Darmstädter Tagblatt 1878


29. Oktober 1878

[  ][ ]

(Frag= und Anzeigeblatt.)

Adonnemendpreis
ſährlich 6 Mark incl. Bringerlohn
Auzwärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
mcl. Poſtaufichlag und Beſtellgebühr.

Mit der Sonntags=Beilage:

141. Jahrgang.

Inſerote
verdenangeommen uDernkan
vn der Expedition. Rheinſtr. xr. 23.
wBeſſungen von Friedr. Blber,
Holzſtraße Ne. 18. ſowie auzwirn
vn alle ſoliden Aunoneen-Frpa
ditue

Amkliches Orgau für die Bekeannkmachungen des Großzh. xreisamks, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
1878
WAIL.
Dienstag den 2. October.

Zu publiciren iſt aus dem Reichsgeſetzblatt Nr. 33:
Bekanntmachung, betr. den Aufruf und die Einziehung der Einhundertmarknoten der Roſtoker Bank, vom 19. Otbr. 1878.
Zu publieiren iſt aus dem Reichsgeſetzblatt Nr. 34:
Geſetz gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie.

Cultur=Arbeit im Darmſtädter Oberwald.
Darmſtädter Einwohner, welche für einen Taglohn von 1 Mark ſich beim Ein=
ſtufen
von Eicheln betheiligen wollen, haben ſich Montag den 4. November, Vor=
mittugs
7 Uhr, am Darmſtüdter Forſthaus einzufinden.
Darmſtadt, am 28. October 1858.
J. A.:
Muhl, Großherzoglicher Oberförſter.
9093)

9094) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über das Vermögen
des Heinrich Chriſt II. in Wixhauſen den
förmlichen Concurs erkannt hat, werden deſſen
ſämmtliche Gläubiger zur Anmeldung und
Begründung ihrer Forderungen, ſowie zur
Geltendmachung etwaiger Vorzugsrechte auf
Montag den 5. Januar 1879,
Vormittags 10 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheile des ſtillſchweigend
eintretenden Ausſchluſſes von der Concurs=
maſſe
geladen.
In der erwähnten Tagfahrt ſoll ſodann
über Maſſeverwaltung, Beſtellung eines
Güterpflegers, ſowie über die Wahl eines
Gläubiger=Ausſchuſſes verhandelt werden,
was unter dem Anfügen bekannt gemacht
wird, daß in Anſehung der weder in Selbſt=
perſonu
erſcheinenden, noch durch gehörig
bevollmächtigte Mandatarien vertretenen
Gläubiger der ſtillſchweigende Beitritt zu
den von der Mehrheit der Erſchienenen
auch b=züglich eines etwa zu Stande kom=
menden
Arrangements gefaßt werdenden/
Beſchlüſſen unterſtellt werden wird.
Darmſtadt, am 21. October 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch.
Bekanntmachung.
9095) Die bei Erbauung des Kaſerne=
ments
für die Großherzogliche Train= Com=
pagnie
an der Eſchollbrückerſtraße nöthigen

Dachdeckerarbeiten incl. Material=Lieferung,
veranſchlagt zu 3310 M. 64 Pfg, ſollen
Montag den 4. November er.,
früh 10 Uhr,
im Büreau der unterzeichneten Garniſon=
Verwaltung, Riedeſelſtraße Nr. 60, öffent=
lich
verdungen werden.
QualificirtefUnternehmer wollen ihre mit
ſentſprechender Aufſchrift verſehene Offerten
bis zur Eröffnung des Termins verſiegelt
und portofrei einſenden.
Wir bemerken, daß von jedem Submit=
tenten
die event. zu hinterlegende Caution,
10 Prozent, mit zur Stelle zu bringen iſt.
Die Bedingungen können Morgens von
9-12 und Nachmittags von 3-5 Uhr
eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 26. October 1878.
Großherzogl. Garniſon=Verwaltung.

Verſteigerung eines Faſſel=
ochſen
zu Arheilgen.
Donuerſtag den 31. Oktober 1878
Vormittags 10 Uhr,
ſoll ein der Gemeinde Arheilgen gehöriger
zur ferneren Zucht untauglicher gut gehal=
tener
Faſſelochs unter den bei der Ver=
ſteigerung
bekannt gegebenen Bedingungen
ſöffentlich im Sprungſtall verſteigt werden.
Arheilgen, am 24. October 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
8996)
Benz.

Verpachtung von Aeckern.
Auf freiwilligen Antrag der Landwirth
Georg Held Wittwe läßt dieſelbe nach=
ſtehende
Grundſtücke und zwar:

Flur. Nr. ⬜Meter 7 7 2725Acker im Bachgang, 7 106 1981 Acker am Op=
penheimergau
, 7 114 3112 Acker daſelbſt, 40 14 2681 Acker über den
drei Brunnen, 50 11 2081 Wieſe zu Scheft=
heim
, 54 7 4656 Wieſe i Ermelfleck 25
54 80⁵⁄₁ 6406 Acker, an der
Täubcheshöhle, 24 14388 Wieſe über dem
Einſiedel, 54 25 7938 Wieſe daſelbſt,

Mittwoch den 30. Oktober 1878.
Nachmittags 3 Uhr,
an den Meiſtbietenden auf ſechs Jahre
verpachten.
Darmſtadt, den 25. October 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
8992)
Berntheiſel.

Verſteigerungs=Anzeige.
Traiſa. Die zum Schuldenweſen des
Wendel Göckel zu Traiſa gehörigen Im=
mobilien
, beſtehend aus einem geräumigen
Wohnhaus mit Garten und neuerbauter
Scheuer, ſowie ca. 10 Morgen Acker=
Wieſenland, werden
Samstag den 2. November l. J.,
Nachmittags 4 Uhr,
auf dem Rathhauſe zu Traiſa durch Großh.
Landgericht Darmſtadt mit unbedingtem
Zuſchlag verſteigt.
Traiſa, den 25. October 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Traiſa.
9096)
Mahr.
526

[ ][  ][ ]

1926

R 21

9097)

Die beſten und billigſten
G=
D.
G-x.
4
O0,
mSChIrme,
52
.
Ph.
E
kauft man in der Schiemfabrik von
Leonbard Hls,
12 Ludwigſtraße 12.

Die erwarteten ſchwarzen
Foidensamml-Areiſen
ſind wieder in reicher Auswahl auf Lager bei
Ph. Versbaeh,
D. Carlsſtraße 29.

7115)
rniir;
Feinen holländischen Tabak der FIrma

De.=

te Amsterdam
empfehlen lilh. Weher goviclacob Sehleuuing,
Bleichstr.25, alleinige Depots für Darmstadt.

T Loort,

H Loort
M Loort,
Eyne Shag
Varinas en Portorico
Kanaster I.

Halkanaster . pro Pfd. 70 Pfg.
80

100

100

100

110
120

Superſive Varinas pr.
Varinas I
Bahia Krüll
Varinas O
Maracaibo Kanaster
Cuba Canaster
Curaçao Canaster

Salm in Doſen,
Eieler Sprotten, wöchentlich mehr.
Bückinge, friſche Sendungen.
Laehsſorellen,
Reval Sardines aux Pickles, in
Faſſel und loos.
Anchovis, in Faſſel und loos.
Holländ. Voll-Häringe (Kronbrand).
Marinirte Häringe.
Sardines Thulle, J., ½ und ¼
Doſen.
Aronen-Hummern fnur
Scheeren und Schwänze).
Lobster (gewöhnliche Hummern).
Sardellen, Brabauter.
Anchovis Paste.
Bloaters

empfiehlt beſtens.

