at
nhe
ſeol
d⁄₈o0
2b
4½
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65
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heni
143.
PURuvtL CUIIIN
143.
Jahrgaultz.
. Dranntpen.
Ritchörtih 1 Mar vo Pf. uc.
Eeinzerlahn Anwii verden von
allen Poſtlntm Beſteliungen, end.
eyenzauna n 1 Aal ' Pk.
wOaid ut Pfaſichla.
Grag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2UUſeleltp alltrqutrulhhothir.
Eferute
vArGonnnihdemhal
von der Eeditien. Rhapi. E 2.
ABiſſanzen urRa Oha.
gedſraße E. L. Ruii zi.
m a Agaiz
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Froßh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N. 2I.
Freitag den 30. Januar.
Wo.
be
148₈
Ie.
1l¼l
p
Darmſtadt, am 27. Januar 1880.
Betreffend: Die Einſendung der für die Großherzogliche Landeswaiſen=Anſtalt zu erhebenden Collecten und Büchſengelder.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir machen Sie darauf aufmerkſam, daß die in Ihren Gemeinden aufgeſtellten Sammelbüchſen am 31. Januar l. 9.
von Ihnen und dem den Mitverſchluß führenden Gemeinderathsmitglied zu eröffnen ſind, ſowie daß deren Inhalt, nebſt dem
vorſchriftsmäßig ausgefertigten und unterſchriebenen Sortenzettel, bis ſpäteſtens zum 31. März l. J. von Ihnen gelegentlich
perſönlich oder durch andere, Koſten nicht veranlaſſende, Gelegenheit auf unſerem Bureau zu übergeben iſt.
War nichts eingegangen, ſo iſt darüber eine von Ihnen und dem betreffenden Gemeinderathsmitglied zu unterſchreibenbe
Beſcheinigung hierher vorzulegen.
Küchler.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Inhaber der= Obligationen Lit. A., B. und C. des ſtädtiſchen Anlehens
vom 26. September 1826 - werden hierdurch benachrichtigt, daß die neuen
Coupöns=
bogen für die Zeit vom 1. Januar 1880 bis Ende 1897 gegen Vorlegung der
Obli=
gatlonen bei unſerer Stadtkaſſe in den Vormittagsſtunden in Empfang genommen
wer=
den können.
Darmſtadt, den 26. Januar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
848)
Concursverfahren.
In dem Concursverfahren über den
Nachlaß des Kaufmanns und Buchbinders,
Adam Wagner in Darmſtadt iſt zur
Prüfung der nachträglich (oder nachträglich
verbeſſert) angemeldeten Forderungen
Ter=
min auf
Freitag den 20. Febtuar 1880,
Nachmittags 4 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte
Darmſtadt 1. anberaumt.
Darmſtadt, den 27. Januar 1880.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen
849) Amtsgerichts Darmſtadt I.
Holz=Verſteigerung.
Weiterſtadt.) Nächſten Dienstag den
3. Februar, Vormittags halb 9 Uhr,
anfangend, ſollen im hieſigen
Gemeinde=
wald, Diſtrict Täubcheshöhle:
205 Rutr. Kiefern=Scheiter,
„ Knüppel,
115
„
160
Stöcke,
Wellen,
3650 Stück
ſowie nächſten Mittwoch den 4. Fehruar,
halb 9 Uhr anfangend, daſelbſt:
141 Kiefern=Stämme von 25- 46 Etm.
Durchm. und 8-18 Mtr. Lünge
enth. 113.96 Cbm.,
verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt jedesmal am
Ein=
gang des Waldes, an der
Benzenwieſen=
ſchneiſe, nächſt der Gräfenhäuſer=
Darm=
ſtädter Straße.
Bemerkt wird noch, daß ſich unter dem
Stammholz gut geeignetes Schnittholz
be=
findet.
Weiterſtadt, am 28. Januar 1880.
Großuerzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
850)
Schuchmann.
Feilgebotenes.
Wildſchwein=Braten 65 Pfa. pr. Pid.,
Ragont 50 „ „
empfiehlt
H. Röhrich,
Geflügelhof.
654)
9670) Eine Wheeler=Wilſon=
Näh=
maſchine, die ſich beſonders gut zum
Weiß=
zeugnähen eignet, iſt billig abzugeben.
Näheres in der Expedition.
Alten Jamaica Rum,
Batavia=Arae, direct bezogen,
Kron=Arac,
Alles in den
feinſten,
Altes Schwarzwälder
Kirſchwaſſer,
ſgarantirt reinen
Cognac, für mediciniſche
Qualitäten.
Zwecke ſehr zu empfehlen,
Tokayer, Kinderwein
Malaga, Kinderwein,
Madelra, kräftiger Sanitätswein,
Sherry,
deegl.
Portwein, feinſter, fräfuiger Deſſert= und
Frühſtückswein,
Vordeaur Medoc, Fl. M. 1.25, b. M. 2.
Mierſteiner. vorzügl. Tiſchwein, Flaſche.
90 Pfg. bis M 170
Kaiſer=Sect, für Kranke, ganze und,
halbe Flaſchen,
Vortwein=Punſch, bekannte, hochf Qual.,
Feine Liqueure.
Alle leeren Flaſchen von mir werden:
15 Pfg pr. Stück zurückgenommen.
Priedr. Schaefer,
443)
Ludwigsplatz 7.
792) E. Sprengelr
ſeinst entöhter Caoao,
nach holländiſcher Art bereitet, in
Blech=
büchſen M. 3. M. 1.50 und 75 Pfg.
empfiehlt
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.
Chin. Sojabohnen offerirt
Iul. Kameke, Hamburg.
49
M6 21
Holz= und
Metall=Zarg=Lager.
J. Gchert,
161)
Bleichſtraße 29.
Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle meinen
Vor=
rath in Särgen von den einfachſten bis zu den
ele=
ganteſten.
„ Für auswärtige Leichen=Transporte mache beſonders
auf die Metall=Särge aufmerkſam, da deren Verſchluß
hermetiſch und eine doppelte Verſargung nicht nöthig iſt.
Catafalks ſind vorräthig und werden auf Wunſch
aufgeſtellt.
E
Für Hausfrauen und Wäſche=Anſtalten.
A. Erekenbrecher'z (Cinelnnath weltberühmte
Chenioch-reime Muls-Stürken.
Uuübertroffen! Höchſt prämiirt!
