Philippinens
Stephan,
Hr. Leib.
Ein Böhmiſcher Bauer
Hr. Butterweck.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Dienstag den 10. Februar, Vormittags halb
11 Uhr, findet eine einmalige
Extra=Vorſtellung für Kinder
zu den gewöhnlichen Wochentagspreiſen ſtatt.
Zur Aufführung gelangt:
Schneewittchen und die Zwerge.
Beſtellungen der Plätze zu dieſer Extravorſtellung
werden ſchon jetzt an allen Theatertagen, Vor=
mittags
von 10-1 Uhr an der Tageskaſſe im
Großh. Hoftheater angenommen. Die beſtellten/
Billets werden Montag den 9. Februar, von:
3-5 Uhr Nachmittags daſelbſt ausgegeben.
Es iſt geſtattet, daß zwei Kinder einen
Platz benutzen, ſo daß für zwei Kinder
ein Billet genügt.

[ ][  ][ ]

207

Umter Carantie

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4.
Gall

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Rittmeiſter
im 2. Pommer'ſchen Ulanen=Regiment Nr. 9 Frhrn. v. Biſſing das
Ritterkreuz 1. Cl. des Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen ver=
liehen
.
- Hoftrauer. Wegen des Ablebens J. D. der Prinzeſſin Adel=
heid
von Heſſen=Philippsthal=Barchfeld iſt Hoftrauer bis einſchl. den
6. d. verordnet worden.
Der Reichstag wird am 12. Februar in Verlin zuſammen=
treten
.
O Die Großh. Staatsregierung hat dem Ausſchuß zweiter
Kammer gegenüber ihre Bereitwilligkeit erklärt, bei Secundärbah=
nen
die Mitbenutzung vorhandener Staatsſtraßen überall da, wo
ſolches zuläſſig erſcheinen wird, zu geſtatten.
9 Die zweite Kammer iſt am Samstag in die Berathung der all=
gemeinen
Bauordnung eingetreten, ohne indeß bis jetzt noch die
ſtreitigſte Frage, nämlich, ob in den Städten die Polizeibehörde
befugt ſein ſolle, in Ausführung der Bauordnung Localpolizei=
reglements
zu erlaſſen, zur Erledigung gebracht zu haben.
Die ganze 3½procentige Provinzialbauſtraßenſchuld
wird bis zum Jahre 1883 vollſtandig abgetragen ſein.
Oberſt i. P. Chr. v. Bechtol d verſchied am Sonntag den 1. d.
im 82. Lebensjahre.
- Das 2jährige Prieſterjubiläum des Herrn Decan Beyer hier
findet am 30. März ſtatt.
K Strafkammer 1. Sitzung vom 2. Februar. Heute wurde
verhandelt: 1) In der Berufungsinſtanz die Unterſuchungsſache gegen
Ludwig Biermann's Ehefrau von Darmſtadt wegen Körperverletzung. Wir
haben ſ. Z. über dieſe Sache die Verhandlung vor dem Schöffengerichte
referirt, die Angeklagte wurde dort in eine Gefängnißſtrafe von 8 Wochen
verurtheilt; heute wurde die Verhandlung wieder aufgenommen, das
Urtheil des Großh. Schöffengerichts bei Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
wurde aufgehoben, die Berufungskoſten auf die Staatskaſſe übernom=
men
, und die Angeklagte in eine Geldſtrafe von 50 M. verurtheilt. Ver=
theidiger
Rechtsanwalt Dr. Oſann. 2) Die weitere Unterſuchungsſache
gegen den Müller Wilhelm Mahr und Genoſſen von Eberſtadt wegen
Widerſtands u. ſ. w. iſi zur Genüge bekannt. Heute erſcheinen auf der
Anklagebank: 1) Wilhelm Mahr, Müller, von Eberſtadt, 2) Emil Wal=
ter
, Müller, von Ober=Ramſtadt, 3) Franz Schneider, Müller, von Ober=
Ramſtadt. Vertheidiger, die Rechtsanwalte Dr. Oſann, Metz L. und Gallus.
