(Frag= und Anzeige6ſatt.)
Abonnementspreis
jährlich 6 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
incl. Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
l.
Inſerate
werdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=
Expe=
ditionen.
141. Jahrgang.
Amtliches Graau für die Bekannkmachungen des Großh. Areigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
W156.
D i e n s tag ben i3. Auguſ
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Reichstagswahlen betr.
Bei der am 8. d. Mts. im 4. Wahlreis ſtattgehabten engeren Wahl ſind 15738 Stimmen abgegeben worden und fielen
8598 Stimmen.
1) Fabrikant Wilhelm Büchner zu Pfungſtadt
hiervon auf:
2) Provinzial=Director Friedrich Küchler zu Darmſtadt 720 „
Für ungültig wurden 20 Stimmen erklärt.
Ich bringe dieß mit dem Anfügen zur öſſentlichen Kenntniß, daß hiernach Fabrikant Wilhelm Büchner zu Pfungſtadt
als Reichstagsabgeordneter gewählt iſt.
Darmſtadt, am 12. Auguſt 1878.
Der Wahl=Commiſſär.
Spamer.
Die Wahlen zum HXIII. Landtag betreffend.
623)
B e k a n n t m a ch u n g
Die Offenlegung der Liſten der Stimmberechtigten und Wählbaren betreffend.
An folgenden drei Tagen, am 12., 13. und 14. Auguſt 1878, Vormittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2
bis 5 Uhr, liegen die Liſten der in der Stadt Darmſtadt zur Wahlmännerwahl ſtimmberechtigten Staatsbürger, ſowie der eben
daſelbſt wohnenden Staatsbürger, welche zu Wahlmännern wählbar ſind, in dem Lokale der Bürgermeiſterei zu Jedermanns
Ein=
ſicht offen. Nur an den angegebenen Tagen und Stunden können in dem bezeichneten Lokale Einwendungen gegen Richtigkeit und
Vollſtändigkeit dieſer Liſten bei Vermeidung des Verluſtes der Einwendungen vorgebracht, namentlich auch Nachweiſungen über
Steuern, welche Einzelne außerhalb der Wahlgemeinde oder des Stenerbezirks entrichten und in den Liſten unberückſichtigt
ge=
blieben ſind, geliefert werden.
Darmſtadt, am 9. Auguſt 1878.
Die Wahlcommiſſion:
Der Bürgermeiſter:
Die Urkundsperſonen:
J. V. d. B.:
Gerſchlauer.
Appfel, Beigeordneter.
Jordis.
6118) Oeffentliche Aufforderung.
Die Gläubiger des concursfälligen Georg
Geyer IV. von Beſſungen werden zur
Anmeldung ihrer Forderungen und
Vor=
zugsrechte, bei Meidung ſtillſchweigenden
Ausſchluſſes von der Maſſe, ſowie
gleich=
zeitig zum Verſuche eines Arrangements
und eventuell weiterer Verhandlung und
Beſchließung über Verwaltung und
Ver=
ſilberung der Maſſe, in Selbſtperſon oder
durch gehörig legitimirte Vertreter auf:
Mittwoch den 30. October 1878,
Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 1,
mit dem Anfügen geladen, daß der Beſchluß
der Mehrheit der erſchienenen Gläubiger
entſcheiden und die Minorität binden ſoll.
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt
Königer,
Hallwachs,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
6719) Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über das Vermögen
des Wendel Göckel von Traiſa den
förmlichen Concurs erkannt hat, werden/
deſſen ſämmtliche Gläubiger zur Anmeldung
und Begründung ihrer Forderungen, ſowie zur
Geltendmachung etwaiger Vorzugsrechte auf
Mittwoch den 16. October 1878.
Vormittags 10 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheile des ſtillſchweigend
ſeintretenden Ausſchluſſes von der
Concurs=
maſſe geladen.
In der erwähnten Tagfahrt ſoll ſodann
über Maſſeverwaltung, Beſtellung eines
Güterpflegers, ſowie über die Wahl eines
Gläubiger=Ausſchuſſes verhandelt werden,
was unter dem Anfügen bekannt gemacht
386
wird, daß in Anſehung der weder in
Selbſt=
perſon erſcheinenden noch durch gehörig
be=
vollmächtigte Mandatarien vertretenen
Gläu=
biger, der ſtillſchweigende Beitritt zu den
von der Mehrheit der Erſchienenen, auch
bezüglich eines etwa zu Stande kommenden:
Arrangements gefaßt werdenden Beſchlüſſen
unterſtellt werden wird.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
J. V.:
Arnold.
Bekanntmachung.
Das Ausweißen der Ställe Nr. 1, 2,
3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 11 des
2. Großherzoglichen Dragoner= (Leib=
Dra=
goner=) Regiments Nr. 24 in der Kavallerie=
Kaſerne, veranſchlagt zu 4385 M. 20 Pf.,
ſoll am Sonuabend den 17. d. Mts.,
früh 10 Uhr, im Dienſtgebäude der
unter=
zeichneten Garniſon=Verwaltung,
Riedeſel=
legten Bedingungen öffentlich verdungen
werden. Offerten ſind verſiegelt und den
Bedingungen entſprechend bis zu genanntem
Termine einzureichen. Die Bedingungen
können täglich von 9 bis 12 und von 3 bis
6 Uhr im diesſeitigen Büreau eingeſehen
werden.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1878.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
6720)
Bekanntmachung.
Mittwoch den 14. d. Mts.,
Vormit=
tags 10 Uhr,
ſoll das Ausweißen verſchiedener Räume
in der techniſchen Hochſchule, ſowie das
Anliefern und Setzen von gelben
Porzellan=
öfen öffentlich durch Submiſſion vergeben
werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
wo=
ſelbſt auch die Submiſſionsofferten zu
er=
heben ſind
Die Submiſſionsofferten ſind verſchloſſen
und mit der betreffenden Aufſchrift verſehen
bei der unterzeichneten Behörde bis zum
obigen Termine einzureichen.