Golhaer
Götinger Wurst.
Westphal.
do.
Sohinken.
Jenaer

Roll

Corned beok (Amerik. Rauchfleiſch.
Beef longues( Zungen).
Paysandu ox longues (gz. Zunge).
Turkey, longues, (Welſch, mit
Zunge).
Turkey (Welſch.
Lunch longues (Schweinszunge).
Roastbeef.
Pottsd beef, ham & tongues.
Liobig's Fleisch-Extraot in allen
Packungen.

3

Beſſungen.

Au- maUAO

5356) In beſter Lage der Stadt
iſt ein freiſtehendes Zſtöckiges Wohn=
haus
mit Stallung und ſonſt allen
Bequemlichkeiten, Vorder= und Hinter=
garten
, preiswürdig zu verkaufen.
Nüheres in der Expedition d. Bl.

H
empfiehlt Cylinder Uborzdgo u. Plomhon, ſowie alle ſonſtign
Bodarfsarthkel für Mühlen und chemiſche Fabriken. An=
fragen
wegen Preis, Nas ꝛc., um welche ich bitte,
werden mit Wendung der Poſt beantwortet u. iſt mit
beim kleinſten Verſuch, falls weiterer Bedarf, Nach=
lieſerung
im Voraus geſichert, worüber ich verehrlichen
Reflektanten gerne den Beweis lieſere.


D

Ruhrkohlen.

Prima Fettſchrot, Stück, Nußkohlen,
Coaks u. geſchnittenes Holz empfiehlt billigſt
Carlsſtraße
C. Haumann,
45,
Holz= und Steinkohlenhandlung.

8884) Ein ſchweres, 7 Jahr altes
Zugpferd iſt wegen Geſchäftsaufgabe billig
zu verkaufen. Rückertſtraße 8.

A2SD.
Fsl. Emmenthaler,
Edamer,
Couda.
Heufchäteler,
Mont C'or,
Camenbert,
Fromage de Brie,
Hohenburger Rahmkäs,
Fräuterkäs
empfiehlt in feinſten Qualitäten
VEIh. VOber,
8967) Eliſabethenſtraße 14.
Lum veissen Sahwan.
8914)
Moſt
und Federweißer.

8915) Gute Ueberrheiner Kartoffeln
zu verkaufen per Kumpf 50 Pfg., per
Malter M. 7.50 bei Jacob Hambach,
Caſinoſtraße 15 Seitenbau.

[ ][  ][ ]

R 2.

182)

Msl-husslelhune
Id Vorkau
einer reichhaltigen Sammlung moderner
IGé
Emaelde
rIgtmal-Oon,
von nachstehenden Künstlern, als:
Albert Rieger, R. Schwenninger, Carl Schwenninger, Profesor Albert Zimmermann, Carl Hasch, E.
P. van Bommel, Ehrenmitglied der Königl. Akademie in Amsterdam, A. Ritter von Bensa, Professor
lguaz Ellminger, L. Schuster, E. Mahlknecht, A. Chwala, Anton Ebert, V. Cremont, L. Gedlek, Jan-
vier
, A. Novay, Tiderizi, N. Folies, J. Thoma, J. C. B. Pittner, G. Barbarini, Robert Alott, A. Freund,
F. W. Jankotsky, Ed. u. Adolk Böhm, G. Schönreicher, C. Canone ete. in Wien, Bernhardt Degen-
hardt
, J. Bölke. L. Reinhardt, Windmayer in München.
Eröffnung der Austellung Dienstag den 20. October von Vormittags 9 Uhr bis
Nachmittags 5 Uhr und die folgenden Tage
Hétsl Darmstädter Hof im darlensalon, Rheinſtraße.
Die Besichtigung ist frei. Cataloge sind im Ausstellungslokal zu haben. Nachdem die Aus-
gtellung
kurze Leit dauert, so ladet zum zablreichen Besuch höflichst ein.

F. C2aslausky, Kunſthändler aus Wien.
8970) Rheinheſſiſcher
h. Vorsbaoh,
Lsparsette Houig.

D. Carlsſtraße 29
empfiehlt ſein gut ſortirtes Lager aller Arten
VOAWAUTOm-
Eiswolltücher von 1 M. 40 pf. an Große Kinderkleidchen
von 3 M. 50 pf. an. Nicht gewebt.
Geſtrickte Damenſtrümpfe von 1 M. 20 pf. an.
Unterjacken, Hoſen und Hemden, Letztere von 3 Mark an.
Chenillen=Tücher, Weſten 8 Filzröcke von 3 M. 50 pf. an.,
vollſtändig groß.

Einderzackchen, Röckchen, Gamaschen.
Handſchuhe amp; Bulswärmer.
Mütchen in Sammt und Wolle
Reiche Auswahl in Hausſchuhen, Filz 8 Melton mit Filz
und Lederſohlen.
Ebenſo die ſo beliebten Geſundheitsſchuhe mit Tuchſohlen.
Alles in friſcher guter Waare.
909) W. Bel Baarzahlung SpCt. Sconto. M
Darmsindt,
Bessungen
15 Eruſt=Ludwigsſtr.
53 Herdwegſtraße.
G. EGIIO
Hofbouquet=Lieferant
Runſl= und Handelsgärtnerei
empfiehlt eine große Auswahl in getrockneten Hränzen und Bonqnets
für Allerheiligen und Allerſeelen, ſowie paſſende blühende und Blattpflanzen zur
Schmückung der Gräber.
(9050
8940)
S. Aruuoiter, Eliſabethenſtraße,
empfiehlt Nockwolle beſter Qualität, in grau, roth und weiß,

aus der Bienenzüchterei von Hrn. Haag
in Töpfen und loos.
Alleinverkauf für Beſſungen und
Darmſtadt:
Aug. Marburg
m Beſſungen.

Neue ital. Maronen
eingetroffen.
Wilh. Weber,

3971)

Eliſabethenſtraße 14.

letztere in Handgeſpinnſt,
und gehäkelt

ſowie auch fertige

Röcke geſtrickt,

ge geſchmeidig, dauer=
8
Leder hafter u. waſſerdicht
zu machen.
Dr. Wiederhold's lodersl
in ½ u. ¼ Flaſchen für Stiefel, Schuhe,
Chaiſen, Pferdegeſchirre und Treibriemen.
Vogras für Stiefel und Schuhe,
Hiddieder-Cröme,
Glanzloder-Glasur
empfiehlt
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.

am=
Resiauration kanzoV.
Von heute an ein feines Lagerbier von
Gebr. Schwager in Frankfurt a. M. per
Glas ⁄₈ Liter 10 Pfg., über die Straße
der ¼ Liter 12 Pfg.
Erlaube mir zugleich meinen guten
Mittagstiſch 80 Pig. zu empfehlen.
Achtungsvoll
910¼)
Ranzow,

[ ][  ][ ]

1928

B 21I.

Eine Parthie
Dauen=Lederſtieſel
M. Pf.
in ſchöner Façon und guter Qualität, als:
Sat. Ralbleder m. Zug, Lackſpitz. u. hoh. Abſ., pr. Paar 6.50.
Chagrin
7.50.

