Wonnenentspreis
Oiechelkhrlich 1 Mark 50 Pf. unck.
Eringerlohn. Autwäxiz werden von
allæ Poſtkmtemn Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark vo Pf.
po Quguil incL. Poſtaufſchlag.
rag= und Arzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdmangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Büößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſovie auswärts
von allen Annoncan=Expeditkionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N.G.
Freitag den 9. Januar.
1880.
Bekanntmachung.
Concurs über das Vermögen
des Friedrich Stüber in
Nieder=Beerbach.
In rubricirter Sache werden bei
unter=
zeichnetem Amtsgericht
Freitag den 23. Januar 1880,
Vormittags 11 Uhr,
mehrere Tauſend Mark Kaufſchillinge
ver=
ſteigert werden, was hiermit zur öffentlichen
Kenntniß gebracht wird.
Darmſtadt, den 6. Januar 1880.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Arnold.
Schmeckenbecher,
189)
Gerichtsſchrelber.
Bekanntmachung.
Dienstag den 13. d. Mts.,
Vormit=
tags um 10 Uhr,
ſoll das Wegfahren des Chauſſeekoths für
das Jahr 1880 auf dem Stadtbauamt an
die Wenigſtnehmenden öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 5. Januar 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. B.:
190) Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Montag den 19. Januar 1880,
Nach=
mittags 2 Uhr,
wird auf dem Rathhauſe zu Weiterſtadt
ein Wagen zwangsweiſe gegen Baarzahlung
verſteigert.
Darmſtadt, 6. Januar 1880.
Dieter,
Großh. Gerichtsvollzieher.
191)
Bekanntmachung.
Montag den 19. Januar1880,
Nach=
mittags 2 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Weiterſtadt
zwangsweiſe gegen Baarzahlung verſteigert
1 Commode, 1 Uhr, 1 Küchenſchrank ꝛc.
Darmſtadt, 6. Januar 1883.
Dieter,
192) Großh. Gerichtsvollzieher.
193) Für die Herſtellung von
Fuß=
wegen auf dem Artillerte=Schießplatze ſoll
die Lieferung von 135 Cubikmeter Kies
und 135 Cubikmeter Steinkohlenſchlacke,
am 31. Januar er., Morgens 10 Uhr,
im Submiſſionswege vergeben werden.
Die Bedingungen können bis zum
26. ds. an allen Wochentagen, Morgens
zwiſchen 9 und 11 Uhr, im Büreau,
Heidelbergerſtraße Nr. 15, Parterre,
ein=
geſehen werden.
Schießplatz= Verwaltungs-Commiſſion.
Bekanntmachung.
Montag den 19. Januar 1880,
Nach=
mittags 2 Uhr,
wird auf dem Rathhauſe zu Weiterſtadt
ein Schwein zwangsweiſe gegen
Baarzah=
lung verſteigert.
Darmſtadt, 6. Januar 1880.
Dieter,
194) Großh. Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Montag den 19. Januar 1880,
Nach=
mittags 2 Uhr,
werden; auf dem Rathhauſe zu
Weiter=
ſtadt:
1 Kleiderſchrank, 1 Uhr, 1 Spiegel,
6 Malter Kartoffeln ꝛc.,
zwangsweiſe gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 6. Januar 1880.
Dieter,
195) Großh. Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Montag den 19. Januar 1880,
Nach=
mittags 2 Uhr,
werden auf dem Rathauſe zu Weiterſtadt,
zwangsweiſe gegen Baarzahlung verſteigert;:
Kleiderſchrank, 1 Uhr, 8 Malter
Kartoffeln und 1 Schwein.
Darmſtadt, den 6. Januar 1880.
Dieter,
196) Großh. Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Montag den 19. Januar 1880,
Nach=
mittags 2 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu
Weiter=
ſtadt:
3 Ziegen und 1 Kleiderſchrank
zwangsweiſe gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 6. Januar 1880.
Dieter,
197) Großh. Gerichtsvollzieher.
Feilgebotenes.
Frſedr. Schaefer,
Ludwigsplatz,
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Hoch=
parterre=Wohnun; per 1. April zu verm.
103) Dieburgerſtraße 62 iſt eine
ſchöne Manſarden=Wohnung, 4 Piecen,
Küche, Keller ꝛc., ſofort zu vermiethen und
zu beziehen.
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Zu vermiethen:
Ein großer Weinkeller per 1. April 1880.
Näheres Eliſabethenſtraße Nr. 1.
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Wohnung,7 Zimmer ꝛc. m. Vorgarten zu verm.
Vermiſchte Nachrichten.
Ex Glnor vombauloose;æd
ſind auch dieſes Jahr wieder in Poſten
u. einzeln bei dem Unterzeichneten zu haben.
Moritz Straua Jun. in Mainz,
147)
General=Agentur,
Staatseffecten= und Looſen=Geſchäft.
152) Geſucht für ein Geſchäft ein
Herren=Schneider,
welcher tüchtig im Zuſchneiden feiner
Her=
ren=Garderobe iſt und gut und fällig
arbeitet. Offerten erbeten an die Exped.
d. Blattes unter J. K.
68) Ein Mädchen geſetzten Alters,
wel=
ſches kochen kann, ſich willig jeder Hausarbeit/
unterzieht und gute Zeugniſſe aufzuweiſen
hat, wird für ſofort geſucht. Zu erfragen
Neckarſtraße 6 parterre.