Darmſtadt, am 9. Auguſt 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6627)
Ohlg.
Pflaſter=Arbeit=Verſteigerung
zu Arheilgen.
Samstag den 17. Auguſt d. J.,
Vormittags 11 Uhr, ſoll im Gaſthaus
zum Löwen dahier die Anfertigung von
circa 1200 ⬜ Meter Schichten=Pflaſter in
der Dieburgerſtraße unter den vor der
Ver=
ſteigerung bekannt gemacht werdenden
Be=
dingungen an den Wenigſtverlangenden in
Accord gegeben werden.
Arheilgen, den 9. Auguſt 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
Benz.
6634)
Verſteigerungs=Anzeige
Der Nachlaß der Frau Hauptmann Hiſſerich, beſtehend in Gold,
Silber, Kleider, Weißzeug, Bettwerk, Möbel und allerlei Hausrath, wird
Donnerstag den 15. Auguſt d. J., Vormittags 9 Uhr,
Dieburgerſtraße Nr. 65, gegen baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
6628a
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
dem Maurermeiſter Peter Meckel II.
zu Beſſungen zuſtehenden Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
13 309 Jo 188 Hofraithe
Heidel=
bergerſtraße,
13 309¾ 205 Grabgarten daſelbſt,
Montag den 19. Auguſt d. J.,
Nachmittags 6 Uhr,
ſtraße Nr. 60, unter den daſelbſt ausge=ſauf hieſigem Rathhaus öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Beſſungen, den 8. Auguſt 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
3721)
Weimar.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
dem Jakob Heyl gehörigen, in Beſſungen
belegenen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Met.
11 68½ 592 Bauplatz mit
Hinter=
bau, Wilhelmſtraße
Montag den 19. Auguſt d. J.,
Nach=
mittags 6 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Beſſungen, den 8. Auguſt 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
6722)
Weimar.
Feilgebotenes.
5356) In beſter Lage der Stadt
iſt ein freiſtehendes 3ſtockiges
Wohn=
haus mit Stallung und ſonſt allen
Bequemlichkeiten, Vorder= und
Hinter=
garten, preiswürdig zu verkaufen.
Näheres in der Expedition d. Bl.
6367)
Zu verkaufen.
Ein ſehr gut erhaltenes Break zu
ver=
kaufen. Näheres bei der Exp. d. Bl.
6199) Eine Kaute Miſt zu verkaufen.
Beſſunger Kirchſtraße 58.
J
325 höchst interessaute
C0
Photographien 3 M. verſ. A. Wendland,
Berlin C, Fiſcherbrücke 5.
F36728) Eine Hover=Nähmaſchine, für
Schuhmacher und Schneider geeignet, billig
ſ abzugeben. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
6585)
Aechten
Sachſenhäuſer Apfelwein
rein und glanzhell per ½ Liter 16 Pfg.,
in Originalgebinden billigſt, empfiehlt
lacoo dohemug
Bleichſtraße 25.
S.
T
.ho.
3 Neues Seegras
offerire billigſt.
Mayor & Cender, Eiſenhdlg,
dem Haupt=Zollamt gegenüber.
Sedanl Sedanl Sedan!
Waschächte Fahnen! Ballons, Lampions,
Pechfackeln, gefüllte Fetttöpfchen,
beuer-
werkskörper, Kaiser, Kronprinz ete. in
Lebensgrösse. Grosse Depesche an
Rönigin Augusta 2. September 1870.
75 Pfg. Festabzeichen.
3724) Bonner Fahnenkabrik BoIl,
2
Pf. zahle ich dem,
der beim Ge=
890 UA1N
brauch von
Ko=
the's Zahnwaſſer Flaſche 60 Pfg. jemals
wieder Zahnſchmerzen bekommt, oder aus
dem Munde riecht. Joh. George Kothe,
Hoflieferant, Berlin 8, Prinzenſtraße 85.
In Darmſtadt bei
Heiuricth Albert.
Cormed Beuk.
Beſtes knochenfreies geräuchertes
Ochſen=
fleiſch, per 10 Pfd. 6 M. 50 Pfg.,
zoll=
frei und franco gegen Poſtnachnahme. Bei
Mehrabnahme Rabatt= Nicht=Convenirendes
nehme gegen Nachnahme zurück. Preisliſten
aller Delicateſſen gratis.
Ottenſeu bei Hamburg.
6726)
A. L. Mohr.
Maſchinenbrod.
Von heute ab in allen Verkaufsſtellen:
50 Pf.
3 Pfd. lange Laibe
4 „ 1. Sorte runde Laibe , 60 „
4 „ 2. „ „ „ 54 „
4 „ 3. „
„ „ 49 „
Darmſtadt, 13. Auguſt 1878.
G. Stammler.
M. 156.
1411
R
Große Preisermäßigung
in allen möglichen Artikeln wegen baldigen Umzugs.
A. Haxx,
Eck der Schul= und Kirchſtraße.
Große Auswahl
Hapeten von 15 Pfa. bis 6 M. per Stück.
Bemalte Rouleauz von 1 M. bis 6 M.
Vorhanggullerien, Roselten, Haller ꝛc.
Aecht engliſche Beltunterlager prima Leder und Wachstuch.
Schulſtraße
„
SSchmidt,
I.
6636) Wegen vorgerückter Saiſon verkaufe ich meine
vorräthigen Dauuznkkeiderstofte zu
bedeu=
tend ermäßigten Preiſen.
Wollene Eleiderstoffe von 60 Pfg. deu Meter.
Callune & Cretonne „ 40 „
„=
4.
W. Rabenau.
Complette Zimmer=Douche-Apparate
mit transparentem Vorhang in jeder Ecke aufſtellbar, von 90 Mark an.
Trausportable Bäder für Kalt u. Warm complet aufgeſtellt von 120 M an.
Elegante Badewannen von 40-70 Mark.