Stoßkappen 9.-
9.-
Eiddleder Lackſpitzen

engl. Einſatz, Chagrinblatt 9.50.
Chagrinblatt, Doppelſohlen 10.-
Chagrin
Bei Baarzahlung 5 pCt. Sconto.
Hduard Schüssler,
Louiſenplatz 4, gegenüber der Poſt.

- Paris 1878.
Weltausstellung

9103)

Die Internationale Jury
verlieh die

Goldene
Medaille
die höchste’Auszelchnung)
dem
liebig Compaguys Heisch-Uxtract
aus
Fray-Benlos.

wenn die Etiquette eines jeden Topfes
nebenstehonden Ramenoaug in blaner O
Parbe trägt.

EngrosLager bei dem Correspondenten der Gesellschatt:
Herrn E. Herck in Darmstadt.
Zu haben boi den grösseren Specerei- u. Esswaaren-Händlern, Dro-
guisten
, Apothekern ete.

Heſchäfts-Emyiehlung.
Die Elöffung reſp. Vergröherung meines Blumen=Ladens zeige hierdurch
ergebenſt an.
Gleichzeitig empfehle eine große Auswahl in hübſchen blühenden und Blatt=
pflanzen
mit beſonderer Berüchſichtigung für Zimmerkultur, ebenſo empfehle zur jetzigen
Pflanzzeit meinen Vorrath hochſtämmiger Roſen in den vorzüglichſten Sorten.
Durch die praktiſche Einrichtung, daß Laden u. Gewüchshäuſer in meinem
Etabliſſement beiſammen ſind, iſt dem verehrten Publikum ſtets die Gelegen=
heit
geboten, ſeine Wahl unter ſämmtlichen Pflanzenvorräthen zu treffen.
Das Anfertigen aller Arten Bouquets, Lorbeer= und anderen Kränzen,
Palmzweigen ꝛc. wird in anerkannt geſchmackvoller Weiſe ſtets ausgeführt.
Einem zahlreichen Beſuche freundlichſt entgegenſehend zeichnet
Hochachtungsvoll

42H
Ralsh.
AeRAUOT
9104)
Mühlſtraße 52.

Heue Haronen
in ſehr ſchöner Qualität angekommen.

Lriedr. Schaeſer,
Ludwigsplatz 7.
9105)

Grüne geſpaltene
Algieriſche Erbſen
mpfiehlt
Carl Watzinger,
9106
Louiſenplatz 4.1

1000 gute Pfefferſäcke
zum Verſandt von Kartoffeln ꝛc. geeignet,
ſind zu verkaufen bei
Wehner u. Fahr,
9107)
Holzhof=Allee 1.

00
Nicht zu überſehen!
S
Von heute ab verkaufen wir außer un=
ſeren
ſeitherigen Waaren auch noch eine
kleine F
im=Laden
Sorte Hammelfleiſch abgehot
. Kilo 52 Pfg.
Gg. Egner, Schirmgaſſe 12.
Louis Hein, Schuſterg.19. gegenüb. d. Krone.
geel
Zur Heroſtpflanzung
empfiehlt in ſtarken Pflanzen Kirſchjohan=
nisbeeren
, große pr. 100 St. 1jähr. 6 Mk.,
2jähr. 8 Mk., 3jähr. 12 Mk., Stachel=
beeren
engl. große pr. 100 Stck. 15 M.,
Himbeeren 100 Stck. 4 Ml., Spargel=
pflanzen
, 1jähr., Connover's Colossal,
1000 Stck. 10 Mk., 2jähr. 12 M., Darm=
ſtädter
Rieſen 1000 Stck. 1jähr. 10 M.,
2jähr. 12 M., Erdbeerpflanzen in den
neueſten großfrüchtigſten Sorten 100 Stck.
1 M. 50, Gartennelken, gefüllte, 100
Stc. 3 Mark.
Alois Rössner,
9109)
Kranichſteinerſtraße 51.

Vager von
dächt ohines. & ostind.
14
4AGO8
in verſchiedenen Qualitäten.
Carl Nalzunger,
Thee= a Droqueuhandlung,
Louiſenplatz Nr. 4.
43513
EaAarArzariAArziazauu)
Fügel, Pianinos, Cafelklaviere,
Harmoniums
von Blüthner, G. Schwechten, Zeitler
und Winkelmann, Lipp, Schiedmayer,
Traiſer u. Cie. u. ſ. w. empfehle in
reichſter Auswahl zu Fabrikpreiſen.-
Mehrjährige Garantie. Geſpielte Inſtru=
mente
werden eingetauſcht. Pianos zu
vermiethen.

Promenade=
Ed. Kübust, ſurakes.

[ ][  ][ ]


Bettfebern u.
fertigen Betten übernommen.

6 211
empfiehlt, auch wird
Flaumen
die Lieferung von
C. PetsuAmn.

Ich beehre mich hiermit hochverehrtem Publitum anzuzeigen, daß das von Hrn.
Joh. Schmidt ſeither betriebene Inſtallationsgeſchäft nicht verlegt iſt, ſondern daß
daſſelbe in unveränderter Weiſe, jedoch unter meiner Firma, in demſelben Hauſe,
Carlsſtraße 24, fortgeführt wird und erlaube mir hochverehrtes Publikum, die
Herren Profeſſoren und Architekten hier ſowie in der Umgegend darauf aufmerkſam zu
machen, daß ich alle in dieſes Fach einſchlagende Arbeiten, als: Waſſer=, Gas= und
Telegraphenleitungen, Pump= und Cloſetaulagen, Bade= und Toilette=
Einrichtungen, Dampfheizung, Be= und Entwäſſerung von Fabriken und
Gebäuden, Bierpreſſionen u. ſ. w. auf das Sorgfältigſte und unter Garantie über=
nehme
und empfehle mich unter Zuſicherung der reellſten und coulanteſten Bedienung.
Darmſtadt, 24. October 1878.
JoA. Hartumg.

9112) Ein neuer Käſig von Haſelholz
mit Thürmchen, ſehr ſchön, ſteht billig zu
verkaufen. Schloßgaſſe 33.

Vermiethungen.
5696) Eck der Soder= u. Teichhaus
ſtraße 2 iſt der 1. Stock zu vermiethen,
beſtehend aus 5 Zimmern nebſt Zubehör,
gleich zu beziehen.
izuuauuauu
5 6520) Heinrichſtraße 104 Parterre=K
Wohnung von 6 Zimmern mit Zu=k
H behör, im Herbſte beziehbar, an eine
A ruhige Familie zu vermiethen.
Gt
GAtauAAAAuuiuiAiiz
6523) Promenadeſtraße 9 im 3. Stock,
3 Zimmer an eine einzelne Dame oder
ülteren Herrn zu verm. L Harres.
6733) Soderſtraße 46 eine neu herge=
richtete
Wohnung. 3 Zimmer, Küche, Glas=
abſchluß
ꝛc., gleich zu beziehen.
7954) Krauichſteinerſtraße 1 iſt ein
Manſarden=Logis mit allem Zubeh. zu verm.
7501) Carlsſtraße 26 ein Laden mit
Logis und allem Zubehör ſogleich zu verm.
7629) Rheinstrasse 33 unmöblirtes
Limmer nebst Kabinet u. abgeschlosse-
em
Vorplatz parterre.
7702) Neckarſtraße 4, 1. Stock ſchön
möbl. Zimmer für einen Herrn Einjährig=
Freiwilligen geeignet.
7720) Karlsſtraße 14 iſt die Parterre
Wohnung nebſt Laden zu vermiethen, be=
ziehbar
Mitte Dezember, auf Wunſch auch
früher. Näheres zu erfahren ebendaſelbſt
im erſten Stock.
7928) Marienplatz 10 ein Logis im
Hinterbau, beſtehend aus 2 Zimmern, Küche
und allem Zubehör, Ende October bezieh=
Ph. Schütz.
bar, zu vermiethen.
8015) Gartenſtraße 7 iſt der untere
Stock, 5 Zimmer, Küche, Magdkammer,
2 Kellerräume, Waſchküche, Bleichplatz, zu
vermiethen und kann bald bezogen werden.
8166) Wilhelminenſtraße 43 ſind zu
vermiethen: 2 möbl. Zimmer mit Kabinet,
Stallung für 3 Pferde mit den nöthigen
Räumlichkeiten, ſowie Burſchenzimmer.

