Abonnemenlpreis
ſährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
incd. Poſtauflichlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigeskatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen iDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 18, lowie auſwärtz
von ellen ſoliden Annonen=Expe
ditionen.
142. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
N50.
Freitag ben 25. April
3430) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche jeder Art
an den überſchuldeten Nachlaß der am
18. Auguſt 1878 in der Landes=Irren=
Anſtalt zu Heppenheim verſtorbenen Lehrerin
Margarethe Kopp von Gundernhauſen,
nachher in Darmſtadt wohnhaft, ſind
bin=
nen 14 Tagen, von dem erſten Erſcheinen
dieſer Bekanntmachung an gerechnet, vor
unterfertigtem Stadtgerichte, Zimmer 19,
umſogewiſſer geltend zu machen, als ſie
ſonſt bei Regulirung und Vertheilung des
Nachlaſſes keinerlei Berückſichtigung
er=
fahren würden. Inſoweit Forderungs=
Anzeige zu den Alten bereits ſtatthatte, iſt
indeß ſelbſtverſtändlich nochmalige
Anmel=
dung nicht nöthig.
Darmſtadt, den 18. April 1879.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.=R.:
Holzapfel,
Joſt,
Stadtgerichtsaſſeſſor. Stadtgerichtsaſſeſſor.
Bau=, Nutz= und Brennholz=
Ver=
ſteigerung.
in den Waldungen des Großherzoglichen Hauſes der Oberförſterei
Oeffentliche Aufforderung.
3431) Forderungen und Anſprüche aller
Art an den Nachlaß der Wittwe des
Rent=
ners Johann Martin Wenz dahier ſind
binnen 14 Tagen bei unterzeichneter
Ge=
richtsſtelle anzumelden, wenn ſolche bei der
Nachlaßregulirung, berückſichtigt werden
ſollen.
Darmſtadt, den 17. April 1879.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.=R.:
Dr. Riedel,
Holzapfel,
Stadtgerichtsaſſeſſor. Landgerichtsaſſeſſor.
6 Main=Neckar=Eiſenbahn.
Mittwoch den 7. Mai l. 38,
Vor=
mittags 10 Uhr,
werden zwei in der Nähe des Holzhofes
gelegene Kohlenlagerplätze der Main=Neckar=
Eiſenbahn an die Meiſtbietenden an Ort
und Stelle öffentlich verpachtet.
Die Bedingungen können bei dem
Sta=
tions=Vorſteher dahier bis zum
Verſtei=
gerungstermine eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 22. April 1879.
Der Betriebs=Inſpector:
Geßner.
Montag den 28. Dienſtag den 29. April und Donnerſtag den 1. Mai d. J.,
jedesmal von Morgens 9 Uhr an,
ſollen in den Diſtricten Großer Heegwald, Neuer SSchlag, Diſtelgrund und
Heidkopf nachbemerkte Holzſortimente verſteigert werden:
Stämme.
Stück. Cbm. Stück. Ebm.
Buche
Eiche 67 1149 25 132
Nadelholz 81 1738 53 524
Die Zuſammenkunft iſt an ſämmtlichen Tagen im Diſtrict Großer Heegwuld
am Pflanzgarten. Das Stamm= und Stangenholz. mit Ausnahme der
Buchen=
uno Eichen=Derbſtangen im Diſtrict Diſtelgrund wird am 1. Mai verſteigert.
Das Holz im letztgenannten Diſtrict dagegen wird am erſten
Verſteigerungs=
tage verkauft.
Das Holz im Diſtrict Neuer Schlag. welches zerſtreut in allen Abtheilungen
ſitzt, wird nicht an Ort und Stelle, ſondern im Diſtrict Großer Heegwald
aus=
geboten.
Ernſthofen, den 16. April 1879.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen.
3226)
v. Preuſchen.
von Material= und Colonial=Waaren.