Springbrunnen, Springbrunnenaufſätze, Garten=, Feuer= und
Blumen=
ſpritzen empfiehlt das Inſtallationsgeſchäft von
H
GraOf,
6243)
Darmſtadt. — Rheinſtraße Nr. 3.
W-Garantirt unſchädlich. M
Zum Einmachen und Conſerviren
von Früchten ꝛc. ꝛc. empfehle ich billigſt:
Weinessig u. Estragon-
Essig- Aroma.
Geben dem Eſſig einen angenehmen,
wei=
nigen oder gewürzigen Geſchmack u. ſchützen
gegen Kahnen u. Verderben.
Gebrauchs=
anweiſung gratis.
Hochfeinen, ſtürkſten Welngelat,
95 pCt.
Ffn. Spiritus zum Hausgebrauch
95 pCt.
F. C. Eisserich.
Fabrik compr. Eſſenzen u. Früchte=Aroma,
6729)
Hochſtraße 30.
6730) Taglich friſch gebrochene
Johannis=
trauben per Kilo 20 Pfg.
Bei Abnahme von 10 Kilo frei in's
Haus geliefert bei
H. Hiipphahn,
Neugaſſe Nr. 1 eine Stiege hoch.
6131) Ein üchter Leonberger Hund
iſt zu verkaufen. Saalbauſtraße 73.
3 Frankfurter lopfolwoin
reinſte Qualität, empfiehlt zu billigſten
Preiſen gegen Nachnahme
Joh. Georg Nackles,
Aepfelw=Producent, Bornheim=Frankfurt a. M.
Vermiethungen.
4684) Rundethurmſtraße der 3. Stock
meines Hauſes zu vermiethen und kann
ſo=
fort bezogen werden.
Jac. Stumpf.
6
p2ppE
G6um.
Lor
Duut
TAAAAAAAAAAATtkaha
L4 4817) Steinſtraße 8 der obere
24
4 Stock, 5 ſchöne Zimmer nebſt Zube=
⁄
hör, Waſſerleitung, ganz oder getheilt
4 zu vermiethen.
Vue.
v„0
inwuvr;oen
J.En.
pkcAiAdaAAnaAA AAAAx.
5291) Dieburgerſtr. Sam Jagerthor.
Manſarde: 4-5 Zimmer, Küche u.
Zube=
hör, an eine ruhige Familie zu vermiethen.
5360) Steinſtraße 21 iſt eine Wohnung
von 5 Zimmern nebſt Zugehör ſofort zu
vermiethen. Auch kann dieſelbe getheilt
ab=
gegeben werden.
5362) Grafenſtraße 39 eine freundl.
Wohnung von 6 Piecen nebſt allem
Zube=
hör per 1. September cr. zu vermiethen
Nüheres parterre.
5363) Beſſungen. Heidelbergerſtr. 54
der 2. Stock und Manſarde zu vermiethen.
5483) Martinſtraße 18 die Manſarde
zu vermiethen.
5596) Kiesſtraße 53 ein ſchönes möbl.
Zimmer, mit Ausſicht auf die Straße,
mittlerer Stock, bis Mitte Juli zu verm.
Auf Verlangen mit Koſt. M. Lange.
5919) Schloßgaſſe 28 eine Stube,
Kabinet, Küche und Keller, Ende Auguſt
zu beziehen.
5934) Ecke der Wald= und
Saal=
bauſtraße Nr. 19 iſt ein Laden, 3
Zim=
mer, Küche, Keller u. ſ. w. zu vermiethen.
5997) Schulſtraße 5 ein Logis,
be=
ſtehend aus 3 Zimmern, Küche,
abgeſchloſſe=
nem Vorplatz nebſt Zubehör, per 1. Octbr.
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
6100) Louiſenſtraße 22 iſt der
mitt=
lere Stock (Vorderhaus) zu vermiethen und
bis 1. October d. J. zu beziehen.
6111) Ernſt=Ludwigſtraße 14 die
Manſarde, beſtehend aus 5 Zimmern, Küche ꝛc.
per 1. October zu verm. Carl Müller.
6176) Bel Etage: 4-5 Zimmer,
Kammern, Küche, Bleichplatz ꝛc., ſchöne
Wohnung und Lage. Näheres Neckarſtraße
Nr. 15 oben.
6177) Eichbergſtraße 7iſt die bel Etage
6 Zimmer, Balkon und allem Zubehör, an
eine ruhige Familie, Anfangs October
be=
ziehbar, zu vermiethen.
6178) Caſinoſtraße 25 iſt der mittl.
Stock nebſt allem Zubehör zu vermiethen.
1 fein möblirte Zimmer zu vermiethen.
6300) Nieder=Ramſtädterſtraße I,
dem Polytechnikum gegenüber, ein
ange=
nehmes Zimmer möblirt um ſehr
annehm=
baren Preis zu vermiethen.
6302) Hofſtallſtraße 6 nächſt dem
Mathildenplatz iſt ein neuhergerichtetes
Par=
terrelogis, beſtehend aus 3 Zimmern, Küche,
nebſt allen Bequemlichkeiten an eine ſehr
ruhige Familie zu verm. u. gleich zu beziehen.
6307) Soderſtraße Nr. 9 iſt der
2. Stock mit allen Bequemlichkeiten zu
ver=
miethen und bald zu beziehen.
6363) Heerdwegſtraße 21 ſind zwei
freundliche Wohnungen zu vermiethen und
baldigſt beziehbar.
6365) Ludwigſtraße 2 ein ſchön möbl.
Zimmer zu verm. Beziehbar per 22. Auguſt.
6466) Rückertſtraße 17 ein Logis zu
vermiethen, beſtehend aus 4 Zimmern,
1 Küche, 1 Keller, 1 Souterrain, 1
Holz=
ſtall, Mitgebrauch der Waſchküche und
Bleichplatz mit Gartenbequemlichkeiten, an
eine ſtille Familie.