8164) Schulſtraße 4 ein ſchön möbl.
Zimmer eine Stiege hoch nach der Straße
ſofort zu vermiethen.
8343) Beſſ. Carlsſtr. 3 ein möbl.
Zimmer in der Manſarde zu 9 M.
8415) Verl. Kiesſtr. 70 iſt eine hübſche
Wohnung von 4 Zimmern ꝛc zu verm.
und, wenn gewünſcht, ſofort zu beziehen.
8456) Karlsſtraße 13 zwei Stiegen hoch
ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
8461) Schulſtraße Nr. 12 Parterre
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8529) Frankfurterſtraße 5 ein möbl.
Zimmer jofort zu vermiethen.
8582) Steinſtraße 9 ſind 1-2 möbl.
Zimmer zu verm., auf Wunſch mit Penſion.
8585) Schulſtraße 3 ſind 2 möblirte
Zimmer, jedes einzeln, zu vermiethen und
ſogleich zu beziehen.
8587) Mühlſtraße 28. 2. Stock ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
8716) Kiesſtraße 30, möbl. Zim=
mer
mit u. ohne Penſion billigſt zu verm.
8736) Große Ochſengaſſe 29 iſt ein
Zimmer zu vermiethen.
H. Frey.
8739) Mauerſtraße 9, 3. Stock ein
möbl. Zimmer billig zu vermiethen.
8834) Hügelſtraße 61 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
4

iſt der 1. Stock 500 Rmark,
und der 2. 420
beide Wohnungen je 5 Zimmer, Küche,
Magdkammer, 2 Kellerräume, Waſch=
pf
küche, Bleichplatz ꝛc. zu vermiethen
4 und ſogleich zu beziehen.
5 Zu erfragen untere Waldſtraße 44.

W
1

8892) Obere Rheinſtraße 6 iſt ein
kleines Manſardenlogis an eine einzelne
Perſon zu vermiethen. Preis 90 Mark.
8893) Beſſ. Heidelbergerſtraße 39
iſt die Parterre=Wohnung mit 5 Zimmern
zu beziehen.
Hch. Schulz.
8918) Obergaſſe 5 zwei St. hoch ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9049) Schützenſtraße 8 ein Logis im
Hinterbau mit 3 Zimmern, Küche, Keller ꝛc.
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.

1829
9113) Obere Hügelſtraße 13 ein klei=
neres
möbl. Zimmer. Thorhalle links, 1 Tr.
9114) Carlsſtraße 46 Manſarde ein
freundl. möbl. Zimmer u. Cabinet gl. zu
vermiethen, auf Wunſch Koſt.3
9115) Beſſungen. Heidelbergerftr105
iſt der 2. Stock, 4 Zimmer, Küche, Keller,
Waſchküche u. Gemüſegarten, zu vermiethen
und ſogleich zu beziehen.
9116) Dreibrunnenſtraße 10 iſt eine
freundl. Wohnung, beſtehend aus 2 Zim=
mern
, Küche, Keller u. ſonſt allen Bequem=
lichkeiten
, ſofort zu vermiethen.
9117) Karlsſtraße 14 eine ſchöne
Wohnung im 1. Stock von 7 Zimmern iſt
ganz. auch getheilt zu vermiethen. Näheres
bei L. Bertrand daſelbſt.

Vermiſchte Nachrichten.
9118) Die Penſionen für den Monat
November d. J. werden an die in Darmſtadt
und Beſſungen wohnenden Invaliden Don=
nerstag
den 31. Oct. d. J. von Vorm.
8-12 Uhr in dem Büreau der unterzeich=
neten
Behörde ausbezahlt.
Nachmittags iſt das Büreau ge=
ſchloſſen
.
Darmſtadt, den 25. October 1878.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.
8585) Uebungen des lateiniſchen Stils:
Dr. Herber, Louiſenſtr. 12 bei C. Grahn.

8973) Meine Sprechſtunde für Ange=
legenheiten
der Schule iſt täglich Nachmit=
tags
5 Uhr im Schulgebäude.
Dr. Nulckov.
Hpecialarzt Dr. med. Heyer,
Verlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
[4457
Erfolge.

8689) Penſion für Schüler 120 M.
pr. ¼ Jahr Louiſenſtr. 40, Hinterhaus.
8975) Ein engliſches Fräulein, das
der franzöſiſchen und engliſchen Sprache
mächtig, auch etwas deutſch verſteht, ſucht
Stellung als Gouvernante oder Geſell=
ſchafterin
. Gute Referenzen liegen vor.
Näheres Wilhelminenſtraße 22.

2.

p findet in guter
3 Eincchülel Fam. Penſion

u. Ueberwachang der Schularbeiten gegen
mäß. Honorar. Adr. zu erfr. bei Reallehrer
Dr. Schweisgnt, Stiftſtraße 44.

Kraut
9078)

ſchneidet ein
Frau Germann,
Schwanenſtraße Nr. 8.

9082) Von dem Arbeitsnachweisbureau
Louiſenſtr. 26 kann eine vollkommen ver=
trauenswerthe
Feinwäſcherin, ſowie eine
Dame, welche im Clavierunterricht für
Anfänger geübt iſt, nachgewieſen werden
527

[ ][  ][ ]

1030
R 211
Der Winterfahrplan der Eiſenbahnen
Dampfſchiffe und Poſten
im Großherzogthum Heſſen nebſt deren Anſchlüſſen iſt in amtlicher Ausgabe er=
ſchienen
und 20 Pfg. bei allen Poſtanſtalten des Großherzogthums, ſowie bei den
Unterzeichneten zu haben.
Desgl. ſind vorräthig Fahrpläne (Wandtafeln) jämmtl. hieſiger Eiſenbahn=
züge
10 Pfg, ſowie Taſchenuhrfahrpläne 5 Pfg.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
RHlamz.
der
Saalbau-Actien-Gesellschaft

pro 30. Juni 1878.

Activa. Betrag.
Mark. 1 Paſſiva. Betrag. Mark.- WP. Ankaufspreis für das 1 Betheiligungsconto mit Grundſtück 60377 14 Verzicht auf Divi= 2) Bauconto 378.932 55 denden 8571 43 3 Inventarconto 31,422 73 2 Hypothekenconto.
45.714 29 4 Wein= u. Kellerconto 8.983 48. 3 Actienconto 276,857 14 5. Kaſſevorrath und Aus= 4 Cautionsconto 857 14 ſtände. 954 5¼ 5 Conto-Corrent, 28334 71 Gewinnreſerveconto. 19485 63 7 Gewinnconto. 850 107 Summe der Activa 4a80,670 41 Summe der Paſſioa 480670 41 Für den Vorſtan d der S aalb au=Actien=Geſel ſchaft.