Gegen das am 2. December v. J. publizirte Urtheil des Schöffengerichts
wurde Berufung eingelegt und ſnd heute 15 Zeugen geladen. Die Ver=
nehmung
bietet ein lebhaftes Bild, belebt durch die Kreuz= und Quer=
fragen
der Anwälte und des Staatsanwalts. In den heutigen Verhand=
lungen
hat ſich nun Manches anders dargeſtellt, als bei der Verhandlung
vor dem Schöffengerichte; die Aufregung, in welcher ſich die Schutzleute
durch das unpaſſende Benehmen des Publikums befanden, hat wohl das
Meiſte an den ſich manchmal widerſprechenden bezw. abweichenden Aus=
ſagen
veranlaßt. Der Gerichtshof verurtheilte den Wilhelm Mahr wegen
geringfügigen Widerſtandes gegen die Staatsgewalt in eine Geldſtrafe
von 50 Mark, den Emil Walter und Franz Schneider, jeden wegen Be=
leidigung
in eine Geldſtrafe von je 25 Mark. Jeder wurde in je ¹⁄s

der früheren Koſten und Mahr in ¹⁄₄ der Koſten der Berufungsinſtanz
verurtheilt. Schluß 3 Uhr.
Eingeſandt. Eineoffene Anfrage an Großh. Hof=
theater
=Direction. In früheren Jahren - d. h. vor etwa 3-4
Jahrzehnten - haben in hieſigem Hoftheater große Bälle reſp.
Maskenbälle ſtattgefunden. Dieſelben haben Gelegenheit zur Ver=
einigung
aller gebildeten Stände unſerer Stadt und ſtehen bei den älteren
Einwohnern noch heute in beſter Erinnerung. Sollte es ſich nicht em=
pfehlen
, ſolche Bälle wieder einmal in den ſchönen Räumen unſeres neuen
Hoftheaters zu veranſtalten und das Eintrittsgeld zu wohlthätigen Zwecken
zu beſtimmen ? Die Subſcriptionsbälle im Berliner Opernhauſe ſind
ſeit Jahren außerordentlich beliebt, und wie wir ſo eben leſen, hat auch
in Caſſel ein ſolcher Ball vor einigen Tagen durchſchlagenden Erfolg
gehabt. Wir dächten, daß auch in Darmſtadt ein Verſuch ſich wohl
lohnen würde, alle guten Geſellſchaftsklaſſen anf dem neutralen Boden
unſeres Hoftheaters zu einem großen Feſtballe zu vereinigen. Gewiß
würde die Großh. Hoftheaterdirection ſich den Dank von Vielen er=
werben
, wollte ſie den hier angeregten Gedanken zur Ausführung ver=
helfen
.
Mozart=Verein. Samstag 31. Januar fand das Erſte Con=
cert
im achtunddreißigſten Jahre ſeines Beſtehens zugleich als Nach=
feier
von Mozart's Geburtstagi (27. Januar 1756) ſtatt. Die
weiten Räumlichkeiten des Saalbaues waren gedrängt voll und eine feſt=
liche
Stimmung ſchien bei Allen unverkennbar. Aber das war auch
eine würdige Mozartfeier, die nach Abſingung von Mozarks, Bundes=
lieds
durch den darauf von Fr. Marie Steck meiſterhaft geſprochenen,
ächt poetiſchen Prolog' die ſinnigſte Weihe erhielt. Daran reihten ſich
in vortrefflicher Auswahl, und die geniale Vielſeitigkeit des unſterblichen
Harmonieenſchöpfers reflectirend, zunächſt der herrliche Chor aus der
hauberflöte: O Iſis und Oſiriss, welcher von den Sängern des
Mozart=Vereins unter ihres Dirigenten Herrn de Haan bewährter
Leitung künſtleriſch nüancirt vorgetragen wurde. Gleiches Lob gebührt
dem ſchon genannten Vortrag des Bundesliedes, ſowie der Nr. 9 der
1. Abtheilung: Zwei Canons für Chor von Mozart (a. Ave Maria
und b. Feſtgeſang). Nr. 4 führte Frl. Knispel in einer Concertarie
für Sopranz von Mozart vor. Es war dem Referenten zum erſten
Mal Gelegenheit geboten, die junge begabte Sängerin zu hören, und wir
legen mit Vergnügen das Zeugniß ab, daß die junge Dame ſowohl durch
ſchöne ſtimmliche Begabung (ein Sopran von glockenreinem wohlklingendem
Timbre) wie durch Darlegung vortrefflicher Geſangsbildung ver=
bunden
, mit, geſchmackvollem Vortrag einen wahrhaft zündenden
Eindruck auf die Zuhörer hervorbrachte. Nr. 5 war die Sonate
A-dur) für Pianoforte und Violine von Mozart, in welcher die
Herren de Haan und Hohlfeld ihre Meiſterſchaft, bewährten.