Anf gerichtliche Verfügung werden
Freitag den 2. Mai d. Js. Vormittags 9 Uhr,
im Ritſert'ſchen Saale in der Hügelſtraße, gegen baare Zahlung verſteigert:
16 Faß diverſe Farben für Weisbinder und Lackirer, 6 Säcke Gyps, 5 Faß
Cement, 1 Kiſte Bimſtein, 2 Kiſten Kienruß, 1 Faß Colophonium, 1 Faß
Copallack, 6 Kannen und 22 Krüge Lack, 1 Flaſche Scheidewaſſer, 1 Ballen
Glaspopier, 1 Faß Leberthran, 1 Faß Olivensl, 1 Faß Mohnöl, 1 Faß
Sprit, 2 Faß Syrup, 12 Fäßchen Senft, 12 Kiſten Wichſe, 4 Kiſten feine
Seife, 1 Kiſte Pommade, 1 Kiſte gelbes Wachs, 3 Säcke Kamillen, 3 Kiſten
Bruſtzucker, 1 Parthie Schwämme, 3 Säcke Stopfen, 1¼ Korb Leim, 5 Säcke
ganzen und 4 Kiſten gemahlenen Pfeffer, 8 Säcke Gerſte, 1 Sack grüne Kern,
6000 Cigarren und verſchiedene ſonſtige Waaren; ſodann eine Ladeneinrichtung,
2 Schreibpulte, 1 große u. 2 kleine Decimalwaagen, 1 Farbmühle, 1
Kaffe=
brenner, leere Füſſer, Kiſten ꝛc.
Darmſtadt, den 25. April 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
3433)
Berntheiſel.
201
[ ← ][ ][ → ] 146
3434) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht
der Provinz Starkenburg über das
Ver=
mögen des Schreinermeiſters Philipp Hahn
von Darmſtadt unter dem 15. Februar
1879 formellen Concurs erkannt hat,
wer=
den hiermit alle Gläubiger des gedachten
Philipp Hahn öſſentlich aufgefordert, im
Termin
Donnerſtag den 17. Juli 1879,
Vor=
mittags 9½ Uhr,
vor unterfertigtes Stadtgericht, Zimmer 19,
Forderungen und Anſprüche jeder Art,
unter gleichzeitiger Namhaftmachung
et=
waiger Vorzugsrechte, bei Meidung
ſtill=
ſchweigenden Ausſchluſſes von der
Concurs=
maſſe, und der Annahme Verzichts auf
Vorzugsrechte, zur Anmeldung zu bringen.
Eine früher bereits in dem Schuldenweſen
ſtattgehabte Forderungsanzeige vermag die
jetzt im Concurs erforderliche Anmeldung
nicht zu erſetzen. In demſelben Termin
oll nochmals Güte verſucht werden und
jede ſonſt fich ergebende Beſchlußfaſſung
er=
zielt werden, und wird man, bezüglich
aller nicht in Selbſtperſon anweſenden, oder
durch gehörig bevollmächtigte Vertretenen,
ſtillſchweigenden Beitritt zu ſämmtlichen von
der Mehrheit der erſcheinenden Creditoren
gefaßt werdenden Beſchlüſſen, und
nament=
lich auch zu einem etwa vereinbart
wer=
denden Arrangement, lediglich unterſtellen.
Darmſtadt, den 13. April 1879.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.=R.:
Joſt,
Holzapfel,
Stadtgerichtsaſſeſſor. Stadtgerichtsaſſeſſor.
3435) Oeffentliche Bekanntmachung.
Die Ehefrau des Heinrich Benz V.
von Arheilgen, Margaretha geb. Erzgräber,
hat mit den unbevorzugten Gläubigern
ihres überſchuldeten Ehemannes ein
Ar=
rangement abgeſchloſſen das auf der
Re=
giſtratur des unterzeichneten Gerichts
ein=
geſehen werden kann. Einwendungen gegen
das getroffene Abkommen Seitens
gerichts=
unbekannter Creditoren ſind binnen 14
Tagen bei Meidung des Ausſchluſſes
da=
hier geltend zu machen.
Darmſtadt, den 10. April 1879.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
J. V. d. L.:
Bauer,
Landgerichts=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Montag den 28. April l. J.,
Nachmittags 2½ Uhr,
werden im Hauſe Hügelſtraße Nr. 10 zu
Beſſungen nachſtehende Mobilien und
Ge=
räthe ꝛc. als:
1 Kanapee,
1 Schreibpult,
1 Seſſel ſowie
Kleiderſchränke, Tiſche, Stühle, Haus=
und Küchengeräthe, ferner Kartoffeln,
5 Hobelbänke, 1 Drehbank, 1
Schleif=
ſtein, verſchiedenes Werkzeug, ſowie eichenes
R 80
Stammholz und buchene Diele, auch eine
Parthie Korn und Gerſte öffentlich gegen
Baarzahlung verſteigert.