Eind ſchneeweiß, geruchlos, ausgiebiger und geben den höchſten Glanz ohne
Zu=
ſätze, ſind deshalb billiger als alle anderen Stärken.
Boyal Gloa--Stürke in 1 und 3 Pfd=Packeten, ſowie looſe.
Bon-Ton-Stürke in 1 Pfd=Packeten.
Vorbeinerter Malr-Stärke Mehl für Kuchen, Puddings,
Kinder=
nahrung ꝛc. in ¼ und ¹½ Pfd=Packeten.
Zu haben bei: Fr. Schaefer, Ludwigsplatz; M. W. Praſſel, Rheinſtraße;
Gg. Liebig Cohn, Louiſenplatz; W. Manck, Ballonplatz; G9. Philippi, Marienplatz.
Allen Liebhabern einer
790) „ 6.
ſehr kräftigen aromatiſchen u, billigen
Cgarre
empfehle eine reine
St. Felix Brasil,
welche vermöge eines bedeutenden Abſchluſſes zu 66 Pſæ. per 10 Stück
ebgeben kann=
vom. J. Enders.
V. GhautG.
am weißen Thurm.
444) Dr. Relasle's
Desinfections=Kerzen und
Räucher=Kerzchen.
Laut Zeugniſſen vieler Aerzte,
Spi=
täler, Krankenwärter und Privaten
zer=
ſtören dieſelben bei anſteckenden Krankheiten
alle Anſteckungsſtoffe, bei Leichen beſeitigen
ſie ſofort den Leichengeruch. In
Kran=
kenzimmern können die Desinfectionskerzen
in Gegenwart der Kranken und der
Be=
dienenden benutzt werden. Die
Räucher=
kerzen und Rüucherſterne jedoch nur auf
Gängen, Aborten, in Stallungen ꝛc.
1 Packet Desinfectionskerzen M. 1.25,
1 Büchſe Räucherkerzchen 25 Pfg.
Alleinige Niederlage
Friedr. Schaefer,
Darmstadt, Ludwigsplatz.
852)
Freitag Morgen
Friſche Schellfiſche
bei
Julius Löhler,
11 Ernſt=Ludwigſtr. 11.
853)
Stets friſche
Kumsthete
beſter Qualität empfiehlt
Jacob Sehleuning,
Bleichſtraße 25.
K. Hieble's FlelschExtraat,
S
Condenstrte Hllch,
Eindermehl,
Alles ſtets friſch, empfiehlt
Friedr. Schaefer
Vermiethungen.
owohl ab
3 Saarſtückkohlen, Lager, als
auch ab Heche, in= Original=Waggons zu
den billigſten Preiſen empfehlen
Griesheim bei Darmſtadt.
Laffee oandirt!
in ſelbſtgebrannter, ſtets friſcher und
aner=
kannt beſter Qualität, empfiehlt M. 1.50
per ¹⁄₈ Kilo.
L. Wolfk Söhne. 3
H. W. Prassel.
7591) Ernſt=Ludwigſtraße 9 drei St.
hoch ein ſchönes Logis, enthaltend 3 Zimmer
nebſt allem Zubehör, an eine ruhige
Fa=
milie alsbald zu vermiethen.
11080) Rückertſtraße Nr. 17 ein
Logis zu vermiethen.
103) Dieburgerſtraße 62 iſt eine
ſchöne Manſarden=Wohnung, 4 Piecen,
Küche, Keller ꝛc., ſofort zu vermiethen und
zu beziehen.
10424) Bleichſtraße 9 Geitenbau
ein möblirtes Zimmer.
798) Hoerdwogstrasse 56 der uulore
Stock melner schön gelegenen Villa, seit.
her von Hrn. Professor Marx bewohnt,
an elas ruhige Famile auf 1. Mal
zu vermiethen. - Die Wohnung kann
eingesehon werden jeden Tag zniochen
11 und 4 Uhr.
Sehwärz.
709) Ecke der Eliſabethen= u.
Wil=
helminenſtraße 17 ein Laden mit Wohnung
zu vermiethen.
854)
Rheinſtraße 47
ein gut möbl. Zimmer mit ſeparatem
Ein=
gang für 14 Mark monatl. zu vermiethen.
59
4.
800)
9
62
84o
11Na=
234⁄.
244
biſe
8
9
l5.
70ͤ⁄„
11
2
8ie
1941)
5.
8
9
9l.
111
21
8e.
[ ← ][ ][ → ]177
857)
M. 21
Literariſcher Verein.
Die Mitglieder des „Literariſchen Vereingu werden hierdurch benachrichtigt, daß
die ſeither gültigen Statuten mit dem 1. Januar 1280 ihre Gültigkeit verloren haben,
und daß die durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 11. Dezember 1879
ge=
nehmigten Statuten an dem genannten Tage in Kraft getreten ſind.
Der Vereinsdiener iſt mit der Vertheilung derſelben an die Mitgleder beauftragt.
Darmſtadt, den 27. Januar 1880.
Der Vorſtand.
858)
Saal zur Traube.
Samstag den 31. Januar, Abends 6½ Uhr:
ritter Rammermusik-Abend
von
Martin Wallensteln, unter Mitwirkung von Fräulein H. Bock,
der Herren Concertmeiſter Hoermann und Profeſſor Cossmann.
Cdur Irlo - Rangold; Cello-Jonato - Aendelsſohn; Er-dur Trlo- Beethoven,
Arie und Hleder.
Eintrittskarten in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer,
Klingel=
höffer und Thies. ſowie Abends an der Kaſſe.
Billigſter und raſcheſter Bezug durch
p.
rankfurter „outnat.
Ahonnements pro Februar und März Mark 425
incl. Trägerlohn.
Neu eintretenden Abonnenten wird die angefangene Erzählung:
Verka von 1. frosse,
ſowie die Zeitung bis 31. Januar gratis zugeſtellt.
833)
die Agentur Ludwigsplatz 6.
841) Hausmädchen für auswürts geſucht.
Nur Solche mit guten Zeugniſſen werden
berückſichtigt. Rheinſtraße 25, 2. Etage.
842) Geſucht ein=Mädchen mit
beſten Zeugniſſen, das ganz
ſelbſt=
ſtändig kocht.
Weidenbuſch, Stadt=Allee 1.
859) Zum ſofortigen Eintritt wird ein
geſittetes, braves Hausmädchen geſucht.
Steinſtraße 3 mittlerer Stock.