1412
E 156
6464) Wendelſtadtſtraße 42 iſt der
3. Stock ſofort zu beziehen.
6475) Ludwigſtraße 7 ein ſchöner
Laden mit Comptoir, ſowie vollſtändige
Wohnung iſt ſofort zu vermiethen.
6477) Arheilgerſtraße 37 ein ſchön.
Logis, beſtehend aus 2 Stuben nebſt Küche
und Keller zu vermiethen.
G6520) Heinrichſtraße 104 Parterre=
Wohnung von 6 Zimmern mit
Zu=
behör, im Herbſte beziehbar, an eine
ruhige Familie zu vermiethen.
4
WAt
E
6522) Beſſunger Holzſtr. 23 in
mei=
nem neu erbauten Wohnhauſe iſt der untere
Stock, beſtehend aus 3 großen Zimmern,
Küche, Keller, Mitgebrauch der Waſchküche
und Bleichplatzes, an eine ruhige Familie
ofort zu verm. Auf Verlangen kann auch
ein Antheil Garten dazu gegeben werden.
Philipp Sachs, Schreinermeiſter.
6523) Promenadeſtraße 9 im 3. Stock
3 Zimmer an eine einzelne Dame oder
älteren Herrn zu verm. L. Harres.
6525) Beſſunger Carlsſtraße 5 iſt
eine Wohnung ebener Erde bis zum 19.
October zu vermiethen. Dieſelbe enthält
4 Zimmer, Küche, Kabinet und Zubehör.
Daſelbſt im Hinterbau iſt eine
Manſar=
den=Wohnung bis zum 19. October zu
be=
ziehen. Dieſelbe enthält 3 größere Zimmer
und Küche, neu und ſchöne Ausſicht.
Daſelbſt im Hinterbau iſt eine große
Wohnung von 5 großen Zimmern, Küche
und Kellerraum bis zum 19. October zu
beziehen. Die Wohnung iſt neu und im
Hochparterre gelegen.
Sämmtliche Wohnungen ſind zu jeder
Tageszeit einzuſehen.
6526) Carlsſtraße 12 zwei freundlich
möbl. Zimmer ineinandergehend an 1 oder
2 anſtändige Herrn zu verm. Carl Olff.
6527) Stiftſtraße 61 eine Parterre=
Wohn ng, beſtehend aus 3 großen Zimmern
nebſt allen Bequemlichkeiten gleich zu beziehen.
6558) Alexanderſtraße 17 gegenüber
der Infanteriekaſerne ein möblirtes Zimmer
mit Kabinet zu vermiethen und per 1. Sept.
zu beziehen.
v. 6564) Rheinſtraße 47 Vorderhaus
5 Zimmer, Küche, Keller, Holzſtall ꝛc. zu
vermiethen. Näheres im Hauſe 1 Tr. hoch.
6565) Kiesſtraße 13 eine freundliche
Manſarde zu vermiethen.
6566) Ruthsſtraße 9 Neubau ſind drei
Logis zu vermiethen, Septbr. beziehbar.
6594) Liebigſtraße ein Logis (3. St.)
5 Zimmer mit allen Bequemlichkeiten, mit
oder ohne Magazin, ſofort oder pr. 1.
No=
vember zu vermiethen. Näheres
Wendel=
tadtſtraße Nr. 15 Parterre.
6682) Mathildenplatz Nr. 7 ſind
im Hinterbau 2 Logis, 2 und 4 große
Zimmer enthaltend, Parterre und Ir St.,
auch als Geſchäftslokal geeignet, zu verm.
Näheres daſelbſt im Vorderhaus
mitt=
lerer Stock.
6661) Brandgaſſe 4 ein Logis für
eine kleine Familie.
6665) Neugaſſe 5 ein Logis zu
ver=
miethen und gleich zu beziehen.
6681) Mathildenplatz Nr. 7 iſt die
ſeither von Hrn. Hofgerichtsadvokat Köhler
innegehabte Wohnung im Vorderhaus
2r Stock, enthaltend 6 große Zimmer mit
Zubehör, pr. 1. November event. auch
früher zu vermiethen. Näheres daſelbſt
im mittleren Stock.
6733) Soderſtraße 46 eine neu
herge=
richtete Wohnung, 3 Zimmer, Küche,
Glas=
abſchluß ꝛc., gleich zu beziehen.
6734) Aliceſtraße 9 iſt der neu
her=
gerichtete 3. Stock, beſtehend in 6
Zim=
mern und ſonſt allen Bequemlichkeiten, zu
vermiethen und alsbald zu beziehen. Näh.
bei Wilh. Rahn Promenadeſtraße 26.
6735) Stiftſtraße 53 eine kleine
Werk=
ſtätte mit oder ohne Wohnung zu verm.
Vermiſchte Nachrichten.
97
Dr. Egenbrodt
iſt vom 6. Auguſt an vierzehn Tage von
Darmſtadt abweſend. Stellvertreter ſind:
Dr. Orth, Dr. Verdier, Dr. Büchner,
Septembre et reprendra aussitst ses le-
[6492
Lons ct ses sorrées.
Specialarzt Dr. Red. Keyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[4457
Wäſche= Gegenſrände,
als: Herrenkragen, Damenkragen,
Man=
ſchetten u. Herrnhemden werden wieder wie
neu gewaſchen und gebügelt.
2370)
Hochachtungsvoll
Beſſ. Carlſtr.22. G. Uhrig. Beſſ. Carlſtr.22.
6544) Waſche wird angenommen.
Rheinſtraße 49 im Seitenb. Frau Gries.
1616) Ein mit den nöthigen
Schulkennt=
niſſen verſehener Lehrling findet Stelle bei
Eichberg's Nachfolger.
6535) Ein Kinder=Müdchen, das
durch=
aus zuverläſſig und mit der Nadel gewandt
iſt, wird zu ſofortigem Eintritt nach
aus=
wärts geſucht. Nur Solche, welche gut
em=
pfohlen, mögen ſich melden. Meldung unter
G PL befördert die Exp. d. Bl.