Beſſungen, den 23. April 1879.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
3436)
Weimar.
Holzverſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei Meſſel.
Es werden jedesmal von Morgens
9 Uhr an öffentlich verſteigert:
Dienſtag, 29. d. Mts., aus
verſchie=
denen Diſtricten der Forſtwartei
Thomas=
hütte:
1. Stämme.
Das Fichtenſtammholz und das
Stangen=
holz wird bei der Verſteigerung nicht
vor=
gezeigt. Wegen deſſen vorheriger
Beſich=
tigung wende man ſich an den Großh.
Forſtw.=Vicar Merkel zu Meſſel.
Das Stammholz lexcl. Fichten) lagert
075 Klm. von der Darmſtädter Straße,
ſämmtliches Holz 6-7 Klm. von
Bahn=
ſtation Meſſel entfernt.
Mittwoch. 30. d. Mts., aus Diſtrict
Mainzer Eiche (Dolmesberg) und Röder
Mark:
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke
I. II. Cl.
Rm. Rm. 100Wll. Rm.
Buche 24 87
66 1777 54
2 42 27
Eiche
4,1 33
379
Nadelholz
8
18
08 8
Erle
Das Nadelholz wird, anſtatt bei der
Verſteigerung. vorher durch den
Großher=
zoglichen Forſtwart Germann zu Meſſel
vorgezeigt.
Zuſammenkunft an beiden Tagen: auf
der Darmſtädter Straße an der Bank.
Meſſeler Forſthaus, 21. April 1879.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
3437)
Heinemann.
Feilgehotenet.
3438) Aechte gefüllte Grasblumen
(Ableger), Maßliebchen, Lattigſalat,
Schnittlauch, ewige Zwiebeln,
Salat=
u. Gemüſepflanzen. Miſchlich, Hochſtr. 8.
3439) Wegzugshalber billig zu
ver=
kaufen 2 gebrauchte Sopha's, 1 Nachttiſch,
1 Kommode. Bleichſtraße Nr. 39 dritter
Stock.
Schöne Orängen 12 pfg.
Citronen „ 8 „
empfiehlt
Vm. Hemsel,
3343)
Ernſt Ludwigſtraße 23.
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erprobt in ſchönen Farben. Probe zu
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Holländisches Leinöl.
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Brauner, weißer und ſchwarzer
Spiritus=
lack, ſämmtlich in garantirt guten
Qua=
litäten.
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Glan=
zes polirter und lackirter Möbel, braucht
blos mit einem Woll=Läppchen
aufge=
ſtrichen zu werden; Schreiner=Politur,
Schellack, Spiritus La. 900 Aechten
Cölner Leim.
Alles en gros & en detail.
Von allen Artikeln werden auf Wunſch
Proben abgegeben.
Friedeich Schäſfer,
2664)
Ludwigsplatz.
Vermiethungen.
2295) Schulſtraße5 Hinterbau
ein möbl. Zimmer ſoſort zu verm.
2961) Neckarſtraße 24 erſter Stock
ſog. Entreſol, enth. 6 Zimmer, Küche und
allem Zubehör ſofort beziehbar zu verm.
3350) Dieburgerſtraße 41 ein Logis
zu vermiethen. Friedrich Petri.
Vermiſchte Nachrichten.
3440) Ein Hamburger
Cigarren=
cn-gros-Geſchäft ſucht einen tüchtigen
Agenten für die Privatkundſchaft. Solide
Referenzen erforderlich. Adreſſen unter H.
c. O1779 an die Annoncen=Expedition
von Haaſenſtein u. Vogler in Hamburg.
3441) Auf das Comptoir einer hieſigen
Handlung wird ein angehender Commis
zum ſofortigen Eintritt geſucht. Offerten
unter A. L. an die Expedition erbeten.
3442) Eine perfekte HRöchin
wird geſucht. Promenade 53, 1 Treppe.
R 80
2817)
Fortwährend werden angekauft:
Lumpey, Knochen, Papier, alle Arten Wetalle, Akten,
Zeitungen, Noßhaare, Kleidungsſtücke ſowie alle in dieſes
Fach einſchlagende Artikel zu höchſten Preiſen.
J. Sut0N,
Beſtellungen erbitte per Poſt.
Kirchſtraße 8.
.
3443)
Allgemeine
an=Wühlerverſammlung.