660) Kranichſteinerſtraße 17 neu
ein=
gerichtete Parterre=Wohnung, 6-7 Zimmer,
Küche, Keller, Waſchküche, Bleichplatz und
ſchöner großer Vorgarten, zu vermiethen.
855)
Laden
nebſt anſtoßendem Zimmer ſofort zu
ver=
miethen. Max Renn, Hügelſtraße I.
856) Caſinoſtraße 7 eine freundliche;
Parterrewohnung von 5 Zimmern mit
Zu=
behör Anfang Mai= oder auch früher
be=
ziehbar. Zu erfragen im 2. St.
vermiſchte Nachrichten.
666) Der Unterzeichnete empfiehlt ſich
hier=
durch geehrt. Auftraggebern im Anfertigen vön
Banzeichnungen u. Aufſtellen von, Koſten=
Anſchlägen unter Zuſicherung. reeller u.
billig=
ſter Bedienung. Bei Uebertragungv.
Zimmer=
arbeiten werden Zeichnungen u. Koſtenanſchläge
gratis gefertigt. Aug. Maringer,
Zimmermſtr. u. Kreisbauaufſeher=Aspirant.
GraVelr Arhelten
jeder Art, wie das Anfertigen von
Honogrammen eto.
in Knochen, Horn und Elſenbein
wer=
den in eleganteſter und ſolideſter Arbeit
zu billigſten Preiſen angefertigt, ſowie,
alle erdenkliche Reparaturen an/
Schnitzwerken auf das Prompteſte
aus=
geführt.
Ih. Birnesser.
Loulsenstrasse Nr. 20,
10914 Sellonbau parterro.
Lpocialarzt Dr. Red. Heyor,
Verlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterlelbs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(534
808) Geſucht für eine chemiſche Fabrik
zu möglichſt baldigem Eintritt ein
Comufs,
welcher in einem Elſenwaarengeſchäft gelernt
hat, Kenntniſſe in der Maſchinen= u.
Arma=
turen=Branche beſitzt. Offerten mit detaillirter
Angabe der ſeitherigen Thätigkeit, Gehalts=
Anſprüche, Militärverhältniſſe und
Ein=
trittszeit ſind unter Chiffre E G 1079
an Rud. MosseinFrankfurt a. M.
zu richten.
821) Ein gewandter Herrenſchneider
ſucht Beſchäftigung in und außer dem Hauſe.
Nähere Auskunft ertheilt Kaufmann Schmidt,
Eliſabethenſtraße 41.
840)
Eine Köchin
mit guten Zeugniſſen findet ſofort Stellung
Beſſunger Eichbergſtraße Nr. 1 bei
Frau von Le Coq.
860) Durch den Froſt beſchädigte
Kar=
toffeln werden zum Füttern angekauft.
Dieburgerſtraße 45.
861)
Berloren.
Auf der Chauſſee von Darmſtadt nach
Eberſtadt wurde am Dienstag Abend eine
lleine ſchwarze lederne Damen=Taſche
ver=
loren. Dem Ueberbringer eine Belohnung
in der Expedition d. Bl.
862) Ich ſuche einen ſoliden älteren
Seribenten. Heyer, Rechtsanwalt.
863) Ein gebildetes Fräulein, welche
bereits 9 Jahre die Stelle als
Haushäl=
terin bekleidete und vorzügliche Zeugniſſe
beſitzt, ſucht per 1. April. in einem Hotel
oder größeren Herrſchaftshauſe gleiche
Stel=
lung. Näheres auf dem Büreau, aller
Branchen, Carlsſtraße 3.
Metzelſuppe
Samstag den 31. Januar und
Sonn=
tag den 1. Februar,
wozu freundlichſt einladet
8
P. Peter.
864) Bis zum 1. Junt oder Juli
ge=
ſucht: eine Wohnung von circa 10 bis
11 Zimmern, in einem oder zwei
Stock=
werken vertheilt, oder, auch ein Haus zum
Alleinbewohnen von dieſer Zimmerzahl,
nicht zu weit vom Mittelpunkt der Stadt.
Offerten unter Preisangabe zu richten
an die Expedition unter Chiffre K F.
„
8.
Dankſagung.
Verwandten, Freunden und Bekanntzu
für die ſo liebevolle und ehrende
Antheil=
nahme an dem ſo tiefſchmerzlichen Verluſte,
der uns durch das Hinſcheiden unſeres
un=
vergeßlichen Gatten, Vaters und Schwagers,
Schloſſermeiſter Rudolph Märter,
betroffen, hat, und für das zahlreiche Geleite
des Heimgegangenen; zur, letzten Ruheſtätte
ſunſeren aufrichtigen, tiefgefühlteſten Dank.
Im Namen der trauernden Familie:
K. Drott, Bautechniker.
153
. 21
366)
LOuTd-UzElte.
Unſere theure Schweſter
Garolins Frleodorike Oullng
„
iſt heute nach langem ſchwerem Leiden ſanft entſchlafen.
Wir bitten um ſtille Fheilnahme.
Frankfurt a. M., den 28. Januar 1880.
Frledrich Wilhelm quillug,
Jullus Dullling,
im Namen ſämmtlicher Hinterbliebenen.
2
Beſchwerden
über unregelmäßiges oder nicht rechtzeitiges
Ueberbringen des Tagblatts bitten wir, da
die Einrichtung derart getroffen, daß die
verehrlichen Abonnenten mit Ausnahme des
Samstags bis längſtens 1 Uhr
Nachmit=
tags im Beſitze des Tagblatts ſein müſſen,
umgehend an unſer Comptoir richten zu
wollen, um alsbald das Erforderliche
ver=
anlaſſen zu können.
Die Expedition des Tagblattz.
867) D a n k ſ a g u n g.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Theil=
nahme bei dem herben Verluſte meiner lieben
Mutter Margarethe Seebold ſage
ich hiermit meinen innigſten Dank.
Darmſtadt, den 29. Januax 1880.
Frau Dern Wittwe.
der Oppenheimer
Katha=
rinen=Kirche=Lotterie ſind
3 Mark in der Exp.
d. Bl. zu haben.
868)
Arbeit! Arbein
Ein zuverläſiger, nüchterner Arbeiter,
50 Jahre alt, Wittwer, der einen Knaben
von 9 Jahren zu ernähren hat und ſich jeder
Arbeit. gerne unterzieht, ſucht Beſchäftigung,
u. will gerne für 8-9 Mk. die Woche
ar=
reiten, gleichviel, welche Arbeit es auch ſein
mag. Zu erfr. Runde=Thurmſtraße 5 bei
Wittwe Wagner, oder deren Sohn:
Bier=
brauer Wagner „zum Ankerv.