70)
Wohnungs=Geſuch.
Eine Wohnung von 8 Zimmern, Küche,
Speiſekammer, Mädchenſtube, ſonſtigem
Zu=
behör und Garten, wird zu Mitte April
geſucht. Offerten unter L. L. 70 werden
bei der Exp. d. Bl. erbeten.
80)
Geſucht
eine Wohnung von 6 bis 7 Zimmern.
Garten erwünſcht. Auskunft unter G235
bei der Expedition.
124) Ein Oeconomie=Knecht kann
ſo=
fort eintreten.
Hopfengarten bei Darmſtadt.
8 ſEs wird eine zuverläſſige Perſon
geſucht, welche ein 1jähriges Kind
zu pflegen verſteht. Sandſtraße 30, März
einzutreten.
202) En Müdchen, das ſich mit Weiß=
Zeu gnähen, Ausbeſſern ꝛc. beſchäftigt, wünſcht
noch 2-3 Tage in der Woche beſetzt zu
haben. Näheres Gartenſtraße 16.
R
Geſchäſts=Verlegung und Empfehlung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mein ſeitheriges Local, Louiſenſtraße 38,
verlaſſen und mein Geſchäft, Schuſtergaſſe Nr. 3, in das Haus des Hrn. Nieder
verlegt habe. Indem ich für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens danke, bitte
ich mir dasſelbe auch in meinem neuen Local erhalten zu wollen, und empfehle meine
Kurz, Woll= und Baumwollwaaren einer geneigten Abnahme. Alle Arten Strick=
und Häkelarbeiten werden aufs pünktlichſte ausgeführt.
Hochachtungevoll
8
Philipplne Petrl.
Kaufmänniſcher
Verein.
Samstag den 10. Januar, Abends 8½ Uhr, im Vereinslokal:
VerensVersammlung.
Tagesordnung: Geſchäfliche Mitheilungen. - Vortrag des Herrn Ober=Rechnungs=
Reviſor Scharch über ſeine Reiſe nach Conſtantinopel.
203)
Der Vorſtand.
Samstag den 10. Januar 1880.
Im grossen Saale des Saalbaues:
Erſtes AbonnementsConcert,
ausgeführt
von der Kapelle des Großh. Heſſ. Infanterie=
CLeibgarde=Regiments Nr. 115.
Unter Leit ung ihres Muſikdirectors Herrn Theodor Adam.
Anfang des Concerts Abends 7½ Uhr.
Programme an der Kaſſe.
Nach dem Concert; Réunlon.
Die Liſte zum Einzeichnen zu dieſen vier Abonnements=Concerten liegt bis
Samstag, Nachmittags 4 Uhr, in der Wohnung des Muſikdirectors Adam,
Mühl=
ſtraße Nr. 20, auf und ſind daſelbſt zugleich die Karten für Familien zu 6 Mark
für eine Perſon zu 3 Mark in Empfang zu nehmen.
Tageskarten Abends an der Kaſſe Perſon 1 Mark.
200)
205)
Vereinigte Gesellschaft.
Vorläuſige Anzeige.
Der nächſte Ball iſt ein Mazken-Ball und findet Montag den 9. Februar
Darmſtadt, den 8. Januar 1880.
tatt.
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
Sparverein zAüulgkoſt,
Sonntag den 11. Januar, Nachmittags 3 Uhr,
General-Perſammlung
in der Restauratlon Woll.
Namens des Vorſtandes:
206)
C. Hedrich.
Für die Nothleidenden in Oberſchleſten ſind noch nachträglich eingegangen:
von E. St. 4 M., von Ungenannt 5 M. Mit den früheren 610 M. 95 Pfg. im
Ganzen bis heute 619 M. 95 Pfg. - Indem wir die Sammlung hiermit für
geſchloſſen erklären, ſagen wir allen Gebern beſten Dank, und ſind gerne bereit,
ein=
gehende Gaben für die durch den Eisgang des Rheins in Biblis und Groß=
Rohrheim Beſchädigten anzunehmen und an das Hülfs=Comits zu übermitteln.
Die Expedition des Tagblatts,
AuaoutGu Auudui”
für ſämmtliche Zeitungen Deutſchlands und des
Aus=
landes zu gleichen Preiſen wie bei den Zeitungs=Expeditionen
ſelbſt ohne Porto und Speſen. Bei größeren Aufträgen
entſprechende Rabattgewährung.
1735)
in der
Annoneen-Expedition
von
Budolk Hosse.
General=Agent J. Cg. Schröder, DühsruoI,
Karlsſtraße 12.
Der Reſidenzkalender pro 1880
iſt erſchienen und zu 40 Pfg. per Exemplar durch die Expedition dieſes Blattes zu beziehen.
I. C. Wittieb'ſche Hoſbuchdruckerei.
Samstag den 10. Januar,
Abends 7 Uhr,
176)
im
Saale dos Gasthofs zur Traube:
(6
ye (leanet AudrEtt=Vereind
vo.
Cam 1CCEOT.
Mitwirkende:
Jean Becker, E. Masi, L. Chiostry und L. Hegyesi.
PRooRAhH.
1) guartett in Gmoll, op. 21.
Inl. v. Bellezay.
2) Quartett in Fedur, op. 41
Schumann.