Nr. 6 Beethoven's ,Chor der Gefangenen' aus Fidelio wurde vom
Sängerchor vorzüglich executirt. Nr. 7 gab Frl. Knispel nochmals
Gelegenheit, durch den Geſang zweier Lieder (a. Die junge Nonne von
Franz Schubert b. Frühlingszeit von Heinrich Schnell) das
Ohr zu entzücken. Dem ſtürmiſchen Dacapo-=Ruf entſprach die Sängerin
durch den Vortrag eines andern Liedes. In Nr. 8=Zwei Soloſtücke für
Violine (a. Romanze (Fedur) von Beethoven b. Rigaudon von Raff=
Lauterbaſch) entfaltete Herr Hohlfeld durch ſeinen meiſterhaften Vor=
trag
den vollen Zauber ſeines Inſtrumentes. Wenn er in der erſten
Piece dasſelbe ſeelenvoll ſingen ließ, ſo war die prächtige Cexecution der
Arpeggiotöne und der ſchwierigen Läufe mit Doppelgriffen in der letztern
nicht minder bewundernswürdig. Nr. 9 haben wir ſchon erwähnt. Da

[ ][  ]

208
R
wir bei der 2. Abtheilung nicht anweſend waren, ſo können wir über die
drei weiteren Nummern, die vom Sängerchor zum Vortrag kamen, nicht
referiren. Die bereits erwähnten Leiſtungen legten indeß ein glänzendes
Zeugniß dafür ab, daß der Verein ſeinem Namen wie ſeinem Leiter Ehre
A. H.)
macht.
- Gartenbauverein. In der bevorſtehenden Monatsver=
ſammlung
wird Herr Dr. Paul Wagner, Vorſtand der landwirthſchaft=
lichen
Verſuchsſtation, den freundlichſt zugeſagten Vortrag über die
zweckmäßigſten Dungmittel und deren Verwendung für unſre Gärten
und die in Zimmern cultivirten Pflanzen halten. Bezüglich der aus
China importirten Sojabohne werden einige Erfahrungen über Ergeb=
niſſe
der Cultur im Großen, wie über durch unſre Mitglieder erhaltene
Kochreſultate mitgetheilt werden, welche ſo überaus günſtig lauten, daß
es doch angezeigt erſcheint, im bevorſtehenden Frühjahr neue Verſuche
damit zu machen, zu welchem Behufe der Monatsverſammlung Soja=
bohnen
gratis zur Verfügung geſtellt ſind. Außerdem verſchiedene Mit=
theilungen
, darunter die Vorlagen der Commiſſion über Gratisverthei=
lung
und Beſtellung von Samen.
- Darmſtädter Victualienmarktpreiſe vom 27. bis
31. Januar: Kartoffeln Weisgelbe 100 Kilo 7 M. 50 Pf., im Kumpf
45 bis 50 Pf., Seeländer 8 M. im Kumpf 55-60 Pf., Schafnaſen 100 Kilo
10 M., im Kumpf 60 bis 65 Pf., Kohläpfel 11 M. 50 Pf. bis 12 M.,
im Kumpf 70 bis 75 Pf., Graue Reinetten 13 bis 14 M., im Kumpf
80 bis 90 Pf., Goldreinetten 15 bis 16 Mark, im Kumpf 1 M. 10 Pf.