Für die Waſſerbeſchädigten im Ried
ſind eingegangen: Von Frau H. Stockhauſen
3 M., Rentner Adam Hein 5 M. J. A.
Helf=
mann 5 M., Aus dem Reſte eines Concert für
hieſige Stadtarme 20 M. Frau Pfarrer Frey
Wittwe 5 M. L. M. 3 M. Frau Director
Schnittſpahn 5 M., Muſikdirector Schmitt
Er=
trag eines Concerts der Akademie für Tonkunſt
für die Nothleidenden in Oberſchleſien und im
Ried 206 M. (Da die Sammlung für
Ober=
ſchleſien bereits geſchloſſen, wurde der ganze
Er=
trag für die Waſſerbeſchädigten im Ried
be=
ſimmt.) Vom Carneval=Comite als Ertrag der
Carvevalfeier im Saalbau am 19. Januar,
77 M. 42 Pf., L. W. 5 M. Zuſammen 334 M.
42 Pf. Hierzu die früheren 802 M. 29 Pf.
Im Ganzen bis heute 1136 M. 71 Pf. An
Hrn. Kreisrath Dr. Uſinger in Bensheim wurden
heute abermals 300 M. abgeſandt, bis jetzt
1100 M.
Weitere Gaben nimmt gerne entgegen
Die Expedition des Tagblatts.
Friſche Schellfiſche
bei
EManne eua,
869) Kirchſtraße 1.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 80. Januar.
2 Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abthellung.
Roſenmüller und Finke,
oder:
Abgemacht””
Luſtſpiel in 5 Akten, von Dr. C. Töpfer.
Perſonen:
Chriſtian Thimötheus Bloom,
Groß=Kaufmann
Hr. Werner.
Guſtan Theodor, ſein Sohn,
6err Edward.
Offizier
Roſamunde von Kronau, ſeine
Mündel,
Frl. Verl.
Anſelm Bloom, penſionirter
Hauptmann, des
Handels=
herrn Bruder
Hr. Micler.
Erneſtine, ſeine Tochter
Frl. Ethel.
Carl. Theodor, ſein Sohn,
H.
Comptoiriſt
vr. Peppler.
Friedenberg, Großhändler aus
Hr. Schimmen
der Reſidenz
Ulrike, ſeine Tochter
Fr. Haſem=Kläger
Mählig, Zunftmeiſter, Major Hr. Mendel.
Apotheker Licht/ Hauptmann Hr. Franke.
Hillermann, in Bloom's Ge= Hr. Butterweck.
ſchäft
Behrend,
Hr. Knispel.
Beatrix, Wirthſchafterin in
Bloom's Hauſe Fr. Eppert.
Raffel,
Hr. Weitgaß.
Aron,
.
Wucherer
Hr. Dornewas.
Brähm,
9r. Reichhardt.
Sturr, ein alter invalider
Grenadier
Hr. Leib.
Gralle, Gerichtsbote und
Executor
Hr. Wagner.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Sonntag 1. Februar.
8. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung
Die Meiſterſinger von Nürnberg.
Oper in 8 Akten von Richard Wagner.
Anfang 6 Uhr.
Dienstag 3. Februar.
Philippine Welſer.
Schauſpiel in 5 Atten von Redwitz.
Anfang halb 7 Uhr.
Zur G
A5fTage.
Daß die im Beſitze eines Monopols befindlichen Gas=
An=
ſtalten nicht viele Fiennde haben, daß ihre Leiſtungen nicht nur
getadelt, ſondern auch ungerecht beurtheilt werden, iſt eine ebenſo
häufige als leicht erklärliche Erſcheinung. Daß aber eine Fabrik,
welche, wie die hieſige, ſoweit wenigſtens dem Unterzeichneten
lekannt, ihre Verbindlichkeiten prompt erfüllt und keine
ungün=
ſtigen Betriebsreſultate aufzuweiſen hat, als eine vollſtändig
unbrauchbare, nur noch zum Abbruch taugliche geſchildert wird
und zwar mit ſo wenig Sachkenntniß und Gründlichkeit, trotz
eines offenbar reichlich zur Verfügung ſtehenden Materials, wie
dies in den kürzlich als Beilage mehrerer hieſigen Zeitungen
er=
ſchienenen „Beiträge zur Beurtheilung der Gasfragen geſchieht,
dürfte doch wohl nur ſelten vorkommen. Der Unterzeichnete
glaubt jede weitere Kritik eines ſolchen Verfahrens unterlaſſen
zu ſollen und will nur zur Aufklärung und Richtigſtellung der
Sachlage einige Angaben der „Beiträge”, welche als
unbeſtreit=
bare Thatſachen hingeſtellt werden und dadurch leicht zu
unrich=
tigen Anſchauungen namentlich bei den Nichtſachverſtändigen
Ver=
anlaſſung geben könnten, einer kurzen Erörterung unterziehen.
5⁄
2
In den erſten ſechs Fragen und Antworten der „
Beiträge=
wird nachzuweiſen geſucht, die hieſige Gasfabrik erzeuge ein viel
zu theures Gas, im Vergleiche zu den Anſtalten vieler deutſchen
Städte, wo dasſelbe nur 12-14 Pfennige per Cubikmeter (auf
welche Einheit alle Preisangaben im Nachfolgenden bezogen ſind)
koſte, und es könne hier nur durch Errichtung eines neuen
Werks ein Gas zu 20 Pfennig (alſo doch theuerer als
ander=
wärts) beſchafft werden. Die ganze Ausführung iſt aber
werth=
los und hinfällig, da ſie vor Allem die bei der Beurtheilung des
Gaspreiſes doch weſentlich mitentſcheidende Lichtſtärke gänzlich
außer Acht läßt.
Bekanntlich beſtehen im nahen Frankfurt zwei Gas=
An=
ſtalten; die eine, unter Leitung des Herrn Director Schiele,
ver=
kauft ihr Gas zu 37. Pfennig, während die andere es zu 15
Pfennig abläßt. Wie könnten beide Fabriken, muß man fragen,
überhaupt nebeneinander beſtehen, wenn ihr Gas nicht eine dem
Preiſe entſprechende Lichtſtärke beſäße, und was würde einer der
zahlreichen Conſumenten der Schiele'ſchen Fabrik ſagen, wenn
man dieſelbe als mangelhaft, als zur weiteren Exiſtenz unbe=
Oc
an
ch0.