3) Quartett in Es-dur, op. 127
Besthoven.
Eintrittskarten zu nummerirten Plützen 3 Mark, in den Saal 2 Mark
und auf die Gallerien 1 Mark, ſind in den Buchhandlungen der Herren
Berg=
ſträßer, Klingelhöffer, Schorkopf u. Thies, ſowie Abends an der Kaſſe zu haben.
3 Htockſilcht friſch gewäſſert.
r. Bachgaſſe 9, gegenüber d. grünen Laub. der Oppenheimer Katha=
rinen=Kirche=Lotterie ſind
3 Mark in der Exp.
d. Bl. zu haben. 179) Ein bereits längere Zeit erwerbs.
ſoſer Familienvater, Kaufmann, ſucht
rgend welche Stellung. Derſelbe iſt be=
jähigt, auf jedem Bureau zu arbeiten,
übernimmt auch gern ſchriftliche Arbeiten
in ſeiner Wohnung. Näheres in der Exped. Husikalten-Leh-Lustall.
Zum Abonnement ladet ein die Hofbuchhandlung von
2025)
A. Hiingelhoeſer
11002) Clavierunterricht wird gegen
billiges Honorar ertheilt. Näh. in der Exp. Oſtern zu miethen geſucht. Adreſſen unten
L. E. 9111 an die Ann.=Exped. Th.
Dietrich & Co. In Cassel.
210) Ein Mädchen wünſcht noch einige
Tage beſetzt zu haben im Waſchen und
Putzen. Große Kaplaneigaſſe 58.
Musik-Verein.
Die erſte Probe für „
Para=
dies und Periz wird.
Montag den 12. Januar,
Abends 8 Uhr,
ſtattfinden.
S
Der Vorstand.
212) Geſucht für eine chem. Fabrik in
Süddeutſchland zu möglichſt ſofortigem
Ein=
tritt ein
güngerer Commis,
welcher ſchon in Eiſenwaarengeſchäften oder
Maſchinen= und Armaturenfabriken thätig
war. Offerten mit detaillirter Angabe der
ſeitherigen Thätigkeit, Gehaltsanſprüche,
Militärverhältniſſe und Eintrittszeit ſind
unter Chiffre N. 9950 an Rud.
Monze in Frankfurt am Maln
zu richten.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 9. Januar.
6. Vorſtellung in der 4. Abonnementz=Abthellung.
Zum erſten Male wiederholt:
Gringoire.
Charakterbild in 1 Akt, von Theodore de Banville.
Perſonen:
Ludwig Xr., König von
Frankreich
Hr. Werner.
Olwier le Daim, ſein Barbier Hr. Mendel.
Simon Fourniez, Kaufmann Hr. Mickler.
Nicole Andry, ſeine Tochter Frl. Verl.
Louiſe, ſeine Tochter
Fr. Haſem=Kläger
Pierre Gringoire
Hr. Wagner.
Hierauf folgt
D i e Büſte
Luſtſpiel in 2 Ukten von F. Fell.
Perſonen:
Mabame Michaut
Fr. Eppert.
Victorine, ihre Nichte
Frl. Ethel.
Des Tournois,
Hr. Peppler.
Paul de Marſal
Hr. Franke.
Alfonſine, ſeine Schweſter
vrl. Schütky.
Daniel Périn, Bildhauer
Hr. Edward.
Riſotto, ſein Lehrling.
r. Haſem=Kläger
Dominique, Diener,
Hr. Leib.
Georgette, Kammermädchen Frl. Bernhard.
Ein Diene=
Hr. Hartig.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Sonntag 11. Januar.
6. Vorſtellung in der L. Abonnements=Abtheilung.
D o n Jn a n.
Oper in 4 Alten von Mozart.
6
47
Standevamtliche Nachrichten
aus Beſſungen.
Im Monat Dezember.
Geborene:
Am 30. November: Dem Monteur Friedrich Karl Barth eine T.,
Caroline Eliſabethe Marie. Am 1. Dezember: Dem Privatier Johann
Friedrich Roſt ein S., Carl Friedrich Auguſt. Am 4.: Dem
Handar=
beiter Heinrich Göbel ein S., Jakob. Am 10.: Dem Kartenmacher
Franz Ruppert ein S., Friedrich. Am 11.: Dem Steindrucker Johann
Valentin Ludwig Engel ein S., Johann Valentin Ludwig. Dem
Bahn=
wärter Georg Adam Werner eine T., Eva. Am 14.: Dem Taglöhner
Wilhelm Gebhardt ein S., Johann Wilhelm. Am 15.: Dem Taglöhner
Michael Chriſtoph Preuſch eine T., Margaretha. Am 17.: Dem Diener
Konrad Becker eine T., Gertrude. Am 19.: Dem Bahnarbeiter Ernſt
Kumpf eine T., Katharina. Am 21.: Dem Hausverwalter Balthaſar
Götz ein T., Margaretha. Dem Bierbrauereibeſitzer Ludwig
Lauten=
ſchläger eine T., Katharina. Am 22.. Dem Großh. Kreis=Aſſeſſor
Frei=
herr Ludwig Senarclens=Graney ein S. Am 24.: Dem Scribent
Chriſtian Eimer ein S. Am 26.: Dem Wilhelm Eduard Berth ein S.,
Wilhelm Eduard. Ein unehel. S. Georg Jakob. Am 29.: Dem Großh.