Samſtag den 26. April, Abends 8 Uhr,
im
großen Ritſert'ſchen Taale.
Tage sor dnu n g:
Bericht des Herrn Reichstags=Abgeordneten W. Büchner über die letzten
Reichs=
tagsverhandlungen und über die Zoll= und Steuervorlagen der Reichsregierung.
Zu recht zahlreichem Beſuch ladet ſammtliche Herrn Wähler des Kreiſes dringend ein.
Der Vorstand
des Lokal=Vereins der deuiſchen Fortſchrittspartei.
747
8 lGummi=Bruſt=Paſtillen!
von Georg Heck in Diez a. d. Lahn
durch viele mediciniſche Autoritäten empfohlen,
bewähren ſich vorzüglich durch viel in
den=
ſelben enthaltenen Kräuter=Extract bei:
cakarrhaliſchen Affeckionen, chroniſchen
Kals= und Brufleiden, allen leichteren Fr.
krankungen der Reſpirations-Organe, ſowie
bei Keuchſuſten durch Abhaltung ſtaubiger
und rauher Luſt. Preis per Schachtel 24
Stück 40 Pig.
Niederlage bei Herrn Fr. Eichberg,
Th. Amend, Fr. Schäfer, C. Watzinger.
Großherzogliche Handelskammer zu Darmſtadt.
Heffentliche Hitzung:
Freitag den 25. April 1859, Abends 6 Uhr.
Tagesordnung:
1) Neue Einläuſe.
2) Der Entwurf eines Zolltarifs.
3) Die Führung der Handelsregiſter.
4) Die Errichtung einer Güterbeſtätterei auf der Station Darmſtadt der
Main=Neckar=Bahn.
3444)
H)
3445)
14)
4
Turner=Feuerwehr Beſſungen.
2
Hauptverſammlung
Samſtag den 26. April d. J. Abds. 8½ Uhr
D.
bei Gaſtwirth Fey.
Hauptprobe.
Sonntag den 27. April d. J3., Nachmittags 3 Uhr.
Entſchuldigungen ungültig.
vie Obmannschaft.
Raſhoſißen=Verein Darmſladt.
Sonutag den 27. d. Mts., Abends 8 Uhr.
Ewelles Abonnement-Conoerl.
6.
2754) Ein gut möbl. Zimmer
8
mit oder ohne Puſion, Alleſtraße 14 im 2 Offene Lehrſtelle
fuͤr einen jungen Mann mit guten
Schul=
dritten Stock zu vermiethen.
3007) Ein Lehrling mit nöthigen Schul==lenntniſſen unter günſtigen Bedingungen bei
C. C. Hlober.
kenntniſſen in ein Ladengeſchäft geſucht.
Nüh. in der Exp.
5 2 Schüler
höherer Lehr=
Anſtalten
finden gute und billige Penſion.
Hochſtraße 11 parterre.
3447) 1 braven Lehrjungen ſucht
L. Hufnagel, Schloſſermeiſter.
3362) Einen Lehrling ſucht
Carl Müller,
Juwelier u. Goldarbeiter.
Parpaurrpruxeah.
-o.
46
ALAAAAhsAzAaarzLux.
10
Toki,
2³⁄
1
ETlatulg.
20
In nicht zu verkennender böſer
1
Abſicht wurde der Umſtand, daß mich
Krankheit 4 Monate an das Zimmer
feſſelte, benutzt um die Nachricht zu
1
8 verbreiten, daß ich mein Geſchäft
P aufgegeben habe. Da jedoch hierzu
d6
gar keine Veranlaſſung vorlag noch
„
⁵6 vorliegt, ſo bitte ich meine verehrten
de Gönner und Geſchäftsfreunde ſich
d nicht beirren zu laſſen und mich nach
wie vor mit ihren geneigten
Auf=
d.
trägen zu beehren, die ich in ge=
4
3 wohnter prompter und gewiſſenhafter
Weiſe zu ihrer Zufriedenheit auszu=
führen trachten werde.
36
„ Friedrich vest H.y=
83358) Hofweißbindermeiſter.
Trxuzzzzzzzzzrz
Emttautem
ein junger ſchwarzer Jagdhund mit weißer
Bruſt und Halszeichnung und braunen
Flecken über den Augen. Abzugeben gegen
Belohnung Martinſtraße 28.
r
A.
War nicht hier,
nachſehen.
B. 12.
vielleicht ſpäter, weiter
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 25. April.