G
815
818
I18
loͤ=
5
640
85
92
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25,
11=
„
62
8u
99
11
20
8
10
11
[ ← ][ ][ → ] N6.
rechtigt erklären wollte, einfach auf die Thatſache hin, daß ſie
ſich ihr vorzügliches Gas von 27 Normalkerzen Lichtſtärke mit
37 Pfennig bezahlen läßt, während man doch ſchon zu 15 Pfennig
ein Gas von 10 Normalkerzen erhalte.
Man muß alſo ſtets bei dem Gaspreis die Lichtſtärke
be=
rückſichtigen, denn je höher die letztere verlangt wird, um ſo
koſiſpieliger iſt die Reinigung und um ſo theuerer das Gas.
Man kann deshalb ziemlich beſtimmt behaupten, daß ein Preis
von 14-16 Pfennig, wie er in anderen deutſchen Städten
be=
ſtehen ſoll, ſich nur auf ein Gas von geringerer Lichtſtärke (und
von dem die gleiche Flamme in der gleichen Zeit etwa die Hälfte
mehr Gas conſumirt, was ſehr zu erwägen, aber den Wenigſten
bekannt iſt) als das hieſige beziehen kann. Laut Vertrag muß
näm=
lich das letztere eine ſolche von 20 Normalkerzen beſitzen, und wenn es
27 Pfennig koſtetä), ſo iſt dies kein unverhältnißmäßig hoher Preis,
wie ſchon der Vergleich mit demjenigen der Schiele'ſchen Fabrik
in Frankfurt lehrt, welche nicht nur ſehr vollkommene techniſche
Einrichtungen beſitzt, ſondern auch unter viel günſtigeren Abſatz=
und Productionsverhältniſſen arbeitet, als die hieſige. Wie der
Unterzeichnete beſtimmt verſichern kann, iſt die letztere ſehr gerne
erbötig, den jetzigen Detail=Preis anſehnlich zu ermäßigen, ſobald
nur die Stadt auf eine entſprechende Verminderung der
Licht=
ſtärke eingehen will und befürchtet nicht, dabei ein weniger
gün=
ſtiges Geſchäft zu machen, als ſeither, da mit dieſer
Verminde=
rung die Selbſtkoſten ſich faſt um die Hälfte ermüßigen. Nach
den gefälligen Angaben der Direction der Gasfabrik berechnen
ſich dieſelben, ausſchließlich der Zinſen, Amortiſation und
General=
koſten bei den gegenwärtigen Betriebsverhältniſſen auf
durch=
ſchnittlich 12 Pfennige und bei einer verminderten Lichtſtärke auf
circa 6 Pfennige. Nach vorſtehenden Ausführungen kann kein
1) Eingezogener Erkundigung zufolge wurden im abgelaufenen
Betriebsjahre 1030,610 Cubikmeter Gas abgeſetzt und betrug der Erlös
dafür 242,682 Mark, alſo durchſchnittlich 2354, nicht 27 Pfennig.
Was die Selbſtkoſten an Material und Arbeitslohn betrifft, welche
für 20 Kerzen=Gas 12, für gewöhnliches Steinkohlengas 6 Pfennig
an=
nähernd betragen ſollen, ſo können wir die Bemerkung nicht unterdrucken,
daß bezüglich der Generalkoſten und Capitalzinſen das beſſere Gas ſich
gegen das geringere entſchieden im Vortheil befinden muß, da
die=
ſelben nicht im Verhältniß der Lichtſtärke ſteigen, jedenfalls aber bei
einem Neubau weit außerhalb der Stadt ſich viel hoher ſtellen müſſen,
als bei dem jetzigen Betrieb.
21
179
Unbefangener im Zweifel ſein, daß die hieſige Gasfabrik trotz
ihrer nicht mehr auf der Höhe der Zeit ſtehenden Einrichtungen
vollkommen concurrenzfähig iſt und unter den obwaltenden
Ab=
ſatzverhältuiſſen (geringe Betheiligung der Privaten wohl kaum
weniger vortheilhaft producirt und auch noch für eine längere
Reihe von Jahren produciren kann, als eine neue Fabrik. Und
ſelbſt zugegeben, daß ihre Selbſtkoſten an Material und
Arbeits=
löhnen um einige Pfennige höher ſein ſollten, ſo wird dieſer
Nach=
theil durch einen geringeren Betrag an Zinſen, Amortiſation und
Generalkoſten mehr wie ausgeglichen, da ſie nur mit etwa
500,000 Mark Capital belaſtet iſt, gegenüber dem Anlagecapital
der neuen projectirten Fabrik von 1 Mill. Mark, ohne Grund
und Boden, Bahnverbindung, Waſſerverſorgung und die
kürz=
lich eingetretene Preiserhöhung des Eiſens und ſonſtiger
Ma=
terialien.
Angeſichts ſo großer Summen kann der Unterzeichnete nicht
o leichten Herzens wie der Verfaſſer der „Beiträgen dem Plane
eines Neubaues zuſtimmen, und ſelbſt ein Gewinn von 12
Pro=
cent des Anlagecapitals der neuen Fabrik iſt nicht im Stande,
daran etwas zu ändern; denn derſelbe ſteht vorläufig nur auf
dem Papier und vermag die Thatſache nicht umzuſtoßen, daß
die Steuerzahler auch die etwaigen Verluſte übernehmen müſſen
und daß in den letzten Jahren lehrreiche Beiſpiele zur Genüge
vorliegen, bei welchen die vorſichtigſten Berechnungen zu Schanden
geworden ſind. Und wenn er zum Schluſſe die 22 Fragen und
Antworten der „Beiträgel überblickt, ſo ſind ſeines Erachtens
die darin für den Neubau vorgebrachten Motive, wie zur
Ge=
nüge erörtert, theilweiſe ganz hinfällig, theilweiſe höchſt
zwelfel=
hafter Natur und nur durch einen erfahrenen und unparteiiſchen
Fachmann endgültig zu entſcheiden. Aber Eines iſt ganz
unbe=
rückſichtigt geblieben, und das erſcheint dem Unterzeichneten von
Allem das Stichhaltigſte, das am meiſten Begründete, und wenn
er an Stelle des Verfaſſers der„Beiträgel geweſen wäre, hätte
er ſtatt der 22 nur eine Frage und Antwort gegeben, nämlich:
Frage: Aus welchem Grunde muß eine neue Gasfabrik
ge=
baut werden?