Oberrechnungsreviſor Otmar Eduard Eger ein S., Carl.
Eheſchließungen:
Am 7. Dezember: Der Fabrikarbeiter Philipp Kroll aus Mümling=
Crumbach, mit Anna Kathartna Wenz dahier. Am 14.: Der Taglöhner
Ludwig Chriſtian Wilhelm Albrecht Müller zu Beſſungen, mit Eliſabetha
Feigk von Roßdorf. Am 18.: Der Schloſſermeiſter Georg Heinrich
Eigen=
brodt, mit Anna Maria Jakobine Auguſte Lind dahier. Am 21.: Der
Schriftſetzer Peter Ludwig Konrad Aßmuth, mit Katharina Eliſobethe
Behrmann dahier. Am 26.: Der Steinmetz Peter Müller aus
Geils=
hauſen Kreis Gießen, mit Caroline Philippine Dieter dahier. Am 27..
Der Schreinermeiſter Georg Wilhelm Creter dahier, mit Louiſe
Schnell=
bacher aus Lindenfels. Am 28.: Der Privatdiener Alons Adam Dietrich
aus Unterwittbach Königreich Bayern, mit Maria Dorothea Kramer
dahier.
Geſtorbene:
Am 8. Dezember: Der Kanzleidiener Friedrich Rebſon ein Wittwer,
65 J 6 M. Am 5.: Die Ehefrau des Philipp Schmidt, Eliſabethe geb.
Darmſtädter, 40 J. 8 M. Am 6.: Eliſabethe Schön ein Wittwer, 73J.
Am 8.: Dem Bahnarbeiter Peter Weißmantel eine T., Eliſabethe
Katha=
rina Sophie, 6 M. 25 T. Am 10.: Der Dr. med. Guſtav Adolf
Schleu=
nig, 70
5. 9 M. Am 20: Ludwig Jüngſt, 1 J 1 M. Am 25.: Dem
Scribent Chriſtian Eimer ein ungen. S., 1 T. Am 25.: Dem
Karten=
macher Franz Ruppert ein S., Emil, 1 J. 4 M. Am 28.: Dem
Fabrik=
arbeiter Johannes Debus eine T., 5 J. - M.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. Januar.
— Die Vorarbeiten der Ausſchüſſe der zweiten
Kam=
mer ſind ſoweit gediehen, daß in einer Reihe für die nächſte Woche
an=
beraumter Ausſchußſitzungen die erſtatteten Berichte feſtgeſtellt und dem
Druck übergeben werden können, ſo daß der Zuſammentritt des Plenums
der Kammer noch in dieſem Monat erfolgen dürfte. Namentlich iſt der
Bericht über den Geſetzentwurf, die allgemeine Bauordnung betreffend,
vollendet. Ueber Titel 1, 2 und 4 des Geſegentwurfes hat Namens des
beſonderen Ausſchuſſes deſſen Vorſitzender, Abg. Küchler, über Titel 3
Abg. Böhm Bericht erſtattet. Der Geſetzgebungsausſchuß, deſſen
Haupt=
berathungsgegenſtand der Geſetzentwurf in Betreff der
Disciplinarver=
hältniſſe der nicht richterlichen Beamten bildet, wird Montag den 12. d.
M. zuſammentreten. Am folgenden Tage wird der Finanzausſchuß den
weiteren Bericht bezüglich der Vorlage wegen Verkaufs des heſſiſchen
An=
theils an der Main=Weſer=Bahn an Preußen feſtſtellen und in einer
weiteren gemeinſchaftlichen Sitzung mit den Miniſterien die Vorlage
we=
gen Berichtigung der Grundbücher bezüglich der Domainen berathen.
Der zur Vorberathung der Bauordnung niedergeſetzte und für das
Weg=
geſetz um zwei weitere Mitglieder verſtärkte beſondere Ausſchuß wird
Mittwoch den 14. d. M. zuſammentreten. Das Weggeſetz dürfte wohl
bei der bevorſtehenden Seſſion der zweiten Kammer noch nicht zur
Be=
rathung kommen, da es wohl nicht möglich ſein wird, daß der Ausſchuß
zeitig genug den von dem Abg. Heidenreich zu erſtattenden Bericht
feſtſtellt, und da auf der anderen Seite eine Verſchiebung des
Zuſam=
mentrittes der Kammer Angeſichts der anderen zur Berathung reifen
Gegenſtände nicht angezeigt ſcheint. Auf der Tagesordnung einer auf
Donnerstag den 15. d. M. anberaumten Sitzung des vierten Ausſchuſſes
endlich ſtehen: Der Antrag der Abgg. Wolz und Schröder,
Maß=
regeln gegen den Wucher betreffend (Berichterſtatter Abg.
Heinzer=
ling), der Antrag des Abg. Freiherrn von Wedekind, das
Geometer=
weſen betreffend (Berichterſtatter Abg. Dittmar), der Antrag des
Abg. Dittmar, die Organiſation des niederen Forſtdienſtes betreffend
(Berichterſtatter Abg. Freiherr von Nordeck zur Rabenau,
Secun=
dairbahnen betreffend (Berichterſtatter Abg. Baur) und der Antrag
des Abg. Schröder, Stempelabgabe für öffentliche Tanzbeluſtigungen
betreffend (Berichterſtatter Abg. Grünewald).