Abonnement suspendu.
Zum Benefiz des Hofchors.
Statt der angekündigten Oper „Die luſtigen
Weiber,
Lucia von Lammermoor.
Oper in 3 Akten von Donizetti.
Perſonen:
Lord Heinrich Aſthon
Miß Lucia, deſſen Schweſter Fr. Mahr=Hlbrich=
Sir Edgard von Ravenswood, Hr. Scheidweiler.
Lord Arthur Bucklaw,
Hr. Reichhardt.
Raimund von Bittlebrain
Hr. J. Hofmann
Aliſa, Lucia's Kammerfrau Frl. Limbach.
Gilbert Normann
Hr. Bögel.
1 ½ Lord Aſthon . . Herr Kraze vom
Stadt=
theater in Leipzig, als Gaſt.
Hierauf:
Im Reich der Blumen.
Großes allegoriſches Ballet in 4 Bildern von
A. Siems. Muſik von Nesvadba.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
748
Na 80
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 2. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzo g haben nachſtehende
Aller=
höchſte Kabinets=Ordre erlaſſen:
An das
Miniſterium des Innern und der Juſtiz.
Warmen und freudigen Antheil nehme Ich an der in dieſen Tagen
ſtattfindenden Feier des 25ojährigen Beſtandes des Gymnaſiums in Meiner
Haupt= und Reſidenzſtadt.
Die Schöpfung Meiner in Gott ruhenden Vorfahren, der Landgrafen
Ludwig V. und Georg II., in ſchwerer und trüber Zeit erdacht und
voll=
bracht, hat die Stürme der Jahrhunderte überdauert und blüht, wie nie
zuvor. Sie war ſtets nicht nur eine Quelle claſſiſcher Bildung, ſondern
auch eine Pflegſtätte vaterländiſcher Geſinnung und treuer Anhänglichkeit
an das angeſtammte Fürſtenhaus. Tüchtige Männer, ausgezeichnete
Diener ihrer Fürſten und ihres Landes ſind zu allen Zeiten aus dieſer
Anſtalt hervorgegangen, und die vor dritthalbhundert Jahren gemachte
Ausſaat trägt fortwährend die reichlichſten Früchte.
Zur ſteten Erhaltung dankbaren Andenkens an die erlauchten
Grün=
der der Anſtalt beſtimme Ich, daß dieſelbe fortan die Benennung
„Ludwig=Georgs
Gymnaſium=
führen ſoll. Die Namen der Gründer mögen künftige Geſchlechter zugleich
daran erinnern, daß hoher Sinn und feſter Wille auch unter ungünſtigen
Verhältniſſen Großes und Bleibendes ſchaffen kann, - und daher eine
Mahnung ſein, auch in ſtürmiſchen Zeiten an dem Streben nach den
höchſten geiſtigen Gütern, Geſittung und Bildung, feſtzuhalten.
Gegeben in Meiner Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt, am
23. April 1879.
und iſt daraufhin die nachſtehende Allerhöchſte Verordnung
er=
gangen:
Ludwig 1V. von Gottes Gnaden Großherzog von Heſſen und bei
Rhein ꝛc.
Aus Anlaß der Jubelfeier des 250jährigen Beſtandes des
Gymna=
ſiums in Unſerer Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt beſtimmen Wir
hierdurch zur ſteten Erhaltung dankbaren Andenkens an die erlauchten
Gründer der Anſtalt, die Landgrafen Ludwig V und Georg I., daß
das Gymnaſium zu Darmſtadt hinfort die Bezeichnung
Ludwig=Georgs Gymnaſium
führen ſoll.
Urkundlich Unſerer eigenhändigen Unterſchrift und beigedrückten
Großherzoglichen Siegels.
Darmſtadt, den 23. April 1879.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Director des
Gymnaſiums zu Darmſtadt Dr. A. Weidner aus Anlaß des 250
jäh=
rigen Jubiläums der Anſtalt das Ritterkreuz 1. Kl. Philipps des
Groß=
müthigen verliehen.
Die 250. Jahresfeier des hieſigen Gymnaſiums.
Mittwoch den 23. April wurde im Saalbau die 250.