Der Präſident: Der Schriftführer:
Für den Aufſichtsrath:
gez. Welcker. gez. E. Zerniu. gez. L. Hallwachs. gez. F. Sander.
9132)
Geſchäfts=Verlegung.
D i e
Hofbuchhandlung von Lugusl Elingelhoefier
befindet ſich vom 31. October ab
Rheinſtraße 15 direkt neben dem neuen Poſtgebäude.
9120) Ich bringe meine
chemiſche Herrenkleider=Reinigungs=Anſtalt
nebſt Glacee= und Daniſche Handſchuh=Waſcherei in gefällige Erinnerung.
Georg Ludwig Nungeſer,
Kirchſtraße Nr. 21.

9077) Hiermit diene zur gefl. Nachricht,
daß Mechaniker Kirchhoff aus meinen
Dienſten entlaſſen wurde und keine Geſchäfte
mehr für mich zu beſorgen hat.
G. Heidinger,
Ernſt=Ludwigſtraße 9. C c)er Schreiber jeuer räthſel=
L= haften Zeilen ohne Datum
2
und Unterſchrift wird erſucht, ſeine Adreſſe
ſanzugeben. 9124) Ein Lehrling kann bei mir ein=
treten
.
G. L. Kriegk. 9121) Eine Frau, welche längere Jahre
als Köchin bei Herrſchaften in Darmſtadt
gedient und die beſten Zeugniſſe aufzuweiſen
hat, ſucht Tagesdienſt für Küche u. Haus.
Dieſelbe iſt auch im Bügeln und Nähen
geübt. Zu erfr. bei der Exp. d. Bl. 9125) Von einem geſetzten, anſtändigen
Müdchen, im Kochen und Häuslichen er=
ahren
, wird dauernde Stellung geſucht.
Auskunft bei der Exped. 9126) Ein anſtändiges, beſcheidenes
Hausmädchen, das gute Zeugniſſe aufzu=
weiſen
hat, wird geſucht.
Carlsſtraße Nr. 53½.
Frau Major v. d. Oſten.

9127) Eine zuverläfſige Frau wünſcht
Monatdienſt. Schirngaſſe 10.

9128)
Dankſagung.
Den Herren Hoſpitalärzten und den
barmherzigen Schweſtern, welche unſer lie=
bes
Töchterchen Eliſabeth während ſeinem
achttägigen ſchweren Leiden aufs ſorgfül=
tigſte
behandelt und verpflegt haben, ſowie
Allen, die ihm die letzte Ehre erwieſen und
ſes zu ſeiner Ruheſtätte begleiteten, ſagen
wir unſern herzlichſten Dauk.
Die trauernde Familie H. Steinbrecher.

Todes=Anzeige.

Statt beſonderer Anzeige Verwandten
und Freunden die Nachricht, daß meine
Frau Margarethe, geb. Reinhardt, im
78. Lebensjahr heute Nachm. 4 Uhr nach
ſchwerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Beſſungen, den 27. Oktober 1878.
Heinr. Baumbach, Briefträger i. P.
Die Beerdigung findet Dienstag Nach=
mittag
um 3 Uhr vom Sterbehaus Beſ=
ſunger
Karlsſtraße Nr. 16 ſtatt.

9130)
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten hiermit
die traurige Nachricht, daß unſer lieber
Sohn und Bruder Georg am 7. Oktbr.
im Alter von 23 Jahren 6 Monaten in
New=Orleans am gelben Fieber geſtorben
iſt. Um ſtille Theilnahme bitten die
trauernden Hinterbliebenen.
Familie Ruzpeh.
Beſſungen, den 28. Oktober 1878.

591) E: Zur Beſorgung von Inſe=
raten
in alle hieſigen u. auswärtigen
Zeitungen kann die in den größeren Städten
des In=u. Auslandes ſeit vielen Jahren ver=
tretene
Central=Annoncen=Expedition
der deutſchen u. ausländiſchen Zeitungen von
G. L. Daube & Co. lin Darm,
ſtadt Grafenſtraße 30), welche ſich durch
prompte, reelle u. billigſte Bedienung aus=
zeichnet
, angelegentlichſt empfohlen werden.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 29. Oktober.
15. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Ouverture zu Jdomeneus von Mozart.
Zum Erſtenmale:
Oedipns in Kolonos.
Tragödie von Sophokles, mit Rückſicht auf die
Bühne übertragen von Wilbrandt.
In Scene geſetzt von Oberregiſſeur Wünzer.
Perſonen:
Oedipus, verbannter König
von Theben
Herr Wünzer.
Polyneikos, ſein Sohn
Herr Edward.
Antigone;
FrReubke=Beilhae
Fmene ; ſeine Töchter
Frl. Ethel.
Kreon, Abgeſandter v. Theben Hr. Hofmann.
Theſeus, König von Athen
Hr. Siebenhoff.
Ein edler Athener aus Theſeus
Gefolge
Herr Knispel.
Der Aelteſte von Kolonos
Herr Werner.
Erſter )
Hr. Leib.
Greis von Kolonos
Zweiter
Herr Wisthaler.
Ein Bürger von Kolonos
Hr. Schimmer.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.

[ ][  ][ ]

1931

B 211
Betreffend: Die Aufſtellung von Waagen auf den hieſigen Marktplätzen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Von Dienstag den 29. d. Mis. an wird während der Markttage auf dem Ernſt=Ludwigsplatz. an Nichtmarkttagen in dem
Butterwaagelokal im Rathhaus, eine ſtädtiſche Waage zur Verwiegung von Marktwaaren aufgeſtellt ſein.
Es wird hiermit dieſe Waage zur Benutzung mit dem Bemerken empfohten, daß für jede Verwiegung bis zu 2½ Kil ogr.
1 Pfg., für jede Verwiegung eines höheren Gewichts 2 Pfg. Gebühr an den von der Stadt beſtellten Verwieger zu bezahlen iſt.
Man ſieht ſich dabei veranlaßt, das Publikum auf die Vortheile aufmerkſam zu machen, welche der Ankauf der Marktwaaren
nach dem Gewicht mit ſich bringt und bemerkt weiter, daß nach der beſtehenden Marktordnung die Küufer das Verwiegen auf der
ſtädtiſchen Waage von deu Verkäufern beanſpruchen können.
Ueber jede Verwiegung iſt von dem Verwieger ein Schein auszuſtellen.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
9131)
Ohly.

Cöluische Feuer-Versicherungs-Gosellschaſt
ESROUIR

Cölnische Lobons-Vorsicherungs-Gesellschaſt
Conlevorrdse.