D. Z.
- Strafkammer L. Sitzung vom 8. Januar. Heute wurden
folgende Fälle abgeurtheilt: 1) Unterſuchung gegen Adam Börr aus
Arzell wegen Diebſtahl. Der Angeklagte, welcher ſchon wegen
wieder=
holten ſchweren Diebſtahls mit Zuchthaus beſtraft worden war, hat in
Offenbach mittelſt Einſteigens einen Diebſtahl von Waſche ausgeführt,
und wird in eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren und 9 Monaten
verur=
theilt, auch werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von
3 Jahren aberkannt und wird die Zuläſſigkeit der Polizeiauſſicht
ausge=
ſprochen. 2) Der Taglöhner Johann Ullrich von Alpſtadt, im Dienſte
des Steinbruchbeſitzers Roth von Groß Steinheim war mit dem Einladen
von Steinen an der Bahn beſchäftigt, und wollte ſich des Abends noch
einen Wagen auf den Einladeplatz ſchieben, um des andern Morgens
ungehindert einladen zu können. Der Güterzug kam, während der
Wa=
gen über die Schienen ging, dazu und warf denſelben auf die Seite.
Der Angeklagte hat die Arbeit verrichtet, ohne einem Bahnbedienſteten
Mittheilung gemacht zu haben, und hat einen Zug durch ſein Thun
fahr=
läſſig gefährdet. Der Angeklagte iſt ein fleißiger nüchterner, braver
Menſch, der ſich noch nichts zu Schulden kommen ließ und wird dem
Antrage des Staatsanwalts gemäß in eine Gefängnißſtrafe von 2
Mo=
naten verurtheilt. 3) Die geſchiedene Ehefrau des Leonhard Peppert von
Offenbach, Johanna geb. Ahlbrand ſteht wegen Urkundenfälſchung und
Unterſchlagung vor Gericht. Sie hat Gelder, welche ihr zur Ablieferung
anvertraut waren, behalten, um ihre verſetzten Mobilien auszulöſen, und
bei dem Spengler Lipp für 28 M. Blechwaaren auf fremden Namen
ausgenommen und behalten. Um die Unterſchlagungen zu verdecken,
hat die Angeklagte Quittungen ausgeſtellt, als ob ſie das Geld abgeliefert
hätte.
Die Angeklagte hatte früher in guten Verhältniſſen gelebt, und
ſah ſich zuletzt, ohne Vermögen und außer Beſitz ihrer fahrenden Habe
genöthigt, zur Friſtung ihres Lebens, Laufdienſt zu verſehen. Sie wird
in eine Gefängnißſtrafe von einem Jahre verurtheilt. 4) Wegen
Dieb=
ſtahls, Betrugs und Unterſchlagung ſteht der Kaufmannslehrling Jakob
Müller von Offenbach und wegen Hehlerei der Portefeuillearbeiter
Hein=
rich Krauß vor Gericht. Erſterer ein früher braver Junge hat eine
be=
deutende Anzahl von Portemonnaie's meiſtens zum Nachtheil des
Fabri=
kanten Horn von Offenbach, ſeines Dienſtherrn ſich angeeignet und an
Heinrich Krauß zu Schleuderpreiſen verkauft. Als Vertheidiger des
Ja=
kob Müller fungirt Rechtsanwalt Schmeel. Der Gerichtshof verurtheilte
den im Jahre 1863 geborenen Jakob Müller in eine Gefängnißſtrafc
von einem Jahre, den Heinrich Krauß in die gleiche Strafe, jeden in
die Hälfte der Unterſuchungskoſten unter ſolidariſcher Haftbarkeit. 5)
Die Ehefrau des Johann Kirchmeier von Offenbach hat durch Einſteigen
eine ſilberne Cylinderuhr entwendet. Sie will aus Noth gehandelt
ha=
ben und wird in eine Gefängnißſtrafe von 3 Monaten verurtheilt.
6) Der ſchon mehrfach beſtrafte ledige Holzmacher Johann Falk hat den
Fabrikanten Beſſet um einen Meter Holz beſchwindelt, und auf einen
von ihm geſchriebenen Zettel ſich ein Kleid zu verſchaffen gewußt und
dasſelbe verpfändet. Er wird in eine Gefängnißſtrafe von 4 Monaten
verurthrilt.