bis 1 M. 30 Pf., Borsdorfer 17-18 M. im Kumpf 1 M. 25 Pf. bis
1 M. 50 Pf., Betzelbirnen 100 Kilo 12-13 M., im Kumpf 70-90 Pf.,
Dorbirnen 10-11 M., im Kumpf 50 bis 60 Pf., Butter per ¼ Kilo
90 Pf., in größeren Parthien billiger, Käſe per Stück 4 bis 7 Pf.,
Bauernkäſe 6 bis 10 Pf, Schmierkäſe per ¼ Liter 18 Pf., Deutſche Eier
100 Stück 6 M. 40 Pf., 1 Stück 8 Pf. 2 Stück 15 Pf., Kalkeier
100 Stück 5 M. 50 Pf., 1 Stück 6 Pf., Italieniſche Eier 100 Stück
9 M 20 Pf., 1 St. 10 Pf., 2 St. 19 Pf., Welſchhühnereier 1 Stück
12 Pf., Weißkraut 1 St. 8-20 Pf., Rothkraut 1 St. 12-30 Pf., Blumen=
kohl
30 bis 50 Pf., Wirſing 5-12 Pf., Sellerie 3 bis 12 Pf., Schwarz=
wurzel
per ¼⁄ Kilo 35-45 Pf., Zwiebeln 100 Kilo 24 bis 26 M., ein
Stück 1 bis 5 Pf Meerrettig 100 Stangen 1. Sorte 18 bis 20 M,
1 Stange 12 bis 20 Pf., 2. Sorte 10 bis 12 M., 1 Stange 6 bis
12 Pf., Kaſtanien per ½ Kilo 15-20 Pf., Orangen per Stück 8,
10 und 12 Pf., Nüſſe per Hundert 30 bis 40 Pf., Rehziemer 5-12 M.,
Reule 4 bis 8 M. Bug 1 M. bis 2 M. 50 Pf., Ragout per ¼ Kilo,
35- 40 Pf., Haſen 1 Stuck 3 M. bis 3 M. 80 Pf., Lapins 50-80 Pf.,
Gänſe per St. 4-6 M., im * Kilo 70 Pf., Enten 1 Stück 2-3 M.,
wilde Enten 1 Stück 2 M. bis 2 M. 50 Pf., Hahnen per Stück 1 M.
bis 2 M. 50 Pf., Hühner per Stück 80 Pf. bis 2 M., Italieniſche
Kapaunen 1 Stück 3 M. bis 4 M. 50 Pf, franzöſiſche 5-9 M. Feld=
hühner
1 M. 50 Pf. bis 2 M., alte Tauben per Stück 40-50 Pf.,
junge 70 Pf., Hechte per ½ Kilo 80 Pf., Karpfen 80 Pf. bis 1 M.
Schellfiſch 25 Pf., Bräſſen 25 Pf., Weißfiſche 20 Pf.
1. Beſſungen, 2. Februar. In der Nacht von Freitag auf Cams=
tag
wurde durch Eindrücken eines Fenſterflügels an der Südſeite des
Chauſſeehauſes dem Wirth Cumel, 1 Regulator, 2 Flaſchen Champagner,
4 Flaſchen Rothwein, 4 weiße und 4 rothe Tiſchdecken, 1 Serviette und
2 Kiſtchen Cigarren geſtohlen. Ein glücklicher Zufall wollte es, daß
Feldſchütze Rühl 11. ſämmtliche geſtohlenen Gegenſtande in eine der Tiſch=
decken
wohl verpackt, auf ſeinem Garg in den nach Eberſtadt zu ziehen=
den
Wald (Diſtrikt Pelz) aufgefunden hat. Es fehlte auch nicht ein
Stück der geſtohlenen Sachen und nahm ſich der Dieb nicht ſo viel Zeit
um einer der Flaſchen Wein den Hals zu brechen. - Wie wir nun
heute hören, iſt bei einem Wirtbe in Eberſtadt ebenſalls eingebrochen
und eine Wanduhr nebſt einem Fäßchen Schnapps ꝛc. geſtohlen worden;
Mainz. Fruchtpreiſe vom 30. Januar: Waizen 23 M. 50 Pf.,
Korn 18 M. 50 Pf. bis 19 M. 75 Pf., Gerſte 18 M. 75 Pf. bis 20 M.,
Hafer 14 M. 25 Pf. bis 15 M. 75 Pf., Spelz 16 M. 50 Pf., Linſen
21-28 M., Erbſen 27-30 M., Bohnen 25 bis 30 M. per 100 Kil.