M. 30,000,000.
36,209,889.

Grundkapital
M. 9,000,000.
Grundkapital
Geſammtreſerven
8,906,600.
Geſammtreſerven.
Zur Vermittlung von Verſicherungs=Anträgen empfiehlt ſich
Die General=Agentur:
Darmſtadt.
J. G. EaEleTlSOINE, Ludwigsplatz.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 29. October.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Hofjunker
C. Frhr. v. Hertling zum Kammerjünker ernannt.
- Geſtern Vormittag hat ſich Se. Königl. Hoheit der Großher=
zog
auf einige Tage nach Oberheſſen begeben, um in der Gegend von
Alsfeld zu jagen.
0 Am Montag nahm vor dem hieſigen Bezirksſtrafgericht die Ver=
handlung
der Anklageſache gegen R. De Bary Kaufmann und Cigarren=
fabrikank
von Offenbach, beſchuldigt des mehrfachen Betrugs, ſowie des
einfachen Bankerotts ihren Anfang. Die Anklage geht dahin zunächſt,
daß der Beſchuldigte, das Vermögen des Joh. M. Boch von Frankfurt
dadurch ſchädigte, daß er ihn auf Grund falſcher Bilanzen, worin über
100,000 M. zum größten Theile gänzlich uneinbringliche, theils auch höchſt
zweifelhafte Geſchäftsausſtände, ſowie längſt nicht mehr exiſtirende Waaren=
lager
und Depots als Activen figurirten, ſowie der weiteren falſchen
Vorſpiegelung, das Geſchäft - J. R. De Bary u. Comp. - werfe einen
wöchentlichen Reingewinn von 700 bis 900M. ab und er beſitze in dem=
ſelben
einen Vermoͤgensantheil von 60,000 M., wofür gleichfalls falſche
Buchungen producirt worden, zum Eintritt als Geſellſchafter und Ein=
lage
von 60,000 M., ſowie Uebernahme bedeutender Geſchäftsverbindlich=
keiten
beſtimmte, obwohl ihm bekannt war, daß er reſp. das Geſchäft
thatſächlich längſt überſchuldet war. Weiter fallen R. De Bary nach
der Anklage noch längere Zeit fortgeſetzte, in großem Umfang betriebene
betrügeriſche Wechſelreitereien zur Laſt. Er zog nämlich auf verſchiedene
dunkle Perſönlichkeiten in Berlin, Dresden und Breslau, von welchen
er wußte, daß ſie abſolut zahlungsunfähig waren, ganz bedeutende Be=
träge
, bezeichnete die Wechſel als Waarenwechſel und die Bezogenen als
gut und ſicher, worauf hin ihm 3 Offenbacher Firmen für etwa 34,000 M.,
und die Bank für Süddeutſchland für mehr als 13000 M. jener werth=
loſen
Wechſel discontiren und bei dem ausgebrochenen Concurs jedenfalls
ſchwere Verluſte erleiden werden. Schließlich wird dem ſeit Anfang Mai
in Haft befindlichen Angeklagten noch zur Laſt gelegt, daß er die recht=
zeitige
Aufhebung der Bilanzen verſäumt und ſeine Bücher ſo unordent=
lich
geführt habe, daß der Vermögensſtand hieraus nicht zu erſehen ge=
weſen
. Der Beſchuldigte, deſſen Vernehmung ungewöhnlich lange Zeit
in Anſpruch nehnien mußte, ſtellte ganz entſchieden in Abrede, daß er
Boch oder deſſen Angehörigen gegenüber eine beſtimmte Angabe üver
ſein Vermögen gemacht, daß er daſſelbe vielmehr nur auf annähernd
48000 M. geſchätzt," obwohl aus Briefen des Angeklagten erhellt, daß
er Dritten gegenüber davon geſprochen, daß er ſeinem Geſellſchafter
gegenüber eine Garantie von 88000 M. übernommen und in der von
ihm vorgelegten Bilanz für das Jahr 1875 ſein Vermögensantheil auf
48630 M. aufgeführt iſt, was nur dadurch ermöglicht war, daß eine
Menge ganz werthloſer Ausſtände nicht abgeſchrieben waren, worüber
De Bary keine genügende Auskunft zu geben vermochte. In einem Falle
wurden von ausſtehenden 6000 M. nur 45 M. realiſirt, die nicht ein=
mal
zur Deckung der Anwaltskoſten hinreichten. Nach Darſtellung des
Angeklagten hätte ſich Boch einfach mit der Geſchäftsüberſicht der letzten
6 Jahre und einerl, Calculation' begnügt, laut der die wöchentliche Fab=
ritation
von 250,000 Cigarren einen Rutzen von 700 bis 900 M. ab=

werfe, was auch der Fall geweſen, bis kurz nach dem Eintritt Bochs ihr
Fabrikat von dem Markt verdrängt worden ſei.
Nach dem Gutachten der Experten war De Bary bereits Ende
des Jahres 1875 mit mehr als 14000 M. überſchuldet. Die Ver=
handlung
. über welche wir täglich berichten werden, dürfte ſich länger
hinausziehen, als man anfänglich erwarten konnte.
In der Bewirthſchaftung der Großherzogl. Chatoullen=
güter
iſt ein anderes Princip als ſeither zur Geltung gekommen und
ſoll im Intereſſe der Landes=Viehzucht zunächſt eine Zucht edler Simmen=
thaler
etablirt werden, die hauptſächlich auf Milchergiebigkeit cultivirt
wird. Zu dieſem Zweck wurden in dieſem Herbſt wiederum 12 trächtige
Kalbinnen aus der Schweiz=importirt, für welche Pieiſe von 1000 bis
1500 Francs an Ort und Stelle angelegt worden ſind. Die geringeren
Stücke der Heerde wurden im Sommer verkauft und es ſtehen nunmehr
bereits 60 edlere Simmenthaler Kühe, meiſt Gelbſchecken, in dem Stalle.
Ebenſo iſt eine Zucht edler Yorkfhire=Schweine begründet, durch Einfuhr
eines der beſten Stämme aus England, und werden ſtets Zuchtſchweine
in Vollblut, Dreiviertelblut und Halbblut abgegeben werden. In der
Schafzucht wird wahrſcheinlich zu einer Kreuzung mit Cotswold geſchrit=
ten
werden. Die Höfe ſind bereits in dieſem Sommer, nachdem ſie bis=
her
ohne alle, auch die einfachſten Maſchinen bewirthſchaftet wurden, mit
den erforderlichen Getreide= und Grasmähemaſchinen, Heuwendern,
Heurechen, Säemaſchinen und Trieurs ausgeſtattet worden. (J. P.
- In der Generalverſammlung der Saalbau=Actien=
Geſellſchaft, welche am Samſtag unter ziemlich ſchwacher Betheiligung
abgehalten wurde, kam der Finanzbericht uber das 4. Betriebsjahr zum
Vortrag, wonach ſich ein Ueberſchuß von 28 M. 14 Pf. ergiebt und
konnte ſelbſt dieſer kleine Ueberſchuß nur durch Beſchränkung der Aus=
gaben
auf das Allernöthigſte erzielt werden. Die Einnahme ſetzte ſich
aus nachfolgenden Rubriken zuſammen: für Miethe M. 5462. 44. Bälle
und Caſino's M. 1977. 14. Saalbauconcerte M. 559 96. Beſuch des
Gartens M. 52. 60. Pacht für die Reſtauration M. 1791. 67. (im
Voranſchlag waren hierfür M. 3500 vorgeſehen). Zinſen M. 222. 10.
Miethe für Mobiliargegenſtände M. 180. 38. Garderobe=Einnahme
M. 1239. 95. Weinverkauf M. 4128. 30. Zufällige Einnahmen M. 110.92.
Die Ausgaben betrugen für Steuern M. 1015. 62. Brandverſicherung
M. 389. 5. Kapitalzinſen M. 8270. 98. Unterhaltung der Gebäude
M. 1558. 64. Deßgl. des Gartens M. 99. 89. Deßgl. des Inventars
M. 995. 89. Heitzung, Beleuchtung und Reinigung M. 100. 12. Schreib=
materialien
, Buchbinderkoſten M. 50. 51. Druckſachen, Inſerate M. 154. 83.
Porto ꝛc. M. 4. 82. Beſoldungen M. 3026. 57. Reſervefonds M. 30. 40.
Die Geſammteinnahmen betragen M. 18545 - gegen den Voranſchlag
um M. 2819. 54, weniger, die Geſammtausgaben M. 15,697. 32 - gegen
den Voranſchlag um M. 2847. 68 weniger, wonach ſich obige Erſparniß
von M. 28. 14 ergiebt. Aus dem 3. Betriebsjahre ſind noch M. 1400
nicht verwendeter Gewinn vorhanden, von welchem M. 578. 7 für eine
nicht gedeckte Schuld des früheren Reſtaurateur Tölle in Abzug kommt
und bilden die hiernach verbleibenden M. 821. 93, in Verbindung mit
obigen M. 28. 14 den Gewinnvortrag v. M. 850. 07 für das nächſte Ge=
ſchäftsjahr
. An außerordentlichen Einnahmen figuriren in dem Finanz=
berichte
: für Begebung einer Aktie M. 171. 43., aus dem Kaſſevorrath
und Ausſtänden früherer Jahre M. 1512. 82., aus der Zahlung von