0 Stadtverordnetenſitzung vom 8. Januar. Nach
Er=
ledigung verſchiedener unerheblicher Gegenſtände, worunter nur die
Be=
ſtätigung der ſeitherigen Todtengräber hervorzuheben ſein dürfte,
trat man in die Berathung der Gasfrage ein. Der Herr
Oberbürger=
meiſter theilte zunächſt mit, daß eine mit zahlreichen Unterſchriften
be=
deckte Eingabe hieſiger Handwerker eingelangt ſei, worin gebeten wird,
den Bau des neuen Gaswerks nicht der Firma Aird und Marc zu
über=
tragen, ſondern die desfallſigen Arbeiten durch das Bauamt auf dem
Weg der öffentlichen Submiſſion auszuſchreiben. Hierauf wurde die
Frage angeregt, ob die Stadtverordneten, welche Actionäre der Gasfabrik
ſind, berechtigt ſein ſollen, heute mitzuſtimmen. Nach längerer Debatte
ſiel die Entſcheidung dahin, daß bezüglich der Auseinanderſetzung
mit der beſtehenden Geſellſchaft das Mitſtimmen der fraglichen Herrn
nicht zuläſfig ſei. - Nun. ins Materielle eintretend warf der
Herr Oberbürgermeiſter zunächſt, einen hiſtoriſchen Rückblick auf
den Verlauf der Angelegenheit, betonte die Schwierigkeiten, die
ſich bei den Verhandlungen mit der Gasfabrik entgegengeſtellt, und
ſchließlich dazu geführt, daß ſich die Uebernahme durch die Stadt
zer=
chlagen. Die Stadt, ſo wurde ausgeführt, müſſe das Gaswerk als
eine Einnahmequelle erwerben, um ſich gegenüber den ſtets ſteigenden
Ausgaben eine Rente zu ſichern. Zu dem Verhältniß zu Aird u. Mark
übergehend, wies der Herr Oberbürgermeiſter nach, daß er hier im
Auf=
trag der Stadtverordneten gehandelt, daß man bei dem Waſſerwerk mit
dem Regiebau die ſchlechteſten Erfahrungen gemacht, und ſich jene Firma
bereit erklärt, die hieſigen Handwerker und Bauunternehmer in
erſter Linie zu berückſichtigen. Schließlich wurde betont, daß der
der Gasgeſellſchaft gemachte Vorſchlag den Charakter eines
Ver=
gleichs in ſich trage, der bezwecke, alle Intereſſen zu wahren.
Zunächſt entſchied man die Frage, ob die Namens einer größeren Anzahl
von Actionairen gemachte Propoſition, den Vertrag auf 10 Jahre zu
verlängern, anzunehmen ſei, was faſt ohne Debatte einſtimmig
ver=
neint wurde. — Alsdann gelangte der Vorſchlag des Herrn
Ober=
bürgermeiſters — Uebernahme des Fabrikgeländes zu 145,000 M. und
des Rohrnetzes für 200,000 M. - zur Debatte. Heißner vertrat die
Anſicht, daß die dermalige Anlage mit nicht erheblichen Koſten zu
er=
weitern und deshalb vorerſt von einem Neubau Abſtand zu nehmen ſei.
Blumenthal führte aus, daß die Stadt bei Betrieb des Gaswerks
ſicher jährlich 100,000 M. verdienen werde, ſowie daß die Eiſenpreiſe
6
zum alsbaldigen Neubau drängten. Küchler wies darauf hin,
daß die Conceſſion zum Weiterbetrieb des jetzigen Gaswerks wohl
nicht zu erlangen ſei, fürchtete dagegen die Concurrenz des electriſchen
Lichts und hätte deshalb gern geſehen, wenn man der
Geſell=
ſchaft den Betrieb, noch auf einige Zeit, überlaſſen, hätte.
Gaule beantragte Vertagung der Sache, da ſie noch nicht ſpruchreif ſei,
was der Herr Oberbürgermeiſter entſchieden bekämpfte. Diehl 1.
er=
klärte ſich gegen den Weiterbetrieb der alten Gasfabrik und für Neubau,
zumal das elektriſche Licht nicht zu fürchten ſei. Diehm fand, daß man
den Intereſſen der Gasfabrik zuviel Rechnung trage, warnte davor, das
Röhrennetz wie eine Katze im Gack zu kaufen, und trat für Neubau ein.
Krug ſtimmte im Weſentlichen mit dem Vorſchlag des
Oberbürger=
meiſters überein, ebenſo Jäger, worauf der Oberbürgermeiſter
be=
tonte, daß, wenn der Vergleich mit der Gasfabrik ſcheitere, an einen
Regiebau nicht zu denken ſei, da dann vertragsmäßig ein Unternehmer
eintreten müſſe. Ritſert empfahl nochmalige Verhandlungen mit der
Gasfabrik, da er glaubte, daß der Weiterbetrieb doch geſtattet werde.
Schließlich wurde das Abkommen mit der Gasfabrik nach dem Antrage des
Herrn Oberbürgermeiſters mit großer Mehrheit angenommen. Ueber die
weiteren einſchlägigen Fragen wird morgen entſchieden werden.
Die letzte, ſehr ſtark beſuchte Monatsverſammlung des
Garten=
bauvereins beſchäftigte ſich vorzugsweiſe mit den Wirkungen der
diesjährigen ſtrengen Kälte auf Reben, Roſen ꝛc., ſowie mit den Mitteln,
welche gegen die eingetretenen Schäden etwa anzuwenden ſeien. Herr
Hofgärtner R. Noack conſtatirte, daß mitunter die härteſten Roſen am
Stamm, ſowie auch die weicheren Sorten Reben erfroren ſeien, ebenſo
auch viele Zierſträucher, wie Feuerdorn (Pyrusmalus); ferner auch
Apri=
koſen, Pfirſiche und ſelbſt Birnen. Herr Noack empfiehlt Schutz des
Verſchonten durch Decken mit Baſtmatten und ſpätes Schneiden, um
die noch vorhandenen geſunden Augen möglichſt ſchonen zu können.