3044)
MAxrtPußirrahir re.n.
4
1
Ge
8
104
142
5½
514)
RAiRAUraAer.
SCapintr
1855₀as.
GD.
8.
424b
1411)
di)
6⁄ en Ras
354
AAAirihnitsthtth,
Ersto und älteste
Annoneen-Hxpedition
Goneral-Agentur fur Süddoutschland:
Frankkurt am Main.
Besorgen ohne alls Nebenkostan in
alle Loltungen der Wolt:
Annoncen aller Art, Stadlen-, Janſ-
Verkauf. Heirats-, Agentur-Gezuche
gte ste.
Folgende Leitungen nohmen Annoncen
nur durch ar.6:
Basler Nachrichten. Genſer Jaurnal
Schwoeiter Handels- Berlin, Wochen-
Leitung.
Libsrate.
Neue Lürcher Leitg. Verlin, Montags-Ttg.
schriſte d.Vereins
St Caller Leilung deutsch lugmieure.
Neuchätel, Lnianl Naydehurg, lwaeſit
Wochenschriſt.
Gatetede Lausanne. Deutacdhe Jagd. Lig.
Vertreter in Darmstadt:
Herr Chr. Hiohler
(Täglicher Anzeiger).
S.
S.
Eine junge Dame
C
aus anſtändiger Familie, in allen weiblichen
Arbeiten erfahren, ſucht unter ſehr
beſchei=
denen Anſprüchen Stellung, am liebſten zur
Stütze der Hausfrau in einer einfachen
Familie. Freundliche Behandlung
Haupt=
ſache. Adr. u. L. V 169 bef. G. L. Bauho
E Co. Frankfurt a. M.
6622) Zur Pflege eines Kindes wird
eine ältere Perſon geſucht. Näheres in der
Exped. d. Bl.
6572) In einer Beamtenfamilie können
Lehrerinnen oder Schüler Koſt u. Logis
oder auch nur Mittagstiſch erhalten. Näh
im Hauſe des Hrn. Zöppritz am Markt, 2 St.h.
S.
8 Uhrmacher=Lehrling
geſucht unter günſtigen Bedingungen, Ko
und Logis im Hauſe bei
J. H. Heß, Uhrmacher, Groß=Gera=
6700) Ein braves Mädchen kann
Schlal=
ſtelle erhalten bei billigem Preis.
Holzſtraße 16, 2 Treppen hoch.
6705) Zur ſelbſtſtänd. Leitung eines
Haushalts bei einem älteren Herrn ſucht
eine geb. anſpruchsloſe Dame, geſetzten
Alters Stellung. Offerten unter W. 21
an die Expedition.
6136) Eine perfekte Kleidermacherin
nimmt in und außer dem Hauſe Beſchäftigung
an. Riedeſelſtraße Nr. 66 Seitenbau.
R 156
1413
Saalbau zu Darmstadt.
6414)
Dienstag den 13. Auguſt 1878 bei günſtiger Witterung:
Abonnements-Unterhaltungsmusik,
Anfang halb 8 Uhr.
Eintrittspreis Perſon 25. Pfennige, ffür Actionäre 20 Pfennige).
6i
60
406.
Gehangv-rein „dur dertaſe”
6737)
Samstag den 17. Auguſt 1878
SonmOr-Casimo
Anfang Abends 8 Uhr.
im Scating Rink.
Der Vorſtand.
S.
Frankfurter Pferdemarkt
„
H63550)
am 1., L. u. 3. October 1878.
Verlooſung am 3. October, laut ausgegebenem Proſpecte von 61 der
ſchön=
ſten Reit= und Wagenpferde, 10 vollſtändigen vier=, zwei= und einſpännigen
Equipagen nebſt completten Geſchirren, ſowie ſonſtigen Reit= und Fahr=
Requiſiten ꝛc.
Looſe zu beziehen 3 Mark durch das
Secretariat des Landwirthſchaftl. Vereins, Frankfurt a. M.
Einem hieſigen wie Auswärtigen
Mobel=Lransport. verehrlichen Publilkum empfehle ich
meinen gut geſchloſſenen Möbel=Transportwagen bei Ein= und Auszügen hiermit
beſtens und unter Garantie. Zu gleicher Zeit empfehle ich mich im Ausbeſſern und
Aufpoliren von Möbeln aller Art zum billigſten Preiſen
Hochachtungsvoll
Beſſungen, im Juli 1878.
Harf Bartsch,
Möbel=Transporteur und Schreiner, Clappacherſtraße 74.
J
ſeorg Liebig Cohn.
Meine Forderungen aus obiger Firma
bis 1. Juli beliebe man bis 1. Septbr.
noch an die Firma zu zahlen, ſpäter wird
mein Recht durch Herrn Hofger.=Advokat
Sandhaas vertreten. C. SeideI.
6748) Auf das Comptoir eines hieſigen
Fabrikgeſchäfts wird ein Lehrling geſucht.
Vorkenntniſſe in der franzöſiſchen Sprache
ſerwünſcht. Näheres in der Exp. d. Bl.
J
g Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
ſtatt beſonderer Anzeige die traurige
Nach=
richt, daß heute Nacht halb 10 Uhr unſere
einzige innig geliebte Tochter Mathilde
nach langem ſchweren Leiden in einem Alter
von 27 Jahren ſanft dem Herrnentſchlafen
iſt. Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Eltern:
W. Schmidt. Frau Schmidt, geb. Wolf,
Großh. Leibkutſcher.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1878.
Die Beerdigung findet Mittwoch den
14. Auguſt Nachmittags 4 Uhr ſtatt.
6739) Ein in ſehr guter Lage Beſſungen's
gelegenes Geſchäftshaus (worin ſeither
eine Metzgerei betrieben), vorzüglich für
Metzger wie für jedes andere Geſchäft
ge=
eignet, iſt zu verkaufen oder zu vermiethen.
Näheres Beſſunger Holzſtraße 34.