[ ][  ]

1932
N
Tölle für zerbrochenes und minderwerthes Inventar M. 1754. 6., an
außerordentlichen Ausgaben M. 135. 87 für Lieferung von Ventilations=
gittern
in die Säle, M. 621. 33 für Herſtellung der Hallen im Garten,
M. 1488. 06 Zahlung an Tölle auf Inventar, M. 159. - für einen
Extincteur, M. 100.
rückbezahlte baar geſtellte Kaution von Tölle,
ferner M. 587. 7 für die bereits oben erwähnte uneinbringlichen Schuld
des eben genannten Tölle.
An Aktien ſind nunmehr 1626 Stück zu fl. 100 vergeben, von welchen
9 St. von Herrn W. Schwab und 2 von Herrn W. Diefenbach der
Geſellſchaft geſchenkt und vernichtet wurden; unterzubringen ſind noch
124 Stück.
Am Sonntag Nachmittag zwurde eine vom Wetter leider nicht
begünſtigte Hauptprobe der hieſ. freiwilligen Turnerfeuer=
wehr
abgehalten und begann dieſelbe zunächſt mit Schulübungen der
einzelnen Abtheilungen in dem Hofe der neuen Schulen am Arreſthaus,
welchen dann ein Angriff auf das in Brand gedachte alte Poſtgebäude
in der Rheinſtraße folgte. Sämmtliche Uebungen, welchen der Herr
Oberbürgermeiſter, eine Anzahl Stadtverordnete, ſowie eine große Menge
Eingeladener und ſonſtiger Schauluſtige beiwohnten, wurden mit großer
Pünktlichkeit, Ruhe und Sicherheit ausgeführt und fand namentlich die
Schnelligkeit, mit welcher die neuen Schiebleitern aufgerichtet wurden,
große Anerkennung. - Unter den Anweſenden befeſtigke ſich durch das
Geſehene die beſtehende Ueberzeugung nur noch mehr, daß wir an unſe=
rer
freiwilligen Turnerfeuerwehr ein Inſtitut beſitzen, das in Stunden
der Noth bereit und im Stande iſt, unſerer Stadt nützliche Dienſte zu
leiſten.
0 Voriges Jahr hatten die Mitglieder des Großherzoglichen Hauſes
und Standesherren an Grundſteuer den Betrag von 127,168 M. zu
entrichten, d. h. etwa 4 p6t. des geſammten auf Grund und Boden
laſtenden Steuerbetrags.
Unter den Haupt=Gewinnſten der diesmaligen Pferde=Lotterie
befanden ſich nicht weniger denn 7 Pferde=Fohlen, welche auf Darmſtäd=
ter
Looſe=Beſitzer entfielen.
Das Hochreſervoir auf der Mathildenhöhe wird wenn nach

den vorliegenden Plänen fertig geſtellt, äußerlich ein fortähnliches An=
ſehen
bieten.
0 Das unlängſt wegen eines Stiefeldiebſtahls verhaftete Subjekt iſt außer=
dem
überführt, im öſtlichen Stadtviertel einen frechen Vögeldiebſtahl
unter erſchwerenden Umſtänden, Ueberſteigen und gewaltſames Erbrechen
des Behälters begangen zu haben.
9 Neueſte Ermittelungen haben ergeben, daß dermalen 172 Orden
und Ehrenzeichen, welche natürlich wieder in einzelne Klaſſen und
Abſtufungen zerfallen, exiſtiren. Das größte Contingent ſtellt Spanien.
Beſſungen. Aus den Verhandlungen in der Sitzung des
Gemeinderaths vom 24. Oct. iſt hervorzuheben, daß die vorher
abſchläglich beſchiedene Turngemeinde in einer neuen motivirten
Eingabe nochmals um Mitbenuzung der Turnhalle im neuen Schulhauſe
nachgeſucht hat. Es verdient anerkennende Erwähnung, daß dieſer ein=
fache
und allein richtige Weg eingehalten wurde, der viel beſſer zum
Ziele führen kann, als der des Streitens in der Preſſe. Es iſt zu hoffen,
daß eine Verſtändigung herbeigeführt wird. Tief eingreifend in unſere
politiſchen Verhältniſſe erſcheint eine kreisamtliche Verfügung, nach
welcher die vom Gemeinderath erſtrebte Einführung der Schutzmann=
ſchaft
und Regelung des ſonſtigen Ortsdienerweſens nicht nur
genehmigt, ſondern weiter gehend, unter Bezugnahme auf Art. 53 der
L. G. O., ſowie auch auf die vor einigen Jahren mit dem früheren
Gemeinderath gepflogenen Verhandlungen, weiter angeordnet wird, daß
unſer Polizeiweſen dem Großh. Polizeianit Darmſtadt untergeben wird.
Ein weiterer Koſtenaufwand, als der bereits vom Gemeinderath zu
dieſem Zwecke vorgeſehene, ſei nicht zu erwarten. Der Vorſtand des
Polizeiamts iſt ein Großherzoglicher, vom Staate beſoldeter Beamte,
unter deſſen Leitung unſere Schutzmannſchaft ganz in derſelben Weiſe
ſtehen ſoll, wie diejenige von Darmſtadt. Beiden Orten iſt alſo jetzt
auf Grund des Geſetzes mit gleichem Maße gemeſſen. Wollte aus
dieſer Sachlage gefolgert werden, daß unſere Selbſtändigkeit geſchmälert
ſei, ſo würden wir uns mit Darmſtadt zu tröſten haben, welches in
gleichen Schuhen ſteht. Von einer Unterordnung unter Darmſtadt oder
von einer Gründlage für den politiſchen Anſchluß an die Nachbarſtadt
kann, bei beſonnener Erwägung, auch nicht entfernt die Rede ſein.
Wenn nun dem Stadtvorſtande in Darmſtadt die Rückgabe der
Polizei unter ſtädtiſche Verwaltung erſtrebt und wirklich erlangt werden
ſollte, was vorerſt ſehr zu bezweiflen iſt, ſo würde dann kein Grund
mehr vorliegen, für unſere viek kleinere Gemeinde eine Ausnahme zu
machen, wir würden dam ebenſo die Herrſchaft über unſere Polizei
zurückgewinnen, wie Darmſtadt und höchſtens einen Polizeicommiſſär zu
beſolden haben, den wir bis jetzt nicht ungern in unſerm Budget ver=
miſſen
. Nur eine ganz undenkbare Unterordnung unter die Verwaltung