Herr Dr. P. Wagner machte bei dieſer Veranlaſſung darauf
aufmerk=
am, daß die Düngung mit Superphosphat, namentlich bei Reben,
wider=
ſtandsfähiger gegen den Froſt mache, indem hierdurch eine frühere Reife
des Holzes erzielt werde. In die Commiſſion zu der im Jahre 1885
ſtattfindenden Prämiirung von Obſtbäumen, deren vorbereitende
Func=
tionen übrigens ſchon jetzt zu beginnen haben, wurden die Herren
Re=
gierungsrath Achenbach, General v. Frankenberg, R. Noack,
Oberdomänen=
rath Schenck, W. Schwab und Regierungsrath Spamer gewählt. Der
Budgetentwurf für 1880 wurde genehmigt, dagegen ein Antrag, die
Gratisvertheilung von Samen aufhören zu laſſen, wie im vorigen Jahre
abgelehnt. In der nächſten Sitzung wird Herr Dr. Wagner einen
Vor=
trag über= künſtliche Dungmittel halten und warnt vor verſchiedenen im
Handel erſchienenen Dungmitteln, indem hierin viel Schwindel getrieben
werde. Zur Vertheilung kam Samen von engliſchen Speiſekürbiſſen,
Geſchenk des Herrn Major Weyland; von Herrn Samenhändler H. Keller
wurden dem Verein 25 Pfund Sojabohnen zu Anbauverſuchen
über=
laſſen. Den Schluß bildete die übliche Pflanzenverlooſung.
- Heute, Freitag den 9. Januar, findet im Saale der
Aca=
demie fur Tonkunſt Eliſabethenſtraße 36, ein Concert zum Beſten
der Nothleidenden in Oberſchleſſien ſtatt und werden Concertſängerinn
Frl. Herrlich und Violinvirtuoſe Herr K. Henkel, beide von Frankfurt,
ſowie Herr Hofmuſikus Pfeil mitwirken. Sollte in der allernächſten
Zeit ein Aufruf zur Hülfe für Nothleidende in unſerer Nähe erſcheinen,
ſo ſoll der Ertrag des Concertes zur Hälfte hierfür verwendet werden.
Das Programm iſt reichhaltig und ſehr gewählt und wird das nunmehr
42. Concert der Academie auf gleich zahlreichen Beſuch wie ſeine
Vor=
gänger rechnen dürfen.
Der von dem Verein zum Feierabend unterhaltene
Ar=
beitsſaal war im December von etwa 1700 Leuten beſucht. - Bücher
zum Leſen wurden 659 verabfolgt.
- Auch in Frankfurt wird die
Gründung eines Vereins mit gleicher Tendenz beabſichtigt und wurden
auf Wunſch Statuten und Mittheilungen aus dem Feierabend dahin
eingeſandt.
Offenbach, 7. Januar. (Die Ueberſchüſſe der
Ausſtel=
lung.) In der geſtrigen Plenarſitzung des Comites der Heſſiſchen
Landes=Gewerbe=Ausſtellung wurde über den Ueberſchuß, welchen die
Ausſtellung ergeben hat, ſowie über das Inventar definitiv verfügt.
Von dem mit etwas über 50,000 Mark feſtgeſtellten Reinertrag
in Baarem erhält die Stadt die Summe von 40,000 M. als
Bei=
trag zur Errichtung eines Gebäudes für die Kunſtinduſtrie= und
Hand=
werkerſchule: 7500 M. die Handelskammer als Fonds zur Förderung
induſtrieller Zwecke localer Art; 2500 M. die Stadtkirche zur Beſchaffung
eines neuen Glockengeläutes, das jedoch Eigenthum der Stadt ſein ſoll.
Was von dem reſtlichen Ertrage der Ausſtellung nach Begleichung
eini=
ger ſchwebenden Angelegenheiten übrig bleiben wird, erhält die Stadt
zu Wohlthätigkeitszwecken; ebenſo wird der Commune das geſammte
Inventar, darunter Decorationen ꝛc. im Werthe von einigen Tauſend
Mark als Eigenthum überwieſen.
O. Z.
Tages=Kalender.
Freitag 9. Januar: Siebente Verſammlung der Mitglieder des
Local=
gewerbvereins Darmſtadt. Vortrag des Herrn Hofrath Dr. Bender
dahier über die Bewegung der Erde und des Mondes in ihrem Lauf
Um die Sonne.
Samstag 10. Januar: Concert des Florentiner Quartett=Vereins im
Saal zur Traube. — Vereinsverſammlung des Kaufmänniſchen
Ver=
eins. — Erſtes Abonnements=Concert im Saalbau.
Sonntag 11. Januar: General=Verſammlung des Sparvereins Einigkeit.
Montag 12 Januar: Vortrag im Proteſtantenverein zu Darmſtadt.
Montag 9. Februar: Masken=Ball der Vereinigten Geſellſchaft.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Darmſtädter Hof. Graf Sponeck, Rittmeiſter von Metz. Frhr. v.
Wedekind von Hiltersklingen. Bergſträßer, Amtsrichter von Pfirt. Louiſe
Bergſträßer von Langen. Anna Bergſträßer von Gießen. Dr.
Boeck=
mann, Provinzial=Director von Gießen. C. B. Brigſtocke, engl. Chaplain
vou Homburg. Mrs. Bridges von Darmſtadt. Reuning,
Rechnungs=
rath von Gießen. Dr. Ludwig Nohl, Profeſſor von Heidelberg. L.