Jahres=
feier des Gymnaſiums, nach einem ſchwungvollen, von dem Herrn
Gymnaſiallehrer Dr. Bender gedichteten deutſchen Prolog, mit der von
Herrn Gymnaſiallehrer Dr. Sköpler mit vieler Umſicht arrangirten
Vorſtellung des Königs Oedipus von Sophokles in der Sprache
des griechiſchen Originales, im Coſtüm und in der ſceniſchen Ausſtattung
des Alterthums eröffnet. Das in großer Menge verſammelte Publikum
folgte mit ununterbrochener Aufmerkſamkeit und gab wiederholte,
leb=
hafte Zeichen ſeines Beifalles. Die jugendlichen Darſteller hatten ihre
Rollen mit rühmlichſtem Fleiße einſtudirt und befriedigten in hohem
Grade durch die Correktheit und den Wohllaut der Ausſprache, durch die
Lebendigkeit und Würde des Vortrages, der Mimik und der ganzen
Aktion. Die tragiſche Urgewalt der unſterblichen Dichtung, die Furcht
vor den richtenden Göttern, das heilige Grauen, den ſeelenzerreißenden
Schmerz brachten ſie vollkommen zur Geltung, und gleichzeitig legten ſie
in Worte und Geberden jene dem göttlichen Meiſter eigenthümliche
Lieb=
lichkeit, die auch der Verzweiflung den Stachel entzieht, die Schrecken des
Verderbens und des Todes überwindet und in Erhebung verwandelt.
Unter ſämmtlichen zuſammenwirkenden jungen Künſtlern verdient Herr
Karl Orth beſonders genannt zu werden. Vortrefflich wurde der Chor,
namentlich auch in rhythmiſcher Beziehung ausgeführt. Auch ohne den
Tanz und die muſikäliſche Begleitung fühlten wir uns in das alte
dionyſiſche Theater entrückt. Wir ergreifen gerne dieſe Gelegenheit,
unſerer Freude über die edle Haltung, die unſere Gymnaſiaſten auf dem
Theater, im Raume der Zuhörer und bei der geſelligen Vereinigung des
Publikums beobachteten, einen öffentlichen Ausdruck zu geben. Nach der
Vorſtellung blieb eine große Anzahl von Damen und Herren zurück und
erging ſich in heiterem Gedankenaustauſche, der von Zeit zu Zeit durch
Vortrag von Geſängen und durch Toaſte von ernſter und humoriſtiſcher
auch ſtürmiſcher Art unterbrochen wurde. Viele Männer, die in
ver=
ſchiedenen früheren Perioden das Gymnaſium beſucht und zum Theil ſeit
vielen Jahren ſich nicht geſehen hatten, wurden dürch dieſen freudigen
und erhebenden Anlaß wieder zuſammengeführt, erinnerten ſich der ſchönen
Jugendzeit, erneuten die alte Freundſchaft, und widmeten ihren meiſtens
dahingegangenen Lehrern ein pietätvolles Andenken.
Wir machen unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß das
Sommer=Semeſter der techniſchen Hochſchule Montag den
28. April beginnt und daß der Beſuch einzelner Vorleſungen und
Uebun=
gen auch Denjenigen ermöglich iſt, welche vermöge ihrer Lebensſtellung
nicht als Studirende eintreten können. Insbeſondere wird hierdurch
Mannern, welche ſchon einen Lebensberuf erwählt haben, bezw. Männern
reiferen Alters, Gelegenheit gegeben in einzelnen Specialgegenſtänden
frühere Studien wieder aufzufriſchen oder neue vorzunehmen. Die
An=
meldung zur Theilnahme als Hospitant erfolgt bei der Direction,
welche zu jeder ſpecielleren Auskunft gerne bereit iſt.
Es wird noch darauf aufmerkſam gemacht, daß die Berechtigung
zu hospitiren zugleich diejenige zum Beſuch des Leſezimmers und zur
Benutzung der reichhaltigen Bibliothek einſchließt.
Die Zeit für die einzelnen Unterrichtsfächer kann im Stundenplan
im Veſtibule des Hauptgebäudes, ſowie im Secretariat eingeſehen werden,
auch können, ſoweit der Vorrath reicht, Stundenplan und Programme
auf Wunſch vom Secretariat bezogen werden.
Wir heben nachfolgende Gegenſtände allgemein bildender Art hervor:
1) Syſtematiſche Botanik: Prof. Dr. Dippel, Montag, Donnerſtag
8 Uhr, Samſtag 5 Uhr.
2) Mikroskopiſches und phyſiologiſches Practicum: derſelbe.