Antwort: Im Intereſſe der Umgebung der alten Anſtalt.
Darmſtadt, Ende Januar 1880.
Dr. C. Thlel.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. Januar.
In der erſten Sitzung der 2. Kammer am Mittwoch brachte der
Abg. Frhr. v. Nordeck zur Rabenau den Antrag ein: „Hohe
Kammer wolle Großherzogliche Staatsregierung auffordern, für
Revi=
ion der Tax= und Gebührenordnungen im Reiche einzutreten
und, ſoweit dieſelbe dem Einzelſtaate competirt, dieſe herbeizuführen.
Verſelbe beantragte ferner: Hohe 2. Kammer wolle beſchließen:
1) die Großh. Staatsregierung aufzufordern, ungeſäumt erſchöpfende
Erhebungen darüber eintreten zu laſſen, in welchem Umfange in einzelnen
Theilen des Landes ein Nothſtand bereits eingetreten iſt oder zu
er=
warten ſteht, welcher die Hülfe des Staates in Anſpruch nimmt oder
nehmen wird;
2) eventuell die Bereitwilligkeit der Stände zu erklären, nach
Be=
fund außerordentliche Mittel zu gewähren nicht nur zur Beſeitigung des
gegenwärtigen Nothſtandes, ſondern auch um der Wiederholung ſolcher
Nothſtände für die Zukunft dauernd vorzubeugen.
Zu letzterem Antrag bemerkte Herr Geh. Staatsrath Knorr ſofort,
obwohl er nicht Referent in dieſer Angelegenheit ſei, glaube er doch
ver=
ſichern zu können, daß die Regierung bereits vor einiger Zeit Crhebungen
in dem gewünſchten Sinne habe eintreten laſſen, und daß ſie auch in der
Lage ſein werde, bald eine desfallſige Vorlage an die Kammer gelangen
D. Z.
zu laſſen.
0 Die zweite Kammer trat, da die Sache eilt, geſtern ſchon
in die Berathung über die Recommunication erſter Kammer wegen
Ab=
tretung des heſſiſchen Antheils der Main=Weſer=Bahn
an Preußen. Nach lebhafter Debatte beſchloß man mit 33 gegen 15
Stimmen nochmals ins Materielle des Gegenſtandes einzulenken. Die
entſcheidende Schlußabſtimmung iſt noch nicht erfolgt.
K. Strafkammer I. Sitzung vom 29. Januar. Heute
wur=
den verhandelt: 1) Unterſuchung gegen Anna Maria Sibylla Katharina
Wecker, Wittwe des Emil Courtois von St. Quentin, z. Z. in
Frank=
urt, wegen Betrugs. Die Angeklagte hat von ihren 49 Jahren ſchon
piele Zeit im Gefängniß zugehracht. Am 24. Octhber 1879 kam ſie in
die Wirthſchaft des Nicolaus Schmidt von Sprendlingen, miethete ſich
unter falſchen Vorſpiegelungen ein, und ward für Koſt, Logis und
Aus=
lagen den Wirthsleuten den Betrag von 108 Mark ſchuldig. Sie
ſchwin=
delte fortwärend den Wirthsleuten vor, daß ſie im Beſitz von Geldern
ſei, und daß ſie ſich ankaufen wolle. Als die Leute der Sache auf den
Grund ſahen, wollte ſie entfliehen, gerieth jedoch in die Hände der
Ge=
rechtigkeit. Sie hat in 11 ähnlichen Fällen bereits Strafen erlitten, und
wird heute in eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren, eine Geldbuße von
200 Mark verurtheilt, auch werden ihr die bürgerlichen Ehrenrechte auf
die Dauer von 2 Jahren aberkannt. 2) Simon von Weſterhofen von
Amſterdam, zuletzt Reiſender in Offenbach, hat als Bedienſteter der
Portefeuillefabrik von Friedrich Leißler in Offenbach die Veträge von
200 Frs. und 113 fl. 50 kr. holländiſch unterſchlagen. Der
Ange=
ſchuldigte iſt gut beleumundet, noch nicht beſtraft und der That
ge=
ſtändig. Er wird in eine Gefängnißſtrafe von 2 Monaten verurtheilt, es
werden ihm jedoch 4 Wochen Unterſuchungshaft aufgerechnet. 3) Jacob
Ott von Hauſen hat in Bieber in 3 verſchiedenen Läden die Ladenkaſſen
beſtohlen. Dem Angeklagten waren kurz zuvor von dem
Schöffenge=
richte in Offenbach 10 Tage Gefängniß wegen Diebſtahls zuerkannt
wor=
den. In zwei Ladenkaſſen ſtack der Schlüſſel, die dritte Kaſſe hat er
er=
brochen. Er iſt 17 Jahre alt, und wird in Berückſichtigung ſeines
jugendlichen Alters in eine Gefängnißſtrafe von 4 Monaten verurtheilt,
wovon 4 Wochen Unterſuchungshaft aufgerechnet werden. 4) Peter
Trumpfheller von Würzburg hat am Morgen des 1. Januar d. Js.
dem Lorenz Schmidt in Offenbach eine ſilberne Uhr geſtohlen.
Derſelbe, wurde ſchon früher wegen Diebſtahls beſtraft, und wird
heute wieder in eine Gefängnißſtrafe von 5 Monaten verurtheilt.
6) Der Schreiner Ferdinand Launhardt von Bockenheim, der Weißbinder
Georg Merx von Sterbfritz und der Kaufmann Hugo Krieger von
Bel=
grad in Serbien haben in der Nacht vom 11.12. Dezember v. J3. den
Fenſterladen der Trödlerin Eliſa Kahn aufgebrochen und aus deren
Laden für etwa 60 M. Kleider entwendet. Hugo Krieger hat außerdem
einige Tage zuvor einen kupfernen Keſſel geſtohlen und verkauft.
Laun=
hardt und Merx ſind ſchon früher und öfter beſtraft worden. Krieger
iſt gut beleumundet und noch nicht beſtraft, hat auch bei dem Einbruche
nur Schildwache geſtanden. Der Gerichtshof verurtheilte a) den Ferdi=
Na 21
180
nand Launhardt zu 2 Jahren 3 Monaten Zuchthaus, b) den Georg
Merx zu 2 Jahren 1 Monat Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren und ſpricht die Zuläſſigkeit der
Polizeiaufſicht aus, Hugo Krieger wird in zeine Gefängnißſtrafe von
6 Monaten verurtheilt. Jedem der drei Angeklagten werden 4 Wochen
Unterſuchungshaft aufgerechnet. Schluß 1½ Uhr.