Möller, Pfarrer von Ramſtadt. Möllinger, Bürgermeiſter von
Pfedders=
heim. Haller von Vilbel, Schick von Würzburg, Kaufleute. Rauch und
Familie, Bezirks=Amtmann von Kirchheim. Forſter von Schaffhauſen,
W. Peritz von Hamburg, Hahn von Berlin, L. Baron von Mainz,
Carſtangen von Crefeld, Kaufleute.
Vermiſchtes.
Bezüglich der Haftpflicht der Poſtverwaltung ſind vielfach
unrichtige Anſichten verbreitet und erſcheint es deßhalb und auch im Hinblick
auf Vorkommniſſe der letzten Tage angemeſſen, im Intereſſe des Publikums
auf die einſchlägigen Beſtimmungen hinzuweiſen. Die Poſt leiſtet dem
Ab=
ender in folgenden Fällen Schadenerſatz: 1) Für verloren gegangene
Ein=
ſchreibeſendungen und Poſtauftragsbriefe 42 M. 2) Für verlorene oder
be=
ſchädigte Geldbriefe und Werthpackete den angegebenen (verſicherten)
Werth=
betrag; das Riſico für die zu niedrig angegebenen Werthbeträge in Briefen
oder Packeten übernimmt demnach die Poſtverwaltung niemals. 3) Für
ge=
wöhnliche Packete im Falle eines Verluſtes oder einer Beſchädigung den
wirk=
lichen Schaden, jedoch höchſtens 3 M. für ein Pfund. 4) Für die auf
Poſt=
anweiſungen eingezahlten Geldbeträge. 5) Für einen durch verzögerte
Be=
förderung oder Beſtellung von Poſtſendungen unter 2 und 3 entſtandenen
Schaden, wenn die Sache in Folge der Verzögerung ganz oder theilweiſe
ver=
dorben iſt, oder ihren Werth bleibend, ganz oder theilweiſe verloren hat.
Hat der Abſender den Inhalt der Sendung in Folge ſchlechter oder
unzu=
reichender Verpackung nachweislich geführdet, ſo wird Erſatz nicht geleiſtet.
Die Höhe des Erſatzes ſoll auch den gemeinen Werth der Sendung nicht
überſteigen, namentlich wird, wenn ein Werth nicht angegeben iſt, höchſtens
für ½ Kilogramm 3 M. vergutet. Das Publikum kann nicht eindringlich
genug gewarnt werden, Geldbeträge weder in Briefe noch in Packete
un=
declarirt einzulegen. Die Verſicherungsgebühr iſt eine ſo geringe, daß ſie
niemals die Verſchweigung des Geldbetrages, die eine unverantwortliche
Leicht=
fertigkeit iſt, entſchuldigen kann. Für gewöhnliche Briefſendungen wird in
keinem Falle Erſatz geleiſtet.
Die Papier=Preiſe ſind im Anziehen und erwartet man dieſes
Jahr ziemliche Aufſchläge; die rheiniſchen Papier=Fabrikanten erhöhen derzeit
ſchon die Preiſe um 10 und 15%.
Das Telephon bürgert ſich immer mehr ein. Aus London kommen
Uberraſchende Berichte, wie ſehr der mündliche und ſchriftliche Verkehr auf
electriſchem Wege ſteigt. Bekanntlich iſt ſeit einiger Zeit, wenn auch zuerſt
nur verſuchsweiſe, eine telephoniſche Centralſtation errichtet und nun können
Makler und Banquiers Abſchlüſſe effectuiren, ohne von ihrem Pulte
aufzu=
ſtehen. Es iſt merkwürdig, wie der, nun mögliche mündliche Verkehr auf
weite Entfernung erlaubt, die ſolchergeſtalt durchgeführten Geſchäfte raſcher
und vollſtündiger zu erledigen, als mit der früheren Briefſchreiberei möglich
war. Schon länger hat ſich in den größeren Comptoiren der Weltſtadt der
Drucktelegraph eingebürgert. Das Telephon ſcheint ihm jetzt ſiegreich
Con=
currenz zu bieten. In Lombard Streetz. B wurde eine Menge von Wechſeln
faſt ohne Zeit= und Müheaufwand discontirt. Neu an der Sache iſt, daß
nicht nur die Erſparniß an Zeit, ſondern mehr noch die leichtere
Centrali=
ſatton des electriſchen Verkehrs günſtig auf die Geſchäfte wirkt. Das
Tele=
phon hat alſo in dieſer Anwendung eine weſentliche Vereinfachung und
Er=
leichterung mit ſich gebracht und in vielen Fällen den Dienſt von untergebenen
Angeſtellten entbehrlich werden laſſen. Nach den Uberraſchenden Erfolgen,
welche damit in den großen Weltſtädten gemacht wurden, liegt der Wunſch
nahe, das Telephon auch bald ſeine Rolle im deutſchen Geſchäftsleben ſpielen
zu ſehen.
Polizei=Bericht vom 8. Januar.
Eine Partie Kreide, die geſtern ein hieſiger Handelsmann bei einer
Zwangsverſteigerung erſtand, jeigneten ſich mehrere Weißbinder von hier
rechtswibrig an.
Gold=Courſe.
Holländ. fl. 10 Stücke 16 M. 65 Pf. Engl. Sonereigns 20 M. 25-30 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 10-16 Pf. Dollars in Gold 4 M. 17-20 Pf.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.