Ein junger kauf=
3 Heſucht. mäniſch gebildeter
Mann mit beſcheidenen Anſprüchen findet
in einer hieſigen Fabrik Stellung. Schriftl.
Offerten unter Zeichen B L 25 an die
Exped. zu richten.
6741) Eine reinl. Frau ſucht Laufdienſt.
Kleine Kaplaneigaſſe 3 gleicher Erde.
6742)
Ein Lehrling
mit guter Schulbildung per 1. Oct. d. J.
geſucht. — Auch kann ein kräftiger Burſche
als Hausburſche bei uns baldigſt eintreten.
Gebr. Guthmann.
6743) Ein krüftiger Junge ſucht Stelle
als Auslaufer. Näheres Feldbergſtraße 5.
6744) Eine junge Frauſucht Beſchäftigung
im Waſchen u. Putzen. Feldbergſtraße 26.
6745)
Geſucht,
in der Nähe der Dragoner=Kaſerne zum
1. October ein Zimmer mit oder ohne
Möbel. Offerten und Preisangabe unter
1. 20 abzugeben auf der Exp. d. Bl.
D1
2
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten ſtatt
be=
ſonderer Anzeige hiermit die traurige
Nachricht von dem nach langem ſchweren
Leiden am 10. d. M. Abends 6 Uhr
erfolgten Ableben unſeres unvergeßlichen
Gatten, Vaters und Großvaters
Fr. H. Ruſchkau.
Um ſtille Theilnahme bitten
die Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag Abend
6 Uhr ſtatt.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1878.
Tages=Kalender.
Dienstag 13. Auguſt: Abonnements=
Unterhal=
tungs=Muſik im Saalbau.
Samstag 17. Auguiſt: Sommer=Caſino des
Ge=
ſangvereins Liedertafel im Scating=Rink.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 13. Auguſt.
— Das offizielle Wahl=Reſultat für den Wahl=Kreis Darmſtadt=
Groß=Gerau iſt (laut amtlicher Publication im heutigen Blatte) Folgendes:
Abgegebene Stimmen: 15738, wovon entfielen auf Fabrikanten Wilhelm
Büchner 8598, auf Provinzial=Director Küchler 7120. Für ungültig
wurden 20 Stimmen erklärt.
- Die Art, in welcher der ſo wichtige und folgenſchwere Akt der
Reichstagswahl ſich dieſes Mal wieder in unſerer Stadt abgewickelt hat,
drängt jedem Einſichtigen und Unbefangenen mehr denn je die
Ueber=
zeugung auf, wie dringend nothwendig es iſt, daß die beiden hier
be=
ſtehenden liberalen Schattirungen, ſtatt ſich fernerhin unter einander zu
bekämpfen, ſich gegenſeitig die Hand zur Verſöhnung reichen, um nicht
weiter das unerquickliche Schauſpiel zu bieten, daß ihr gemeinſamer
Wi=
derſager, die Socialdemokratie, in der Landes=Hauptſtadt das
entſchei=
dende Wort bei der Reichstagswahl ſpricht. — Es liegt auf der Hand,
daß die Parteien Küchler und Büchner, in ihrer Vereinigung, die
po=
litiſchen Anſchauungen unſerer Stadt in unendlich zutreffenderer Weiſe
zum Ausdrucke bringen würden, als die wieder einmal ſiegreich geweſene
Coalition Büchner und Moſt. Dadurch daß die Entſcheidung in die
Hände der Socialdemokratie gelegt war, iſt deren Wachsthum
naturge=
mäß neue Nahrung bei uns zugeführt worden, und bald genug würde
ſich dieſelbe auch in Communalangelegenbeiten bei uns geltend zu machen
ſuchen. Die eingetretene Spaltung innerhalb des eigentlichen
Bürger=
ſtandes wirkt lähmend und hemmend auf die Entwickelung des
Gemeinde=
wohles, denn perſönliche Verſtimmungen und Feindſchaften ſind die
un=
ausbleibliche Folge. Wenn es zur Erreichung des Wahlſieges nothwendig
erſcheint, den unſelbſtſtändigen Theil der Bevölkerung zu ſeinen Zwecken
zu bearbeiten, ſo bleibt in der Regel derjenige Sieger, welcher der Maſſe
am Meiſten zu Gefallen ſpricht und am Wenigſten ſerupulös in ſeinen
Mitteln iſt, was zur Demoraliſation führt. — Moge nun nach der
Er=
bittterung des Kampfes, die ruhige nüchterne Ueberlegung wieder in
ihre Rechte treten und die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit einer
Verſtändigung derſelben die Wege bahnen.
387
1414
R 156
— Die bei den gegenwärtigen Reichstagswahlen wiederum zu
Tage getretene Zerſplitterung und Gucht der einzelnen politiſchen
Nüani=
cirungen ſich als ſelbſtſtändige Parteien und Parteichen Geltung zu
ver=
ſchaffen, findet bei der Preſſe des Auslandes die entſchiedenſte
Verurthei=
lung. Wie insbeſondere unſere practiſchen Nachbarn die Herren
Eng=
länder hierüber denken iſt aus nachſtehendem Abſchnitt einer von Lord
Salisbury in dieſen Tagen gehaltenen Rede erſichtlich. Verſelbe lautet
wortgetreu folgendermaßen: „Wir ſind eben erſt von einer der mächtigſten
und aufgeklärteſten Nationen nach Hauſe zurückgekehrt. Dort war man
vielleicht nicht ausnehmend erfolgreich in der Vertheidigung der
Volks=
freiheit gegen die Macht der vollziehenden Gewalt; aber noch minder
er=
folgreich war man dort in der Beſeitigung jener Umſturztheorieen, von
denen wir hier zu Lande ſo wenig wiſſen. Betrachten Sie doch die
Aus=
weiſe über die dortigen Wahlen - 12 bis 13 Parteien im Staate. Dies
heißt, daß diejenigen, welche Ordnung und Freiheit, dieſe allgemein
an=
geſtrebten Ziele, hochhalten, nicht im Stande ſind, ihre kleineren Launen,
Verbohrtheiten und Bedenken genügend zu unterdrücken und ſich in einer
großen Orgamſation zuſammenzuſcharen, um ihre Wünſche zu verwirklichen.