Aus Anlaß eines in Nackenheim vorgekommenen Mordes
wurden 2 Perſonen verhaftet. Der Ermordete ſoll, vor dem Fenſter
tehend, ſeine Frau gebeten haben, wieder in ſeine Wohnung zurückzu=
kehren
und ſoll er daraufhin überfallen und erſchlagen worden ſein. Bei
dem Getödteten wurden 2 Schläge auf den Schädel conſtatirt, in deren
Folge der Tod ſofort eintrat. Ein Beil und ein Meſſer wurden in Ver=
wahr
genommen.
Das Feſt= wie das Ordnungs=Comite für das in Frankfurt ab=
zuhaltende
5. deutſche Turnfeſt haben ſich conſtituirt und ſind die
Vorbereitungen zum Feſte in vollem Gange. Tas Feſtterrain (89 Mor=
gen
) wird von Herrn v. Rothſchild dem Comite zu gleichen Bedingungen
überlaſſen wie 1862 zum Schützenfeſte.
- Sterblichkeitsſtatiſtik. In der Woche vom 18. bes
24. Januar verſtarben in Mainz mit Caſtel 24, in Darmſtadt mit
Beſſungen 20, in Offenbach 17, in Worms 11, in Gießen 8 Perſo=
nen
. Hiervon verſtarben an Diphteritis 4 (1 in Mainz, 1 in Darm=
ſtadt
, 2 in Ofſenbach), an Keuchhuſten 1 (in Offenbach, an Rückfall=

typhus 2 (in Gießen), an Diarrhöe und Brechdurchfall 1 (in Mainz),
an Lungenſchwindſucht 17 (8 in Mainz, 6 in Darmſtadt, 2 in Offen=
bach
, 1 in Worms), an entzündlichen Krankheiten der Athmungsorgane
9 (1 in Mainz, 5 in Darmſtadt, 1 in Offenbach, 2 in Worms),
an Schlagfluß 6 (2 in Mainz, 2 in Offenbach, 1 in Worms, 1 in
Gießen), durch gewaltſamen Tod 2 (Darmſtadt).
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 30. Januar. Roſenmüller und Finke, oder Abl=
gemacht
:. Original=Luſtſpiel in 5 Acten, von Dr. Carl Töpfer.-
Der Name Töpfer hat einen guten Klang in der Bühnen=Literatur.
Seine Luſtſpiele beſitzen meiſt alle charakteriſtiſchen Attribute und Vor=
züge
dieſer Gattung ohne jene äſthetiſchen Mängel, die ſo manchen
Werken neuerer Luſtſpieldichter ankleben; ſo auch das oben genannte.
Bei einer trefflichen Beſetzung der Hauptrollen war die in Rede ſtehende
Aufführung eine vorzügliche, wohl abgerundete, und zu dem Beſten
jählend, was uns das Schauſpiel=Repertoire bis jetzt vorgeführt hat.
Damit hätten wir eigentlich ſchon Alles geſagt; wir können es uns
jedoch nicht verſagen, einige der beſonders hervorragenden Leiſtungen
namentlich zu erwähnen. - Herrn Werner's Timotheus Bloom
war ein mit Meiſterhand gezeichnetes Charakterbild des kleinſtädtiſchen
Groß=Kaufmanns, das den eingefleiſchten Geſchäftsmann mit den eng=
herzigen
Weltanſchauungen des Kleinſtädters in eben ſo treffenden, als
amüſanten Zügen verkörperte. Der alte, etwas lahme Commis Bloom'3
Hillermann des Herrn Butterweck, mit ſeinem trockenen Witze,
ſchien von dem Künſtler dem Leben abgelauſcht zu ſein. In der Darſtellung
der Mündel Blooms=Roſamunde von Kronau lieferte Frl. Berl einen
glänzenden Beweis ihrer Vielſeitigkeit, indem dieſe Rolle ihrem eigentlichen
Fache ſtreng genommen ganz fern liegt. Guſtav Theodor=, Timotheus
Sohn, wurde von Herrn Edward mit der dieſem Darſteller in ſo
hohem Grade eigenen wohlthuenden Friſche und Natürlichkeit geſpielt.
Die Wirthſchaftrein Bloom's,Beatrix; wurde von Frl. Eppert köſtlich
porträtirt. Der penſionirte Hauptmann, Anſelm Bloom' des Herrn
Mickler war eine ganz achtbare Leiſtung. Deſſen Tochter, die mehr
praktiſche Erneſtine,; fand in Frl. Ethel eine tüchtige Vertreterin.