Mitt=
woch 9-12 Uhr, Samſtag 2-5 Uhr, bezw. nach Verabredung.
3) Vorleſungen und Uebungen in Zoologie: Prof. Dr. von Koch.
Nach Verabredung.
4) Geſteinslehre: Prof. Dr. Lepſius, Dienſtag, Freitag, 11 Uhr.
5) Experimental=Phyſik: Prof. Dr. Herwig, Montag, Dienſtag.
Mittwoch, Donnerſtag, Freitag, 10 Uhr.
6) Anorganiſche Chemie: Prof. Dr. Büchner, Dienſtag, Mittwoch,
Freitag, 11 Uhr.
75 Organiſche Chemie: Prof. Dr. Büchner, Donnerſtag, Samſtag,
11 Uhr.
8) Chemiſche Technologie: Prof. Dr. Thiel, Dienſtag, Mittwoch,
Freitag. Samſtag, 8 Uhr.
9) Geſchichte der franzöſiſchen Revolution: Prof. Dr. Roquette,
Dienſtag, Donnerſtag, 4 Uhr.
10) Allgemeine Kunſtgeſchichte: Hofrath Prof. Dr. Schaefer,
Mitt=
woch, Freitag, 5 Uhr.
11) Literatur: Prof. Dr. Roquette, Mittwoch, Freitag, 4 Uhr.
12) Grundzüge der Volkswirthſchaftslehre: Hofgerichſsrath
Heinzer=
ling, Dienstag, Donnerstag 5 Uhr.
13) Franzöſiſche (techniſche Literatur): Profeſſor G. Eger, Mittwoch,
Samstag 5 Uhr.
14) Engliſche Sprache (yMerchant ok Venicsr): Profeſſor G. Eger,
Dienstag, Donnerstag 5 Uhr.
0 Der Landesgewerbverein zählt zur Zeit in den 30 ſeiner
Lokalgewerbvereine zuſammen etwa 2800 Mitglieder.
(Schwurgericht.) In der am Donnerstag ſtattgehabten
Sitzung wurde bei verſchloſſenen Thüren Friedrich Eiſenha uer,
Knopf=
macher von Groß=Bieberau, wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit
ab=
geurtheilt und gegen den Beſchuldigten trotz ſeines Leugnens auf eine
Zuchthausſtrafe von 5 Jahren erkannt.
Eine Muſter=Annonce hat kürzlich ein erfinderiſcher Amerikaner
wie folgt veröffentlicht: „Freunden und Bekannten widme ich hiermit
die Anzeige, daß mir meine liebe Frau geſtern durch den Tod entriſſen
wurde, nachdem ſie einem kräftigen Knaben das Leben gegeben. Für
letzteren ſuche ich eine geſunde Amme und wäre auch nicht abgeneigt
behufs ſpäterer Verehelichung mit einer Dame in Correſpondenz zu
treten. Dieſelbe müßte liebenswürdigen Charakters geſetzten Alters,
etwas vermöglich und im Stande ſein, proviſoriſch meinem renommirten
Leinenwaarengeſchäfte vorzuſtehen, in welchem alle Beſtellungen binnen
12 Stunden prompt ausgeführt werden. Ich habe die Abſicht, für das
Geſchäft eine gewandte Direktrice mit 250 Dollars jährlichem Gehalt
bei freier Station anzuſtellen, ſobald der „Ausverkauf um jeden Preis”,
der augenblicklich im Gange iſt, beendet und meine Magazine in die
Langegäſſe Nr. 11 verlegt ſein werden, wo ich ein Stockwerk für
jähr=
lich 500 Doll. in Miethe ablaſſen kann.”
Tages=Kalender.
Freitag 25. April: Oeffentliche Sitzung der Großherzoglichen
Handels=
kammer zu Darmſtadt.
Samstag 26. April: Allgemeine Reichstag=Wählerverſammlung im großen
Ritſerk'ſchen Saale.
Hauptverſammlung der Turnerfeuerwehr zu
Beſſungen.
Sonntag 27. April: Zweites Abonnement=Concert des Katholiken=Vereins
Darmſtadt.
Montag 19. Mai: 26. ordentliche Generalverſammlung der Bank für
Handel und Induſtrie.
Hierzu eine Beilage. Betr.: Auszug aus dem Verlags=Katalog der Langenſcheidt'ſchen Verlags=Buchhandlung in Berlin.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.