211
von Darmſtadt könnte von der ganzen Gemeinde als das Enderunſerer
politiſchen Selbſtändigkeit erfaßt werden; bei uns zu Lande ſind aber
ſolche Souzeranitätsverhältniſſe nicht im Schwunge, ſelbſt in der Türkei
ſind ſie ins Wackeln gerathen.
Ein Vorwurf, daß der Gemeinderath durch ſeine Initiative im
Schutzmannweſen irgend eine Schuld auf ſich geladen habe, wäre ebenſo
abſurd, als falſch, da ja nur die vor einigen Jahren eingeleiteten Ver=
handlungen
Großh. Kreisamts mit dem früheren Gemeinderath durch
Höchſte Entſcheidung ihren Abſchluß gefunden haben. Oder hätte etwa
unſer höchſt unzureichendes, von allen Seiten als durchaus reformbe=
dürftig
erkanntes Polizeiweſen mit allen ſeinen Mängeln weiter floriren
ſollen; Eine ſolche Verantwortung konnte der Gemeinderath unmöglich
tragen. Wie die Dinge vorerſt unabänderlich liegen, iſt eine ruhige
und ſachliche Betrachtung vor Allem nöthig, ſie wird von unſerer Poli=
zeicommiſſion
erfolgen, welche vom Gemeinderath zum Vortrag aufge=
fordert
iſt. Ausgeſprochene Befürchtigungen, daß dieſe Sache von
Ungünſtigem Einfluß auf die Bürgermeiſterwahl ſein könne, ſind um ſo
weniger gerechtfertigt, als kein geſunder Menſchenverſtand ſich wird
überzeugen können, daß irgend einer der Candidaten im Stande ſei, auf
die Beſchlüſſe der Behörden, alſo auch auf den hier in Rede ſtehenden,
den geringſten Einfluß auszuüben. Die neue Einrichtung wird, wie
jede Andre, ihre zwei Seiten haben; vielleicht ergibt ſich Veranlaſſung,
dieſelbe durch Beleuchtung der Vor= und Nachtheile noch näher zu
betrachten.
- Sterblichkeitsſtatiſtik. In der Woche vom 13. bis
19. Oktober verſtarben in Mainz mit Caſtel 30, in Darmſtadt mit
Beſſungen 20, in Offenbach 11, in Worms 6 und in Gießen 6 Per=
ſonen
. Hiervon verſtarben an Maſern 1 (in Mainz), an Scharlach 1
(in: Darmſtadt), an Diphteritis 5 (3 in Darmſtadt 1 in Offenbach,
1 in Gießen), an Keuchhuſten - an Unterleibstyphus 1 (in Darm=
ſtadt
), an Diarrhöe und Brechdurchfall 7(4 in Mainz, je 1 in Darm=
ſtadt
, Offenbach und Worms), an Lungenſchwindſucht 11 (5 in Mainz
2 in Darmſtadt, 2 in Offenbach, 1 in Worms, 1 in Gießen), an ent=
zündl
. Krankheiten der Athmungsorgane 5 (3 in Mainz, 1 in Offen=
bach
, 1 in Gießen), an Schlagfluß 2 (in Darmſtadt), durch gewaltſamen
Tod 5 (1 in Mainz, 3 in Darmſtadt, 1 in Gießen).
Am Sonntag Vormittag brach in einem Schuppen der Conſerve=
fabrik
in Mainz Feuer aus und konnte der Brand nur mit An=
ſtrengung
auf ſeinen urſprünglichen Herd beſchränkt und dann gelöſcht
werden.
Zum Einjährigen=Examen ſchreibt man der D. Rr:
Daß bei dem jüngſten Examen zum einjährigen freiwilligen Militär=
dienſt
eine ſo große Zahl durchgefallen iſt, hat vielfach im Publikum
die Meinung hervorgerufen, die Anforderungen ſeien abermals geſteigert
worden. Dieſes iſt nicht der Fall. Wir ſind indeſſen in der Lage, zur
Aufklärung mitzutheilen, daß ſich leider eine ſchreckliche Unkenntniß, auch
ſelbſt des Nöthigſten, herausgeſtellt hat. Man merkte den Unwiſſenden
ſofort an, daß ſie ſich rein mechaniſch Einiges eingetrichtert hatten oder
hatten einpreſſen laſſen, welches ohne jedes Verſtändniß eben nur ſo
loſe ſaß, daß es einestheils zu Verwirrungen Veranlaſſung gab, und
anderntheils in wenigen Stunden wieder vergeſſen ſein inußke. E3 kann
das aber auch um ſo weniger Wunder nehmen, als die Mehrzahl der
Examinanden aus ſogenannten angehenden Kaufleuten beſteht, welche
von den unteren Claſſen der Gymnaſien oder Realſchulen aus in irgend
ein Geſchäft in die Lehre treten und ſich von dieſem Zeitpunkte ab in
ihren Freiſtunden als die Herren dünken. Statt dann die Abende zu
benutzen und ihre dürftigen Schulkenntniſſe aufzubeſſern, ſitzen ſie mn
wenigen Ausnahmen auf der Bierbank, oder ſpielen Billard, oder beſuchen
gar die bei üchtigten Tingel=Tangel. Kommt dann allgemachſdas zwanzigſte
Lebensjahr und mit ihm das Damokles=Schwert der dreijährigen Dienſt=
zeit
heran, ſo ſoll das ganze Lernen in wenigen Wochen nachgeholt wer=
den
, wozu Jahre lang Zeit in Hülle und Fülle war.
Ueber die Verſendung lebender Thiere mit der Poſt=
bringt
das Poſtarchios einen längeren Bericht, aus welchem hervorgeht,
daß die Zahl der Poſtpaſſagiere aus dem Thierreiche von Jahr zu Jahr
erheblicher wird. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres ſind
bek den Reichspoſianſtalten in runder Zahl 20,000 Sendungen mit leben=
den
Thieren zur Auflieferung gekommen, ſo daß ſich für den Zeitraum
Unter dieſen
eines Jahres die Zahl von 40,000 Sendungen ergiebt.
Sendungen waren einzelne, welche bis zu 50 Stück einzelner Thiere um=
faßten
. Abgeſehen von dem zahlreich vertretenen Volke der Krokodile,
Raubvögel, Affen, Bienen u. dgl. hat die Poſt in dem erwähnten halb=
jährigen
Zeitraum ſogar vier junge Bären, einen Leoparden und unter
den verſchiedenartigen Amphibien manche Giftſchlange befördert. Von
den transportirten Thieren haben nur etwas über 200 in 66 Sendungen
die Poſibefoͤrderung nicht überſtanden oder waren während derſelben aus
ihren Behältniſſen entwiſcht.

Hierzu eine Beilage für Poſt=Abonnenten, betr. Verzeichniß der Kanſt= u. Handelsgärtnerei von Heinrich Henkel in Darmſtad
über alle Arten hochſtämmige und niedrige Obſt= und Zierbäume, Sträucher ꝛc.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.