Deſſen Sohn, der Comptoiriſt Carl Theodor- wurde von Herrn Pepp=
ler
, dem Charakter der Rolle entſprechend, richtig gezeichnet. Der Con=
traſt
, den die Zeichnung dieſer beiden Figuren mit den ſchön erwähnten
der Roſamunde und des andern Theodoru bilden, kam in den bezüg=
lichen
Darſtellungen zur wirkungsvollſten Geltung. Der Großhändler
aus der Reſidenz =Friedenberg des Herrn Schimmer war, wenn auch
keine hervorragende, doch eine in dem Rahmen des Geſammtbildes richtig
Stellung nehmende Leiſtung. Frl. Haſemann=Kläger dagegen,
als deſſen Tochter Ulrike, brachte die an ſich nur epiſodiſche Rolle
durch anmuthsvolle Naivetät und reizendes Spiel zu prominenter
Wirkung. Lobende Erwähnung verdient noch der Zunftmeiſter und
Major bei der Nationalgarde Mehlig; des Herrn Mendel. Es war
in Erſcheinung und Darſtellung ein wohlgelungenes Contrefei des klein=
tädtiſchen
Spießbürgers. Solche derb komiſche: Charaktere gelingen
dem genannten Herrn entſchieden beſſer, als die feiner nüancirten des
höheren Dramas. Von den übrigen die Staffage bildenden Rollen iſt nur
zu erwähnen, daß ſie entſprechend vertreten waren.
A. 4)
Sonntag 1. Februar. Die Aufführung der OperLohengrinz,
welche kurzer Hand für die im Repertoire angeſetzten (und nun ſchon
zweimal wegen Krankheit von darin beſchäftigten Sängerinnen zurückge=
legten
) Meiſterſinger ſubſtituirt wurde, lieferle in einem ihrer wichtigſten
und ſchwierigſten Theile, den Chören, wiederum einen Beleg dafür, daß
ſelbſt einſtudirte Opern gleichwohl der erforderlichen Chorproben in aus=
reichender
Zahl bedürfen. Wo ſolche, wie in vorliegendem Falle, nicht
möglich waren, hat die Kritik davon rückſichtsvolle Notiz zu nehmen.
Von den Leiſtungen der Soliſten, die wir ſchon wiederholt beſprochen
haben, glauben wir diesmal diejenigen des Herrn Bögel als Heer=
rufer
und der Frau Reger als Ortruds namentlich lobend hervor=
heben
zu müſſen. Erſterer ſang ſeine Partie wahrhaft brillant und der
Geſang der letzteren zeichnete ſich gegen früher durch größere Friſche der
Stimme - augenfällig eine Wirkung der länger genoſſenen Ruhe
ſowie durch wohlthuendere Weichheit, ohne Einbuße der erforderlichen
Kraft, vortheilhaft aus. Herr Bär ſang den Lohengrin; wie immer,
ſchön, doch ſchien es uns, als ob er ſich zuweilen zu ſchonen für nöthig
fand. Der Geſang der Fräulein SchrötterElſas zeigte unverkennbare
Spuren von Ermudung; auch darf nicht verſchwiegen bleiben, daß ihre
Tertausſprache größtentheils völlig unverſtändlich war; auch Frau Reger
war ſtellenweiſe nicht ganz frei von dieſem ſtörenden Fehler, ſo nament=
lich
in der großen und wichtigen 3. Scene 2. Akt mit Elſa. Wohlthuend
contraſtirte damit die Leiſtung des Herrn Kraze Telramund= und die
ſchon erwähnte des Herrn Bogel.
(A. H.)
Tages= Kalender.
Dienstag 3. Februar: Carneval=Schlußfeier im Saalbau.
Mittwoch 4. Februar: Zweites großes Kinder=Maskenfeſt im Skating Rink.
Donnerstag 5. Februar: Zweites Abonnements=Concert im Saalbau.
Samstag 7. Februar: Außerordentliche Generalverſammlung der Darm=
ſtädter
Actiengeſellſchaft für Gasbeleuchtung im Sitzungslocale der
Gasanſtalt.
Feſtlicher allgemeiner Maskenball im Skating Rink.
Ball der Turner=Feuerwehr im Saalbau.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.