1 Von principieller Wichtigkeit iſt eine vor Kurzem erlaſſene
Ent=
ſcheidung Großh. Amtsgerichts Darmſtadt!, nach welcher der Verkauf
abgerahmter Milch in Gemäßheit des 8 367poſ. 7 d. R=St.=G.
zu beſtrafen iſt, wenn die Milch nicht ausdrücklich als abgerahmt
bezeich=
net wird.
O Stadtverordnetenſitzung vom 29. Januar. Die erſte
Mittheilung des Herrn Oberbürgermeiſters betraf die von Großh.
Mi=
niſterium jetzt genehmigte Verlegung des ſtädtiſchen Etatsjahrs, die mit
dem 1. April 1881 praktiſch werden wird, was zur Folge hat, daß bis
dahin die Communalumlagen in 7 Zielen zur Erhebung gelangen. Das
neue Budget wird im Februar zur Vorlage gelangen. Weiter gelangte
zur Kenntniß, daß die Gemeinde Beſſungen ſich durch die beſchloſſene
Erhöhung des Schulgeldes an der Mittelſchule für nicht in Darmſtadt
wohnhafte Kinder umſomehr beſchwert erachtet hat, als ſie in der
Waſſer=
verſorgungsangelegenheit u. ſ. w. ſtets entgegen kommend geweſen.
Da=
ran reihte der Herr Oberbürgermeiſter eine dataillirte Mittheilung über
die erfolgte Reorganiſation des Seminars für Lehrerinnen, welches nach
dem Reſultat der amtlichen Prüfung ganz ausgezeichnete Reſultate
ge=
liefert hat. Hierauf trat man in die Berathung des
Verwaltungsbe=
richts der Bürgermeiſterei pro 1878 ein. Als Referent fungirte Diehl L.,
der hierbei u. A. conſtatirte, daß das ſtädtiſche Lagerhaus trotz der
geſunkenen Miethpreiſe immer noch eine Rente von mehr als 5 pCt.
ab=
wirft. — Anſtände ergaben ſich in keiner Weiſe, vielmehr wurde allſeitig
die große Klarheit der Rechnung lobend anerkannt und Decharge ertheilt.
— Die Polizeikaſſenhrechnung für 1878 gab ebenfalls zu keiner
Beanſtandung Anlaß, nur glaubte man die Gelegenheit benutzen zu ſollen,
um darüber Beſchwerde zu führen, daß unlängſt die Polizei bei 7 Grad
Kälte das Aufhauen des Eiſes auf den Trottoirs und in den Floßrinnen
Ferner
angeordnet, was ſich ſals undurchführbar erwieſen habe.
wurde für Ertheilung des israelitiſchen Religionsunterrichts an der
höheren Mädchenſchule ein Credit von 200 Mark bewilligt.-
Wiel bekannt iſt die Fertigung der Maſchine für das
Pump=
werk, des Waſſerwerks der Firma Kuhn in Stuttgart
übertragen worden, welcher Vertrag indeß eine Modification zu
erleiden hat, weil durch Verlegung der Waſſerentnahmeſtelle die
Ma=
ſchinen ſtärker conſtruirt werden müſſen, was wieder eine Vereinbarung
mit Aird und Mark über den Betrieb vorausſetzt. Die Commiſſion
be=
antragt, den Betrieb ſelbſt zu Ubernehmen und Aird und Mark nur die
Oberleitung auf die Dauer von 6 Jahren gegen eine jährliche Vergütung
von 12,000 Mark zu übertragen, womit man ſich einverſtanden erklärte.
Weiter erklärte man ſich damit einverſtanden, daß ſowohl die
Hein=
richſtraße wie der Landwehrweg ins Bereich der neuen Waſſerverſorgung
gezogen, auch in einzelnen Straßen die noch ausſtehenden Parallelſtränge
gelegt werden ſollen. Die Koſten, etwa 30,000 Mark, dürften aus
er=
zielten Erſparniſſen gedeckt werden. Zugleich beſchloß man die Leitung
in der Heinrichſtraße derart einrichten zu laſſen, daß auch die Häuſer auf
der Beſſunger Seite mit Waſſer verſehen werden können. - Die
propo=
nirte Reviſion der Statuten der Sparkaſſe wurde an die Commiſſion
verwieſen, für Deckung der Reſtkoſten der Enthüllung des
Landesdenk=
mals ein Credit von 863 Mark bewilligt. — Dem Geſuch des
Pferde=
markt=Comitees den auf den 13. April fixirten Zuchtviehmarkt zu
ver=
tagen, wurde für dieſes Mal noch ausnahmsweiſe entſprochen. Die
übrigen in öffentlicher Sitzung verhandelten Gegenſtände boten kein
allgemeines Intereſſe.
Einen großen Mißſtand bildet in Darmſtadt die Reinigung
der Straßen, namentlich aber der Trottoirs. Abgeſehen davon,
daß letztere faſt durchgehends ſehr mangelhaft angelegt ſind, iſt es für
gar viele Hausbeſitzer mit dem beſten Willen oft nicht möglich, rechtzeitig
für Reinigung derſelben zu ſorgen. Es hat eben nicht Jedermann
Jemanden zur Hand, der ſofort z. B. Schnee oder Eis wegſchafft, wenn
dies von der Schutzmannſchaft verlangt wird, und wenn ſich nach vielem
Suchen endlich Femand dazu bereit findet, ſo verſteht er entweder nichts
von dieſer Arbeit oder läßt ſich horrend bezahlen, ſehr oft aber findet
ſich Beides vereinigt. So wird das Reinhalten vor den Häuſern zu
einer ſteten Beläſtigung wie für den Hausbeſitzer ſo auch für die
Polizeibehörde, welche die Reinhaltung der Straßen zu überwachen hat.
Wäre es denn nicht möglich, daß ſich hier eine Corporation bildet, die
das Reinigen der Straßen und Trottoirs, ſoweit dies den Hausbeſitzern
obliegt, gegen entſprechende Zahlung übernimmt und dafür auch der
Polizei haftbar für durch ihr Verſchulden entſtandene Strafen erſcheint ?