E3 iſt dies ein großes warnendes Beiſpiel für andere Lander. Aber blos
bei uns werden Sie, wie ich glaube, finden, daß die Staatsgeſchäfte im
Gange gehalten werden vermittelſt der Unterſtützung einer gründlich
or=
ganiſirten, jauf Klar ausgeſprochenen Grundſätzen ruhenden Mehrheit,
und daraus erklart es ſich, daß der Gang unſeres Staates z ſich ſo feſt
und leicht geſtaltet, daß er durch Meinungsumſchläge, denen weniger
be=
günſtigte Lander ausgeſetzt ſind, nie nach der einen oder andereren
Rich=
tung aus dem Geleiſe gedrängt wird.”
— Die heſſ. Landeszeitung vom 11. dſs. bringt nachſtehendes ihr
ſeitens des Herrn Provinzialdirector Küchler zur Veröffentlichung
zuge=
gangene Schreiben:
Eine verehrliche Redaktion der Heſſ. Landeszeitung erſuche ich
er=
gebenſt die anliegende Erklärung nebſt beifolgendem Brief morgen in
Ihr geſchätztes Blatt aufnehmen zu wollen. Ich ſtelle es dem Ermeſſen
einer geehrten Redaktion anheim, die nothwendig ſcheinenden
Redaktions=
bemerkungen beifügen zu wollen.
Darmſtadt den 9. Auguſt 1878.
Hochachtungsvoll:
Küchler, Provinzial=Direktor.
Erklärung. Dem anonymen Abſender des nachſtehend
abge=
druckten Briefs beſcheinige ich hierdurch den richtigen Empfang. Dem
anſtändig denkenden Theil meiner Mitbürger aber wird dieſer Brief einen
ſchätzenswerthen Beitrag zu der abgelaufenen Wahlagitation liefern.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1878.
Küchler, Provinzial=Direktor.
P. P.
Nehmen Sie ſich zuſammen, ſonſt kriegen Sie Ihre Schläge ehe Sie
nach Berlin kommen. Ihre Partei hat mit unſerem Referenten, J. Franz
Binkert, unterhandelt wegen Stimmenzuſagungen der Socialdemokraten
und nicht der p. p. Büchner. Einem Staatsmann geben wir nie und
niemer unſere Stimmen, eher einem Weltmann wie Büchner. Sie
ſtehen ſo wie ſo in keinem guten Licht bei uns den Arbeitern von wegen
der Waldparthie auf Pfingſten. Erinnern Sie ſich noch daran.
Mehrere Socialiſten:
F. V.
J. B.
J. 8.
L. P.
Präſident.
— Ueber die ſeitens des hieſigen Turnvereins ſtattgehabte
Säcular=
feier des Geburtstages von Turnvater Jahn berichten die N. Heſſ. Volksbl.
wie folgt: Vormittags halb 12 Uhr fand eine Feſtprobe der freiwilligen
Turnerfeuerwehr ſtatt, die leider vom Wetter nicht begünſtigt war, aber
bewies, daß die Leiſtungsfähigkeit der Mannſchaft im ſteten Zunehmen
begriffen iſt. Nachmittags fand ein Preisturnen ſtatt, welches, da es
das Wetter nicht anders geſtattete, in der Halle abgehalten werden mußte.
Das Reſultat war ebenfalls ein günſtiges, unter 28 Bewerbern wurden
10, deren Namen wir morgen mittheilen werden, mit Preiſen
ausge=
zeichnet. Die höchſte Punktzahl betrug 38½6. Abends ſah man in der
feſtlich geſchmückten Turnhalle die Mitglieder mit ihren Angehörigen zu
einer ſolennen Feſtkneipe verſammelt. Der zweite Sprecher der Gemeinde
Herr Secretär Koch, hielt die treffliche Feſtrede, worin derſelbe ein getreues
Lebensbild des populären Mannes gab, wie derſelbe ſein ganzes thatenreiches
Leben der Idee der deutſchen Größe und Einheit widmete, wie er
nament=
lich in der heranwachſenden Jugend die Träger dieſer Idee ſah und durch
rich=
ige Ausbildung des Körpers wie Geiſtes das Ziel zu erreichen ſtrebte.
Wie ſehr Jahn ſein Vaterland liebte, geht daraus hervor, daß er einer
der erſten des Lützow'ſchen Freicorps war. Freilich war der Dank ein
ſchlimmer, denn ſtatt deſſen erntete er Haß und Verfolgung durch die
hereinbrechende Reaktion und erſt am ſpaten Lebensabende ſah er ſein
angefangenes Werk weiterblühen. Nedner bemerkte, wenn heute ſein Geiſt
herniederſtiege und ſähe, wie in den Schulen und beim Militär das
früher verbotene und verfolgte Turnen obligatoriſch eingeführt iſt, ſo
würde er ſich ſagen, daß er nicht vergebens gelebt, daß ſeine Saat auf=
gegangen und herrlich blüht, zum Heil und Segen des deutſchen
Vater=
landes, das er ſo ſehr geliebt. Hierauf folgten nun Turnlieder, Geſangs=
und Inſtrumental=Vorträge, Fecht= und Turnübungen, ein reichhaltiges
Programm, welches von den Mitwirkenden mit aller Liebe zur Sache
ausgeführt wurde und ſpät nach Mitternacht das Feſt zum ſchönen
Ab=
ſchluß brachte. Gut Heil!