Eine ſolche Corporation oder ein ſolcher Unternehmer könnte mit den
ge=
eignetſten Werkzeugen arbeiten, die Leute würden ſich eine gewiſſe
Ge=
wandtheit aneignen und ſo könnten bei billigen Preiſen Unternehmer wie
Publikum ihre Rechnung finden und eine Maſſe Scherereien würden
ver=
mieden, während Straßen und Banquets gleichmäßig und zu rechter Zeit
gereinigt würden.xGrade im Winter/wo ſo Viele arbeitslos ſind, iſt der
Bedarf an Arbeitskräften dieſer Art am größten und halten wir dafür,
daß es im allſeitigen Intereſſe liegen würde, ein derartiges Unternehmen
ins Leben zu rufen und nach Kräften zu fördern. Vielleicht könnte auch
der Verein gegen Verarmung und Bettelei hier die Initiative ergreifen
oder die ſtädtiſche Verwaltung die Angelegenheit in die Hand nehmen.
Wie die D. 3. erfährt, iſt dem derzeitigen Rector der
Landesuni=
verſität, Herrnrofeſſor Dr. Lothar Seuffert, der ehrenvolle Antrag
geſtellt worden, als Rath in das Reichsjuſtizamt einzutretrn.
L. Beſſungen 28. Januar. Seit Eröffnung unſerer Suppen=
Anſtalt - 12. December v. J. - ſind bis heute 17247 Portionen,
ſo=
wie 725 halbe Laibe Brod verabreicht worden, ein Zeichen daß dieſelbe
von unſerer ärmeren Bevölkerung ſowohl als auch von paſſirenden
Handwerksburſchen ſtark frequentirt wird und als thatſächliches
Bedürf=
niß gelten kann.
Mainz, 28. Januar. Der Rhein geht ſehr ſtark mit Eis, ſo
daß bereits die Ueberfahrt nach Kaſtel erſchwert iſt. Heute Morgen
wurde mit dem Abdecken der Schiffbrücke begonnen. Das Treibeis des
Rheines hatte ſich bereits an der Eiſenbahnbrücke feſtgeſtellt, da das
Waſſer aber etwas ſtieg, ſo wurde das Eis wieder gehoben und
fortge=
ſchoben. Das Stellen des Rheins bei Mainz wird nicht mehr lange auf
ſich warten laſſen.
In Worms verſchied am 28. ds. der dortige 1. Stadtpfarrer,
Decan Ed. Keim im Alter von 78 Jahren. Derſelbe war ſ. J.
Präſi=
dent des Lutherdenkmals=Comite.
Profeſſor Klinkerfues gibt an, daß von Ende d. M. ab eine
Zunahme der Bewölkung bei langſamer Erwärmung und weſtlichen
Winden in Ausſicht ſtehe. - Hoffentlich behält Herr Klinkerfues Recht.
- Sterblichkeitsſtatiſtik. In der Woche vom 11. bis
17. Januar verſtarben in Mainz mit Caſtel 26, in Darmſtadt mit
Beſſungen 16, in Offenbach 9 in Worms 12, in Gießen 10
Perſo=
nen. Hiervon verſtarben an Maſern 3 (in Worms), an Diphteritis
2 (in Offenbach, an Keuchhuſten 1 (in Darmſtadt), an
Unterleibs=
typhus 1 (in Gießen), an Diarrhöe und Brechdurchfall 7 (4 in Mainz,
1 in Darmſtadt, 1 in Offenbach, 1 in Worms), an
Wochenbettkrank=
heiten 5 (3 in Darmſtadt, 1 in Worms, 1 in Gießen), an
Lungen=
ſchwindſucht 17 (5 in Mainz, 6 in Darmſtadt, 1 in Offenbach, 3 in
Worms, 2 in Gießen), an entzündlichen Krankheiten der
Athmungs=
organe 7 (2 in Mainz, 2 in Darmſtadt 2 in Offenbach, 1 in
Gie=
ßen), an Schlagfluß 4 (je 1 in Mainz. Darmſtadt, Worms und
Gie=
ßen), an acutem Gelenkrheumatismus 1 (in Mainz).
Polizei=Bericht vom 29. Januar.
Der Thäter eines kleinen Mehldiebſtahls, welcher zu Ende v. Mts.
verübt ward, wurde in der Perſon einer Frau von Beſſungen ermittelt.
Mittelſt Nachſchlüſſel ſind aus einer Magdkammer in der Caſinoſtraße am
27. I. Mts. Abends mehrere Kleidungsſtücke entwendet worden. In einer
Wirthſchaft in der Louiſenſtraße iſt einem Gaſte heute ein Ueberzieher
abhanden gekommen. In beiden genannten Fällen ſind die Thäter noch
nicht ermittelt.
Tages=Kalender.
Freitag 30. Januar: Zehnte Verſammlung der Mitglieder des
Localge=
werbvereins Darmſtadt; Vortrag des Herrn B. Roſenheim dahier über
die Samoa=Inſeln.
Samstag 31. Januar: Große carnevaliſtiſche Abendunterhaltung mit
Tanz der Geſellſchaft Einigkeit Darmſtadt.- Darmſtädter Oeconomen=
Vereins=Ball im Ritſert'ſchen Saale. - Feſt=Concert des Mozart=
Ver=
eins im Saalbau.
Dritter Kammermuſik=Abend im Saal
zur Traube.
Sonntag 1. Februar: Abend=Unterhaltung der Turngemeinde Beſſungen
in der Reſtauration Markwort.-
Generalverſammlung des
Katho=
liken=Vereins Darmſtadt.
Montag 2. Februar: Drittes Concert des Muſik=Vereins im Saalbau.
Donnerstag 5. Februar: Zweites Abonnements=Concert im Saalbau.
Samstag 7. Februar: Außerordentliche Generalverſammlung der
Darm=
ſtädter Actiengeſellſchaft für Gasbeleuchtung im Sitzungslocale der
Gasanſtalt.
Montag 9. Februar: Masten=Ball der Vereinigten Geſellſchaft.
Dienstag den 10. Febrnar: Großer Maskenball im Saalbau.
Am 14., 15. und 16. Februar: Erſte Ausſtellung der Geſellſchaft Canaria
in Darmſtadt, verbunden mit Verlooſung, im Gartenſaale des
Darmſtädter Hofes.
Gold=Courſe.
Holländ. fl. 10 Stücke 16 M. 65 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 27- 81 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 12-16 Pf. Dollars in Gold 4 M. 17-20 Pf.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.