Beſſungen, 12. Auguſt. Die Jahnfeier dahier nahm trotz
der ſchon am Samſtag Abend eingetretenen ungünſtigen Witterung ihren
programmgemäßen Verlauf. Die Feſtprobe der Feuerwehr am Camſtag
Abend wurde unter Blitz und Donner abgehalten. Unſere brave
Feuer=
wehr hielt trotz ſtrömenden Regens ſtandhaft aus, und füllte die Fäſſer
mit Waſſer, jeden Augenblick befürchtend, von der Probe zur Wirklichkeit
übergehen zu müſſen; glücklicherweiſe iſt dieſe Befürchtung nicht
einge=
treten. Bei der hierauf abgehaltenen Feſtkneipe hielt Kneipwart Chriſtoph
Wamboldt einen ſehr gut ausgearbeiteten Vortrag über Jahn'3 Leben,
Wirken und ſeine Bedeutung für die Turnerei. Lebhafter Beifall lohnte
dem Redner für ſeinen gediegenen Vortrag. Das Feſt=Concert am geſtrigen
Tage mußte leider im Saale abgehalten werden, war jedoch recht gut
beſucht, ebenſo der Abends abgehaltene Feſtball, der die munteren Turner
mit einem ſchönen Damenkreis bis zum frühen Morgen vereinigte und
dem ganzen Feſte einen würdigen Abſchluß verlieh.
Das vorläufige Comite für die Feier des Nationalfeſtes vom
2. September (Sedantag) hat geſtern Abend eine größere Verſammlung
im Gartenſaale des Darmſtädter Hofs veranſtaltet um das Programm
der diesjährigen Feier
- mit welcher bekanntlich die Grundſteinlegung
des Landes=Krieger=Denkmals verbunden werden ſoll - zu berathen. E3
wurde ein geſchäftsführender Ausſchuß beſtellt um das Programm zu
berathen und demnächſt dem Comite Vorſchläge zu machen.
Die Eröffnung und Einweihung des Scating=Rink fand am
Sonntag Mittag trotz des ſtarken Regenwetters unter ſehr zahlreicher
Betheiligung des Publikums in programmmäßiger Weiſe ſtatt. Nach einer
Anſprache des Vorſitzenden des neu gegründeten Rollſchlittſchuhclubs,
welche mit einem Hoch auf Se. Königl. Hoheit den Großherzog ſchloß,
nahm unter abwechſelnden Muſik= und Geſangvorträgen des
Geſang=
vereins Liedertafel das muntere Treiben auf der mit Fahnen und
Guir=
landen und einer ſpringenden Fontaine dekorirten Rollbahn ſeinen
An=
fang. Die von Mitgliedern des Clubs, etwa 36-40 Herren und Damen,
ausgeführte Polonaiſe, wurde präciſe und ohne jeden Zwiſchenfall in
gelungener Weiſe executirt, wie denn überhaupt dem Vergnügen des
Schlittſchuhlaufens Seitens der munteren Jugend ſehr fleißig
zuge=
ſprochen wurde.
— Am verfloſſenen Samſtag ereignete ſich in Großh. Reſidenzſchloſſe
der höchſt bedauernswerthe Unfall daß der 16jährige Sohn des Herrn
Schloßverwalters Breidenbach aus dem oberſten Stock des Treppenbaues
in den ſ. g. Kirchenhof herabſtürzte, was den ſofortigen Tod des
hoffnungs=
vollen jungen Mannes zur Folge hatte.
Am Samstag Nachmittag wurde die 78jährige Wittwe des
Zieglers G. Hartmann dahier, welche den Verſuch machte ſich in einem
Teiche bei der Ziegelhütte zu ertränken, von einer in der Nähe
wohne-
den Frau, welche ſie zuerſt ſah, und mit Hülfe einiger Ziegler gerettet.
Die Unglückliche, welche die That aus Lebensüberdruß ausführte, wurde
in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht.
Offenbach, 10. Auguſt. Das definitive Wahl=Reſultat iſt
Fol=
gendes: Dernburg gewählt mit 11,100 Stimmen (gegen 10550 Stimmen
die auf Liebknecht fielen).
Frankfurt, 11. Auguſt. Heute Nacht zwiſchen 2 und 5 Uhr
iſt unſer herrliches Palmengarten=Etabliſſement ein Raub der Flammen
geworden. Bereits nach 1 Uhr ſoll in dem rechten Flügel des
Reſtaura=
tionsgebäudes, in der Gegend des Sekretärzimmers, Feuer ausgebrochen
ſein, das in kurzer Zeit, obwohl von Bockenheim aus raſch die erſte Hülfe
zur Stelle war, die ganze gewaltige Fläche des Reſtaurationsſaales und
den Dachſtuhl beherrſchte. Der Saal iſt völlig ausgebrannt, ebenſo die
Wohnung des Herrn Reſtaurateur Radunsky; auch den im Gebäude
wohnenden Kellnern ſoll alles Hab und Gut verbrannt ſein. Die Spritzen,
obwohl anfangs irre geführt, entfalteten gegen 4 Uhr bereits eine ſolche
Thätigkeit, daß wenigſtens das Palmenhaus (eine Eiſenconſtruktion)
gerettet werden konnte und auch die Facade des Reſtaurationsgebäudes
mit den Loggien erhalten blieb; immerhin ein bedeutendes Reſultat, das
nur dadurch möglich war, daß man über die großen Waſſerquantitäten
der Waſſerleitung und der künſtlichen Seen des Gartens verfügte. An
der Verſicherung des Gebäudes ſind die beiden Geſellſchaften „Phönir=
und „Providentia” betheiligt. Von anderer Seite wird uns noch
berich=
tet: Das Haus iſt vollſtändig ausgebrannt. Doch glückte es, die
Flam=
men vom Palmhaus fern zu halten, obſchon einige Pflanzen durch die
Hitze Noth gelitten haben. Der Schaden iſt enorm. Die Reſtauration
kann in den erſten Tagen nicht fuugiren; doch wird durch ein Proviſorium
Hilfe geſchafft werden, da die Ausſtellungshalle noch ſteht, die ſeitlich
eine Vergroßerung erfahren wird. Verunglückt iſt Niemand. (Fr. J.)
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.